GEW fordert für Lehrkräfte mit Zusatzaufgaben Entlastung beim Unterrichten

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SCHWERIN. Die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte sei zu hoch, stellt der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der GEW fest. Wer zusätzliche Aufgaben übernimmt, solle weniger unterrichten müssen.

Lehrkräfte haben eine Menge zu tragen. Illustration: Shutterstock

Lehrkräfte, die permanent über dem Limit arbeiten, können aus Sicht der GEW ihre Aufgaben nicht in dem Maß erfüllen, wie es für eine hohe Bildungsqualität erforderlich ist. Deshalb spricht sich die Gewerkschaft nach eigenen Angaben «für die Rücknahme der Stundenerhöhung aus, die vor vielen Jahren im Rahmen des sogenannten Lehrerpersonalkonzeptes erfolgt war. Als die Geburtenzahlen nach der Wende einbrachen, wurden die Lehrkräfte zunächst in Zwangsteilzeit geschickt und später die Pflichtstunden erhöht. Ein Sparmodell, welches zwar weitere Kündigungen verhinderte, aber auch später weitergeführt wurde. Während die Kolleg:innen früher gerne mehr gearbeitet hätten, aber nicht durften, stöhnen die Beschäftigten heute unter der im bundesweiten Vergleich teils besonders hohen Zahl an Pflichtstunden ohne ausreichende Anrechnungsmöglichkeiten», wie es in einer Pressemitteilung heißt.

«Wir brauchen mehr Anrechnungsstunden, sodass die Arbeitsbelastung auch adäquat abgebildet wird»

Wer als Lehrer zusätzliche Aufgaben übernimmt, sollte nach Auffassung der GEW weniger unterrichten müssen. «Wir brauchen mehr Anrechnungsstunden, sodass die Arbeitsbelastung auch adäquat abgebildet wird», forderte der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski. So müssten Mentoren, die angehende Lehrkräfte im Referendariat betreuen, mehr Anrechnungsstunden bekommen. Auch sei eine halbe Stunde weniger Unterricht pro Woche an der Grundschule zu wenig, um den Arbeitsaufwand eines Klassenleiters abzudecken.

An den weiterführenden Schulen gebe es gar keine Anrechnungsstunden für eine Klassenleitung, obwohl damit viel Arbeit verbunden sei. Die Gewerkschaft begrüßte, dass es künftig für die Verantwortlichen der Beruflichen Orientierung an den Schulen Anrechnungsstunden geben soll.

Aber: «Wer glaubt denn, dass mit einer halben Anrechnungsstunde pro Woche an einer Grundschule die Klassenleitung abgedeckt werden kann? », so empört sich Ulrike von Malottki, stellvertretene Landesvorsitzende. Sie ergänzt: «An den weiterführenden Schulen gibt es gar keine Anrechnungsstunden für eine Klassenleitung, obwohl alle wissen, dass da jede Menge Arbeit dranhängt.» Nicht ohne Grund seien so viele Leitungsfunktionen lediglich kommissarisch besetzt. Viele Schulen bedienten sich deshalb aus dem „Schulpool», wo in Abhängigkeit zur Schülerzahl eine gewisse Menge an Anrechnungsstunden hinterlegt seien, um die Lehrkräfte zu entlasten. «Die fehlen dann aber für die anderen Aufgaben», gibt die Oberstudienrätin zu bedenken. Auch Schulleitungen brauchen aus Sicht der GEW einen höheren Grundstock an Anrechnungsstunden.

Anlässlich einer Verbandsanhörung zur geplanten Änderung der Lehrkräftearbeitszeitlandesverordnung kritisierte die Gewerkschaft, dass die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in den Schulen in MV generell sehr hoch sei. «Wir werden den Personalmangel nicht beheben, wenn die Arbeitsbedingungen nicht besser werden», meinte Leschinski.

«Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir attraktive Angebote machen für die erfahrenen Lehrer:innen»

Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) betonte, dass MV trotz des bundesweiten Lehrkräftemangels an der Möglichkeit zur Teilzeit und an Anrechnungsstunden für ältere Lehrkräfte festhalte. Leschinski äußerte die Befürchtung, dass es bei den Anrechnungsstunden für Ältere in bestimmten Fällen zu Verschlechterungen kommen könne. Oldenburg erklärte, dass Lehrer ab einem Alter von 57 Jahren eine Stunde pro Woche weniger unterrichten müssen, ab 60 Jahren zwei und ab 63 Jahren vier Stunden weniger. «Das heißt, dass eine 63-jährige Lehrkraft 23 statt 27 Stunden unterrichtet.»

Die Gewerkschaft zeigt sich skeptisch: Zwar sei Oldenburg im Rahmen von Gesprächen mit Gewerkschaften und Verbänden von ihrem ursprünglichen Plan abgerückt, die Altersanrechnung nur noch dann vollständig zu geben, wenn die Kolleg:innen auch voll arbeiten, und habe die Schwelle, ab der die Altersanrechnung gilt, abgesenkt. «Aber Lehrkräfte, die etwa wegen Pflege von Angehörigen ihr Arbeitsvolumen nicht erhöhen können, sind mit der neuen Regelung schlechter gestellt», heißt es in einer Pressemitteilung.

Als nicht zielführend bezeichnet Leschinski die Regelungen für Lehrerkräfte, die nach dem Eintritt in die Rente noch parallel in der Schule arbeiten. Diese verlören einen Großteil ihrer Altersanrechnungsstunden, wenn sie nicht mehr im gleichen Umfang wie zuvor arbeiten. «Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir attraktive Angebote machen für die erfahrenen Lehrer:innen. Sie müssen gehalten werden. Hier zählt jede Stunde, die sie bereit sind zu unterrichten. Ich sehe hier die gesamte Landesregierung in der Verantwortung. Hier darf nicht gespart werden, ganz im Gegenteil!», so gibt sich der Studienrat überzeugt. News4teachers / mit Material der dpa

„Lehrkräfte erleben eine starke Entgrenzung ihrer Arbeitszeit!“ Studie: Nur noch jede fünfte würde den Beruf weiterempfehlen

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Realistin
5 Monate zuvor

Nein, grundsätzlich muss es wirklich für alle im Lehrberuf die 4-Tage Woche geben.
Ich denke, da kommen wir schlichtweg nicht mehr drumrum.
Die Arbeitsbedingungen verschieben sich nämlich immer weiter (Zeitausgleich, Homeoffice, Gleitzeit, workaway, Bildungsurlaub etc.)
Bei Lehrern ist rein gar nichts angekommen und die Flucht in TZ vieler Lehrerinnen bringt nichts, weil es einen hohen Verdienstausfall für Akademikerinnen hat.
Deshalb:
4-Tage Woche
30 % Homeschoolinganteil (online-Möglichkeiten)
Digitale Konferenzen und Besprechungen
Inflationsausgleich

wombatlover
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Diese Antwort auf jedes Thema lese ich immer und immer wieder. Wann wird auch uns Lehrern klar, dass jeder nur für sich selbst sprechen kann? Ich möchte keine 4-Tage-Woche, wenn die dann voll sind. Ich möchte kein Homeschooling, ich habe das gehasst. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das im Grundschulbereich laufen soll.
Es wäre also schön, diese Forderung zurückzufahren auf “die Möglichkeit einer 4-Tage-Woche”…

uwe
5 Monate zuvor
Antwortet  wombatlover

aber irgendwas muss für die Lehrer schnell besser werden.
Dann sage ich Deputate unter 20! sofort.
dann ist die 4 Tage W auf freiwilliger Basis und online-Unterricht kann ja auch in Absprachen klappen. Gibt es ja auch schon.

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  uwe

Schule ohne SuS, wäre das nicht auch was für Sie? Coaching am heimischen PC, vielleicht?

Peace
5 Monate zuvor
Antwortet  anka

Wieso nicht. In der Ukraine läuft schon sehr lange Distanzunterricht. Ich habe gerade einen Azubi aus der Ukraine bei mir. Da können sich alle anderen mal eine Scheibe von ihm abschneiden. Sehr leistungsstark, motiviert und engagiert. Breites fundiertes Fachwissen und hat super schnell Deutsch gelernt.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Sobald wir auch im Krieg sein sollten, ist das natürlich eine denkbare Option.
Wir sind aber gerade nicht im Krieg, weder gegen Viren noch andere Staaten.

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Was hat das damit zu tun? Die Ukraine hat auch schon vorher Distanzunterricht gegeben. Oder was glauben Sie, warum die das so gut können. Und das ist genau das deutsche Problem. Anstatt sich vorzubereiten, für den Fall der Fälle, macht man genau wieder gar nichts. In der nächsten Pandemie, und keiner weiß, was da kommt, gleiche Nummer wieder. Oder wenn Putin weiter machen will und in der Ukraine nicht aufhört. Wir in den Firmen machen das mit unseren Azubis.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Wiso? Wir können doch online-Unterricht und zwar richtig gut (wenn ich mal für mich sprechen darf). Ich persönlich will aber nur dann wieder online-Unterricht geben, wenn es sein muss (Krieg, Viren).
Die sozialen Folgen könnten sich mittlerweile herumgesprochen haben und die Lernrückstände kennen auch alle (zumindest die LuL unter uns).
Und präventiv online-Unterricht zu üben, für den Fall der Fälle? Sind Sie dafür Lehrer geworden?

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Wenn Sie richtig lesen würden, wäre Ihnen aufgefallen, dass ich kein Lehrer bin. Online Unterricht muss mit den Schülern geübt und vertieft werden. Weiß nicht, was Sie für Schüler haben, aber unsere Azubis müssen da eingeführt werden. Ihre Argumente sind deshalb völlig unlogisch.

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Und das Schulen gut online-Unterricht können, davon merken wir in den Firmen nichts. Azubis kommen ohne jegliche Fähigkeiten. Nur mal so als Info.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Atmen und somit am Leben bleiben ist doch auch schon was.

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Und falls Sie es noch nicht verstanden haben, die nächste Pandemie kommt schneller als Sie denken.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Wissen Sie da mehr als ich?

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Anscheinend.

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Und wir sind ständig im Kampf mit Viren, auch wenn das einige nicht mitbekommen.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Die erledigt wie gehabt meine körpereigene Immunabwehr, kein Grund für online-Unterricht.

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Diesen Querdenkerquatsch muss ich mir nicht antun.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Peace

Wiso überhaupt Querdenker? Ich? Wie kommen Sie denn auf so einen Stuß?
Und tschüß.

Peace
4 Monate zuvor
Antwortet  anka

Und Tschüss.

Lesender
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Hallo Realistin,

ich möchte auch auf keinen Fall eine 4-Tage-Woche ohne Homeschooling.
Die Anforderungen bei der Vorbereitung auf erfolgreiches Homeschooling sind noch höher als im Präsenzunterricht – das hat Corona für mich zumindest klar gezeigt. Nie wieder mache ich das in dieser Form mit (das gilt auch für erkrankte Kinder, die leider nicht mehr alles nachbereitet in den Lernraum geschoben bekommen können, da ich es einfach nicht mehr leisten kann).
Die Möglichkeit digitaler Besprechungen finde ich sehr gut, ebenfalls eine passende Besoldung / Bezahlung.
Aber vor allem muss Klassenleitung mehr entlastet werden, ebenso wie Korrekturen in der Oberstufe und die Vor- und Nachbereitung von Experimentierfächern muss entlastet werden.

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Lesender

Für die “Realistin” sind das viel zu konkrete Gedanken.
(Inhaltlich bin ich voll bei Ihnen)

Sepp
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Statt immer wieder die gleichen Forderungen zu stellen, machen Sie es doch mal konkret:

Wie stellen Sie sich 30 % Homeoffice in der Schule konkret vor?
Welche Jahrgänge, sind die Kinder zu Hause oder im Schulgebäude usw. und was machen die Kinder? Welche Fächer können Ihrer Meinung nach gewinnbringend im Homeoffice unterrichtet werden und welche nicht? Was machen Kinder, die kein eigenes Kinderzimmer haben?

Ansonsten bin ich gespannt auf Ihre Ausführungen zur Gleitzeit:
Komme ich dann einfach Montag früh zu meinem Chemie-Leistungskurs, wie ich gerade Lust habe, also mal um 8 Uhr und mal um 11 Uhr? Haben die Schüler dann auch Gleitzeit? Wenn dir dann zufällig um 10 Uhr zusammen in der Schule sind, können wir dann Unterricht machen?
Und wenn ich diese Woche Montag um 8 Uhr gestartet habe und nächste Woche um 11 Uhr beginne, was macht der Englisch-Kollege, der gerne nach mir mit der Lehrgrupppe arbeiten würde? Muss der seinen Unterricht dann nach meinem Unterricht richten?

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Hat hier schon mal irgendjemand eine Antwort auf diese Frage an “Realistin” erhalten?
Ich habe es gezählte 9* versucht: Nie eine Antwort erhalten. Das war noch vor meinen Layout-Tipps. übrigens.
M.E.: Realistin=Trollin.

Sim Si
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Es gibt viele Berufe und es gibt viele Menschen, die in diesen arbeiten. Die 4-Tage-Woche und jede Menge Homeoffice ist für den Großteil der Arbeitnehmer auch in Zukunft keine erreichbare Option. Weder der Fliesenleger noch die Bäckereifachverkäuferin oder Erzieherin wird jemals im Homeoffice arbeiten können. Das gilt v.a. für die Gen Z, die “irgendwas Sinnstiftendes und Nachhaltiges mit dem Computer im Homeoffice” machen möchte….ähm, ja!

Tom
5 Monate zuvor
Antwortet  Sim Si

Im Handwerk gibt es bereits die 4 Tage Woche, denn so hat es Realist hier geschrieben.
Die Lehrer haben aber gar nichts und null Verbesserungen.
Wenn Homeschooling nur bedingt gewollt ist, muss es die 4 Tage Wo geben.
Lehrer arbeiten gerade noch 5 Tage, abends und oft am Wochenende.

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

Schon wieder fehlt die durchgängige Unterstreichung mit Fettschrift!
Was ist bloß los in Realistan?

Thomas
5 Monate zuvor
Antwortet  anka

Anka bevormundet und lässt keine Verbesserungen zu.
So viel weiß ich mittlerweile auch schon.
Was diese Frau gegen eine 4 Tage Woche hat, wird nicht klar. Bei uns haben diese viele schon.

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Thomas

Wer ist hier ein Frau, Thomasine?

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

PS: Schule ist eben kein Youtube Kanal.
Vlt. sollten Sie dorthin umziehen und uns Lehrer* hier in Ruhe lassen?

Besseranonym_2
5 Monate zuvor
Antwortet  anka

🙂 vlt. traut sie sich da nicht so fett aufzutreten, nicht so anonym und Geschütz wie hier im Forum…..

Besseranonym_2
5 Monate zuvor
Antwortet  anka

2
🙂 ohje, obwohls passt: das sollte > geschützt ! heißen.

Tom
5 Monate zuvor
Antwortet  Realistin

gute Idee mit der 4 Tage Woche.
Das ist spürbare Entlastung 🙂

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  Tom

Nein, ist es nicht. Nur bei TZ.

Lesender
5 Monate zuvor

Ich bitte um Entschuldigung: In meiner früheren Antwort muss es heißen:
“…ich möchte auch auf keinen Fall eine 4-Tage-Woche MIT Homeschooling…”

SekII-Lehrer
5 Monate zuvor

Was stimmt eigentlich mit dieser sog. Gewerkschaft nicht? Es gibt in diesem Land seit Jahrzehnten klare gesetzliche Vorgaben für Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit. Diese einzufordern und durchzusetzen ist die genuine Aufgabe einer Gewerkschaft.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

“sogenannte” Gewerkschaft?
Haben Sie besseres anzubieten? 🙂

Im übrigen meine ich, Gewerkschaften setzen keine Regelungen durch, sondern die Dienstherr*innen. Die Gewerkschaft kann Stunk machen und klagen, was sie ja tut

Lisa_S
5 Monate zuvor

Ich bin auf jeden Fall auch für eine Entlastung von KlassenlehrerInnen. Vor allem in der Grundschule. In unserem Bundesland (RLP) gibt es da nicht mal die oben erwähnte halbe Schulstunde. Nötig wären drei, realistisch sind zwei Entlastungsstunden. An weiterführenden Schulen wären (nach meiner Erfahrung in Haupt- und Realschule) zwei Stunden nötig, realistisch ist eine. Aber die sollte es ohne Wenn und Aber geben! Gerade in Grundschulen hat man allein durch die Vernetzung mit Eltern, Jugendamt, Schulsozialarbeit, Lernpaten, Kinderpsychologen und Lerntherapeuten so viele Gespräche, dass man gar nicht mehr hinterher kommt. Von den ganzen Schulfesten, Projektwochen, Klassenfahrten, Wandertagen einmal abgesehen. Mit meinen 18 von 25 Stunden Teilzeit fange ich davon leider nur einen Teil ab…Aber die Teilzeit ist vom Ministerium schon so eingeplant. Je mehr Lehrerinnen in Teilzeit, desto mehr rechnet sich das für das Land, da ja jeder automatisch mehr macht – in seiner unbezahlten Freizeit….

mathea kühnel
5 Monate zuvor
Antwortet  Lisa_S

Ich bin Grundschullehrerin in NRW und habe aktuell zwei Klassen als Klassenleitung (2.Klasse und 4.Klasse). Als ich einmal vorsichtig nachgefragt habe, ob nicht eine Ermäßigungsstunde möglich wäre, wurde ich nur ausgelacht. Soviel zu “Entlastung bei Zusatzaufgaben”.

Fräulein Rottenmeier
5 Monate zuvor
Antwortet  mathea kühnel

Oh…..! Das ist hart. Das habe ich ein Jahr auch mal gemacht (Klasse 1 und 3) und es mich wirklich rundgemacht…..
Vielleicht wäre es sinnvoll mal den Lehrerrat einzuschalten und wenn das nichts bringt den zuständigen Personalrat….? Mindestens eine Anrechnungsstunde sollte da eigentlich drin sein (schon alleine wegen der doppelten Anzahl der Beratungsgespräche….). Nur Mut, deswegen muss man sich sicherlich nicht auslachen lassen.

Marie
5 Monate zuvor
Antwortet  mathea kühnel

Ich würde mich mal beim Lehrerrat erkundigen, wer im aktuellen Schuljahr wofür eine Ermäßigungsstunde bekommt. In der BASS findet sich folgendes: „Die Verteilung der Anrechnungsstunden im Einzelnen obliegt der Schulleiterin oder dem Schulleiter unter Berücksichtigung der jeweiligen besonderen Inanspruchnahme der Lehrerinnen und Lehrer.“ Das eine doppelte Klassenführung eine „besondere Inanspruchnahme“ darstellt, lässt sich ja wohl kaum bestreiten. Das könnte auch ein Fall für die Gleichstellungsbeauftragte sein.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Die SL muss aber dem Lehrerrat und der Lehrkräftekonferenz mitteilen, wer für welche Aufgaben wieviel Entlastung erhält. Zu unterscheiden sind dabei die Ermäßigungen, die gesetzlich geregelt sind, und die Ermäßigungsstunden, die durch die SL aus dem “allgemeinen Topf” ausgeschüttet werden.
Zu den ersteren gehören z.B. die Ermäßigungen wegen Alters, Behinderung, Arbeit als SV-Lehrkraft etc.

Marie
5 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ja, genau, es muss öffentlich sein, wer wofür die “freien” Entlastungsstunden bekommt. Da würde ich dann in der LK eine offene Diskussion darüber anstoßen, ob die Kollegen nicht auch der Meinung sind, dass eine doppelte Klassenführung, noch dazu in unterschiedlichen Jahrgangsstufen, nicht Anlass zur Zuteilung einer solchen Entlastungsstunde wäre.

anka
4 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Sie haben recht.
Auch wenn das jetzt bestimmt arg besserwisserisch klingen mag; Anrechnungsstunden sind nicht dasselbe wie Entlastungsstunden.
Entlastung gibt es z.B. wg. Alters oder Behinderung.
Anrechnungsstunden sollen Arbeitsspitzen mildern (Klassenleitung, Lehrer*rat, Korrekturen etc.).
Gern wird in diesem Zusammenhang übersehen, dass mit dem 1. Beförderungsamt die Anrechnungsstunden für die zuvor ausgeübte Tätigkeit wegfallen.
Das nur der Vollständigkeit halber, die Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten hilft bei der Diskussion mit SL ungemein, so meine Erfahrung 🙂

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor
Antwortet  mathea kühnel

Über die Grundsätze zur Verteilung von Anrechnungsstunden entscheidet in NRW die Lehrerkonferenz auf Vorschlag des Schulleiters oder der Schulleiterin.

Ihre Lehrerkonferenz bzw. der Lehrerrat sollte also auf Ihre Schulleitung einwirken, dass sie der Lehrerkonferenz zumindst für die zweite Klassenleitung Anrechnungsstunden vorschlägt.

anka
5 Monate zuvor
Antwortet  mathea kühnel

Auslachen dafür geht ja wohl gar nicht!
Lassen Sie sich das bloß nicht gefallen!
Am Gym (NRW) ist das wie folgt geregelt:
(Regelungen an GS weichen ab, können aber recherchiert werden. Personalrat?

Der Lehrer*rat hat ein Anrecht darauf, von der SL die SCHIPS Daten (Schulinformations- und Planungssystem) einzusehen. Darin sind die zur Verfügung stehenden Anrechnungsstunden gelistet. Über die Verteilung des sog. Lehrertopfes entscheidet:
Über Grundsätze für die Verteilung der Anrechnungsstunden entscheidet die Lehrerkonferenz auf Vorschlag der Schulleiterin oder des Schulleiters. Die Verteilung der Anrechnungsstunden im Einzelnen obliegt der Schulleiterin oder dem Schulleiter unter Berücksichtigung der jeweiligen besonderen Inanspruchnahme der Lehrerinnen und Lehrer, soweit sich diese nicht aus dem Inhalt des Amtes ergibt.
Quelle: BASS 11-11 Nr. 1
Sinngemäß: die SL hat das letzte Wort, aber die LK redet mit.

Mannkannesnichtfassen
5 Monate zuvor

Ich dachte, das Unterrichten sei die Zusatzaufgabe!?

dickebank
5 Monate zuvor

… bei der vorallem die SuS die Arbeit erschweren. Ohne Unterrichtsverpflichtung ließe sich die gesamte Verwaltungsarbeit erträglicher gestalten:)

emma
5 Monate zuvor

Als Grundschullehrerin im Brennpunkt möchte ich definitiv die Kids täglich sehen, aber es wäre toll, wenn es nur 25 Stunden mut 18- 20 Kindern wären, statt 27 bald 28 Stunden mit 26 Kindern. Die Anforderungen sind doch arg gestiegen.

Walter Hasenbrot
5 Monate zuvor

Es braucht überhaupt keine Entlastung für LEehrkräfte mit Zusatzaufgaben, wenn endlich die Zeiterfassung eingeführt wird.

dickebank
5 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

… aber die exakte Zeit wird doch erfasst und gemessen, dafür gibt es doch die PTB in BS:)
Aber als Bundesbehörde ist die natürlich nicht für Landesbedienstete an Schulen zuständig. Dass Sie das einfach nicht einsehen wollen.