BERLIN. In den ostdeutschen Ländern erreichen die Schülerzahlen ihren Höchststand früher als im Westen – und beginnen schon ab dem kommenden Jahr zu sinken. Die Kultusministerkonferenz (KMK) sieht deutliche demografische Verschiebungen, die weitreichende Folgen für Schulbau, Lehrkräftebedarf und Bildungsplanung haben werden.

Während in den westdeutschen Flächenländern der Höhepunkt erst um 2032 erwartet wird, beginnen die Schülerzahlen in Ostdeutschland bereits deutlich früher zu sinken.
In Sachsen-Anhalt wird der Rückgang laut KMK schon 2026 einsetzen, in Thüringen ebenfalls 2026 und in Sachsen ein Jahr später. In Berlin soll der Höhepunkt 2028 erreicht sein, in Brandenburg bereits 2027. Danach geht es bergab – teils drastisch: Bis 2040 rechnen die Kultusminister mit einem Minus von rund 16 Prozent in den ostdeutschen Flächenländern.
Die aktuellen Zahlen:
- Thüringen: Höchststand 2025/26 mit rund 261.000 Schülern, danach Rückgang auf 219.000 bis 2040.
- Sachsen: Maximalwert 2027 mit gut 534.000, 2040 nur noch knapp 460.000.
- Sachsen-Anhalt: 2025 noch rund 255.000, 2040 nur noch 197.000.
- Berlin: Anstieg bis 2028 auf etwa 503.000, dann Rückgang um sieben Prozent bis 2040.
- Brandenburg: Wachstum bis 2027 auf rund 326.000, dann Minus von 16 Prozent bis 2040.
KMK-Präsidentin Oldenburg: „Wir müssen heute die Weichen stellen“
Simone Oldenburg (Linke), Bildungsministerin in Mecklenburg-Vorpommern und derzeitige Präsidentin der KMK, mahnte an, die Politik müsse auf diese Trends frühzeitig reagieren: „Die Bedarfe verändern sich – mal in der Grundschule, mal in der Sekundarstufe. Auf der Grundlage verlässlicher Daten brauchen wir kluge Steuerung und Flexibilität. Wir müssen heute die Weichen stellen: mit ausreichend Lehrkräften, moderner Infrastruktur und einer zuverlässigen digitalen Ausstattung.“
Laut KMK wird die Entwicklung derzeit von zwei gegenläufigen Kräften bestimmt (News4teachers berichtete): Einerseits habe die Zuwanderung – insbesondere infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – die Schülerzahlen kurzfristig steigen lassen. Rund 230.000 Schülerinnen und Schüler ukrainischer Herkunft seien in der Prognose berücksichtigt. Andererseits sorge die seit 2022 sinkende Geburtenrate dafür, dass in den kommenden Jahrzehnten geburtenschwache Jahrgänge das Bildungssystem prägen werden.
Die Prognosen sollen den Ländern helfen, langfristige Entscheidungen für Schulbau, Lehrkräftebedarf und Förderstrukturen zu treffen. In Ostdeutschland wird das Thema allerdings bald auch heißen: Schulstandorte sichern, Klassen zusammenlegen, Lehrkräfte neu verteilen. Während der Westen also noch wächst, steht der Osten vor einer Phase der Schrumpfung – und damit vor einer neuen bildungspolitischen Herausforderung. News4teachers / mit Material der dpa
Trotz Kinderwunsch: Deutschlands Geburtenrate sinkt auf historischen Tiefstand









Hurra! Der Kampf gegen Neue wurde gewonnen!
Congrats an Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg! Niemand kann das Schrumpfen Eurrer Einwohnerzahlen ausbremsen, keep on keeping on! 😀