Im Landtag: Linke beantragt Streichung von zusätzlicher Unterrichtsstunde für Lehrer

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MAGDEBURG. Lehrer in Sachsen-Anhalt sollen nach dem Willen der Linken bald keine Zusatzstunde mehr leisten müssen. Dafür plant sie eine parlamentarische Initiative. Warum die Oppositionsfraktion das «Theater» beenden und damit für mehr Ruhe in den Schulen sorgen will.

Und weg. Illustration: Shutterstock

Die Linke will die umstrittene Zusatzstunde für Lehrer in Sachsen-Anhalt abschaffen. Das soll zum Ende des Schuljahres 2025/2026 realisiert werden, wie aus einem Antrag der Landtagsfraktion hervorgeht. «Dieses Theater muss schnellstmöglich beendet werden, damit wieder Ruhe in die Schulen einziehen kann», sagte Fraktionsvize Thomas Lippmann. Der Arbeitsaufwand für die Erfassung, Abrechnung und Überprüfung der geleisteten Vorgriffstunden sei erheblich, hieß es.

Im Kampf gegen den Unterrichtsausfall lässt Sachsen-Anhalt die Lehrkräfte seit gut zwei Jahren eine Stunde pro Woche länger unterrichten. Lehrerinnen und Lehrer können sich die zusätzlichen Stunden vergüten lassen oder sie auf einem Arbeitszeitkonto ansparen, um sie ab dem Schuljahr 2033/34 abzubauen. Für Grundschullehrkräfte bedeutet die Neuregelung 28 statt bislang 27 Unterrichtsstunden, für Sekundarschul- und Gymnasiallehrkräfte 26 statt 25 Unterrichtsstunden pro Woche.

Mehrere Klagen gegen die Maßnahme

Aus Sicht der Linken hat sich die Vorgriffstunde als untaugliches Element zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung erwiesen. «Die zusätzliche Pflichtstunde für alle Lehrkräfte wurde völlig unnötig und dazu ohne jeglichen Plan überstürzt eingeführt. Dadurch wurden die Erfassung und Bezahlung hunderttausender Überstunden, die ja ohnehin geleistet werden, erst so richtig ins Chaos gestürzt», so Lippmann. «Und die Unterrichtsversorgung ist heute noch schlechter als ohne die Vorgriffstunde.»

Es gibt mehrere Klagen gegen die Maßnahme. Am 4. September verhandelt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über die Begehren einer verbeamteten Lehrerin und eines angestellten Lehrers aus Sachsen-Anhalt. News4teachers / mit Material der dpa

Vorgriffsstunde: Lehrkräfte klagen erneut – jetzt vor dem höchsten deutschen Verwaltungsgericht

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3 Kommentare
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Nanu
1 Monat zuvor

Wir kennen die Linke ja schon aus verschiedenen Regierungskoalitionen. Wie andere auch fordert sie in der Opposition immer Dinge, die sie als Regierungspartner dann auch nicht macht (oder doch macht, obwohl sie in der Opposition dagegen war).

So fordert die Linke ja nun eigentlich die Abschaffung des Beamtenstandes, aber als Regierungspartner in Berlin hatte sie seinerzeit die Wiedereinführung des Beamtenstandes für Lehrer mitbeschlossen. So ist halt die Linke, aber ja, die anderen auch.

Nanu
1 Monat zuvor

Die Linke könnte ja nun in der Opposition in allen anderen Bundesländern, die seit Langem das gleiche Stundendeputat wie nun in Sachsen-Anhalt haben (28 bzw. 26 Stunden), eine Senkung fordern. Tut sie das?

Sie könnte außerdem dort, wo sie noch mitregiert, eine Senkung des Stundensolls für Lehrer beschließen. Dann wäre das glaubhaft. (In MV regiert sie mit und doch wohl auch in Bremen.)

mama51
1 Monat zuvor

Was ein Geheule…

Sachsen -An… = A13 = ~4800€ / Brutto = Einstiegsgehalt –> 27/ jetzt 28 Std. / GS
Hessen = A 12 (immer noch größtenteils) ~ 4086€ / Brutto = Einstiegsgehalt–> 28,5 Std. GS seit x- Jahren…
Hessen = A 13 ~4900€ / Brutto = Einstiegsgehalt und immer noch 28,5 Std./ GS

Menno, was wollen die KuK und die LINKE eigentlich? Also, nicht, dass ich ihnen das nicht gönne, aber irgendwann ist mit dem Gejammer auch mal Schluss! Sorry!