„Schule fit machen“: Verbandsnachwuchs fordert mehr Mitsprache für junge Lehrer

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MÜNCHEN. Junge Lehrerinnen und Lehrer wollen mehr Gehör! „Wenn es um die Schule geht, ist es höchste Zeit, gerade uns jungen Lehrkräften mehr Mitspracherecht einzuräumen. Wir wollen Schule gestalten – nach unseren Vorstellungen“, fordert die im Amt bestätigte Vorsitzende des „Jungen BLLV“, Monika Faltermeier, anlässlich einer Landesdelegiertenversammlung.

Zu der Veranstaltung in Landshut waren rund 50 junge Lehrerinnen und Lehrer aus ganz Bayern erschienen. „Das zeigt, wie engagiert junge Lehrkräfte sind und wie groß ihr Wunsch nach Veränderung ist“, so Faltermeier.  Sie kamen, um über die Zukunft von Schule zu diskutieren und um ein neues Vorstandsteam zu bilden. Neben Monika Faltermeier  wurden Sebastian Hatib und Simon Glöbl als Landesvorsitzende des Jungen BLLV gewählt.

Junge Lehrer zeigen Engagement – auch außerhalb des Klassenzimmers. Foto: Shutterstock

„Wir wissen, worauf es ankommt und haben Lust darauf, Schule fit zu machen für die Zukunft.“ Nicht umsonst lautet das Motto der  Landesdelegiertenversammlung „Stimm dich positiv“. „Wir sind es schließlich, die künftigen Generationen lehren müssen, ihre Stimme zu nutzen.“ Letztendlich gehe es um die Wahrung „unserer Werte, unserer Demokratie“.

Von Digitalisierung bis Klimawandel: Alle Probleme landen im Klassenzimmer

Schulen seien Spiegelbild der Gesellschaft. „Alle Probleme landen bei uns im Klassenzimmer. Ob es um den Umgang mit digitalen Medien geht, um den Klimawandel oder um extremistische Tendenzen in der Gesellschaft. Wir müssen unseren Schülern Antworten geben, sie ermutigen und zu bewussten Menschen erziehen, die sich engagieren, sich einbringen und Lust auf Demokratie haben.“ Damit das gelinge, brauchen alle Lehrerinnen und Lehrer mehr Zeit, personelle Unterstützung und Gestaltungsfreiheit, betonte Faltermeier. Gerade junge Lehrkräfte sollten ermutigt werden, ihre Stimme zu nutzen. „Nur wenn wir alle für unsere Ansichten einstehen und uns Gehör verschaffen, können wir Dinge ändern und so gemeinsam die Schule von morgen gestalten.“

Die Bewegung „Fridays for Future“ mache eindrucksvoll deutlich, „dass es auch immer mehr junge Menschen gibt, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, ihre demokratischen Grundrechte ernst nehmen und ihre Stimmen zeigen“. Der „Junge BLLV“ unterstütze das Anliegen sehr. „Es ist ein tolles Beispiel dafür, dass junge Menschen politisch unterwegs sind und sich aktiv beteiligen. Das ist gelebte Demokratie. Dazu gehört aber auch, dass die Gesellschaft die Stimmen der jungen Menschen hört und ernst nimmt, auch wenn das was sie hören vielleicht nicht immer bequem ist.“, so Glöbl.

„Wir brauchen Zeit, die Stimmen unserer Schüler auszubilden“

Auf solche Aktivitäten komme es künftig an. „Denn wenn die Jugend von heute das Interesse verliert, die Welt von morgen zu gestalten, büßt die Zukunft an Entwicklungspotential ein”, ergänzte Hatib. Dafür sei es wichtig, „dass wir als Gesellschaft immer im offenen Diskurs bleiben.“ Die aktuelle Diskussionskultur zeige aber, dass diese Kompetenzen trainiert und gefördert werden müssen. „Wir brauchen genug Zeit, um im sicheren Raum des Klassenzimmers die Stimmen unserer Schüler auszubilden und deren Empathiefähigkeit für Stimmen anderer zu entwickeln.” News4teachers

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Juri Winterberg
4 Jahre zuvor

Eine gute Mischung macht es. Die Erfahrungen der alten Hasen sind ein Schatz, von dem jeder Jungspund profitieren kann und sollte.