DETMOLD. Moderne Prüfungsformen, Lernen der Zukunft und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht: Mit diesen Themen haben sich 120 Schulleiterinnen und Schulleiter beruflicher Gymnasien aus ganz Deutschland bei ihrer Jahrestagung beschäftigt. Gastgeber war in diesem Jahr das Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg (DBB) des Kreises Lippe. Drei Tage lang tauschten sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Direktorinnen und Direktoren der Beruflichen Gymnasien in Deutschland (ADBG) über Chancen und Herausforderungen aus.

„Vier Berufskollegs befinden sich in Trägerschaft des Kreises Lippe. Alle leisten einen entscheidenden Beitrag, jungen Menschen nicht nur eine exzellente Ausbildung, sondern auch vielfältige Perspektiven für ihre Zukunft zu eröffnen. Dass die bundesweite Jahrestagung der ADBG in Detmold stattfindet, unterstreicht diese Bedeutung“, erklärte Landrat Axel Lehmann bei der Eröffnung. Die Tagung stand unter dem Motto „Berufliche Gymnasien zukunftsstark gestalten“.
Fokus auf KI und neue Prüfungsformate
Das Programm war geprägt von Fachvorträgen, Workshops und Diskussionsrunden. Ein zentrales Thema: Wie Künstliche Intelligenz sinnvoll in den Unterricht eingebunden werden kann. „Die KI ist in der Schule nicht mehr wegzudenken. Verbote für die Schülerinnen und Schüler sind der völlig falsche Ansatz. Stattdessen müssen wir die Schüler zum richtigen und kritischen Umgang mit der KI befähigen“, betonte Dr. Jörg Weber, Leiter des DBB.
Die Diskussionen drehten sich auch um die Frage, wie Prüfungen in Zukunft aussehen könnten. Weber berichtete: „Es wurde deutlich, dass sich viele Teilnehmende neue Prüfungsformate wünschen, zum Beispiel hilfsmittelfreie Teile, Teile mit KI-Einsatz und auch häufiger mündliche Prüfungen.“
Berufliche Gymnasien als attraktive Alternative
Neben den technischen und didaktischen Fragen spielte auch die Zukunftsperspektive der Schulform selbst eine Rolle. Die Teilnehmenden diskutierten, wie berufliche Gymnasien noch stärker als attraktive Alternative zu anderen Bildungswegen positioniert werden können – insbesondere mit Blick auf die Erwartungen von Schülerinnen und Schülern an eine moderne Schule.
Abgerundet wurde die Tagung durch ein Rahmenprogramm, das die Gäste in die regionale Kultur einführte: Besuche am Hermannsdenkmal und im LWL-Freilichtmuseum sollten den Gästen die Vielfalt des Kreises Lippe näherbringen. „Viele waren zum ersten Mal zu Besuch im Lipperland und waren begeistert von unseren Sehenswürdigkeiten und der Landschaft. Die meisten wollen gerne wiederkommen“, sagte Weber. News4teachers
“KI wird im Schulalltag immer noch wie ein Special Effekt behandelt”