Lehrkräfte unter Druck: Wie Amerikas Rechte Kirks Tod instrumentalisiert

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OKLAHOMA CITY. Nach dem Mord am rechten Aktivisten Charlie Kirk in den USA verschärft sich der Kulturkampf um die Schulen. In Oklahoma nutzt der inzwischen zurückgetretene Schulchef Ryan Walters die Welle der Empörung, um Kirks Organisation Turning Point USA staatlich an allen High Schools zu verankern – protegiert von Donald Trump und mit nationaler Bühne bei Fox News.

Läuft. Foto: Shutterstock

„Danke, Donald Trump! Hier in Oklahoma führen wir das Land an, wenn es darum geht, das Bildungssystem zu reformieren. Der schlimmste Alptraum der Liberalen wird wahr“, schreibt Ryan Walters auf der Plattform X. Walters, bis vor wenigen Tagen oberster Schulbeamter des Bundesstaates Oklahoma, kündigt an, dass mit Unterstützung des Staates an jeder High School eine Gruppe von Turning Point USA (TPUSA) gegründet wird – jener erzkonservativen Jugendorganisation, die vom Anfang September ermordeten Aktivisten Charlie Kirk aufgebaut worden war.

In seinen Beiträgen beschuldigt Walters die Demokraten und die Lehrergewerkschaften, Kindern mit „Critical Race Theory, Drag-Queen-Lesungen und Black Lives Matter“ geschadet zu haben – und nun Turning Point USA blockieren zu wollen.

Dagegen richtet sich der Widerspruch vieler Nutzer auf der Plattform. „Sie wollen den Zugang nicht verhindern. Sie wollen nur nicht, dass Sie es vorschreiben“, entgegnet eine Kommentatorin. „Wenn Schüler das wollen, ist es ihr Recht. Aber allen High Schools in Oklahoma eine TPUSA-Gruppe vorzuschreiben, heißt, Ihre eigenen Überzeugungen aufzuzwingen.“ Andere erinnern Walters daran, dass Oklahoma im kürzlich erschienenen nationalen Bildungsranking des Beratungsunternehmens Wallet Hub den vorletzten Platz 50 belegt: „Sollten Sie sich nicht besser um die Grundbildung kümmern, statt Religion und Dogmen in die Schulen zu tragen?“

Walters’ Ankündigung nach Kirks Tod

Der Auslöser war der Mord an Kirk. Unmittelbar danach meldete Turning Point USA einen sprunghaften Zulauf von mehr als 50.000 neuen Interessenten. Walters griff diese Welle (noch als Schuldezernent) auf – und erklärte, seine Behörde werde künftig sicherstellen, dass an jeder High School des Bundesstaates eine offizielle Schülergruppe der Organisation gegründet werde, wie der „Merkur“ berichtet. Damit werde Turning Point USA nicht mehr nur auf freiwillige Initiativen einzelner Schüler angewiesen sein, sondern durch die staatliche Vorgabe flächendeckend in allen Schulen präsent sein.

Walters begründete dies mit dem Anspruch, Kinder vor „woken Einflüssen“ und „Lügen“ über Amerikas Geschichte zu schützen. Lehrkräfte und ihre Gewerkschaften hätten Schüler „viel zu lange“ indoktriniert, Eltern aus den Klassenzimmern gedrängt und junge Menschen „angelogen“. „Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kinder die amerikanische Größe verstehen“, sagte Walters in einem Video.

Protegiert von Trump – und auf Sendung in den USA

Die Initiative brachte Walters sofort Aufmerksamkeit weit über Oklahoma hinaus. Donald Trump pries den Schritt öffentlich als wegweisend für den Kampf gegen „linke Propaganda“. Walters wiederum inszenierte sich als Speerspitze dieser Bewegung. Fox News bot ihm die nationale Bühne: In einer Talkshow erklärte er, „das sei genau das, was die Kinder tun müssten“. Millionen Zuschauer in den USA hörten so seine Botschaft – und Walters wurde in den konservativen Medien zum Gesicht einer neuen Offensive im Bildungskampf.

Walters’ Kulturkampf: Abrechnung mit Lehrern und Gewerkschaften

Für Walters war die Ankündigung zugleich eine Fortsetzung seines persönlichen Feldzugs gegen Lehrkräfte und ihre Verbände, wie „The 74“ berichtet (eine Art News4teachers für die USA – der Name bezieht sich auf die rund 74 Millionen Schülerinnen und Schüler in den USA). Schon zuvor hatte er die Lehrergewerkschaft Oklahomas als „terroristische Organisation“ bezeichnet. Walters, einst ein beliebter Geschichtslehrer, war in den vergangenen Jahren zu einem der profiliertesten Kulturkämpfer im Bildungswesen geworden. Im Amt versuchte er, Lehrerlizenzen zu entziehen, Bibeln in Klassenzimmern vorzuschreiben und Schulsysteme wie das von Tulsa unter staatliche Kontrolle zu zwingen, weil er dort „linke Einflüsse“ witterte.

Vorwürfe und Rücktritt

Doch Walters’ Amtsführung brachte ihn zunehmend in Bedrängnis. Er verzögerte die Auszahlung von Geldern, die für Sicherheitsmaßnahmen an Schulen vorgesehen waren, geriet in Konflikte mit führenden Republikanern im Parlament und wurde wegen seines Umgangs mit Staatsfinanzen überprüft. Auch skurrile Episoden, wie ein Actionfilm mit Nacktszenen, der während einer Schulbehördensitzung in seinem Büro auf dem Fernseher lief, beschädigten sein Ansehen.

Schließlich trat Walters vor wenigen Tagen als Schulchef zurück. Statt sich aus der Politik zurückzuziehen, übernahm er allerdings sofort die Leitung der Teacher Freedom Alliance – einer Anti-Gewerkschaftsorganisation, die neu gegründet und an die Freedom Foundation angebunden wurde. Die Freedom Foundation ist ein erzkonservativer Thinktank, der seit Jahren Kampagnen betreibt, um die Macht von Gewerkschaften in den USA zu schwächen, insbesondere im öffentlichen Dienst. Mit der Teacher Freedom Alliance soll diese Strategie nun gezielt auf Schulen ausgeweitet werden. Walters erklärte dazu: „Wir werden eine Armee von Lehrern aufbauen, um die Gewerkschaften ein für alle Mal zu besiegen.“

Walters’ neue Bühne: Der Kulturkampf wird national

Seinen Rücktritt deutet Walters nun selbst nicht als Niederlage, sondern als Aufbruch. In seinem Interview auf Fox News kündigte er an: „Dieser Kampf wird national, und wir werden unsere Schulen zurückholen.“ Die Schulbehörde arbeitet derweil weiter an ihrer reaktionären Agenda – auch ohne Walters. So sollen in mehreren Bezirken Bücher aus Bibliotheken verschwinden, darunter Klassiker wie Wer die Nachtigall stört von Harper Lee, Herr der Fliegen von William Golding oder ein Band aus der populären Twilight-Reihe von Stephenie Meyer. Walters begründete das mit einem „notwendigen Schutz“ der Kinder. News4teachers 

Trumps Bildungspolitik: Wenn Schulen und Hochschulen zu Kampfzonen werden (und Widerstand teuer ist)

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Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“So sollen in mehreren Bezirken Bücher aus Bibliotheken verschwinden, darunter Klassiker wie Wer die Nachtigall stört von Harper Lee, Herr der Fliegen von William Golding oder ein Band aus der populären Twilight-Reihe von Stephenie Meyer.”
NEIN! Aus einem der Bücher beziehen manchen im Forum ihr Basiswissen über die Natur von Jugendlichen! 🙁

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Macht doch nichts, geläutert durch die Erkenntnis, dass alle Kinder reine Lichtgestalten sind (wären da nicht die bösen Erwachsenen und die doofe Realität) erscheint es doch gut, solche üblen Machwerke zu verbieten.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Aus welchem Buch haben Sie das schon wieder? Oder verwechseln Sie wieder einen Wunsch aus einem Lied mit Ihrer Auslegung, der Herr der Fliegen wäre eine belastbare Quelle bezüglich der Psyche von Jugendlichen?
Die “Grölemeyer hatte Recht, wie Jugendlich funktionieren”-Gruppe ging an mir wohl vorbei..

Wollen Sie nicht mal ein Fachbuch zum Thema (Ihrem Beruf) lesen?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie und die anderen großen Schülerversteher waren sich doch neulich total einig, dass “Kinder an die Macht” ein tolles Vorbild ist und sein soll.

Also dann, auf gehts.

Immerhin bei Ihnen kann ich das auch verstehen – erhält die Nachfrage nach Ihrem Beruf.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Sie verallgemeinern Ihr Bild von Jugendlichen aus dem Herrn der Fliegen, ich verallgemeinere die Forderung nach mehr Teilhabe und Mitbestimmung für Jugendliche

Höre keinen Grönemeyer, halte aber viel von Partizipation von Schüler*innen und kann dazu gerne auch Quellen liefern, wenn Sie die Ihren für Ihren Einwurf des Herrn der Fliegen nennen möchten 😉

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Da sagt man immer, Literatur würde bilden. Literatur kann aber auch Vorurteile festigen:

https://www.moment.at/story/die-geschichte-vom-wahren-herr-der-fliegen-und-warum-du-sie-kennen-solltest/

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Danke für den Link.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Bei Menschen wie 447 vielleicht, der wider besseren Wissens Romane anführt, um einer Aussage nicht zustimmen zu müssen (oder bessere Argumente zu lesen) ^^

Aber ja, Literatur bildet. Punkt. Wenn jemand meint, die Welt einem Buch anpassen zu müssen, liegt diese Person eben falsch (Das war nicht bewusst/ ausschließlich gegen Fundamentalreligiöse gerichtet).
Aber hey, vor ein paar Jährchen verteidigten mannche noch das N-Wort als kulturelle Errungenschaft, die als wichtiger Bestandteil in Kinderbüchern erhalten werden muss :/

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

…….oder die netten Lieder aus den 30er und 40er Jahren. “Heute wird das Lied Ein Mann, der sich Kolumbus nannt vorwiegend als Kinderlied im Kindergarten und der Grundschule gesungen. Zumindest noch, denn eigentlich gehört dieses Lied längst auf die Liste der diskriminierenden Lieder. Die ›Entdeckungsreise‹ war ja tatsächlich alles andere als ein touristischer Ausflug. Denn die ›Entdeckungsreise‹ genannte Aktion präsentiert sich in den Geschichtsbüchern als brutaler Überfall, gefolgt von Plünderung und Unterwerfung der Ureinwohner. Diese dann in einem Lied auch noch als »Wilde« zu verspotten, klingt zwar ohne den historischen Hintergrund lustig, ist aber letztlich ethisch grenzwertig. Doch das sah man früher nicht so eng und die ehemaligen Kolonialmächte tun sich bis heute schwer damit, ihre Vergangenheit kritisch zu betrachten oder sich gar für begangenes Unrecht zu schämen und Wiedergutmachung zu leisten.” Ein Mann, der sich Kolumbus nannt – Noten, Liedtext, MIDI, Akkorde

Einer
1 Monat zuvor

Läuft alles klar nach Project 2025. Es war alles vorher bekannt. Also müsse wir davon ausgehen, dass die Bürger des Landes dies so wollten. Das ist halt der Nachteil von freien Wahlen. Es können auch die Falschen gewählt werden.
Aber dieser Mangel steht ja auch noch auf seiner Liste.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Ist im Prinzip wie bei “Mein Kampf”. Stand in fast jedem Regal und war für jeden verfügbar, nur hat es anscheinend keiner gelesen…

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Wenn Sie sich die völlige Geschmacklosigkeit vorführen wollen, schauen sie sich die Witze (!) an, als Nancy Pelosis Mann angegriffen wurde. 🙁

Hysterican
1 Monat zuvor

“Wir werden eine Armee von Lehrern aufbauen, um die Gewerkschaften ein für alle Mal zu besiegen.”

Beängstigend, wie diese Maga-Wi..x..x..er die Gleichschaltung und individuelle Anbiederung vieler Beamter – darunter natürlich auch Lehrer – während des NS-Regimes als Blaupause für ihre eigenen fundamental-christlichen, erzkonservativen oder auch faschistischen Vorstellungen und Zielsetzungen nehmen. All zu lange wird es nicht mehr dauern, bis DumbAss-Donald und seine hirnlosen Zwerge die ersten Bücherverbrennungen starten.

Bin gespannt, ob dann auch eine Adaption des Horst-Wessel-Liedes (dem in einer Kneipenschlägerei mit einem Messer ermordeten faschistischen Zuhälter aus Bielefeld auf “Mehrtürer-Status”) zu hören sein wird.
“Die Fahne hoch – die Reihen fest geschlossen – Maga marschiert in ruhigem festen Schritt …” usw usf.

Man kann gar nich genug fressen, wie man kotzen muss, wenn man das alles liest, sieht und hört.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Sehe derzeit nicht, wie Deutschland gegen solche Charaktere besser aufgestellt wäre. Wer im System drin ist, kann (derzeit noch) den Höcke machen 🙁

AvL
1 Monat zuvor

Es ist wie im dritten Reich, als Bücher von Remarque, Heine, Heinrich Mann, B.Traven aus den Regalen verschwanden, um verboten und schließlich öffentlich verbrannt zu werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_verbotener_Autoren_w%C3%A4hrend_der_Zeit_des_Nationalsozialismus
Er, Trump, setzt seinen Kulturkampf gegen Andersdenkende unvermindert weiter fort. Wer Klassiker wie “Wer die Nachtigall stört” von Harper Lee oder “Herr der Fliegen” von William Golding verbietet, der hat deutlich eine rote Linie zum Kulturkrieg eröffnet. Das entsetzliche ist, dass diese Bücherstürmer rein gar kein schlechtes Gewissen plagt, wie sie mit ihrer Meinungsfreiheit und Gedankenfreiheit umzugehen pflegen.Das ist faschismus, was sich dort abspielt. Die Ohnmacht der demokratischen Bürger der USA aber, die viel zu viel hinnehmen, ist ebenso entsetzlich.

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Die Zensur ist schlimm und die Vertreibung von solchen Büchern aus Schulbibliotheken macht Sorgen. Aber die Bücher sich noch nicht verboten, wie es zum Beispiel in UdSSR war. Man kann sie frei kaufen und zu Hause lesen und sich dabei nicht verstecken, oder?

Auf jeden Fall bleibt zu hoffen, dass solche Schritte das Interesse zu diesen Büchern nur noch stärker machen werden. Und dass die Zensur bald rückgängig gemacht wird.

Wenn es um „Critical Race Theory, Drag-Queen-Lesungen und Black Lives Matter“ geht, würde ich mir als Eltern keine Indoktrination in Schulen wünschen.

Harald
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wo ist der Rassismus in den USA institutionell verankert? Also zum Nachteil der schwarzen Bevölkerung.
Die Affirmative Action der Institutionen geht doch eher in die andere Richtung, zB. müssen Schwarze weniger Punkte im SAT erreichen, um einen Studienplatz zu erhalten.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Bei der Polizei und an anderen Schaltstellen säßen zudem oft Anhänger rassistischer Ideologien.”
Möglich. Die Frage dürfte lauten, was “oft” bedeutet. Dass jeder einzelne Fall zu oft ist, ist unbestritten, aber auch kein angemessenes Diskursniveau.
Jedenfalls belegt die Forschung zum systemischen Rassismus zumindest im US-Justizsystem diese Befürchtung insg. (abgesehen von “[v]ery small disparities […] for drug crimes only”) nicht; gerne hier nachlesen: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1359178923000927; highlights:

  • “Overall results suggested that neither class nor race biases for criminal adjudications for either violent or property crimes could be reliably detected […]. […] Taken together, these results do not support beliefs that the US criminal justice system is systemically biased at current.”
  • “We note the possibility that overstating the case for sentencing disparities may itself cause harm to minority communities through increasing racial discord, creating fear and mistrust, and reducing community cooperation with criminal justice authorities, which may lead to the experiencing of more crime.”
  • “Overall, this is a cause for optimism even if we must remain vigilant for negative shifts in the future. Continuing portrayals of judicial sentencing within the US as discriminatory are misleading and most likely doing more harm than good.” 

Aber es kommt jetzt bestimmt ein shooting the messenger-Ablenkungsmanöver mit rotem Heringssalat. Passt ja ins Bild, PaPo verbreitet wieder nüchterne Fakten bzgl. ‘so eines’ Themas und es kann einfach nicht sein, was nicht sein darf…
*lol*

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Mehr zum Thema strukturelle Gewalt gegen die schwarze Bevölkerung in den USA, People of Colour, finden Sie in den im Anhang ganz unten verlinkten Artikeln. Da machen es sich weiße Rassisten einfach, so wie Trump und Gleichgesinnte , wenn diese Literatur zur Geschichte des Rassismus in den USA, andere Sichtweisen auf Kinder totschweigen und unterdrücken wollen, indem diese aus öffentlichen Bibliotheken und aus Schulen entfernt, öffentlich gebrandmarkt als kinderfeindlich und schließlich geächtet zu werden. Schrift ist Ausdruck von Denken, und wer Bücher öffentlich ächtet, der verachtet andere Mitmenschen. Und schließlich gibt es sie doch, die strukturelle Gewalt, die von Teilen der Angehörigen der Polizei ausgeübt wird, wo ein Kadergehorsam besteht, der alle menschenunwürdigen Handlungen gedeckt werden, siehe die nachfolgenden Artikel. Strukturelle Polizeigewalt in den USA
Struktureller Rassismus: Wie Rassismus die USA spaltet
USA: Strukturellen Rassismus bekämpfen | Human Rights Watch
Die Verhältnisse in den USA bleiben bestehen, sie werden sogar noch zementiert und verfestigt durch diese Administration. Wer sich auflehnt, der wird geächtet und kriminalisiert, so wie Teile der Bevölkerung, die sich gegen rassistische Gewalttaten von Weißen zu organisieren beginnen. Die stehen jetzt schon auf der Liste der zu verfolgenden Mitbürger, obwohl es keine feste und übergeordnete Organisationsstruktur gibt, denn alleine das Ziel sich geistig und verbal gegen weißen Rassismus in den USA zustellen reicht aus, diese zu verfolgen und zu kriminalisieren . Antifa: US-Regierung stuft Organisation als Terrorgruppe ein – DER SPIEGEL

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Harald

Gravierend höhere Kontrollen, Anzeigen und Haftstrafen gegen Schwarze, obwohl diese eine gesellschaftliche Minderheit sind.
Die Folgen von Jim Crow, Redlining und eingergehender Privatisierung des Schulsystems (und massiven, umgreifenden Widerstand gegen Inklusion an Schulen) welche sich noch und weiterhin auswirken.
Die Negierung, oft Verteidigung von strukturellem Rassimus, welche oft dazu führt, das unbewaffnete Schwarze eher vor der Polizei weglaufen, als bei einer “Routinekontrolle” erschossen zu werden.

Alleine Ihre Position, es sollte sich doch gefreut werden, dass Schwarze weniger Punkte erreichen, wird seitens der Republikaner kritisiert und bekämpft – ohne die Frage aufwerfen zu wollen, warum diese Familien landesweit durchschnittlich so viel schlechter stehen.. Hatten die früher etwa weniger Rechte und Chancen? Aber Obacht! Da wären wir bei der Critical Race Theory und welche Weißen wollen darüber schon nachdenken wollen 😉

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Harald

Na wie kommt struktureller Rassismus in den USA wohl zum Ausdruck ? 
Schwarze verdienen in den USA weniger als Weiße (USA – Durchschnittliches Haushaltseinkommen nach Ethnie 2023-2024| Statista ), kommen häufiger ins Gefängnis (USA Gefängnisinsassen nach Ethnie 2022| Statista) und fielen durch das Gesundheitssystem eher dem Coronavirus zum Opfer. Die systematische Benachteiligung ist mittels Daten messbar und zeigt die dramatischen Auswirkungen rassistischer Strukturen in der Gesellschaft. Coronavirus in den USA: Warum Schwarze öfter sterben – Politik – SZ.de

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Die Armutsquote in den USA nach Ethnie 2023–2024| Statista habe ich vergessen einzustellen. Und das hängt natürlich niemals damit zusammen, dass die schwarzen Gemeinden auf Grund der eigenen (Unter)Finanzierung des Bildungssystem durch die jeweilige Gemeinde bei Schwarzen und Indigenen unterfinanziert sind.

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Soweit “White Lives Matter” oder “All Lives Matter” als problematisch kritisiert werden, ja, ich halte es für Indoktrination. Es soll keinen Rassismus geben – weder “positiven”, noch “negativen”. Das Problem muss genannt und thematisiert werden, die Bewegung an sich aber korreliert mit Gewalt, ist mit critical racial theory verbunden und keine konkrete Lösungen vorschlägt.

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Problem von allen Seiten zu besprechen finde ich wichtig, eine Bewegung nur zu loben finde ich falsch. Wenn man diese Bewegung in Schulen auch kritisieren darf ohne Angst vor Folgen, auch von Seite anderer Schüler, ist es ein gesundes Klima für mich.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

White Lives Matter” oder “All Lives Matter” werden als billige, rassistische Ablenkungsdebatten kritisiert, da sie Antworten auf eine rassistisch motivierte Tötung durch Polizisten und die darauffolgende Protestbewegung waren.
Ein Jahr vorher zählten Alle Leben offenbar nichts (augenroll)

Wenn ein Mädchen vergewaltigt wurde und die Proteste Maßnahmen seitens der Politik fordern, können Sie auch wirr aus dem Wald rufen, dass auch weiße Jungen nicht vergewaltigt werden sollen.
Ihre Aussage ist da weniger entlarvend als der Zeitpunkt und Zweck – genau so auch jetzt, hier in diesem Forum. -___-

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

Charly Kirk war Mitbegründer und Vorsitzender der als konservativ und rechtspopulistisch eingestuften Jugendorganisation Turning Point USA , die Organisation, die dafür sorgt, dass dieser Organisation ungeliebte Literatur aus Schulbibliotheken verschwindet, sowie verschiedener Schwesterorganisationen und Mitglied des im Umfeld der Republikanischen Partei gut vernetzten Council for National Policy.
Kirk galt als enger Verbündeter von Donald Trump, war ein wichtiger Vertreter der MAGA-Bewegung und verbreitete Verschwörungserzählungen, die dem Rechtsextremismus zugeordnet werden, darunter die des Großen Austauschs

Einer
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

BLM ist keine Indoktrination sondern gehört seit dieser Woche zur Antifa. Genauso wie alles und jeder andere, der sich MAGA in den Weg stellt.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

“Aber die Bücher sich noch nicht verboten, wie es zum Beispiel in UdSSR war.”
Fragen Sie mal die Menschen in Florida, wo die CSU hinflog, um sich auszutauschen 😀
https://www.n-tv.de/politik/CSU-erntet-Kritik-fuer-DeSantis-Besuch-article24103386.html

“Wenn es um „Critical Race Theory, Drag-Queen-Lesungen und Black Lives Matter“ geht, würde ich mir als Eltern keine Indoktrination in Schulen wünschen.”
Sie wünschen sich also nicht, dass Rassismus kritisiert wird, Kindern Kinderbüchern vorgelesen und die Leben von People of Color so viel zählen, wie die aller anderen auch – derzeit ist es in den USA (…) nicht so.
Liest für mich eher so, als würden SIE Kinder gerne indoktrinieren, aber gegen Toleranz, Vielfalt und Gleichwertigkeit…

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Opossum

Sie relativieren die Vorgehensweise der im Zuge der MAGA-Bewegung stattfindenden Zensur von Büchern in Schulbibliotheken, aber es handelt es sich erst um Anfänge einer zunehmenden um sich greifenden Zensur. Wer definierte denn hier was “jugendgefährdend “ist. Es handelt sich um Weltliteratur, die überall in der freien Welt nicht dem Zugang verschlossen wird. Die Parallelen sind unverkennbar vorhanden wie beim Beginn der Nationalsozialistischen Diktatur, denn unmittelbar nach der „Machtübernahme“ begann die Politische Polizei mit der Beschlagnahme sogenannter „Zersetzungsliteratur“. Betroffen waren Privatbibliotheken, Leihbüchereien, Verlage, Buchhandlungen, Antiquariate und Werksbibliotheken sowie die Bibliotheken verfolgter Organisationen (Gewerkschaften, Parteien, Arbeiterbildungsvereine, religiöse Gemeinschaften, Logen). Beschlagnahmte Bücher wurden den für die Archivierung dieser Literatur vorgesehenen Bibliotheken oft von Polizeidienststellen, Bürgermeisterämtern und Landratsämtern zugesandt. 

Opossum
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Für mich ist es besorgniserregend, dass einige – viele sehr gute Bücher – plötzlich verboten worden sind und man muss so ein Prozess stoppen. Aber, um fair zu sein, sind diese Bücher noch freilich zu kaufen und man wird nicht verhaftet, wenn man sie besitzt oder liest.
Andererseits, habe ich schon einige Artikel gesehen, wo man Bücher zeigte, die man frei in der Schulbücherei nehmen konnte mit offen sexualisiertem Inhalt: ““This Book Is Gay” provides a how-to guide to find strangers for sex on gay sex apps. “Out of Darkness” contains a rape. “l8r g8r” contains discussions of oral sex. “All Boys Aren’t Blue” contains underage incest. “It’s Perfectly Normal” contains drawings of children masturbating. “Lawn Boy” contains a passage about 10-year-old boys performing oral sex on each other….” https://www.heritage.org/education/commentary/parents-objecting-pornographic-material-school-libraries-arent-book-banners

Ich mag conservative sein, aber ich wäre gegen SOLCHEN Bücher in Büchereien.

Indra Rupp
1 Monat zuvor

Meine Nachbarn schweben jetzt wohl im siebten Himmel..

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Mein Beileid