Studie belegt: Familien in Deutschland halten zusammen

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CHEMNITZ. Deutschlands größte Familienstudie verweist auf enge Beziehungen zwischen den Generationen.
Vor allem Mütter und Töchter haben in der Regel eine enge Bindung. Foto: Heptagon / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Vor allem Mütter und Töchter haben in der Regel eine enge Bindung. Foto: Heptagon / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Nicht Konflikte und Spannungen dominieren heutzutage die Beziehungen zwischen jungen Erwachsenen und ihren Eltern, sondern familiärer Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Über 80 Prozent der nicht mehr zu Hause lebenden Kinder haben mindestens einmal in der Woche Kontakt zu ihrer Mutter und mehr als zwei Drittel der jungen Erwachsenen geben eine enge Verbundenheit zu ihren Eltern an. Dies ist ein Befund der derzeit größten Studie über partnerschaftliches und familiäres Zusammenleben in Deutschland, die von Soziologen der Arbeitsgruppe zu Generationenbeziehungen an der Technischen Universität Chemnitz erarbeitet wurde. Im Rahmen des „Beziehungs- und Familienpanels“ (kurz: pairfam) werden seit 2008 jährlich Interviews mit mehr als 10.000 jungen Erwachsenen und deren Partnern, Eltern und Kindern durchgeführt.
Die intensivste Bindung besteht demnach zwischen erwachsenen Töchtern und ihren Müttern. Unter anderem berichtet jede zweite Tochter von häufigen Gesprächen über persönliche Dinge mit ihrer Mutter. Zwar gehen Kontakthäufigkeit und emotionale Nähe mit dem Auszug aus dem Elternhaus, dem Eingehen von Partnerschaften, der Gründung einer Familie und der finanziellen Unabhängigkeit etwas zurück, insgesamt bleibt die intergenerationale Solidarität jedoch sehr hoch.
So helfen laut Studie mehr als drei Viertel der erwachsenen Kinder ihren Eltern bei Alltagsangelegenheiten, während mehr als die Hälfte der erwachsenen Kinder regelmäßig größere Geschenke oder finanzielle Zuwendungen von den Eltern erhält. Eine wichtige Leistung seitens der Eltern ist zudem die Betreuung der Enkelkinder, die von der Mehrheit der Mütter zumindest gelegentlich erbracht wird. „Eltern-Kind-Beziehungen stellen damit auch in späteren Familienphasen eine zentrale Ressource für emotionale und praktische Unterstützung dar“, so schlussfolgern die Autoren.
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