
Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch hat angesichts der anhaltenden Sparzwänge eine Diskussion über kostenloses Schulessen angeregt. «Wir werden dieses Thema debattieren müssen. Ich will die Ausgaben angesichts des Konsolidierungsdrucks konsequent auf die Bildungsqualität konzentrieren», sagte die CDU-Politikerin der «Berliner Morgenpost».
«Wer am “Kostenlos für alle”-Prinzip festhalten will, muss sagen, wo stattdessen Einschnitte zu rechtfertigen sind. Es ist tatsächlich eine Frage, ob Berlin sich einen dreistelligen Millionenbetrag für ein kostenloses Mittagessen leisten kann.» Es gebe sehr viele Eltern, die durchaus das Mittagessen ihrer Kinder in der Schule bezahlen könnten, sagte Günther-Wünsch.
Bildungssenatorin will auch beim Schülerticket sparen
«Mit dem kostenlosen Schülerticket verhält es sich so ähnlich. Brauchen das wirklich alle Schülerinnen und Schüler?» Die meisten Grundschüler würden ohnehin mit dem Rad oder dem Auto zur Schule gebracht oder gingen zu Fuß. «Es muss natürlich sichergestellt werden, dass Kinder ein Essen erhalten oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können», sagte Günther-Wünsch.
Die CDU-Politikerin wies auf die Regelung in Hamburg hin, die sie auch für Berlin für denkbar hält: «Die sozial schwachen Familien bekommen dort das Mittagessen aus Bildung und Teilhabe Mitteln finanziert, die anderen Familien zahlen je nach Einkommen Anteile an einem subventionierten Mittagessen.»
Beim Schülerticket komme es darauf an, eine Regelung zu finden, die sicherstelle, dass alle Kinder an Schulausflügen und Fahrten teilnehmen könnten. «Bildung kann aus meiner Sicht aber nicht gleichzeitig kostenlos und qualitativ hochwertig sein, wenn die Mittel begrenzt sind.»
Insbesondere über das kostenlose Schulessen wird in Berlin seit Langem diskutiert. Die SPD – und nicht zuletzt deren Fraktionschef Raed Saleh – macht sich dafür stark. In der CDU gibt es erhebliche Vorbehalte. Berlins Regierender Bürgermeister und CDU-Landeschef Kai Wegner hatte im Rahmen der Spardiskussionen im vergangenen Sommer gefordert, das kostenlose Mittagessen an Schulen auf den Prüfstand zu stellen. Bei den schwarz-roten Sparbeschlüssen im vergangenen Jahr wurde in diesem Bereich dann aber nicht gekürzt.
Berlin verzeichnet statistisch im Bundesländervergleich die höchsten Bildungsausgaben pro Schüler. In die Statistik fließen allerdings der Gratis-Besuch von Kitas, der Gratis-ÖPNV und das Gratis-Mittagessen für Schüler ein. Bei Leistungsvergleichen lag Berlin jahrelang mit hinten, konnte aber zuletzt (laut Bildungsmonitor der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft jedenfalls) aufholen (News4teachers berichtete).
Jau, eine echte Humanistin!
Ventus plenter non studet lebender.
So lässt sich selbst die humanistische Bildung konterkarrieren.
Ein t zuviel, wer es braucht, kann es behalten.
“libenter” ?
Rechtschreibkorrektur:(
Also noch einmal :
Venus plenter non studet libenter.
Kann es sich Berlin leisten, seine Lehrer großzügigst zu alimentieren (Herr S: aus P: “Weltweite Bestverdiener”) während gleichzeitig hungrige Kinder von ebendiesen Lehrern unterrichtet werden sollen?
Ein moralisches Dilemma, dass nach einem “pädagogischen Solidarbeitrag” förmlich ruft, oder?
Gen Z weiß Bescheid!
Das ist der zweite Schritt vor dem ersten. Berlin hat kein Geld, aber für die Lehrer gibt es Millionen mehr aus.
Ist es Aufgabe des Staates, allen alles möglichst kostenfrei zur Verfügung zu stellen? Wie bezahlt der Staat das? Wer ist der Staat? Der Bundestag im Reichstag?
Berlin hat aber pro Einwohner trotzdem noch deutlich mehr Geld zur Verfügung als die großen Geberländer im Finanzkraftausgleich. Nach meinen Informationen hätte Berlin einen Landeshaushalt von 39 Mrd. auf 3,9 Mio Einwohner, in BY wäre es 75 Mrd auf 13,3 Mio EW, in BW 67 Mrd für 11,1 Mio EW, in HE 38 Mrd für 6,4 Mio Einwohner.
“Kann es sich Berlin leisten, seine Lehrer großzügigst zu alimentieren […] während gleichzeitig hungrige Kinder von ebendiesen Lehrern unterrichtet werden sollen?”
Und während sie “hungern”, werden die Kinder immer fetter und unbeweglicher, siehe aktuellen Artikel hier bei n4t.
Für die Ernährung der Kinder sind die Familien noch immer selbst verantwortlich. Insofern brauchen wir kein kostenloses Schulessen, das wenig Wertschätzung bekommt, sondern Eltern, die ihren Kindern vernünftiges Essen mitgeben.
Stattdessen sieht man immer mehr Kinder, die zu Hause vernachlässig werden, nichts mitbekommen und dann morgens mit Chipstüten aus dem Supermarkt kommen.
“Für die Ernährung der Kinder sind die Familien noch immer selbst verantwortlich.”
Tja, Boomer(?), die gesellschaftliche Entwicklung der letzten 20 Jahre nicht mitbekommen? Eltern für ihre Kinder verantwortlich?
Wieso? Was hat es mit Humanismus zu tun, wenn vermögende Eltern ein kostenloses Mittagessen bekommen – oder eben nicht?
Bekommen denn in Berlin auch vermögende Eltern ein kostenloses Mittagessen? Ich dachte das wäre nur für Grundschüler so?
Die humanistische Bildung bezog sich ja auch nur auf das lateinische Zitat und nicht auf die Einstellung der Senatorin.
Übersetzung:
Voller Bauch lernt nicht gern.
Bitte schön.
“Ventus plenter non studet lebender.
So lässt sich selbst die humanistische Bildung konterkarrieren.”
Ich glaube, das läuft eher unter “humoristischer” Bildung.
“Plenus venter non studet libenter.”
Werden in Berlin denn tatsächlich die Kosten für die Kitas in die jährlichen Bildungsausgaben pro Schüler*in einberechnet und falls ja warum nur dort und in anderen Bundesländern nicht? Das Gratismittagesen gibt es m.W. in BE nur in der Grundschule, die Bildungsausgaben an den weiterführenden Schulen sind in Berlin aber m.W. auch jeweils bundesweit am höchsten. Dass sich Berlin laut Bildungsmonitor bei den Schulleistungsvergleichen aufgeholt hätte, wäre mir auch neu. Beim Bildungsmonitor2024-Schulqualität lag BE m.W. wie im Vorjahr auf Rang 15.
Früher war Westberlin die “Insel” in der DDR. Heute scheint sich nur dort die sozialistische Idee zu halten, der Staat müsse seinen Bürgern alles kostenlos bereitstellen.
Weiß jemand mehr darüber zu berichten, wie hochwertig und gesund das Berliner kostenlose Schulessen ist?
Auch im Sozialismus gab es nicht alles kostenlos! Aber die soziale Schere war nicht so ausgeprägt!
Genau, selbst die Fahrkarte (einfache Fahrt) für Schüler hat 20 Pfennige der DDR gekostet. Das Schüleressen 75 Pfennige der DDR – landesweit
Es wurde viel kreuz und quer subventioniert.
Da stimme ich Frau Günther-Wünsch zu. Kostenloses Mittagessen und kostenloser Nahverkehr sind nicht für jeden Haushalt nötig.
Es gab mal das Prinzip (in der Sozialdemokratie eigentlich, glaube ich): Starke Schultern tragen mehr als schwache Schultern. Ich bin in diesem Sinne nicht für die Abschaffung der Kostenfreiheit, sondern für die Staffelung nach Einkommensverhältnissen.
Die heutzutage mitunter vertretene Losung, jedes Kind sei gleich viel wert (meist eine Privatschulen-Losung für mehr staatliche Unterstützung durch die Allgemeinheit, von der sie sich abgesondert haben), ist wohlfeil, denn natürlich ist es auch wieder ungerecht, wenn ein (zugespitzt) 250.000-Euro-Haushalt (im Jahr) das Mittagessen kostenfrei bekommt genauso wie eine Familie, die vom Bürgergeld lebt. Gerechtigkeit hat verschiedene Aspekte. Alle gleich kann eben auch ungerecht sein.
Man muss das aber auch “ausbalancieren”. Wenn “die Armen” alles kostenlos bekommen und “die Reichen” alles bezahlen müssen, dann haben auch die Leistungsträger vielleicht am Ende nicht mehr in der Tasche als die Bedürftigen. (Ihr versteht, wie ich das meine.) Dann braucht man ja auch nicht mehr zu ackern, um mehr zu verdienen. Verdient man mehr, zahlt man alles selbst; verdient man weniger, bekommt man es kostenlos.
Zum Glück muss ich das Problem nicht lösen. Staffelung, denke ich, ist gut.
Ich stimme Ihrem Kommentar zu!
Das Mittagessen muss, mMn. nicht für alle kostenlos sein und könnte nach Einkommen und Kinderzahl berechnet werden.
Beim Schulticket bin ich aber für kostenlos für alle. Dadurch wird allen es einfacher gemacht, an verschiedenen Angeboten (Museum, Sportverein, Exkursionen,…)
teilzuhaben. Und vielleicht fahren dadurch auch weniger Elterntaxis durch die Stadt.
So eine Einstellung ist wahrscheinlich der Grund, wie Deutschland zu seiner “robusten” Bürokratie kam. Eine bizarr-naive Form von Gerechtigkeits-/Neidvorstellung, dass es schlecht wäre, wenn vermögende Kinder ein kostenloses Essen bekommen – denn sie könnten es ja viel leichter bezahlen, als eines armer Eltern. UNGERECHT!
Schön, dass Sie auch noch gleich darauf hinweisen, dass sie gar keine Lösung im Sinn haben – denn Sie zeigen ja schon einen Nachteil einer sehr selektiven Unterstützungslösung auf. Bzw. Sie wünschen eine der komplexesten Lösungen überhaupt, die Erstellung von Preisstaffelungen je nach Einkommensgruppe der Eltern. Am besten gründen wir dafür gleich eine neue Behörde/Abteilung, welche sich um die Datenerfassung (Datenschutz!), Kontrolle (Falschangaben!) und Beratung kümmert. Ganz wichtig auch die Erstellung von entsprechenden Schülerausweisen und die Umstellung der Schulkantinen, dass die gestaffelten Preise auch korrekt berechnet werden.
Nur mal nachgefragt, Sie sind sicher auch großer Fan des wahnwitzigen Bürokratiemonsters “Elterngeld”? Das mit einer endlosen Anzahl an Regelungen und Möglichkeiten (der offizielle Ratgeber für Eltern ist ein mehrere hundert Seiten dickes Buch) sehr gerecht sein will, aber am Ende vor allem viel Aufwand für alle, Schlechterstellung für von der Komplexität Überforderte und interessante Optimierungsmöglichkeiten für eine gewitzte Minderheit bedeutet.
Nun, wie Sie eingangs schrieben: “Starke Schultern tragen mehr als schwache Schultern”. Es nennt sich Steuern. Diese sind prinzipiell progressiv angelegt (natürlich auch mit vielen Ausnahmen und “kreativen” Gestaltungsmöglichkeiten, aber das ist ja kein guter Grund, ein paralleles System zu etablieren). Reichere Eltern (und sogar Nicht-Eltern!) finanzieren also somit “gestaffelt” mehr Schulessen als Ärmere.
Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.
Ist das die Argumentation, wenn 1 Prozent der Menschheit 90 Prozent des Vermögens besitzen, dann ist das doch nicht so schlimm, weil wir hier von nur 1 Prozent der Menschen reden?!
Wozu gibt es eigentlich Gehaltserhöhungen? Nach jeder Gehaltserhöhung steigen Preise und Abgaben. Da kann man sich ja die Gehaltserhöhung sparen.
Die CDU-Politikerin wies auf die Regelung in Hamburg hin, die sie auch für Berlin für denkbar hält: «Die sozial schwachen Familien bekommen dort das Mittagessen aus Bildung und Teilhabe Mitteln finanziert, die anderen Familien zahlen je nach Einkommen Anteile an einem subventionierten Mittagessen.»
Diese Regelung ist doch vollkommen in Ordnung. Das ist gerecht!
Zu kurz gedacht. Welche Familie ist schon reich. Kinder kosten eine Menge Geld. Allein schon eine größere Wohnung . Familien dürfen schön teuer Urlaub machen da sie nur in den Ferien fahren dürfen mit Schulpflichtigen Kindern und so weiter. Sollte man als Gesellschaft nicht dankbar sein daß es Kinder überhaupt noch gibt, bei den Kosten. Ich finde Schule, Fahrkarten der Kids , Mittagessen und Kitas sollten für alle kostenlos sein.
Mag sein. Dann aber für alle, egal in welchem Bundesland.
Ich sehe das ganz anders. Der Staat sollte Grundlagen sichern und Ungerechtigkeiten ausgleichen. Den Rest soll jeder selbst machen. Niemand wird gezwungen, mehr Kinder zu haben. Wer mehr haben will, soll dafür nicht die bezahlen lassen, die keine oder wenige haben wollen. Abgesehen also von der Hilfe vor Verarmung und Verelendung soll der Staat sich raushalten. Alle bisherigen millionen- und milliardenschweren Sozialausgaben haben nicht mal dazu geführt, dass die Deutschen wieder mehr Kinder bekommen, womit das alles aber immer begründet wird.
Braucht man Arbeitskräfte, kann man sie ins Land rufen. War immer so. Und warum eine Bevölkerung immer nur wachsen muss, leuchtet mir nicht ein. Wenn weniger Menschen in einem Land leben, braucht man doch auch von allem weniger: Man braucht weniger Schulen, weniger Lehrer, weniger Ärzte, weniger Sozialausgaben, weniger Wohnungen usw.-usf.
Und wer zahlt Ihre Rente – wer pflegt Sie, wenn Sie pflegebedürftig sind?
Herzliche Grüße
Die Redaktoin
Sandkatze ist bestimmt Beamte und bekommt eine Pension. Was soll sie sich also mit dem Pöbel rumschlagen?
Nee, du, Sandkatze ist keine Beamte. Schlimm?
Das hat sie doch gesagt! Ggf. Arbeitskräfte aus dem Ausland rufen.
Grundsätzlich hat sie Recht!
Die kommen aber nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.diw.de/de/diw_01.c.898910.de/nachrichten/deutschland_ist_nicht_das_paradies.html
Und deshalb hat sie nicht recht. Wir müssen uns schon um die Menschen kümmern, die wir haben. Um die jungen zumal.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die sind doch schon da, liebe Redaktion.
“Beschäftigungswachstum vor allem durch ausländische BeschäftigteIn den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen um 22 Prozent gewachsen – auf insgesamt 1,72 Millionen Beschäftigte. … Das Wachstum wird seit drei Jahren in Folge ausschließlich von ausländischen Pflegekräften getragen. Mittlerweile liegt der Anteil ausländischer Beschäftigter in Pflegeberufen bei 18 Prozent. Allein von Juni 2023 bis Juni 2024 wuchs die Zahl der Pflegekräfte mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 27.000.”
https://www.arbeitsagentur.de/presse/2025-21-tag-der-pflege-neue-pflegekraefte-kommen-vor-allem-aus-dem-ausland
Dummerweise gehen viele dann auch wieder weg – zu viel Rassismus hierzulande: https://www.altenpflege-online.net/warum-auslaendische-pflegekraefte-wieder-wegwollen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nein, Millionen haben sich einbürgern lassen. Das sind dann keine Ausländer mehr. Die Mitbürger mit Migrationshintergrund gehen aber eben auch auf die genannte Einwanderung zurück. (Gastarbeiter des letzten Jahrhunderts)
Das halte ich für ein “immergrünes Totschlagargument”.
Schon jetzt kommen die meisten Pflegekräfte aus dem Ausland. Und Rente muss man eben anders gestalten. Man schaue in andere Länder, wie die das machen. Und wenn weniger Menschen in Deutschland leben, beziehen irgendwann auch mal weniger Menschen eine Rente/Pension. (Das dauert natürlich.) Eines der Probleme des Rentensystems (nicht von mir) ist, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Erfreulicherweise.
Das Bismarck’sche Rentensystem ist nicht die einzige Lösung. Es war gut in seiner Zeit. Es passt nicht mehr in die heutige.
Und Rente muss man eben anders gestalten – klar, kürzen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Kommt darauf an…wenn sich Ihre Lebenserwartung positiv entwickelt, dann ist es eine Frage der Perspektive.
Liebe Redaktion, ganz genau und das passiert ja auch schon, z.B. durch Inflation. Die Rentenerhöhungen gleichen die Inflation bei Weitem nicht aus.
Ihr Lösungsansatz funktioniert also nicht. Und nun? Weiter kürzer, weil viel hilft viel?
Das ist nicht unser Lösungsansatz, das ist simple Mathematik: Weniger Beitragszahler = niedrigeres Rentenniveau.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wie machen das denn andere Länder mit wenig Nachwuchs? Das würde mich interessieren.
Das mit der Rente mag ein systematisches Problem sein, nicht? Man zahlt eben die Rente der jetzigen “alten Menschen” und bekommt dann potentiell das Rentengeld bspw. der Generation xyz, wenn man selbst “alt genug” ist.
Ich zahle ja auch nicht meine eigene Rente, sondern die der jetzigen Rentner.
Die Auswahl hat man eben nicht … Hat alles Vor- und Nachteile. Dürfte jeder seine Rentenoption selbst wählen …
Je nach Alter könnte das dann durchaus ein Roboter sein.
Ansonsten sieht es so oder so nicht so super aus … Die Altenpflege hat eben jetzt schon mit Fachkräftemangel zu tun. Auch hier sind die Arbeitsbedingungen nicht unbedingt überall toll … Dem muss man sich eben als Staat und (verantwortliche) Politiker stellen. Auch hier … Rahmenbedingungen sind ein tolles Lockmittel.
Ein gutes Pflegeheim zu finden und bezahlen zu können ist jetzt schon für viele eine absolute Utopie und wird voraussichtlich nicht besser werden …
Ob hier rein “mehr Kinder” die Lösung ist mag ich persönlich durchaus anzweifeln. Auch hier kommt dann ein “Peak” wie bei derzeitigen und v. A. kommenden Boomer-Jahrgängen. Auch das muss man dann angehen und kontrollieren.
Zusätzlich kommen jetzt wieder geburtenstärkere Wellen (und voraussichtlich weitere Migrationsbewegungen – Klima, Krieg, Usw.) auf uns zu. Dazu der aktuelle Fachkräftemangel in (nahezu) allen sozialen und gesundheitlichen Bereichen …
Immer zwei Seiten der Medaille hier.
Das sind krasse Ansichten. So funktioniert kein Sozialsystem. Die “goldenen Jahre” waren in Deutschland die, in denen es wesentlich mehr junge als alte Menschen gab.
Sie meinen 1871 – 1918? Stimmt, da haben im ländlichen Raum noch viele Familien bis zu einem Dutzend Kinder. Die Sozialversicherungssysteme waren gerade erst von Bismarck eingeführt.
Und auch diese werden dann älter … Sandkatze hat recht. Das ist schlichtweg eine Verschiebung des Problems und keine rational langfristige Lösung … Die Logik geht nur kurzfristig eben auf, außer “wir” steigern die Einwohnerzahl/Bevölkerungszahl ins “Unendliche”. Dazu fehlt dann wiederum irgendwann der Platz und es treten andere weitere potentielle “Problemchen” auf.
[Außer Sie wären für ein “Höchstalter”, ab welchen “wir” Menschen … Ich denke nicht, dass das Ihre Ansicht ist und Sie auf das hinaus wollen … Dann hätten wir eine gemachte “goldene Zeit” …]
Haben “damals” die Kinder in der Produktion gearbeitet? In den “goldenen Jahren”?
Kann man ja wieder probieren: junge Menschen nach dem ersten Eisprung, dem ersten Samenerguss (= adult) -> ab in die Produktion.
Das ist natürlich ironisch gemeint, Sie verstehen.
Also sollen im Endeffekt Singles oder kinderlose Paare über ihre Steuern die Kinder anderen Leute mit-finanzieren?
Denn am Ende bedeutet “kostenlos” doch, dass die Allgemeinheit die Kosten trägt…
Ob und wie viele Kinder eine Familie bekommt, ist eine persönliche Entscheidung. Ebenso bedeutet das aber auch die persönliche Verantwortung!
Übrigens muss niemandmeinen Kindern das Essen bezahlen. Ebenso käme ich nicht auf die Idee mich zu beschweren, dass z.B. Urlaub auf Bali mit Kindern teuer ist.
Dann besucht man eben die Verwandten in Bayern, wandert im Harz, schaut sich Burgen & Schlösser am Rhein an oder fährt an die Nordsee.
“Also sollen im Endeffekt Singles oder kinderlose Paare über ihre Steuern die Kinder anderen Leute mit-finanzieren?”
Ja – genauso, wie sie die Bildung für die Kinder anderer Leute mitbezahlen. Weil diese Kinder dann, sobald sie erwachsen sind, diese Gesellschaft (also auch die Kinderlosen) mittragen. Das nennt sich Sozialstaat und einen solchen zu organisieren, ist der Sinn von demokratisch legitimierter Politik.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Frage ist nur immer in welchen Rahmen und wie weit.
Bspw.:
Wozu gibt es Kindergeld (und wofür)?
Wozu gibt es Steuerbegünstigungen bei Ehe/Heirat?
Wozu gibt es Subventionen für Kinder und Familien?
Wozu gibt es Steuerklassen?
Usw. Usf.
Und wer zahlt diese …
Kinder sind Luxus [bspw. Zeit, Pflichten, “Einschränkungen”, Wissen und Geld]. Die Entscheidung sollte man durchaus im voraus (soweit möglich) überlegen.
Ich muss ebenfalls essen als Erwachsener … Mir zahlt das auch erstmal keiner. Das Essen von Kindern gehört logischerweise zur Kindesplanung dazu. Kindergeld usw. kann man natürlich mit eindenken.
Generell wäre ich persönlich daher für:
– Schulessen für alle kostenlos
– Schulessen für keinen kostenlos (dafür Kindergeld/”Sozialgeld” anders regulieren und erhöhen)
Es gibt eben mehrere “Rädchen”, an welchen man drehen kann.
Die Diskussion hat für mich nichts mit Sozialstaat zu tun!
Unsere Kinder ernähren wir immer noch selbst, da erwarte ich keine finazielle Unterstützung von anderen. Es muss auch keinen sozialistischen, gleichgeschalteten Standard-Urlaub für alle geben.
Wir entscheiden doch als Familie selbst, was wir essen und wie/wo wir bspw. Urlaub machen.
Alles was kostenlos ist findet wenig Wertschätzung: Das nur vermeintlich kostenlose Essen landet oft im Müll, kostenlose Bücher kommen ramponiert zurück, kostenlose Schreibwaren fliegen durch die Gegend. Es kostet ja eben nichts. Und genau diese Mentalität brauchen wir nicht.
Sie bekommen aber finanzielle Unterstützung von anderen – durch Kindergeld, durch Bildungsausgaben, durch Elterngeld… und das ist auch richtig so. Wer Kinder großzieht, dient damit auch der Gesellschaft. Andersherum: Kinder sind kein Privatvergnügen. Sie entscheiden nicht selbst, ob Ihre Kinder zum Beispiel in die Schule gehen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Wer Kinder großzieht, dient damit auch der Gesellschaft.”
Das hängt doch ganz stark von den jeweiligen Kindern ab und ist in dieser Absolutheit falsch.
Wenn Sie die Gesellschaft als überdimensionales Altenheim verstehen – dann womöglich nicht. Aber auch dort braucht es jüngere Pflegekräfte.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Puuh da muss man schlucken. Nicht das ganze Große verstanden. Wer fährt dann später Bus, backt Brötchen, fährt sie ins Krankenhaus und spielt Notarzt? Ohne Kinder keine Zukunft. Eltern zahlen Unmengen an Geld und Nerven bis die Kids erwachsen sind und dürfen zugleich auch Rentenbeiträge bezahlen. Und so weiter. Ohne Kids keine Zukunft. Ich finde im Übrigen auch diese Hotels und Restaurants bemitleidenswert die Kinder ausschließen. Armes Deutschland.
Hä, das große Ganze? Sie haben nicht verstanden, wie Arbeitskräftemangel seit Jahrhunderten behoben wird. Dann holt man sich Menschen aus dem Ausland nach Deutschland. Beispiel: So geschehen in den 60er/70er Jahren nach Schließung der Grenzen zur DDR (Mauerbau), als Westdeutschland schon mal einen gravierenden Arbeitskräftemangel hatte und Tausende Gastarbeiter aus Italien, der Türkei, Ex-Jugoslawien nach Deutschland kamen.
Ich finde im Übrigen auch diese Hotels und Restaurants bemitleidenswert die Kinder ausschließen. Armes Deutschland.
Beim Verhalten einiger Kinder heute finde ich das gar nicht verwunderlich:
Wenn jemand viel Geld ausgibt, um beispielsweise schön essen zu gehen, muss man damit leben, dass Kinder am Nachbartisch Theater machen?
Wenn jemand einen ruhigen Wellnessurlaub machen will, müssen da Kinder rumtoben und rumschreien?
Es kann doch gerne neben allgemeinen Angeboten auch Angebote ganz speziell für Familien mit kleinen Kindern geben, ebenso meinetwegen für Senioren, spezielle Angebote für Frauen, für Singles usw. Wenn ein Bedarf dafür da ist, warum nicht?
Ab ins Kinder- und Familien-Ghetto. Diese Einstellung könnte ein Grund mit dafür sein, dass dieses Land vergreist.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nö. Kinder so erziehen, dass sie sich im Restaurant/ Hotel/… angemessen verhalten.
Warum sind Kinder- und Familienangebote gleich ein Ghetto? Ist dann bspw. die Senioren-Fahrt oder meinetwegen die Frauen-Sauna dann Ihrer Meinung nach auch ein Ghetto?
Ich erwarte gar nicht von Kindern, dass sie immer leise sind und still sitzen. Aber wenn ich bspw. im Ruheabteil eines ICE sitze und arbeiten möchte, will ich da keine kreischenden und tobenden Kinder. Ebenso möchte ich dort auch keine Mitreisenden, die ständig ins Telefon schreien.
Es gibt neben Ruheabteilen doch auch normale Abteile und zusätzlich extra Familienabteile. Ist das Ihrer Meinung nach Ghettoisierung?
Warum ist es so schlimm, wenn es bspw. Hotels gibt, die speziell auf andere Bedürfnisse wie z.B. Ruhe eingehen?
„Ich finde im Übrigen auch diese Hotels und Restaurants bemitleidenswert die Kinder ausschließen.“ Ich buche nur noch Adults-only-Hotels. Gekreische und Getobe habe ich schon jeden Tag auf der Arbeit. Im Urlaub will ich mich erholen.
Sehe ich auch so. Das ist die berühmte Vollkaskomentalität der Deutschen: So wenige Steuern wie möglich zahlen und alles möglichst billig oder kostenlos bekommen. Wer keine Kinder hat, finanziert alles mit, was für Kinder subventioniert wird, ohne dass er selbst davon einen Nutzen hat (für seine eigenen Kinder). Trotzdem finanziert er alles mit. Ist auch ok. Das ist “der Staat”. Man finanziert auch die Straßen mit, auch wenn man kein Auto fährt und so keinen Nutzen für sein eigenes Auto hat. Aber gerade deshalb finde ich die ständig neu aufflammenden Vorschläge Kinderlosen irgendwelche Zusatzabgaben oder höhere Abgaben aufzuerlegen, unfair. Wie gesagt, sie finanzieren ja alles für Kinder mit. Das ist ja schon so.
Natürlich haben Sie einen Nutzen davon! Das, was Sie heute in die Rentenkasse einzahlen, wird nämlich später nicht reichen, schon allein wegen der Inflation. Da werden auch Sie auf die heutigen Kinder angewiesen sein.
Da haben Sie das Rentensystem nicht verstanden. Man zahlt nicht ein und bekommt später zurück, was man eingezahlt hat. Man zahlt einfach die heutigen Renten mit seiner “Rentenabgabe”. Man könnte auch einfach keine Rentenabgabe zahlen, die Steuern erhöhen und die Renten aus den Steuern zahlen. Warum das nicht geht? Wegen der Pensionen, denn dann würden die Beamten ja die Renten mitfinanzieren und das sollen/wollen sie ja eben nicht.
Aber das ist gar nicht nötig, wenn die Renten einfach aus den Steuern gezahlt werden, die alle zahlen. Wozu eine Extra-Rentenversicherung?
Das ist allerdings ein Systemproblem. Die Rentenbeiträge (von Nanu) werden ja auch nicht “für Nanu” genutzt, sondern für die jetzigen Rentner und Rentnerinnen …
Ansonsten hätte man eben genau die “Peak”-Wirkungen, dass immer mehr einzahlen müssten … Also man unendlich Wachstum braucht.
Dagegen stehen natürlich potentielle Aspekte wie ETF/Fonds, Technischer Fortschritt, Besteuerungsoptionen (Superreicher), Grundeinkommen usw. usf.
Die Zukunft ist zum Teil komplett “offen”, “spekulativ” und “dark”, andererseits sehr vorhersehbar.
Hier bewegt man sich zwischen “konnte man wissen” und “könnte sein”/”was wäre wenn”.
Die Rente in D ist umlagefinanziert. Noch
Wer weiß, wie es bis zur nächsten Bundestagswahl aussieht?
Das wäre aus meiner Sicht ein Rückschritt. Dänemark bzw. Skandinavische Länder bekommen es auch hin. Auch das Schulmaterial wird dort gestellt. Ist nicht die ganze Gesellschaft verpflichtet sich um die nächste Generation zu kümmern? Nicht nur die Eltern? Die tun meist schon genug.
Definitiv, die Frage ist nur der Rahmen … Wenn das Schulessen für alle bezahlt werden würde, fände ich das super … Allerdings, wenn es bezahlt werden “muss”, da Eltern sich das grundsätzlich nicht leisten können, dann stimmt doch was nicht … Dann sollte man vllt. statt “Symptombekämpfung” eine “Ursachenbekämpfung” anstreben. Oder nicht?
Also man muss sich schon entscheiden, Rente oder Krankenversicherung. Wir müssen sparen.
Gäbe es den Länderfinanzausgleich nicht, würde ich sagen “Nur zu, setzt Eure Prioritäten”. So gibt Berlin enorm viel Geld (wo kommt es her?) pro Schüler aus, und das Resultat ist – zumindest, wenn man den Wissens- oder meinetwegen “Kompetenz-“Erwerb betrachtet – eher mau.
Vor allem werden Unmengen an Essen weggeschmissen. Und wir alle zahlen dafür.
Genau. Auch die Lehrereltern, die sich nicht vorschreiben lassen wollen, dass ihre Kinder mit dem Pöbel ißt.
Was haben Sie denn für ein Thema? Unsere Kinder haben stets zu Hause die Hauptmahlzeiten eingenommen. In der Schule reichten Brote. Ernähren ist Elternsache.
Im – kinderreichen – Skandinavien nicht: https://www.gemeinsamgutessen.de/schulessen/international/schweden-hat-lange-schulverpflegungstradition
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das sehe ich bei uns leider:
Gericht mit Fleisch (oder vegetarischer Alternative), Gemüse und Stärkebeilage, die Kinder können um einen Nachschlag bitten, wenn sie nicht satt werden.
Als Konsequenz essen nicht wenige der Kinder, die kostenloses Essen bekommen, nur das Fleisch und schmeißen den Rest weg. Dann wird natürlich neues Essen nachgefordert, weil sie nicht satt sind!
Frei nach dem Motto:
Was nichts kostet, wofür ich nicht bezahle, hat eben keinen Wert! – Und so ein Verhalten brauchen wir nicht mit Steuergeldern unterstützen.
@ Redaktion:
In dem Bericht steht, dass Schweden das Essen für 1 Euro pro Gericht anbieten kann (das ist beeindruckend). Wenn man dann als Lehrkräfte mit den Klassen essen geht, und zwar nicht in der “Freizeit”, sondern aufs Deputat angerechnet, finde ich das völlig sinnvoll.
Oh, wow, das Essengehen wird dort auf das Stundendeputat angerechnet. Das finde ich mal eine hervorragende Idee!
Die Frage ist doch, in welcher Funktion ich mit den Kindern zum Essen gehe:
Ich kánn problemlos auch außerhalb des Unterrichts – privat – mal mit meiner Klasse ein Eis essen gehen. Das ist meine persönliche Entscheidung.
Wenn ich aber in meiner Funktion als pädagogische Fachkraft regelmäßig jede Woche (vielleicht sogar mehrfach) auf eine Erholungspause verzichte, mit den Kindern zum Essen gehe, auf Tischmanieren achte, zusehe, dass jeder alles wegräumt, der Tisch abgewischt wird usw., dann gehört das eben zur Arbeit. Warum sollte man das kostenlos in seiner Freizeit machen?
Die Frage ist doch, in welcher Funktion ich mit den Kindern zum Essen gehe:
Ich kánn problemlos auch außerhalb des Unterrichts – privat – mal mit meiner Klasse ein Eis essen gehen. Das ist meine persönliche Entscheidung.
Wenn ich aber in meiner Funktion als pädagogische Fachkraft regelmäßig jede Woche (vielleicht sogar mehrfach) auf eine Erholungspause verzichte, mit den Kindern zum Essen gehe, auf Tischmanieren achte, zusehe, dass jeder alles wegräumt, der Tisch abgewischt wird usw., dann gehört das eben zur Arbeit. Warum sollte man das kostenlos in seiner Freizeit machen?
Äußern Sie da Ihre Meinung oder eine Rechtsverbindlichkeit? Wo kann man die nachlesen?
Inwiefern natürlich? Wo steht das?
Ja, jeden Tag melden sich Kinder bei uns zum Essen an. Sie müssen, aber sie essen nicht oder sie werfen die Hälfte weg. Es ist ja kostenlos.
Es ist eben nicht kostenlos [außer für sie …], sondern für einige “umsonst”.
Den Unterschied kann man dann den Kindern/Eltern/KollegInnen/Schule/wem auch immer vielleicht auch mal erklären.