HALLE. Berlins Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, die deutsche Sprache in einer Klasse zu lernen, in der niemand Deutsch spricht. Nun belegt eine neue Untersuchung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wissenschaftlich, was sie schon als Zwölfjährige ahnte – und was auch die GEW bundesweit kritisiert: dass die Aussonderung bei Flüchtlingskindern zu deutlich schlechteren Ergebnissen führt als die Integration.

„Schon als Zwölfjährige habe ich nicht verstanden, wie ich die Sprache in einer Klasse lernen soll, in der alle anderen auch kein Deutsch sprechen“, erzählt Katarina Niewiedzial. Die heute 48-Jährige kam Anfang der 1990er Jahre aus Polen nach Deutschland und wurde zunächst in einer sogenannten Willkommensklasse unterrichtet. Erst nach einem Schulwechsel in eine reguläre Klasse – mit separatem Sprachförderunterricht während der Deutschstunden, aber gemeinsamem Unterricht in allen anderen Fächern – machte sie schnelle Fortschritte. „Dass dieser Ansatz wirksamer ist, bestätigt auch die Bildungsforschung“, sagte sie gegenüber der Deutschen Presseagentur im vergangenen Jahr.
Aktuelle Studie: Direkter Kontakt zu deutschsprachigen Mitschülern entscheidend
Wie groß der Einfluss des Unterrichtssettings auf den Spracherwerb ist, zeigt nun eine neue Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, veröffentlicht im Fachmagazin Acta Sociologica. Die Autoren Oliver Winkler und Anne-Kathrin Carwehl werteten dafür Daten von 1.097 geflüchteten Jugendlichen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen aus. Diese Jugendlichen waren zum Befragungszeitpunkt zwischen 14 und 16 Jahre alt und hatten alle eine Regelklasse besucht – teils nach einer Wartezeit, teils nach dem vorherigen Besuch einer Willkommensklasse, teils direkt ab ihrer Einschulung in Deutschland. Grundlage der Untersuchung sind Erhebungen des Panels „Refugees in the German Educational System“ (ReGES) aus den Jahren 2016 bis 2021, bei denen auch standardisierte Tests zur Überprüfung der Deutschkenntnisse durchgeführt wurden.
Die Forschenden fanden deutliche Unterschiede: Kinder, die lange auf ihre Einschulung warten mussten – oft mehr als ein halbes Jahr – hatten auch Jahre später noch schlechtere Deutschkenntnisse. „In dieser Zeit fehlt der tägliche Kontakt zu deutschsprachigen Gleichaltrigen, und dieser ist für den Spracherwerb entscheidend“, erklärt Winkler.
Ähnlich problematisch wirken sich Willkommensklassen aus. Ehemalige Schülerinnen und Schüler solcher separierenden Klassen verfügten im Schnitt noch Jahre später über geringere Sprachkompetenzen als Geflüchtete, die sofort in eine Regelklasse integriert wurden. „In den Vorbereitungsklassen gelingt es offenbar nicht ausreichend, Anfangsunterschiede beim Sprachniveau auszugleichen“, so der Wissenschaftler.
Auch der Aufenthaltsstatus spielt eine Rolle: Wer unter der ständigen Unsicherheit lebt, möglicherweise abgeschoben zu werden, investiert laut Winkler oft weniger in das Erlernen der deutschen Sprache. Seine Schlussfolgerung fällt eindeutig aus: „Eine möglichst schnelle Einschulung, eine rasche Integration in den Fachunterricht und ein sicherer Asylstatus sind gute Voraussetzungen für das Erlernen der deutschen Sprache. Insbesondere in den Grundschulen sollte auf separierende Vorbereitungsklassen verzichtet werden.“
Für die Integrationsbeauftragte Niewiedzial dürften diese Ergebnisse eine Bestätigung sein. Sie warnt seit Langem vor den Folgen der Aussonderung: „Wenn wir die Kinder segregieren, verliert die Schule ihre integrative Wirkung. Das dürfen wir nicht zulassen.“ Gerade an einer regulären Schule entstehe der tägliche Kontakt zu anderen Kindern, dort lernten Geflüchtete nicht nur die Sprache, sondern auch „viel über das Land, in dem ich jetzt lebe“.
Das Problem betrifft nicht nur Berlin. In Mecklenburg-Vorpommern kritisierte GEW-Landesvorsitzender Nico Leschinski im vergangenen Jahr, dass zahlreiche geflüchtete Schülerinnen und Schüler weiterhin in sogenannten Vorklassen unterrichtet würden – oft bis zu zwei Jahre lang. „Sie erhalten nur ein eingeschränktes Unterrichtsangebot, ein Großteil ihrer Lehrkräfte hat nicht einmal eine Lehrbefähigung, und ihr Übergang in den regulären, gemeinsamen Unterricht hängt nicht allein von ihren erworbenen Deutschkenntnissen ab, sondern auch von räumlichen und sächlichen Ressourcen der jeweiligen Schule“, so Leschinski. „Ihr Recht auf Bildung wird damit beschnitten. So darf es nicht weitergehen!“
Auch GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern machte schon im Oktober 2023, dass die Praxis ein weiträumiges Problem ist: „Viele Tausend geflüchtete Kinder und Jugendliche warten in Deutschland noch auf einen Schulplatz, gerade in den Erstaufnahmen. Eigentlich müsste es von Anfang an Bildung geben, damit Integration möglichst schnell erfolgen kann. Bildung ist der Schlüssel – nicht erst nach Monaten, sondern sofort.“ Finnern betonte, dass schnelles Ankommen im regulären Unterricht nicht nur sprachlich, sondern auch sozial entscheidend sei: „Es geht darum, Freundschaften zu schließen, Routinen zu entwickeln und sich als Teil der Klassengemeinschaft zu fühlen.“
Frühere Forschung: Deutliche Leistungseinbußen nach Willkommensklassen
Dass separierende Vorbereitungsklassen nicht nur den Spracherwerb bremsen, sondern auch den allgemeinen Bildungserfolg mindern, zeigte bereits eine Untersuchung des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2022. Die Forschenden nutzten Individualdaten der Hamburger Schulbehörde aus den Jahren 2013 bis 2019, verknüpft mit den Ergebnissen der standardisierten Tests Vera und KERMIT. Die Analyse ergab: Kinder, die zunächst eine Willkommensklasse besuchten, schnitten in der fünften Klasse in Mathematik und Deutsch deutlich schlechter ab als Geflüchtete, die von Anfang an in einer Regelklasse lernten – selbst wenn diese parallel zusätzlichen Deutschunterricht erhielten. Besonders gravierend: Schülerinnen und Schüler aus Vorbereitungsklassen schafften deutlich seltener den Sprung aufs Gymnasium.
RWI-Wissenschaftlerin Lisa Sofie Höckel fasste die Befunde damals so zusammen: „Unsere Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die direkte Integration von neu zugewanderten Grundschulkindern in Regelklassen ihre schulischen Leistungen stärker fördert als der Besuch von Vorbereitungsklassen.“ News4teachers
Und wie gut wohl die sofortige Zuweisung in eine GS-Klasse an einer Schule, in der das so ist, dass kaum ein Kind Deutsch spricht?!
Verteilen geht ja nicht, weil es ja nicht geht. Habe ich hier gerade wieder letzte Woche vielfach gelesen.
Wieso sollte es nicht gehen, Flüchtlinge dezentral unterzubringen – woraus sich eine Verteilung schon ergibt? Sie vermengen unterschiedliche Themen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, so einfach ist das mit dem Verteilen aber auch nicht…..in der Regel werden die Kinder an der nächstgelegenen Schule eingeschult…und es gibt halt nicht überall gleichmäßig Unterkünfte/Wohnungen…..
Aber das ist ja politisch so gewollt. 2015 entschied sich die Regierung für eine zentrale Unterbringung der Flüchtlinge. Weder gab es Kritik noch nennenswerte Forderungen nach dezentraler Unterbringung seizens der Bevölkerung.
Und jetz regen sich alle auf, bekommen zu haben, was sie wollten – Deutschland eben 😉
Na ja, wenn die nach gar nicht so langer Zeit in einem Teil einer Stadt wohnen, wo kaum ein Kind Deutsch spricht? Ich habe hier gelernt, dass das nicht geht mit dem Verteilen von Kindern.
BTW: Wir haben DaZ-Basisklassen, die unbedingt sein müssen, weil dort die Basics gelernt werden. Die Kids müssen sich ja auch innerhalb dieser Gruppen verständigen. Verkehrssprache ist dort Deutsch. Nach und nach kann man teilintegrieren und erst nach einiger Zeit die volle Integration anstreben. Nicht alle Kids machen dieselbe Entwicklung durch.
Es ist kompletter Unfug, die Kids sofort in normale Klassen zu stecken. Das berichten hier auch erfahrene Kolleg*innen.
Aber billiger ist das natürlich. Stühle dazu und fertig.
“Ich habe hier gelernt, dass das nicht geht mit dem Verteilen von Kindern.”
Sie haben es offenbar nicht verstanden. Man kann Kinder nicht verteilen, nur weil sie einen Migrationshintergrund haben – es gibt eine grundgesetzlich garantierte Niederlassungsfreiheit für alle Deutschen, die gleichermaßen für Menschen in Deutschland gilt, die einen dauerhaften Aufenthaltsstatus besitzen. Es gibt keinen Ariernachweis (mehr), der den einen aufgrund von Abstammung mehr Rechte als den anderen verleihen würde.
Diesen dauerhaften Aufenthaltsstatus haben Flüchtlinge nicht. Es ist kein Naturgesetz, Flüchtlinge – wie in Berlin – geballt in riesigen Asylzentren unterzubringen; viele Kommunen regeln das dezentral. Und das ist, wie die aktuelle Studie aufzeigt, zumindest in schulischer Hinsicht der bessere Weg. Dieser “Unfug” scheint also praktiziert zu werden und zu funktionieren. Sonst hätten die Forscher die Ergebnisse ja nicht vergleichen können. Dass die Lehrkräfte der GEW diesen “Unfug” auch fordern, sei hier nur am Rande erwähnt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Forscher*innen … Sorry, aber die unterrichten nicht.
Grau ist alle Theorie …
Sie vergleichen Ergebnisse von Unterricht, den Lehrkräfte gegeben haben – das ist Empirie, nicht Theorie. Herzliche Grüße Die Redaktion
Aha, wo denn genau? Und wie viele S*S testen die?
Sorry, hatte den Ort überlesen.
Ich glaube das Ergebnis trotzdem in seiner Pauschalität nicht.
Eigene Erfahrung sowie Berichte der Kolleg*innen meiner und anderer Schulen sprechen dagegen.
Wahrscheinlich wurden wieder Äpfel mit Birnen verglichen.
“Glaube”, “wahrscheinlich”, “eigene Erfahrung” – wer braucht schon Wissenschaft?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Da ich jedes Jahr VERA durchführe und im Artikel VERA angeführt wird, weiß ich, dass VERA keinerlei Auskünfte darüber gibt, ob ein Kind in einer Willkommensklasse war oder nicht.
Ich zweifle im Übrigen nicht Wissenschaft im Allgemeinen an, sondern eigentlich nur die Bildung betreffend. Die funktioniert irgendwie eher nach der jeweiligen Ideologie der Forscher*innen.
“Irgendwie” – aha. Herzliche Grüße Die Redaktion
Genau so ist es. Ich zweifle auch nicht die Wissenschaft generell an, jedoch vieles von dem, was Bildungswissenschaftler behaupten. Hätten ihre Befunde und Reformvorschläge einigermaßen gestimmt, stünden Kitas und Schulen heute besser da.
@Redaktion
Wenn Praxiskenner, also Lehrer, etwas “glauben” und aus “eigener Erfahrung” für “wahrscheinlich” halten, vertraue ich ihren Worten mehr als blauäugigen Bildungswissenschaftlern in ihren Elfenbeintürmen.
Sie, werte Redaktion, prangern immer wieder “Wissensschaftsfeindlichkeit” an. Es gibt aber auch ihr Gegenteil, die “Wissenschaftsgläubigkeit”. Beide Begriffe haben ihre Berechtigung.
Nicht in einem Bildungsmagazin. Wissenschaft ist transparent – Sie können jede Studie bis ins Detail nachvollziehen und methodisch kritisieren, kein Problem. Wissenschaft ist dafür da, krisitiert zu werden. Aber eben rational und sachlich. Wer dagegen von “Wissenschaftsgläubigkeit” schwafelt, ohne kenntlich zu machen, was die Alternative zum wissenschaftlichen Erkenntnisprozess ist (nämlich magisches Denken), will vor allem eines: Chaos stiften.
“Die Studie ergab, dass Anfeindungen, Abwertungen oder sogar Angriffe gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunehmen, weil die Beziehung zwischen der Gesellschaft und der Wissenschaft immer komplexer werden. Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Expertise würden immer stärker in der öffentlichen Debatte ausgehandelt und kommuniziert, was vermehrt Spannungen erzeuge. Das sei vor allem dann der Fall, wenn wissenschaftliche Ergebnisse als Grundlage für gesellschaftlich und politisch umstrittene Entscheidungen dienen. Die Wut über diese politischen Entscheidungen oder das Gefühl, dass die eigenen menschlichen Handlungsmöglichkeiten begrenzt werden, können sich dann auch in Angriffen gegen Forschende niederschlagen.” Quelle: https://www.forschung-und-lehre.de/zeitfragen/studie-zu-anfeindungen-in-der-wissenschaft-6423
Dem geben wir hier keine Bühne – das populistische Spiel, Erkenntnissprozesse zu blockieren, weil die Ergebnisse nicht gefallen könnten, spielen wir ganz sicher nicht mit. Gerne hier nachlesen: https://www.hiig.de/wissenschaftsfeindlichkeit-in-deutschland/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gibt auch Betroffene vor Ort, die die praktische Durchführung von “Migrationsdeckeln ” in der Praxis für kaum durchführbar halten.
https://www.dw.com/de/obergrenze-f%C3%BCr-migranten-an-schulen-eine-gute-idee/a-73222738
Grundsätzlich keine schlechte Idee, aber konkrete Vorschläge, wie das gerecht, rechtssicher, verfassungskonform, finanzierbar usw. organisiert werden könnte, habe ich bisher noch nicht gelesen.
Migrationsdeckel sind Quatsch. Das habe ich im Übrigen auch nicht gefordert.
Es geht um Sprache.
In der öffentlichen Diskussion ging es halt um den Begriff”Migrationsdeckel” . Und im Artikel ging es auch nur um Zuwanderer.
Aber selbst wenn das Auswahlkriterium “Sprachkompetenz” sein soll, habe ich bisher keine konkrete Vorschläge gesehen, wie die Auswahl und Verteilung gerecht, rechtssicher, verfassungskonform, finanzierbar usw. organisiert werden könnte.
Die Diskussion erfüllt trotzdem ihren Zweck: nämlich davon abzulenken, dass das Bildungssystem schlicht nicht bedarfsgerecht aufgestellt ist. Stattdessen hat man – mal wieder – Sündenböcke: Migranten eben.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Da würde ich nicht widersprechen, wobei sich die Diskussion m.M. schon stark auf Geflüchtete und deren Wohngegenden fokussiert.
Im Zusammenhang mit “Little Tokio” in Düsseldorf habe ich solche Forderungen z.B. noch nicht wahrgenommen.
Welche Städte bringen denn Flüchtlingen in den “besseren” Vierteln unter sodass die Kindern dann alle gemeinsam in eine Grundschule gehen?
Gerne mit Quelle. Ich bezweifle, dass das viele sind.
Dezentral ja, aber auch gleich verteilt?
Wäre aber selbst dann nicht unbedingt gewährleistet, dass die Kinder gemeinsam mit deutschen Kindern zur Schule gehen. Ich habe z.B. Berichte einer Schulleiterin gelesen, dass die Familien, die in den Einfamilienhäusern direkt neben ihrer Schule wohnen, ihre Kinder auf andere Schulen schicken.
Ja natürlich zur Not für Geld auf Privatschulen.
Das geht immer.
Die GEW fordert dauernd Unfug, da haben Sie vollkommen Recht.
Ist aber mit 280.000 Mitgliedern die mit Abstand größte Gewerkschaft im Bildungsbereich. Alles Idiot*innen? Herzliche Grüße Die Redaktion
Es wäre ja schlimm, wenn die Mitglieder alle persönlich verantwortlich für alle Äußerungen der Gewerkschaftsfunktionäre wären – sind sie natürlich nicht.
Überraschenderweise gibt es sogar viele Forderungen der GEW, die ich unterstützen würde. Allerdings nicht in ihrer Vorstellung des Bildungssystems und ihrer Idee über das Schulsystem. Das sind ja doch ziemlich zentral Punkte.
Es wäre auch schlimm, wenn die Mitglieder gar nichts mit den Äußerungen der Funktionäre zu tun hätten – sie haben sie schließlich gewählt. Mit anderen Worten: Gewerkschaftsfunktionäre haben ein Mandat, für ihre Mitglieder zu sprechen. Das gibt ihren Aussagen durchaus Relevanz.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
? Ich als GEW-Mitglied habe niemabden gewählt.
Eine Gewerkschaft ist dafür da, die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten. Welche Interessen das sind, bestimmen die Mitglieder – wer denn sonst? Dafür gibt es Wahlen auf jeder Organistionsebene. Wenn Sie dabei nicht mitmachen, werden Sie – qua Mitgliedschaft – trotzdem vertreten. So funktioniert repräsentative Demokratie.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das ist ihre Meinung. Wir halten uns an Fakten: Nämlich dass die GEW die mit Abstand größte Vertretung von Lehrkräften in Deutschland ist. Darüber hinaus ist die GEW demokratisch konstituiert, sodass es null Anhaltspunkte dafür gibt, dass deren Funktionäre nicht die Interessen der Mitglieder vertreten würden.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Weiterhin ist Fakt…” Nein, ist es nicht – hier fängt Ihre Meinung an.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Funktioniert aber etwas anders als bei normalen Wahlen.
Es gibt keine Wahlen, für die man Stimmzettel erhält, oder einen festen Wahltermin, den man wahrnehmen kann. Ich habe auch noch nie eine GEW-Wahlbenachrichtigung erhalten.
Mein GEW-Bezirk ist nicht mein Wohnort, sondern derjenige, in dem meine Dienststelle liegt. Zu Sitzungen muss ich abends erneut pendeln …
Repräsentative Demokratie sieht anders aus.
Sieht sie nicht. Es gibt keinen Anspruch auf einen Mitbestimmungslieferdienst.
Sie sind freiwillig Mitglied einer Gewerkschaft, der Sie öffentlich eine undemokratische Verfassung vorwerfen. Muss man nicht verstehen, oder?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich widerspreche Ihnen nur dahingehend, dass man ganz einfach mitreden könnte.
Und tatsächlich ist es mir recht egal, was die Bundes-GEW macht.
In SH macht sie einen recht guten Job, weshalb ich auch Mitglied bin und mich einbringe, soweit es mir möglich ist.
Freut mich, dass Sie der GEW etwas abgewinnen zu können. Nicht selten liest man hier Beschwerden und Bekundungen “jetzt!” austreten zu wollen 🙂
Haben Sie in SH jemanden gewählt? Eventuell ist dieser Umstand ja nicht ein allzu großes Problem..
Doch Sie wählen die Personalräte…..und die Bezirkspersonalräte…..also wählen können Sie schon
Der ÖPR ist aber doch nicht die GEW. In unserem ÖPR sind lediglich zwei von fünf Mitgliedern in der Gewerkschaft. Es gibt sehr viele ÖPR-Mitglieder, die in keiner Gewerkschaft sind.
Und man kann bei den HPR-Wahlen auch diverse Kandidat*innen anderer Verbände wählen.
Bei diesen Wahlen können alle wählen, nicht nur Mitglieder.
Deshalb: Augen auf bei Wahlen und nicht unüberlegt Mandate verteilen!
Ich frage mich auch, wieso eine Lehrergewerkschaft so viele Mitglieder hat, wenn sie gleichzeitig so gut Freund mit den Arbeitgebern ist.
Vielleicht ist Ihre Unterstellung einfach falsch. Herzliche Grüße Die Redaktion
Wenn das so wäre, wären die Tarifabschlüsse besser. Auch kann ich mich nicht daran erinnern, dass sich die gew während der Pandemie sonderlich für die Lehrer eingesetzt hat.
Und wann hat sie sich jemals für Lehrerrechte bzw. -befugnisse im Umgang mit Schülern und Eltern eingesetzt? Ich kenne nur ihre ständige Zustimmung bei immer mehr Erweiterung von deren Rechten.
Initiieren Sie bitte Ihre neue Vorzeigegewerkschaft, setzen alle Ihre glorreichen Ideen in die Tat um und erzeugen Fug vom Feinsten.
Brauche ich nicht, es gibt ja die VBE und andere Lehrerverbände. 🙂
“Es gibt keinen Ariernachweis (mehr), der den einen aufgrund von Abstammung mehr Rechte als den anderen verleihen würde.”
@Redaktion: Ihr vergesst euch mal wieder … lasst doch einfach mal diese dumpfe Nazi-Keule im Köcher … denn DerechteNorden hat nichts in die Richtung geschrieben.
Nach zig Beiträgen und Erklärungen dazu, dass in Deutschland alle Bürger gleiche Rechte haben und nicht willkürlich nach Abstammung irgendwohin sortiert werden können – war dieser Hinweis auf den geschichtlichen Hintergrund angebracht. Er war offensichtlich noch immer nicht bewusst.
Es hat nichts mit Nazi-Keule zu tun, darauf hinzuweisen, dass es in Deutschland keine Deutschen erster und zweiter Klasse (mehr) gibt. Es ist, wenn Sie so wollen, die Rechtstaats-Keule (aka Grundgesetz).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Geflüchtete sind jetzt also schon sofort Deutsche.
“Es hat nichts mit Nazi-Keule zu tun, darauf hinzuweisen, dass es in Deutschland keine Deutschen erster und zweiter Klasse (mehr) gibt.”
Nicht einmal alle Geflüchteten sind tatsächlich Geflüchtete. Sehr viele sind einfach nur Wirtschaftsmigrant*innen. Es gibt Menschen im Asylverfahren, solchen, deren Gesuch abgelehnt wurde …
Gemeinsam ist ihnen, dass sie keine Deutschen sind. Also können sie auch keine Deutschen zweiter Klasse sein.
Zur Erinnerung: Dieser Artikel handelt nicht von deutschen Kindern, sondern von Flüchtlingskindern, die gerade erst angekommen sind.
Sie haben Bezug genommen auf die Debatte um Migratenobergrenzen (“Verteilen geht ja nicht, weil es ja nicht geht. Habe ich hier gerade wieder letzte Woche vielfach gelesen.”)
Schon vergessen? Darauf haben wir geantwortet.
Dass Sie jetzt eine pädagogische Diskussion mit der pauschalen Delegitimation von Flüchtlingen (“sehr viele Wirtschaftmigrant*innen”) garnieren, passt ins – leider schwache – Bild. Wen meinen Sie denn genau? Die Ukrainer*innen, die Syrer*innen oder die Menschen aus Afghanistan, die größten Flüchtlingsgruppen in Deutschland – alles nur Scheinasylanten? Oder die ebenfalls stark vertretenen Türk*innen, die natürlich nicht vor Erdogans Repressionsmaschine fliehen – sondern nur in die Segnungen der deutschen Sozialhilfe hineinwollen?
Wovon dieser Artikel handelt, wissen wir. Wir haben ihn geschrieben.
Wir staunen allerdings, wie weit sich die Fremdenfeindlichkeit mittlerweile in die deutsche Gesellschaft hineingefressen hat. Sogar jetzt schon in die *-Fraktion.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Verteilen geht ja nicht, weil es ja nicht geht. Habe ich hier gerade wieder letzte Woche vielfach gelesen.”
Ja, das habe ich geschrieben
Das ist ironisch gemeint gewesen, denn ich persönlich finde, dass es generell eine Verteilung geben muss.
Damit gehöre ich zu einer Minderheit.
Weil Sie offensichtlich nicht verstehen wollen, dass es in Deutschland keinen allmächtigen Staat (mehr) gibt, der sich nach Gusto über Bürgerrechte hinwegsetzen kann.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Wir staunen allerdings, wie weit sich die Fremdenfeindlichkeit mittlerweile in die deutsche Gesellschaft hineingefressen hat. Sogar jetzt schon in die *-Fraktion.”
Das können Sie sich gern sparen. Sie ziehen Schlüsse, die falsch sind. Und ich finde diese Unterstellung unverschämt.
Ich bin sehr dafür, dass wir Geflüchtete aufnehmen. Ich freue mich darüber, dass Deutschland bunt geworden ist. Ich bin froh darüber, dass so viele Menschen aus anderen Ländern bei uns in Deutschland lernen und arbeiten wollen.
Meine Schule ist ebenfalls sehr bunt und ich würde mit auf die Straße gehen, wenn Schüler*innen abgeschoben werden sollten (Ist bei uns allerdings noch nie der Fall gewesen.).
Mir zeigt Ihre Einschätzung, dass Sie nicht differenzieren. Nicht wollen oder nicht können?
“Ich freue mich darüber, dass Deutschland bunt geworden ist” – und schmähen diese Menschen, die Deutschland bunt machen, gleichzeitig zum großen Teil öffentlich als Wirtschaftsflüchlinge (“sehr viele”).
Muss man das verstehen?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn man nicht differenzieren kann, dann versteht man auch wenig.
Sorry, aber Sie zeigen nur immer wieder, dass Sie nicht differenzieren, sondern sogar etwas herauslesen, was nicht einmal ansatzweise dasteht. Nein, auch nicht zwischen den Zeilen!
Ich schmähe niemanden. Das verbitte ich mir. SIE haben das Wort Wirtschaftsflüchtlinge verwendet, nicht ich.
Wenn ich darum bitte zu differenzieren, weil eben nicht alle Menschen, die zu uns kommen, Geflüchtete sind, unterstellen Sie mir Fremdenfeindlichkeit?
Wir haben bei uns in der Schule Kids aus Vietnam und von den Philippinen z.B., die sind keine Kinder von Geflüchteten, sondern von Wirtschaftsmigrant*innen (Darf man das Wort nicht mehr verwenden, obwohl es doch die offizielle Bezeichnung ist?), also Menschen, die hier arbeiten. Ähnlich verhält es sich mit anderen Kindern an unserer Schule. Deren Familie stammen aus Ghana, Togo, Mosambique …
Warum genau darf ich jetzt in Bezug auf deren Eltern nicht Wirtschaftsmigrant*innen verwenden?
Die genannten Kids sind viel mehr als Kids von Geflüchteten, weshalb “sehr viele” absolut passt!
Offenbar vergessen Sie recht schnell, was Sie selbst schreiben:
“Nicht einmal alle Geflüchteten sind tatsächlich Geflüchtete. Sehr viele sind einfach nur Wirtschaftsmigrant*innen.” – Nur. Ihre Aussage im Wortlaut.
Jetzt plötzlich soll die Aussage mit Geflüchteten nichts mehr zu tun haben? Es gibt auch keine offizielle Bezeichnung “Wirtschaftsmigrant*in”. Es gibt Menschen, die über das Einwanderungsgesetz nach Deutschland kommen. Und es gibt Menschen, die als Geflüchtete nach Deutschland kommen. Und es gibt EU-Ausländer, die Niederlassungsfreiheit in Deutschland genießen (wie andersherum Deutsche im EU-Ausland).
Darüber hinaus gibt den Schmähbegriff “Wirtschaftsflüchtling”: “Der Begriff Wirtschaftsflüchtling (oft auch Armutsflüchtling oder Elendsflüchtling genannt) ist ein – oft abwertend gebrauchtes – politisches Schlagwort, das im Kontext von Debatten um Asyl und Asylrecht verwendet wird und Asylbewerber bezeichnet, die aus rein ökonomischen Motiven zuwandern. Dies wird vor allem von Zuwanderungsgegnern als Asylmissbrauch angesehen.” Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsfl%C3%BCchtling
Sie haben hier immer wieder gegen Migranten und gegen Migration polemisiert. Deshalb verbreiten Sie Fremdenfeindlichkeit. Ob bewusst oder unbewusst, das lassen wir mal offen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Fakt ist, dass nicht alle, die als Geflüchtete bezeichnet werden, Geflüchtete sind.
Ansonsten müsste man sich nur selbst als Geflüchtete bezeichnen und man wäre es. Das hieße auch, dass niemand eine Anerkennung bräuchte.
Ähnlich ist es mit dem Asyl. Dann dürften unsere Behörden niemanden ablehnen, denn sobald man Asyl nur beantragt, hat man Asyl zugesprochen bekommen.
Differenzierung, Differenzierung, Differenzierung. Gerne.
Was sollen Menschen, die mit nichts als mit dem, was sie am Leib tragen, an einer Grenze stehen, anderes sein als “Geflüchtete”? Touristen wohl kaum. Der Terminus, der im Übrigen kein rechtlicher ist, sagt ja noch nichts über die Fluchtgründe aus. Die müssen dann, wenn ein Antrag auf Asyl gestellt wird, in einem Verfahren geprüft werden. Einen Anspruch auf Asyl haben in Deutschland nur politisch Verfolgte. Kriegsflüchtlinge – wie die Menschen aus der Ukraine – sind deshalb keine Asylberechtigten und trotzdem selbstverständlich Flüchtlinge. Auch sie bekommen in Deutschland Schutz. Gerne hier nachlesen: https://www.netzwerk-iq.de/angebote/arbeitsmarktlexikon/single-ansicht/gefluechtete-gefluechteter
Differenzierung – und etwas Sachkenntnis – plus der Wille zur Empathie mit Menschen, die sich in Notlagen befinden – plus das Bewusstsein, dass es für komplexe Probleme keine einfachen Lösungen (“Grenze zu”, “abschieben”) gibt. Ein bisschen mehr darf es schon sein.
Sonst kommt nämlich das dabei heraus: https://www.news4teachers.de/2025/08/kaltherzig-und-widerspruechlich-wie-deutschland-integrierte-schueler-abschiebt-und-azubis-importiert/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Kriegsflüchtlinge und Menschen, denen Asyl zugesprochen wurde, sind für mich Flüchtlinge/Geflüchtete.
Aber unterhalten Sie sich doch mal besser mit Bundespolizist*innen, wie es an den Grenzen genau aussieht. Ob die Menschen, die sie aufgreifen, tatsächliche alle dann in diese Kategorie gehören. Es gab vor einiger Zeit eine ZDF-Doku, wo genau das thematisiert wurde.
Ich habe Verständnis für alle, die es versuchen nach Deutschland reinzukommen, aber ich denke nicht, dass es sinnvoll ist, alle, die “Asyl” sagen, auch behalten zu müssen.
Es sind viel zu viele, die keinen Anspruch darauf haben, weil sie bereits woanders Asyl erhalten haben oder eben auch keins und es dann bei uns probieren, weil unsere Behörden total überfordert sind und es sehr lange dauert, bis man einen abschlägigen Bescheid bekommt.
Überlegen Sie einfach, wie niedrig die Anerkennungsquote ist, dann können Sie das gern übertragen auf “sehr viele” und Wirstschaftsmigrant*innen.
Ich finde es wichtig zu differenzieren, während Sie der der Fraktion “No Borders” anzugehören scheinen.
Wenn man so denkt wie ich, heißt das weder, dass man “der AfD nachläuft”, noch, dass man fremdenfeindlich ist.
Wenn wir auch in Zukunft noch Geflüchtete aufnehmen und Menschen, die es wirklich brauchen, Asyl gewähren wollen, müssen wir differenzieren und können dich nicht alle sofort als Geflüchtete bezeichnen und dementsprechend azstatten usw.
Bezeichnen Sie mich aber weiterhin gern fremdenfeindlich und kaltherzig.
Ich weiß, dass ich es nicht bin.
“Kriegsflüchtlinge und Menschen, denen Asyl zugesprochen wurde, sind für mich Flüchtlinge/Geflüchtete.”
Über wen reden wir denn dann? Hier sind die Herkunftsländer derjenigen Ausländer, die 2023 nach Deutschland gekommen sind: https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/zuwanderung-herkunft.html
Nehmen Sie die Angehörigen der EU-Staaten Rumänien, Polen, Bulgarien und Italien etc. raus, die ein Anrecht darauf haben, sich in Deutschland niederzulassen, streichen Sie die Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisenstaaten sowie die, die angeworben wurden (Indien) oder hier Geschäfte machen wollen (USA) – bleiben: nahe null. Ein paar Tausend Menschen aus Nordmazedonien.
Und wegen denen sollen Zehntausende von Bundespolizisten rund um die Uhr an den Grenzen herumstehen, Überstunden machen und dafür andere Sicherheitsaufgaben vernachlässigen? Die Bilanz: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/millionenkosten-durch-grenzkontrollen-der-bundespolizei,UtpQmYH
Ob Sie kaltherzig sind oder fremdenfeindlich, ist uns ziemlich egal. Sie verbreiten Populimus, wenn Sie nahelegen, dass dieser Unsinn dem deutschen Staat und seinem Bildungssystem oder der Gesellschaft irgendwie nützt. Dem halten wir Fakten entgegen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich glaube, die wird gerade vom Herrn Weimer abgeschafft!
Warum sollte jemand, der aus seinem Herkunftsland geflüchtet ist und in Deutschland um Schutz bittet kein Geflüchteter sein?
Es stimmt aber natürlich auch, dass es Statistiken gibt wie hoch die jeweiligen Schutzquoten je nach Herkunftsland sind und es dabei signifikante Unterschiede gibt.
? Verstehe ich nicht. Sind jetzt auch für Sie alle Zugewanderten Geflüchtete?
Warum sollte das so sein? Zuwanderung erfolgt ja auf verschiedene Wege.
Ich verstehe hingegen nicht, warum Menschen, die in DE einen Antrag auf Asyl oder Flüchtlingsschutz stellen, nicht als “Geflüchtete” gelten sollen.
Das heißt, man muss nur einen Antrag stellen und schon gilt man automatisch als geflüchtet im Sinne der Gesetze?
Das glaube ich kaum, da ich z.B. keine gesetzliche Definition des Begriffs “Geflüchtete” oder “geflüchtet” kenne.
Wie z.B. die BPP den Begriff definiert, dürfte vermutlich bekannt sein.
Was ist die BPP? Der Bund Philetalistischer Prüfer?
Ich kann übrigens auch Haare spalten.
Dass “die BPP” wohl nicht das gleiche sein wird wie “der BPP”, könnte man eigentlich wissen.
Ich halte es zwar für besser die Bedeutung von Begriffen zu kennen, die man benutzt, aber das ist vermutlich Anssichtssache.
Ebenso ob man die Aussage “Nicht einmal alle Geflüchteten sind tatsächlich Geflüchtete.” für sinnig hält.
Dass laut BAMF bei den im Jahr 2025 bisher getroffenen Entscheidungen in 18,7% der Fälle ein Schutzstatus zuerkannt wurde, wäre aber natürlich auch Fakt.
“Dass laut BAMF bei den im Jahr 2025 bisher getroffenen Entscheidungen in 18,7% der Fälle ein Schutzstatus zuerkannt wurde, wäre aber natürlich auch Fakt.”
In Asylverfahren wird lediglich festgestellt, ob die betreffende Person als politisch verfolgt im engen Sinne gelten kann – einen Schutzstatus bekommen auch andere Gruppen wie Kriegsflüchtlinge, subsidiären Schutz alle diejenigen, denen im Heimatland Folter oder Tod drohen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dass es beim Schutzstatus verschiedene Kategorien gibt wie
a) Status nach § 3 Abs. 1 AsylG / Art. 16a GG
b) subsidiärer Schutz gem. § 4 Abs. 1 AsylG
c) Abschiebungsverbote gem. § 60 Abs. 5 oder 7 AufenthG
dürfte bekannt sein.
Dass laut BAMF von Jan – Jul 2025 in 81,3% der Entscheidungen kein Schutzstatus erteilt wurde (51,2% Ablehnung, formelle Entscheidung 30,1%) , lässt sich aber auch nachlesen.
Und wofür steht BPP denn nun? Google sagt Bund Philetalistischer Orpfer.
“Bund Philetalistischer Orpfer” ???? Dann sollten Sie Ihre Suchbegriffe ändern.
Wenn Sie nicht selber herausfinden können wie “die BPP” den Begriff Geflüchtete definiert, erteilen Sie einfach einen Rechercheauftrag an Ihre Schüler*innen.
Da hatte ich in der Tat einen Tippfehler im Akronym, bitte entschuldigen Sie diese Falschangabe. Die korrekten Suchbegriffe müssten zwar BPB + Geflüchtete + Definition lauten, aber selbst mit “BPP” sollte es entspechende Treffer geben.
Ich hatte BPP gegoogelt und es kam nichts, das passte. Lustigerweise verbinde ich die Bundeszentrale für politische Bildung, die Sie wahrscheinlich meinen, gedanklich immer mit Kleinbuchstaben, d.h. ich würde immer bpb schreiben. Nichts für ungut.
Das mit BPP statt BPB war eindeutig mein Fehler, da trifft Sie keine Schuld.
Bei einer Internet-Recherche werden die Ergebnisse besser eingegrenzt, wenn man mehrere Suchbegriffe kombiniert verwendet.
Ich habe übrigens gerade mal BPP alleine bei google eingegeben und hatte als dritten Treffer “bpb.de”.
Bei duckduckgo allerdings erst, wenn die Suchergebnisse auf Sprache Deutsch eingegrenzt wurden.
Bei bing gab es dagegen keinen Treffer zu bpb.
Alles gut!
Google merkt sich, was man zuvor aufgerufen hat.
Nachdem ich eben bpb gegoogelt und auch genau die Bundeszentrale für politische Bildung angezeigt bekommen hatte, tauchte beim nächsten Googlen von BPP auch gleich bpb auf.
Davor allerdings nicht.
Zu meinen Beiträgen: Mich stört die inflationäre Verwendung des Begriffs “Geflüchtete” bzw. “Flüchtlinge”.
In unseren DaZ-Basis-Klassen, sind eben mindestens 50% der Kinder keine Geflüchteten/Flüchtlinge.
Ich habe das Gefühl, dass es bestimmten Menschen darum geht, durch diesen Kniff allen Menschen, die zu uns kommen, das Recht hier zu sein versuchen einzuräumen.
Da ist man dann sofort kalt, herzlos, fremdenfeindlich, läuft der AfD hinter her, wenn man das in Frage stellt.
Dabei macht die AfD etwas ganz anderes.
Tut mir leid, dass ich das jetzt noch einmal aufgegriffen habe.
Das Grundgesetz kennt Bürgerrechte und Menschenrechte. Auf die Bürgerrechte, wie z.B. Art 11 GG, können sich nur Staatsbürger berufen.
Schon klar. Deutsche sind aber Deutsche, egal ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Und schon deshalb kann es keine Migrantenquoten geben. Keine Verwaltung hat das Recht, Deutsche mit Migrationshintergrund anders zu behandeln als andere Deutsche. Das ist der – schlichte – Punkt, um den es hier geht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Da es m.W. keine einheitliche Definition von “Migrationshintergrund” gibt und das Grundgesetz nur zwischen Menschen mit und ohne deutsche Staatsbürgerschaft unterscheidet, kann es auch m.M. keinen “Migrationsdeckel” geben.
Das Recht nach Art 11 Abs 1 GG, dürfte Menschen, die in DE einen Antrag auf Asyl oder Flüchtlingsschutz stellen, nicht zustehen.
(…) es gibt eine grundgesetzlich garantierte Niederlassungsfreiheit für alle Deutschen, die gleichermaßen für Menschen in Deutschland gilt, die einen dauerhaften Aufenthaltsstatus (…)
Ich glaube, Sie verwenden den Begriff “Niederlassungsfreiheit” hier irreführend, denn er betrifft die Ausführung wirtschaftlicher Tätigkeiten.
Besser wäre der Begriff der (allgemeinen) Freizügigkeit.
Diese wird tatsächlich im GG Art. 11 (1) garantiert, aber für diese Garantie wird schon im nächsten Absatz GG Art. 11 (2) so einiges an Ausnahmen vorgestellt. Eine Folge davon ist z. B. die Aussetzung der Freizügigkeit für Soldaten.
Die allgemeine Freizügigkeit ist also nicht in Stein gemeißelt.
Es ist immer wieder darauf hingewiesen, dass die Kinder schneller Deutsch lernen, wenn sie in Regelklassen gesteckt werden. Die russlanddeutschen Kinder in den 1990er Jahren, die oft nur Russisch konnten, machten es vor. (Dazu muss allerdings die Mehrheit in einer Klasse deutschsprachig sein. Logisch.)
Nur hörte man nicht darauf.
Echt? Gibt es dazu Daten? Ich kenne keine. Aber ganz viele Schüler von damals und deren Kinder, die wieder heute Schüler sind
Und? Was sagen diese Erfahrungen und Meinungen? Dass es nicht stimmt, was Gugelhupf schrieb? Da wären ja dann tatsächlich mal Studien interessant. Wobei, dieser Artikel bezieht sich doch auf eine Studie?!?
Interessant auch, dass die Forscher angeben, dass sich die Sprachkompetenzen der jungen Geflüchteten zwischen einzelnen Bundesländern signifikant unterscheiden, vor allem wenn auch die soziodemografischen Faktoren berücksichtigt wurden.
Die Studie kommt wie gerufen für die Politik, die diese Willkommensklassen und im Zweifel auch die nur dafür angestellten Lehrer abschaffen wollen.
Arbeitsplätze nur, damit niemand arbeitslos ist, hatten wir in der DDR.
Für solche Tricks gibt es Bewerbungstrainings und andere Maßnahmen durch die JobCenter.
Wie wird denn individuell entschieden, ob ein Kind in eine Vorbereitungsklasse geht oder gleich in eine Regelklasse? In meiner Gemeinde gibt es beide Modelle. Mein Verdacht ist, dass in die Regelklassen im Schnitt eher leistungsfähigere Kinder geschickt werden. Haben die Forscher das berücksichtigt oder (mal wieder) eine reine Korrelationsstudie gemacht?
“Erst nach einem Schulwechsel in eine reguläre Klasse – mit separatem Sprachförderunterricht während der Deutschstunden, aber gemeinsamem Unterricht in allen anderen Fächern – machte sie schnelle Fortschritte.”
So wäre es am Besten – und zwar flächendeckend … aber genau diese gesonderten Sprachförderkurse kosten zusätzliche LuL-Stunden, einen geeigneten Raum und die Bereitschaft, allen Schulen diese Voraussetzungen zur Verfügung zu stellen.
Dort, wo es ernsthaft solche zusätzlichen Abgebote gibt, werden die LuL,die mit dem Sprachförderunterricht betraut sind dann aber quasi immer als erstes herangezogen, wenn Vertretungskräfte für ganze Lerngruppen gebraucht werden … mit dem Ergebnis, dass die zu fördernde SuS in den Regelunterricht geschickt werden, wo der Spracherwerb nun mal deutlich langsamer vonstatten geht – und das mit “schöner Regelmäßigkeit”.
Wir alle wissen, was es braucht, um diese Probleme langfristig erfolgreich angehen zu können – jetzt brauchen wir nur noch die passenden Rahmenbedingungen.
Fassen wir einige Aussagen der Studie doch einmal zusammen:
1) “The survey started in 2017, and interviews were carried out in early 2018.” Also Daten von 2018, das muss ja noch nichts heißen. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen – auch für Willkommensklassen / Eingliederungsklassen usw. wesentlich seit 2018 verändert. Nach meiner Erfahrung haben sie sich wesentlich verbessert.
2) In Bayern gab es signifikant bessere Sprachkenntnisse als in Nordrhein-Westfalen, wenn individuelle und familiäre Faktoren kontrolliert wurden. Dies deutet darauf hin, dass weitere, hier nicht untersuchte Aspekte der Bildungssysteme der Länder eine Rolle spielen.
3) Da ein Mangel an Perspektive (unsicherer Status) laut Studie die Motivation senkt, würde der Erwerb des Aufenthaltsstatus nur mit dem Nachweis guter Deutschkenntnisse die Motivation und damit wahrscheinlich auch die Sprachkenntnisse verbessern.
4) Die Studie gibt Wartezeiten von im Schnitt 7 Monaten bis zur Einschulung an. Dazu habe ich aktuell für NRW (dem Vergleichsmaßstab der Studie) keine Daten gefunden. Allerdings sind die Wartezeiten gesunken. Die Wartezeit für Flüchtlinge aus der Ukraine sind erheblich kürzer, nach meiner Erfahrung handelt es sich nur um Wochen.
5) In der Stichprobe hatten 29% der Eltern keine formale Bildung, 7% Grundschulbildung, 32% Sekundarstufe und nur 3% post-sekundäre/tertiäre Bildung. Der Bildungshintergrund der Familie hat deutliche Auswirkungen auf den Spracherwerb, aber die institutionellen Bedingungen (Wartezeiten, Aufenthaltsstatus, Klassentyp) bleiben auch nach Berücksichtigung des Bildungshintergrunds weiterhin bedeutsam (also statistisch signifikant).
Der Bildungshintergrund zeigt die stärksten Einzeleffekte:
Grundschulbildung der Eltern hat mit -0.645 den stärksten negativen Effekt – fast doppelt so stark wie:
Vorbereitungsklassen (-0.342)
Unsicherer Aufenthaltsstatus (-0.241)
6) Die wichtige Information zur Klassenzusammensetzung fehlt in der Studie und wäre ein interessanter Ansatzpunkt für zukünftige Forschung zum Spracherwerb in unterschiedlichen schulischen Kontexten.
Folgende These ist für mich naheliegend und möglich, und wird durch die Studie nicht untersucht:
SuS die direkt in Regelklassen integriert wurden, wurden deshalb nicht in Willkommensklassen beschult, da die Anzahl von SuS ohne Deutsche Muttersprache an der entsprechenden Schule gering war, und es keine Willkommensklasse gab. Wenn nur sehr wenige Kinder mit keinen oder geringen Sprachkenntnissen integriert werden, ist ein Spracherwerb in der Regelklasse möglich. Müssen zu viele integriert werden, ist der Spracherwerb nicht möglich.
Junge Geflüchtete besuchen eher eine Vorbereitungsklasse, wenn die Konzentration von Geflüchteten im Bezirk hoch ist, was darauf hindeutet, dass solche Klassen häufiger dort eingerichtet werden, wo die Anzahl der Geflüchteten hoch ist.
Schulen mit niedrigem Migrantenanteil konnten Einzelfälle direkt integrieren, während Schulen mit hoher Konzentration Willkommensklassen einrichteten. Dies führt zu einem “Matthäus-Effekt”: Wer wenig Unterstützung braucht, bekommt die beste (direkte Integration), wer viel braucht, wird separiert und fällt weiter zurück.
Die wichtigste Schlussfolgerung für mich:
Man kann aus der Studie auf keinen Fall ableiten, dass das Auflösen aller Willkommensklassen zum jetzigen Zeitpunkt (2025) einen positiven Einfluss auf den Spracherwerb hätte. Trotzdem kann und sollte man die institutionellen Rahmenbedingungen verbessern.
Danke! Aber das viel zu überzeugend;-)
In der Tat wäre es interessant zu wissen , wie hoch der Anteil an Kindern ohne ausreichende Deutschkenntnisse in den Klassen war, in denen die Kinder ohne Besuch von Willkommensklassen integriert wurden. Und ob und ggf. wie sich die Ergebnisse bei gleichen individuellen Voraussetzungen unterschieden, wenn der Anteil bestimmte Werte überschritten hatte.
Die Forschenden benennen in der Studie selbst, dass sie keine eindeutige Aussage treffen können zur Wirkung von Willkommensklassen: “Our study design does not allow us to definitively conclude that preparatory classes as an institutional instrument of educational policy are suitable or unsuitable when it comes to educational integration.”
Aus der Praxis mit jugendlichen Neuzuwanderern der letzten 10 Jahre fehlen mir in der Studie die Unterscheidungen zur bisherigen Bildungsbiographie der SuS und über den Umfang von DaZ ergänzend zur Regelklasse sowie die Zusammensetzung der Klsssen selbst. Kaum oder bislang nicht beschulte Jugendliche gehen in Regelklassen eher unter, insbesondere, wenn sie noch Schriftsprache überhaupt oder als zweite Literalisierung lernen müssen.