Studie: Lichtverschmutzung wirkt sich deutlich auf Schulleistungen aus

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HEIDELBERG. Je heller es nachts in den Wohngebieten ist, desto später gehen Jugendliche ins Bett. Das hat nicht nur „immense“ Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden und Schlafverhalten, sondern auch auf ihre Schulleistungen. Das haben Wissenschaftler der Pädagogischen Hochschule Heidelberg herausgefunden, die nächtliche Satellitenbilder mit Ergebnissen einer Fragebogenstudie abgeglichen haben.

Lichtverschmutzung wirkt sich stark auf das Wohlbefinden, Schlafverhalten und die Schulleistungen von Jugendlichen aus;  Foto: Giant Ginkgo/flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Lichtverschmutzung wirkt sich stark auf das Wohlbefinden, Schlafverhalten und die Schulleistungen von Jugendlichen aus; Foto: Giant Ginkgo/flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

„Jeder Mensch hat etwas andere Schlafens- und Aufstehzeiten“, sagte Christian Vollmer, einer der Autoren der Studie. Vor allem in der Pubertät verschiebe sich diese innere Uhr bis weit in die Abend- und Nachtstunden. Daraus resultiere eine Tagesschläfrigkeit der Jugendlichen, die wiederum negative Auswirkungen auf Schulleistung, Drogenkonsum und Gesundheit habe, so der Forscher.

Licht ist der stärkste Zeitgeber für die innere Uhr des Menschen, heißt es in der Mitteilung. Demnach haben Jugendliche, die in nachts hell beleuchteten, städtischen Wohnvierteln schlafen, einen späteren Tagesrhythmus als Jugendliche in dunkleren, ländlichen Gebieten. Die Verschiebung der inneren Uhr wird laut Vollmer aber nicht nur durch nächtliches Licht beeinflusst: Wie die Wissenschaftler herausfanden, hat auch die häufige und späte Nutzung von elektronischen Bildschirmmedien einen starken Einfluss auf den Tagesrhythmus. Jugendliche, die spät schlafen gehen, konsumieren der Mitteilung zufolge auch eher Stimulanzien wie Kaffee, Alkohol oder Zigaretten.

Um zu verhindern, dass sich die innere Uhr der Jugendlichen noch weiter in die Nacht hinein verschiebt, raten die Autoren Städteplanern nächtliche Lichtquellen bei der Neugestaltung von Wohngebieten sparsam einzusetzen. Eltern sollten darüber hinaus dafür sorgen, dass die Zimmer angemessen verdunkelt werden können und Jugendlichen sollten nachts keine elektronischen Bildschirmmedien, wie Mobiltelefone, Computer oder Fernseher nutzen, so die Empfehlung der Wissenschaftler. (kö)

 

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