Auch Martin kündigt den Wegfall der 1,50-Abstandsregel in Schulen an

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SCHWERIN. In Mecklenburg-Vorpommern wird es nach den Sommerferien Anfang August einen verlässlichen und täglichen Regelunterricht für alle Schüler geben. Dies sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch in Schwerin. Gleichzeitig werde ein Hygienekonzept für die Schulen entwickelt. Den Kindern und Jugendlichen dürften keine Lücken und Nachteile entstehen, die nicht wieder aufzuholen wären. Dies gelte vor allem für die benachteiligten Kinder.

Gibt dem Druck nach: Bettina Martin, Bildungsministerin von Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Regierungsportal M-V / Ute Grabowsky

Wie Martin weiter sagte, werden die Schulöffnungen gemeinsam mit Gesundheitsexperten vorbereitet. Diese Experten hielten diesen Schritt für vertretbar. Vorbehaltlich der Entwicklung der Infektionszahlen werde auch die 1,50-Meter-Abstandsregel aufgehoben. «Nur so können wir einen täglichen und verlässlichen Unterricht gewährleisten.» Grundpfeiler des Konzeptes sei, dass es feste Gruppen, Klassen, Lehrkräfte und Räume geben wird. Allerdings werden nicht alle Schüler zur selben Zeit in der Schule sein können.

Martin sagte, dass seit diesem Mittwoch auch die sogenannte 15er-Regel aufgehoben sei. In größeren Räumen dürften auch mehr als 15 Schüler sein, wenn die Abstandsregel eingehalten werden kann.

Präsenzunterricht in den Schulen ist nach wie vor eingeschränkt – noch

Alle Schulen in Mecklenburg-Vorpommern waren seit dem 16. März geschlossen, um der Ausbreitung des Coronavirus Einhalt zu gebieten. Schrittweise wurden sie seit dem 27. April wieder geöffnet. Inzwischen gebe es einen – allerdings sehr eingeschränkten – Präsenzunterricht für alle Schüler, sagte Martin. Sie sei sich bewusst, dass die vergangenen Wochen für alle Schulen, Eltern und Schüler sehr belastend waren. «Die Einschränkungen sind und waren erheblich», sagte die Ministerin. Sie zeigte sich aber davon überzeugt, dass die Schulschließungen zum positiven Verlauf der Corona-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern beigetragen haben.

Sachsen war das erste Bundesland, das vor knapp zwei Wochen auf die Abstandsregel in Grundschulen verzichtet hatte, um einen weitgehenden Regelbetrieb zu ermöglichen. Mittlerweile haben mehrere weitere Bundesländer angekündigt, zeitnah entsprechend zu verfahren (News4teachers berichtet ausführlich über den Streit darüber – hier geht es zu dem aktuellen Bericht). dpa

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