Tarifstreit: Lehrer streiken aktuell in vier Bundesländern

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POTSDAM. Die Lehrergewerkschaft GEW lässt nicht locker: Ihr Landesvorsitzender Thomas Lippmann (Sachsen-Anhalt) kündigte bei einer Kundgebung in Halle an, die nächste Tarifrunde im öffentlichen Dienst werde von weiteren Protesten begleitet. «Wir wollen den Arbeitgebern zeigen, so nicht mit uns», sagte er. Lippmann rief die Demonstranten auf, dies auch am 7. März bei der nächsten Runde der Tarifverhandlung für den öffentlichen Dienst in Potsdam deutlich zu machen.

Streikende Lehrer an einer Berliner Schule in der vergangenen Woche. Foto: GEW Berlin
Streikende Lehrer an einer Berliner Schule in der vergangenen Woche. Foto: GEW Berlin

Fast 5.000 Angestellte in vier Bundesländern legten nach Gewerkschaftsangaben heute die Arbeit nieder. In Nordrhein-Westfalen kamen in den Regierungsbezirken Köln und Münster rund 1.700 angestellte Lehrer nicht zum Unterricht. In Sachsen-Anhalt wurden Schulen und die Universität Halle bestreikt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern fiel an vielen Schulen für ältere Schüler der Unterricht aus. In Greifswald gingen rund 1.200 Lehrer auf die Straße.

Erstmals gab es Warnstreiks auch in Thüringen. Hier legten die Beschäftigten von 20 Behörden zeitweise die Arbeit nieder – im Landesrechnungszentrum, in Autobahnmeistereien und Straßenbauämtern, wie eine Gewerkschaftssprecherin in Erfurt sagte. Der Schwerpunkt der Aktionen lag in Jena mit rund 600 Streikenden.

Bund und Ländern warf GEW-Landeschef Lippmann vor, für die finanzielle Situation der öffentlichen Haushalte selbst verantwortlich zu sein. Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) hatte als Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) die Forderungen der Gewerkschaften als nicht finanzierbar bezeichnet. Diese verlangen für bundesweit rund 800.000 Angestellte der Länder 6,5 Prozent mehr Geld. dpa

(27.2.2013)

Zum Bericht: „750 Euro netto weniger: Lehrer streiken für einheitliche Vergütung“

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