Nach Warminski-Leitheußers Rücktritt: Der Ärger bleibt

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Ein Kommentar von NINA BRAUN.

Die Bildungsjournalistin Nina Braun. Foto: www.bildungsjournalisten.de
Die Bildungsjournalistin Nina Braun. Foto: www.bildungsjournalisten.de

Selten hat eine Landesregierung es sich so schnell mit der Lehrerschaft verscherzt wie Grün-Rot in Baden-Württemberg. Schon kurz nach Amtsantritt von Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) hatte die Auseinandersetzung mit den Lehrerverbänden eine bemerkenswerte Schärfe bekommen. Von einer „grün-roten Giftliste“ orakelte damals schon die eigentlich der SPD und den Grünen nahestehende GEW. Und die GEW war es auch, die immer stärkeren Druck auf Warminski-Leitheußer ausübte – und sie schließlich wohl auch zu Fall brachte. Denn der Arm der GEW reicht weit, weit genug jedenfalls in die Reihen der SPD hinein.  “Ich kann mich nicht erinnern, dass in den vergangenen 30 Jahren ein Schuljahr begonnen und die Kultusminister gefehlt hätten“, ätzte beispielsweise GEW-Landeschefin Doro Moritz, nachdem Warminski-Leitheußer sich bei der alljährlichen Vorstellung von Zahlen und Daten zum Schuljahresauftakt wegen Urlaubs hatte vertreten lassen.  „Die Kritik daran, dass ich die Schuljahres-Pressekonferenz nicht persönlich gemacht habe, war sicher berechtigt. Die habe ich auch aufgenommen“, sagte Warminski-Leitheußer noch im Dezember. Genützt hat ihr der Kotau nichts. Tatsächlich hatte sich die Sozialdemokratin auf dem glatten Parkett der Schulpolitik nicht stilsicher gezeigt und die Lehrerverbände mit Ungeschicktheiten und arrogantem Gehabe immer wieder provoziert.

Allerdings: Der Hauptkonfliktpunkt ist mit dem Rücktritt nicht beseitigt. Der geplante Abbau von 11.600 Lehrerstellen vergiftet das bildungspolitische Klima im Ländle. Das wird Ministerpräsident  Winfried Kreschtmann (Grüne) jetzt unmittelbar zu spüren bekommen – er hat nun keine Kultusministerin mehr, die den verständlichen Ärger darüber auf sich zieht.

Zum Bericht: „Baden-Württembergs Kultusministerin Warminski-Leitheußer gibt auf“

 

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