Ist das der Dammbruch? Bildungssenatorin will mit der GEW über die Erfassung von Lehrer-Arbeitszeit sprechen

110

BERLIN. Die Front der Kultusminister in Deutschland gegen die Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften bröckelt. Nachdem mit Bremen das erste Bundesland einen Pilotversuch angekündigt (und dabei den grundsätzlichen Anspruch anerkannt) hat, scheint nun auch Berlin dazu bereit zu sein – nachdem eine Studie, die eine systematische Überlastung im Schuldienst belegt, den Druck auf die Bildungssenatorin erhöht hat. Auch andernorts kommt Bewegung in die Angelegenheit.   

Wie lange hält der Widerstand noch? Illustration: Shutterstock

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) gibt sich offen gegenüber der Idee, die Arbeitszeit von Leh­re­r*in­nen zu erfassen. Dies bestätigte der Sprecher der Bildungsverwaltung auf Nachfrage der taz. Er sagte auch, dass die Senatorin dazu bereits in einen ersten Meinungsaustausch mit der GEW getreten sei. Die Gewerkschaft zeigte sich laut Bericht erfreut über Günther-Wünschs Gesprächsbereitschaft. Allerdings hätten sie davon aus der Presse erfahren – sie seien nun gespannt, wann die Senatorin auf sie zukomme.

Die GEW schlägt ein Pilotprojekt vor, um zusammen mit den Personalräten an den Schulen auszuloten, welches digitale Werkzeug und welches System geeignet sein könnten, die Arbeitszeit zu erfassen. „Bis zum neuen Schuljahr ist es zu knapp, aber zum nächsten Halbjahr im Februar 2026 könnte es klappen“, sagte eine Sprecherin. „Wir sind bereit.“

„Die Überlastung ist keine Ausnahme, sondern Alltag – mit Elterngesprächen am Abend, Korrekturen in der Nacht und Unterrichtsvorbereitungen am Wochenende“

Hintergrund: Laut einer neuen Studie, die Wissenschaftler*innen der Georg-August-Universität Göttingen mit Unterstützung der GEW erstellt und vor zehn Tagen veröffentlicht haben, arbeiten Berliner Lehrkräfte im empirischen Mittel rund 100 Stunden mehr pro Jahr als die für Berliner Beamt*innen und Angestellte mit einer 40-Stunden-Woche vorgesehenen 1.772 Stunden. Die laut Gewerkschaft erstmals für Berlin wissenschaftlich erhobenen Daten basieren auf einer umfassenden Erhebung der tatsächlichen Arbeitszeit über ein gesamtes Schuljahr.

Die Ergebnisse zeichnen ein drastisches Bild: Während der Schulwochen überschreiten durchschnittlich 30 Prozent der Vollzeit-Lehrkräfte die gesetzliche Arbeitsschutzgrenze von 48 Stunden pro Woche. Insgesamt leisten 64 Prozent der Lehrkräfte Mehrarbeit. Besonders betroffen sind neben Schulleitungen und Gymnasiallehrkräften auch Teilzeitkräfte – je geringer der Teilzeitumfang, desto höher die Mehrarbeitsbelastung. „Dies deutet darauf hin, dass viele Lehrkräfte Teilzeit wählen, um die Aufgabenflut zu bewältigen und so faktisch ihren Arbeitsschutz selbst finanzieren“, schlussfolgerte Martina Regulin, Vorsitzende der Berliner GEW.

Nach Angaben der Autoren summieren sich die unbezahlten, nicht angeordneten Überstunden auf mehr als zwei Millionen Stunden pro Jahr. Zum Ausgleich seien rechnerisch mehr als 1.300 zusätzliche Vollzeitstellen nötig, sagte Studienleiter Frank Mußmann. Zur Einordnung: Aktuell arbeiten laut Bildungsverwaltung rund 35.900 Lehrkräfte an Berlins Schulen, ein Teil davon in Teilzeit. „Diese Überlastung ist keine Ausnahme, sondern Alltag – mit Elterngesprächen am Abend, Korrekturen in der Nacht und Unterrichtsvorbereitungen am Wochenende“, so Regulin.

Und weiter: „Der Senat spart auf Kosten der Lehrkräfte – das ist ein Skandal. Das Deputatsystem bildet die tatsächlich geleistete Arbeit nicht ab. Es regelt nur den Unterricht und Funktionen, also nur ein gutes Drittel der gesamten Tätigkeit, aber nicht die vielen Aufgaben, die unsere Kolleg*innen zusätzlich übernehmen müssen, um gute Bildungsqualität sicherzustellen. Wir fordern: Der Senat muss die tatsächliche Arbeitszeit vollständig erfassen und gemeinsam mit den Personalräten verbindliche Regelungen zum Abbau der Mehrarbeit* schaffen.“

Die Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist politisch ein heißes Eisen – bundesweit: Obwohl es zwei Gerichtsurteile bereits von 2019 (Europäischer Gerichtshof) und von 2022 (Bundesarbeitsgericht) gibt, die Arbeitgeber grundsätzlich dazu verpflichten, „ein objektives, verlässliches und zugängliches System einzuführen, mit dem die von einem Arbeitnehmer geleistete tägliche Arbeitszeit gemessen werden kann“, wie die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage hin erklärte.

Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hatte ein entsprechendes Gesetz allerdings auf die lange Bank geschoben, weil unter anderem die FDP sich querstellte. Im Wortlaut Schoppers las sich das so: „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im Nachgang zum Beschluss des Bundesarbeitsgerichts angekündigt, eine Regelung zur Arbeitszeiterfassung im Arbeitszeitgesetz vorzulegen. Eine solche liegt bisher nicht vor.“

„Wenn die Lehrerinnen und Lehrer anfingen, ihre tatsächliche Arbeitszeit aufzuschreiben, dann würde deutlich, dass wir 20.000 bis 25.000, vielleicht bis zu 30.000 zusätzliche Lehrkräfte brauchen“

Dass auch ohne eine solche Regelung die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung bei Lehrkräften besteht (wie das Bundesarbeitsministerium in einem Brief an die KMK klarstellte und unlängst die Bremer Bildungssenatorin Sascha Aulepp, SPD, dann auch öffentlich einräumte) focht Schopper und die meisten übrigen Kultusminister*innen in Deutschland bisher nicht an: Sie wollten das Thema offensichtlich aussitzen. Schopper betonte: „Eine zeitnahe Einführung einer Arbeitszeiterfassung von Lehrkräften ist derzeit nicht geplant.“

Auch Karin Prien (CDU) erteilte dem Ansinnen eine Absage. Noch als schleswig-holsteinische Bildungsministerin (mittlerweile ist sie zur Bundesbildungsministerin aufgestiegen) erklärte sie im März im Kieler Landtag, das Thema in der laufenden Legislaturperiode nicht angehen zu wollen. Und damit stehe sie nicht allein da: Die Bundesländer verträten, so Prien, in der KMK die Auffassung, dass eine „Bereichsausnahme von der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung“ notwendig sei. Im Klartext: Für Lehrkräfte soll sie schlicht nicht gelten.

Warum sträuben sich Kultusminister so sehr? „Wenn die Lehrerinnen und Lehrer anfingen, ihre tatsächliche Arbeitszeit aufzuschreiben, dann würde deutlich, dass wir 20.000 bis 25.000, vielleicht bis zu 30.000 zusätzliche Lehrkräfte brauchen. Das kommt noch drauf auf den Mangel, den wir sowieso haben“, so erklärte der ehemalige Berliner Staatssekretär für Bildung und dortige SPD-Vize Mark Rackles mit Blick auf ganz Deutschland. Rackles muss es wissen: Er ist Autor einer Studie über das gängige Arbeitszeitmodell in Schulen (News4teachers berichtete). „Lehrer sind alles andere als faule Säcke“, sagt er.

Doch jetzt kommt womöglich – endlich – Bewegung in die Angelegenheit. Bremen war das erste Bundesland, das aus der Phalanx der Verweigerer ausscherte – und im Mai einen Modellversuch zur Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften für 2026 ankündigte (News4teachers berichtete).

Eine Lehrkraft reichte zudem unlängst mit Unterstützung des Philologenverbands Klage gegen das Land Baden-Württemberg als Dienstherren ein (News4teachers berichtete auch darüber) – was zum Präzedenzfall werden könnte. „Unsere Mitglieder sind nicht mehr bereit, diese strukturelle Überbelastung als Normalzustand hinzunehmen“, erklärte Landesvorsitzende Martina Scherer. Der Philologenverband fordert eine realistische Anpassung der Lehrkräfte-Arbeitszeitverordnung, die der tatsächlichen Belastung von Gymnasiallehrkräften endlich gerecht werde – was eine Arbeitszeiterfassung voraussetzt. News4teachers 

Gutachten: Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist unausweichlich (heißt: Aus fürs Deputatsmodell)

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

110 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Csa
4 Monate zuvor

Ich glaub ja eher, dass man denkt, bei einer Arbeitszeiterfassung käme heraus, dass Lehrer zu wenig arbeiten. Und schwupps – das Problem mit dem Ganztag während der Schulferien ließe sich ganz „niederschwellig“ lösen….
Anders lässt sich nicht erklären, warum man sich doch plötzlich mit dem Gedanken anfreunden kann, die Zeit zu erfassen.

Lera
3 Monate zuvor
Antwortet  Csa

„Ich glaub ja eher, dass man denkt, bei einer Arbeitszeiterfassung käme heraus, dass Lehrer zu wenig arbeiten.“

Wenn die Erfassung gefaked wird: ja.

Und das ist ja – wie in Bremen offensichtlich – beabsichtigt.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Csa

Das meinen Sie nicht im Ernst, oder? Sind Sie selbst Lehrer?

Csa
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Äh – ja, ich bin Lehrerin. Und wie Lera glaube ich, unser Dienstherr denkt, er könne die Zeiten so erfassen lassen, dass es sich für ihn lohnt und noch Ressourcen „frei“ werden…leider…

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Csa

Der größte Kostenfaktor im Bildungsbereich ist nun einmal das Personal. Und wo lassen sich jetzt die größten Einsparpotentiale heben?
Die zeiterfassung wird vor allem eines ergeben, dass Lehrkräfte zu viel Zeit vertrödeln und nicht effektiv sind. Aber mit einer Reihe von Coachings wird es gelingen die faulen Säcke auf Spur zu bringen. Mit besonders renitenten Exemplaren kann man dann ja noch über freiwillige Selbstverpflichtungen im dienstlichen Rahmen sprechen.
Besomders gerne würden einige personalführende Stellen ja auch die Wiedereinführung einer Auszeichnung wie “Held der Arbeit” begrüßen. Dann ist auch äußerlich erkennbar, wer engagiert ist und wer nicht. Daneben ließe sich natürlich auch noch über reduzierte Grundvergütungen und die Einführung eines Prämienprogrammes nachdenken lassen, sowie Boni für Personalverantwortliche, die es schaffen mit weniger Lehrkräften eine größere Anzahl von Schülern bei gestrafften Lehrplänen tagsüber zu verwahren.

Palim
4 Monate zuvor

Konkret: Es gibt eine Pressemitteliung, dass die Bildungssenatorin mit einer Gewerkschaft sprechen möchte.

Genau genommen ist das nichts.

Monika, BY
4 Monate zuvor

„Die Überlastung ist keine Ausnahme, sondern Alltag – mit Elterngesprächen am Abend, Korrekturen in der Nacht und Unterrichtsvorbereitungen am Wochenende“
Und warum ist dem so? Oder ist so seit immer?

Wenn das für Lehrkräfte Dauerzustand ist warum glaubt man dann, dass ihre Schüler das anders empfinden?

Denn genau so sieht oft auch der Schüleralltag aus: Lernen bis spät am Abend, Tests und Referate am Wochenende, Druck von allen Seiten nur ohne Gehalt, ohne Anerkennung, und oft ohne echte Pause.

Irgendetwas stimmt ganz klar nicht, die Schwierigkeit liegt nur darin, genau festzustellen, was eigentlich nicht stimmt.

Aber sobald das Gespräch darüber beginnt, woran es genau liegt, läuft es am Ende immer darauf hinaus, dass die Lehrkräfte weniger arbeiten sollen und die Schüler und ihre Eltern mehr. Eine interessante Sichtweise.

Ein völlig erschöpfter Lehrer, beladen mit tausend und einer Verpflichtung neben dem Unterricht,kann seine eigentliche Aufgabe im Klassenzimmer genau dort, wo er am dringendsten gebraucht wird, kaum noch wirklich qualitativ erfüllen.

Darüber schreien seit Jahren zahlreiche Artikel, und zwar unabhängige.

Es ist an der Zeit etwas zu ändern.

laromir
4 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Also mein Kind ist mittags um 15 Uhr fertig. Ab und zu am Wochenende nochmal für eine Arbeit lernen. Aber weder stundenlang, noch abends oder gar tief in die Nacht. Ich bin echt verwundert, denn ich kenne das weder von befreundeten Kindern noch von meinem SuS. Wäre ja mal schön, wenn diese mal länger lernen würden. Die haben aber oft irgendwas anderes zu tun oder hängen nach der Schule bis nach Mitternacht am Handy. Morgens bekommen die dann kaum die Augen auf. Wenn man die Schule nur schaffen kann, wenn man rund um die Uhr lernt, dann läuft doch was schief.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  laromir

Wieso fertig? Eigentlich sollte es nach 7 Stunden Schulschlaf doch ausreichend erholt sein. Sind die Schlafunterbrechungen aka Hofpausen ggf. zu anstrengend? Oder liegt das “ausgefallene” Mensaessen zu schwer im Magen.

  • Also an allen Tagen ausgefallen …
Palim
3 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Es scheint, als würden Sie Ihren Wunsch nach Homeschooling in die Tat umsetzen, nachdem die Kinder aus der Schule kommen.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Tja, manche Kinder sind schon nicht zu beneiden …

Utopia
3 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Sind Sie der Meinung, dass SuS für die Wahrnehmung ihrer Grundbildung bezahlt werden sollten?

Die Lehrkräfte versuchen auch nur die Vorgaben des KCs umzusetzen, um die SuS durch das Zentralabitur zu bringen. Ich kann auch gerne weniger unterrichten und schöne motivierende Projekte durchführen. Dann sind die SuS aber mit der Stoffbewältigung des Abiturs alleine gelassen.

Mein Eindruck besteht darin, dass die SuS, die im Unterricht aufmerksam mitarbeiten, sich nicht mehr lange zu Hause hinsetzen müssen. Aber die meisten beschäftigen sich untereinander, als seien sie noch in der Pause, hören nicht zu, bearbeiten nicht die Aufgaben und sind der Meinung sie könnten es nacharbeiten, wenn sie es müssen oder lassen die Aufgaben von der KI erledigen, ohne beurteilen zu können, ob das was sie ausgespuckt bekommen richtig und sinnvoll ist.

Also in der SEKI muss eigentlich keiner übermäßig lange an den Aufgaben nach der Schule sitzen. Oft mangelt es jedoch schon an Metakompetenzen, wie Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Regulation der eigenen Emotionen (Frustrationstoleranz), Selbstständigkeit, Motivationsfähigkeit, etc.

Dass man sich dann mit Blick auf das Abitur stärker reinhängen und mehr Zeit investieren muss, sollte klar sein. Alle sollen die Chance bekommen, das Abitur abzulegen, keiner hat einen Rechtsanspruch darauf.

Monika, BY
4 Monate zuvor

Wenn das so kritiwch ist, dann sollte man endlich Homeschooling einführen. In jedem Fall ist die Zeit reif, Homeschooling als Alternative zu ermöglichen.

So wie es jetzt läuft? Damit werden wir ganz sicher nicht weit kommen, weder die Lehrkräfte, noch das Schulsystem, und am allerwenigsten die Schüler.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Stimmt. Homeschooling hat ja schon zu Corona-Zeiten “ganz hervorragend” geklappt.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Vermutlich in geschlossenen Heimen. Die Jugendwerkhöfe waren ja auch so eine Art home-schooling:(

Anna
4 Monate zuvor

Ich bin für die Erfassung der Arbeitszeit, aber es muss technisch so gemacht sein ,dass es nicht zur Mehrbelastung wird.
Von Kollegen in Sachsen habe ich erfahren, dass einige probeweise ihre Arbeitszeiten bereits erfassen. Sie müssen sich dafür aber jedesmal in ein bestimmtes Programm einwählen, umständlich anmelden, eingeben, ausloggen, … Wenn ich dabei zu viel Zeit verbrauche, würde ich diese als verschwendet ansehen und lieber auf die Eingabe verzichten. Außerdem hat man nicht immer und überall einen Computer bei der Hand, denn aus datenschutzrechtlichen Gründen darf vieles nicht auf Handy oder Tablett sein. Als Grundschullehrer ist man aber oft beim Arbeiten unterwegs z.B. um geeignetes Material zum Basteln zu kaufen, Preise, sich vor Ort einen Eindruck von best. Bedingungen zu machen, Naturmaterialien sammelä usw.
Also bitte nur sowohl technisch ausgereifte als auch praktikable Eingabemöglichkeiten sicherstellen bevor die Erfassung verpflichtend wird.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Anna

Wir haben eine SchulApp. Die läuft ( wenn man will) auch auf dem privaten Handy und entspricht dem Datenschutz.

Frust
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Wir haben die SchulCloud.
Wenn ich die Nachrichten bekommen will (soll), muss ich angemeldet bleiben. Jeder, der mein Handy in die Finger bekommt und entsperren kann, hat also volle Einsicht.
Finde ich nicht so wirklich datenschutzkonform.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Frust

Mir ist wichtig, dass die Schulleitung sagt: Das ist datenschutzkonform.
Dass ich mein Handy nicht ungesperrt irgendwo rumliegen lasse, müsste dann natürlich klar sein.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Aber nur, wenn ich ein Diensthandyy vom AG für den Quatsch bekomme.
Ich hatte ja richtig Glück, nein veraltetes Mobiltelefon war nicht kompatibel zum Netz der Schule, es ließ sich einfach nicht einbindne. Nicht einmal der Admin hat das geschafft:)

Simon
4 Monate zuvor

Das hört sich zunächst gut an. Aber ich vermute, dass es eher darauf hinausläuft: „Kollege XY schafft es auch in der Zeit, Sie müssen effektiver arbeiten.“ Dann muss man sich wie jetzt auch entscheiden, ob man schlecht oder gar nicht vorbereitet in den Unterricht geht oder doch ohne die Zeit aufzuschreiben, den Unterricht so vorbereitet, dass man sich gut damit fühlt.

Sandkatze
3 Monate zuvor
Antwortet  Simon

Aber schreiben Richter und Staatsanwälte auch auf, dass das Gespräch in der Cafeteria oder beim Mittagessen mit einem Kollegen über einen Fall zur Arbeitszeit gehört? Wo kann man das mal nachlesen? (Lehrer machen sowas und verteidigen es! Hier schon so gelesen.)

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Und Sie glauben, das Gespräch über einen Fall (z.B. ein versetzungsgefährdeten Schüler) wäre nicht Teil unsere Arbeit, weil es in der Mittagspause stattfindet? Dann gerne regulär außerhalb der Mittagspause, wenn noch Zeit und Gelegenheit dazu ist. Sonst halt nicht.

Caro
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Wie jetzt???
Sie haben eine Mittagspause?!?!

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Mir erscheint einiges wie Käsewissen für Thekenkräfte.

dickebank
3 Monate zuvor

Ja, eher löchrig – das Wissen:)

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Jetzt ist raus: Hallo, ich bin Canishine, und ja, ich esse gelegentlich zu Mittag. Und ja, ich rede mit vollem Mund!

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

@ Sandkatze, da sehen Sie es. Das Gespräch über einen Schüler oder ein Vorkommnis im Unterricht am Mittagstisch mit Kollegen ist Arbeitszeit. Für diverse Kollegen. Und dann wundern die sich, dass man unseren eigenen Zeiterfassungen nicht traut. Den Bock zum Gärtner machen. So sagt man doch, oder?

potschemutschka
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Das nennt man kollegialen Austausch oder auch Team-Arbeit. wenn man allerdings zu Hause mit dem Partner darüber spricht, ist es keine Arbeitszeit. Es sei denn, der ist gleichzeitig Kollege. Und Team-Arbeit wird doch immer wieder gefordert.

Gizi
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Da käme es darauf, was man über den Schüler redet.
Wenn es den Lehrkräften zuviel wird (mit nur 12 Wochen Ferien und 30 Tagen Urlaub) sollten sie sich mal in der freien Wirtschaft umsehen.

Alex
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Ach, ich hab zu meinen 12 Wochen Ferien noch 30 Tage Urlaub zusätzlich? Gut, dass ich das jetzt weiß.

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Bald sogar 31! – ohne Sonderurlaube, da kann dann auch ein Feiertag gestrichen werden.
Unter´m Strich bleibt es dann sogar verlustfrei im Gegesatz zur freien Wirtschaft und deren Arbeitnhemer.

Onkel Thomas
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Wenn man hier einen Vergleich zur freien Wirtschaft ziehen möchte ist das eher:
30 Tage Urlaub; zu nehmen in den Ferien
15 Tage Gleitzeit; für die geleisteten Überstunden
15 Tage Arbeiten in den Ferien zur Unterrichts Vor- / Nachbereitung
x Tage fehlender Freizeitausgleich für weitere geleistete Überstunden
(Bei dem einzelnen Lehrer sieht die Aufteilung sicher anders aus)

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Wenn Menschen in der freien Wirtschaft neidisch sind, können Sie gern als Quereinsteiger in der Schule anfangen.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Ach sooooo, das ist keine Arbeitszeit, sondern “nur mal so quatschen” ?

Dann sollten es mehr Kollegen mir gleich tun und das einfach mal lassen.

Ist ja keine Arbeit – also weg damit.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  447

Ganz einfach nur im Rahmen von pädagogischen Konferenzen, offiziellen runden Tischen, während Zeugniskonferenzen und Konferenzen über Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen über Schüler sprechen und die Konferenzdauer systematisch erfassen.

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Ich kann Sie beruhigen: Es gibt ja noch gar keine Arbeitszeiterfassung, deshalb hatte ich noch gar keine Gelegenheit zum Betrügen.
Aber selbst für uns Lehrer gilt die Unschuldsvermutung und das werde ich eiskalt ausnutzen: Ich esse einfach an meinem Arbeitsplatz oder am Computer (sollte dort mal ein Platz frei sein). Zum Glück wurde dieser Bock ja schließlich zum Beamten gemacht.

notfunny
3 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Die wenigsten Lehrer haben doch ein ruhiges Mittagessen in der Cafeteria. Wer keine Aufsicht schieben muss, versucht ein bis zwei Punkte von der To-Do-Liste zu streichen. Meistens werden dazu kurze Gespräche mit Kollegen geführt und die Stulle nebenbei gegessen.

Gizi
3 Monate zuvor
Antwortet  notfunny

selber schuld

Siebenstern
3 Monate zuvor
Antwortet  notfunny

Bei uns essen fast alle ihr Mittagessen zuhause. (Grundschule, für fast alle ist 13.45 Uhr Schluss)

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Bei uns ist es so: Ein dienstliches Gespräch führen? Wenn dann nur in einer Pause. Länger bleiben? Auf keinen Fall. 5 Minuten nach ihrer letzten Stunde sind alle Lehrer weg.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Weiss doch jeder, was ein Lehrereiskaffee ist.

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Was denken Sie, wie es anders sein sollte?

Als ehemals angestellter Lehrer habe ich meine Arbeitskraft verkauft. Diese Ware hat irgendjemand gekauft – und fertig.
Wie bei den Fabrikarbeitern
Haben sie die schon mal in der Fabrikhalle verbleibend, die Probleme über das Ruckeln des Fließbandes besprechen gesehen? Da geht es nach Hause, der irgendjemand hat ja nur die Arbeitskraft gekauft, nicht den Menschen. Und der irgendjemand bekommt die Menge Arbeitskraft, die er gekauft hat.
Bei Beamten kenne ich mich nicht aus, daher von mir kein Kommentar.

Siebenstern
3 Monate zuvor

Sie werden aber nicht nur für die “Zeit am Kind” bezahlt. Sie geben x Unterrichtsstunden und bekommen x Vor- und Nachbereitungszeit dazugerechnet. So hat man dann mit z.B. 28 Unterrichtsstunden eine 40-Stunden-Woche = volle Stelle.

Ja, ja, reicht nicht. Sagen reflexartig alle. Reduziert sich aber im Laufe eines Lehrerlebens enorm und ist sehr individuell. Ich mache praktisch nichts für die Schule in den Ferien – außer Klassenarbeiten, die ich mir für diese Zeit aufgehoben habe.

Wir hatten im ersten Halbjahr einen Feuerwehrmann. Der bezeichnete seine Tätigkeit als Berufung: anderen helfen, Leben retten usw. Muss ja nicht jeder Lehrer so sehen, aber wäre schön, wenn vor allem die Lehrer werden, die es nicht nur als gutbezahlten (Beamten-)Job sehen mit Aussicht auf Unkündbarkeit, Privatkassenvorzugsbehandlung und üppiger Pension. (wäre schön)

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Siebenstern

Und der Feuerwehrmann macht seine 24-Stunden-Schicht und hat dann zwei Tage frei. Am vierten Tag kommt er dann wieder seiner Berufung nach.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Siebenstern

Au jau, ein Löschdeputat. Jetzt rennt selbst Grizu weg und will kein Feuerwehrmann mehr werden.

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Siebenstern

Dachte Deputat als Zeit des bezahlten Einsatzes gibt es doch längst und die Wartezeit entspricht den nicht anzurechnenden Nebenleistungen.

dickebank
3 Monate zuvor

Bei Lehrkräften zählen die Frei-/Hohlstunden nicht zur Arbeitszeit, ausser es wird für diese Zeiträume eine Vertretung angeordnet.

Lera
3 Monate zuvor
Antwortet  Sandkatze

Welche Cafeteria? Welches Mittagessen?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Keine Mikrowelle im Lehrkräfteaufbewahrungszimmer, um das Mitgebrachte aufzuwärmen?

Siebenstern
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Lächerlich. Weil es das bei Ihnen nicht gibt oder weil Sie es nicht nutzen, stimmt es nicht? Wir haben eine Schülerspeisung. Da könnten Lehrer mitessen. Macht nur fast keiner. Die meisten sind mittags schon wieder zuhause.

Alex
3 Monate zuvor
Antwortet  Siebenstern

Den Krach in der Mensa tut sich auch niemand freiwillig an. Da kommt lieber das mitgebrachte Essen in die Mikro (wir haben davon sogar 2).

Lera
3 Monate zuvor
Antwortet  Siebenstern

„Wir haben eine Schülerspeisung. Da könnten Lehrer mitessen.“

Na, Bock auf 120 Dezibel und ein Magengeschwür? Komm in die „Mensa“, das ist der Glaskasten, in dem wir warmgehaltenes Catering-Essen verteilen.

Lass mal stecken.

Ex-Lehrer
3 Monate zuvor
Antwortet  Simon

Da gab es mal eine interessante Doku aus Mecklenburg-Vorpommern. Das Ministerium hatte junge (karrierebewusste?) Juristen und ihre Fallbehnadlungsdauer gemessen, danach richtete sich die Zahl der Fälle, die ein normaler Richter zu bearbeiten hat. Jedes Nachhaken, zusätzliche Zeugen laden, anhören etc., was erfahrene Richter zur Klärung eines Falles manchmal als notwendig ansahen, sprengte diese “durchschnittliche Falldauer”, und führte zu Problemen (Aktenberge, verlängerte Verhandlungsdauer etc.). Ähnliche “durchschnittliche Bearbeitungsdauern” kenne ich auch aus der Verwaltung, da wird ähnlich optimiert gerechnet und vieles, was ebenso originär zur Tätigkeit gehört, minimiert…

Caro
3 Monate zuvor
Antwortet  Ex-Lehrer

Führt aber möglicherweise – und ich würde nicht wagen, zu behaupten, dass dies nicht beabsichtigt sein könnte – dazu, dass man den Arbeitszeitbetrug wieder gegen sich selber richtet:

“Oh, ich brauche für die angemessene Korrektur schon wieder viel länger als alle anderen, ich bin total unfähig, ich stoppe jetzt meine Zeiterfassung, weil ich sowieso schon wieder über dem “Kontingent” bin und korrigiere das halt eben “heimlich” fertig.

Und dann sind wir wieder genau da, wo wir ohne Zeiterfassung auch schon waren, fühlen uns aber noch blöder, unfähiger und schlechter.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Das schöne ist doch, dass die Zeit für die Arbeitszeiterfassung als Arbeitzeit gilt. Ich hoffe den 16 Chlorleichen fällt eine besonders bürokratische Lösung – so wie immer – ein.

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Bevor es dazu kommt, sollte man lieber das Berufsfeld räumen und sich nach etwas anderem umschauen.
Sie wollen doch nicht als der “schlechteste Lehrer” des Landes an den Pranger gestellt werden?
😉

Alex
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Wie hier schon oft geschrieben: Arbeitszeiterfassung hat nichts mit einem Kontingent zu tun. AZE heißt, Beginn, Ende und Pausen festzuhalten. Nicht mehr und nicht weniger.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Schon.

Und da wird es dann Zeit, dass einer der sich am grössten aufspielenden Moralapostel-Berufsstände mal an die eigene Nase packt…und schlicht “Nein.” dazu sagt.

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Simon

Richter haben eine vorgegebene Arbeitszeit die erfasst wird?
Liest sich hier anders.
Diese werden nach Pensen beurteilt. Ein Pensum bezeichnet die Anzahl der Fälle oder Aufgaben, die ein Richter innerhalb eines bestimmten Zeitraums bearbeiten soll. Es handelt sich also um eine Mengenvorgabe, nicht um eine Arbeitszeiterfassung.

dickebank
3 Monate zuvor

Ein Kriterium ist aber die Zahl der Urteile, gegen die erfolgreich Berufung eingelegt worden ist oder die einer Revision unterzogen worden sind und zur Neuverhandlung zurück verwiesen worden sind.

Siebenstern
3 Monate zuvor

Danke für die Richtigstellung. Es wird immer gerne so viel behauptet, was man nur vom Hörensagen kennt.

Realistin
4 Monate zuvor

wie woanders auch: flexibel, frei und individuell anpassbar
Der Beruf muss attraktiv werden und wettbewerbsfähig sein!
4-Tage Woche
Konferenzen digital ermöglichen
30 % Homeschooling / online Unterricht
optimierte Stundenpläne
Deputat ggf. runter
Reallohnverlust ausgleichen. Löhne rauf!

Joni
4 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Liebe Realistin! Bitte suchen Sie sich einen anderen Job und lassen Sie die anderen in Ruhe. Ihre ewige Forderung nach der 4-Tage-Woche ist doch Kappes. So funktioniert Schule nicht. Ende, Aus, Amen. Man hat doch in Corona-Zeiten gesehen, dass das bei vielen SuS nicht funktioniert . Wenn Sie das ausblenden oder es sich womöglich gar nicht interessiert, haben Sie auch aus pädagogischer Sicht Ihren Beruf verfehlt. Gehen Sie bitte auf Ihre Schulleitung zu und organisieren Sie das mit der 4-Tage-Woche eigenständig. Vermutlich wäre das der Schulleitung auch nicht unrecht…

real_anka
3 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

und: Massagen am Arbeitsplatz.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  real_anka

Die gibt’s doch gratis auf der Fahrt zur Schule und zurück. Warum gibt es wohl so viele Schlaglöcher?

Sabrina
3 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Es muss sich aber was verändern. Joni
die 35 Stunden Woche ist sehr präsent im Ländle

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Sabrina

Manch´ eine(r) sieht auch nur das, was gesehen werden will …
Deutschland lag 2023 mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 34,4 Stunden schon unter dem europäischen Durchschnitt (36,9 Stunden).
Da sind 35 Stundenforderungen noch zu viel.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Langweilig!

Petra OWL
4 Monate zuvor

Ja, runter mit den Deputaten, mehr online und mehr Geld.
Wie gesagt, meinem Schnucki geht es so gut. Die Terrasse blüht so herrlich.
Schade, dass wir 50 Stunden Wochen haben 🙁

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Einen komischen Job hat Ihr Schnucki. Mein Mann ist auch im Home Office und sitzt 38 Stunden pro Woche am Schreibtisch.

Silke hinterm Berg
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

tja, eben nicht über 41…….das ist ungerecht. Der muss dann auch nicht in die Schule fahren

sagenHAFT
4 Monate zuvor

Ich frage mich, wie man sicherstellen will, dass bei selbst erfasster Arbeitszeit nicht geschummelt wird und dass wirklich nur Arbeitszeit erfasst wird und nicht das berühmte Ansehen der Tagesschau zur politischen Bildung.

notfunny
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

So, wie bei allen anderen Arbeitnehmern, die selbst Stunden schreiben. Das ist gar nichts Ungewöhnliches.

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Sie meinen, wenn die anderen schummeln, dann sollte man das doch bitteschön auch dürfen. So?

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Vielleicht weil es hier um Lehrkräfte geht?

447
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Bei normalen Lehrkräften an normalen Schulen ist das schon durch die Korrekturen easy sichergestellt.

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Funktioniert doch in anderen Jobs auch. Sind Lehrer generell weniger ehrlich als andere?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Ja, oder haben ihre Kinder schon einmal ehrliche Noten bekommen?

Siebenstern
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Und Sie meinen, weil alle schummeln, ist es auch für Lehrer ok? Vor allem wird das ja hier vehement abgestritten. Sprich, es sei eine Unverschämtheit, Lehrern zu unterstellen, sie würden schummeln. Jetzt sagen Sie, machen doch alle. Also was denn nun?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Man sollte nicht so kompliziert denken. Vielleicht ist es einfacher und vor allem praktikabler, die Lehrkräfte erfassen lediglich ihre Freizeit

sagenHAFT
4 Monate zuvor

Bei den Streiks für kleinere Klassen heißt es immer, das sei total illusorisch, denn wo sollen die dafür mehr nötigen Lehrer herkommen.

Kommt bei der Arbeitszeiterfassung heraus, wir arbeiten zu viel, braucht man auch mehr Lehrer. Wo kriegt man dann die her?

Caro
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Nicht mein Problem!
Dann muss man sich eben überlegen, wie und wofür man die Lehrerarbeitszeit sinnvoll einsetzt und entsprechend priorisieren.
Meine Nachbarn warten seit über zwei Wochen auf ihre Autoreparatur nach einem Unfall.
Die Autowerkstatt hat nicht genug Personal, ist kaum für Nachfragen erreichbar und bei der zuständigen Versicherung ist es ebenso.
Muss auch irgendwie gehen.

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Auch wenn es nicht Ihr Problem ist, ist es trotzdem nicht lösbarer geworden dadurch.

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Das könnte man dann aber genau so auch bei den Streiks für kleinere Klassen sagen. Sind Sie dabei?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  sagenHAFT

Aber was nutzt ein Anrufbeantworter, der nicht abgehört wird? Aber immerhin schön, dass wir darüber einmal gesprochen haben.
Es macht halt keinen Sinn mit den Fröschen über die Trockenlegung des Tümpels zu diskutieren.

447
4 Monate zuvor

Während (trotz aller Verzögerungstaktiken) die juristische Niederlage unvermeidlich näher rückt, wird “mal gesprochen” ?

Das ist kein Dammbruch.
Das ist der Versuch eines Rückzugsgefechtes.

notfunny
3 Monate zuvor

Warum ist es zum neuen Schuljahr zu knapp? Warum überhaupt muss jedes Bundesland seine eigene Pilotstudie durchführen? Traut Berlin Bremen nicht über den Weg? Je länger der Vorbereitungsprozess dauert (die durchgeführte Studie muss ausgewertet, die Ergebnisse in der politischen Diskussion bewertet werden), desto größer die Chance, die Entscheidung in die nächste Legislatur zu verlagern?
Wir wollen die Arbeitszeiterfassung jetzt, liebe GEW! Wenn das Tool nicht passt, lässt es sich auch austauschen.

Lera
3 Monate zuvor

Die GEW springt wie immer schon als Bettvorleger. Sie fordert in Berlin eine „Pilotstudie“ und stimmt mit ein in den Singsang der Kultusminister, dass ja alles soooo komplex und schwierig sei.

Dabei ist eine Zeiterfassung sehr einfach. Man braucht eine Uhr und was zum Schreiben.

Das kann man sofort machen. Ganz easy. Ohne App. Ohne Evaluation. Ohne Studie. Ohne Projekt. Einfach so.

DAS zu fordern, stünde einer Gewerkschaft gut an.

Raucherpflaster
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Geht mit App aber viel einfacher und schneller und es ist ja nicht so, dass wir nicht ständig kurzfristig irgendwelche Apps, Authentifizierungen, Anmeldeverfahren, Änderungen aller Art,…. aufs Auge gedrückt bekämen.
Einfach mal in der Wirtschaft nachfragen und ein Zeiterfassungstool übernehmen.
Gibts seit der fünfjährigen Homeofficewelle wie Sand am Meer. Und die scheinen zu funktionieren.
Muss aber noch nicht mal die Wirtschaft sein: Finanzamt, Verwaltung und andere staatliche Stellen haben das sowohl im Angestellten- als auch im Beamtenbereich auch.
Es geht also eindeutig nur darum, dass man das für Lehrer nicht will.

Frust
3 Monate zuvor
Antwortet  Raucherpflaster

Aber echt, ey!

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Naja, wenn die GEW zum Streik ruft, kommt kaum jemand. Die GEW, das sind aber keine Angestellten der Lehrer, die für die Lehrer kämpfen sollen. Die GEW sind “die” Lehrer selbst und wenn die nichts tun, tut auch die GEW nichts bzw. erreicht nichts.

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Dabei ist eine Zeiterfassung sehr einfach.
Man braucht eine Uhr und was zum Schreiben.
Das kann man sofort machen.
Ganz easy.
Ohne App.
Ohne Evaluation.
Ohne Studie.
Ohne Projekt.
Einfach so.”
Wie kann man nur auf die Idee kommen (nicht persönlich gemeint!), etwas das erprobt und in der Wirtschaft bereits zigfach angewendet wird, könnte mal eben so einfach an Schule auch gehen? Da gibt es doch Gesprächsbedarf …

Lera
3 Monate zuvor

Welchen?

Hans Malz
3 Monate zuvor

Also jetzt wird es aber engdültig mal Zeit, dass was passiert! Eine Studie … oder so. Vielleicht auch einfach mal genau hinschauen. Aber passieren muss etwas…

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Aber erst nach gründlicher Evaluierung und dann Umsetzung an einigen ausgewählten Projektschulen bevor ein breiangelegter Feldversuch unter wissenschaftlicher Begleitung gestartet wird, der selbstverständlich gründlich evaluiert werden muss, bevor in einem Modellprojekt nachgestellt wird. Selbstverständlich unter wissenschaftlicher Begleitung und anschließender Evaluation, bevor dann ein Pilotversuch gestartet wird. Nach abschließender Beschlussfassung in den parlamentarischen Gremien erfolgt dann der Beschluss auf Wiedervorlage zu einem Zeitpunkt, an dem die Haushaltslage ausreichend Hand stabil ist, nicht aber vor 2056 …

Kritischer Dad*NRW
3 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Dammbruch” – das Versagen des Stützkörpers wurde erfasst und es wurde sofort Gesprächsbedarf erkannt. Was will man noch mehr?

blau
3 Monate zuvor

Ich kann meine Teilzeittätigkeit nur so ausüben: In der Schule sein, jede “Freistd” und “Pause” geht auch für Arbeit darauf, fertig nach Hause kommen, schlafen, Kinder abholen, versorgen, ins Bett bringen, 20 bis 22 Uhr am Schreibtisch sitzen. In der Schule 4-5 Tage pro Woche bei halber Stelle. Am Schreibtisch 6-7 Abende pro Woche. Ferien jeweils halb auch abends arbeiten. Wenn das Arbeitsschutzgesetz nicht erlaubt, dass ich abends arbeite, wenn ich morgens wieder in der Schule sein muss, bin ich mit Zeiterfassung aufgeschmissen.

Gizi
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

????
Also meine Nachbarin ist Lehrerin. Die sitzt nicht stundenlang am Schreibtisch. Findet ihren Job als den familienfreundlichen den es gibt. Mittags mit ihren Kids im Schwimmbad oder mit zum Sport usw.
Also irgendwie sind Sie nicht strukturiert

Alex
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Und Sie haben eine Kameraüberwachung, damit Sie genau sehen, wann die Nachbarin am Schreibtisch sitzt?

Ulla
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Falls ich mittags mit den Kindern ins Freibad gehe (was im Vollzeitjob überhaupt nicht möglich ist, weil ich fast jeden Tag bis 14 Uhr Unterricht habe), muss ich meine Bürotätigkeit abends erledigen. Oder am Wochenende.
Ich finde es übrigens krass, dass jemand über einen ganzen Berufsstand urteilt, weil er privat eine (!) Lehrerin kennt.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

… und nicht einmal weiß, mit welcher Deputatsverpflichtung – volle oder Teilzeitstelle – sie beschäftigt ist. Vielleicht ist sie auch in Elternzeit und vertritt sich selbst mit einer geringen Anzahl von Wochenstunden.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Also, mein Nachbar ist [was immer Ihr Job ist].

Der sagt, das ist alles ganz easy und Leute in [Ihr Job] machen sich auf Kosten der [Kunden/Steuerzahler/Kinder/Kranken] ‘nen lauen Lenz.

Damit ist es bewiesen!

Canishine
3 Monate zuvor
Antwortet  Gizi

Acht-Stunden-Teilzeit?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Der Tag hat nun einmal 24 Stunden, so gesehen ist ein 8-Stunden-Tag de facto Teilzeit. Look at the big picture!

Gizi
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

Sollte familienfreundlichsten heißen

Lateinlehrer
3 Monate zuvor
Antwortet  blau

Ich erhoffe mir sehr viel von der Arbeitszeiterfassung und bete zu Gott, dass diese endlich, bald und deutschlandweit (!) umgesetzt wird. Aktuell bin ich in Elternzeit und wegen meiner eigenen Kinder, die noch klein und ebenfalls recht anstrengend sind (beide mit sonderpädagogischem Förderbedarf: ADHS, zusätzlich im autistischen Spektrum, eins davon auch ein ehemaliges Frühchen mit starker Entwicklungsverzögerung), in familienpolitischer Beurlaubung. Tatsächlich ging es mir in unterhälftiger Teilzeit (“nur” elf Stunden, Gymnasium in Bayern, zwei Hauptfächer, zwei korrekturintensive Sprachen, immer erster Klassleiter, auch Oberstufeneinsatz) genauso wie @blau, nur wahrscheinlich noch schlimmer, da das “Schlafen” vorm Abholen der eigenen Kinder vom Kindergarten nicht möglich war UND ich am Wochenende sehr oft komplett durchgearbeitet habe und eben nicht nur abends am Schreibtisch saß. Mit einer Kombi, wie ich sie unterrichte, und einer eigenen Familie mit Kindern ist Vollzeit nicht mal im Traum möglich! Das ist eine Tatsache! Ohne Kinder in Vollzeit habe ich früher zwischen 50 und 60 Stunden die Woche gearbeitet. Als ich Mutter wurde, war mir das so aber mehr möglich, da ich mich zusätzlichum meine Familie und auch ordentlich um den Haushalt kümmern musste. Das kann doch nicht sein, dass man aus Eigenschutz weniger Stunden machen muss, dass man aber trotzdem an den Rand seiner Kräfte kommt und dafür auch nur die Hälfte der Bezahlung bekommt. Das ist schlichtweg unfair! Ich bereue heute oft meine Berufswahl. Nicht wegen der Unterrichts und der Schüler -die liebe ich-, sondern wegen der extrem hohen und unzumutbaren Arbeitsbelastung.

dickebank
3 Monate zuvor

Eher Dammriss als Folge einer nicht ganz unproblematischen Geburt.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

… und dann lassen sie uns den Damm mal schnell nähen …
Grüße zurück an die Redaktion