Rechtsextremer Angriff auf Gymnasium: Eingang beschossen – Staatsschutz ermittelt

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ALTENBERG. Unbekannte attackieren ein Sportgymnasium in Altenberg mit Metallkugeln und hinterlassen rechtsextreme Sticker. Was die Polizei am Tatort fand – und wie die Schule damit umgeht.

Unter Beschuss (Symbolbild). Illustration: Shutterstock

Nach einer Attacke auf ein Sportgymnasium in Altenberg in der Sächsischen Schweiz ermittelt der Staatsschutz. Die Verglasung der Eingangstür wies mehrere Einschläge auf, wie die Polizei mitteilte. Außerdem hatten Unbekannte zahlreiche Sticker mit rechtsextremem Inhalt an die Tür geklebt. Es stehe eine politisch motivierte Straftat im Raum.

Am Sonntagnachmittag hatte der Schulleiter des «Glückauf»-Gymnasiums die Polizei alarmiert, nachdem er die Beschädigungen entdeckt hatte. Vor der Tür fanden die Ermittler einzelne Metallkugeln. «Am Montag sind Kriminaltechniker am Tatort, um zu prüfen, womit die Einschüsse erfolgt waren», sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Es habe aber kein Geschoss die Scheibe durchdrungen.

Eine Prüfung habe zudem ergeben, dass es sich bei den Aufklebern nicht um Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen handelte. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich zu melden.

«Meines Wissens ist es der erste Vorfall dieser Art und das Ganze ist schon besorgniserregend», sagte der Schulleiter, Volker Hegewald, der Deutschen Presse-Agentur. Es bestehe aber keine Gefahr, daher sei die Schule am Montag auch geöffnet. Auf das Sportgymnasium gehen seinen Angaben zufolge etwa 400 Schülerinnen und Schüler, darunter auch zahlreiche Leistungssportler.

Austauschschüler aus Madagaskar an der Schule erwartet

Der sächsische Kultusminister verurteilte den Angriff aufs Schärfste. «Gewalt darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben», sagte Conrad Clemens (CDU). Nach Angaben des Ministeriums sollten in dieser Woche zehn Austauschschüler aus Madagaskar in der Schule eintreffen. Zu einem mutmaßlich rassistischen Motiv habe der Minister eine klare Botschaft, wie es weiter hieß. «Die 10 Austauschschüler aus Madagaskar sind selbstverständlich herzlich willkommen in Sachsen». Clemens will an diesem Dienstag die Schule besuchen. News4teachers / mit Material der dpa

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4 Kommentare
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Lera
1 Monat zuvor

Auch nicht sooo gut für das Stadtbild, oder?

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Ansteigende, rechtsextremistisch motivierte Kriminalität scheint die Strassenbildidylle “unseres” Kanzlers eher weniger zu irritieren .

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  unverzagte

Im Sauerländer ist die Schwelle zu rechts auch eine andere. War schon Mai 45 nicht anders. Der Ruhrkessel war geschlossen, die eingeschlossenen Truppenteile hatten sich ergeben. Aber in Teilen des Sauerlandes hatte sich das wohl nicht rumgesprochen und sie wollten immer noch das “Stadtbild” verändern.
Ist halt traditionell verankert.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Klingt nach kollektivem Missbrauch von “verankerten Traditionen”.
Wo bleibt hier der Aufschrei der Kolleg*innen im Sauerland ?