“Mehr Lernzeit ist besser”: Grüne fordern sechsjährige Grundschule – und G9

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MAGDEBURG. Lehrkräfte fehlen, Schulgebäude sind marode, es wird über Bildungskonzepte diskutiert: Die Grünen in Sachsen-Anhalt drängen darauf, dass sich bei der Bildung im Land einiges ändert. Wie wird das im zuständigen Bildungsministerium gesehen?

Tempo rausnehmen – fordern die Grünen. Foto: Shutterstock

Die Grünen im Landtag drängen auf eine Verlängerung der Grundschulzeit in Sachsen-Anhalt von vier auf sechs Jahre. «Wir wollen längeres gemeinsames Lernen», sagte die bildungspolitische Sprecherin Susan Sziborra-Seidlitz. Ziel sei es unter anderem, soziale Unterschiede abzubauen und Kindern mehr Zeit für ihre persönliche und schulische Entwicklung zu geben.

Die Forderung ist Teil eines umfassenden Positionspapiers, das die Grünen-Fraktion zur Bildungspolitik vorgelegt hat. Es bestehe auf diesem Feld insgesamt großer Handlungsbedarf, sagte Sziborra-Seidlitz. Es sei frustrierend, dass viele Dinge nicht angepackt würden.

Abitur nach 13 Jahren?

In dem Papier ist unter anderem der Vorschlag enthalten, grundsätzlich zum Abitur nach 13 Schuljahren zurückzukehren, weil die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre aus Sicht der Grünen zu mehr Stress und zu weniger vertiefter Bildung führe. Die Einschätzung beruhe auf Rückmeldungen von Eltern, Schülern und Lehrern, sagte Sziborra-Seidlitz. «Mehr Lernzeit ist besser.»

Zudem plädiert die Oppositionsfraktion für den Erhalt kleiner Schulen im ländlichen Raum, indem jahrgangsübergreifender Unterricht ausgebaut wird. Ferner fordern die Grünen mehr Investitionen in Schulgebäude, ein Landesprogramm Schulsozialarbeit und einen stärken Fokus auf Demokratiebildung an Schulen.

Bildungsministerium weist Vorstoß zurück

Das Bildungsministerium in Magdeburg sieht bei den Schuljahren an Grundschulen und Gymnasien keinen Änderungsbedarf. «Die Differenzierung nach Klasse 4 ermöglicht es, Schülerinnen und Schüler individuell entsprechend ihrer Begabungen und Lernvoraussetzungen auf weiterführenden Schulen zu fördern», sagte eine Sprecherin.

Auch den Vorstoß zum Abitur nach 13 Jahren weist das Bildungsministerium zurück. Eltern und Schüler hätten bereits jetzt eine Wahl, betonte die Sprecherin. Neben dem gymnasialen Weg mit acht Schuljahren könnten alternativ Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen oder berufliche Gymnasien mit neun Schuljahren besucht werden. «Vor diesem Hintergrund besteht kein Änderungsbedarf.» News4teachers / mit Material der dpa

Hattie vs. deutsches Schulsystem: Schüler nach Leistung getrennt voneinander zu unterrichten, hat keinen Effekt auf den Lernerfolg

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Rainer Zufall
5 Monate zuvor

Bin hin- und hergerissen. Längerer gemeinsamen Grundschulzeit wurden ja positive Effekte bescheinigt (bspw. durch Hattie).

Andererseits hörte ich eben heute den nicht von der Hand zu werfenden Einwurf, dass diese zwei Jahre aber auch entsprechend gestaltet gehören, um den heterogenen Lernständen gerecht zu werden. Die Grünen sollten kommmender Kritik begegnen und neben ihren Forderungen lieber auch einen Plan dazu in Aussicht stellen, dass sich bspw. künftige Gymnasiumskinder nicht zwei Jahre langweilen… =/

https://www.ardaudiothek.de/episode/die-schule-brennt-der-bildungspodcast-mit-bob-blume/elsbeth-stern-was-sagt-die-intelligenzforschung-ueber-guten-unterricht/ard/14485873/

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Echte gymnasiale Kinder werden sich schon jetzt langweilen. Man kann die Grundschule gerne verlängern (wie das mit den Räumen funktionieren soll, steht auf einem anderen Blatt), nur muss man dann spätestens ab Klasse 5, besser noch ab 4 nach außen differenzieren nach potenzieller künftiger Schulform. Andernfalls kriegt man die Lücken niemals mehr aufgeholt. Oder diese weitere Niveauverflachung ist gerade der Wunsch der Grünen.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Es geht doch darum soziale Unterschiede abzubauen, Mit einer Verflachung des Niveaus kann man das schon erreichen Es gibt z.B. ein Bundesland, das früher mal bei den bundesweiten Bildungsvergleichen zur Spitzengruppe gehörte, allerdings war damals auch der soziale Gradient überdurchschnittlich hoch. Dann wurden dort einige Bildungsreformen durchgeführt und es ging mit Durchschnittsleistungen rapide abwärts, dafür liegt der soziale Gradient dort jetzt genau im Bundesschnitt.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Damit haben also alle verloren.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Solange die obere Schicht stärker verliert als die untere Schicht verbessert sich aber der soziale Gradient und das Bildungssystem gilt als gerechter. Siehe z.B. die Ergebnisse von PISA 2022. Dort gelten z.B. skandinavische Länder als wesentlich gerechter, wenn die sozial privilegierte Schicht nur 492 Pkt in Mathe erreicht, statt 534 Pkt wie in DE, weil dann der Abstand zur sozial benachteiligten Schicht nicht so groß ist wie in DE.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Nivellierung auf niedrigem Niveau. Ein selbsternanntes Hochlohn- und Innovationsland wie Deutschland benachteiligt sich dadurch gravierend.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sie verwechseln Lohnkosten und Medianeinkommen.
In D sind die Lohnkosten in Folge der Lohnnebenkosten im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch. Die Einkommenshöhe der einzelnen Haushalte und erst recht die Vermögenssituation weiter Bevölkerungsteile hingegen liegen weit hinter den Vergleichswerten selbst der europäischen Nachbarn.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ach du grüne neune, da ist jemand in der Ständegesellschaft des 19. Jahrhunderts hängen geblieben.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

“Mit einer Verflachung des Niveaus kann man das schon erreichen”

Ist irgendwie krass, dass Sie sich nichtmal mehr Schulen vorzustellen wagen, die Kindern gerecht werden sollten…

Wie sieht es denn bei PISA in den Bundesländern aus, wo die Grünen nicht regieren?
Die können doch nicht ernsthaft Ihre Ausrede auf alles sein(?)

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Kindern wird man meiner Meinung nach gerecht, wenn man das maximal mögliche aus ihnen herausholt. Niveauverflachung ist das Gegenteil davon, weil sich überwiegend an den leistungsschwächsten orientiert wird und die anderen in ihrer Leistungsfähigkeit verkümmern.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

“Kindern wird man meiner Meinung nach gerecht, wenn man das maximal mögliche aus ihnen herausholt.”

Zustimmung, aber ein unterfinanziertes Bildungssystem und der Wille, dieses um 50 Jahre zurückzusetzen, anstatt für Verbesserungen einzutreten, sind nicht unbedingt eine gute Voraussetzung…

Ureinwohner Nordost
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Genau so sieht es aus.
Eine Idee wäre, alle Fünft- und Sechstklässer nach gymnasialen Niveau zu unterrichten. Das hat den Vorteil, dass Gymnasiasten problemlos an ein Gymnasium übertreten können, ohne Verlust von Wissen und Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Zweiter Vorteil, Real- und Hauptschüler hätten einen Quantensprung der o.g. Ziele erreicht.
Kein Gymnasiallehrer brauchte um seinen Arbeitsplatz fürchten.
Eine sogenannte win-win-win-win-Situation

Mo3
5 Monate zuvor

Da werden die Eltern Sturm laufen, weil ihre Kinder doch soooo überfordert werden, auch wenn ich persönlich diese Idee gut finde. Letztendlich profitieren alle von einem höheren Niveau, auch wenn es für einige zeitweise frustrierend sein wird.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ob man weiß, dass PISA ein Vergleich von OECD-Ländern ist und seit gut 20 Jahren nicht mehr nach Bundesländern ausgewertet wird, ist vermutlich individuell verschieden. Wer auf die bundesweiten Vergleichstests wie IQB2022 anspielen sollte, da hätte ein Bundesland, in dem keine der Parteien der Ampelfarben an der Landesregierung beteiligt ist, zuletzt bei 5 getesteten Bereichen 3 * Rang 1 und 2 * Rang 2 belegt und lag bei den Punktzahlen über 20 Pkt besser als der Bundesschnitt.
Allerdings war der soziale Gradient dort höher als im Bundesschnitt.

In diesem Bundesland gibt es übrigens noch immer ein dreigliedriges Schulsystem. Gibt auch Leute, die da gewisse Zusammenhänge sehen.

https://www.news4teachers.de/2021/03/studie-gegliedertes-schulsystem-staerkt-die-bildungsgerechtigkeit/

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

“In heterogenen Klassen hingegen “muss man oft das Lerntempo am Durchschnitt ausloten, weil die personellen Ressourcen begrenzt sind. Schülerinnen und Schüler, die schneller lernen, werden ausgebremst, während andere, die eher noch eine Wiederholung bräuchten, überfordert sind. Für die meisten ist das nicht zuträglich. Hier könnte man eher eine Leistungssteigerung erreichen, wenn man die Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Gruppen fördert”, sagt Seuring.”

Klingt für mich ein wenig so, als wäre dee Lehrkräftemangel ein großer Faktor beim Gelingen, aber hey, sollen sich Haupt-/ Werkrealschulen damit herumschlagen 😉

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Gibt ja auch andere Schulformen. Wie schlagen sich denn z.B. die Schüler*innen an den  leistungsstarken und sozial gerechten Gemeinschaftsschulen in “The Länd”, wo jedes Kind individuell gefördert wird, auf dem individuell bestmöglichen Niveau lernen kann und die Lernbegleiter eine optimale Entwicklung ermöglichen , bei den VERA-Tests im Vergleich zu jeweiligen Pendants an Gymnasium, Realschule und Werkrealschule?

Alex
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Grundschulen schlagen sich damit schon immer herum. Ich schaffe es inzwischen auch nur noch, mich am Mittel der Klasse entlangzuhangeln. Für 6-10fache Differenzierung habe ich einfach nicht mehr die Kraft.

Ureinwohner Nordost
5 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Die Vielfachdifferenzierung ist auch gar nicht Ihre Aufgabe.
Wenn Sie als Hauptschullehrer ausgebildet wurden, unterrichten Sie auf Haupschulniveau. Als Realschullehrer auf Realschulniveau… u.s.w.
In ihren Unterlagen steht ja, welchen Abschluß Sie haben. Da müssen die Personalverwaltungen halt achtgeben, wen sie einstellen.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ebent – die Homogenität der Gymnasialklassen wird doch dadurch erreicht, dass der heterogene Teil abgeschult wird.

Btw auch ein mit Mindespunktzahl erreichtes Abi ist eine vollwertige Hochschulberechtigung – 4 gewinnt. Das ist an der Hochschule auch nicht anders.

Ureinwohner Nordost
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die Gymnasien müssen sich genauso “herumschlagen”.
Bekommen Sie einmal einen Schüler aus einem Gymnasium “abgeschult”.
Das kann Jahre voller “Blut, Schweiss und Tränen” dauern, wenn die Erziehungsberechtigten uneinsichtig sind.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Meine Kinder hatte schon nach zwei Jahren eigentlich keine Lust mehr und haben sich eine Differenzierung gewünscht. Aber hey, ich bin ja einer von den bösen “Reichen”, die sie dann zu Hause gefördert haben. Damit habe ich die soziale Ungleichheit noch verstärkt.

Ja, ist unwissenschaftlich und beruht auf persönlicher Erfahrung. Allerdings nicht nur bei mir…

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Mich irritiert auch, wie wenig sich manche Leute von belegbaren Daten/Fakten/Kennzahlen beeindrucken lassen.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Es ist unwissenschaftlich, weil ich keine Studien durchgeführt habe, sondern nur Meinungen aus dem erweiterten Bekanntenkreis dazu habe. Was soll das denn sonst sein?

Das irritiert mich jetzt ziemlich. Und was hat das mit Wissenschaftsfeindlichkeit zu tun? Naja, ich muss ja nicht alles verstehen.

Saskia
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wonach geht denn die Politik vor? Offensichtlich vertreten die Parteien doch unterschiedliche Meinungen und nicht unterschiedliche Wissenschaftsergebnisse.
Sie vereinseitigen und ideologisieren mir zu oft. Auch “wissenschaftliche” Untersuchungen, vor allem geisteswissenschaftliche, sind keineswegs neutral und unbeeinflusst von ideologischen Interessen .
Deswegen ist mir lieber, wenn Menschen ihre Meinungen sagen und sachlich begründen, statt der eigenen Meinung eine scheinbare Objektivität und unschlagbare Gültigkeit durch passende “wissenschaftliche” Befunde zu verleihen.
Wer immerzu auf “Belege” verweist, erhebt einen Herrschaftsanspruch auf seine “bewiesene” Meinung. Wenn er dann auf Widerspruch stößt, kann er dem Kontrahenten immer unterstellen, dass dieser wissenschaftsfeindlich sei.
Dieser Vorwurf ist weder begründet noch fair, zumal Studien nicht nur mit einer Stimme sprechen und Wissenschaft sogar vom Widerspruch lebt.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Deshalb gibt es ja Bestrebungen z.B. Hausaufgaben etc. verbieten zu wollen , weil dabei Kinder im Vorteil wären, deren Eltern entweder selber helfen könnten oder externe Hilfe bezahlen würden.

Dirk Z
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Man kann Hausaufgaben zwar offiziell verbieten, dennoch wären Schüler, wo deren Eltern die zusätzliche Unterstützung forcieren weiterhin im Vorteil. Man würde nur nicht das gegenüber der Schule publik machen, sondern als Art von Privatunterricht die Lücken ausgleichen wenn es die Eltern schaffen, ihre Kinder entsprechend zu motivieren.

konfutse
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

…oder der Vorteil einzelner Kinder darin bestehen könnte, dass sie gewissenhaft ihre Hausaufgaben erledigen.

Das Gefälle zwischen den SuS, die ihre Hausaufgaben erledigen und derjenigen, die sie meistens nicht machen, ist enorm, habe ich bei meinen SuS festgestellt.

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Wir sollten den Eltern z.B. auch verbieten, ihren Kindern abends am Bett etwas vorzulesen. Denn: Es gibt ja Kinder, die haben dieses Glück nicht. Das ist ungerecht und muss unbedingt angeglichen werden…

ed840
5 Monate zuvor

Am “gerechtesten” wäre vermutlich ein System wie bei der Ausbildung der Spartiaten.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

“Echte gymnasiale Kinder”

… Also im Podcast ist die Message nicht diese.
Und man soll verlängern, aber durch äußere Differenzierzung die Verlängerung negieren??

“Oder diese weitere Niveauverflachung ist gerade der Wunsch der Grünen.”

Ah ok, Sie wollten jahrzehntelanges Missmanagement in allen Bundesländern den Grünen unterjubeln, dann müssen Sie auch keinen Sinn ergeben 😛

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Könnte natürlich auch eine zufällige Korrelation sein, dass die Leistungen in den Bildungsvergleichen genau in dem Zeitraum so rapide abgesunken sind, in dem die neue Regierungskoalition das Bildungssystem modernisiert hat. Ein kausaler Zusammenhang lässt sich m.M. aber auch nicht ausschließen. Wird vermutlich auch in der Politik so gesehen, nachdem man sich dort zuletzt z.B. von der Praxis verabschiedet hat, dass unabhängig von der Leistungsfähigkeit allein die Eltern entscheiden sollen, ob ein Kind aufs Gymnasium wechseln kann, und jetzt auch wieder Leistungskomponenten für den Übertritt mit eingebaut wurden.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

“in dem die neue Regierungskoalition das Bildungssystem modernisiert hat.”

Auf welches Bundesland beziehen Sie sich?

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bawü, alle mit neu eingeführtem Zentralabitur, Finnland usw.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Kleiner Tipp: Dort wurde 2011 von einer neuen Regierungskoalition auch angekündigt den Anteil der Windenergie am Stromverbrauch des Bundeslandes bis zum Jahr 2021 auf 10% zu steigern.

konfutse
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Vielleicht auf BW?
Seit der Modernisierung und ihrer sogenannten “Weiterentwicklung” eine einzige Katastrophe!

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die Möglichkeit zu springen (für die gelangweilte Klientel) wird es doch wohl noch geben? Dann werden aus 6 dann eben nur noch 5 Jahre GS. Für diese paar Fälle müsste man nicht die 6-jährige GS Zeit ablehnen.
Ich wäre zu 100% dafür.
Das wäre Teil einer echten Bildungsreform in diesem Land, also Deutschland. Und wenn dann weitere BL nachziehen, hätten wir (endlich!) eine homogenere Schulwelt als der Flickenteppich heute. Die Schullandschaft heute erinnert mich an das Hl. Römische Reich Deutscher Nation: jeder macht, was er will. Und was kommt dabei raus? Wechselt mal von einem ins andere BL, wenn es den Schultyp “Fühli-Fühli-Stadteil-Gemeinschafts-Oberschule-ohne-Oberstufe-mit-und-ohne Ganzag” oder wie diese Schulexperimente auf Kosten aller auch immer heißen mögen, im neuen BL gar nicht gibt.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Lehrer haben eine unglaubliche Macht über Kinder.
Vor allem über jene, deren Eltern kaum einen Blick in Schulbücher oder Hefte werfen.
Kinder wollen ihren Lehrern gefallen – das liegt in ihrer Natur.
Sie sind bereit, tagelang bis spät in die Nacht an Projekten zu arbeiten, nur um ihren Lehrer oder ihre Lehrerin zu beeindrucken.
Besonders stark ist dieses Verhalten bei jüngeren Kindern ausgeprägt.
Bei älteren Schülern nimmt es etwas ab – sie beginnen zu hinterfragen und erkennen langsam, dass nicht alles, was ihnen manche Lehrkräfte „servieren“, auch wirklich Sinn ergibt.
Aber Lehrer haben Macht – und sie wissen das.
Gerade deshalb erlauben sich manche von ihnen Fehler und Nachlässigkeiten, die kein Kind in einem Test je durchgehen lassen könnte.

“Echte Gymnasialkinder”??? – was meint man damit überhaupt? Unverschämt.Oft ist damit ein Idealbild gemeint, das so aussieht:

extrem leistungsfähig,
diszipliniert,
schnell im Denken,
sprachlich stark,
naturwissenschaftlich interessiert,
organisiert,
selbstständig,
kaum betreuungsbedürftig,
und vor allem: „immer gut“ in der Schule.

Aber jetzt kommt die Realität:

So ein Kind gibt es kaum.Kein Kind ist in allen Fächern gleich stark.
Viele sind kreativ, aber nicht gut im Rechnen.
Andere sind ruhig, klug, aber langsam.
Manche sind sprachlich brillant, haben aber Probleme mit Struktur.
Trotzdem sind sie Gymnasialkinder!

Was ein echtes Gymnasialkind wirklich ist:Ein Kind mit Neugier, mit Lernwille – eines, das denkt, fragt, sucht.
Ein Kind, das geistig arbeiten will – auch wenn es dabei Hilfe braucht.

Wenn man aber vom Kind verlangt, dass es ab der 5. Klasse „funktioniert“ wie ein kleiner Erwachsener, dann verliert das Gymnasium seinen Sinn. Dann geht es nicht mehr um Bildung – sondern nur noch um Selektion.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

“echte gymnasiale Kinder” sind die, die auch ohne Nachhilfe heutzutage im Zweier- bis Dreierbereich landen.

Die Eigenschaften, die Sie aufzählen, passen nur zur Crème de la Crème der echten gymnasialen Kinder.

Sepp
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Kinder wollen ihren Lehrern gefallen – das liegt in ihrer Natur.
Sie sind bereit, tagelang bis spät in die Nacht an Projekten zu arbeiten, nur um ihren Lehrer oder ihre Lehrerin zu beeindrucken.
[…]
“Echte Gymnasialkinder”??? – was meint man damit überhaupt?

Ich glaube, Sie wissen gar nicht, was wir teilweise für Kinder an die Schulen bekommen:

Wir hatten schon im 5. Jahrgang Kinder, die massiv asoziale Medien nutzen und z.B. als Mädchengruppe die Toiletteneinrichtung zerschlagen und sich dabei gefilmt haben. War halt eine Tik-Tok-Challenge! Lernen, nein danke, keinen Bock, aber Sache zerstören geht!

Ebenso hatten es ernsthaft Mädchen, die die Wände in den Toiletten mit Fäkalien beschmiert haben und Kinder, die einfach neben das Klo kacken, weil es ach so lustig ist. Weitere unschöne Erlebnisse dieser Art werde ich hier mal nicht ausführen…

Neben tollen Kindern und Jugendlichen haben wir eben auch solche Schüler. Nein, die sicher keine kleinen Erwachsenen, die wollen uns Lehrkräften nicht gefallen, sie werden zu Hause vernachlässigt, sehen irgendwelchen Mist in den asozialen Medien und wollen auch unbedingt Aufmerksamkeit haben.

Wundert es Sie wirklich, dass Gymnasien solche Kinder nicht haben wollen?

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

In BW langweilen sich Kinder mit höherem kognitiven Potential jetzt schon. Als Klassenlehrerin von 5. Klassen am Gymnasium habe ich es oft erlebt, dass sie sich über stärkere Herausforderungen sehr gefreut und das auch auf hohem Niveau geäußert haben!
Und mit der Idee, die Grundschule auf 6 Jahre zu verlängern, hat doch Berlin ein gaaaanz hohes Bildungsniveau und die bundesweit besten Ergebnisse in Vergleichen erreicht… 😉 , nicht?

Monika, BY
5 Monate zuvor

Wenn diese Langeweile mindestens 50 % der Schüler in der 4. Klasse der Grundschule betrifft, dann sollte man auf keinen Fall die Grundschulzeit verlängern.

Wie gesagt – am besten wäre es, die Schule gleich ganz abzuschaffen. Denn wenn in einer Klasse so viele außergewöhnlich weit entwickelte Kinder sitzen, ist es völlig unnötig, dass selbst das Gymnasium länger als fünf Jahre dauert – das sind alles Kinder, die sehr schnell und früh reif fürs Studium sind.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Die ganze Aufregung darüber, wie viele Kinder ins Gymnasium kommen, die angeblich „keine echten Gymnasialkinder“ sind, ist eigentlich völlig überflüssig.

Wenn ohnehin etwa 50 % eines Jahrgangs ins Gymnasium übertreten, dann bedeutet das doch:Mindestens die Hälfte einer 4. Klasse ist bereits schulisch so weit, dass sie den gymnasialen Anforderungen gewachsen ist.

Viele von ihnen langweilen sich bereits in der Grundschule, und wären besser schon ab der 3. Klasse im Gymnasium aufgehoben.
Das wäre sogar ideal, denn genau so käme man endlich zu den oft geforderten kleinen Klassen mit 15 Schülern, die sich viele Gymnasien so sehr wünschen.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

… aber der Stellenkegel …

Weniger SuS ==> weniger beförderungsstellen.

Cuibono
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Deshalb hat man in Berlin für diese gymnasiale geeigneten Schüler auch den Übergang nach der 4. Klasse eingeführt. Das sind ca 10 % eines Jahrgangs. Und die lernen dann tatsächlich auf hohem Niveau bei G8 Abitur.
Ich kann das vergleichen, zwei meiner Kinder haben nach der 4. Klasse zum Gym gewechselt, zwei nach der 6. Klasse.

Das sind schon große Unterschiede bei der Stoffmenge, -tiefe und Schnelligkeit. Aber bei einer recht homogenen Schülerschaft (bzgl. kognitiver Leistungsfähigkeit) funktioniert das sehr gut.
In den Klassen der Kinder, die zur 5. wechselten, gab es so gut wie keine Abschulungen oder Wiederholer. Die starteten mit 30 Schülerinnen und die machten nach 8 Jahren zusammen Abi (bis auf die, die ein Austauschjahr absolvierten, die waren ein Jahr später dran).

Monika, BY
5 Monate zuvor

In Wahrheit ist es vielleicht 1 % eines gesamten Jahrgangs, die sich nachhaltig und deutlich unterfordert fühlen.

Der große Rest ist damit beschäftigt, Lesen, Schreiben, Rechnen zu üben, Unsicherheiten zu überwinden, Selbstvertrauen zu entwickeln, Selbstorganisation, Selbstständigkeit etc.. – und ist damit genau richtig in der Grundschule.

Die Vorstellung, dass „so viele an der GS unterfordert ist, und damit wenigstens 6 Jahre GS überflüssig seid“, ist ein Mythos –meist eher Ausdruck von Erwartungen als von echter pädagogischer Realität.

Denn:
Die meisten Kinder(!) werden nach nur vier Jahren Schulzeit plötzlich aus allem Vertrauten herausgerissen:
von ihrer gewohnten Lehrkraft,
ihrer Klassengemeinschaft,
ihrer Schulumgebung,
ihrem Rhythmus und Sicherheitsgefühl.

Und das oft nur aufgrund eines Notendurchschnitts oder des Ehrgeizes Erwachsener – mit gerade einmal 9 oder 10 Jahren.

Diese frühe und harte Selektion ist aus pädagogischer Sicht nicht zu verantworten.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Denn, liebe pädagogische Fachkraft – wenn es tatsächlich anders wäre, dann hätten die meisten Kinder am Gymnasium Einsen und Zweien.
Aber die Realität sieht anders aus:Der Schnitt liegt oft bei 3-komma-irgendwas – und das spricht eine deutliche Sprache.

Wenn man dann noch bedenkt, wie viele überhaupt das Abitur mit einem Schnitt von über 3,5 machen und wie wenige davon am Ende tatsächlich ein Studium abschließen dann geht diese ganze „Echte Gymnasialkinder-Mathematik“ am Ende einfach nicht mehr auf.

Monika, BY
5 Monate zuvor

In meinem ganzen Leben und ich zähle mittlerweile über 50 Jahre habe ich noch nie ein dummes oder unfähiges Kind kennengelernt.

Aber ich habe viele Kinder kennengelernt, deren Eltern nicht in der Lage waren, schulische Leistungen ausreichend zu unterstützen.

Und genau hier liegt das Problem – nicht in den Kindern.

In unserem Schulsystem wird oft so getan, als wären Noten ein Maßstab für Intelligenz oder Eignung.

Doch in Wahrheit sagen sie oft mehr aus über:
das soziale Umfeld,
die Unterstützung von zu Hause,
und den Umgang des Kindes mit Stress, Tempo und Selbstorganisation, die wiederum von Elternhaus herausgehen.

Viele Kinder, die am Gymnasium scheitern, sind nicht „nicht geeignet“, sie sind einfach allein gelassen. Und das ist die Wahrheit – es gibt nicht eine echtes Gymnasalkind. Das ist nichts als eine Ausrede.

Wenn dann gesagt wird, dass ein Kind „kein echtes Gymnasialkind“ sei,
weil es mit 10 Jahren nicht selbstständig plant, analysiert und sich motiviert –
dann fragt man sich:
Wie realistisch ist dieses Bild überhaupt?

Und wenn dann von 100 Kindern, die aufs Gymnasium gehen, am Ende nur 27–30 ein Studium abschließen, dann stimmt die ganze Rechnung nicht mehr.

Was wir brauchen, ist nicht mehr Selektion, sondern mehr Verständnis.
Nicht mehr Druck, sondern mehr Unterstützung.
Nicht mehr Standardisierung, sondern echte Bildung.

Denn:
Es gibt keine unfähigen Kinder. Nur ein System, das oft nicht fähig ist, den Vielfalt der Kinder zu sehen.

dickebank
5 Monate zuvor

Das sind dann 10 bis maximal 15 Prozent eines Jahrganges bei einem vierzügigen GY mit 120 bis 135 SuS sind das dann 10 bis max. 20 SuS im Jahrgang bzw 2 bis 5 Topperformer*innen je Klasse, die eine Frequenz zwischen 28 und 34 SuS hat.

Für mich ergibt sich dann die Frage, warum fast man diesen leistungsfähigeren Teil nicht spätestens ab Klasse 7 zu einem neuen Klassenverband zusammen und bietet diesem ein G8 mit Entfall der EF an.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, das wäre eine richtig gute Spitzenförderung – aber die Politik in BW gibt dafür keine Ressourcen frei. Die Schule, die das machen will, muss mit “Bordmitteln” auskommen – da wird keine einzige Deputatsstunde mehr bereitgestellt. Da aber G8-Klassen mehr Wochenstunden haben als G9, müsste die Schule diese zusätzlich nötigen Stunden an anderer Stelle wegnehmen, obwohl die Lehrerversorgung sowieso zu knapp ist – praktisch keine Schulleitung lässt sich darauf ein, weil sie es schlicht nicht kann und keine solch unnötigen Verteilungskämpfe anfachen will, verständlicherweise.Die Schulleitungen sind systematisch überlastet und können nicht mehr! Somit ist die vorgebliche Möglichkeit in BW, G8-Züge einzurichten, nur Makulatur, Scheinheiligkeit, politische Täuschung. Für Begabte hat man nichts übrig in dieser Landesregierung im LÄND: Spitzenleister sind unbeliebt, es ist ja “ungerecht”, wenn manche Kinder kognitiv begabter sind als andere. Diese vermeintliche “Chancenungleichheit” soll ja aus Ideologie niedergemacht werden, dann wird die Welt in den Hirnen dieser Verblendeten “gerecht”, und unserem Land gehen die Hochleistungs-Eliten (welch verpöntes Wort!) verloren, die wir dringend bräuchten. Auf der andern Seite tönt es aus dem Mund der Politiker: “Unsere einzige Ressource liegt in der Bildung der Kinder!” Mit der Entwicklung, die die Bildungsqualität in BW seit Grün-Rot mit Kretschmann gemacht hat, zerstört man wissentlich alle Chancen, das ehemalige “Land der Dichter und Denker” wieder auf Vordermann zu bringen.

dickebank
5 Monate zuvor

Irrtum, es bleibt ja bei der Vierzügigkeit. Folglich fallen auch nicht mehr lehrerstunden an. Für eine Gruppe würde sogar der komplette Unterricht in der EF (Jhg. 11) wegfallen. Nach Klasse 10 erhalten die SuS der “Forderklasse” nach möglichkeit den MSA in Form des FOR-QQ. Sie sind dann berechtigt die EF zu überspringen und gehen mit den “normalen” SuS aus dem Jahrgang über ihnen direkt in die Q1 (Jhg. 12).

Das, was das verhindert, sind nicht die Schulleitungen, es sind in der Regel die Eltern, die einer neuer Klassenbildung am Ende des sechsten Jahrganges kritisch bis ablehnend gegenüberstehen und so das bilden einer “Springerklasse” verhindern.

Aber auf individuellen Antrag hin, können es Eltern leistungsstärkerer Schüler*innen erreichen, dass ihre Kinder entweder von der 8.1 in die 9.2 springen oder eben die EF überspringen. letzteres geht aber eben nur, wenn die Voraussetzungen für den FOR-QQ seitens der Zeugniskonferenz beschlossen worden sind.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Übrigens: Nirgendwo sonst auf der Welt dauert die Grundschulzeit nur 4 Jahre. Nur in Deutschland und Österreich.

In den meisten anderen Ländern sind es mindestens 6 Jahre, in vielen Ländern der Welt sogar 8 oder mehr.

Deutschland schickt Kinder mit 9 oder 10 Jahren bereits auf weiterführende Schulen, obwohl in diesem Alter noch längst keine stabile Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung abgeschlossen ist.

Aus Ihrem Beitrag könnte man schließen, dass ein Großteil der deutschen Kinder offenbar überdurchschnittlich frühreif ist – im Vergleich zum Rest der Welt.

Die meisten Kinder in Deutschland scheinen also überdurchschnittlich früh organisiert, selbstständig und hochbegabt zu sein – sie bringen sich Lesen, Schreiben, Rechnen und Analysieren praktisch von selbst bei.

Mit anderen Worten nicht nur, dass man die Grundschulzeit in Deutschland offenbar nicht verlängern muss – eigentlich könnte man die Schule gleich ganz abschaffen.
Denn für viele Kinder scheint sie ja gar nicht nötig zu sein.

Was in diesem Zusammenhang außerdem fehlt:
Man sollte dann eigentlich auch die Zeit am Gymnasium um mindestens zwei bis vier Jahre verkürzen.
Denn die „wirklich zukünftigen Studierenden“ müssen sich diese letzten zwei bis vier Jahre nur noch elend langweilen, bevor sie endlich mit dem Studium beginnen dürfen.

Cuibono
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Dazu sollten die sachsen-anhaltinischen Grünen ihre politischen Freunde der Berliner Grünen unbedingt nach deren Erfahrungen befragen: die Grünen in Berlin (hier haben wir die 6 jährige Grundschule schon ewig) plädiert ebenfalls für längeres gemeinsames Lernen und vehement für die Abschaffung der Gymnasien.

Wie die einzelnen Grünen-Politiker privat darüber denken, lässt sich an der Wahl der weiterführenden Schule beiden eigenen Kindern dann erkennen: die Grünen-Vorsitzende Berlins (also die, die die Abschaffung aller Gymnasien forderte), meldete die eigenen Kinder dann schon mal gleich nach der 4. Klasse – und nicht nach der 6. wie hier üblich – am renommierten konfessionellen Privatgymnasium an.

Also: “alle” lernen hier definitiv nicht länger zusammen – schon gar nicht die Kinder der Grünen und ihres bürgerlichen Klientels in Pankow und Prenzlberg. Das gilt nur für die dahinten im Wedding oder Lichtenberg.
Merke: NIMBY!

Und selbst wenn sich die bürgerliche Klientel nicht vorher ausklinkt, dann ist der Unterschied zwischen den Schulen in einem gehoben-bürgerlichen Stadtteil und einem Brennpunktkiez derart groß, dass man alles auch so lassen kann. Es sind eben nicht “alle” zusammen: warum sonst setzt wohl im Berlin die große Umzugs- oder Ummeldewelle vor der Schule ein, wenn man nicht gleich den Privatschulplatz wählt? Das läuft seit 30 Jahren in Berlin, jeder weiß es und die wohlfeilen Reden von SPD-, Grünen- und Linken-politikern kennt ganz Berlin, genauso wie die privaten Entscheidungen dieser Leute.
“Hab den Genossen H. schon länger nicht gesehen.” – “der hat doch n Kind gekriegt und ist natürlich umgezogen” (SPD-Stammtisch)
“Du kannst doch im Wedding keine Kinder aufziehen, meine Tochter ist GsD nach Mahlow gezogen” (ehemaliger Jugendhilfeausschuss-
Vorsitzender SPD).
Unser Highlight bei Bezirkselternausschüssen waren die Linken: Vorsitzende des Bildungsausschusses im Senat für die Linken und Ehefrau des bundesweit bekannten Linken-Politikers, die sich für die Kooperation der Grundschule der Tochter mit dem renommierten Gymnasiums stark machte und eine Kooperation mit der Europa-Gesamtschule rigoros ablehnte.

Wir hatten viel Spaß im Ausschuss.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  Cuibono

Ja, Ideologie-Sprüche und privat gelebte Praxis sind halt zwei paar Stiefel! Auch in BW zu Stochs Kultusminister-Zeiten: alle seine Kinder an der Privatschule, keins an der öffentlichen, deren Chef man selber ist.

Gelbe Tulpe
5 Monate zuvor

Viel zu teuer, denn man müsste viele Grundschulen vergrößern, um mehr Klassenräume zu haben. Oder man vergrößert die Klassen.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Das ist nämlich auch so ein Punkt. Wenn ich mir die naturwissenschaftlichen Räume und die Ausstattung in den Grundschulen anschaue, wird mir schlecht (bei uns leider auch). Es sind dann massive Umbaumaßnahmen nötig. Aber hey, wer braucht schon MINT?

Alex
5 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Nix Umbauten, Klasse 5 und 6 werden im Nachbargebäude der Gesamtschule unterrichtet, heißt dann nur weiter Grundschule und nimmt den Gymnasien Lehrerstellen für 2 Jahrgänge weg.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Funktioniert auch voll gut, wenn es in der “Nachbarschaft” keine weiterführende Schulen gibt. Sollen die Kinder dann in den Pausen pendeln?

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Nee, dafür gibt es doch die berliner/Brandenburger Lösung. Die gymnasialkinder wechseln nach der Vierten auf ein GY, alle anderen haben sechs Grunzschuljahre.

Canishine
5 Monate zuvor

6 Jahre GS + G9 = 15?

Andreas Baumgarten
5 Monate zuvor

Die Verlängerung der Grundschulzeit würde große Ausgaben für Erweiterungsbauten der Grundschulen erfordern, während sie an den weiterführenden Schulen zu Leerständen führen würde. Wesentlich sinnvoller wäre es, die pädagogisch nie begründete Aufteilung der Kinder nach der 4. Klasse auf verschiedene Schularten zu unterlassen und nicht weiter z. B. am Gymnasium als Überbleibsel des Ständestaates festzuhalten.

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor

Und wo werden dann die ehemaligen Grundschulkinder untergebracht? Wenn Einheitsschulen, dann müssten ja auch alle mindestens auf dem gleichen Kampus untergebracht werden….so von Klasse 1 bis 10\12\13. dann sind Erweiterungsbauten auch notwendig….

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor

Bis 10/12/13…..

LULULU
5 Monate zuvor

In Brandenburg haben wir die längere Lernzeit bis zum Ende der 6. Klasse. Ich sehe da zwar Vorteile, wäre jedoch für entweder für den weiteren Schulbesuch ab Klasse 5 oder gemeinsames Lernen bis zum Abschluss.

Besonders für die Jungs an Oberschulen (Klasse 7-10, also kein Gymnasium) sehe ich ein Problem mit dem Wechsel nach nach 6. In der Prä-Pubertät als auch in der Pubertät brauchen die Jungs klare Strukturen, einen festen Freundeskreis. Mit dem Wechsel im Alter von ca. 12 Jahren gibt es zu den ganzen Veränderungen der Pubertät ein abruptes Ende, viele Jungs leiden unter diesen neuen Konstellation und brauchen oft mehr als ein Schuljahr, um sich neu zu finden. Meist sind es dann die, die auch in Verhalten auffallen und den Unterricht stören. In Richtung Schuldistanz passiert da auch viel. Würde die gesamte Zeit zusammen gelernt werden oder der Schulwechsel früher erfolgen, würde nicht so umfangreich Veränderungen zur selben Zeit passieren.

Alese20
5 Monate zuvor
Antwortet  LULULU

Ich würde eher vermuten, dass es gerade für Jungs gut wäre. Die haben doch häufiger Probleme in der Grundschule, sich lange zu konzentrieren, still zu sitzen etc. So hätte sie länger Zeit zu zeigen, was in ihnen steckt.

Adele Horn
5 Monate zuvor
Antwortet  LULULU

Ich glaube, wenn ich meinen Mobbern aus der Grundschule bis zum Abschluss ausgeliefert gewesen wäre, hätte ich mich als Kind tatsächlich irgendwann umgebracht. Ich habe mehr als einmal darüber nachgedacht und hatte auch schon einen Plan für den Fall der Fälle: Die Bahnstrecke im Wald hinter unserer Siedlung. Der Wechsel aufs Gymnasium war ein Erlösung.

Wenn man also die sozialen Strukturen für alle möglichst lange erhalten will, muss man auch ernsthaft und konkret daran arbeiten, dass sie für alle funktionieren. Und verdammt nochmal endlich die Mobber knallhart bestrafen und aus dem Umfeld der Gemobbten entfernen — statt ihren Opfern auch noch Verständnis für den armen Täter mit der schweren Kindheit abzufordern. Oder ausgerechnet dem Opfer den Schulwechsel nahezulegen.

Lululu
5 Monate zuvor
Antwortet  Adele Horn

Auf jeden Fall muss immer, egal in welcher Klassenstufe oder Schulform, genug für die Kinder/ Jugendlichen getan werden. Pädagogisch halte ich den Wechsel in Klasse 6 für den schlechtesten Zeitpunkt.

Und ja, ich sehe auch hier das Problem, dass wieder eine Sache (hier die Klassenstufe, in der der Wechsel erfolgt) erfolgt und nicht weitergemacht wird.

Bei den Problemen wie Mobbing gibt es schon so eklatante Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen, sodass ich nicht glaube, dass es mal irgendwann große landesweite Konzepte dafür geben wird. Dafür müssten wir uns auch mal gesellschaftlich darauf einigen, wie wir miteinander umgehen sollten…. ich sehe da wenig Hoffnung.

Na ja
5 Monate zuvor
Antwortet  Adele Horn

Oder “No Blame Approach”: Der Mobber darf nicht bloßgestellt werden. Dass das Opfer zum wiederholten Mal in die hilflose Opferrolle gedrängt wird, ist ja egal…

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  Adele Horn

Letztens gab es in unserer Tageszeitung ein komplettseitiges Sonderthema zum Thema Systemsprenger (im Kindergarten). Neben einer halbseitigen Beschreibung (hauptsächlich der Belastung der Eltern) eines konkreten Falles, gab es noch Stellungnahmen von zwei im medizinisch-sozialen Bereich Tätigen und sogar einen einer Erzieherin.
Tenor: Wie schrecklich und untragbar es für das betroffenen Kind und seine Eltern sei, dass diese ihr Kind nicht den ganzen Tag im Kiga abgeben durften, sondern nur noch vormittags.
Kein einziges Wort auf der gesamten Seite hat sich der Sichtweise der anderen Kinder der Gruppe gewidmet. Da sind also 20 Kinder von ca. 3 bis 5, die von einem Kind betroffen sind, von dem selbst seine beiden (erwachsenen!) Eltern sagen, dass die zwei, drei Stunden mehr am Tag mit ihrem Kind sie an den Rand des Nervenzusammenbruches bringen würden.
Nur die Erzieherin deutete in einem kurzen Satz an, dass der Arbeitsaufwand für das betroffene Kind ja gleichzeitig bedeuten würde, dass sie diese Zeit nicht den anderen Kindern widmen könne.

Es besteht m.M.n. eine deutliche und in den letzten Jahren stark verstärkte Unwucht in der Wahrnehmung und Förderung ALLER Kinder. Das betrifft sowohl Mobber/Gemobbte wie z.
B. auch Leistungsstarke/-schwache. Da wird individuelle Förderung mit Gleichmacherei verwechselt.
Es ist genauso “ungerecht”, wenn ein leistungsstarkes Kind in einer schwachen Klasse versauert und sich dadurch wohlmöglich viele Chancen für sein Leben verbaut.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor

Danke: Meine Rede seit langem!

dickebank
5 Monate zuvor

Liegt aber nicht an dem Systemsprenger und seinen Eltern, den anderen Kindern der Gruppe und auch nicht an den Erzieher*innen. Es liegt an der Politik, die die Vorgaben für die Inklusion und auch die Integration macht, dabei aber tunlichst vergisst entsprechende Materielle, finanzielle, räumliche und vor allem personelle Ressourcen zur Verfügung zu stellen, denn die würden ja den Haushalt belasten.

Also nimmt man in Kauf, das alle psychisch und teilweise auch physisch überlastet werden, um den Haushalt zu entlasten und verkauft das dann als gelungenen Interessenausgleich.

In der technischen Mechanik ist bei der Balkenbiegung die Höhe und nicht die Breite des Balkens das ausschlaggebende Kriterium. Nicht die Breite der Aufgabenstellungen im Bereich Bildung – sowohl in Kitas als auch in Schulen – sondern die Höhe der Personalstärke ist das entscheidende Kriterium, um dem Stress widerstehen zu können. So viel zum Thema Resillienz; egal wie resilient jedes einzelne Teammitglied ist, es kommt auf die Resilienz der Gruppe/Gesellschaft an. Es ist wie bei der kette, das schwächste Glied führt zum bruch aka Überlastung.

Adele Horn
5 Monate zuvor

Absolut! Exakt meine Meinung.

Teacher Andi
5 Monate zuvor

Durchaus mal wieder ein Argument, Schulsysteme nicht permanent zu ändern ohne pädagogoische Vorüberlegungen. Mit der Einführung der sechsjährigen Realschule im Jahr 2000 (trotz großer Proteste), hat man die Grundschulzeit auf 4 Jahre verkürzt, vorher konnte man bis zur 6. Klasse dort bleiben. Jetzt möchte man gerne wieder diese Möglichkeit zurück, ja was denn?
Ca. 10 Jahre später hat man auf G8 umgestellt, wiederum trotz massiver Proteste, mit den bekannten Folgen und finanziellen Belastungen, die man vernünftigerweise in pädagogogisch sinnvolle Maßnahmen hätte investieren können. Nun, knapp 15 Jahre später, möchte man das alte System zurück, außer Spesen nichts gewesen. Die doppelten Jahrgänge hatten massive Probleme, einen Studienplatz zu bekommen. Aber unser guter Herr Spänle hat sich damals über den Klee gelobt und gar verkündet, nach einer Naschbesserung des 1. G8 Abiturs, dass dieser Jahrgang besser abgeschnitten hat als der letzte G9 Jahrgang. Ab diesem Zeitpunkt war für mich die Glaubwürdigkeit der Bildungspolitiker endgültig dahin.
Gesamtschule und Ganztagesbetreuung sind auch so unausgegorene Baustellen, die Energie und Geld verschlingen, welche an anderen Ecken benötigt würden.
So, was kommt als nächstes? Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, alles nur teuer aber kaum zielführend. Man hat das Gefühl, die stetig wechselnden Kultusminister wollen sich in der Legislaturperiode einfach schnell mal einen Orden anhängen, dabei wäre man ihnen unendlich dankbar, wenn sie wirklich sinnvolle Reformen statt ständig neuer Projekte ohne Garantie anschieben und finanzieren würden.

sonderbar
5 Monate zuvor

Gemeinsames Lernen bis Klasse 6 (gerne bis Klasse 8) fände ich gut und richtig. G9 oder G8, da bin ich unschlüssig.

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor

«Wir wollen längeres gemeinsames Lernen», sagte die bildungspolitische Sprecherin Susan Sziborra-Seidlitz. Ziel sei es unter anderem, soziale Unterschiede abzubauen und Kindern mehr Zeit für ihre persönliche und schulische Entwicklung zu geben.”

Ich will auch Kindern mehr Zeit für ihre (individuelle) persönliche und schulische Entwicklung geben. Deshalb plädiere ich für eine möglichst frühzeitige Differenzierung nach Leistungsvermögen.

Und nun?

Anajtat
5 Monate zuvor

Grundschule 6 Jahre, hätte sehr viele Vorteile und es wären mehr Vorteile als Nachteile!
Ich kenne kaum ein Kind, dass nach der 4 wirklich reif für die weiterführende Schule ist.
Aber da wird leider sowieso nichts draus, denn dann müsste sich ja einiges ändern und das kann man mit der CDU als Hauptentscheider, wie man anhand des Koalitionsvertrags & mit Rückblick auf die letzten Jahrzehnte bedauerlicherweise vergessen.

Opossum
5 Monate zuvor
Antwortet  Anajtat

Würde man dann Englisch weiter ab der 5 Klasse beginnen, wirklich zu lernen, oder erst nach der Grundschule, wie es jetzt passiert? Und wie das Niveau von den anderen Fächern aussehen wird?

Monika, BY
5 Monate zuvor

Ein Punkt wird in den Debatten über das „heilige Gymnasium“ sehr häufig übersehen: Ein großer Teil der Schüler geht aufs Gymnasium, ohne überhaupt ein klares Ziel zu haben, nach dem Abitur tatsächlich zu studieren.

Nur ein vergleichsweise kleiner Teil beginnt später ein Studium – und noch weniger schließen es erfolgreich ab.
Und genau hier liegt das eigentliche Problem – nicht anderswo.
Viele Schüler „ziehen sich durch“ und machen das Abitur einfach, um eine „irgendwelche Note“ vorweisen zu können.
Danach beginnen sie eine Ausbildung – was völlig legitim ist. Aber wozu dann dieser Weg über das Gymnasium?

Wenn wir Kinder schon unbedingt sortieren und selektieren wollen, dann sollte das Kriterium nicht die Grundschulnote sein, sondern die Frage: Haben sie überhaupt eine Neigung oder ein Interesse, später zu studieren?
Denn das Gymnasium ist – – eine Studienvorbereitungsschule.
Nicht mehr. Und nicht weniger.

Ob 4 Jahre oder 6 Jahre Grundschule – das ist in jedem Fall zu früh, um so eine lebensverändernde Entscheidung zu treffen.

Optimal wäre eine Auswahl nach 7 oder 8 Schuljahren.

Ein 14-Jähriger hat schon viel mehr Reife, Überblick und Selbstwahrnehmung.
Er oder sie kann dann viel besser sagen:
„Ich will wirklich studieren.“
Oder: „Ich will das Abitur machen – aber danach eine Ausbildung beginnen.“

Beides ist völlig in Ordnung – aber dann bitte mit offenen Karten.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

OMG – das Abitur beinhaltet die Hochschulzugangsberechtigung – egal ob FHR oder AHR.
Diese Berechtigung verpflichtet aber nicht zur Aufnahme eines Studiums. Bei einer an das Abi anschließemdem Berufsausbildung besteht der Vorteil darin, dass die allgemeinbildenden Fächer im Berufsschulkanon entfallen können, wenn die vorgeschriebene Unterrichtszeit durch etwas Sinnvolles substituiert wird. Ist zumindest in NRW so.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Gerade die Kinder, die später sowieso nie studieren werden, aber trotzdem das Gymnasium besuchen,blockieren mit der Zeit Ressourcen und Plätze für jene Kinder, die vielleicht mit 9 oder 10 Jahren noch nicht reif genug sind für vor allem das bayerische Gymnasium, die aber mit wachsender Reife stärker, kompetenter und klarer in ihrer Entwicklung werden.

Für diese Kinder bleibt dann oft nur der schwerere und teurere Umweg über Realschule, FOS oder externe Wege zum Abitur.

Es ist schlicht nicht logisch, mit 9 oder 10 Jahren (ein Alter, in dem manche Kinder gerade aus dem Grundschulmodus herauswachsen)zu entscheiden, ob jemand „gymnasialfähig“ oder “Studiumfähig” ist, vor allem, wenn man weiß, dass viele Inhalte aus dem Gymnasium für eine spätere Ausbildung eines Tischlers keinerlei Bedeutung haben.

Die ganze Diskussion um „Gymnasialkind – ja oder nein“ wirkt wie ein gesellschaftlicher Reflex, aber nicht wie ein durchdachtes Bildungssystem.

Opossum
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich komme aus dem anderen Schulsystem und verstehe nicht, warum man nicht Gymnasium aussuchen soll, wenn man nicht weiß, ob man studieren möchte oder nicht, aber gut mitkommt. Bessere Ausbildung schadet keinem. Für mich ist es keine Ressourcenverschwendung.
in meiner Heimat kann man nach jedem Schultyp studieren (man muss Prüfungen ablegen), Gymnasien und Lyzeen geben aber allgemein bessere Ausbildung und sind deshalb attraktiver.
Dazu sogar wenn man nach dem Abitur Ausbildung macht, kann man sich später fürs Studium entscheiden. Solche Fälle kenne ich.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Schon jetzt – in der 8., 9., 10. oder 12. Klasse – wird reativ einen kleinen Anteil der Schüler überhaupt versuchen, ein Studium zu beginnen, laut Aussagen der Schüler.
Und abschließen werden es wahrscheinlich noch weniger.
So sieht die Realität aus.

Dieses ganze Schlamassel mit dem Sortieren von Kindern im Alter von gerade einmal 10 Jahren ist in Wahrheit ein Witz, ein Relikt aus der Vergangenheit.

Von den ursprünglichen ca. 120 Gymnasiasten einer Generation:

84 schaffen das Abitur
50 beginnen ein Studium
27–28 schließen das Studium erfolgreich ab

Das sind nur etwa 23 % der ursprünglichen Schüler, die den „vollen Weg“ Gymnasium → Abitur → Studium → Abschluss schaffen.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Überall kann man es finden. Wenn nicht, dann das erste Gym um das Eck – einfach nachfragen.;)

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Beispiel bitte – mit Nachweis! Mir ist bisher in Jahrzehnten als Gymnasiallehrer keinerlei Datenerhebung begegnet, die abfragt, was die Absolventen nach dem Abi machen und insbesondere ob sie im Studium nachher scheitern oder nicht.
Das würde eine Schüler-bzw. Personen-ID voraussetzen, die es bisher nicht gibt. Man überlegt aktuell, ob sowas datenschutzrechtlich zulässig ist. Problem dabei: Die Politik scheut so eine Statistik, denn wenn sie etwa aufzeigen würde,dass z. B. Abiturienten vom allgemeinbildenden Gymnasium besser reüssieren als vom beruflichen (was von vielen Sachverständigen anekdotisch angenommen wird), wer wäre dann bereit, die nötigen Konsequenzen zu ziehen?
Sie phantasieren sich da ein Weltbild zusammen, das durch die reale Situation absolut nicht hinterlegt ist …

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Kultusministerium Ihres Bundeslandes (z. B. Bayern):
Veröffentlicht regelmäßig Zahlen zu Schulabschlüssen, Übergangsquoten, Wiederholungen usw.
Statistisches Bundesamt (destatis.de):
Bietet deutschlandweite Daten zu Bildung, Hochschule, Studium.
Statistische Landesämter (z. B. in Bayern: statistik.bayern.de)
Hier finden Sie ganz konkrete Zahlen z. B. für Gymnasien oder Realschulen in deinem Landkreis.
Webseiten von Hochschulen und Universitäten:
Diese veröffentlichen Abschlussquoten, Abbrecherquoten und Bewerberzahlen.
Anfrage per E-Mail oder Telefon als Bürgeranfrage:
Man kann beim Schulamt oder Ministerium direkt nachfragen. Als Schüler oder Eltern bekommt man oft schnell Antwort.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Einfache Lösung: Sorge dafür, dass nur noch maximal 40 das Abitur schaffen. Von denen werden das Studium noch immer 27-28 abschließen.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Vermutlich die die gleiche die Durchfallquoten von 10 -20% beim Abitur liefert, obwohl laut es in Bayern laut statista eher 3,4% wären.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183272/umfrage/durchfallquote-beim-abitur-nach-bundeslaendern/

Monika, BY
5 Monate zuvor

Der Übertritt nach der 4. Klasse Grundschule ist oft reine Glückssache – und hängt stark vom momentanen Engagement der Eltern ab und von Momentaufnahme allgemein, was die Tests sowohl in GS als auch in Gym tatsächlich auch sind.

Bei vielen entscheidet eine einzige Note in der letzten Schulaufgabe darüber, ob ein Kind aufs Gymnasium oder doch auf die Realschule kommt – oder sogar von der Realschule auf die Mittelschule „abrutscht“.

Wenn dann später jemand anfängt, von den „echten Gymnasialkindern“ zu reden, bin ich ehrlich gesagt sprachlos –besonders wenn solche Aussagen von Lehrkräften selbst kommen.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Mein Gott, Bayern ist nicht der Nabel der Welt und das bayrische Schulsystem alles Andere als das Gelbe vom Ei.

“Echte Gymnasialkinder” sind alle diejenigen, die einen gymnasialen Abschluss erreichen – also einen Abschluss der Sekundarstufe II in der GOSt (gymnasialen Oberstufe) einer allgemeinbildenden Schule. Ob für die mindestens siebzehnjährigen Absolvent*innen aber die Bezeichnung “Kinder” zutreffend gewählt ist, wage ich zu bezweifeln.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Das alles erinnert stark an die Diskussion um die Wölfe in Deutschland.

Endlich beginnt sich die Wolfspopulation zu erholen – und schon wird ein jährlicher Abschuss beschlossen.
Warum?
Weil es für viele Schafhalter angeblich zu teuer, zu umständlich oder schlicht „nicht nötig“ ist, Herdenschutzhunde anzuschaffen.

Aber ganz ehrlich – es ist beschämend, dass überhaupt jemand Schafe hält, ohne sie mit Herdenschutzhunden zu schützen.

Stattdessen ist es eben einfacher, jedes Jahr hunderte Wölfe abzuschießen, als dass die Schäfer ihren Job ernst nehmen und konsequent für Schutz sorgen und zwar ohne dabei auch noch erwarten, dass der Staat ihnen alles bezahlt.

Wer Schafe halten will, sollte mindestens zwei bis drei Herdenschutzhunde anschaffen.
Mit ihnen kommen Wölfe erst gar nicht in die Nähe einer Herde – geschweige denn, dass sie sie angreifen.

Und genau so ist es im deutschen Schulsystem:Statt echten Schutz, individuelle Förderung und verantwortliche Betreuung zu organisieren,
wird lieber an der falschen Stelle „abgeschossen“:
Kinder werden vorschnell aussortiert,
Lehrer alleingelassen,
Eltern überfordert –
… und die Schuld wird irgendwohin verschoben, nur nicht dahin, wo sie hingehört.

Monika, BY
5 Monate zuvor

In Gebieten, in denen sich Wölfe bewegen, Schafe ohne Herdenschutzhunde zu halten – das ist wie im Bildungssystem: Man setzt Kinder einem System voller Überforderung und Druck aus, ohne sie wirklich zu begleiten.

Und wenn dann etwas schiefläuft – wenn Kinder „versagen“, untergehen, krank werden oder aufgeben dann ist nicht das System schuld, sondern das Kind, die Eltern, die „fehlende Unterstützung“.

Genauso wie beim Wolf:
Nicht das fehlende Schutzkonzept wird hinterfragt – sondern der Wolf wird zur Bedrohung erklärt, genau wie “nicht Gymnasialkinder”.

Wer Verantwortung trägt – sei es für Schafe oder für Kinder – muss auch vorsorgen, schützen und begleiten.

Nicht abschieben, aussortieren oder „abschießen“, wenn’s unbequem wird.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Ehrlich gesagt, ich verstehe manche Leute hier nicht.

Das Gymnasium ist ein Auslaufmodell.

Die Kinder sind heute viel zu smart für diese alten Vorstellungen.
Und diese Aussagen wie: „Mein Kind lernt gar nichts und kommt trotzdem gut durchs Gymnasium“

ja, „gut durch“ vielleicht, aber mit welchen Noten denn bitte?
Ich schaue gerade auf die Klasse meines älteren Kindes, jetzt stehen die letzten Schulaufgaben an und ca. 90 % haben aufgehört zu lernen, weil sie wissen, dass sie selbst mit einer 6 am Ende noch auf eine 4 kommen.

„Just fine“ eben.

Zum Beispiel:
Ein Schüler hatte in der ersten Ex Physik eine 3, in der Schulaufgabe auch eine 3,
dann in der zweiten Ex eine 4 und in der zweiten Schulaufgabe eine 6.
Am Ende steht da trotzdem eine 4.
Warum also soll er in dieser schönen Zeit zu Hause sitzen und lernen, statt ins Schwimmbad zu gehen, Filme zu schauen oder zu zocken?

Die ganze großartige Erzählung vom Gymnasium als „besonderer Ort“ für sogenannte „echte Gymnasialkinder“ ist einfach nur noch lächerlich.

In Wahrheit haben wir nicht mal 1 % von dem, was manche mit diesem Begriff meinen.
Diese Noten zeigen eigentlich gar nichts.
Und das Gymnasium ist am Ende auch nur eine Schule eine, in der die meisten Kinder genau so viel machen, dass sie nicht durchfallen.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Lehrern ist alles zu viel? Zu viel Arbeit, zu große Klassen, zu wenig Gehalt?
Aber die Korrekturen der Tests dauern manchmal über einen Monat und in der Zwischenzeit ist man stofflich schon meilenweit weitergezogen. In einer Firma – unvorstellbar.

Ob man es glaubt oder nicht: Die Kinder merken das sehr wohl.
Sie spüren ganz genau, wenn auch Lehrer „schieben“, ausweichen oder nicht ganz sauber arbeiten und dann stellen sie sich natürlich die Frage:
Warum sollten wir es anders machen?

Der Beruf des Lehrers lässt sich mit keinem anderen Job auf diesem Planeten vergleichen,
höchstens noch mit dem Beruf des Sozialarbeiters.
Menschen, die ihre eigene Zeit, ihre Energie und oft sogar ihr eigenes Geld investieren, die täglich Berge versetzen, sich nicht nach der Uhr richten,nur um Schwächeren und Gefährdeten zu helfen.

Deshalb ist es geschmacklos, den Lehrerberuf mit dem freien Markt zu vergleichen.
Denn auf dem freien Markt arbeitet jeder für sich, im 1:1-Prinzip.
In der Schule aber arbeitet man für ganze Generationen.
Und diesen Beruf muss man lieben.
Man muss Kinder lieben, man braucht Visionen, Ideen, Leidenschaft.
Denn ohne das ist man als Lehrer fehl am Platz.

Es stimmt – in Deutschland war das Schulsystem schon immer so aufgebaut, dass die Eltern den Großteil der Arbeit mittragen. Doch die Zeiten haben sich verändert.
Frauen sind selbstständiger geworden, sie sind stärker geworden, sie wollen Vollzeit arbeiten, Karriere machen, sich weiterentwickeln.

Aber die Schule verhält sich oft noch immer, als hätten wir das Jahr 1963.
Und dann beschweren sich Lehrkräfte, wie schwer alles geworden sei.
Ja – es ist schwer,und es wird weiterhin schwer sein, denn jetzt müssen Lehrerinnen und Lehrer wirklich Lehrer sein.
Was in vielen anderen Ländern längst selbstverständlich ist, wird hier erst jetzt erkannt:
Was es wirklich bedeutet, Lehrer zu sein.
Und genau das gefällt nicht allen.

Es ist absolut offensichtlich, dass sich viele Lehrkräfte am liebsten Klassen mit nur 15 Schülern wünschen würden, idealerweise mit einem Anteil von mindestens 50 % „übernatürlich begabten“ Kindern.
Also solche, deren Eltern im Hintergrund alles regeln, sich aber niemals öffentlich äußern, und die Lehrer in Glaube lassen, dass das alles ihr Verd9ienst sei..
und die dann spätestens um 14 Uhr den Schlüssel ins Schloss stecken und die Schule gedanklich abhaken.

Das ist klar – darüber muss man nicht diskutieren.
Nur…das wird immer schwieriger durchzusetzen,wenn man sich alle Rahmenbedingungen anschaut.

Es sei denn, man führt Homeschooling für jene ein, die das wollen und das werden immer mehr.
Dann bezahlt man privat und weiß zumindest, was man bekommt,anstatt sein Kind auf eine staatliche Schule zu schicken,wo ohnehin nur das Minimum gemacht wird.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Und ja – ich würde niemals den Beruf eines Lehrers übernehmen. Wirklich nie.
Es ist einer der härtesten Berufe der Welt, wenn man ihn so ausübt, wie er eigentlich gemeint ist vielleicht der zweitanspruchsvollste Beruf überhaupt, direkt nach dem Elternsein, wenn man Verantwortung für die Kinder übernimmt, die man in diese Welt gebracht hat.

Ich habe großen Respekt vor Lehrkräften – allgemein, aber vor allem vor denen, die wirklich verstehen, was es bedeutet, Lehrer zu sein.
Stichpunkte sind keine Lehrmethodik.
Das kann heute jeder, ein paar Stichpunkte hinwerfen und zum Kind sagen: „Da hast du’s. Hier sind 12+ Fächer. Nimm dir ein Buch, arbeite selbst, hier ist, was du wissen musst.“
Aber das hat mit Unterricht nichts zu tun.

Aber so ist es nun einmal – und viele Kinder boykottieren diesen Ansatz ganz bewusst.
Natürlich schaden sie sich damit letztlich selbst,aber am Ende haben sie auch ein Stück weit recht.

Denn, in der Schule einfach nur die Zeit absitzen und hin und wieder ein bisschen Gruppenarbeit machen das hat mit echter Bildung nichts zu tun.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Es ist nichts Persönliches.
Ich spreche hier niemanden konkret an, denke dabei an keinen bestimmten Nicknamen.
Was ich schreibe, ist lediglich ein Spiegelbild all der Erfahrungen, die hier im Forum und da dadraußen geteilt wurden.

Und vor allem basiert es auf meinen eigenen etwas ungewöhnlichen Erlebnissen.
Ich denke an den Kampf, den ich während der Corona-Zeit mit den Behörden geführt habe, damit meine Kinder im Homeschooling bleiben konnten.
Mein jüngeres Kind war gerade erst in der 1. Klasse der Grundschule, das ältere in der 4. Klasse – unmittelbar nach dem Übertritt.
Es war bereits am Gymnasium angemeldet, blieb aber trotzdem im Homeschooling – genau wie das jüngere.

Beide waren fast zweieinhalb Jahre zu Hause.
Mit den Grundschulen war eine Zusammenarbeit unmöglich, wir waren komplett alleingelassen, ausgeschlossen –das Gymnasium war deutlich kooperativer, auch wenn selbst dort so manches fehlte.

Und trotzdem haben beide Kinder mit sehr guten Zeugnissen abgeschlossen.
Ich habe sie unterrichtet – obwohl ich weder Pädagogin noch Lehrerin noch Sozialarbeiterin bin.
Und die Kinder haben in dieser Zeit aufgeblüht.
Heute besuchen sie wieder ganz normal den Präsenzunterricht.
Ohne Probleme.

Denn mein jüngeres Kind, das ich von der 1. bis zur 3. Klasse Grundschule selbst unterrichtet habe, hat dabei so starke Grundlagen erworben, dass sie ihn bis heute mühelos durch die Schule tragen.
Wie? Ganz einfach:
Systematisch und strukturiert.
Etwas, das in keiner mir bekannten Grundschule heute noch wirklich vermittelt wird.

Mein älteres Kind hat sich während dieser Zeit in den Hauptfächern ein Wissen angeeignet,
in der Hälfte der Zeit, die es heute im Schulalltag verbringt und dort macht – und auch dieses Wissen trägt es bis heute sicher und stabil durch die Schule.

Also: Es ist machbar! – für viel mehr Kinder, als die Statistiken vermuten lassen, auch für die Kinder am Rand der Gesellschaft! Bestimmt.

Aber wenn der heutige Unterricht sich auf Stichpunkte und Mindmaps als Grundlage beschränkt,dann ist es absolut selbstverständlich, dass immer mehr Eltern und Schüler begreifen, dass echtes Lernen, echtes Verständnis und echte Bildung nicht über das bloße Ausfüllen bunter Zweige auf Papier vermittelt werden können.

Denn wer glaubt, dass Kinder mit ein paar Schlagwörtern, ohne vertiefende Erklärung, ohne Lesetexte, ohne Diskurs, in tiefes Verständnis für Geschichte, Literatur, Naturwissenschaften oder Sprache entwickeln, der hat Bildung nicht verstanden.

Und ehrlich gesagt – dafür braucht man nicht viel Zeit, überhaupt nicht, nur eine gute Vorbereitung vor dem Unterricht – quasi wie ein Referat Bilder + Erklärungen, die so Kinder ständig in der Schule abliefern müssen.

Mindmaps sind ein Werkzeug – aber sie sind kein Unterricht.