STUTTGART. Während in Behörden von manuell bis digital alles zur Arbeitszeiterfassung genutzt wird, bleibt für Lehrkräfte weiterhin offen, wie viele Stunden sie tatsächlich leisten – trotz klarer Urteile von EuGH und Bundesarbeitsgericht. In Baden-Württemberg will eine Gymnasiallehrkraft das jetzt nicht länger hinnehmen und klagt, unterstützt vom Philologenverband. Es geht um mehr als nur Formulare – es geht um die Frage, wie viel Arbeit dem Bildungsauftrag eigentlich zugemutet werden darf.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Haus wird die Arbeitszeit erfasst, so zählte Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) unlängst in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage auf, ebenso für die Beschäftigten der nachstehenden Dienststellen, der Regierungspräsidien, der Schulämter, des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, der schulpsychologische Beratungsstellen sowie des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg.
Offenbar kein Problem: „Mit Ausnahme der Beschäftigten an den Staatlichen Schulämtern und den Schulpsychologischen Beratungsstellen, die ihre Arbeitszeit manuell über Excel-Listen erfassen, erfolgt die Erfassung der Arbeitszeit in elektronischer Form“, berichtete die Ministerin. Überstunden werden ausgeglichen. „Abrechnungszeitraum ist in der Regel das Kalenderjahr“, so lässt sie wissen.
Für Lehrkräfte gelten diese Regelungen nicht – obwohl es zwei Gerichtsurteile bereits von 2019 (Europäischer Gerichtshof) und von 2022 (Bundesarbeitsgericht) gibt, die Arbeitgeber grundsätzlich dazu verpflichten, „ein objektives, verlässliches und zugängliches System einzuführen, mit dem die von einem Arbeitnehmer geleistete tägliche Arbeitszeit gemessen werden kann“, wie Schopper selbst in ihrem Schreiben erklärte.
„Eine zeitnahe Einführung einer Arbeitszeiterfassung von Lehrkräften ist derzeit nicht geplant“
Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hatte die Umsetzung allerdings auf die lange Bank geschoben, weil unter anderem die FDP sich querstellte. Im Wortlaut Schoppers las sich das so: „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im Nachgang zum Beschluss des Bundesarbeitsgerichts angekündigt, eine Regelung zur Arbeitszeiterfassung im Arbeitszeitgesetz vorzulegen. Eine solche liegt bisher nicht vor.“
Dass auch ohne eine solche Regelung die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung bei Lehrkräften besteht (wie das Bundesarbeitsministerium in einem Brief an die KMK klarstellte und unlängst die Bremer Bildungssenatorin Sascha Aulepp, SPD, dann auch öffentlich einräumte)? Ficht Schopper und die meisten übrigen Kultusminister*innen in Deutschland nicht an: Sie wollen das Thema offensichtlich aussitzen. Schopper betonte: „Eine zeitnahe Einführung einer Arbeitszeiterfassung von Lehrkräften ist derzeit nicht geplant.“
Doch jetzt kommt womöglich– endlich – Bewegung in die Angelegenheit. Eine Lehrkraft hat nun mit Unterstützung des Philologenverbands Baden-Württemberg Klage gegen das Land als Dienstherren eingereicht. Grundlage ist die Feststellung, dass die in der Lehrkräfte-Arbeitszeitverordnung festgesetzte Regelstundenzahl für Gymnasiallehrkräfte systematisch zu einer Überschreitung der regulären Wochenarbeitszeit für Beamtinnen und Beamte führt.
Zum Hintergrund: Die Philologen können als Verband nicht selbst klagen, sondern nur Mitglieder bei ihrer Klage juristisch unterstützen. Und das tun sie jetzt auch – bereits zum zweiten Mal, nachdem ein erster Anlauf „aus juristischen Gründen“ (wie es hieß) gescheitert war. Dabei war, so ist zu hören, versäumt worden, vorab eine formelle Überlastungsanzeige zu stellen und auf den ablehnenden Bescheid zu warten.
Der Malus wurde offenbar nun ausgeräumt. „Ziel ist es, die dauerhaft überhöhte Arbeitsbelastung von Gymnasiallehrkräften gerichtlich feststellen zu lassen. Grundlage dazu sind langjährige Aufzeichnungen der geleisteten Zeiten, die sich aus dem Deputat und den vielen anderen dienstlichen Aufgaben gymnasialer Lehrkräfte innerhalb und außerhalb des Unterrichts zwangsläufig ergeben“, so heißt es in einer aktuellen Erklärung des Philologenverbands.
„Es ist höchste Zeit, dass die tatsächliche Arbeitsrealität anerkannt und endlich gehandelt wird“
„Wir können und wollen nicht länger zusehen, wie unsere Kolleginnen und Kollegen am Gymnasium systematisch über ihre Belastungsgrenzen hinaus arbeiten müssen. Lehrkräfte an Gymnasien leisten dauerhaft mehr als ihnen nach beamtenrechtlichen Vorgaben zugemutet werden darf. Mit dieser Klage setzen wir ein deutliches Zeichen gegen die strukturelle Überlastung unserer Kolleginnen und Kollegen“, erklärt Philologen-Landesvorsitzende Martina Scherer. „Es ist höchste Zeit, dass die tatsächliche Arbeitsrealität anerkannt und endlich gehandelt wird.“
Die Klage richtet sich gegen die bisherige Festlegung der Lehrkräftearbeitszeit für ein volles Deputat, „die in keiner Weise die Vielzahl an weiteren Aufgaben der gymnasialen Lehrkräfte berücksichtigt – darunter Korrekturen, Vor- und Nachbereitung, Elterngespräche, außerunterrichtliche Verpflichtungen, Aufsichten, Konferenzen, Dienstgespräche, Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und seit Jahren zunehmende Verwaltungsaufgaben, wobei diese Aufzählung längst nicht vollständig ist“, wie es in der Erklärung heißt.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegten seit Jahren eine erhebliche Diskrepanz zwischen der gesetzlich festgelegten Arbeitszeit für Beamte und der tatsächlich geleisteten (Jahres-)Arbeitszeit, d. h. der unter Berücksichtigung der unterrichtsfreien Zeiten aufsummierten Gesamtarbeitszeiten bei Gymnasiallehrkräften. „Diese Studien haben jedoch bisher beim Dienstherrn zu keinerlei Konsequenzen geführt, obwohl dieser juristisch verpflichtet ist, die Arbeitszeit seiner Bediensteten zu erfassen.“ Tatsächlich weist aktuell eine Studie aus Berlin, die in dieser Woche veröffentlicht wurde, eine systematische Überlastung von Lehrkräften aller Schulformen nach (News4teachers berichtete).
„Unsere Mitglieder sind nicht mehr bereit, diese strukturelle Überbelastung als Normalzustand hinzunehmen“, so Scherer weiter. Der Philologenverband fordert eine realistische Anpassung der Lehrkräfte-Arbeitszeitverordnung, die der tatsächlichen Arbeitsbelastung von Gymnasiallehrkräften endlich gerecht werde – was eine Arbeitszeiterfassung voraussetzt. Mit der juristischen Unterstützung der klagenden Mitglieder will der Verband auch politisch Druck aufbauen. Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte seien ein zentraler Faktor für die Attraktivität des Berufs und damit auch für die Sicherstellung von Bildungsqualität in der Zukunft, wie es heißt.
Zumindest das Bundesland Bremen hat nun auf die Rechtslage reagiert – und einen Modellversuch zur Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften für 2026 angekündigt (News4teachers berichtete auch darüber). News4teachers
SPD-Antrag, Arbeitszeit von Lehrkräften zu erfassen, scheitert – Bildungsministerin winkt ab
Das trifft alles gewiss nicht nur auf Gymnasiallehrkräfte zu. Andererseits gibt es ja durchaus großzügige Ferien über das Jahr verteilt. Ja, auch da arbeiten Lehrer, aber sicher keine 8 Stunden am Tag.
Alleine um eventuelle Vorurteile zu widerlegen, muss diese Arbeitszeiterfassung kommen. Ein Deutschlehrer sitzt sicher eher länger im Büro als der Sportlehrer.
Dafür ist der Sportlehrer aber ganz anderen Lärmbelastungen ausgesetzt.
Nicht nur das, er muss körperlich fit sein, Organisationstalent, erfinderisch bei dem spärlichen Material, das man zur Verfügung hat, er muss immer alle Schüler im Auge haben und ist dem Stress der Verantwortung ausgesetzt, gehen Sie mal allein mit 34 Siebtklässlern ins Hallenbad……..
Die Vorbereitung ist nicht viel weniger, nur die Korrekturen halten sich in Grenzen, wenn man keinen LK hat oder Theorie im Lehrplan
Dennoch, es gibt Sportlehrer, die einfach nur einen Ball in die Menge werfen und dann laufen lassen.
Die Korrekturen machen bei Hauptfachehrern mit Oberstufenunterricht im Jahr aber oft 6 Arbeitswochen oder mehr im Jahr aus. Ein Hauptfachlehrer arbeitet also 6 Wochen oder mehr als ein Lehrer ohne Korrekturen. Die Vorbereitungszeit fr de Unterricht ist ja gleich, wie Sie schrieben.
In der Regel hat man zum Nebenfach noch ein Hauptfach. An der FOS gibt es nur in den 12. Klassen Sport, so bin ich weitaus mehr mit meionem Prüfungsfach beschäftigt. Aber Sie haben Recht, die Sport/Religions- oder Biologielehrer haben einen klaren Vorteil, was die zeitliche Belastung angeht. aber es ist auch bekannt, dass diese Lehrer für zusätzliche Aufgaben herangezogen werden.
Lehrkräfte mit naturwissenschaftlichen Fächern, die versuchen ihr Fach so praktisch wie möglich zu vermitteln, bauen in der Regel Experimente auf und ab und im besten Fall sollten diese auch vorher getestet und an das vorhandene Material der Schule angepasst werden. Das ist auch kein unerheblicher Zeitaufwand.
Ich kenne einen Sport-Erdkunde-Lehrer, immer braungebrannt, hat selbst zugegeben, dass er im Vergleich zu anderen Kollegen ein viel leichteres Spiel hat..
Awwww…die armen Sportlehrer. Wer mal ein Klassensatz Aufsätze korrigiert hat, weiß, was Arbeit ist.
Zur Larmbelastung: ich war jahrelang Jugendtrainer zu und lache mich schlapp, wenn ich so etwas höre
Jugendtrainer ist nicht mit Sportunterricht zu vergleichen, denn in der Regel haben Sie da sehr willige Kinder und eine große Turnhalle bzw. Sportplatz. Und jahrelang Jugendtrainer ist kein Vergleich zu ein Leben lang Sportlehrer. Als Jugendtrainer sind Sie in der Regel höchstens 2x die Woche für 2 Stunden jeweils tätig, nun, das trifft für mich auch zu, aber viele Sportlehrer sind mit 20 Stunden bedacht, da kommt absolute Freude auf. Es macht trotzdem Spaß, wir wollten es so, und wir kennen auch die mangelnde Anerkennung unserer Tätigkeit seitens mancher Kollegen. Aber wissen Sie was? Das geht uns am A…. vorbei. Ich muss da mal etwas ordinär werden, denn Sportlehrer sind ja vermeintlich total ungebildet und haben keine akademischen Anspruch.
Es gibt doch bereits Studien, die belegen, dass Lehrkräfte zu lange arbeiten. Es ist eine Wochenarbeitszeit für Beamte festgelegt. In diesem Studien werden die die Ferien berücksichtigt und trotzdem arbeiten Lehrkräfte regelmäßig zu viel.
Ich verstehe nicht, dass es immer noch Vorbehalte gibt, weil man ja so viele Ferien hätte. Die meisten Lehrer arbeiten auch am Wochenende, damit man endlich mal seine Nebenaufgaben abarbeiten kann und zur Unterrichtsvorbereitung auf den Montag. Also eher ne 6 Tage Woche, als 5 Tage. Sehen sie es den Lehrkräften also nach, dass sie in der unterrichtsfreien Zeit keine 8stündigen Arbeitstage aufrecht erhalten.
Warten wir die Arbeitszeiterfassung ab, ob Ihre Rechnung zutrifft 😉
Eeeh was? Davon gibt es mehrere Deutsche Telekomstiftung, BLV, GEW etc und alle kommen zum gleichen Ergebnis
Wir müssen wegkommen vom 2. Klasse Image.
Es kann nicht sein, dass es woanders noch 13. Monatsgehälter und Bonuszahlungen, teilweise durch Gewerkschaften 15 % rausgeholt +( 2-4 Tage Homeoffice), während Lehrkräfte Nullrunden, Reallohnverluste und schlechte Bedingungen vorfinden und 0% Homeoffice haben.
Dann sollen Lehrkräfte auch mehr verdienen!
Als Deal:
4-Tage Woche
30 % Homeschooling
Konferenzen digital
Reallohnverluste kompensieren
Und jedes mal wieder der unsägliche Quatsch der Schülerhasserin.
Laaaaangweilig. Ziehen Sie bitte um.
Wir müssen 5 Tage pro Woche zur Schule fahren. Andere haben entweder 2 Tage Honeoffice oder tatsächlich 4 Tage Woche.
Wir als Lehere haben nichts 🙁
Mein Sohn muss auch 5 Woche in die Firma fahren (mit Spät und Frühschicht), weil sich die Laser-Fräs-Maschine nicht mit ins HomeOffice nehmen lässt.
Und Ärzte erst! Die nehmen ihre Patienten i.d.R. nicht mit nach Hause…
Sollte zuerst sarkastisch sein…. Bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt noch so sehe.
Der LKW Fahrer muss auch ständig fahren. Busfahrer ebenfalls.
Vielleicht sollte man denen auch mal etwas Homeoffice geben.
uesdW, ich hoffe Ihr Beitrag war Ironie.
Man muss schon etwas schauen, wo und wie Homeoffice realistisch umsetzbar ist/wäre und wo nicht.
Und da kann man ja gerne bei Lehrkräften/Bereich Schule diskutieren.
Ich persönlich brauche keinen Distanzunterricht. Sehe jedoch durchaus auch Vorteile und potentielle Möglichkeiten sinnvoller Umsetzung.
Ach Gottchen, Sie als Lehrer haben nichts …… Bitte mal ein bisschen differenzierter denken.
Naja, um fair zu sein, fragen Sie mal, was ein Soldat hat.
Um ganz fair zu sein: als “Schreibtischsoldat” immer noch ziemlich viel Homeoffice, wenn auch deutlich weniger als in Coronazeiten.
Und um komplett fair zu sein: Als richtig echter Soldat haben Sie gar kein Home-Office. Oder denken Sie. Sie fahren/fliegen vom Übungsplatz/Einsatzland nachhause und nehmen bestenfalls Waffe und Gerät mit?
Deswegen schrieb ich ja vom „Schreibtischsoldat“. Von denen gibt es auch jede Menge.
Ich persönlich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass Homeschooling
a) einen persönlichen Zeitgewinn bringt gegenüber herkömmlichen Präsenzunterricht
b) mir Freude macht und mich motiviert
c) die Schülis auch nur annähernd so effektiv lernen.
Daher begrüße ich natürlich eine 4 Tage- Woche (+ 1 Admintag) oder so.
Aber Homeschooling auf keinen Fall.
Homeschooling war der absolute Horror, für alle Beteiligten!
ca. 60% auf Basis einer 45-Stundenwoche (damit wären die Ferien mehr als „hereingearbeitet“) sind bei Lehrkräften in Präsenzunterricht investiert.
Hinzu kommen ca. 40% auf Basis einer 45-Stundenwoche (Präsenz-)Dienstbesprechungen, (Präsenz-)Teambesprechungen, (Präsenz-)Elterngespräche sowie Projektbesprechungen mit Kolleginnen und Kollegen (z.B. Schulentwicklung, Fallbesprechungen, Supervisionen)
Die wöchentlichen, fest einkalkulierten Überstunden, die im mobilen Arbeiten abgeleistet werden können:
Jetzt ist noch keine Unterrichtsvor- bzw. Nachbereitung und Gespräche mit Schülerinnen und Schüler inkludiert … oder (verpflichtende) Fortbildungen zur Sicherung der Unterrichtsqualität ..
und dabei sind die „Ferien“ bzw. unterrichtsfreie Zeit schon lange „reingearbeitet“ als kalkulierte und regelmäßige Überstunden pro Woche.
Sicherlich gibt es – wie in jeder Berufsgruppe – sehr engagierte, leidenschaftliche, „durchschnittliche“ oder auch „reduziert“ arbeitende Lehrkräfte. Aber die allermeisten haben diesen Beruf ergriffen, weil Ihnen die Arbeit mit Menschen sehr viel Freude macht und deswegen engagieren sie sich überdurchschnittlich … auch unter immer schlechter werdenden räumliche, zeitlichen, personellen und materiellen Rahmenbedingungen.
Ich habe mehrere Jahre die (notwendige) Arbeitszeit (also ohne Fortbildungen, eigenes Literaturstudium, …) erfasst und hätte jedes Jahr die letzten 2-3 Monate Überstundenausgleich machen können (bei einer zugrunde gelegten 42-h-Woche und 30 Tagen Urlaub)
Bitte auch bedenken, dass Lehrkräfte ihre Endgeräte (Computer, Tablet, Handy für Elterngespräche, …) als auch viel Unterrichtsmaterial aus ihrem privaten Budget kaufen.
Bitte hört mit dem Bashing auf: sonst macht es langsam keinen Spaß mehr, Kinder und Jugendliche engagiert und mit Leidenschaft zu begleiten, fördern und lehren oder auch mit privaten finanziellen Mittel das marode deutsche Bildungssystem zu stützen.
Eigentlich sollten auch Lehrkräfte ein Recht auf Arbeitszeiterfassung und Gleitzeit haben sowie 30 Min Pause bei 8h täglicher Arbeitszeit. Problematisch wird nur, dass dann sichtbar wird, wie wenig Unterricht erteilt werden könnte bzw. Es müsste auf Vorbereitung und Nachbereitung und Schulentwicklung und … verzichtet werden und die Schulen würden nur noch Aufbewahrungsanstalten für Kinder und Jugendliche.
Ich weiß nicht, warum bei jedem Thema die 4-Tage-Woche und das Homeschooling aufkommt. Ich finde (als Lehrerin) Homeschooling Quatsch. Vor allem würde sich der Arbeitgeber ganz schnell was einfallen lassen, zieht.B. dass wir am Bildschirm natürlich auch zwei Klassen gleichzeitig unterrichten können.
Ich kenne viele Menschen, die im Gome Office genauso konzentriert und intensiv arbeiten wie im Büro. Mal abgesehen davon, dass der Arbeitsweg wegfällt.
Vermutlich hat das KuMi in Stuttgart schon bei Einreichung der Klage Berufung eingelegt, damit innerhalb der Frist nach der erstinstanzlichen Urteilsverkündung die übliche Begründung – das geht aber nicht – nachgereicht werden kann.
Und dann warten wir das urteil der zweiten Instanz erst einmal ab. Im Anschluss wird die Kultisbehörde, so sie den Prozess denn tatsächlich verliert, eine Verwaltungsverordnung einschließlich einer Durchführungsverordnung in den landtag einbringen, gegen die vermutlich irgendwer wieder Klage einreichen wird.
Bis zur entgültigen Einführung einer arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte wird vermutlich noch geraume Zeit ins Land gehen. Die Ü50-Kräfte sollten sich also nicht zu früh freuen.
Jau. Also: Dienst nach Vorschrift!
So nämlich. So eine Abzocke lebt nämlich vom Mitmachen. Wozu ich also gesetzlich nicht verpflichtet bin, arbeite ich auch nicht ab. Leid tun mir dann halt nur die Schüler.
Es ist davon auszugehen aber wenn keiner was macht dauert es noch länger.
Ich glaube, keiner im Chat wird das noch erleben. Mit Beamten und vor allem Lehrer kann man es machen. Da spürt man eben die volle Wertschätzung des Dienstherrns
Na, da bin ich ja mal gespannt, aus welchen fadenscheinigen Gründen die Klage diesmal abgelehnt wird. Falsches Briefpapier, zu dünner Stempel, falsche Jahreszeit, zu nasses oder zu trockenes Wetter. Da wird man sicher was passendes finden.
Puuuhhh, da ist viel Frust und Sarkasmus in euren Kommentaren. Das zeigt deutlich, wie ausgeliefert wir sind und wie wenigcman uns hört.
Glaubt irgendjemand noch an die Attraktivität des Berufes, der die Studis und Quereinsteiger locken soll???
Einfache Antwort: Nein.
Beruf ist attraktiv, Arbeitgeber/Dienstherren nicht. Nur wer zu blöd ist einen flächendeckenden Streik zu organisieren, ist selbst schuld.
Ja oder einfach Beamter.
Heißt bei Beamten nur anders, nämlich Dienst nach Vorschrift. Also genau 41 Wochenstunden dem Dienstherrn dienen und danach fällt der Griffel. Alles Weitere dann vom Disziplinargericht ausrechnen. Da die Kammer im Einzelfall urteilen muss, macht das, wenn viele so handeln würden, richtig Arbeit. Die Beamten in der Schulverwaltung arbeiten nämlich exakt 41 Stunden in der Woche.
Verbeamtet sie alle und die rennen euch die Bude ein!
Stimmt.
Klappt in Bayern ja auch super.
Praktischerweise wär’s das dann auch mit streiken 😀
WO hat das denn funktioniert?
Nö
Wär der Beruf attraktiv für die Jugend, dann hätten wir gerade nicht den extremen Lehrkräftemangel. Alle sogenannten „Privilegien“ (Beamtentum, Pension nach 40 Jahren Berufstätigkeit, Teilzeitfähigkeit, …) werden gerade mit Füßen getreten und in Frage gestellt.
Die Arbeitszeiterfassung muss endlich eingeführt werden. Digital, per App oder Browser Tool, genauso wie Homeoffice, digitale Konferenzen und Überstundenabbau außerhalb der Ferien.
Es ist gesetzlich vorgeschrieben! Wie kann es sein, dass die Länder sich darüber hinwegsetzen können???
Ich versteh’s eh nicht, jede andere Behörde kriegt’s hin.
Weil bisher keine Strafen drohen….
Die KMs sitzen das erst mal aus!
Dass das ein unterirdisch übles Verhalten als Arbeitgeber ist und gleichzeitig die Verachtung des Dienstherrn gegenüber seinen Arbeitnehmern beweist: Sei’s drum, das ficht die hohen Herrschaften nicht an. In den Ministerien wird die Arbeitszeit übrigens penibel elektronisch erhoben, egal ob im Home-Office oder im Büro.
Erinnert stark an die Luftreiniger in der Coronazeit: In den meisten Schulen keine, aber in den Ministerien, im Landtag BW überall vorhanden. Es gibt halt solche und solche….
Quod licet Jovi, non licet bovi.
Ganz einfach: weil sie es wollen und von der Gesellschaft auch kein Druck kommt und von den Medien erst Recht nicht
Ich hätte da ganz andere Vorschläge statt Arbeitszeiterfassung:
Und siehe da, jede Lehrkraft wäre wieder zufriedener und würde nicht nach Arbeitszeiterfassung schreien, weil der Beruf dann wieder Spaß machen würde.
Aber solange man noch gerüffelt wird, zu viele Kopien zu machen, obwohl die Bürokratie verhindert, dass die neuen Schulbücher rechtzeitig zu Schulbeginn ausgegeben werden, wird sich wohl nichts an dieser Misere ändern (ein Beispiel) .Dann bleibt tatsächlich nur, die Arbeitszeiterfassung einzufordern. Nicht mein Ding, aber verständlich.
Jeder einzelne Vorschlag ist sinnvoll. Finde ich richtig gut!
Wieso fordern Sie das statt, einer Arbeitszeiterfassung? Wieso nicht zusätzlich zur Arbeitszeiterfassung?
Weil Sportlehrer befürchten, nicht mal auf 30 Stunden pro Woche zu kommen?
WEIL DIE ARBEITSZEITERFASSUNG NICHT SO EINFACH ZU HANDHABEN IST, ich habe schon mehrfach Begründungen dafür geliefert. Ich bin für sinnvolle Maßnahmen.
Die Arbeitszeiterfassung ist GESETZLICH VORGESCHRIEBEN. Die KuMi drücken sich seit Jahren erfolgreich davor – jede LK weiß, warum.
Die Art der Umsetzung aber nicht.
Stimmt.
Machen Sie mal bitte einige Beispiele wovor Sie bedenken haben.
Fixe Zeitvorgaben?
Hält man sich eben dran und legt den Stift dann eben früher als gewohnt weg. Genau laut Zeitvorgaben.
AG weint?
Muss er die Zeitvorgaben eben nach oben anpassen oder mit dem Resultat zufrieden sein.
Man arbeitet zu langsam laut AG? Pech. Machen “die da oben” ja offensichtlich auch …
Und wenn es dann eben 4 Wochen später erst Klausuren korrigiert gibt.
Doof für den AG? Muss er was ändern.
Der Arbeitgeber ist für (realitische) Rahmenbedingungen zuständig.
Das ist überall so.
Wenn diese unrealistisch sind, dann ist das Ergebnis eben auch nicht optimal.
Verstehe Ihre Angst wirklich nicht … Was soll denn groß passieren? Keine Ahnung, warum man immer überall Panik und Angst sieht … Ja, das hatte ich auch mal. Kann man aber mit um(zu)gehen (lernen).
Man muss halt nicht alles mitmachen und “unterstützen”.
Machen Sie mal bitte einige Beispiele.
Mein Motto ist da: Geben und Nehmen.
Je nach Beispiel kommt das genau so eben zurück.
Nur zu.
Doch, in der Arbeitszeitverordnung.
Um die Arbeitszeit zu erfassen, bedarf es aber einer detaillierten Stellenbeschreibung, die alle zur jeweiligen Verwendung gehören. Also für jede Schulform und jede Besoldungsstufe bzw Entgeltgruppe.
Interessanterweise hat das in allen anderen Tarifbereichen sowohl in der freien Wirtschaft als auch im ÖD funktioniert, wenn auch keine 100%igen allumfassenden Lösungsansätze gefunden worden sind und immer wieder Klagen erhoben werden und in Tarifverhandlungen nachgebessert werden muss.
Die Arbeitszeiterfassung ist für Leherkräfte ebenso einfach zu handaben wie für jeden anderen Beruf, in dem es Home-Office gibt.
Man muss den Unsinn der Bildungsministerinnen nun wirklich nicht nachbeten.
Oder wie es Erich Kästner ausdrückte:
Was auch immer geschieht:
Nie sollt ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken.
Der Kakao, durch den wir gezogen werden, ist aber in erster Linie sicher nicht von der Arbeitszeiterfassung abhängig. Da unterliegen viele Kollegen einem Trugschluss. Wir müssen uns anderweitig wehren, und wie ich immer schon betont habe, macht nicht den Buckel, wenn so ein Bildungsminister in die Schule kommt, sondern redet endlich Klartext. Aber da traut sich wieder keiner.
Was für ein Schwachsinn. Das hat über Jahrzehnte nichts gebracht. Eine Arbeitszeiterfassung ist ein Mittel zur Fairness. Arbeiten Sie so wenig, weil Sie so panische Angst davor zu haben scheinen?
Weil ich nciht glaube, dass die Erfassung der Arbeitszeiten individuell vonstatten gehen kann und uns der Dienstherr eher zu einem Nachteil verhelfen wird. Mir geht diese undifferenzierte Diskussion einfach gegen den Strich, und immer diese Vorwürfe, ich wäre gegen eine Erfassung, weil ich zu wenig arbeite. Warum gehen die Kollegen hier permanent aufeinander los? Was bringt das? Lasst doch jedem seine Meinung, ich lasse euch eure, aber ihr werdet euch noch wundern, wohin diese Forderungen führen. Vielleicht klappt es ja auch zu aller Zufriedenheit, man wird sehen.
Jemandem Schwachsinn anzudichten ist schon ein Armutszeugnis.
Zwingt Sie doch keiner sich zu beteiligen.
Ich lasse mir ungerne derart unqualifizierte und unberechtigte Vorwürfe machen.
Wo sehen Sie den Vorwurf?
“Das ist Schwachsinn”, “Sie arbeiten wohl zu wenig, weil Sie so panische Angst vor der Zeiterfassung haben”. Für jemanden, der mich nicht kennt und nicht weiß, was ich leiste, ist das einfach inakzeptabel und anmaßend unverschämt. Ganz zu schweigen vom sprachlichen Niveau.
Hallöchen, ich kann den Befürwortern der Arbeitszeiterfassung nur beipflichten und sehe dieselbe als eine Taktik der Mathe und Sportfraktion in den Verbänden. Ich erfasse bereits sehr genau seit Jahren meine Arbeitszeit und kann sagen, es ist keine Raketentechnik.. Es geht.. Am besten mit einer App wie TimeTrack etc. Aufwand ca. 2-3 Minuten am Tag. Meistens am Abend gegen 21:00 Uhr.. Die Erkenntnis, wie viel man am Tag, in der Woche bereits gearbeitet hat ist sehr heilsam.
Arbeitszeiterfassung ist supereinfach. Machen zig Millionen Beschäftigte.
Seien Sie doch einfach ehrlich.
Lehrer sind aber nicht mit zig-Millionen Beschäftigten zu vergleichen. Es gilt, Grundsätzliches zu verändern und zu verbessern, mit der Arbeitszeiterfassung ändern Sie gar nichts, denn die wird genauso geregelt werden wie die ganzen Zusatzaufgaben, die man den Lehrern aufgebürdet hat, von oben, ohne wirkliches Interesse an den Belangen der Lehrkräfte. Zauberwort BUDGET !!!. Dem wird alles untergeordnet.
Es ist letztlich auch davon auszugehen, dass selbst bei zeitnaher Arbeitszeiterfassung, so im Jahre 3029, sich trotz der darin enthaltenen Aussagekraft rein g a r n i c h t s ändern wird….
So viel zu den bisherigen Erfahrungen mit den Verantwortlichen.
Ich denke in Ihren Fächern lehren Sie vielleicht auch hin und wieder mal den Perspekivenwechsel. Wie wäre es, wenn Sie das selbst mal im richtigen Leben praktizieren würden und ein paar Vertretungsstunden Sport unterrichten würden? Ihre Sportkollegen könnten mit Sicherheit auch die ein oder andere Stunde Deutsch übernehmen. Kann ja auch nicht so schwierig sein einen Aufsatz schreiben zu lassen.
Wir haben uns im Lehrerzimmer darüber unterhalten. Die Sportlehrer halten gar nichts davon. Ich frage mich: warum nur
Sehen Sie den Sportunterricht im Vergleich zu anderen Fächern als minderwertig an? Oder meinen Sie, dass die Stunden nicht ausgefüllt werden? Sind sie sich bewusst, dass Sportlehrer noch ein zweites, oft ein Hauptfach haben? Kann es sein, dass Sportlehrer noch ein gesundes Verhältnis zu ihrem Beruf haben und die Schüler in den Vordergrund stellen und nicht die Erbsenzählerei der Stunden oder die Aufstiegschancen per Funktionsstelle? Oder warum stellen Sie diese Frage?
Neidisch, dass Sportlehrer in der Regel sehr beliebt sind, auch im Kollegium? Weil sie einfach nicht so verkrampft sind? Ich persönlich würde den Sportunterricht auf mind. 4 Stunden die Woche ausdehnen, weil er NOTWENDIG ist in unserer bewegungsarmen Welt. Ein guter Sportlehrer kann die Schüler zum dauerhaften Sporttreiben motivieren, was auch manchen Kollegen gut täte (das musste jetzt sein).
Prinzipiell schließen Ihre Vorschläge, die ja durchaus sinnig klingen, eine Arbeitszeiterfassung nicht aus, oder?
Die lassen sich aber durchsetzen, wenn man nur möchte. Die Arbeitszeiterfassung eben nicht, Ärger ist vorprogrammiert und wir bezahlen wieder ein Heer von Experten, statt das Geld in sinnvolle pädagogische Maßnahmen zu investieren. Die Vergleiche mit Bürojobs hinken, ich habe bewusst keinen Bürojob gewählt, weil ich genau diese Erbsenzählerei nicht wollte, sondern einen Beruf mit sozialen Schwerpunkten. Und ich weiß, worauf ich mich damit eingelassen habe. Die Problematik des vermehrten Arbeitsaufwandes, der durchaus auch ohne Zeiterfassung zu belegen ist, sitzt doch an einer ganz anderen Stelle, nämlich an der Überheblichkeit, Realitätsferne und teilweise Ignoranz der stetig wechselnden Minister mit ihrer teuren Entourage. Da gilt es doch Reformen einzufordern, um das Übel an der Wurzel zu packen und ein wenig mehr Konstanz in die politischen Angelegenheiten zu bringen. Warum ist das so schwer zu verstehen? Man kann bei dieser Sache nicht auf den verengten Blickwinkel beharren, man sollte endlich den Mut aufbringen, gegen die erhabenen und glorreichen Bildungspolitiker, die ja Bildung genauso wie Wirtschaft, Finanzen, Soziales, Verteidigung und alle weiteren Ressorts perfekt beherrschen und demnach jederzeit wechseln können, zu revoltieren. Teilweise geschieht das ja schon, indem immer weniger den Lehrerberuf ergreifen oder nur noch Dienst nach Vorschrift machen, was die da oben aber wenig juckt und die Leidtragenden sind bekannt. Die Gewerkschaften sind zahnlose Tiger die, wenn es eng wird, sofort dem Dienstherrn aus der Hand fressen.
Dieses Gezeter nach Arbeitszeiterfassung wird wenig bis gar nichts bringen, allenfalls, dass unser Ruf noch schlechter wird.
Es ist genau andersherum. Ihr Vorschläge die alle sinnvoll und gut sind, lassen sich eben nicht so einfach durchsetzen, eine Arbeitszeiterfassung aber sehr wohl, wenn es der Gesetzgeber vorschreibt.
Da bin ich anderer Meinung.
Wir haben aber kein Anrecht auf kleinere Klassen, oder auf bessere Ausstattung, wir haben aber sehr wohl ein Anrecht auf Arbeitszeiterfassung, damit lässt sich letzteres am Ende einklagen (dauert nur etwas), die anderen Sachen nicht.
Wir sollten aber vehement auf pädagogisch sinnvolle Maßnahmen pochen. Die Zeiterfassung ist wohl gesetzlich vorgeschrieben, aber nicht deren Umsetzung, und da werden die Kollegen noch staunen, was dabei herauskommt.
Sie werden staunen: Man kann und man sollte vor allem auf beides dringen: AZE UND die Durchsetzung sinnvoller pädagogischer Maßnahmen.
Moin zusammen,
mal ganz nüchtern – wer sitzt jeden Tag in den Ferien 8 Stunden und arbeitet? Wir korrigieren – ja! – aber das kann man gar nicht so lange ohne verrückt zu werden. Es ist nicht wenig – aber es sind in den kurzen Ferien keine 8 Stunden über zwei Wochen. Eine Woche brauchts auch ohne, ansonsten würde man ja auch wahnsinnig…
Ja – es gibt Zeiten im Jahr (meist Herbst bis Ostern) da leisten wir teilweise deutlich mehr. Aber es gibt auch dann oft nach Ostern einen Zeitraum wo das auch mal weniger ist.
Was ist realistisch? Wenn Einzelne mehr Zeit brauchen, darf dann jemand ab April zu Hause bleiben? Oder werden gar Überstunden gezahlt?
Ich glaube nicht….
Eher wird sich jemand im Ministerium Vorgabezeiten ausdenken wie lange man brauchen darf für welche Aufgaben – und wer mehr braucht ist halt ein “Underperformer”.
Sollte die Erfassung kommen, werden wir alle sehr lange an der Erfassung sitzen -und viel Zeit verbrennen unsere eigene Statistik zu “tunen” – dass es am Ende des Jahres auch aufgeht. Die Schulleitungen werden verantwortlich sein, dass niemand mehr als die Vorgabezeiten braucht – aber auch nichit weniger. Papier ist geduldig. Ich glaube nicht, dass es mehr Zeit, Geld oder anderweitige Ressourcen geben wird – eher, dass wir uns den Vorwurf gefallen lassen werden dürfen, dass wir halt nicht schnell genug arbeiten – oder vielleicht sogar zu wenig.
Das wird ein Bürokratie- und Verwaltungsmonster – und wir werden noch mehr Zeit für die Erfassung verbrennen – und dafür Sorge tragen dürfen, dass es am Ende des Jahres aber bitteschön genau aufgeht.
Lehrer habe ich bislang so kennen gelernt, dass es immer mal mehr ist – aber manchmal auch weniger – dankenswerterweise weniger, wenn die schöne Jahreszeit läuft. Und solange ein Ausgleich existiert kann ich damit gut leben.
Die Vorstellung einer minutengenauen Erfassung finde ich gruselig – und diese wird letztlich in einer Präsenzpflicht enden… dann kann man dann schön jeden Tag in den Ferien antanzen – und im Herbst schon die Abschlussprüfungen für April vorbereiten. Easy! Super.
Als jemand, der schon mal den Klageweg (leider aus formalen Gründen erfolglos) bestritten hat, ein paar Fakten, die ich für den Prozess zusammengestellt hatte:
Ein “normaler” Beamter meines Bundeslands arbeitet 41 Stunden die Woche. Die bedeutet umgerechnet 1798 Stunden im Jahr durchschnittlich (mal mehr, mal weniger, je nach Lage der Feiertage).
Dagegen habe ich mit pauschalen Ansätzen für das betreffende Schuljahr der Klage sehr defensiv meine Arbeitszeit versucht, einigermaßen nachvollziehbar zu ermitteln. Also neben den klaren Zeiten (=Unterrichtsstunden) zeitliche Ansätze für Korrekturen, also z.B. 8 Minuten für Korrektur und Dokumentation einer Mathearbeit Kl. 5, bis hin zu Ansätzen für Unterrichtsvorbereitung oder Elterngespräche oder Konferenzen. Bei sehr defensiven Ansätzen komme ich auf 1950 Stunden im Jahr, also ca. 150 Stunden unbezahlte Mehrarbeit im Jahr. Vermutlich ist es mehr, weil ich sehr defensiv gerechnet hatte und mir nicht vom Richter sagen lassen wollte: “Dafür brauchen Sie doch nie im Leben xxx Minuten”.
Berücksichtigen muss man sicher, dass die Korrekturzeiten für Sprachen sicher noch deutlich höher sind, für weniger korrekturintensive Fächer aber auch weniger.
Nur, damit mal klar ist, wovon und über welche Größenordnungen wir hier reden.
8 Minuten für eine Mathearbeit in der fünften Klasse? Ich brauche auch für die relativ einfache und im Vergleich zur Mittelstufe natürlich kürzere Schulaufgabe (=Klassenarbeit) eines Sechstklässlers in meinen Fächern (Latein und Französisch) 30-45 Minuten. Insbesondere bei schwachen Schülern, wo alles rot ist. In Latein ist das sogar noch niedrig angesetzt, weil wir -zumindest bei uns in Bayern- pingeligst korrigieren, jeden einzelnen Fehler nachvollziehen und teilweise sogar mehrfach anstreichen müssen. Man muss nämlich alle “diagnostizierten” Fehlerarten über das Wort/ den Satz schreiben. Dafür muss man jeden einzelnen Satz mehrfach konzentriert lesen. Dann muss man die Sätze auch bei allen Schülern parallel abarbeiten, also z.B. bei allen Schülern erst einmal Satz 1, dann bei allen Satz 2 usw., damit man auch ja alle gleich fair behandelt und nicht aus Versehen etwas bei jemandem anstreicht, was man gestern bei einem anderen gelten gelassen hat. In Französisch wiederum schreiben die Schüler lange Aufsätze, die unglaublich viel Zeit fressen, denn Französisch ist nicht Englisch. Die Schüler tun sich schwer mit dieser Sprache und die Leistungen sind teilweise bedenklich. Aber es gibt auch Lückenaufgaben, wo man ganz genau hinschauen muss, da ein Wort in der Lücke mehrfach bepunktet ist und nur ein “-s” oder “-e” zu viel oder zu wenig macht schon einen halben Punkt in der Lücke aus. Bedenken muss man zusätzlich, dass man natürlich auch seltenst die ganze Klasse am Stück abarbeiten kann, sondern mal eine Stunde abends unter der Woche, wenn überhaupt, und dann am Wochenende dafür wieder mehr Arbeiten. Wie auch immer ich es drehe: Ich korrigiere Unterstufen in etwa einer Woche, Mittelstufen in zwei und Oberstufen sogar in drei Wochen. In den Unter- und Mittelstufen haben wir Klassenstärken von 27-32 Personen. Wenn Sie schon 150 Überstunden haben, dann will ich meine lieber gar nicht wissen. Ich habe, insbesondere in Vollzeit, von früh morgens bis spät abends immer nur gearbeitet. Das ist auch keine Übertreibung, das ist die volle Wahrheit! Auch an Wochenenden. Nur in den Ferien hatte ich etwas Luft, aber ohne diese Regeneration in den Ferien würden solche Leute wie ich oder meine Fachkollegen (allen geht es genauso wie mir) sofort im Burnout landen. Ich bin aktuell wegen kleiner Kinder in Elternzeit, aber mir graut es schon vor dem Wiedereinstieg in einem Jahr!
In den Ferien nimmt man als LK die zustehenden 30 Tage Urlaub, das sind in Summe 6 volle Wochen. Außerdem werden die in der Schulzeit angefallenen Überstunden damit ausgeglichen. Die Behauptung, wir müssten bei Arbeitszeiterfassung „jeden Tag in den Ferien antanzen“, ist mal wieder bloße Panikmache, weil einige Angst vor der Arbeitszeiterfassung haben (warum nur?).
Außerdem hat der Arbeitgeber eine Holschuld, was die Arbeitszeit angeht. Er müßte uns in den Ferien also Aufgaben geben.
Oh vorsicht … da fällt denen garantiert etwas ein … und seien es nur Ferienintensivkurse zum Ausgleich von Defiziten, Lern-Begleitung bei Nachprüfungen, Angebote in den Bereichen soziales Lernen / Mobbing, Vorbereitung der Schul-ipads für das kommende Schuljahr, Inklusion, Lehrmittelverwaltung, basale Instandseztzungsaufgaben für die Klassenräume des nächsten Schuljahres, Aufräumen / Instandsetzen der Sammlungen / resp. z.B. des Sportbereiches usw.
Ich bin absolut sicher, dass wir uns dann auf ganz tolle und neue Aufgaben vorbereiten müssten … und das KuMi definiert, was alles zum Aufgabenbereich einer Lehrkraft gehört —- und zwar großzügig.
Man muss gar nicht jeden Ferientag 8 Stunden sitzen. Man muss als Beamter auf etwa 1800 Arbeitsstunden im Kalenderjahr kommen. Wer regelmäßig seine 41/42h in der Woche arbeitet, kann getrost alle Ferien freimachen und hat trotzdem mehr absolviert, als viele durchschnittliche Bürotiger. Lehrer haben etwa 60 Tage tatsächliche “Urlaubszeit”. Das sind so das Doppelte eines durchschnittlichen Arbeitnehmers. Feiertage und Wochenenden zählen nicht als Urlaubstage!
Lehrer haben 30 Tage Urlaub. Erzählen Sie doch keinen Mist mit 60 Tagen „tatsächliche Urlaubszeit“!
Die Anführungszeichen werden hier einfach mal kurz überlesen? Wenn man alle Ferienwochen zusammenzählt, Feiertage und Wochenenden abzieht, kommt man auf etwa 60 Tage “Urlaub”. Anführungszeichen deswegen, weil jedem klar sein sollte, dass in diesen Tagen die meisten zumindest ein bisschen arbeiten. Durchschnittliche Arbeitgeber können pauschal von 210 Arbeitstagen pro Kalenderjahr ausgehen (ohne Nachweis), durchschnittliche Lehrer von etwa 192 (ohne Nachweis). Das macht einen Unterschied von wieviel Tagen? Genau: etwa 30 Tage. Durchschnittliche Arbeitnehmer haben wieviel Tage Urlaub? Genau: 30.
Ich kann langsam nicht mehr hören, dass sich Lehrer dafür rechtfertigen müssen, wenn sie in den Ferien NICHT durcharbeiten. Müssen sie nämlich auch gar nicht. Die Arbeitszeiten sind ja so berechnet, dass sie inklusive der schulfreien Zeiten auf ihre 41h Woche kommen
Vielleicht einfach mal kurz durchatmen, bevor man den nächsten Angrifd auf die eigene Produktivität wittert?
Ich habe keine 60 Tage Urlaub, weder nominell noch tatsächlich. Ich habe nicht mal dreißig, da ich als Lehrkraft Überstunden ohne Ende habe, die ich weder bezahlt noch in Freizeit ausgeglichen bekomme.
Ja, das kann ich mir vorstellen, ich bin auch Lehrkraft, ich weiß um die Arbeitszeiten und Belastungsspitzen. Aber Sie wollen mich hier auch ausdrücklich missverstehen, gell? Mir ging es ja vor allem um den Eingangspost, auf den ich reagiert habe. Und in dem meinte ein Kollege, niemand würde die Ferien durcharbeiten. Und ja, nein, das muss auch niemand, wer schon durch seine wöchentliche Arbeitszeiten sein Jahrespensum ÜBERDEUTLICH erfüllt hat, der dürfte (Konjunktiv 2, potentialis!) die gesamten 12 Wochen Schulferien ohne schlechtes Gewissen abbummeln. Noch deutlicher kann ich es nicht formulieren.
Cool down und lern den Unterschied zwischen Urlaub und unterrichtsfreier Zeit zu erkennen.
Der Dienstherr/AG setzt das eineinhalbfache des Wochenstundendeputats zur Berechnung der Arbeitzeit an. Bei einem 28er Deputat, das Lehrkräfte an GS,HS und RS ind NRW haben, sind das rechnerisch 42 Wochenstunden bei einer vereinbarten Arbeitszeit von 41 Wochenstunden.
Mit den 14 Wochenstunden sollen alle Zeiten, die der Vor- und Nachbereitung von Unterricht dienen, sowie sonstige außerunterrichtliche Tätigkeiten wie Elternsprechtage, Elterngespräche, Klassenleitertätigkeiten, Dienstbesprechungen, Konferenzen, verpflichtende Vorbereitungstage, Wandertage, Klassen-/Kursfahrten und vieles mehr abgedeckt werden.
Nun verhält sich das alles aber wie die Mieten. Für viele ist die vertraglich festgeschriebene Kaltmiete seit Jahren unverändert gleich hoch, während die Mietnebenkosten überproportional angestiegen sind.
Der Ruf nach Entlastung seitens der Lehrkräfte bezieht sich in den überwiegenden Fällen nicht darauf, dass sie weniger unterrichten wollen, sondern darauf, dass sie von den überbordenden zusätzlichen dienstlichen Verpflichtungen entlastet werden wollen.
Um das vorstehende Bsp. zu unterstützen, bei 210 Arbeitstagen je Jahr sind das bei 5 Arbeitstagen 42 Arbeitswochen zwischen 38,5 und 40 Wochenstunden. Das entspricht einer Jahresarbeitszeit zwischen 1617 und 1680 Jahresarbeitsstunden.
Für Lehrkräfte gilt nach Überzeugung der KuMis entsprechend 1680 geteilt durch 192, dass Lehrkräfte rechnerisch 8,75 Stunden am Tag arbeiten müssen, um eine äquivalente Arbeitsleistung zu erbringen. Nur das sind dann fast 44 Arbeitsstunden je Woche, also drei mehr als vereinbart. – Und das bereinigt um die unterrichtsfreien Tage abzüglich des Urlaubsanspruches.
Es gibt auch Kollegen, die haben jedes Jahr 6 bis 7 Korrekturgruppen in Klassenstärke, davon drei bis vier in der Oberstufe.
Solche Kollegen arbeiten selbstverständlich fast das ganze Jahr über deutlich mehr als 41 Stunden. (Und auf der anderen Seite gibt es Kollegen, die fast gar nichts korrigieren und deutlich weniger als 41 Stunden arbeiten und in allen Ferein verreisen können.)
Hinzu komme Kurs- und Klassenefahrten, bei denen man 24 Stunden pro Tag im Dienst ist, die dann auch endlich als Arbeitszeit anerkannt werden.
Natürlich wird man dann nicht plötzich “nach Ostern” weniger arbeiten müssen, wenn man viele Mehrstunden angesammelt hat. Der Abbau der Mehrstunden wird natürlich so stattfinden, dass dann ggf. die Stundenzahl im nächsten Schuljahr reduziert wird. So geschieht es jetzt ja schon mit den Ausgleichsstunden, die ein Kollege eventuell bekommt.
In diesen Fällen ist Entlastung angesagt. aber ich benötige keine generelle Arbeitszeiterfassung, um hier Mehrarbeit festzustellen.
Ohne generelle Arbeitszeiterfassung wird die Mehrarbeit aber gar nicht erst erfasst. Nur so wäre Erstattung oder Freizeitausgleich möglich. Aktuell arbeiten die LK in ihren Überstunden mehrheitlich zum Nulltarif.
Die Mehrarbeit kann ganz klar erfasst werden, wenn bestimmte Zusatzaufgaben erledigt werden oder vermehrt Korrekturen anstehen. Natürlich kann sie das nicht bei indiviuellem Arbeitstempo der Kollegen. Manche verzetteln sich, manche sind straight in der Vorbereitung. Ich gehöre zu den ersteren und trage dem auch Rechnung.
Ach ja? Wer genau erfasst denn derzeit die Mehrarbeit? Und vor allem: wie wird sie ausgeglichen?
Ich habe gesagt “kann”. Die Schulleiter sollten sich diesbezüglich mehr durchsetzen. Ich hatte in den Anfängen meiner Schulkarriere an der FOS keine Abi-Klassen, “durfte” aber die Zweitkorrekturen stemmen. Also definitiv Mehrarbeit ohne Entlastung durch Wegfall der Klassen bis zu den Ferien. Der Schulleiter hat das erfasst und mir entsprechend eine Stundenaufstockung gegeben. Das geht natürlich nur, wenn die Ausfallstunden (Wandertag, Klasse ist auf Reisen, Klasse ist nicht da wegen Sonderveranstaltung etc.) gegengerechnet werden und man die Stunden mit ins nächste Schuljahr nehmen kann, was ich in Ordnung finde. Es geht also.
Abminderung für Abi Zweitgutachten? In welchem Paradies leben Sie?
Um zu wissen, wie groß die Entlastung sein muss, muss man erst einmal die Arbeitszeit erfassen.
Abgesehn davon gibt es seit Jahrzehnten den Ruf nach mehr Entlastung, dem von den Ministerien aber nicht nachgegeben wird. Der einzige Hebel, diese Kollegen zu entlasten, ist die Arbeitszeierfssung, weil dann ein nachweisbares Anrecht auf Entlastung besteht.
Dass Sie als Sportlehrer das nicht wollen, ist klar.
Sparen Sie sich Ihre sich wiederholenden Spitzen gegen Sportlehrer, die aus reiner Ignoranz entstehen.
Und wenn es Sie beruhigt: mein Stundenanteil an Sport umfasst ca. ein Achtel meiner Gesamtstundenzahl.
In NRW sind vor gut 20 Jahren die Arbeitszeiten vieler KuK über ein sog. “Pädagotchi” erfasst worden – war unter Gabi Behler – und die Ergebnisse sind nach Abschluss der Erhebung sofort im “Giftschrank” verschwunden und man hat nie wieder etwas davon gehört … selbst die KuK, die an dieser Arbeitszeiterfassung beteiligt waren, haben keinerlei Rückmeldung zu den erzielten Ergebnissen bekommen.
Ey Leute… Sportlehrer, Reli-Lehrer hin oder her… Fakt ist, dass das Gros von uns deutlich über die üblichen Arbeitsstunden hinaus arbeitet … wenn die Untersuchung etwas anderes ergeben hätte, dann wäre uns daraus ein Strick gedreht worden – mit dem Ziel, mehr verpflichtende Arbeitszeiten zu etablieren.
Und nach Gabi gab’s noch viele Ministerinnen mit anderen Parteibüchern in der Völklinger Straße. Die Trinkgewohnheiten sollen andere gewesen sein…
Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.
Nein, da ist nicht „Entlastung“ angesagt, sondern eine Erfassung der tatsächlichen Arbeitszeit und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes.
Ich unterstelle mal, dass bei Ihnen herauskäme, dass Sie weniger arbeiten, als Sie dann müssten. Falls das so ist: Es ist hochgradig unkollegial und geradezu antisozial, etwas abzulehnen, dessen Fehlen Kollegen reihenweise krankmacht.
Was Sie nicht alles wissen!! Sie sind ja aucher auch im Evaluationsteam, für den Jahresbericht zuständig, organisieren 10 Tage Schüleraustausch mit Gegenbesuch, sind sicher immer dabei, wenn für Abitursfeier, Berufsbildungsmesse und sonstige außerschulische Veranstaltungen aufgebaut wird, und das alles, ohne Stundenzählen.
Ich glaube eher, dass es vermehrt diejenigen Kollegen sind, die nach Zeiterfassung schreien, die von Haus aus schon nicht übermäßig engagiert sind, aber dann solche Kalauer raushauen.
Alles, was sie schreiben sind Peanuts gegenüber die Arbeit, die man als Klassenlehrer mit Hauptfach hat.
“Sie sind ja aucher auch im Evaluationsteam, für den Jahresbericht zuständig” Wirklich lächerlich, gehen Sie mal an eine Realschule, dort haben sind viele in 2-4 Steuergruppen!
“organisieren 10 Tage Schüleraustausch mit Gegenbesuch”
Das ist viel Arbeit, ja, muss man als Klassenlehrer aber auch.
“sind sicher immer dabei, wenn für Abitursfeier,Berufsbildungsmesse und sonstige außerschulische Veranstaltungen aufgebaut wird, und das alles, ohne Stundenzählen.” Das was sie beschreiben ist an Realschulen völlig normal, dass jeder bei allem mithilft, bis auf die 2-3 Kollegen, die für nichts zu gebrauchen sind.
Klassenlehrer im Hauptfach, richtig, habe ich ganz vergessen, war für mich jetzt keine zusätzlich zu erwähnende Arbeit ….
Mir fällt noch mehr ein: zusätzliche Unterstützungsstunden für die Schüler, Lernwochenende, Erstellen eines Leitfadens für neue Lehrkräfte, außerunterrichtliche Projekte, Organisation von Sportfesten ……., ich wollte nicht gleich so klotzen. Im Übrigen habe ich auch schon an der Realschule unterrichtet und kenne den Laden dort auch. Da wäre ioch mal vorsichtig mit den “Peanuts”.
Wenn Sie genug arbeiten, verstehe ich Ihr Problem mit der Erfassung der Arbeitszeit nicht. Kommt Ihnen dann doch nur entgegen, wenn die „nicht übermäßig motivierten Kollegen“ schwarz auf weiß sehen, dass ihr Klagen unberechtigt ist.
ICH MÖCHTE ES ABER NICHT AUS GENANNTEN GRÜNDE!! Ist das so schwer zu begreifen. Halten Sie daran fest, aber seien Sie nachher nicht enttäuscht.
Danke für Ihre Fürsorge, aber mir geht’s mit Arbeitszeiterfassung besser als ohne. Und vielen anderen auch. Ich kenne nur einen Geund, sich dagegen zu stäuben: man arbeitet deutlich weniger als man sollte.
jEs gibt auch noch andere Einstellungen zum Beruf und vor allem gibt es berechtigte Bedenken, dass die Lehrer aus der Zeiterfassung einen Vorteil ziehen werden. Dazu kenne ich die Machenschaften im KuMi zu genau.
Wieso Vorteil, keine Benachteiligung im Vergleich zu anderen Beschäftigten im ÖD würde doch schon reichen.
Waren Sie schon mal in einer “anderen Beschäftigung” im ÖD tätig? Oder überhaupt in einem anderen Beruf? Ich schon, und von daher habe ich wahrscheinlich eine andere Einstellung der Arbeit im Lehrerberuf gegenüber.
Dreimal technische Verwaltung (ohne Schule), dreimal Ingenieurdienstleistungen, halbes Berufsleben. Zweite Hälfte dann vor Kreide.
Super, dann haben Sie ja den direkten Vergleich und umfassende Erfahrungswerte, die den meisten Lehrern leider abgeht.
Nö…genau nach Ostern kommen dann die Abiturprüfungen, an denen die meisten KuK ja irgendwie beteiligt werden … Erstkorrektur, Zweitkorrektur, mündliche Prüfungen (z.B. in Mathe allein in diesem Jahr fast 40!! an unserer Anstalt aus 3 Grundkursen – jeweils 3 KuK eingebunden über die FPAs) und die zentralen Abschlussprüfungen im Jg 10 – immer mit Erst- und Zweitkorrektur (quasi ein kleines Abitur) …. und zwar genau im Zeitraum zwischen den Osterfereien und ca. 2 – 3 Wochen vor den Sommerferien …. da knallt die Arbeit massenhaft in den Alltag der betroffenen KuK.
Wer da davon spricht, dass so ein Schuljahr dann gemütlich “austrudelt” – der hat den Schuss echt nicht gehört. Zumal das KuMi / resp. Soest in NRW sich ganz besonders lustige Varianten der Terminsetzung überlegt – da bleiben den KuK in Englich im Abitur (GK und LK) dann allen Ernstes nicht mal 2 Wochen für die Erstkorrektur von bis zu 25 bis 28 Klausuren (so groß sind bei uns z.B. die Englischkurse) bevor sie die an die Zweitkorrektur weitergeben müssen, die dann auch nur extrem wenig Zeit für für ihre Korrektur haben. Das ist den Herrschaften an der Spitze der Planung aber wumpe – sie müssen das ja nicht leisten.
Gerade in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe sind die KuK in diesem Zeitfenster mit unfassbaren Arbeitspensen belegt – interessiert Oben niemanden.
Heißt ja nicht umsonst Paradieser Weg
Ja, ich weiß, war ein Insider. Aber das QUALIS in Soest liegt da an.
Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Viele Kollegen sind sich offenbar über die Machbarkeit und die Auswirkungen dieser Forderungen gar nicht bewusst. Unser Dienstherr wird nie und nimmer der individuellen und persönlichen Erfassung/Festlegung der eigenen Arbeitszeit zustimmen, es wird Vorgaben geben, und im Endeffekt schneiden sich die Lehrkräfte ins eigene Fleisch, weil es gut sein kann, dass man dann seine unterrichtsfreie Zeit nicht mehr individuell einteilen kann. Die Protestschreie würden dann ganz schnell verstummen und man würde sich die Zeit davor zurückwünschen.
Und wie Sie schon sagen, es gibt Stoßzeiten, in denen man viel zu tun hat, aber dafür auch wieder entspannte Zeiten, das wiegt sich in der Regel gegeneinander auf. Es fehlt hier der Blick für die Relativierung, man ist nicht permanent am Limit.
Was wirklich überarbeitet werden muss, dass sind die Fachbereiche, den ein Sport/Geographie Lehrer hat sicher nicht halb so viel Vorbereitung und Nachbereitung/Korrektur wie ein Deutsch/Englisch Lehrer. Aber dies gerecht zu gestalten, ist sicher fast so schwierig wie die Zeiterfassung.
Der größte Frust der Lehrkräfte kommt doch daher, dass der Dienstherr für die immer neuen Aufgaben und Pflichten für die Schulen kaum die Voraussetzungen schafft, das muss endlich angegangen werden. Bildungspolitik nach Budget hat lange funktioniert, aber die Dynamik innerhalb der Klassen und der Schüler lässt das nicht mehr zu, es wird Zeit, dass dies in den Köpfen der Verantwortlichen ankommt.
„Unser Dienstherr wird nie und nimmer der individuellen und persönlichen Erfassung/Festlegung der eigenen Arbeitszeit zustimmen.“ Da muss er auch nicht „zustimmen“, das muss er nur umsetzen, da er dazu verpflichtet ist.
Er ist nur zur Zeiterfassung verpflichtet, die Umsetzung obliegt ganz allein seiner wohlwollenden Phantasie……
Da sehen Sie, wie phantasielos die KuMis sind. Es gibt die Zeiterfassung nämlich nicht.
Der juristische Instanzenweg ist allerdings keine Phantasiereise.
Ich sehe das anders. Auch für die Umsetzung gibt es Vorgaben:
Ist eigentlich ziemlich eindeutig.
Die von Ihnen vorgeschlagenen (sinnvollen) Maßnahmen werden nur leider ebenso an der Zustimmung des Arbeitgebers scheitern wie die Arbeitszeiterfassung, weil eben diese dazu führen müsste, ihre Vorschläge zur Entlastung umzusetzen, denn sie kosten Geld. Genauso übrigens wie mein bevorzugtes Szenario: Ausgestatteter Arbeitsplatz in der Schule, geregelte Arbeitszeit von 8:00 bis 17:00 Uhr (oder so). Von mir aus begrenzte Ferienpräsenz, um die Soll-Stunden voll zu bekommen, falls noch nötig. Dann könnte ich recht einfach Beruf und Privates trennen.
Die meisten Lehrer wären von einer Präsenzzeit von 8-17 Uhr an der Schule schockiert, selbst mit Arbeitsplatz. Wollen Sie das wirklich? Man würde die freie Zeiteinteilung völig aufgeben müssen, und die genieße ich eigentlich schon. Das Gejammere der Überlastung (in korrekturintensiven Stoßzeiten) geht mir allmählich auf die Nerven. Die Vorzüge des Lehrerdaseins werden so gar nicht mehr beachtet.
Also mal ganz davon abgesehen, dass das eine mit dem anderen einfach nichts zu tun hat, würde ich das bevorzugen, ja. Einen eingerichteten vollständen Arbeitsplatz mit Präsenzpflicht von 8-17 Uhr? Von mir aus sehr gerne, das hatte ich mal während eines Praktikums an einer Schule für Kranke, schön war das. Sobald man aus der Tür rauskommt wird der Stift hingeworfen, da wird zu Hause nicht mehr korrigiert oder ähnliches. Mal ganz davon abgesehen, was ich sparen würde, wenn ich von einer 3 auf eine 2 Zimmer Wohnung wechseln könnte.
Aber ich bleibe dabei, das wird nicht kommt, weil vollständig eingerichtete Arbeitsplätze zu teuer sind und von einer Arbeitszeiterfassung auf das andere zu schließen ist einfach nur totale Schwarzmalerei ohne jeglichen Hintergund.
Zum hundersten mal:
Genau der Trick mit “Zeitvorgaben” geht dann eben NICHT mehr.
Darum ja die bundesweite, völlige Blockadehaltung gegen geltendes, zweimal gesprochenes Recht.
Und welcher Lehrer, der nicht bereits jetzt betrügt bzw. seine Basispflichten strafwürdig vernachlässigt (so klar muss man es sagen) sollte davor “Angst” haben?
Mit nur einem Korrekturfach “wuppt” man die eigentliche Pflichtzeit schon locker. Aber ganz locker.
Ich wette, hinter den Kulissen arbeiten ganze Scharen an Juristen und Lobbyisten daran, wie man die klare Rechtslage (weiter bzw. im Urteilsfall, Urteile selbst wird man nicht faken können, da die Situation zu klar ist) unterlaufen kann.
Das mit den Nebenfächern sehe ich anders. An einer Gesamtschule muss ich 4-5 fach differenzieren in den Nebenfächern und habe in Niedersachsen auch Klassenarbeiten zu stellen (3-5 fach differenziert im Normalfall!). Das kostet enorm Zeit denn dafür gibt es kaum Material und auch KI kann da nicht immer weiterhelfen. Zumal nicht jedes Inklusionskind mit dem gleichen Material arbeiten kann, wie ein anders das Jahr zuvor. Aus der Schublade ziehen ist hier kaum möglich.
Aber schön, dass die Nebenfachlehrer immer so dargestellt werden. Ich habe meist 12 Lerngruppen in allen Jahrgängen 5-10 und muss differenzieren. Aber wir Nebenfachlehrer haben ja so viel weniger Arbeit!
Bitte machen Sie sich doch mal schlau, wie es in anderen Bundesländern aussieht bevor Sie ihre Vorurteile verbreiten!
Ich habe keine Vorurteile verbreitet, ich habe selbst ein Nebenfach, aber auch ein Prüfungsfach. Von Inklusion und dessen Mehraufwand habe ich gar nicht gesprochen, das ist eine andere Baustelle. Und was Sie da aufzählen, trifft für alle Fächer zu. Aber Sie müssen zugeben, dass Prüfungsfächer wiet mehr arbeitsaufwändig sind als Nebenfächer, bei denen es keine Abiturkorrekturen gibt. Trotzdem hat jedes Fach seine Herausforderungen, wenn ich mir allerdings betrachte, wie manche Religionslehrer ihren Unterricht bestreiten,dann werde ich schon etwas neidisch.
By the way, ich habe für mein Nebenfach nicht mal halb so viel Aufwand wie für mein Prüfungsfach, das gebe ich unumwunden zu. Leider habe ich Nebenfach zu Hauptfach 1:6 Unterrichtsverpflichtung
Unglaublich. Ich kann kaum glauben, dass Sie selbst Lehrer sind.
Vor allem sehe ich einen Widerspruch: Wenn der Dienstherr laut Ihrer Aussage immer neue Aufgaben und Pflichten schafft, wäre eine Arbeitszeiterfassung doch erst recht sinnvoll.
Ich kann hier bei einigen Kommentatoren nicht glauben, dass sie Lehrer sind, zumindest scheinen sie ihren Beruf verfehlt zu haben.
Man hat also “den Beruf verfehlt”, wenn man auf GELTENDEM RECHT besteht?
Interessante Auffassung.
Ich habe nicht das geltende Recht kritisiert, sondern hege eben Zweifel, dass die KMK dieses Recht zugunsten der Lehrkräfte umsetzen wird. Es riecht nach weiterer Mehrarbeit und nach Finanzierung von “Experten”, die das Budget auf Kosten der pädagogisch sinnvollen Maßnahmen noch mehr einschränken.
Was ich hier mit “Beruf verfehlt” meine, ist das permanente Geschrei nach 4-Tage-Woche und noch zusätzlich 30% Homeoffice, und diese Leute kommen ganz selbstverständlich auf ihr vorgeschriebenes Arbeitspensum, wenn sie ihre individuelle Arbeitszeit erfassen.
In Firmen mit Vertrauensarbeitszeit wird selbstverständlich jede Minute Arbeitszeit eigenverantwortlich von den Arbeitnehmer*innen erfasst. Gleichzeitig gibt es ein Ampelsystem. Ist die erfasste Arbeitszeit entsprechend der Arbeitszeitvorgabe, bleibt die Ampel auf grün. Gelb bedeutet, dass der direkte Vorgesetzte ein Gespräch mit dem Mitarbeiter führen und auf den Abbau der Ü-Stunden drängen muss. Bei Rot muss der Vorgesetzte dafür sorgen, dass der Mitarbeiter die Möglichkeit erhält die Ü-Stunden abzubummeln. Nur wenn das aus betrieblichen Gründen nicht möglich ist, kann es ausnahmsweise zu einer finanziellen Entschädigung kommen.
Letzteres passiert in NRW regelmäßig selbst bei (verbeamteten) Polizisten. Würde Reul die anfallenden Ü-Stunden durch Freizeit entgelten, es gäbe wochenweise keine Polizeikräfte in NRW im aktiven Dienst.
Doch, ich mit zwei Sprachen an einem bayerischen Gymnasium bin permanent am Limit! Wenn es wirklich entspannte Phasen gäbe, würde ich mich überhaupt nicht beschweren. Ich bin ununterbrochen am Anschlag. Vielleicht mit Ausnahme des ersten Monats und der letzten 14 Tage im Schuljahr, wobei die letzten 14 Tage auf andere Weise wiederum anstrengend sind (Klassenkonferenzen in x Klassen, Zeugniserstellung, Lehrerkonferenz, Projekttage, Schulfest, Wandertag-Organisation, Schüler, die keinen Bock mehr im Unterricht haben und nur noch anderen Klassen beim Handball-Spielen zusehen, Filme schauen oder schlafen möchten, Eltern, denen vier Tage vor Notenschluss noch einfällt, in der Sprechstunde aufzutauchen und die dann fragen: “Was machen wir jetzt? Können Sie meinen Sohn morgen nochmal ausfragen oder kann er bitte noch ein Referat halten?” usw.). Es gibt tatsächlich Lehrer, die 50 oder 60 Stunden in der Woche arbeiten. Das ist kein Mythos.
Wenn es Vorgaben gibt, dann kann nach den Zeiten, die darin vorgesehen sind, die Arbeit niedergelegt werden, und wenn das meinem Dienstherrn nicht passt, dann müsste er mich dann entsprechend so fortbilden, dass ich meine Arbeit auch in der veranschlagten Zeit schaffen kann.
Dann tun Sie dass doch bitte. Klasse Einstellung.
Sie segeln unter falscher Flagge! Suchen Sie sich einen. Ick, der noch nicht vergeben ist.
PS: Vor und nach Ostern bis Ende Juni ist am Gym die schlimmste Zeit. 60h und mehr pro Woche sind da nichts ungewöhnliches.
Aber dafür ist nach der Abitursprüfung so gut wie gar nichts mehr. Selbst erlebt.
Ja, nochmal, weil Sie kein Klassenlehrer sind!
Doch, bin ich, sogar in einem Hauptfach, muss korrigieren!!!
Die Klassenlehrertätigkeit macht den größten Zeitaufwand und Stressfaktor aus. Ich beneide die KuK bei uns, die im Verhältnis dazu ein easy life verfolgen können.
Ach so? Ich hab grad knapp 20 mündliche Prüfungen hinter mir und allein dadurch um die 80 Überstunden angesammelt – die Wegfallstunden der 12er schon abgezogen. Und ab übermorgen steh ich permanent im Vertretungsplan. Laut meiner Trackingapp brauche ich übrigens ab sofort nicht mehr zu arbeiten: meine Sollarbeitszeit für dieses Schuljahr habe ich bereits geleistet. Blöd nur, dass der Unterricht bis in den Juli geht…
20 mundliche Prüfungen? Kann ich mithalten, Gruppenprüfung, jede dauert 40 Minuten mit Nachbesprechung. 4-5 täglich, eine ganze Woche lang, weit über Unterrichtszeit. Bei Inenn fällt aber doch auch Unterricht aus, oder prüfen Sie am Abend oder am Wochenende? Im Übrigen müssen wir die Prüfungen voll vorbereiten.
Die mündlichen Prüfungen wurden so gelegt, dass lediglich 6h ausgefallen sind. Das Problem sind auch nicht die Prüfungen, sondern die Vorbereitung der Aufgabensätze.
Durch den Wegfall der 12er fällt Unterricht aus: 7h/Woche. Im Schnitt bin ich davon zwischen 3 und vier Stunden im Vertretungsunterricht eingesetzt. Macht also 3-4 Unterrichtsstunden = ca. 300 min = 6h Entlastung pro Woche.
Demgegenüber stehen 80h Vorbereitung der Aufgabensätze für die mündlichen Prüfungen. Rechnen Sie einfach mal selbst!
Ich bin Erst- und Zweitgutachter im schriftlichen Abi gewesen, zusätzlich (da bis auf 4h ausschließlich in der SEK 2 tätig – Lehrermangel sei Dank) mit Korrekturfach und Pflichtklausuren bei 30er -Kursen eh schon weit über der geschuldeten Wochenarbeitszeit, auch ohne Abi.
Und wie gesagt: Ich tracke meine Arbeitszeit. Mein Schuljahressoll ist bereits erfüllt.
Korrektur:
300 min= 5h Entlastung pro Woche
Schön für Sie!!
Schön? Nee, ich finde das alles andere als schön, und ich bin nicht der Einzige an unserer Schule mit einem solchen Pensum. Und genau deshalb will ich endlich die Arbeitszeiterfassung!
Aber 60 Stunden pro Woche sind schlicht und einfach nicht erlaubt, weil das extrem ungesund ist.
Mit Arbeitszeiterfassung hätten die Kollegen etwas juristisch Verwertbares in der Hand, um ihre Gesundheit (und ihr Familienleben) zu schützen.
Schulen müssten sich anders organisieren, wenn an Schulen endlich auf die Gesundheit von Lehrkräften geachtet werden müsste.
“Sie segeln unter falscher Flagge! Suchen Sie sich einen. Ick, der noch nicht vergeben ist.”
Kindisch…
Kindisch? Ein „realist“, der versucht, als „Realist“ durchzugehen? Sowas haben wir hier öfter, Sie habens doch auch schon mal versucht als Pit2021, schon vergessen?
Wie flott (oberflächlich?) korrigieren Sie denn?
Ich habe drei Deutschklassen und brauche bei der gegebenen Lesbarkeit schon bei reinen Grammatik-Arbeiten recht lange.
Die kreatiefen, oft sinnentleerten Wortfolgen ohne Punkt, Komma, Rechtschreibung, Hüroglüfen und durchaus nur bedingt an die Aufgabenstellung angelehnten bekrakelten Blätter brauchen deutlich länger.
Hier geht es u.a. darum herauszufinden, was der Autor mitteilen möchte. Manches bleibt das Geheimnis des Autors, manches ist erahnbar.
Und nein – nur vier Migranten darunter, Rest in der hundertsten Generation mit Muttersprache Deutsch.
Unfassbar? Finde ich auch.
In anderen Berufen ist es doch auch kein Bürokratiemonster, sondern einfach zu handhaben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Arbeitszeiterfassung kommt. Allerdings werden die Ministerien alles dafür tun, um das möglichst lange herauszuzögern.
Totaler Quatsch, eine Präsenzpflicht hat rein gar nichts mit einer Arbeitszeiterfassung zu tun.
Loggen Sie Ihre Arbeitszeiten doch mal mit einer App minutengenau mit über ein Jahr, so werden erstaunt sein, dass sie in den Ferien auch überhaupt keine 8 Stunden arbeiten müssen, nicht mal ansatzweise!!!
Welche Fächer und was für nen Klassenlehrer muss ich denn sein, dass die Arbeitsbelastung gerade nach Ostern zurückgeht???? Das ist mir ein echtes Rätsel
Ich zähle mal ein paar Dinge auf, die alle erst NACH Ostern auf einen zu kommen, während es VOR Ostern meist deutlich entspannter ist:
-Abschlussprüfungen korrigieren
-Zweitkorrektur einer Abschlussprüfung
-Wandertag
-Elternsprechtag
-Eltern, die sich ein Jahr nicht um ihr Kind gekümmert haben und jetzt Beratung wollen (und das sind jedes Jahr sehr viele). Das macht den größten Teil der Arbeit und des Stress in der Zeit aus.
-Zeugnisvorbereitung
-Ggf. Widersprüche
-Zeugniskonferenzen
-Erprobungsstufenkonferenz
-Abschlussfeier
-Nachprüfungen für ZP
-Nachschreibeprüfung für ZP
-Projekttage
-…
Doch, mit einer Präsenzpflicht kann man die Arbeitszeit leichter erfassen, ist gerechter und einheitlicher, ob tauglich sei dahingestellt, auf jeden Fall wird das Problem des individuellen Arbeitstempos gelöst.
Kann man ja machen.
Muss der AG allerdings genug Räume (Büros) und Materialien erstellen.
Ansonsten “steht man rum”, wie bei anderen Berufen notfalls halt auch.
Geht bspw. die Maschine in einer Fertigung nicht … Steht man eben rum.
Hat man keine Materialien und Räumlichkeiten … Dann “steht/sitzt” man die Zeit ab.
Können “die Elfenbeinleute” doch auch.
Ist dann halt so. Wenn so gewünscht und gefordert “von oben” … Nicht wundern dann.
Wenn die Rahmenbedingungen vorhanden sind, dann würde ich persönlich kein Problem damit haben. Gibt dann allerdings eben auch nur diese fixe Zeit dann.
Vielleicht können wir dann von den Erfahrungen ehemaliger Arbeiter von VEB und Kombinaten profitieren.
Wenn schon Lehrpläne, dann auch ein Plansoll.
Ich möchte keinesfalls auf dieses Privileg verzichten, meine sonstigen nebenunterrichtlichen Tätigkeiten am Ort meiner Wahl zu verbringen. Wenn es irgendwann heißt, dass mein Job aus 8 – 17 Uhr am Schulort besteht, dann bin ich ganz bestimmt raus!
Och, so ganz ohne Elternabend, Schul- und Klassenfeste am Wochenende oder gar mehrtägige Klassenfahrten ohne richtige Pause, mit Elternsprechtagen, die um 17.00 Uhr beendet sind – warum nicht?
Nachtrag: Dann gehe ich in die QA, wo ich HO habe und mir die Termine für die Präsenz an den Schulen wählen kann….und meine Ferienzeiten wähle ich mir dann auch frei……!
Nein, es kann nur die Anwesenheitszeit dokumentiert werden.
Bei 100% iger Anwesenheit ist doch die Sache klar ….. Keine freie Zeiteinteilung mehr von zuhause …. Möchte man das?
Nur wird die Anwesenheit nicht mit der Arbeitszeit, die zu erfassen ist, gleichgesetzt. Oder bekommen Sie “Freistunden” im Stundenplan bezahlt, wenn es nicht Bereitschaftsstunden (meist während der 1. und 2. Stunde am Anfang des Unterrichtstages) sind? Vergütungssatz 50%. D.h. eine Bereitschaftsstunde geht mi 0,5 in die Stundenabrechnung ein.
Wenn in der Anwesenheitszeit produktiv gearbeitet werden soll, hat der AG/Dienstherr eine entsprechende Arbeitsplatz- und Stellenbeschreibung einschließlich einer Auflistung aller zum Tätigkeitsbereich gehörenden Tätigkeitsmerkmale mit den Betriebsräten abzustimmen und den beschäftigten vorzulegen.
Aber sowas von! Ist nur mit dem derzeitigen Schuljahresablauf nicht vereinbar: die Abiprüfungen hätte ich dann, Urlaub noch genommen, erst im September fertig. Der restliche Unterricht läuft ja noch nebenbei.
Wochenendgruß aus Lippe!
Auf unserer Terrasse regnet es. Mein Schnucki genießt sein Wochenende und ist sehr aktiv.
Er hat 3 Tage Homeoffice!!!
Seitdem er das hat, blüht er so richtig auf.
Ich finde es blöd, wenn wir Lehrer keine Verbesserungen sehen.
Finde, die 4 Tage Woche richtig.
Etwas online Unterricht von der Terrase kann ich mir auch supi vorstellen.
Länger schlafen, weniger Stress, kein PKW, keine Blitzer. Herrlich!!!
Langweilig…
Wochenendhaus aus dem Oberzentrum OWL … es ist Pfingstsamstag – und ja – es regnet … derweil ich am Schreibtisch sitze und die Vorzüge „meines Home-Office“ genießen darf … ich sitze im Trockenen, an meinem selbstbezahlten Schreibtisch mit einem ebenfalls selbst bezahlten Computer incl Drucker, korrigiere Klausuren aus der Q1 … und mein Schnucki – ebenfalls Kollegin – sitzt in ihrem Arbeitszimmer nebenan und liest und korrigiert Portfolios (60 Stk) für das Fach Biologie zum Thema Nachhaltigkeit.
Ein sehr schönes Unterfangen für so ein langes und langweiliges Wochenende, bei dem wir sonst gar nicht wüssten, wie wir das rumkriegen sollen.
Gut, dass das Ganze sicherlich mindestens 3 der 4 freien Tage (was für ein Privileg wir damit haben) in Anspruch nehmen wird.
Nach Pfingsten geht es dann ganz normal weiter … mit fröhlichen Zusatzterminen, die seitens der SL für uns fürsorglich festgelegt wurden.
Wir sind so umsorgt … und entlastet … wir brauchen nicht darüber zu grübeln, wie wir ansonsten unsere Zeit gestalten sollten.
(Sarkasmus aus)
Korrektur – wo ich doch gerade beim Korrigieren bin:
Nun ja… anstatt „Wochenendhaus“ ist wohl eher „Wochenende aus“ gemeint 😉
Der Samstag gehört zu meinen Ruhetagen, wenn ich schon 5 hinter mir haben. Ich will nicht nur 0,5 Tage Wochenende haben.
Außerdem ist/war Abi 🙁
4 Tage wären sicher gut!
Dieser Homeoffice-Quatsch ist doch nur im Kopf einiger fauler Eier im Lehrerberuf.
Es schadet den Schülern, die deutlich schlechteren Unterricht bekommen. Es ist extrem frauenfeindlich, weil wegen der erhöhten familiären Betreuungszeiten insbesondere Frauen noch schlechtere Berufschancen bekommen (alleine deshalb wir es niemals kommen).
Und 4 Tage bei dem Deputat treibt durch die langen Tage die Kollegen, die ihren Beruf ernsthaft und im Sinne ihrer Schüler betreiben, in den Burn-out.
Zudem weiß ich ja nicht, wie Sie so ihren Beruf ausüben, aber ich arbeite schon einen erheblichen Teil im Homeoffice. Nennt man Korrektur und Unterrichtsvorbereitung, falls Sie gerade von letztem schon mal was gehört haben.
Eine Verbesserung für unseren Beruf erreichen wir durch eine angemessene Arbeitszeit, z.B. durch Wegfall bürokratischen Blödsinns und gemäßigte Senkung der Unterrichtsverpflichtung.
Ist es Ihnen nicht langsam peinlich?
Überhaupt nicht!!!
Es geht um die Schüler, aber auch um Kollegen sowie die Attraktivität deines Jobs.
Du verblendest völlig, wenn du nicht merkst, dass du woanders die 34 Std Woche hast, ab 60 im Frühruhestand bist oder 3 Tage Homeoffice hast.
Ich wünsche mir, auch für meine Kolleginnen und Freundinnen, dass es sich endlich! etwas verbessert!
Und wenn du das schaffst, 50 Std mit Abi und Co und unverbesserlich bist, kann ich es auch nicht ändern.
Attraktiv ist das nicht!
Dass es um die Schüler geht, ist doch glatt gelogen. Wenn Corona eines bewiesen hat, dann, dass Homeschooling nicht funktioniert. Wie auch?
Kern der Überlastung ist doch nicht die Frage, ob man einen faulen Tag auf dem Balkon hat. Zudem hat man nicht woanders 34 Stunden (wenn überhaupt, sind das Ausnahmen) und in aller Regel auch keinen Frühruhestand mit 60 zu übrigens wesentlich schlechteren Konditionen als bei Beamten.
Wie AvL schon sagt: Sie gießen Wasser auf die Mühlen derjenigen, die das Bild von faulen Lehrer pflegen. Nun könnte einem das Bild ja egal sein, aber Kultusminister wägen sehr genau ab, was bei Wählern wie gut ankommt. Und wenn da genug an das Bild vom faulen Lehrer glauben, dann nehmen die auch kein Geld in die Hand, um Arbeitsbedingungen zu verbessern.
So ist es!
DEINE Prios sind nicht die von ALLEN. Merkst Du das nicht?
Fragt sich, wer da verblendet ist…
Sie betreiben mit derartigen Kommentaren Lehrer-Bashing und prägen ein Bild vom faulen Lehrer.
Och das Bild ist so manifestiert, dass es keinen Sinn macht, dem durch übertriebenem Arbeitseifer entgegen zu wirken.
what the f*** ????????????????????????
Ich frage mich warum weder GEW noch VLW/VLBS eine Musterfeststellungsklage bzw. ggf. mehrere Musterfeststellungsklagen, eine für jede Schulform, einreichen? Genug Betroffene sollten sich doch in jedem Bundesland finden lassen. Warum zieht niemand direkt vor den Europäischen Gerichtshof, um dort die Bundesrepublik Deutschland bzw. die einzelnen Bundesländer zu verklagen, auf das die Arbeitszeitrichtlinie 2003/88/EG endlich in nationales Recht umgesetzt wird? Die Frist dafür ist nämlich schon lange abgelaufen.
Bitte Beiträge vorher lesen: Es ist aus juristischen Gründen nicht möglich, dass eine Lehrervertretung Klage erhebt. Das können nur betroffene Personen selbst. Der Philologenverband BW unterstützt aber juristisch Mitglieder, die wegen struktureller und dauerhafter Überschreitung der zulässigen Arbeitszeit das Land als Dienstherrn verklagen.
Kurz gesagt: Der PhV handelt, wo andere nur heiße Luft absondern.
Wenn die Klagen Erfolg haben, dann müsste die Erfassung der Lehrerarbeitszeit eine zwingende Folge sein, bisher drücken sich die Länder davor!
Vlt. weil die meisten LuL Beamte* sind und nicht streiken dürfen und die erwartbare Gegenwehr nur minimal ist? (aka. Realpolitik).
Seit wann ist eine Klage ein Streik? Jede betroffene, verbeamtete Lehrkraft kann doch gegen die unterbliebene Einführung der Zeiterfassung klagen und außerhalb der unterrichtszeit an Streikmaßnahmen teilnehmen.
“die erwartbare Gegenwehr” aka Klage
Go Chris, go!
Es ist höchste Zeit, dass eine Arbeitszeiterfassung kommt. Es werden immer mehr Verwaltungsaufgaben an die Lehrkräfte übertragen, die Eltern werden immer anstrengender…man fühlt sich bei den Helikopter Eltern wie in dem Film Apokalypse Now bei dem Helikopter Angriff am Strand.
Zudem würde es auch eine faire Arbeitszeitverteilung geben. Kollegen wollen nicht wahrhaben, wie lange Sprachenlehrer heutzutage benötigen, alleine schon um nur die Texte zu korrigieren, da die Rechtschreibung eine Katastrophe ist. Dies gilt auch für Fächer, in denen keine Prüfung geschrieben wird, aber die Stunden ausfallen, während Kollegen stundenlang über den Prüfungen sitzen
Es steht jedem frei, seinen Beruf zu wechseln ……
oder ins homeschooling gehen 😉
Also doch Beruf wechseln. Ich verstehe den Lehrerberuf anders.
Der feine Unterschied zwischen Beruf und Berufung ist bekannt?