Experten: Kreativität wird noch nicht als Ressource gehandelt. Das wird sich ändern

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KOBLENZ. Für die Wirtschaft wird die Fähigkeit zur Kreativität in Zukunft eine entscheidende Bedeutung erlangen. Wie diese schon in der Schule zu fördern ist berieten Pädagogen, Künstler und Wirtschaftsvertreter bei einer Podiumsdiskussion der Hochschule Koblenz. Langeweile helfe, ein statischer Lehrplan eher nicht, so die Experten.

Das Podium war sich einig, dass Kreativität eine Schlüsselkompetenz der Zukunft und für die Generierung von Innovationen in Unternehmen unverzichtbar ist. Dem Bildungssystem kommt dabei die Rolle zu, Kreativität abseits von statischen Lehrplänen stärker zu fördern als bislang. In diesem Zusammenhang verwies der Koblenzer Pädagoge Sascha Krause auf Studien über die hohe Kreativität von Kleinkindern, die im Laufe des Lebens enorm abnehme.

Viele Unternehmen betreiben heutzutage eine gezielte Kreativitäts- und Innovationsförderung, in enger Verbindung zu Wissenschaft und Forschung. Bild Joerg.trinkwalter – Wikimedia Commons (CC BY 3.0)
Viele Unternehmen betreiben heutzutage eine gezielte Kreativitäts- und Innovationsförderung, in enger Verbindung zu Wissenschaft und Forschung. Foto: Joerg.trinkwalter – Wikimedia Commons (CC BY 3.0)

Dem gelte es entgegenzusteuern. Für Nele van Wieringen, Leiterin des Keramikmuseums Höhr-Grenzhausen ist die Reizüberflutung ein Grund für den Verlust von Kreativität schon bei jungen Menschen: „Wir müssen wieder lernen uns zu langweilen – so kann Kunst, so können neue Ideen entstehen.“

Michael Denck Mitarbeiter der Innovationsplattform der Deutschen Bahn AG forderte dazu auf, Kreativität nicht nur bei jungen Menschen zu suchen und zu fördern: „In Unternehmen sind es vor allem die älteren Kolleginnen und Kollegen, deren Erfahrung unerlässlich ist, um die Innovationen letztlich umsetzen zu können.“

Sabine Mesletzky von der IHK Koblenz betonte, dass die Bedeutung von Kreativität in der Wirtschaft durch den Wandel im Arbeitsleben steigen wird: „Auf dem Fachkräftemarkt wird Kreativität noch nicht explizit als Ressource gehandelt. Dies wird sich ändern: Durch flachere Hierarchien und New-Work-Ansätze in Unternehmen müssen die Mitarbeiter nicht nur mehr kommunizieren, sondern selbst auch kreativer sein.“ – „Natürlich sind nicht alle Ideen verwertbar“, gab Prof. Dr. Daniela Braun zu bedenken, „aber es muss generell darum gehen, in Unternehmen kreative Bereitschaft zu wecken und zu unterstützen.“ (zab)

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