Nach Eltern-Brandbrief: Schneller Schutz für Grundschüler gegen Gewalt gefordert

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POTSDAM. Gewalt, Angst, Bauchschmerzen: Eltern schlagen Alarm wegen Zuständen an einer Cottbuser Grundschule. Nach Gewaltvorfällen wächst auch der Druck auf Brandenburgs Landesregierung.

Es brennt. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Angesichts von Gewaltvorfällen an einer Grundschule in Cottbus dringen Politiker im Brandenburger Landtag auf rasche Lösungen. «Hier muss jetzt sehr schnell gehandelt werden, und diese Zustände müssen abgestellt werden», sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann im Landtag in Potsdam. Es solle in den kommenden Tagen sehr intensive Gespräche des Bildungsministeriums mit dem Innenministerium und auch der Stadt geben.

Der Fraktionschef der CDU-Oppositionsfraktion, Jan Redmann, kritisierte: «Zu lange, habe ich den Eindruck, ist das ignoriert worden.» Die Landesregierung müsse an Schulen, an denen sich Gewaltvorfälle häuften, für mehr Sicherheit sorgen. Aus einem Sonderbericht des Innenministeriums geht laut Redmann hervor, «dass im Schnitt pro Tag vier Schüler in Brandenburg verprügelt werden, so sehr, dass die Polizei kommen muss».

“Fakt ist, dass es immer wieder Schülerinnen und Schüler gibt, insbesondere eine kleine Gruppe von Schülern, die sich nicht an Regeln hält”

Mit einem Brandbrief rufen Eltern einer Grundschule in Cottbus um Hilfe. Berichtet wird von Gewalt, Angst und Sprachbarrieren wegen eines vergleichsweise hohen Migrationsanteils. «Es kam wiederholt zu Schlägen, Tritten und Stürzen, deren Folgen ärztlich behandelt werden mussten», heißt es. Viele Kinder gingen mit Angst und Bauchschmerzen in die Schule.

Die Stadt Cottbus will stärker gegen Gewalt vorgehen – bis zum Aus für gewalttätige Kinder im Regelbetrieb. «Fakt ist, dass es immer wieder Schülerinnen und Schüler gibt, insbesondere eine kleine Gruppe von Schülern, die sich nicht an Regeln hält und Konflikte immer versucht, mit Gewalt zu lösen», sagte Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) vor einigen Tagen.

Es fehlt aber an Einrichtungen mit spezialisierten Pädagogen, die diese besonders schwer zu steuernden Kinder aufnehmen, sie somit außerhalb der Regelschule beschult werden, wie die Stadt mitteilte. Zur Lösung der Probleme seien unter anderem das Staatliche Schulamt und das Bildungsministerium gefragt. An diesem Mittwoch ist laut Bildungsministerium eine Elternkonferenz zu den Gewaltvorfällen geplant.

“Ausdruck struktureller Überforderung vor Ort”

SPD-Fraktionschef Lüttmann sagte, es müsse schnell zu Maßnahmen kommen, die «die Situation entspannen». «Die Eltern erwarten das zu Recht.» Es seien verschiedene Stellen wie das Bildungsministerium, das Jugendamt und die Polizei gefragt. Wie rasche Lösungen aussehen könnten, sagte SPD-Fraktionschef Lüttmann zunächst nicht.

BSW-Fraktionschef Niels-Olaf Lüders bezeichnete die Vorfälle als «Ausdruck struktureller Überforderung vor Ort». Seit Jahren wiesen Kommunen darauf hin, dass sie bei der Unterbringung, Betreuung und Integration von Geflüchteten an ihre Grenzen kämen; es gebe zu wenig Personal, zu wenig Steuerung, zu wenig Zeit für Integration. «Das rächt sich insbesondere dort, wo viele Kinder mit sehr unterschiedlichen sozialen und sprachlichen Voraussetzungen in kurzer Zeit zusammenkommen», sagte Lüders.

Er sagte, das Landesaufnahmegesetz mit der Schaffung von Übergangseinrichtungen für Asylbewerber mit unklarer Bleibeperspektive sei der richtige Weg. Damit könnten sich Kommunen gezielt auf die Integration konzentrieren. Das schaffe bessere Bedingungen für Schulen, Kitas und soziale Einrichtungen. News4teachers / mit Material der dpa

Grundschul-Eltern schreiben Brandbrief: Die Sicherheit unserer Kinder ist nicht mehr gewährleistet

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