Krankgeschriebener Lehrer soll bei Kochshows angetreten sein – Disziplinarverfahren

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DÜSSELDORF. Wieder steht eine Lehrkraft aus NRW im Fokus: Der Mann soll trotz Krankschreibung in Kochshows aufgetreten sein. Die Bezirksregierung hat ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Der Preis ist heiß. (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Wieder sorgt ein lange krankgeschriebener Lehrer für Aufregung in NRW: Der Mann soll während einer rund einjährigen Auszeit in zwei Kochshows im Fernsehen aufgetreten sein. Die zuständige Bezirksregierung Köln bestätigte, dass sie ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet habe.

Die Aufsichtsbehörde wollte keine weiteren Angaben machen, «da es sich bei Disziplinarangelegenheiten um streng vertrauliche Personalmaßnahmen handelt.» Wie die dpa erfuhr, war der Mann in zwei Kochshows als Kandidat angetreten. Die Bezirksregierung hatte den Lehrer zunächst um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. So wollte man unter anderem klären, ob die Shows während der Krankschreibung ausgestrahlt oder tatsächlich aufgezeichnet worden waren.

Der Lehrer antwortete laut Bezirksregierung fristgerecht, das Schreiben sei danach geprüft worden. Im Anschluss wurde das Disziplinarverfahren eingeleitet. Voraussetzung dafür sind laut Gesetz «zureichende tatsächliche Anhaltspunkte». Das Verfahren kann aber auch eingestellt werden, wenn sich der Verdacht nicht erhärtet.

Kritik von der FDP

Der Fall erinnert an eine Lehrerin aus dem Ruhrgebiet, die seit 16 Jahren krankgeschrieben ist – und nie zum Amtsarzt musste. Als sich das Anfang des Jahres durch einen Wechsel in der Sachbearbeitung änderte, klagte die Frau – wodurch der Fall überhaupt publik wurde (News4teachers berichtete).

Zu dem krankgeschriebenen Lehrer aus den TV-Shows sagte FDP-Vize-Fraktionschefin Franziska Müller-Rech der dpa: «Offenbar gilt in Nordrhein-Westfalen: Dreistigkeit siegt. So ein Verhalten ist nicht nur massiv unkollegial, es schadet dem ganzen Berufsstand und dem Vertrauen in staatliches Handeln.» Rech forderte: «Wir brauchen endlich ein wirksames System, um dauerhaft krankgeschriebene Lehrkräfte systematisch auf ihre Dienstfähigkeit zu überprüfen.»

1.388 Beamte im schulischen Bereich länger krankgeschrieben

Zu Rechs Forderung gibt es Zahlen aus einem aktuellen «Lagebild zu Langzeiterkrankungen bei Landesbeamten». Daraus geht hervor, dass im Geschäftsbereich des Schulministeriums 745 Beamte seit mehr als sechs Monaten, 582 Beamte mehr als ein Jahr, 47 Beamte länger als drei Jahre und 14 seit mehr als fünf Jahren krankgeschrieben sind. Von diesen 1.388 Personen mussten laut Land bisher 772 zum Amtsarzt – also etwa 55 Prozent.

Ein Sprecher des Schulministeriums sagte, die Landesregierung werde «die jüngsten Debatten zum Anlass nehmen, zu prüfen, inwieweit die Abläufe und Verfahrensweisen im Umgang mit langzeiterkrankten Beamtinnen und Beamten im Interesse aller Beteiligten optimiert werden können». News4teachers / mit Material der dpa

Dauererkrankte Lehrkräfte mit Beamtenstatus: Weitere Fälle sorgen für Irritationen

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Omg
1 Monat zuvor

Och ne. Ich habe mir anhören dürfen, dass die Lehrkraft alles tun dürfe, um wieder gwwind zu werden – inkl. Des vergleichbaren Szenarios. Ich verstehe deswegen die Aufregung nicht, denn der einzige, der Ärger bekommen hat, war ich. Ich werde sicher nicht mehr nachfragen der Bildungsverwaltung. Ich lasse die Profis da mal machen.

Gewitter
1 Monat zuvor

“… 47 Beamte länger als drei Jahre und 14 seit mehr als fünf Jahren krankgeschrieben sind. Von diesen 1.388 Personen mussten laut Land bisher 772 zum Amtsarzt – also etwa 55 Prozent.

Also doch kein Einzelfall. Und nun rechne man das mal auf alle Bundesländer hoch!

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Niemand hat je behauptet ,dass Lehrkräfte nicht längerfristig krank werden.

Sie unterstellen aber, dass da etwas nicht mit rechten Dingen vorght. Aus den Zahlen ist das aber nicht ablesbar.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ich rechne einmal nur für NRW:

Laut KI gibt es dort an öffentlichen Schulen ca. 147.000 verbeamtete Lehrkräfte.

Davon sind laut obigem Text 616 Lehrkräfte länger als 6 Monate krankgeschrieben und NICHT vom Amtsarzt untersucht worden (1388 – 772 = 616).

Das sind sage und schreibe ca. 0,42 Prozent aller Lehrkräfte, also ca. 4 von 1000.

SKANDAL! SKANDAL! SKANDAL!

Wie viele von diesen “4 von 1000” sind vielleicht “unehrlich”? Vielleicht einer? D.h. eine von 1000 Lehrkräften “schummelt” vielleicht?

In anderen Berufszweigen wird die Quote kaum niedriger sein…

Zeige mir jemand einen Konzern aus der “freien” Wirtschaft oder eine beliebige andere Behörde beim Staat, wo weniger als ein Tausendstel aller Mitarbeiter im Hinblick auf Krankschreibungen immer “ehrlich” ist.

Fazit: Wie immer gezielte Stimmungsmache gegen verbeamtete Lehrkräfe. Das Ziel ist klar: Beamtenstatus der Lehrkräfte unter dem Gejohle der Öffentlichkeit abschaffen!

Gewitter
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Aha, dann ist für Sie die Verschärfung des Bürgerrechts, demnächst “neue Grundsicherung”, für Verweigerer auch nur eine böse Stimmungsmache, weil das ja auch nur eine sehr kleine Minderheit der Langzeitarbeitslosen betrifft?! Und deshalb sollen wir das also einfach weiterhin so hinnehmen, dass einige wenige die Solidargemeinschaft schamlos ausnutzen?

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Gilt das auch für “Steuerbetrug” oder nur für “Sozialbetrug”?

Warum klagen die Steuerbehörden über Personalmangel, wenn jeder zusätzliche Steuerfahnder dem Staat Mehreinnamen (nach Abzug der Personalkosten) in Höhe von mehreren 100.000 Euro pro Jahr einbringt?

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Die Frage drängt sich auf, wird aber nie beantwortet.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Ist doch klar warum. Die Steuerbetrüger sind doch alle Leistungsträger. Das bedeutet aber, die sind zu träge, die fälligen Zahlungen zu leisten.
Sie müssen das mit den Leistungsträgern vollkommen anders aufgefasst haben.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Hätten Sie etwa Lust ausgerechnet bei der Steuerbehörde zu arbeiten ?
Eben.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Auf keinen Fall!

Das überlasse ich gerne den Krämern mit Vorliebe für Hülsenfrüchte.

Muss es auch geben! So kann sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten einbringen 🙂

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Vonwegen muss es auch geben – ohne die hätte wir mal so gar keine Kohlen .

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Beim Bürgergeld war es doch ähnlich. Es wurde versprochen, dass etliche Milliarden beim Bürgergeld eingespart werden können. Jetzt ist es deutlich unter einer Milliarde. Der Missbrauch ist deutlich kleiner als behauptet, was Experten auch vorher gesagt haben.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Autosuggestion bei den beiden Unions-Schwestern. Die müssen doch daran glauben, was sie im Wahlkrampf apostuliert haben.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Ist reine Stimmungsmache, und Sie sind darauf reingefallen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Nickname verpflichtet hier.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Beamte. Nicht zwangsläufig Lehrer

Gewitter
1 Monat zuvor

Gibt es Angaben zu angestellten Lehrern? Ich meine ja, das geht alles nur, weil Beamte unbegrenzt 100% Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfalle erhalten. Die ständigen Beteuerungen an dieser Stelle, nach 1 Jahr werde man überprüft und ggf. in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, stimmen offensichtlich nicht.

(Und was für eine “schlimme Konsequenz” ist denn schon der vorzeitige Ruhestand? Nicht wenige wünschen sich genau das!)

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Man wird nicht automatisch in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, wenn man ein Jahr lang krank war. Entscheidend ist die Prognse für die Genesung.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Gewitter

Wer so kranke BUs (ja, man kann mehrere haben) hat wie ich – lächelt das weg, klar.

Aber dass (normalerweise auch recht zügig) der Amtsarzt kommt, das ist schon so.

Eines der ganz wenigen Dinge, die von meiner BezRg beispielsweise wirklich gut gemacht werden.

Ich bin auch mal drei Monate ausgefallen nach einer Verletzung – die waren sehr unterstützend und nett, ich kann nix schlechtes sagen.
Allerdings wollte ich auch weder schummeln noch irgendwas erschleichen, sondern halt schnell wieder gesund werden.

Oder ich habe einfach Glück gehabt.
Dass die meisten KuK scheinbar eher an fiese oder nixtuende Amtsärzte geraten ist mir natürlich bekannt.

Oder der Lehrermangel bei uns zeigt halt in dem Bereich Wirkung und die haben Anweisung gekriegt – wer weiß.

real_anka
1 Monat zuvor

Ärger wegen Kochen?
Was soll denn die Aufregung, müssen wir nicht alle essen?
Wird hier etwa Bamtenbashing versucht wegen einer täglichen Routine?
Das kann ja wohl nicht wahr sein!
Stattdessen sollte man die entsprechende Person belobigen für sein Bemühen, tradierte Rollenkliclichés zu durchbrechen, von wegen, “der Platz der Frau ist hinterm Herd”.
(wobei T. Sträter da zu bedenken gibt, dass es dort allein wegen der Anschlüsse recht eng werden kann…).

Samstag
1 Monat zuvor
Antwortet  real_anka

Ein bisschen Mäßigung wäre anständig gewesen. Aber offensichtlich genießen manche Bamten ihre Narrenfreiheit

DumDiDum
1 Monat zuvor

Aha, scheint mir wieder eine Hexenjagd zu sein. Endet dann wahrscheinlich wie bei der Teilzeit:

  1. Vermeintlicher Missstand
  2. Massive Empörung
  3. Konsequenzen/ Einschränkungen
  4. Oh, war doch nicht übermäßig viel … egal, bleibt jetzt so, wie es ist.
Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  DumDiDum

Ja,das sieht ungefähr so aus wie das Theater um das Bürgergeld. Dort wollte man mit harten Sanktionen Milliarden einsparen, von denen nun kaum etwas übriggeblieben ist.

Kluge Menschen habe nvon Anfang an gesagt, dass es kaum Missbrauch beim Bürgergeld gibt.

Ähnlich ist es jetzt mit kranken Lehrkräften. Auch dort wird man am Ende feststellen, dass es trotz medialer Aufregung kaum Missbrauch gibt.

An den Kollegen, die ich kenne, die länger krank waren, würde ich nicht zweifeln. Ich habe gesehen, wie es denen ging.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ziel ist nicht, hier irgendetwas “aufzuklären”, hier wird gezielt gegen den Beamtenstatus von Lehrkräften geschossen.

Wenn alle Lehrkräfte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten, würde das den Bund pro Jahr um mehr als 10 Milliarden Euro entlasten, denn dann sinkt das Defizit der Rentenversicherung, das der Bund tragen muss. Der will das Geld lieber für Rüstung und Co. ausgeben.

Haben wir hier schon alles aufgearbeitet, wird aber scheinbar immer wieder vergessen!

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Jepp, es ist eine Kampagne.
Mit genau dem Ziel.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Das hat aber nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun. Ich als verbeamtete Lehrerin habe gar nichts dagegen, wenn der Beamtenstatus gestrichen wird. Dann werde ich mich aber auch nicht mehr zwangsversetzen lassen.

Kornelia Rösner
1 Monat zuvor

Ich kenne auch einen Fall wo ein Lehrerin schon seit mehr als 2 Jahren krank geschrieben ist und sich niemand darum schert. Man sollte unsere Beamten, wie allen anderen auch, das Gehslt nur 6 Wochen lang zahlen und anschließend Krankengeld. Diese Vorteilsbehandlung unserer Beamten muss generell ein Ende haben, leider ernähren sich unsere Politiker ja aus dem gleichen Topf und deshalb ist keiner ernsthaft bereit dies zu ändern. Die Kosten des Beamtenstaats werden uns ins verderben stürzen.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Kornelia Rösner

Sie kennen auch einen Fall? Und Sie wissen genau, woran dieser Kollege erkrankt ist und welche Therapien er benötigt? Und Sie wissen auch, dass sich weder Schulleitung noch Dienstaufsicht “darum scheren”?
Ich finde es auch unmöglich, wenn Kollegen das System ausnutzen. Aber es gibt auch die, die einfach schwer krank sind. Wie in jedem Beruf.

JonasG
1 Monat zuvor

Es nervt einfach nur noch. Ständig muss ich mir im Freundeskreis Sprüche anhören von dreisten und faulen Beamten…. Solche Fälle ziehen unseren Berufsstand wirklich in den Dr**k.

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  JonasG

Hat der Kollege denn tatsächlich etwas falsch gemacht?

Auch für Beamte gilt die Unschuldsvermutung.

Es kann sehr gut sein, dass er mit der Teilnahme an der Kochsendung seiner Gesundung nicht geschadet hat und sie im Gegenteil sogar förderlich war. Wir wissen schließlich nicht, unter welcher Krankheit er Mann leidet.

Hochhaus
1 Monat zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Sie haben nicht viel juristische Ahnung, oder? Vielen Sie damit nicht wiederholt auf? Das Gegenteil von der Unschuldsvermutung ist die Beweislastumkehr. Sie kennen sich juristisch aus? Dann wissen Sie ja, was das bedeutet!

Walter Hasenbrot
1 Monat zuvor
Antwortet  JonasG

Den Neid seiner “Freunde” sollte man aushalten.

SekII-Lehrer
1 Monat zuvor

Tja. Verbessert die Arbeitsbedingungen und erfasst die Arbeitszeit. Haltet euch ans GESETZ. Ich bin mir sicher, die Zahl der Langzeiterkrankten wird sinken. Selbst bin ich deutlich über ein halbes Jahr wegen einer schweren Depression infolge eines Burnouts ausgefallen. Zitat eines Psychiaters (und das war nicht der einzige, der sich so geäußert hat): „Sie haben ja keine Vorstellung, wie viele Lehrkräfte vor Ihnen schon hier auf diesem Sessel saßen…“

Unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Danke, kann jedes Wort unterstreichen.

Einer
1 Monat zuvor

Soweit ich weiß darf ich alles machen, dass einer Gesundung nicht abträglich ist. Krankgeschrieben wegen Knie, Fuß oder Rücken – dann wäre ein Breitensportmarathon schlecht. Krankgeschrieben wegen Stress oder Burn-out – was spricht dann gegen eine Kochshow. Oder war es eine “Wer wird Superkoch?” Show? Das erzeugt natürlich auch Stress. Kochshow mit kaputtem Fuß oder Knie? Wieso nicht.
Aber die Außenwirkung ist trotzdem doof.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Naja, wenn die Koch-Shoe aber an einem anderen Ort als dem Wohnort stattfindet, braucht man evtl. die Erlaubnis des Arztes. So ging es zumindest mir, als ich krankgeschrieben war und zur Beerdigung meiner Mutter reisen wollte, meine SL wollte eine Reise-Erlaubnis vom Arzt. Der Arzt verschrieb mir daraufhin sogar eine generelle Reise-Erlaubnis (innerhalb DE), da dies für meine Genesung förderlich wäre.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

In Deutschland gilt:

Wer krank ist und nicht arbeitet, muss sichtbar und am besten demonstrativ leiden, ansonsten ist man ein Simulant.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Aber die Lösung ist doch ganz einfach. Man muss sich doch nur freiwillig in eine psychiatrische Einrichtung einweisen lassen. Nach der Entlassung legen die besorgten Eltern garantiert wenig bis keinen Wert darauf, dass Sie weiterhin deren Nachwuchs unterrichten. Sie müssen lediglich über den Verbleib während des längerfristigen ausfalls bereitwillig Auskunft erteilen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Das mag vor Jahrzehnten so gewesen sein . Weiter gibt es heute vielmehr Leute, die jahrelang auf einen Platz in der Psychoklinik warten müssen, vonwegen “freiwillig einweisen”, ganz schlechter Scherz .

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Und das ändert an der Einstellung der Eltern was?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Manche Eltern leben im Parallelkosmos, aber eben nicht alle.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Die wenigen können aber fürchterlichen Stress verursachen und jede Menge Wirbel machen.

Unverzagt
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Einfach ignorieren, ohne Bühne gibt’s weniger unnötiges Theater.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Unverzagt

Aber nur bei direktem Kontakt. Deshalb spielen die Nervtöter ja auch über Bande, womit die Bez.-Reg. gemeint ist, die ja als Dienstvorgesetzter fungiert.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Bei Suizid-Gefahr geht es schneller.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bei oder nach Suizid gibts eine Zwangseinweisung, ändert aber nichts an ewig langen Wartezeiten für psychisch Kranke, die freiwilligen Bedarf haben.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Nach Suizid wartet höchstens die Pathologie. Vermutlich meinen Sie einen Suizidversuch.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Falls jemand starke Suizid-Gedanken oder andere gefährliche Gedanken hat, kann er sich auch selbst einweisen lassen (falls er einen lichten Moment hat).
https://praxistipps.focus.de/sich-selbst-einweisen-das-muessen-sie-wissen_148710

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dass einen die desolaten Arbeitsbedingungen in den Wahnsinn treiben, ist also kein Grund für eine vollstationäre Unterbringung?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Mindestens – am besten für alle sichtbar – im Bett leidend liegen.

Mannkannesnichtfassen
1 Monat zuvor

Seltsam ist doch, dass alle auf den Kolleginnen und Kollegen rumhacken, ohne die Hintergründe zu kennen. Es wird einfach davon ausgegangen, dass da etwas faul ist. Mal eine Frage: warum empört sich dann niemand über die Ärztinnen und Ärzte, die offenbar falsche Krankschreibungen ausstellen?

Marie
1 Monat zuvor

Woher wollen Sie wissen, dass die Krankschreibung falsch war? Es könnte ja z.B. tatsächlich einen psychischen Hintergrund geben.

Mannkannesnichtfassen
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Das sage ich ja, aber große Teile der Öffentlichkeit scheinen ja davon auszugehen, dass hier ein Fehlverhalten vorliegt. Dann aber bitte auch die Ärzte kritisch betrachten, denn die scheinen ja falsche Atteste auszustellen (wenn die Öffentlichkeit Recht hat/hätte).

TaMu
1 Monat zuvor

Vielleicht hat sich der Lehrer lediglich ungeschickt verhalten. Wer mit einer Depression oder einem Burnout krankgeschrieben ist, darf sich selbstverständlich auch auf kulturellen Events zeigen, zu einem Konzert gehen oder einen Tandemsprung wagen. Das alles kann dazu beitragen, wieder gesund zu werden. Gleichzeitig kann es beim Beobachter den Eindruck erwecken, die Person sei gar nicht krank. So ist bestimmt auch die Teilnahme an Kochshows nicht ärztlich verboten und kann dazu dienen, sich nach langem Rückzug wieder zu zeigen und etwas zu wagen.
Einen Fernsehauftritt zu wählen, würde ich wegen des zu erwartenden Shitstorms als Lehrer allerdings sein lassen. Deshalb aber darauf zu schließen, dass er ja gar nicht krank sei, ist falsch.
Viele Therapien beinhalten Aufgaben, sich aus der Komfortzone heraus in irgendeiner Weise zu exponieren.
Ich kenne eine psychotherapeutische Privatklinik mit einer 15 Meter hohen Kletterwand an der Fassade. Wer dort klettert oder sich traut, von oben gesichert ins Seil zu springen, ist noch nicht gleich gesund. Er hat aber seine Komfortzone verlassen und seine Angst überwunden, also ein sehr großer Erfolg, der Kraft geben kann für die Lösung der psychischen Baustellen.
Wer sich traut, vor einem Millionenpublikum zu kochen, hat vielleicht damit auch eine therapeutische Aufgabe gelöst und ist auf einem guten Weg zur Genesung oder Besserung.
Ich finde es immer wieder schlimm, wenn erwartet wird, dass mit einer chronischen Erkrankung arbeitsunfähige Menschen draußen keinen Spaß haben sollten, weil das mit „arbeitsfähig“ verwechselt wird.
Kann man das wirklich nicht unterscheiden?

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Das geht doch schon in Kleinen los. Wehe, man ist krank geschrieben und irgendein Elternteil „erwischt“ einen im Supermarkt. Da bekam ich auch schon zu hören: „Ach, ich dachte, Sie sind krank?“

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Noch besser ist es, wenn z.B. der eigene Ehepartner oder eines der eigenen Kinder verstirbt. Ja, es gibt dann selbst für Lehrkräfte Sonderurlaub. Und im Regelfall erfolgt eine mehrwöchige “Krankschreibung”. In der Zeit geht man auch besser nur nachts raus. Die Kombi aus Beileidsbekundung und der Klage über den Unterrichtsausfall in nur wenigen Sätzen eines Gesprächs ist gewöhnungsbedürftig.

Hysterican
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Am besten wohnt man weit genug weg vom eigentlichen Dienstort … sodass man keine SuS oder deren Eltern bei den alltäglichen Erledigungen oder Hundespaziergängen trifft.
Diese Entfernung habe ich in den letzten 30 Jahren beständig vergrößert

Ich erinnere mich an diverse “Begegnungen mit Eltern” als ich noch im Schulbezirk meiner damaligen Schule wohnte.
Supermarktkasse – u.a. ne Glasche Wein und nen Whisky im Einkaufswagen- während SuS-Eltern, die neben oder hinter mir stehen den Gesamtinhalt des Konsumentenvehikels checken.
“Ach, sowas trinken Sie auch?”
Meine Standardantwort:
“Aber nur, wenn ich die Klassenarbeit Ihres Sohnes / ihrer Tochter korrigieren muss – anders ertrage ich das nicht!”
……. Stille!!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Bei mir waren das 30 km Distanz und ein anderer Regierungsbezirk.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Glasche gefällt, wird übernommen .

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Ich schlage bei solchen Sprüchen immer Umarmung und Austausch einer Speichelprobe vor.
Im besten Fall lacht man/frau dann und checjt es selbst, ansonsten wird zumindest die Klappe gehalten.

Einfach mal Schluss machen mit der Unterwürfigkeit.