DÜSSELDORF. Flüchtlinge als Mitschüler zu integrieren ist gar nicht so schwierig, findet Stefan Drewes vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Ein paar Tipps, wie Jugendliche die Neuen einbeziehen können.
Manch einer hat nach den Sommerferien neue Klassenkameraden: Neben dem ein oder anderen Sitzenbleiber kommen auch Kinder und Jugendliche in die Schule, die nach Deutschland geflohen sind. Da kann jeder einzelne etwas dazu beitragen, den Neuen oder die Neue willkommen zu heißen und zu integrieren. Klingt aufwendig und schwierig, ist es aber eigentlich gar nicht: «Man sollte offen und interessiert sein», rät Stefan Drewes vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen und Leiter des Zentrums Schulpsychologie in Düsseldorf. «Woher kommt der Neue? Wie war die Schule dort? Wie wurden dort Feste gefeiert?» All das sind Fragen, mit denen man sein Interesse bekunden kann – schon das kann den Neuen helfen, sich nicht ignoriert und abgelehnt zu fühlen.

Man kann den- oder diejenige auch mal mitnehmen – zum Sport zum Beispiel. Oder den Schulweg gemeinsam gehen. Wenn es mit der Sprache noch nicht so gut klappt, kann man sich mit Gesten behelfen. Extra Deutsch-Nachhilfe braucht niemand geben: «Jugendliche lernen Sprache vor allem durch ungezwungenes Zusammensein», erklärt Drewes. «Am Anfang sollte man die Unterhaltungen dann etwas einfacher halten: Kurze Sätze, leichte Wörter, nicht zu abstrakt.»
Viele Jugendliche haben auf der Flucht oder im Heimatland schlimme Erfahrungen gemacht. «Manche wollen darüber nicht reden. Das heißt: nicht neugierig nur nach den Fluchterfahrungen fragen», rät Drewes. Die Flucht kann auch ein Grund sein, dass Jugendliche vielleicht etwas ungewöhnliche Kleidung tragen – viele sind nur mit dem gekommen, was sie anhatten und jetzt etwa auf Kleiderspenden angewiesen. «Davon sollte man sich nicht irritieren oder abschrecken lassen», betont Drewes.
Gleiches gilt, falls jemand sich mal ungewöhnlich benimmt: In dem Land, wo der oder diejenige herkommt, sind die kulturellen Hintergründe vielleicht ganz anders. «Dort kann es unerwünscht gewesen sein, sich zum Beispiel am Unterricht zu beteiligen. Man sollte sich daher nicht wundern, wenn jemand sehr still ist», erklärt Drewes. Auch traumatische Erlebnisse auf der Flucht können hinter einem seltsam wirkenden Verhalten stecken. (dpa)
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Doch immer wieder erheiternd diese guten Ratschläge von Leuten, die selbst noch nie vor einer Klasse gestanden haben.
Die ersten Wochen in einer Schule sind schon für Anfänger schwierig, die hier aufgewachsen und der unterrichtssprache halbwegs mächtig sind. Aber dank schulpsychologischer Unterstützung, die sich in einem Mitarbeiter der Schulpsychologischen Dienste von Landkreisen und kreisfreien Städten je 130 mg (Milligramm) Schüler bemisst, alles kein Problem.
Die schulpsychologischen Dioenst sind doch jetzt schon schwer gefordert mit den Kindern, die ohne fliehen zu können, in Familien leben bzw. gelebt haben, in den sie sexuell genötigt, körperlich oder seelisch misshandelt oder sonstwie vernachlässigt worden sind. Besser die kümmern sich um ihre eigenen Probleme bevor sie gute Ratschläge verteilen.
Welch bahnbrechend neue Erkenntnisse. Sollte das nicht im Umgang mit allen Schülern gelten?
Auch hier erfährt man nichts Neues. Aufwändig schreibt man übrigens mit ä.
Wen meinen Sie? Ich fühle mich jedenfalls nicht angesprochen.
Laut Duden ist aufwendig auch mit e erlaubt.
Ganz schön aufwaendig.
Ich liebe diese ungefragten Ratschläge, wo LehrerInnen ständig als unwissend und unprofessionell dargestellt werden. Vielleicht sollte jeder einmal erst vor seiner Haustüre kehren und dann Leute beraten, wenn er wirklich darum gebeten wird. : – (