TRIER. Ob es eine gut Idee ist, die Inhalte der traditionellen Fächer Erdkunde, Geschichte, Politik und Sozialkunde in einem Fach „Gesellschaftslehre“ zusammenzufassen, darüber wird in allen Bundesländern, in denen es das Fach gibt teils heftig diskutiert. In Rheinland-Pfalz sollen nun neue didaktische Konzepte für den Gesellschaftslehre-Unterricht entwickelt werden.
Zur Auftaktveranstaltung des Projekts „pe:GL – Praxis- und Entwicklungsforschung: Gesellschaftslehre“ kamen in Mainz Schulleitungen und Fachlehrer aus 14 Integrierten Gesamtschulen aus ganz Rheinland-Pfalz mit Vertretern der Universität Trier, des Pädagogischen Landesinstituts, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und des Ministeriums für Bildung zusammen. Ziel der Beteiligten ist es, die Unterrichtsentwicklung im Integrationsfach Gesellschaftslehre zu fördern, das an vielen rheinland-pfälzischen Real- und Integrierten Gesamtschulen die Einzelfächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde abgelöst hat.
„In Rheinland-Pfalz finden jede Woche rund 9.000 Unterrichtsstunden im Fach Gesellschaftslehre statt, obwohl es zu diesem Fach nach wie vor keine elaborierte Fachdidaktik gibt“, stellte Matthias Busch, von der Universität Trier, fest. „Hier setzen wir mit dem Projekt an“, ergänzte sein Kollege Leif Mönter. „Ausgehend von qualitativen und quantitativen Befragungen zu den bisherigen Unterrichtserfahrungen entwickeln und erproben wir in schulübergreifenden Werkstätten zusammen mit den beteiligten Kollegien vor Ort fundierte didaktische Konzepte und praxisorientierte Materialien für die Gesellschaftslehre“, so der Geographiedidaktiker.
Diesen Ansatz teilten auch die anwesenden Lehrkräfte: „Was wir dringend brauchen, sind gute Lösungen, wie wir aus dem GL-Unterricht in der Praxis das Beste für unsere Schüler herausholen können“, fasste eine der beteiligten Lehrerinnen den Tenor der Aussprache zusammen.
Das Projekt, , läuft zunächst bis Ende 2021.. An der Universität Trier soll damit zugleich der Grundstein für ein dauerhaftes Forschungs- und Transferzentrum für die Gesellschaftslehre gelegt werden, um die Weiterentwicklung und die gezielte wissenschaftliche Begleitforschung zur Gesellschaftslehre nachhaltig und langfristig zu stärken. (pm)
Die Zusammenlegung halte ich für Quatsch, weil die Inhalte dadurch verwässert werden. In Bundesländern, in denen es das schon gibt, hört und liest man, findet Geschichte kaum noch statt.
Auf der anderen Seite werden mangelnde Geschichtskenntnisse beklagt, vor allem dann, wenn es um Lehren aus der Geschichte geht.