Große Schulreform: Frankreich will Hausaufgaben abschaffen

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PARIS. Frankreichs sozialistischer Präsident Francois Hollande will das Schulsystem in seinem Land umkrempeln. Damit macht er eines seiner Wahlversprechen wahr.

Ein Reformschritt soll die Abschaffung der Hausaufgaben sein, berichtet die österreichische Webseite „nachrichten.at“. Ziel ist, Chancengleichheit zwischen den Schüler aus den verschiedenen Schichten herzustellen, indem sie die Aufgaben in der Schule anstatt zu Hause erledigen. Bei Fragen sollen dort Lehrer bereit stehen anstatt der Eltern, die unterschiedlich gebildet seien. Rund 140 000 Schülerinnen und Schüler verlassen die Schulen jedes Jahr ohne Abschluss. Die meisten von Ihnen aus sozial schwachen Schichten.

Darüber hinaus sollen die in Frankreich üblichen langen Schultage, selbst in den Grundschulen beginnen sie zwischen acht und neun Uhr und enden häufig erst nach 17 Uhr, kürzer werden, dafür soll der unterrichtsfreie Mittwoch abgeschafft werden. Kinderärzte kritisieren die langen Schultage seit langem.

Francois Hollande reagiert auf die Kritik am französischen Schulsystem (Foto: Jean-Marc Ayrault/Wikimedia CC BY 2.0)
Francois Hollande reagiert auf die Kritik am französischen Schulsystem (Foto: Jean-Marc Ayrault/Wikimedia CC BY 2.0)

Außerdem soll die praktische Lehrerausbildung wieder eingeführt werden, die die konservative Vorgängerregierung abgeschafft hatte.

Entschieden ist aber über die Reform noch nicht. Bisher existiert nur ein Reformpapier des zuständigen Bildungsministeriums, zu dem die Regierung jetzt Schwerpunkte definieren soll, schreibt „die Presse“. Die Schulbildung sei eine Priorität seiner Regierung, betonte Hollande bei der Vorstellung der möglichen Reformschritte an der Pariser Sorbonne. nin

(20.10.2012)

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