Debatte um verweiblichte Schreibweise: Hochschulverband rät zur Gelassenheit

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BERLIN/BONN. Der Deutsche Hochschulverband rät mit Blick auf die geplanten verweiblichten Schreibweisen an der Uni Leipzig zur Gelassenheit. «Man sollte die Sache nicht zu hoch hängen», sagte Verbandssprecher, Matthias Jaroch. «Diese Entscheidung war eher Zufall als ein von kühner Hand geplanter feministischer Durchsetzungsakt.»

Ein großes Hochschulgremium hatte beschlossen, künftig nur noch Schreibweisen wie Professorin zu benutzen – auch für Männer. Anlass war offenbar, dass ein Professor Diskussionen vermeiden wollte. In Kraft getreten ist die neue Grundordnung aber noch nicht.

«Wir finden die Verwendung des generischen Femininums im allgemeinen Sprachgebrauch äußerst ungewöhnlich und mehr als gewöhnungsbedürftig», sagte Jaroch. Im allgemeinen Sprachgebrauch klängen die Formulierungen fremd. Deshalb glaube er auch nicht, dass das ein Massenphänomen an deutschen Hochschulen werde. Auch zur Gleichberechtigung führt die Frauen-Form seiner Meinung nach nicht. «Wir brauchen keine weiteren Zeichen, sondern Taten.»

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Am Donnerstag berichtete «Der Tagesspiegel», auch die Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin könne sich eine solche Debatte vorstellen. Für sie sei es nach Angaben der Zeitung denkbar, an der Uni einen Monat lang nur die weibliche Form zu benutzen, um das Augenmerk auf die sensible Verwendung der Begriffe zu lenken. dpa

Hier geht es zum Artikel Herr Professorin? Uni Leipzig nutzt nur noch weibliche Bezeichnungen

(6.6.2013)

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1 Kommentar
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Günther Flossmann
10 Jahre zuvor

Also mich treibt folgende Frage um:
heißt es künftig „der Herr Professorin hat gesagt….
oder „die Herr Professorin hat gesagt…..
oder vielleicht doch „das Herr/Frau Professorin hat gesagt….

Einfach unglaublich wie diese verknöcherten „Gender-Ideologinnen“ die deutsche Sprache verhunzen; und das auch noch ausgerechnet an Universitäten.