HEIDELBERG. Wer dauerhaft als Lehrkraft wenig zu leisten scheint, soll an Schulen künftig Konsequenzen erleben – in Baden-Württemberg jedenfalls. Die CDU dort will Schulleitungen Instrumente zur Leistungssteigerung an die Hand geben, sollte sie die anstehende Landtagswahl gewinnen.

Die Südwest-CDU will mehr Druck machen auf vermeintliche Drückeberger an den Schulen: Nach Plänen der Partei sollen sich die Verantwortung und das Leistungsprinzip im Lehrerberuf künftig stärker niederschlagen. «Wir versetzen Schulleitungen in die Lage, Engagement, Verlässlichkeit und besondere Leistung zu honorieren und schaffen dafür nachvollziehbare Kriterien sowie geeignete Evaluationsinstrumente», heißt es im Entwurf des Regierungsprogramms, das der Parteitag in Heidelberg am Samstag beschließen und mit dem die CDU in den Wahlkampf ziehen will.
Dort steht auch: «Zugleich geben wir Schulleitungen wirksame, rechtskonforme Werkzeuge an die Hand, um dauerhaft mangelnde Leistungsbereitschaft und Pflichtverletzungen zu adressieren – von strukturiertem Feedback über verbindliche Entwicklungsvereinbarungen bis hin zu abgestuften Sanktionen.»
Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Sturm, sagte, Schulleitungen und Bildungsverbände hätten der Partei zurückgespiegelt, dass man wenig Handhabe habe, wenn sich Lehrerinnen und Lehrer etwa weigerten, Fortbildungen zu machen. Dabei gebe es eine Fortbildungspflicht. Sturm nannte zudem einen hohen Krankenstand.
Die Möglichkeiten der Sanktionierung seien aber begrenzt, räumte er ein. So könne man Lehrern die Bezahlung nicht kürzen, da sie ja verbeamtet seien. Man werde versuchen, es über Anreize zu regeln – etwa, Fortbildungen auch in den Ferien anzubieten.
Die Parteispitzen blicken mit Sorge in den Wahlkampf. Im letzten BW-Trend Mitte Oktober des SWR lag die CDU im Land zwar bei 29 Prozent und damit auf Platz 1. Der Vorsprung schmilzt aber: Ein Jahr zuvor hatte die CDU noch bei 34 Prozent gelegen. Hauptgegner ist für die Konservativen neben den Grünen vor allem die AfD, die es laut Umfrage von Oktober mit 21 Prozent erstmals auf Platz Zwei schaffte. Die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der nicht mehr zu Wahl antritt, lagen bei nur noch 20 Prozent. Deren Spitzenkandidat ist Ex-Bundeslandwirtschaftsminister (und Kurzzeit-Bundesbildungsminister) Cem Özedemir. Gewählt wird am 8. März 2026. News4teachers / mit Material der dpa
Dauerhaft krankgeschriebener Lehrer tritt als Musiker auf – darf er das?









Inwiefern Fortbildungen in den Ferien ein Anreiz sein sollen, erschließt sich mir als Außenstehender nicht.
Dem Wähler gefällt es aber sicher, dass faule Lehrkräfte endlich zur Rechenschaft gezogen werden können. Allerdings wird durch diesen Punkt im Wahlprogramm suggeriert, dass viele Lehrer nichts arbeiten möchten. Die CDU wertet also den Lehrberuf ab. Da werden Erinnerungen an Bundeskanzler a.D. Schröder wach, der seinerzeit Lehrer als „faule Säcke“ bezeichnete.
Squeeze out. Neue soziale Marktwirtschaft halt.
Peter Heesen wollte damals faule Beamte bestraft, da Faulheit ein Dienstvergehen ist! Was ist der Mann von den eigenen Leuten angegangen worden!
Wichtig wäre es, ewig kranke Beamte konsequent in Frühpension zu schicken!
Die Union liebte das Beamtentum und ist schuldig daran, dass dieses nicht weitgehend demokratisiert wurde! Scheinbar merken nun auch Liberalkonservative, dass man Beamte nicht unbehelligt lassen kann, wenn allen Bürgern mehr Lasten und Reformen zugemutet werden sollen! Inwieweit überhaupt solche Verschlechterungen notwendig sind, ist natürlich noch einmal eine andere Frage!
bestrafen
Na ja, das wird wohl noch mehr zu Türschwellendidaktik und nachlässiger korrigierten Klausuren führen.
Der Anreiz, Fobis auch in der Ferien anzubieten, löst bestimmt einen wahren Ansturm aus……nicht.
Ich gehe jede Wette ein, wenn die Qualität der Fobis steigt und dies während der allgemeinen Arbeitszeit eines Lehrers stattfindet, dann nehmen auch mehr LuL dran teil.
Ich habe in der Vergangenheit an unzähligen Fobis zu ganz unterschiedlichen Themen teilgenommen, kann aber für mich feststellen, dass vielleicht 10 % das Niveau hatten, wie ich es erwartet habe.
Ich bin auch schon öfter vor Ende gegangen, weil es Zeitverschwendung war (schlecht vorbereitet, schlecht gehalten, schlecht moderiert, endlose uneffektive Arbeitsphasen).
„Wir versetzen Schulleitungen in die Lage, Engagement, Verlässlichkeit und besondere Leistung zu honorieren und schaffen dafür nachvollziehbare Kriterien sowie geeignete Evaluationsinstrumente“….
Wow, ganz tolle Idee….wo führt das hin? Zum „Mitarbeiter des Monats“?
Wer einen Keil zwischen SL und LuL treiben möchte, macht mit solchen Instrumenten alles richtig….
Man bedenke, SL ist nicht der Arbeitgeber, auch nicht der Personalchef. Wir dürfen nicht mal nach eigenem Ermessen Personal einstellen, sondern nur nach eng gesteckten Kriterien auswählen und zur Einstellung vorschlagen….
Schwachsinniger Populismus!
“Man werde versuchen, es über Anreize zu regeln – etwa, Fortbildungen auch in den Ferien anzubieten.”
Komische Vorstellung was die CDU unter Anreize versteht….