Auf Krawall gebürstet: Wie die AfD auch mit der Bildungspolitik Stimmung macht

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BERLIN. Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry nennt die Medien „Pinoccio-Presse“ – eine Verniedlichung des Kampfbegriffs Lügenpresse. Dabei hat ihre Partei zur Wahrheit selbst ein taktisches Verhältnis. Stimmungen zählen mehr als Fakten. Auch in der Bildungspolitik: News4teachers hat sich angeschaut, mit welchen Positionen Lehrkräfte, Eltern und Schüler seit dem „Super-Wahlsonntag“ in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt verstärkt rechnen müssen.

Wahlsiegerin: AfD-Chefin Frauke Petry freut sich über drei Landtagswahlen mit zweistelligen Ergebnissen für ihre Partei (Archivfoto). Foto: Metropolico.org / Flickr (CC BY-SA 2.0)
Wahlsiegerin: AfD-Chefin Frauke Petry freut sich über drei Landtagswahlen mit zweistelligen Ergebnissen für ihre Partei (Archivfoto). Foto: Metropolico.org / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Die AfD ist auf Krawall gebürstet – auch in der Bildungspolitik. Beim Landesparteitag der AfD am gestrigen Sonntag in Berlin stand das Thema Schule auf der Tagesordnung. Und auf dem Tisch lag die Forderung nach einem generellen Kopftuchverbot, also für Lehrerinnen und Schülerinnen.

Einer der Delegierten, Lehrer an einer Schule mit vielen Migranten, sagt, eine solche Regelung sei weltfremd. Doch er dringt nicht durch. Der anti-islamische Reflex ist stärker: Es wird auf einen angeblich totalitären Anspruch des Islam verwiesen, auch auf Frankreich und die Türkei, wo dies auch so geregelt sei. Seit zwei Jahren gibt es zwar kein Kopftuchverbot an türkischen Schulen mehr, Fakten interessieren hier aber niemanden. Auch die Tatsache, dass das Bundesverfassungsgericht ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen erst im vergangenen Jahr als unverhältnismäßig gekippt hat und einem Verbot für Schülerinnen das grundgesetzlich verbriefte Persönlichkeitsrecht entgegensteht – geschenkt. „Frauenverschleierung hat nichts zu suchen an unseren Schulen“, heißt es. Mit großer Mehrheit wird für ein Kopftuchverbot votiert.

Die Bildungspolitik der AfD ist wie die Partei selbst: Sie wirkt auf den ersten Blick harmlos, nimmt aber rechtspopulistische Strömungen auf – und birgt deshalb eine Menge Konfliktpotenzial. „Wir nehmen es nicht hin, dass für die Rettung von Banken oder für hunderttausende von Wohlstandsflüchtlingen Milliarden und Abermilliarden hart erarbeiteter Steuergelder ausgegeben werden, während Schulgebäude jahrelang auf ihre Sanierung warten, die Schlaglöcher auf unseren Straßen immer größer werden und um jeden Euro für eine nötige Strukturförderung gefeilscht werden muss“, so heißt es beispielsweise im Wahlprogramm der AfD Sachsen-Anhalt. Dem Bundesland also, in dem die AfD aus dem Nichts zur zweitstärksten Partei im Landtag aufgestiegen ist.

Gegen die Sanierung von Schulgebäuden dürfte niemand etwas einzuwenden haben. Aber: Hunderttausende von „Wohlstandsflüchtlingen“? Rettung von Banken? „Abermilliarden“? Schon der Duktus zeigt: Hier soll Schulpolitik für die AfD-Protestthemen Flüchtlingspolitik und Euro instrumentalisiert werden.

Für eine Partei, deren Vorsitzende die Medien „Pinoccio-Presse“ nennt (eine Verniedlichung des Kampfbegriffs „Lügenpresse“) ist bemerkenswert, wie frei sie selbst mit der Wahrheit umgeht. Der bildungspolitische Teil des Wahlprogramms der AfD in Sachsen-Anhalt beispielsweise beginnt – mit einer Falschbehauptung.

„Unser Bildungssystem ist akut bedroht. Das Leistungsniveau sinkt schon seit Jahrzehnten auf allen Ebenen, ideologische Experimente zehren an der Substanz“, heißt es dort. Das Leistungsniveau soll sinken? Das mag zwar einer weitverbreiteten konservativen Stimmung entsprechen, ist aber schlicht falsch: Die PISA-Studie attestiert Deutschland in den vergangenen 15 Jahren signifikante Verbesserungen in allen Bereichen. Selten in der Geschichte der Bundesrepublik war die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland so niedrig wie heute (was durchaus auch mit der Qualität des Bildungssystems zu tun hat). Und auch der zweite Teil der Behauptung ist reine Stimmungsmache. Ideologische Experimente sollen an der Substanz des Schulsystems zehren, und das schon seit Jahrzehnten? Damit scheint gemeint zu sein: die Einführung von Gesamt- und Gemeinschaftsschulen, die Inklusion – und die Sexualerziehung.

„Wir sind gegen den ideologischen Ansatz der Gleichmacherei, wie er in der Gemeinschaftsschule Programm geworden ist“, so heißt es denn auch im Wahlprogramm der AfD in Baden-Württemberg. Der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern, das „ideologisch motivierte Großexperiment“, wird abgelehnt – in Sachsen-Anhalt noch vergleichsweise schüchtern mit Verweis auf die Kosten. „Wollte man Inklusion, also die Unterrichtung von Kindern mit Förderbedarf in einer gewöhnlichen Schule, betreiben, müsste man die Schülerzahlen je Lehrkraft stark senken, die Fachlehrerzahl stark erhöhen  und die Weiterbildung von Nichtfachlehrern deutlich ausbauen. Dies erscheint unter den gegeben finanziellen Voraussetzungen des Landes Sachsen-Anhalt zur Zeit nicht finanzierbar.“

Grundsätzlicher heißt es bei der AfD in Baden-Württemberg: „Es ist von Vorteil für alle Betroffenen, wenn schwer lernbehinderte Kinder in Sonderschulen unterrichtet werden.“ Was aber sind denn „schwer lernbehinderte“ Kinder, und wer entscheidet über eine solche „Lernbehinderung“? Dazu gibt das Programm keine Auskunft. Einen Hinweis gibt der Landesverband Niedersachsen. Dort heißt es: „Die traditionelle, bewährte Inklusion muss unterstützt werden. Der Zugang zur Regelschule muss wieder an Eignung und Verhalten geknüpft werden.“ Heißt im Klartext: Das alte System mit Sonderschulpflicht wird zu einem System mit „bewährter Inklusion“ umdeklariert. Dass sich mit einem solchen Etikettenschwindel die UN-Behindertenrechtskonvention, die von Deutschland 2009 ratifiziert wurde, kaum erfüllen lässt, stört bei der AfD augenscheinlich niemanden.

Und dass die Einteilung von Kindern in „normale“ und „lernbehinderte“ in ein Zwangssystem für die Betroffenen hinausläuft (wie es der Förderschulstatus, der den Besuch einer Regelschule ausschloss, ja jahrzehntelang war)? Das irritiert die Mitglieder der Partei auch nicht. Ohnehin ist man mit Zwangsmaßnahmen schnell dabei: „Die verbindliche Grundschulempfehlung ist wieder einzuführen“, so heißt es im Kommandoton im Programm der AfD Baden-Württemberg.

Ob in der Schule die Vermittlung von „klassisch preußischen Tugenden Geradlinigkeit, Gerechtigkeitssinn, Ehrlichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Ordnungssinn, Fleiß und Pflichtbewusstsein“ gefordert wird, oder eine Erziehung  zum Nationalismus („Die deutsche Geschichte und die Geschichte Sachsen-Anhalts bieten genügend Anknüpfungspunkte, auf die wir uns mit Stolz berufen können“), ob auf das Prinzip Autorität gepocht wird („Sowohl während des Unterrichtes als auch gegenüber Schulverweigerern ist Unterrichtsdisziplin einzufordern und konsequent durchzusetzen“) oder gegen eine Sexualerziehung im Sinne einer „sexuellen Vielfalt“ gewettert wird – stets herrschen schrille Töne vor. Die Faktenlage interessiert dabei kaum.

So behauptete der niedersächsische AfD-Vorsitzende Paul Hampel mit Blick auf eine rot-grüne Initiative zur Toleranzerziehung: Aus anderen Bundesländern sei bekannt, dass Schüler dort sogar in Spielen Sexpraktiken mit teilweise pornographischem Charakter darstellen sollten. Wieder eine Unwahrheit: In keinem Bundesland sollen Kinder in den Schulen „Sexpraktiken darstellen“ – solche Vorgaben gibt es in keinem Lehrplan in Deutschland. Trotzdem meint Hampel (und ignoriert dabei geflissentlich den grundgesetzlichen Erziehungsauftrag auch der Schulen): „Die Erziehung ist das Vorrecht der Eltern, die Schule muss bilden. Ideologische Indoktrination der Kinder hat dort nichts verloren.“

Auch die GEW wird hart angegangen. In einem Leitpapier der Gewerkschaft werde die normale heterosexuelle Beziehung „auf das Übelste verunglimpft“ und das Kinderkriegen „quasi zu einer Untat“ verdreht, so Hampel. Kinderkriegen als Untat? Die GEW-Vorsitzende von Baden-Württemberg, Doro Moritz, weist die Behauptung entschieden zurück – sie sei „böswillig“ oder „dumm“ oder im Zweifelsfalle beides.

Die AfD ficht das nicht an. Die Strategie, dies zeigen die Ergebnisse vom  Wahlsonntag, geht auf. News4teachers

 

Aktueller Nachtrag
Die „Rheinische-Post“ hat zusammengetragen, was gewählte Kandidaten der AfD auf Facebook so alles kommentiert haben.

Olenicak

Volker Olenicak, der 33,4 Prozent der Stimmen in seinem Wahlkreis Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) bekam und damit der AfD-Politiker mit dem besten persönlichen Ergebnis ist, zeigte sich im Oktober 2014 von einem Video inspiriert, das einen Lehrer zeigt, der Schüler mit einem Stock auf die Hand schlägt. Olenicak meinte dazu lapidar (Komma- und Grammatikfehler im Original): „Sieht hart aus aber ermöglicht in Zukunft sicher ein erträglichen Schulalltag. PS : intelligenten Schülern passiert das nicht jeden Tag.“ Es wird sicher interessant, Olenicak beispielsweise im Schulausschuss des Magdeburger Landtags sprechen zu hören.

Zur Analyse: Was wir jetzt brauchen – Eine Bildungs-Offensive gegen die Hass-Kultur!

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Beate S.
8 Jahre zuvor

Wenn „Auf Krawall gebürstet“ bedeutet, dass Widerspruch zu den politischen Positionen der etablierten Parteien reine Krawallmacherei ist, dann stimmen Überschrift und Inhalt des Artikels.
Vor und nach den Landtagswahlen konnte man allerdings auch einen anderen Eindruck gewinnen. Die beiden Talkshows gestern Abend von ARD (Anne Will) und ZDF (Maybrit Illner) sowie der Artikel hier bei n4t machen Krawall (hetzen also) gegen die AfD.
Wer nicht mit Scheuklappen vor dem Fernseher gesessen hat, durfte zum wiederholten Mal feststellen, wie dem/der jeweiligen AfD-Vertreter/in die bekannten und Vorwürfe gleich von mehreren Seiten um die Ohren gehauen wurden.
Ein Artikel der Huffington Post beschreibt das erneut unwürdige und für jede Demokratie fragwürdige Spektakel sehr treffend:

http://www.huffingtonpost.de/2016/03/13/illner-will-lanrtagswahlen_n_9456378.html?utm_hp_ref=politik

Anna
8 Jahre zuvor
Antwortet  Beate S.

Wenn die AfD dann mal die Regierung übernimmt, ist ja gottseidank Schluss mit der Freiheit der widerborstigen Presse – so wie in Ungarn oder Polen. Wie’s dann zugeht, zeigt die AfD ja schon jetzt:

http://pressefreiheit-in-deutschland.de/afd-und-pressefreiheit-niemand-kann-hinterher-sagen-nicht-gewusst-zu-haben-7758941/

Geog
8 Jahre zuvor
Antwortet  Beate S.

Ja, dann kehrt endlich Ruhe ein und der Tatbestand der Majestätsbeleidigung wird wieder eingeführt.

Bernd
8 Jahre zuvor

Oooh, die arme AfD. Lügt und hetzt und biegt die Fakten, dass sich die Balken biegen. Aber „Lügner“ (oder Pinoccios, hihi, wie die schelmische Frau Petry sagen würde) sind immer nur die anderen. Klar, die Unwahrheiten der AfD dienen ja alle einer höheren Wahrheit – nämlich der, dass die AfD immer Recht hat.

Alles nur „Krawallmacher“ (die von Ihnen zitierte Huffingtonpost ist auch dabei)?
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/frauke-petry-afd-chefin-der-luege-ueberfuehrt/12742166.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/fluechtlingskrise-petry-streicht-aussage-zu-waffeneinsatz-aus-interview-14053803.html
http://www.derwesten.de/politik/falsche-vorwuerfe-afd-mann-vor-laufender-kamera-blossgestellt-id11240493.html
http://www.huffingtonpost.de/2016/03/08/afd-medienstrategie_n_9407698.html

Aber das werden wir ja bald in einigen Landtagen erleben. Wenn sich dort das Niveau wiederfindet, das aus etlichen der AfD-Statements erkennbar wird, dann wird es richtig lustig, sich so manche Debatte dort vorzunehmen.

Geog
8 Jahre zuvor

Warum erinnert mich das alles soooo sehr an mehrnachdenken?

Kein Interesse an Fakten, der ewige Ideologievorwurf, keine Belege für Behauptungen, die GEW als das große Übel, die Experimente, die nicht funktionieren können, obwohl sie es in anderen Ländern bereits seit Jahrzehnten und in D an Schulen schon seit Jahren tun, die Verwirrung von Begriffen und Konzepten, haltlose Behauptungen en masse.

Mit dem Kopf im Sand lässt sich schlecht die Welt anschauen.

Bernd
8 Jahre zuvor
Antwortet  Geog

… aber mit dem Hintern nach oben lässt sich gut furzen. Um im Bild zu bleiben 🙂

Pälzer
8 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

danke, intellektuell ansprechende Beiträge sind immer willkommen. Aber sei um Sieben zuhause!

Georg
8 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Also ich habe herzlich gelacht, muss ich sagen.

Aber das ist ja auch genau mein Niveau. 😉

xxx
8 Jahre zuvor

Folgender Vorschlag ist sehr radikal, möglicherweise aufgrund der Folgekosten teuer und ziemlich riskant:

In Sachsen-Anhalt könnte die CDU — in Absprache mit der Opposition — eine Koalition mit der AfD eingehen. Dann müsste die zeigen, was sie kann und zeigt, was sie in der Praxis nicht kann. Der Koalitionsbruch ist vorprogrammiert, eine Neuwahl notwendig und man kann auf einen Absturz der AfD spekulieren.

dickebank
8 Jahre zuvor

http://www.spiegel.de/spam/

… etwa in diesem Sinne?

Bernd
8 Jahre zuvor

So einen Versuch hatten wir schon mal in der Weimarer Repbulik – ist bekanntlich völlig in die Hose gegangen.

„Während Nationalkonservative auf ein Zweckbündnis mit der NSDAP hofften, das sie nach der gemeinsamen Schaffung eines autoritären Staates wieder auflösen könnten, betrachteten die Nationalsozialisten ihre bürgerlich-deutschnationalen Partner nur als Gehilfen bei der Erringung der absoluten Macht im Staat, den sie dann ganz allein nach ihren Vorstellungen umgestalten wollten.“ Dumm gelaufen.

Quelle: http://www.bpb.de/izpb/10373/der-kampf-gegen-den-nationalsozialismus-vor-1933?p=all

Milch der frommen Denkungsart
8 Jahre zuvor

@Bernd:

Wer einer derart geschichtsvergessenen Analogie das Wort redet, offenbart nicht nur grabentiefe Unkenntnis (was aber offenbar in diesem Forum inzwischen zu einer quantité négligeable geworden ist), sondern verharmlost den Nationalsozialismus in gleicher Oberflächlichkeit.

Im Übrigen sei auch der Redaktion ins Stammbuch geschrieben, daß es ein janusköpfiger Versuch ist, die AfD mit Gegenargumenten zu entlarven (was ich per se ausdrücklich als legitim betrachte), die sie selbst jüngst noch bestritten hat, indem sie beispielsweise oft genug keine Gelegenheit ausließ, das hiesige Bildungssystem direkt oder auch mittelbar als überkommen, veraltet und aus der Zeit gefallen zu diskre- ditieren, nun aber darauf geradezu eine Hymne anstimmt, um die inhaltsgleiche Kritik der AfD zu kontern – quod licet Iovi, non licet bovi (das mag man nun gern wieder als Gespenst des überflüssigen Bildungsbür- gertums abtun, zumal Latein ja den Forumsverantwortlichen eh als Dorn im Fleische steckt).

Ursula Prasuhn
8 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist Polemik, liebe Redaktion, und hat mit Argumentation nichts zu tun:
„Wir lehnen die Holzhammerpädagogik der AfD mit ihrer schlichten Schwarz-Weiß-Sicht, mit ihren unbelegten Behauptungen, mit ihrem Früher-war-alles-besser-Gemecker und den daraus abgeleiteten, weltfremden und verantwortungslosen Forderungen ab.“

Umgekehrt könnte ebenso behauptet werden: „Wir lehnen die moralische Holzhammerpädagogik der Linkspopulisten mit ihrer schlichten Schwarz-Weiß-Sicht, mit ihren unbelegten Behauptungen, mit ihrem Heute-ist-alles-besser-Gesülze und den daraus abgeleiteten, weltfremden und verantwortungslosen Forderungen ab.“

Damit will ich nicht der AfD das Wort reden, sondern schlicht und ergreifend eine „Argumentation“ kritisieren, die Meinungsgegnern genau das angekreidet, was selbst mit Vorliebe praktiziert wird.

Küstenfuchs
7 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich muss vorwegschicken: Ich bin ein Verfechter eines gegliederten Schulsystem. Trotzdem werde ich niemals die AfD in der Schulpolitik unterstützten. Ein Grund ist die von Herrn Priboschek angesprochene „schlichte Schwarz-Weiß-Sicht“, denn auch ich muss zugeben, dass sich ein dreigliedriges (oder mit Sonderschule viergliedriges) System besonders in bevölkerungsarmen Gegenden kaum mehr umsetzen läßt. Das tangiert die AfD aber nicht, denn früher war alles besser.
Auch die angeführten unbewiesenen Behauptungen wie das „darstellen“ von Sexualpraktiken dienen nur dazu, Stimmung zu machen. Das solche Behauptungen grober Unfug sind, scheint die AfD nicht zu stören.

Was mich an dem Haufen aber am meisten stört, ist das Menschenbild. Wehrlose Menschen an der Grenze abzuknallen ist nicht akzeptabel, mit Menschen, die dieses fordern, werde ich niemals zusammenarbeiten. (Das ist nur ein besonders krasses Beispiel, es würde auch im Programmentwurf der AfD noch viele andere Punkte geben)

Georg
8 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Ich finds ja gut, was der Herr Priboschek schreibt.

Das Sie sich, Frau Prasuhn, daran stören würden, war vorhersehbar, die Richtung Ihrer Argumentation auch. Eine simple Invertierung – egal, ob das wirklich funktioniert oder nicht – und schon glauben Sie, ein Argument zu haben.

Wie einfach man sich die Welt doch machen kann.

KDD
8 Jahre zuvor

Was wir brauchen, ist in erster Linie einsicht der Politiker Ihre Fehler zu erkennen. Nehmen wir die SPD, in der SPD hat nur eine Person gewonnen der Rest der SPD ist sang und klanglos abgewählt worden. Da hätte es sich gehört als Parteivorsitzenden sofort zu rück zu treten und Neuwahlen zu ermöglichen. Aber lieber hetzt man gegen demokratisch zugelassene Parteien und duckt sich weg. Auch bei den Grünen gibt es auch nur eine Person die gewählt wurde, die Grünen sind abgewählt worden. Bei der CDU gibt es garkeinen gewählten die Partei wurde komplett abgewählt. Wenn man bedenkt, dass nur knapp die hälfte der Bürger gewählt hat und der ges. Rest die Wahlen verweigert, zeigt das etwas über die Legitimation der Parteien. Der einzigste Gewinner ist und bleibt die AfD.

dickebank
8 Jahre zuvor
Antwortet  KDD

Zurücktreten – nur für wen? Das Problem von Siegmar Gabriel ist doch, dass die Merkel geführte CDU links vom Seeheimer Kreis gelandet ist. Das hat sie ja in BaWü die Stellung als stärkste Partei gekostet.

In BaWü gibt es für die SPD keine Chance nach links zu rücken. Es hat ja Gründe warum die SPD im Ländle keine Schnitte gekriegt hat.

In ST kann die SPD ebenfalls nicht nach links rücken, da steht Die Linke ja schon – und ein Bruderkuss a la SED würde die SPD komplett sprengen.

Die Frage ist also gar nicht wie sich die SPD aufstellt sondern, was die CDU nach dem Wahldebakel macht.
Haseloff hat Pyrrhussieg errungen, regierungsfähig kann er eigentlich nur mit Hilfe der AfD werden.
In BaWü muss die CDU als Juniorpartner bei Herrn Kretschmann zu Kreuze kriechen und in den Koalitionsverhandlungen sich zu den „Gemeinschaftsschulen“ bekennen.
In RLP kann Julia Malu dann ebenfalls als Juniorpartner dienen

Und wie lange die Mittelständler der CDU noch zur FDP flüchten hängt ebenfalls vom kurs der Bundes-CDU ab.

Spannende Zeiten allemal … Fortsetzung folgt.

Ursula Prasuhn
8 Jahre zuvor

@Georg vom 15. März 2016 um 21:41
Es kommt auf die Perspektive an, wer wen als Welt-Vereinfacher sieht. Diese Rolle dem anderen zu unterstellen, zeigt nur immer wieder den Hang zur Diffamierung, um sich im Disput Vorteile verschaffen zu können.
Ihre Strategie, Georg, ist für mich ebenso unfair und schädlich wie die des allgemeinen politischen und medialen Umgangs mit der AfD.
Gestern Abend sah ich mir die “Phoenix-Runde” an, bei der es auch um die AfD ging. Die erste Viertelstunde verlief wie erwartet, dann allerdings wurde es interessant durch Prof. Norbert Bolz, der sagte: “Die Medien haben in der Flüchtlingsfrage katastrophal versagt, insbesondere die öffentlich rechtlichen, also ARD und ZDF. Sie haben sich nämlich – leider Gottes – nicht mehr damit begnügt zu informieren und die Welt darzustellen, wie sie sich darstellt für einen Journalisten, sondern immer mehr die Gebärde eines Oberlehrers angenommen und den Bürgern versucht beizubringen, wie man sich zu bestimmten Fragen zu verhalten hat.”
Sinnvoll war auch die spätere Forderung von Prof. Oskar Niedermayer nach mehr inhaltlicher Auseinandersetzung mit der AfD, denn nur so (und nicht mit Beschimpfungen) seien abgewanderte Wähler anderer Parteien zurückzugewinnen. Darauf die spontane Frage von Ulrich Reitz (Focus): “Haben Sie schon einmal erlebt, dass ein Vertreter der anderen Parteien versucht hat, sich in einer Talk-Show ernsthaft mit einem AfD-Vertreter über Sachfragen auseinanderzusetzen?” Die Antwort: “Nein”.
Darauf Herr Reitz: “Das ist ja das Problem. Wenn sie das nämlich machten, müssten sie zulassen, dass ihre eigene Politik in Frage gestellt wird.”
Aber schauen Sie sich am besten den Phoenix-Talk selbst an. Vielleicht hilft das ja ein wenig der Erkenntnis, wie kontraproduktiv auch Sie meiner Meinung nach mit Andersdenkenden umspringen und wie relativ wenig Diskriminierung heute noch zieht. Die Zeiten, in der Meinungs- und Verhaltensvorschriften sowie Prangermethoden hohe Wirkung zeigten, scheinen zwar dem Ende nahe, doch es besteht die Gefahr, dass bei einem Fortfahren auf dieser Schiene jeder Extremismus neue Nahrung erhält.
Es nützt auch nicht die Bekundung, dass man Radikalität und Faschismus ablehnt, wenn man sich und sein politisches Lager zugleich für einzig wahr und anständig hält und darum bei der Diskriminierung von Meinungsgegnern keinen Änderungsbedarf sieht.
Die AfD hätte nie so großen Erfolg gehabt, wären Politiker und Medien ihr klüger und vor allem anständiger begegnet. Dauernde Diskriminierung fanden zahlreiche Bürger jedoch anmaßend und schäbig. Einen neuen Partei-Konkurrenten einfach nur in die Schmuddelecke zu schieben und das als überzeugendes Argument darzustellen, übersteigt einfach die Grenzen des Erträglichen für viele Bürger.

http://www.phoenix.de/content/1087237

mehrnachdenken
8 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Frau Prasuhn, vielen Dank!
Auch ich sah die gestrige Phönix- Runde und trug mich mit dem Gedanken, darauf hier zu verweisen.
Bezüglich des Umgangs mit der AfD verpassten die Diskussionstn den anderen Parteien und vor allem dem öffentlich – rechtlichen Fernsehen und Rundfunk sowie einigen Presseorganen eine schallende Ohrfeige.

Wenn die Medien wissen möchten, wie sachliche und unabhängige Berichterstattung auszusehen hat, und was wir Bürger erwarten dürfen, sollten die 45 Minuten dieser Talkrunde zum Pflichtprogramm in allen Redaktionsstuben gehören.

Georg
8 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Und mehrnachblubbern, Sie wollen auch wieder darüber urteilen, was sachliche und unabhängige Berichterstattung ist?

Sicher solche, wie sie auf Autokraten-TV RT deutsch gemacht wird, oder?

mehrnachdenken
8 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Haben Sie sich die Phönix – Runde vom gestrigen Abend angesehen?
„Phönix“ halte ich nun in großen Teilen für Qualitätsfernsehen. Ich nehme darauf lediglich Bezug.
So wie ich Ihnen Ihre Meinung zugestehe, erwarte ich das auch von Ihnen mir gegenüber.
Offensichtlich sind Sie dazu aber schon nicht imstande.
Alle Tn, die sich Ihrem Meinungsdiktat nicht unterordnen, verunglimpfen Sie in übelster Form.
Aufschlussreich, dass Ihre teilweise schlimmen verbalen Entgleisungen von der Redaktion durchgewunken werden. Bisher wurde lediglich ein Beitrag von Ihnen gelöscht.
Wer hat schon Lust, sich bei jeder Gelegenheit, von Ihnen angreifen und beschimpfen zu lassen? Da ziehe ich angenehmere Beschäftigungen vor. Ich gehe stark davon aus, dass es zahlreichen Tn genauso geht.
Ich gebe auch noch zu bedenken, dass es sich hier immerhin um ein Lehrerforum handelt, in dem ich von vornherein einen zivilisierten Umgang erwarte.

Bernd
8 Jahre zuvor
Antwortet  mehrnachdenken

Das Problem fängt schon mit Ihrer (und der von leider zu vielen Menschen offenbar geteilten) selektiven Wahrnehmung an: „Die“ Medien gibt es in Deutschland nicht. Und was „wir“ Bürger erwarten, mehrnachdenken, muss auch nicht deckungsgleich mit Ihrer Meinung sein. (Phoenix ist übrigens auch ein öffentlich-rechtlicher Sender.) Natürlich gibt es schon seit langem Versuche von Journalisten, die AfD inhaltlich zu stellen – tatsächlich aber vermeidet die AfD Festlegungen, so gut es eben möglich ist. Im Fernsehen geben deren Funktionäre dann die Biedermänner und -frauen, auf der Straße sind sie dann die Einpeitscher.

Von der AfD gibt es inhaltlich nur ein „Nein“. Aber welche alternativen Lösungen bietet sie an? Tatsächlich wird Frau Petry dann mal nach hartnäckigem Nachfragen von Journalisten konkret und benennt die Konsequenzen ihrer Politik – nämlich ein Schießbefehl an der Grenze -, schon eiert sie rum und behauptet, das Interview wäre nicht autorisiert und das alles ja gar nicht so gemeint. Aber wie ist es denn gemeint?

Wie es denn aussieht, wenn die AfD dann mal so eine Art Programm entwickeln soll, sehen wir ja im Beitrag oben – eine primitive 50er-Jahre-„Pädagogik“ mit Sympathiebekundung für die Prügelstrafe und Ignoranz bestehender völkerrechtlicher Verpflichtungen, die Deutschland eingegangen ist (Inklusion). Übrigens ist der Artikel von News4teachers auch ein Beispiel dafür, dass sich Journalisten inhaltlich mit der AfD auseinandersetzen.

Devjo
8 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ist schon interessant, da unterstellen Sie der AfD doch tatsächlich keine Lösungen anzubieten. Haben Sie sich das Programm, bzw. die Leitlinien mal angeschaut, oder schwätzen Sie nur nach, was die Bertelsmann-Springer-ÖR Medien Mafia Ihnen vorsagt?
Ein erster Punkt ist z.B. die Einstellung jeder Rüstungsexporte in den Nahen Osten (das hat sich tatsächlich noch keiner der ach so „menschlichen“ regierenden Politiker getraut).
Auch ist kein Wort vpn „Nein“ zu Einwanderung, bzw. Asyl-Gewährung zu lesen, sondern lediglich eine kontrollierte Einreise und dem nachfolgend ein Gesetzentwurf zur Einwanderung nach Kanadischen Vorbild.
Auch der Schiessbefehl, den Sie hier so Beispielhaft anführen, kann eigentlich nur als Witz gemeint sein und beweißt, dass Sie das Interview noch nicht mal im Original gelesen haben (nur Mut informieren Sie sich mal, bevor sie wiederstandlos alles glauben was Ihnen die Medien erzählen).
Anbei mal ein Auszug aus dem Interview:
M“-Frage: „Nochmal: Wie soll ein Grenzpolizist in diesem Fall reagieren?“
Antwort Petry: „Er muss den illegalen Grenzübertritt verhindern, notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen. So steht es im Gesetz.“
„MM“-Frage: „Es gibt in Deutschland ein Gesetz, das einen Schießbefehl an den Grenzen enthält?“
Antwort Petry: „Ich habe das Wort ‚Schießbefehl‘ nicht benutzt. Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt. Entscheidend ist, dass wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen mit Österreich und Kontrollen an EU-Außengrenzen den Flüchtlingszustrom bremsen.“

Dazu kommt die Entscheidung von Fr. Nahles, Kontrolleure des Mindestlohnes mit Schusswaffen (wozu braucht man die, wenn man diese nicht benutzen soll / darf) in den Firmen aufzuschlagen.
Nun ja, auf ein bestehendes Gesetz hinzuweisen, ist natürlich etwas ganz anderes als ein solches Gesetz zu erlassen, aber Schwamm drüber…. 😉

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  Devjo

Immerhin, Devjo, das ist das erste Mal, dass ein AfD-Sympathisant hier einen inhaltlichen politischen Vorschlag macht.

So, Sie und die AfD wollen die deutschen Waffenexporte in den Nahen Osten einstellen. Sehr löblich. Dies wird die Bürgerkriegsparteien in Syrien, die von allen Seiten aufgerüstet werden, sicher schwer beeindrucken. (Nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen das Verbot von Rüstungsexporten in den Nahen Osten.)

Bis die Syrer, Iraker, IS, Kurden, Amerikaner, Russen und wer da noch so alles mitmischt allerdings wegen dieser beeindruckenden Geste Deutschlands ihren Krieg beenden, wird wohl ein bisschen Zeit vergehen. Was machen wir denn mit den Flüchtlingen bis dahin? Das ist doch die interessante Frage.

Die AfD, verstehe ich Sie da richtig, ist also für eine kontrollierte Einreise dieser Menschen? Dann habe ich diese Partei offenbar bislang wirklich falsch verstanden. Bitte schicken Sie doch einen Link auf eine offizielle AfD-Seite, dem diese Position zu entnehmen ist.

Da bin ich aber mal gespannt.

Devjo
7 Jahre zuvor
Antwortet  Devjo

Es geht nicht darum, ob die USA, Russen, Franzosen mitmachen bei einem Waffenembargo, es geht einzig und alleine um Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit.
https://www.alternativefuer.de/programm-hintergrund/programmatik/
Unter Integrationspolitik ist klare Aussage zu dem Thema Kriegs-Politische-Flüchtlinge.
Letztendlich wird doch jetzt genau das getan, was die AfD von Anfang an gefordert hat, bloß nicht wir nehmen die Flüchtlinge kontrolliert auf und registrieren diese, sondern überlassen dies der Türkei, bezahlen die Türkei und schei…. mal wieder auf die Menschenrechte.
Wie es die Regierung bereits bei den Waffenexporten, der Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien, der Unterstützung der US-Drohnenkriege, usw. usw. usw. getan hat und weiterhin tut.

Wie kann man dies nicht sehen?
Wir werden lückenlos überwacht (NSA, Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner und was weiß ich noch) unsere Souveränität wird der Wirtschaft auf dem Gabentisch dargeboten (TTIP, TiSA, CETA) zumindest wenn es nach der CDU, CSU, SPD FDP geht.
Die Mohn-Springer-ÖR-Merkel-Bande manipuliert die Menschen, sendet nachweislich falsche Informationen und und und….

Jetzt frage ich Sie, was meinen Sie was sollte schlimmer werden, wenn die AfD 20-30% bekommt?

Sicher gibt es Punkte in dem Programm, die ich auch nicht sooo toll finde (Klimawande z.B. um nur eins zu nennen), seien wir doch mal ehrlich schlimmer als die etablierten Parteien geht es doch kaum noch (ich kann das gerne weiter ausführen).

Viele andere Punkte sind sehr sinnvoll:
– Nein zu TTIP
– Keine Waffen in den Nahen Osten
– Steuerverschwendung unter Strafe stellen
– Entkoppelung der Politik von den Medien
– Direkte Demokratie
– Förderung von Familien
und noch einige andere.

Georg
8 Jahre zuvor
Antwortet  Ursula Prasuhn

Frau Prasuhn, weder haben Sie einen Begriff von Diskriminierung, noch von Rassismus, noch von „Rechts“, noch von Rechtsextremimus, noch von Faschismus, noch von Demokratie (außer dem, was Sie ganz persönlich unter Meinungsfreiheit verstehen)

Bitte: bevor Sie diese Begriffe benutzen, definieren Sie sie doch endlich. Das haben Sie bis heute nicht hinbekommen. Solange das nicht klappt, sollten Sie es vermeiden, sie zu benutzen, weil sie in Ihren Händen zu Gummi und immer dann bemüht oder gemieden werden, wenn es Ihnen in den Kram passt.

Sie sahen trotz mehrmaliger Nachfragen keinen Klärungsbedarf hinsichtlich einer Erziehung zu Gewaltlosigkeit und Antidiskriminierung in Schulen gesehen, äußerten Sympathie für das grölende PEGIDA-Volk, singen in leicht abgewandelter Form doch das gleiche „Lügenpresse“-Lied und bringen immer dieselbe Leiher: der AfD den Spiegel vorzuhalten und zu sagen, wessen Geistes Kind sie ist – und das anhand griffiger Kriterien, Zitate, programmatischer Äußerungen und ihrem öffentlichen Auftreten nachzuweisen -, ist Diffamierung, Ausgrenzung, was weiß ich noch alles.

Ich bin des Diskutierens mit Ihnen und mehrnachdenken überdrüssig geworden und habe, wie Sie sicher bemerkt haben, in den Pöbelmodus geschaltet. Bitte erwarten Sie von mir also keine langen und ausführlichen Argumentationen inklusive unzähliger Nachweise, wie ich Sie noch im letzten Jahr bemüht habe. Genau das ist eben nicht die Ebene, auf der mit Ihnen diskutiert werden kann.

Und bitte ersparen gerade Sie mir einen erneuten Faschismus- und Diskriminierungsvorwurf. Warum die kommen, obwohl Sie keine nachvollziehbare Idee oder Definition davon haben?

Nun ja, die Lösung ist seeeehr einfach.

U. B.
8 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Wenn Sie des „Diskutierens mit Frau Prasuhn und ‚mehrnachdenken‘ angeblich überdrüssig geworden“ sind und das nicht zum ersten Mal bekunden, warum hören Sie dann nicht endlich auf mit Ihren giftigen Anmerkungen zu allem, was die Beiden sagen?
Ihren „Pöbelmodus“ müssen Sie übrigens selbst verantworten, keiner zwingt Sie dazu, auch nicht die genannten und Ihnen angeblich überdrüssig gewordenen Personen. Selbstverantwortung und Selbstdisziplin gelten hoffentlich auch für Sie noch als Tugend und Pflicht.

Georg
8 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Natürlich, lieber U.B., Selbstverantwortung und Selbstdisziplin sind hohe Tugenden, auch in meinen Augen. Dazu gehört auch die Entscheidung über den Modus, in dem ich hier kommuniziere.

Aber wann ich welche Anmerkungen zu wem mache, ist meine Entscheidung.

Herzlichen Dank für Ihr Verständnis!

Nathalie
7 Jahre zuvor

Mir ist, ehrlich gesagt, nicht klar, was an den Positionen der AfD in der Bildungspolitik so furchtbar schlimm sein soll. Aus Sicht der Redaktion von news4teachers und dem einen oder anderen Kommentarschreiber hier, der grün-rote Auffassungen hat, mag das so gesehen werden, doch alles ist letztlich Meinungssache.

Die Überschrift des Artikels und teilweise auch der Inhalt machen für mich vor allem Stimmung gegen die AfD, also genau das, was der AfD in der Bildungspolitik zum Vorwurf gemacht wird.
Heißt oder hieß es von Grün/Rot und deren Bildungsvorstellungen eigentlich jemals auch, sie seien „auf Krawall gebürstet“?

Im Übrigen halte ich die Pisa-Tests nicht für den Stein der Weisen, jedenfalls ist er für mich nicht der alles entscheidende Beweis. Und geringe Jugendarbeitslosigkeit hängt wohl eher von einer florierenden Wirtschaft und einer seit Jahrzehnten stark schrumpfenden Geburtenrate ab als von besserer Bildung, wie der Artikel suggeriert.
Eine vergleichsweise geringe Jugendarbeitslosigkeit zum Beweis für eine immer besser werdende Schulbildung zu machen, ist mehr als gewagt angesichts der Tatsache, dass Arbeitgeber und Hochschullehrer seit Jahren über zunehmende Lerndefizite im Lesen, Schreiben und Rechnen klagen und sich gezwungen sehen, immer häufiger Nachbildungsmaßnahmen durchzuführen.

Ihr Artikel, Herr Priboschek, scheint mir eher auf Krawall gebürstet als das, was ich über die ach so schlimmen Bildungspositionen der AfD lese, mit denen „Lehrkräfte, Eltern und Schüler seit dem Super-Wahlsonntag in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt verstärkt rechnen müssen.“
Warum ein mulmiges Gefühl vermitteln, wo doch Tatsache ist, dass in keinem dieser Landtage die AfD auf der Regierungsbank sitzt?
„Stimmungen zählen mehr als Fakten“, schreiben Sie und meinen damit die AfD. Doch wie sieht es mit Ihrem Artikel aus?

Milch der frommen Denkungsart
7 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Priboschek,

als verantwortlicher Forenbetreiber steht es Ihnen natürlich ebenso wie jedem anderen Teilnehmer frei, auch Ihrer (bildungs)politischen Meinung kommentierend Ausdruck zu verleihen, wenn ich gleich glaube, daß sich ein Editor diesbezüglich eine gewisse Zurückhaltung auferlegen sollte, um gerade nicht in agitatorisches Sumpfgebiet zu geraten.
Für grenzwertig, ja -überschreitend aber halte ich es, wenn Sie die in sachlichem Ton vorgetragenen Gegen- positionen von Mitdiskutanten bald als „Früher-war-alles-besser-Gemecker“, bald gar als „Quatsch“ abbürsten
oder diesen unterstellen, daß sie sich um das Wohl unserer Kinder nicht scherten, ja vielmehr gleichsam irra- tionalen Haß in deren Gehirne träufeln wollten; damit gebrauchen Sie just jene simplifizierende Rhetorik, die Sie freilich ansonsten für perfide halten – von deren Patzigkeit ganz zu schweigen.

realo
7 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Philosoph Peter Sloterdijk äußerte vor kurzer Zeit über die Medien:
„Der Lügenäther ist so dicht wie seit den Tagen des Kalten Krieges nicht mehr.“ Im Journalismus trete die „Verwahrlosung“ und die „zügellose Parteinahme allzu deutlich hervor“. Das Bemühen um Neutralität sei gering, „die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an“.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Und Philosophen wie Sloterdijk wollen Bücher verkaufen, was sich mit Thesen im rechtspopulistischen Mainstream offenbar derzeit gut machen lässt.

Georg
7 Jahre zuvor
Antwortet  realo

Schöner Kommentar zu Sloterdijk von Georg Dietz, der sowieso schön kommentieren kann.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/landtagswahlen-peter-sloterdijk-erklaert-rechte-buergerwut-a-1082072.html

Nathalie
7 Jahre zuvor

Vielen Dank, Milch der frommen Denkungsart!

@A. Priboschek
Wie sollen sich Menschen mit anderer Meinung „herzlich eingeladen“ fühlen, „in diesem Forum dagegenzuhalten“? Um sich als Gesellschaftsfeind, als Stammtischbruder bzw. -schwester mit schlichtem Gemüt oder als ewig Gestriger beschimpfen zu lassen?

Bernd
7 Jahre zuvor

Dann fangen Sie, Nathalie, und Ihre Gesinnungsfreunde von der AfD doch mal damit an, politische und gesellschaftliche Realtiäten anzuerkennen – und hören Sie auf, bestimmten Bevölkerungsgruppen Menschenrechte absprechen zu wollen.

Inklusion ist ein einklagbares Menschenrecht, das seit der Ratifizierung 2009 durch den Souverän – den Bundestag – nicht mehr zur Debatte steht. Sicher lässt sich über die praktische Ausgestaltung sprechen. Aber (wie die AfD) so zu tun, als ob das deutsche Schulsystem von jeher inklusiv gewesen sei und deshalb nur die Uhren zurückgedreht werden müssen, ist keine politische Option. Sie könnten genauso gut über den Sinn des Frauenwahlrechts diskutieren wollen.

Genauso wirklichkeitsfern ist der Kopftuch-Vorstoß: Die AfD ignoriert dabei die grundgesetzlich garantierten Persönlichkeitsrechte, die in Deutschland natürlich auch für Schülerinnen gelten. Rechtlich ist die Situation eindeutig: Das Tragen eines Kopftuches in der Schule ist von der Religionsfreiheit geschützt. Unlängst hat das Bundesverfassungsgericht entsprechende Verbote für Lehrerinnen gekippt. Und die AfD? Schert sich nicht um diese Tatsachen.

In der Erklärung der Vereinten Nationen heißt es: „Kein Kind darf willkürlichen oder rechtswidrigen Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Die Disziplin in der Schule muss in einer Weise gewahrt werden, die der Menschenwürde des Kindes entspricht. Es hat das Recht, seine Meinung in allen es berührenden Angelegenheiten frei zu äußern. Die Erwachsenen berücksichtigen die Meinung des Kindes…” Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.” Seit 2000 ist gewaltfreie Erziehung Kinderrecht. Es verbietet „körperliche Bestrafung, seelische Verletzung und andere entwürdigende Maßnahmen”. Die AfD – zumindest einer ihrer herausragenden Repräsentanten in Sachsen-Anhalt – hat davon augenscheinlich nichts mitbekommen und hält die Prügelstrafe für ein geeignetes Sanktionsinstrument in der Schule. Widerspruch von Parteifreunden scheint Herr Olenicak dafür nicht bekommen zu haben. Sein Kommentar steht ja schon seit anderthalb Jahren unverändert auf seiner Seite.

Das nur mal zum Realitätsgehalt der AfD-Positionen. Dazu kommen Versuche, politisch Andersdenkende durch Lügen zu diskreditieren und die eigene Klientel durch Neiddebatten zu mobilisieren. Dazu kommt die durchsichtige politische Taktik, gesellschaftliche Konflikte zu schüren und in die Schulen zu tragen – Provokation statt Integration. Mit „Quatsch“ ist diese aggressive Anti-Haltung allerdings nur unzureichend beschrieben. Dafür ist sie für die Schulen zu gefährlich. Die brauchen Politiker, die sich ernsthaft mit den Herausforderungen beschäftigen, vor denen Lehrkräfte jeden Tag aufs Neue stehen, und Lösungen anbieten. Von der AfD kommt dabei: nichts.

Anna
7 Jahre zuvor

Noch ein schönes Beispiel dafür, wie die AfD die Schulpolitik für ihren Machtzuwachs missbraucht – und jegliche Realitäten dabei außen vor lässt: Sie will die Schulpflicht abschaffen. Eltern sollen nach dem Willen der Partei selbst wählen können, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder sie zuhause lernen lassen – sie müssen dann aber laut AfD einen Privatlehrer engagieren, der „gleiche Qualitätsstandards erfüllt wie Schulunterricht“.

Das Problem: Den gibt es aber nicht. „Es gibt keinen Privatlehrer, der so ein Tausendsassa ist, dass er auch in höheren Klassen bis zu 12 Fächer unterrichten kann“, sagt etwa Josef Kraus, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.

Quelle: http://www.huffingtonpost.de/2016/02/12/afd-schulpflicht-abschaffung_n_9216028.html

Die AfD schielt mit ihrer Homeschooling-Initiative offenbar auf Fanatiker oder religiöse Sektierer, die meinen, Kinder seien Privateigentum und jeglichem staatlichen Einfluss zu entziehen. Es ist halt keine Position abseitig genug, um von der AfD nicht aufgesammelt zu werden – Hauptsache: anti.

xxx
7 Jahre zuvor
Antwortet  Anna

Es gibt die Möglichkeit, die Prüfungen (ZAP an Gesamt-, Real- und Hauptschulen bzw. Abitur) extern abzulegen. Zu einem vorgegebenen Termin wird man in jeweils vier Fächern schriftlich und mündlich an vom Dezernat dazu beauftragten öffentlichen Schulen geprüft. Die schriftlichen Prüfungen sind dieselben wie die der öffentlichen Schulen. Die Noten dieser Prüfungen stehen dann auf den Abschlusszeugnissen, wie man sich das erforderliche Wissen aneignet, ist den Prüfungskommites egal.

Ich weiß aber nicht, ob die AfD dieses Modell forcieren möchte, die für vernünftige Beschulung außerhalb des öffentlichen Schulsystem erforderlichen Privatschulen werden sich ein Großteil aller Menschen im Allgemeinen und ein noch größerer Anteil der AfD-Wähler nicht leisten können. Wir reden dabei über 1500€ aufwärts pro Kind und Monat.

Arno
6 Tage zuvor
Antwortet  Anna

Aber es gibt andere Länder, die erlauben Home Schooling. Und da regiert nicht die AfD, sondern eine demokratisch legitimierte Regierung, die die Demokratie respektiert.

Gerald
7 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich akzeptiere Ihre Entscheidung und wundere mich. Für mich war das aber keine Werbung für die AfD, sondern Kritik am aggressiven, mit Drohungen gespickten Umgang von Gegnern mit der AfD.
Egal, welche politische Einstellung jeder hat, es geht nicht, dass eine zugelassene und zur Wahl antretende Partei mit Gewalt an ihrer Versammlungsfreiheit gehindert wird, d.h. mit Drohungen gegen Hoteliers und ihre Angestellten, die für die AfD gemietete Räume zur Verfügung stellen.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  Gerald

Im Moment stellt die AfD eine Bedrohung für alle denkenden Bürger da.
Durch die Assimilierung der rechtsradikalen Wählerschichten , die Auftritte eines Herrn Höcke bei Neo-Nationalsozialistischen Treffen, wie zum 70. Jahrestag der Zerstörung Dresdens, sind wir alle gewarnt.Man hat sich von liberalen Mitgliedern getrennt und stützt sich nur noch auf eine Angst-Mache gegen den Islam, Flüchtlinge und eine Skepsis gegen die Europäische Union.Es kommt nichts Substanzielles aus Ihrer „Bewegung“. Bleiben Sie so.

M. J.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Für denkende Bürger ist keine Partei eine Bedrohung. Sie lassen sich nämlich nichts so leicht weismachen, weder von der AfD noch von den Grünen, der Linken, der CDU, SPD oder FDP.
Und erst recht werden sie misstrauisch, wenn Meinungsmache betrieben wird mit arroganten Herabsetzungen, groben Verallgemeinerungen und erbärmlichen Beschimpfungen, weil genau das „Substanzielles“ vermissen lässt.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Die AfD ist eine Bedrohung für unsere Demokratie – mit ihren Lügen und vermeintlich einfachen Lösungen. Was uns droht, erleben gerade Großbritannien und die USA, wo Rechtspopulisten wie Bannon und Farrange die Revolution ausgerufen haben. Gottseidank sind die Deutschen mehrheitlich nicht so anfällig für radikale Parolen. Erfahrung macht halt klug.

U. B.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

@Bernd
Trotz aller Verteufelung der AfD beunruhigen mich solche Meldungen sehr viel mehr:

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-02/bundesamt-verfassungsschutz-islamistische-szene-gewachsen-hans-georg-maassen

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Na, da sind ja dann Lösungen wie Trumps „Einreisestopp für Muslime“ die „richtige“ Antwort – der IS jubelt schon.

Auch die Forderung der AfD, den Islamunterricht abzuschaffen, trägt natürlich „sehr“ zur Integration bei.

Schön, dass solche Rechtspopulisten dafür sorgen, dass der Islamismus noch richtig Zulauf erhält.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

M.J.

SS-Sigi aus Dortmund hat in Oelde für die AfD im vergangenen Jahr eine Demonstration mitorganisiert. Das sind schon echte Seilschaften zwischen Nazis und der AfD, oder wollen Sie das abstreiten.
Halten Sie uns für blind, dumm oder naiv?

M. J.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

@Bernd
Die AfD ist also auch schuld, dass bei uns der Islamismus so rasant wächst!?
Man lernt doch nie aus.

@Wrobel
Dieser „SS-Siggi aus Dortmund“ als Mitorganisator einer AfD-Demomstration ist für mich endgültiger Beweis für die Bedrohung unseres Staates durch die AfD.

Warum läuft der SS-Kerl eigentlich noch frei herum? Haben da etwa die Staatsorgane versagt? Volksverhetzung als Anklage müsste doch wenigstens drin sein.

Ein Glück, dass es geistige Bürgerwehren gibt, denen ich Sie und Bernd zurechnen möchte. Wo kämen wir hin, wenn sich jeder seine eigene Meinung bildete anstatt der von Ihnen vertretenen und allein wahren?

Arno
6 Tage zuvor
Antwortet  M. J.

Zur Beruhigung: SS-Siggi ist inzwischen verstorben. Er bedroht nichts mehr.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Die AfD, Pegida und Konsorten vergiften das gesellschaftliche Klima in diesem Land – wovon Extremisten auf allen Seiten profitieren.

Ja, AfD und Pegida tragen einen Gutteil Verantwortung für das explosionsartige Anwachsen des Rechtsterrorismus in Deutschland, mit Anschlägen gegen Migranten und Flüchtlingsheimen. Dass das auch den islamistischen Rattenfängern Kundschaft zutreibt, ist eigentlich nicht so schwer zu verstehen.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

M.J.
Sie sind ein richtig liebenswerter Zeitgenosse, der diesen stadtbekannten Menschenfreund aus Dortmund und die gemeinsamen Auftritte dieser vaterländische Verteidiger Deutschlands mit diesem netten Mitmenschen nicht sehen kann.
Hat ihre Brille eine rosa oder eine blaue Tönung, um die braunen Farbtöne zu unterdrücken.

g. h.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

@Bernd
Wer, wie und in welchem Ausmaß vergiftet, wird vermutlich verschieden empfunden und eingeschätzt. Ihre Sicht der Dinge ist deswegen ebenso wenig zustimmungspflichtig wie meine – zumindest nicht in unserem demokratischen Rechtsstaat.
Bei jeder Überzeugungsarbeit ist bekanntlich wichtig und richtig, die eigene Meinung sachlich und stichhaltig vorzutragen, sie aber nicht mit moralischen Ansprüchen zu versehen, die Zustimmung erzwingen, wenn zweifelhafte oder dünne Argumente nicht stechen.
Mich hat in den vergangenen Jahren zunehmend gestört und bedenklich gestimmt, dass Moralisieren zu einem Durchsetzungsmittel in Sachfragen geworden ist.
So schweben beispielsweise die Schimpfwörter „herzlos“ oder „unanständig“, über jedem, der sachliche Gründe vorbringt gegen eine generelle Inklusion, gegen die Abschaffung des gegliederten Schulsystems, gegen gebundene Ganztagsschulen, gegen die Abschaffung von Noten und Klassenwiederholung, gegen einen übertriebenen Unterricht in sexueller Vielfalt, gegen Frau Merkels Flüchtlingspolitik, gegen schräge Definitionen von Toleranz, Gerechtigkeit oder Chancengleichheit… usw.
Dass Personen auf diesen Gebieten oftmals nur noch beschimpft und in die Schmuddelecke geschoben werden, ist nach meinem Empfinden eine Schande für die Demokratie, auch wenn die triumphierenden Meinungssieger gern so tun, als hätten sie der Demokratie einen Dienst erwiesen.
Ganz sicher vergiftet auch ein solcher Umgang mit Andersdenkenden das gesellschaftliche Klima. Stimmungsmache statt Sachdiskussion ist nie gut, egal, von welcher Seite sie kommt. Und meiner Beobachtung nach kommt sie nicht nur von einer Seite.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

G.H.

Jeder soll hier seine Meinung sagen, sonst hat man man nicht die Möglichkeit andere Sichtweisen kennen zulernen. Niemand erhebt hier einen Absolutheitsanspruch auf die wahrheit.

g. h.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Danke, Herr Wrobel, dass Sie meine Meinung teilen.
Ihrem letzten Satz kann ich allerdings nicht ganz zustimmen.
Meiner Beobachtung nach wurden hier im Forum durchaus schon „Absolutheitsansprüche auf die Wahrheit“ erhoben verbunden mit Beschimpfungen von Meinungsgegnern, die nach meinem Dafürhalten sachlich argumentierten und trotzdem als reaktionär, geisteskrank (im Sinne von Phobie) oder rechtsextrem bezeichnet wurden.
Das vergiftet in hohem Maße das „gesellschaftliche Klima“, von dem die Rede war.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

g.h.

Ich möchte hier niemanden diffamieren. Es werden natürlich Assoziationen geweckt, wenn man sich hier austauscht.
Jeder hier hat andere Erfahrungen gesammelt,Vorurteile und Befürchtungen, welche sein Denken beeinflussen.
Da kann dann auch einmal etwas anders rüberkommen,als man es eigentlich schreiben wollte.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Sehr geehrte/r g. h.,

Sie hätten Recht, wenn es sich um sachliche Debatten, ob zur Flüchtlingspolitik oder zur „sexuellen Vielfalt“, handeln würde – hierbei haben moralische Urteile über Diskutierende nichts verloren. Ich habe, ehrlich gesagt, auch noch nie gelesen, dass jemandem „Herzlosigkeit“ oder „Unanständigkeit“ unterstellt wurde, der sich sachlich zu den von Ihnen angeführten Themen geäußert hätte, jedenfalls nicht von irgendeiner ernstzunehmenden Quelle (Spinner gibt es auf jeder Seite).

Wenn aber Lügen und Hassbotschaften zum Mittel der politischen Auseinandersetzung gemacht werden, dann sieht die Sache schon anders aus. Wer (wie AfD-Vize Gauland) erklärt, „ich glaube einfach, dass der Islam in seiner heutigen Form nicht integrierbar ist in eine westliche Gesellschaft“ – sortiert mal eben 4,5 Millionen Menschen, die zu 99 Prozent friedlich und gesetzestreu in Deutschland leben, aus der deutschen Gesellschaft aus. Wie, glauben Sie, fühlen sich die Muslime in Deutschland angesichts solcher Aussagen?

Wer (wie AfD-Landeschef Höcke) mit Blick auf die Erinnerungskultur zum Holocaust behauptet, die Schulen würden die deutsche Geschichte „mies und lächerlich“ machen, der spielt ganz bewusst mit dem Feuer. Wer Falschmeldungen über Flüchtlinge streut, um die Menschen zu verunsichern, wer „Volksverräter“ brüllend und mit Galgen für unsere Politiker durch die Straßen zieht, der ist nunmal ein Arschloch und hat sich für jegliche sachliche Diskussion disqualifziert.

Moral und Recht sind schon noch wichtige Kategorien in der Politik. Ich möchte nicht von einem Milliardär regiert werden, der jedes mal lügt, wenn er den Mund aufmacht, der die Regeln der Demokratie mit Füßen tritt und der sich selbst ungeniert die Taschen füllt, während er seriöse und ehrliche Politiker beschimpft.

Mit freundlichem Gruß
Bernd

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

PS. Es handelt sich übrigens nicht um „Frau Merkels Flüchtlingspolitik“, sondern um die Flüchtlingspolitik der gewählten Bundesregierung. Mit solchen kleinen Unwahrheiten fängt die Unsachlichkeit schon an.

Das geht dann weiter mit der „Kanzler-Diktatorin“ von Höcke und Gauland – und endet bei „Volksverräter“-Rufen bei Pegida und dem explosionsartigen Anstieg der Fallzahlen rechtsterroristischer Anschläge – und alle fühlen sich im Recht, weil die Flüchtlingspolitik ja angeblich ein Akt der Willkür war. War sie aber nicht.

Ein anderes Beispiel: Sie behaupten einen „übertriebenen Unterricht in sexueller Vielfalt“. Den gibt es aber nirgends (oder nennen Sie mir eine Schule in Deutschland!). Sachlich wäre es, sie würden gegen die MÖGLICHKEIT argumentieren, dass es einen solchen Unterricht mal geben KÖNNTE – tun Sie aber nicht, und das ist eben nicht ehrlich.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Bernds Aüsführungen sind sachlich und korrekt.

g. h.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

@Bernd
Mir scheint, dass Sie trotz gemäßigter Töne wieder ins Fahrwasser des Alleinbesitzes von Wahrheit geraten und darum zum Schluss doch wieder zur Moralkeule greifen mit der Anschuldigung, was der andere sage, sei „eben nicht ehrlich“.

Was Sie als „Unwahrheiten“ aufzählen, ist für mich das Ergebnis von erbsenzählerischer Interpretation nach der Devise: Wer suchet, der findet.

@I. Wrobel
Ich denke, dass Bernds Aüsführungen nur „sachlich und korrekt“ sind für alle, die seine politische Einstellung teilen und die Dinge so sehen wie er.
Deshalb fände ich es besser, wenn Meinungen und Urteile in einer Form vorgebracht würden, die weniger Anspruch auf alleinige Wahrheit erhebt. In diesem Fall z. B.: „Bernds Ausführungen finde ich sachlich und korrekt.“
Jemand, der Bernds Aussagen etwas anders sieht als Sie, könnte bei seiner und Ihrer Behauptung jetzt umgekehrt zum Vorwurf der Unehrlichkeit greifen, was vermieden würde, wenn diese als persönliche Meinung formuliert wäre.
Nochmals: Moralische Abwertungen von Meinungsgegnern wie der Vorwurf von Unehrlichkeit sind verletzend und kontraproduktiv in Sachdiskussionen. Solche Abwertungen kann auch nur vornehmen, wer behauptet, er allein wisse und spreche die Wahrheit.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Wer ist denn jetzt hier unsachlich? Sie behaupten Falsches – und wenn ich Sie sachlich und für jeden nachvollziehbar darauf hinweise, beschimpfen Sie mich als Erbsenzähler, Moralkeulen-Schwinger und Gegner der Meinungsfreiheit.

Das ist genau das Muster der Rechtspopulisten: hemmungslos gegenüber anderen und ohne Rücksicht auf die Wahrheit austeilen, aber unfähig, sachliche Kritik ohne Gejammer einzustecken. Arm.

„Ich denke, dass Bernds Aüsführungen nur „sachlich und korrekt“ sind für alle, die seine politische Einstellung teilen und die Dinge so sehen wie er.“ Eben nicht. Es gibt Fakten. Und es gibt Leute, die ihre Lügen als „alternative Fakten“ beschönigen.

g. h.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Wenn mir Spinat nicht schmeckt und ich in objektivierter Form sage: „Spinat schmeckt nicht“, ist das dann Fakt oder persönliche Meinung?

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Sie kennen offenbar nicht den Unterschied zwischen Meinung und Tatsachenbehauptung. Die Aussage, dass IHNEN Spinat nicht schmeckt, ist eine Meinung – und als solche von der Meinungsfreiheit geschützt. Die Aussage, Spinat ist orangefarben (oder er „schmeckt nicht“), ist dagegen eine Tatsachenbehauptung. Und zwar eine sachlich falsche, weil leicht zu widerlegende. Spinat ist nämlich grün, und mir schmeckt er.

Und das gilt in der Politik eben auch: Falsche Tatsachenbehauptungen bleiben falsch, auch wenn Sie sie als Ihre persönliche Meinung deklarieren. Die Erde ist keine Scheibe, nur weil Sie das vielleicht „meinen“.

g. h.
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Sie dürften doch wissen, dass einseitig dargestellte „Tatsachen“ (Halbwahrheiten) oder verkürzte Wiedergaben von Äußerungen so eine Sache sind, sonst gäbe es nicht dauernd Einwände, Ergänzungen und Proteste.
Z. B.: Ihre „Tatsachenbehauptung“, dass die Fallzahlen rechtsterroristischer Anschläge explosionsartig zugenommen haben, ist eine typische Halb- oder sogar Drittelwahrheit, denn es wird unterschlagen, dass für die linksterroristische und islamistische Seite dasselbe gilt.
Dadurch entsteht ein Bild, über das sich trefflich streiten lässt, ob es wirklich den Tatsachen entspricht. Ich meine nein, weil für mich die Absicht hinter der „Tatsachenbehauptung“ zu deutlich ist.
Zum Linksterrorismus hier ein 7-minütiger Beitrag aus der ARD-Sendung „Fakt“:

https://www.youtube.com/watch?v=woHSO555Dxk

Um auf die anderen von Ihnen genannten „Tatsachen“ einzugehen, fehlen mir allmählich Ausdauer und Lust.
Höchstens noch ein Rat: Wenn Ihnen die Formulierung „Frau Merkels Flüchtlingspolitik“ so unsauber und schief vorkommt, dann lohnt es sich, an fast alle Medien zu schreiben und sie an eine präzisere Ausdrucksweise zu erinnern. Bei mir bringt Ihr Hinweis zu wenig.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor

Der nennt sich selbst so und sitzt im Dortmunder Stadtrat.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Die Umzüge der Wutbürger durch Dresden und andere Städte organisiert die Pegida.

M. J.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Na dann sehe ich klarer. Der Mann sitzt im Stadtrat und übernimmt ironischer Weise die Bezeichnung seiner Person als „SS-Siggi“ von schimpffreudigen politischen Gegnern. Anders kann ich mir diese diffamierende Selbstbezeichnung nicht erklären
Welche NS-Seilschaft wollen Sie der AfD denn damit anhängen?

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Noch einmal. der Mann ist stadtbekannt und hat sich selbst diesen Namen gegeben.

dickebank
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Definiv bezeichnet er sich selber so und ist einer der Köpfe des braunen Spuks in der Dortmunder Szene. Ließe sich im übrigen ganz schnell duch einen Abgleich mit Radaktionsmaterial der Wetsfalen Post abgleichen.

M. J.
7 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Stimmt, habe recherchiert. Der Kerl gehört tatsächlich zur rechtsextremen (braunen) Szene in Dortmund und hat sich den Namen „SS-Siggi“ offenbar selbst zugelegt.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  M. J.

Im Internet steht genug über Sigfried Borchardt,,genannt SS-Siggi.Unter anderem in Siegel-TV.

Devjo
7 Jahre zuvor

Ich finde es doch sehr interessant, da heißt es auf der einen Seite, die AfD müsse durch Argumente „entzaubert“ werden, doch wo bleiben die? Gibt es vielleicht keine Argumente?
Wenn man nach Schweden und Frankreich schaut, kann man doch sehr schön sehen wohin eine (mehr oder weniger) „unkontrollierte“ Einreise hinführt.
Die AfD war die erste (und auch einzige) Partei die eine unkontrollierte Einwanderung kritisiert hat, aber anstatt zu reden und mit ihnen zu diskutieren wurden Sie als Nazis dargestellt.
Wenn man sich die Angriffe auf Parteibüros und Demonstrationen von Gegnern der aktuellen Politik, teils mit Schusswaffen, anschaut dann bekommt man nicht den Eindruck das man es überhaupt mit Argumenten versuchen will. Jeder der nicht der Meinung ist das diese unkontrollierte Einwanderung ein Segen und „wertvoller als Gold“ ist, wird diffamiert und angegriffen. Ist dies die Art die eine gesunde Demokratie auszeichnet?
Wo sind die Beweise das eine derartige Einwanderung ein Segen für das Land ist? Hinzu kommt niemals hat die AfD die Muslime pauschal an den Pranger gestellt, sondern nur diejenigen welche sich nicht an unsere Gesetze halten wollen und ihre Religion über eben diese stellen. Was ist daran falsch?
Das die „Einzelfälle“ der letzten Monate immer mehr zunehmen kann wohl niemand der sich in der realen Welt aufhält abstreiten. Welche Konsequenzen solch ein Verhalten auf für diejenigen hat, welche friedlich hier leben wollen, sein es Deutsche oder nicht, ist nicht von der Hand zu weisen.
Wo bleibt die vielbeschworene Toleranz für politisch Andersdenkende? Sie bleibt bei den angeblichen „Gutmenschen“ auf der Strecke.
Wir wollen auch nicht vergessen, dies geschieht ja so gerne, das Linke Regime in der Geschichte mehr Menschenleben gekostet haben, die Freiheit mindestens so stark eingeschränkt haben, wie rechte Regime.
Bleiben wir also auf dem Boden der Tatsachen und stellen fest Extremisten aus beiden Lagern sind kein Segen. Schaut man sich allerdings die Beurteilung der verschiedenen Strömungen an, so kann man fest stellen das z.B. 123 verletzte Polizisten an einem Wochenende in Berlin (durch linke Randalierer) bei weitem nicht so sehr verurteilt wurden wie Anschläge auf Asylheime. Auch hier wird pauschaliesiert, so kann man keicht durch googeln feststellen das von den „angeblichen“ 1000 Anschlägen auf Asylwohnheime eine Mehrheit durch die Bewohner selbst zustande kamen (Selbstgebaute Wasserkocher, einschlafen mit Zigarette, Rache, usw.). Wo bleibt die Objektivität? Auf der Strecke!

beobachter
7 Jahre zuvor
Antwortet  Devjo

willkommen im Forum – geht das jetzt wieder los? In welchem Paralleluniversum leben sie denn?
Unvorstellbar und wahnsinnig beschämend, was hier passiert. „Das wird man doch einfach mal sagen dürfen.“

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  Devjo

Devjo

Was halten Sie von Erdogans totalem Machtanspruch?
Wie sehen Sie das?

geli
7 Jahre zuvor
Antwortet  Devjo

@Devjo
Mir gefällt Ihr Kommentar und die Reaktion von beobachter ist nur zu typisch. Sie werden als Spinner aus einem „Paralleluniversum“ dargestellt, für den man sich angeblich schämen muss.

„Geht das jetzt wieder los?“, spricht Bände dafür, wie unangenehm Ihre Worte sind und wie sehr noch immer auf die Karte von plumper Diskriminierung unerwünschter Meinung gesetzt wird.

Diese Herstellung und Verteidigung von eingebildeter „Meinungshoheit“ ist eine unberechenbare Sache, wie wir in den letzten Monaten durch Wahlen erleben durften.
„Experten“ und Medien schäumen noch immer vor Wut und Empörung, dass sie beim Brexit und bei Trump auf dem falschen Fuß erwischt wurden und viel zu lange selbst in einem „Paralleluniversum“ lebten. Jetzt haben sie den Salat, der m. E. zu vermeiden gewesen wäre, hätte man die Brexit- und Trump-Befürworter vorher nicht höchst arrogant und besserwisserisch in die rechte Ecke abgeschoben, anstatt ihre Kritik und ihre Wünsche ernst zu nehmen und statt auf Diffamierung auf konstruktive Gespräche zu setzen.

beobachter
7 Jahre zuvor
Antwortet  geli

Sehr geehrte(r) geli,

es ist schon ein starkes Stück, was Sie sich hier leisten – Sie haben den Beitrag von Devjo wohl nicht gelesen und danach meine Anmerkungen auch nicht verstanden – und dann schäumen sie.

Um meine Anmerkungen zu dem Beitrag (nur für Sie!) kurz zu erklären: Der Text beginnt mit 2 Fragen, die sich nicht aus dem Kontext des Diskussionsverlaufs in diesem Forum ergeben – sie fallen sozusagen vom Himmel. Dann wird – kausal nicht nachvollziehbar – auf Schweden und Frankreich geschwenkt/geschaut und von „unkontrollierter“ Einreise gesprochen – bin ich gerade bei einer Pressekonf. von D. Trump???
Und warum werden dann im Stile von Le Pen oder Wilders – in meinen Augen – wirre Zusammenhänge konstruiert?
In diesem Stil geht es weiter, aber erkennbar mit einer eigenen „Informationsblasen-Logik“: Angriffe (mit Schusswaffen?) auf Parteibüros, unkontrollierte Einwanderung wertvoller als Gold, der Begriff Gutmensch, das Linke Regime in der Geschichte, die bösen linken Randalierer oder die „angeblichen“ Anschläge auf Asylwohnheime ,,, ,,,
Das hat alles nichts mit Reflektiertheit und kritischer Abwägung zu tun, sondern es dient nur der Verbreitung von „Meinung“. Die kann natürlich jeder haben, er muss sich dann aber bewusst sein, dass diese außerordentlich subjektiv ist – und soviel Selbstkritik erwarte ich von uns im 21. Jh. Wenn fehlt – Populismus – egal welcher Couleur.
Der Beitrag schließt mit einer Forderung nach Objektivität!
Hallo! Oder um mit dem früheren schwedischen Außenminister Carl Bildt zu sprechen: Was hat Devio geraucht? Fragen über Fragen. (Wenn Sie meinen aktuellen Bezug verstehen sollten – ist aber nicht bei Breitbart o. ä. nachzulesen)

geli
7 Jahre zuvor
Antwortet  beobachter

Noch einmal: Devjos Kommentar fand ich gut und finde ich noch immer gut.
Mit Ihrem kann ich mich wieder nicht anfreunden.
Immer nur entrüstete und überhebliche Schimpferei wie „es ist schon ein starkes Stück, was Sie sich hier leisten“, ist kein ewig wirkendes Zaubermittel, um immer wieder Recht bekommen. Dasselbe gilt für den Vorwurf, Devjo konstruiere wirre Zusammenhänge im Stile von Le Pen oder Wilders.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Wilders oder Le Pen es zu ihrer stattlichen Wählerschaft mit wirren Ideen gebracht haben. Das ist doch wieder nur verunglimpfende Besserwisserei und Beschimpfung aller, die anders denken als Sie. Ist das für Sie guter demokratischer Stil im Ringen um Mehrheiten?
Die „Informationsblasen-Logik“, die Sie Devjo vorwerfen könnte dieser sicher auch bei Ihnen sehen. Es ist doch klar, dass jeder von seiner Warte aus die Dinge anders sieht. Was bringen da Vorwürfe wie „Du tickst doch nicht richtig“?
Ebenso steht es mit Ihrem Urteil „Das hat alles nichts mit Reflektiertheit und kritischer Abwägung zu tun, sondern es dient nur der Verbreitung von „Meinung“.
Ja sicher tut es das. Wollen Sie etwa nicht Meinung verbreiten?

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  geli

Sie können sich sowieso mit keinen anderen Kommentaren als denen ihres gleichen tun.
Sie bezeichnen Kritische Kommentare als Schimpfereien, weil Sie keine Kritik an Ihren Sichtweisen ertragen.Die konstruierten Zusammenhänge gehen nun mal wild durcheinander. Es ist auch gut so, sich als AfD so dem Wähler zu präsentieren.
Den Eindruck den die AfD in der Bevölkerung ist für mich Befriedigung allein und es ist einfach daran anzuknüpfen.Ihr bringt uns richtig Spaß auf Euch. Bleiben Sie wie Sie sind.Das ist auch gut so.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  geli

Geli

Ich fand den“ Devjo“ Kommentar sehr aufschlussreich, Ihre Antwort darauf aber auch.

F. H.
7 Jahre zuvor
Antwortet  beobachter

Mir fällt auf jeden Fall fällt positiv auf, dass Devjo (im Gegensatz zu anderen) nicht auf Meinungsgegner eindrischt und ihnen Unehrlichkeit, Geistesmangel oder Unkenntnis von Tatsachen vorwirft. Er beschreibt nur, was er politisch anders sieht und tritt nicht dogmatisch auf.
„Dogmatisch ist, wer die eigenen Aussagen absolut setzt und Widersprüchen a priori die Gültigkeit abspricht. Er setzt sich gegenüber seinen Mitbürgern ins Recht, allein zwischen wahr und falsch entscheiden zu dürfen. Gegenargumente werden als Ausdruck mangelnder geistiger Sehkraft abgewertet, pathologisiert oder moralisch abgewertet.“

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Devjo antwortet nicht auf die Frage nach seiner Sichtweise zu Erdogans totalem Machtanspruch.
Warum sollte man seinen Kommentar kommentieren?
Er setzt sich für die AfD ein und ?

F. H.
7 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Warum sollte er auf Ihre themenfremde Frage antworten? Ich frage mich auch, worauf sie mit ihr hinauswollen.
Ich vermute wie Sie, dass er Sympathien für die AfD hat, kann daran aber nichts Verwerfliches finden. Die Partei ist seit Jahren zur Wahl zugelassen, sitzt in Landesparlamenten und jeder darf sie auch bei der nächsten Bundestagswahl wählen. Warum also potentielle Wähler beschimpfen, wenn man angeblich so viel Wert legt auf die Erhaltung der demokratischen Werte und Regeln unseres Rechtsstaates?

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

Weil er auch Themen fremde Fragen aufwirft.
Worauf wollte er denn damit hinaus?
Und Erdogan wird uns einen erneuten Flüchtlingsstrom bescheren und zwar von türkischen Dissidenten.
Wer sagt uns denn , dass die syrischen Flüchtlinge in Deutschland bleiben wollen, und gar in Ostdeutschland.
Wer möchte da als Ausländer schon hin?
Und welcher ausländische Unternehmer sollte bei den Bildern von aufgebrachten Wut-Bürgern dort schon investieren.
Halten Sie den Rest der Welt für dumm?
Und dann der Höcke mit seinen Geschichte klitternden Ansichten,seinem Ziel der Umwandlung der AfD in eine Bewegung.
Im Moment bleiben Ihnen die finanziellen Unterstützer weg.
Bleibt wir ihr seid.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  F. H.

FH

Die AfD wurde in Sachsen erst 2013 gegründet.
Wir schreiben heute das Jahr 2017.
Frau Petry ging 2013 mit ihrer Firma in die Insolvenz und rettete sich 2013 in ein politisches Mandat.
Markus Pretzel hatte Steuerschulden aus 2014 beim Finanzamt Bielefeld aus seiner Anwaltstätigkeit als Immobilienentwickler. Deshalb wurde 2015 das AfD-Parteikonto gepfändet. Auch errettete sich in ein politisches Mandat.
Das ist ihr neues Traumpaar.
Hurra Deutschland !

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  Devjo

Was hat Ihr Beitrag mit einer Hasskultur zu tun ? Viel.
Er drückt alles über ihre Denkweise aus, wie sie mit den Problemen und Ursachen der Flüchtlingsströme umgehen. Die Ursachen interessieren Sie auch gar nicht. Die blenden Sie aus. Sie kennen nur einfache Antworten. Grenzen dicht. Das ändert aber nichts an den Ursachen.
Aber da muss man ran.
Aber Sie interessiert das nicht. Sie verschwinden wie ein Maulwurf in der Erde und kommen wieder heraus , wenn die Probleme durch andere gelöst worden sind. Das merkt jetzt auch der Wähler. Ihre Themen ziehen nicht mehr, weil andere die Ursachen angehen, und zwar pragmatisch.
Man muss die Lebensverhältnisse in den Ursprungsländern deutlich verbessern.
So, wie der Entwicklungsminister der CSU. Die dritte Welt darf nicht alleine nur ein Rohstofflieferant sein.
Seien wir fair zu denen, weil diese sonst zu uns kommen.
Also hören Sie endlich auf, den Menschen ständig Angst machen zu wollen vor den Fremden.
Irgend wann ist das Thema durch.
Sie langweilen sonst nur und werden als Hindernis zum Problem für sich selbst.
Wie der wilde Wilders und die Hass-Ikone Le Pen ,wechsel sie in ihrem Kommentar die Themen von ungezügeltem Flüchtlingsströmen, deren Ursachen sie nicht begreifen , noch angehen wollen, auf andere Themen.
Da geht es richtig wild durcheinander.
Bitte weiter so.

U. B.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

„Also hören Sie endlich auf, den Menschen ständig Angst machen zu wollen vor den Fremden.“

Ehrlich gesagt, braucht man mir nicht Angst zu machen, sie drängt sich von alleine auf durch die nach wie vor chaotische Zuwanderungspolitik, durch die wacklige innere Sicherheit, durch die immensen Kosten und nicht zuletzt auch durch die Auswirkungen auf unser sowieso schon überlastetes Schulwesen.
Obendrein macht mir der leichtfertige Umgang mit den Problemen Angst bzw. die Art derThematisierung. „Irgendwie schaffen wir das“ und das Lied vom reichen Deutschland sind mir zu wenig und klingt mir zu sehr nach „Pfeifen im Walde“.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Und wie Rechtspopulisten prosperierende Länder ins Chaos stürzen, erleben wir gerade in den USA und in Großbritannien: ein Milliardär, der lügt, wenn er den Mund aufmacht und seinen politischen Wahlerfolg nutzt, um sich die Taschen vollzumachen, eine Brexit-Kampagne, die vor allem auf Lügen von Polik-Clowns beruhte und Großbritannien in eine gigantische Wirtschaftskrise führen wird.

In Deutschland haben wir eine eine AfD-Vorsitzende, die sich aus ihrer Insolvenz als Unternehmerin in ein gut dotiertes politisches Amt retten konnte, und einen sächsischen AfD-Vorsitzenden, der einen Offenbarungseid leisten musste und sich allein vom Abgeordneten-Mandat noch erhält – das alles soll die Grundlage seriöser Politik sein? Da können wir gleich Dieter Bohlen zum König von Deutschland ernennen. Grotesk.

U. B.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ohne den BREXIT oder Herrn Trump gutheißen zu wollen, möchte ich doch anmerken, dass in beiden Fällen, insbesondere bei Donald Trump, Hass und Gehetze unter Vernachlässigung der Wahrheit von beiden Seiten des politischen Spektrums stattfand und noch immer stattfindet. In Deutschland sogar sehr einseitig gegen die BREXIT-Befürworter und gegen D. Trump.
Komisch, dass immer nur die Fehltritte der anderen gesehen werden.

Zur Kritik an AfD-Politikern möchte ich außerdem anmerken, dass auch Abgeordnete anderer Parteien immer wieder ins Gerede kommen wegen ihrer „Schandflecken“ in der Biografie. Beweist das eine bisherige politische Regentschaft nach Dieter- Bohlen-Art?

Billigen Sie doch den Menschen das Recht auf eigenes Wahrnehmen, Denken und Beurteilen zu, auch wenn es schwerfällt hinzunehmen, dass nicht alle trotz heftigen Einsatzes zu Ihrer Sichtweise bekehrt werden können.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Genau. Und weil die Menschen „das Recht auf eigenes Wahrnehmen, Denken und Beurteilen“ wahrnehmen, sagen aktuell mehr als 90 Prozent in Deutschland: AfD? Nein danke.

U. B.
7 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Und wie begründen wir, dass aktuell auch über 90 Prozent sagen: Grüne oder Linke? Nein danke.
Mit der FDP sieht es noch schlechter aus.
Nur bei CDU/CSU und SPD sagen „nur“ ca. 70 Prozent: Nein danke.

Gerald
7 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Au weia, da hat sich wohl jemand ein Eigentor geschossen.

Bernd
7 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die AfD tritt doch selbst als „Anti-Systempartei“ an – und eben nicht als staatstragend wie FDP, Grüne, Union, SPD und selbst die Linke. Ja, was denn nun? Strebt die AfD nun doch Regierungsverantwortung an? Wäre mir neu.

Ignaz Wrobel
7 Jahre zuvor
Antwortet  U. B.

Man muss die Lage der potentiellen Flüchtlinge vor Ort verbessern, indem man die an Rohstoffen reichen afrikanischen Länder an der Verarbeitung ihrer Rohstoffe teilhaben lässt, nicht ihre Fischgründe plündert,die Einnahmen der Bevölkerung zukommen lässt und nicht auf autokratische Diktatoren setzt, die diese Staaten ausplündern.
Sonst wird der Exodus aus diesen Ländern weiter gehen und da wird auch eine totale Abschottung Europas nichts dran ändern.
Parolen der AfD helfen da keinem weiter. Diese Partei hat weder politische Erfahrung, noch haben deren führende Vertreter irgend eine Art von politischer Weitsicht in ihrem Denken, noch in ihrem Programm .
Die Motivation entspringt alles einem politischen „Vulkanismus“ und ohne Plan.
Es wird alleine an die Emotionen, wie Angst, Hass und Wut appelliert, um den Wähler zur Wahlurne zu treiben.Die politische Verführung ist angesagt.
Wenn das mal gut geht.

Otto
6 Jahre zuvor

Informativer Artikel! Wann hört man schließlich schon mal was zu den AfD-Forderungen in Bereich Bildung??? Hier zeigt sich, welche (negativen) Auswirkungen das hätte. Sehr interessant!

timo
6 Jahre zuvor
Antwortet  Otto

Informativ? Unter einem informativen Artikel stelle ich mir etwas anderes vor.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Der Artikel arbeitet sehr gut die Positionen der AfD heraus, vom geforderten Kopftuch-Verbot dieser Polit-Clowns, welches vom Bundesverfassungsgericht aufgehoben wurde, über stark vereinfachender Verunglimpfung unseres Schul-Systems bis hin zu populistischen Allgemeinplätzen für Jedermann. So biedert sich diese Partei verunsicherten Bürgern an und geht im Neokonservativen Lager auf Stimmenfang.
Eigentlich ist es ein sehr informativer Artikel für Leute, die lesen können.

timo
6 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Bisher habe ich mir immer eingebildet, durchaus lesen zu können, und das sogar zwischen den Zeilen.
Herr Wrobel, es ist doch mehr als leicht zu erkennen, dass es hier um ganz anderes geht als um sachliche Aufklärung.
Jeder Feind irgendeiner Partei könnte einen Artikel dieser Machart schreiben und damit „beweisen“, welches Unheil unserem Bildungssystem durch diese Partei droht.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Timo

Sind Positionen der AfD falsch oder verfälscht wiedergegeben worden ?
Nimmt die AfD gegenteilige Positionen zu denen im Artikel ein ?
Gibt es klare , inhaltliche Aussagen der AfD zur Schulpolitik außer der Bedienung von Allgemeinplätzen und der Bedienung von Vorurteilen ?

timo
6 Jahre zuvor
Antwortet  timo

Meine Lust, weiter über den Artikel zu diskutieren, ist begrenzt, Herr Wrobel. Da haben wir verschiedene Ansichten, was in einer Demokratie ohne Einheitsmeinung ja auch so sein sollte.
Für mich ist bereits die Überschrift „Auf Krawall gebürstet: Wie die AfD auch mit der Bildungspolitik Stimmung macht“ entlarvend. Einen sachlich „informativen Artikel“, wie Otto ihn nennt, stellt allein diese Überschrift schon in Frage.
Wer Stimmungsmache verurteilt, sollte sich ihrer nicht selbst so deutlich bedienen.

Ignaz Wrobel
6 Jahre zuvor

So ist es, wenn man alles Bestehende im Schulsystem in Frage stellt und versucht mit dem Thema Schule auf Stimmenfang zu gehen.Es gibt eben kein generelles Kopftuch-Verbot, womit sich die AfD eben abfinden muss, so wie andere Parteien auch.
Da wird man als Partei natürlich hinterfragt, besonders , wenn man stolz ist, Deutscher zu sein, und nicht auf seine eigene Leistungen, ohne ober sich selbst zu reflektieren.
In den Medien ist dieses Sammelbecken für Ewiggestrige und alte Männer sowieso überrepräsentiert.
Eigentlich müsste man dieses Auffangbecken für Deutschtümelei und Nationalstolz von dern Medien ignoriert werden, vor allem wegen der Hetze gegen diese.

Cavalieri
6 Jahre zuvor

Wenn in dem Artikel auf PISA verwiesen wird, um zu begründen, dass das Leistungsniveau gestiegen ist, dann ist das Volksverdummung. PISA testet nur 15-Jährige, und zwar ausschließlich mit dem, was man als „Literacy“ bezeichnet, und das ist eine Art von „Alltagstauglichkeit“ in den Disziplinen Lesen, Rechnen, Naturwissenschaft. Schon Fremdsprachenkenntnisse werden gar nicht getestet, geschweige denn etwas, was man der wahren Bildung zuordnen könnte über den Alltag hinaus. Im Rechnen bzw. bei der Mathematik ist das zwar recht praktisch angelegt, geht aber kaum über das (theoretische) Anspruchsniveau der Hauptschule hinaus. Gymnasiale Mathematik oder gymnasiale Naturwissenschaft wird nicht getestet. Insbesondere besagt PISA nichts (!) über die Fähigkeiten von Abiturienten oder Studenten drei oder mehr Jahre später. PISA tut so, als wollten alle Schüler Azubis werden, aber immer mehr wollen studieren. Am „unteren Ende“ der Bildungsskala hat es wohl Verbesserungen gegeben, aber nicht am oberen. Es scheint heute Gymnasiasten zu geben, die können das kleine Einmaleins nicht mehr ohne Taschenrechner, keine Bruchrechnung und auch keine Rechtschreibung. Mit der AfD hat das alles nichts zu tun. Es ist eine Folge der neuen ausgedünnten Bildungspläne, siehe z.B. hier:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kritik-an-ausgeduennten-bildungsplaenen-mathelehrer-meine-schueler-koennen-das-nicht.2c6f67ef-e43a-4b97-adbb-75ad3c1c85fd.html