Nach Rausschmiss der Bildungsministerin: Schulische Skikurse bleiben 

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MAGDEBURG. Sie sind einerseits teuer und organisatorisch aufwendig, auf der anderen Seite Tradition an vielen Schulen – die Skikompaktkurse. Nach einer Debatte um die Abschaffung in Sachsen-Anhalt, an deren Ende die Bildungsministerin ihren Job verlor, steht nun die neue Regelung.

Aua (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Der Wirbel um Skikurse als Teil des Sportunterrichts hat sich gelegt – jetzt gelten neue Regeln auch für weitere Wintersportarten. In einem kürzlich veröffentlichten Erlass des Bildungsministeriums ist von Wintersportkompaktkursen die Rede. «Die gemeinsamen Aktivitäten und Erlebnisse beim Langlauf, Ski Alpin, Snowboarden, Eislaufen und Rodeln stärken das Gruppengefühl und fördern das soziale Wohlbefinden. Somit können in komplexer Weise beim Bewegen auf Schnee und Eis die Kompetenzanforderungen der Lehrpläne vermittelt werden», heißt es im Erlass.

Die Wintersportkompaktkurse sollen in der Regel 5 bis 6 Tage dauern und etwa 30 Stunden Unterricht umfassen. Es sollen mindestens 8 und maximal 15 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Neben der unterrichtenden Lehrkraft ist der Einsatz einer weiteren Begleitperson zwingend erforderlich. Die Kurse können auch in den Ferien durchgeführt werden.

Die vormalige CDU-Bildungsministerin Eva Feußner hatte teils heftige Kritik auch aus den Reihen ihrer eigenen Fraktion auf sich gezogen, weil sie die Kurse als Teil des Sportunterrichts zunächst abgeschafft hatte. Hohe Kosten, organisatorischer und personeller Aufwand waren die Argumente der Ministerin. Es gab dann ein klärendes Gespräch in der Staatskanzlei. Schließlich stand fest, dass die Kurse bleiben. Feußner wurde Ende Juni von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) entlassen. News4teachers / mit Material der dpa

Aus für Bildungsministerin: Feußner muss gehen (auf Drängen der eigenen Partei)

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Mika
1 Monat zuvor

„Die Kurse können auch in den Ferien stattfinden“

Hihi, die Diskussionen mit Eltern möchte ich erleben, wenn die Schule mal den obligatorischen Skikurs in die Ferien legt. Ferien sind definiert als unterrichtsfreie Zeit, das gilt für Lehrer und Schüler….

mimü
1 Monat zuvor

„stärken das Gruppengefühl und fördern das soziale Wohlbefinden“
OK -da fallen mir dann aber auch noch 100 andere Sachen ein, die man damit rechtfertigen könnte und die mit dem Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule rein gar nichts zu tun haben oder gar dagegen wirken.

Realist
1 Monat zuvor

In der heutigen Zeit mit gallopierender Inflation ist es wichtig, dass die Schule Skikurse für die Kinder der “gehobenen Mittelschicht” (mit oder ohne Privatflugzeug) zum günstigen Preis anbietet:

So ein Schullehrer ist halt billiger als ein qualifizierter Skilehrer (auf die Gruppengröße umgerechnet) und arbeitet auch gerne in seiner Freizeit (“Ferien”) rund um die Uhr. Das Ganze privatwirtschaftlich zu organisieren (24h-Betreuung für bis zu sechs Tage) kann auch der “gehobenen Mittelschicht” nicht mehr zugemutet werden.

Also eine richtige und weise Entscheidung: Was anders nicht mehr bezahlbar wäre, müssen die StaatsDIENER halt im Rahmen ihrer Tätigkeit mit erledigen. Der Skiurlaub wird selbstverständlich auf den Urlaubsanspruch des Dieners angerechnet, wäre ja sonst wieder nur ein “Beamtenprivileg” (= Urlaub in der Dienstzeit).

Machiavelli
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Das wird dann aus unser aller Steuergeldern bezahlt. Übrigens auch von den Steuergeldern der Kinderlosen.

Und dann schimpfen die jungen Leute darüber, dass sie für die Renten der Alten geradestehen sollen?

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Machiavelli

dass sie für die Renten der Alten geradestehen sollen”

Werden sie auch nicht.

Karl Heinz
1 Monat zuvor

jaaaa – sowas stärkt doch direkt das Vertrauen in unsere Politik
Die Reichen können weiter in den Ski-Kurs und der Rest guckt in die Röhre.

Ich bin echt mal gespannt, mit wie viel Prozent die AfD da nächstes Jahr die Landtagswahlen gewinnen wird…

Machiavelli
1 Monat zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Meinen Sie denn, die AfD würde das abschaffen? Die AfD ist doch sozialpolitisch noch weiter rechts als die CDU, sprich die Reichen reich sein lassen und den Armen mehr abverlangen. Das ist AfD-Sozialpolitik. Sie konnte es nur noch nirgends “machen”, daher weiß es kaum jemand.

Karl Heinz
1 Monat zuvor
Antwortet  Machiavelli

Darum geht es nicht
Die AfD wird überwiegend von Leuten gewählt, die von der AfD-Politik nicht profitieren würden.

Aber die Union schickt sich an auf breiter Front jedwede Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Die AfD schafft es aber seit über 10 Jahren die stetig mehr werdenden Unzufriedenen einzusammeln.

Sachsen-Anhalt war in den letzten 35 Jahren ohnehin immer eine “Besonderheit”. Man erinnere sich nur an die 13% für die DVU aus dem Stand heraus 1998…
und aktuell liegt die AfD bei 40%

Machiavelli
1 Monat zuvor

Wo sind jetzt die, die immer fragen, ob es keine dringenderen Themen gibt, als Schülern Schikurse zu finanzieren bzw. zu subventionieren?

In den Ferien, das fände ich sinnvoll. Muss man ja nicht teilnehmen.

Jutta
1 Monat zuvor

Das sind ja Vorgänge wie beim Fußball. Bei Problemen wird der Trainer gefeuert.