SPD-Bildungsminister konferieren mit Ärzte-Lobbyisten. Ergebnis: „Corona für Kinder ungefährlicher als Grippe“ – Abstand im Unterricht unnötig

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HAMBURG. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) will die Grundschulen in der Hansestadt nach den Sommerferien wieder normal öffnen. Auch die Klassenstufen 5 und 6 könnten wieder regulären Unterricht erhalten. „Führende“ Wissenschaftler hätten ihm und anderen Bildungsministern in einer dreistündigen Videokonferenz versichert, dass das Infektionsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen „deutlich geringer und ungefährlicher“ sei als bei Erwachsenen. Und wer sind diese „führenden Wissenschaftler“, die plötzlich genau wissen wollen, was seit Monaten Forscher weltweit zu ergründen versuchen? Recherchen von News4teachers zeigen: Es sind Vertreter von Ärzteverbänden, die schon vor drei Wochen versucht haben, mit einer politischen Stellungnahme Druck hin zu schnellen und weitgehenden Schulöffnungen zu machen.

Plötzlich überzeugt: Ties Rabe ist Hamburger Bildungssenator und Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland. Foto: Senatskanzlei Hamburg / Michael Zapf

„Kitas, Kindergärten und Grundschulen sollen möglichst zeitnah wiedereröffnet werden“ – und zwar ohne massive Einschränkungen. Es müssten keine kleinen Gruppen gebildet werden. Auch bräuchten die Kinder weder Abstand wahren noch Masken tragen, so hatten in einer gemeinsamen Stellungnahme die Deutsche Gesellschaft für
Krankenhaushygiene, die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland am 18. Mai erklärt.

„Entscheidender als die individuelle Gruppengröße ist die Frage der nachhaltigen Konstanz der jeweiligen Gruppe und Vermeidung von Durchmischungen“, hieß es in dem Papier. Soll heißen: Es könnte durchaus eine komplette Klasse unterrichtet werden, solange man etwa in den Pausen darauf achtet, dass sich die Schüler in der Pause dann nicht mit anderen Klassen treffen. Sachsen war das erste Bundesland, das diesem Papier entsprach. Andere wie Nordrhein-Westfalen folgen in den nächsten Tagen.

Drosten: Keine wissenschaftliche Grundlage für Schulöffnungen

Widerspruch kam allerdings prompt – von Deutschlands renommiertesten Virologen. Prof. Christian Drosten von der Berliner Charité etwa stellte klar: Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für weitere Öffnungen von Kitas und Schulen (News4teachers berichtete ausführlich darüber – hier geht es hin). Die Interpretation der wissenschaftlichen Daten der vier medizinischen Gesellschaften teile er nicht, betonte Drosten. So hätten die Autoren der Stellungnahme wichtige Elemente der von ihnen zum Beleg zitierten Arbeiten nicht erwähnt. Er selbst legte unlängst noch eine Neufassung einer eigenen Studie zum Thema vor. Ergebnis: Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder in Bezug auf Sars-CoV-2 nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene.

Auch der Bundesgesundheitsminister mag keine Entwarnung geben. „Die Wahrheit ist, dass wir aktuell eine Studienlage haben, die keine echten Schlüsse zulässt, inwieweit Kinder zur Verbreitung des Virus beitragen“, erklärte Jens Spahn (CDU) am 27. Mai gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“. „Da gibt es sehr unterschiedliche Bewertungen – und das macht es besonders schwer, politische Entscheidungen zu treffen.“

Ärzte-Verbände: Ansteckungen in der Schule unwahrscheinlich

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) ist es aber offenbar nun leichtgefallen (wie vor ihm schon einigen anderen Bildungsministern), Schulöffnungen ohne Abstandsregel anzukündigen. „Die Wissenschaftler haben überzeugend deutlich gemacht, dass insbesondere Kinder von der Pandemie kaum betroffen sind und es an der Zeit ist, die Schulen für Kinder wieder zu öffnen. Nach diesem Gespräch bin ich sehr sicher, dass Hamburg nach den Ferien an allen Grundschulen zum Regelunterricht zurückkehren wird“, sagte Rabe nach der Konferenz.

News4teachers liegt die Teilnehmerliste der Videokonferenz vor. Namhafte Virologen sind darauf nicht zu finden. Mediziner schon – und zwar genau die Verbandsvertreter, die schon vor drei Wochen versucht hatten, politisch Stimmung für schnelle Schulöffnungen zu machen: Prof. Dr. Martin Exner und Dr. med. Peter Walger (Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene), Dr. Thomas Fischbach (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte), Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit (Arbeitsgruppenleiter Molekularbiologie und Immunologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin) und Prof. Dr. med. Johannes Hübner (Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie). Wissenschaftler, die ihrer Position widersprochen hatten, waren nicht eingeladen worden.

Die ohne eigene Forschung gewonnenen Erkenntnisse der Ärzte-Lobbyisten lauten einer Zusammenfassung der Hamburger Schulbehörde zufolge: „Im Vergleich zu Erwachsenen infizieren sich jüngere Menschen seltener. Entscheidend aber ist, dass sie die Krankheit kaum auf andere übertragen würden. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, weil die Schließung der Schulen vor allem damit begründet wurde, dass Kinder sich über ihre Schulkontakte infizieren und dann die Krankheit an ihre Eltern und Verwandten zu Hause übertragen könnten. Das Gegenteil scheint der Fall: Die Wissenschaftler verwiesen darauf, dass sich viele Kinder eher bei Erwachsenen in der Familie anstecken als umgekehrt. Auch eine Ansteckung bei anderen Kindern sei eher unwahrscheinlich.“

Und: „Aus Sicht der Wissenschaftler gab es keine Hinweise darauf, dass Schulen und der Unterricht Szenarien mit erhöhter Ansteckungsgefahr – sogenannte Hyperspreader Events – darstellten.“ Auch über den Krankheitsverlauf nach einer Infektion wissen die Mediziner offenbar auch schon genau Bescheid, obwohl dazu fast täglich neue wissenschaftliche Befunde veröffentlicht werden (wie hier berichtet): „Corona ist für Kinder und Jugendliche ungefährlicher als die Grippe“, so wusste Rabe zu berichten, der seine sozialdemokratischen (und einen Linken) Amtskollegen zu der Videokonferenz gebeten hatte.

Lauterbach: Das Beispiel Israel zeigt, was Schulen droht

Pikant: Noch in dieser Woche, in der Sendung „Markus Lanz“, hatte der SPD-Gesundheitsexperte Prof. Karl Lauterbach, selbst Epidemiologe von Beruf, das Papier der Ärzteverbände als „gut gemeint“, aber wissenschaftlich nicht haltbar bezeichnet (News4teachers berichtete groß über die bemerkenswerte Sendung – hier geht’s hin.

Lauterbach machte deutlich: Dass derzeit kein gefährliches Infektionsgeschehen in den Schulen zu beobachten sei, sei eine Folge des gesellschaftlichen Lockdowns in den vergangenen Monaten. Weil die Lage außerhalb der Schulen weitgehend ruhig sei, gelte das auch innerhalb der Schulen. Wenn die Lockerungen aber dazu führten, dass in den nächsten Wochen und Monaten sich wieder vermehrt Menschen mit dem Coronavirus ansteckten, dann werde das auch in die Schulen hineingetragen – und dort ungebremst weiterverbreitet, wenn es dort keinen ausreichenden Schutz gebe. Und der werde ja gerade abgebaut.

Was dann passiere, lasse sich aktuell in Israel beobachten. Am vergangenen Wochenende verzeichnete das Land den höchsten Stand der Neuinfektionen seit den umfangreichen Lockerungen vor gut einem Monat. Infektionsherde: die Kitas und Schulen, die dort nun – nachdem sie ähnlich wie derzeit in Deutschland plötzlich wieder ohne Beschränkungen geöffnet worden waren – reihenweise wieder schließen müssen.

Diese Position war auf dem Treffen der SPD-Bildungsminister allerdings nicht zu hören. Der Gesundheitsexperte aus den eigenen Reihen war offenbar zu der Videokonferenz nicht eingeladen worden. News4teachers

Hintergrund

An der Videokonferenz mit den Ärzteverbänden nahmen vor allem Vertreter der SPD-geführten Bildungsministerien teil – mit einer bemerkenswerten Ausnahme:

  • Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD)
  • Stefanie Hubig (SPD, Bildungsministerin von Rheinland-Pfalz und KMK-Präsidentin)
  • Britta Ernst (SPD, Bildungsministerin von Brandenburg),
  • Sandra Scheeres (SPD, Bildungssenatorin von Berlin),
  • Claudia Bogedan (SPD, Bildungssenatorin von Bremen),
  • Grant Hendrik Tonne (SPD, Kultusminister von Niedersachsen),
  • Christine Streichert-Clivot (SPD, Bildungsministerin des Saarlandes),
  • Steffen Freiberg (SPD, Bildungsstaatsekretär von Mecklenburg-Vorpommern),
  • Helmut Holter (Linke, Bildungsminister von Thüringen).

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Faktencheck: Kinder als Überträger des Coronavirus – Stand der Forschung

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Illy
3 Jahre zuvor

Das kann alles nicht mehr wahr sein! Wenn irgendwelche Verschwörungsidioten demonstrieren….dann sollten wir als Beteiligte der Schule nämlich Eltern und Lehrer und Schüler doch auch Möglichkeiten haben uns zu plazieren. Es ist doch offensichtlich, dass hier Interessen der Wirtschaft vorangetrieben werden. Das Netzwerk der Lobbyisten umfasst Politik wie Gerichte und Mediziner mit entsprechender Zielrichtung. Es kann doch nicht sein, dass wir in Deutschland jetzt das Versuchslabor Schule eröffnen und wir aös betroffene Akteure das Gott gegeben hinnehmen?
Auffällig ist, dass wir ja im Föderalismus erleben müssten, dass die Bundesländer
individuell vorgehen, z.B. der Bevölkerungszahl und Infektionsrate angepasst…. aber alle Bundesländer verfolgen übergreifend die selbe Strategie.
Also doch zentral!

Mir persönlich fällt es sehr schwer zu akzeptieren, wie das Grundrecht auf Unversehrtheit getreten wird.
Stefan hat hier an verschiedenen Stellen zusammengetragen, wie unklar die gesundheitlichen Folgen einzuschätzen sind. …
Ich bin nach wie vor für eine Regelung einer freiwilligen Teilnahme an diesem Experiment! Für Lehrer UND Schüler. Gefährdet werden nämlich ALLE!

Tina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Ich sehe das exakt so wie Illy! Da niemand absolute Fakten hat, sollten die Eltern selber entscheiden können, denn ihnen obliegt die Gesundheitsfürsorge für die Kinder.

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Tina

Das sehe ich tatsächlich etwas anders, da das nur wieder dazu führt, dass die Kinder, die eh schon oft nicht kommen, zu Hause bleiben, und die mit engagierten mit Risiko o.ä. trotzdem kommen, und die Schere zwischen diesen noch größer wird. Außerdem ist es für mich persönlich einfach nicht möglich, meinen kompletten Stundendeputat nachzugehen und gleichzeitig noch alle Stunden auch als Homeschooling zu verschicken und zu bearbeiten.

Gerd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Ist es tatsächlich so schwer zu verstehen, dass die Ärzteverbände nicht Wirtschaftsinteressen stützen sondern das Wohl der Kinder im Sinne haben. Was meinen Sie weshalb sie vor den Folgen andauernder Schließungen warnen? Sozial benachteiligte haben noch mehr Nachteile, Kinderärzte haben einen massiven Anstieg häuslicher Gewalt gesehen . Für viele Kinder ist die Schule und Kita essentiell und zwar in Natura und nicht digital erreichbar . Das sollte doch für gebildete Leute wie Lehrer nicht sooo schwer zu verstehen sein…
Wie kann man so verblendet sein, zu glauben die „Ärztelobby“ wolle mutwillig Lehrer gefährden, um Wirtschaftsinteressen durch zu drücken (obwohl auch die wichtig sind)

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd

Ich Frage mich zum Thema häusliche Gewalt, warum denn da die Jugendämter nicht tätig werden, wenn das doch bekannt ist. Überhaupt werden die Jugendämter in diesem gesamten Kontext nie erwähnt.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

@Lanayah: die selbe Frage habe ich mir ebf schom gestellt.

Gerd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Die Jungendämter haben seit dem Lockdown extrem viel zu tun, werden selbstverständlich tätig ..und sind teilweise trotz Corona vermehrt in die Familien gegangen…und haben im Übrigen auch von zunehmenden Problemen berichtet .

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd

Achja stimmt, das trifft auch Lehrer ja wieder nicht zu, weil Homeoffice ja keine richtige Arbeit ist, außer bei Menschen, die keine Lehrer sind, dann ist Homeoffice auch sehr sehr anstrengend.

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Gerd

Woher bekommt man diese Information?

Gümnasiallehrer a.D.
3 Jahre zuvor

Rabe ist ein Narr, wenn er glaubt, es gäbe weniger Infektionen unter den Kindern und vor allem das es NUR um die Kinder ginge. Was ist mit den Lehrern? Wie Schützen die sich, wenn Eltern Druck machen, auch in geschlossenen Räumen keine Masken zu tragen?

Es ist höchst alarmierend, dass wir nach den Sommerferien offensichtlich große Gefahr laufen, eine zweite Welle aufgrund solcher Entscheidungen zu bekommen.

Wenn es Unterricht geben soll – okay. Dann aber nur mit permanenter Maskenpflicht ohne(!!!) wenn und aber. Ausreden wie „ich kann unter meiner Maske nicht atmen“ zählen dann nicht mehr.

Und vor allem sollte die Schulbehörde – alte Forderung, ich weiß – endlich auch für Lehrer digitale Endgeräte für den Gebrauch zuhause zur Verfügung stellen.

Ich freue mich derweil auf die Abwahl der SPD in Hamburg bei der nächsten Wahl. Offenbar scheinen die Hamburger bereits die Äußerungen des Scholz bezüglich des Rückkaufs der Infrastruktur (Es seien nur Kabel und Rohre) und das Versagen bei G8 vergessen zu haben. Aber Schule begleitet Kinder permanent. Und da es in Hamburg Null Progression gibt, eine Konsequenzlosigkeit, die ihresgleichen sucht (Sitzenbleiben abgeschafft, permanent) und eine permanente Schwächung der Gymnasien hoffe ich, dass diese Schulpolitik ein Ende hat.

Heinz
3 Jahre zuvor

Ich bin auch für eine Maskenpflicht im Unterricht, auch wenn es mich stark behindern würde. Dafür plädiere ich dann dafür, dass der Ganztagsunterricht im Gegenzug ruhen gelassen wird. Maske von 6 Stunden Maske finde ich ok.

stefan
3 Jahre zuvor
stefan
3 Jahre zuvor

Ich weiß, dass das Risiko, als junger Mensch an Covid-19 direkt zu versterben, gering ist, dies bestätigen auch die internationalen Studien.
ABER:
Was wir bisher kaum wissen, ist, was SARS-CoV-2 im Körper dauerhaft anrichten kann.
Und das, was wir wissen, gibt großen Grund zur Sorge. Die Schneise, die SARS-CoV-2 durch den Körper vieler Infizierter zieht, ist groß und trägt sicher nicht zu einer erhöhten Lebenserwartung bei. Am Ende werden viele dieser jungen Menschen dennoch durch Covid-19 gestorben sein, wenn auch erst Monate oder Jahre später. Nur werden sie vermutlich in keiner offiziellen Statistik mehr auftauchen!
Somit ist das Öffnen ohne Regeln ein Experiment mit ungeahnten Langzeitfolgen.

https://twitter.com/tomaspueyo/status/1270405792408023041

https://twitter.com/tomaspueyo/status/1270405793754431488

Gerd
3 Jahre zuvor

Die sogenannten Ärzte Lobbyisten (was für ein schwachsinniger Ausdruck), womit vermutlich führende Berufsverbände der Kinder und Jugendärzte sowie die deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene gemeint sind haben das Wohl der Kinder im Auge, Lehrer sowie die „Lehrer Lobby“ offenbar nur ihr eigenes sowie ihre irrationalen Ängste…

Pälzer
3 Jahre zuvor

Dänemark hat seit Wochen die Schulen wieder offen, die Krankheitszahlen dort gehen weiter zurück:
https://www.worldometers.info/coronavirus/country/denmark/

Bernd
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

In Dänemarks Grundschulen und Kitas gilt selbstverständlich nach wie vor die Abstandsregel.

„In Dänemark sind Krippen, Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse bereits seit dem 15. April wieder offen. Aber die Auflagen sind streng: Sechs Quadratmeter soll in Kitas jedes Kind zur Verfügung haben – einige Gemeinden in Dänemark können deshalb nur einen Teil der Kinder betreuen.“ Unterricht findet zum Teil sogar draußen statt.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-kita-oeffnungen-daenemark-100.html

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Richtig! In Dänemark waren die Klassengrößen auch schon vor der Pandemie kleiner, als in Deutschland. Dort ist es folglich auch unter jetzigen Bedingungen leichter, den Infektionsschutz und den Abstand zu gewährleisten. Die Auflagen sid dort sehr streng. Das allergröße Übel im deutschen Schulwesen sind die viel zu großen Klassen. Klassenstärken von 28 Kindern im Grundschulbereich machen Abstand unmöglich.

Sabine Szidlovszky
3 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

In Dänemark sind nun auch fachfremde Pädagogen zur Hilfe an der Schule, und es ist nicht richtig, dass es weniger Unterricht gibt, die Kinder haben Ganztags Unterricht. In Niederlande, Schweiz, Tschechien, Norwegen, Schweden, Island, Slowakei, Luxemburg wird ohne Abstand unterrichtet, die Zahlen gehen weiterhin zurück. In den Niederlanden waren Spielplätze nie geschlossen…

Stefan
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

Bitte informieren unter welchen Bedingungen die Schulen in Dänemark geöffnet wurden. Der Artebeitrag gibt einen kleinen Überblick, da ansonsten Äpfel mit Birnen verglichen werden.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Stefan

@Stefan – das ist das gleich wie mit den OECD-Studien. Der PISA-Vergleich zwischen den Plätzen von D und FIN im Ranking. Die Rahmenbedingungen, unter denen die ergebnisse erzielt worden sind, werden nicht genannt oder verglichen.

Dasselbe jetzt. Da müssen die Grundschulen wieder geöffnet werden, da das in DK ja auch schon seit April der Fall ist. – Nur dass die Dänen dies unter ganz anderen Bedingungen tun als diese uns hier zur Verfügung gestellt werden, wird erst einmal unerwähnt gelassen.

Heinz
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pälzer

In Deutschland sind die Schulen seit den Osterferien auch wieder offen. Das sehen nur viele Eltern nicht, weil ihre Kinder in der Regel nur ein bis zweimal pro Woche in die Schule kommen können aufgrund der Abstandsregel. Das heisst allerdings nicht, dass die Schulen bei uns geschlossen wären, ich bin in der Regel jeden Tag in der Schule.

Heinz
3 Jahre zuvor

Naja, dass Corona für Kinder verhältnismäßig ungefährlich ist, geht wohl auch aus den Infiziertenzahlen und allen anderen Statistiken des RKI hervor, es besagt nur leider nichts darüber, ob die Kinder nicht trotzdem Virenschleudern sind. Die Lehrer sind in der Regel übrigens auch keine Kinder.

Wenn ich Corona mal vernachlässige (ich versuche mittlerweile so weit es geht nicht mehr an Corona zu denken, aber gewisse Hygieneregeln einzuhalten), dann freue ich mich, wenn es endlich wieder normal in der Schule weitergeht. Ich mag zwar die kleinen Klassen sehr, und man stellt fest, dass man vermutlich die Hälfte des Unterrichts streichen und den Kindern trotzdem das Gleiche beibringen könnte bei nur 10-15 Schülern, aber ob Kinder was lernen interessiert ja grundsätzlich sowieso niemanden, solange die Stundenzahlen auf dem Papier stimmen. Immerhin kann ich dann wohl auch wieder jede Methode benutzen, die ich möchte.

Also ich für meinen Teil bin wirklich froh, wenn es endlich wieder normal ist, mache mir natürlich trotzdem Sorgen.
Mir wäre es an der Stelle übrigens lieber gewesen, man wäre mit dem gesamten „Schule zu bis hin zu Schule wieder normal auf.“ etwas flexibler umgegangen. Nach diesem wochenlangen hin und her ist nun zu befürchten, dass bei einer zweiten Welle die Schulen lieber nicht wieder geschlossen werden, da es einfach zu lange dauert, bis diese wieder normal öffnen. Ich hätte es gut gefunden, wenn man die Schulen schließt, wenn Gefahr besteht, und zügig wieder zur Normalität übergeht, wenn die Gefahr gering ist, dann aber auch bereit ist, bei einer zweiten Welle schnell einzugreifen und schnell wieder zu schließen für ein paar Wochen.

Mittlerweile ist man ja doch sehr verhalten geworden, was Schulschließungen angeht, selbst wenn es angebracht ist, ich weiß, dass in anderen Städten die Gesundheitsämter nicht mal mehr die Schulen komplett schließen, wenn es an der Schule zu einem Coronaausbruch kommt.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Ich frage mich ernsthaft, welchen wirtschaftlichen Nutzen es für die Ärztlobby bringt, wenn die Schulen geöffnet werden (Ironie aus.).

Lanayah
3 Jahre zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich habe selten so gesunde Kinder im Unterricht sitzen gehabt, wie jetzt nach Lockdown und noch mit Sicherheitsabstand. Das verhindert eben auch die üblichen anderen Erkrankungen, wegen denen man sonst zum Arzt müsste.

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

„Das verhindert eben auch die üblichen anderen Erkrankungen, wegen denen man sonst zum Arzt müsste.“ Ja, letztendlich sind Ärzte Selbstständige, denen auch nicht einfach die „Kunden“ wegbleiben dürfen. Insofern unterstützen wir mit unserer total riskanten Totalöffnung auch die Ärzteschaft.

Nina
3 Jahre zuvor

Wann klagen besorgte Lehrer und Eltern endlich vor dem Bundesverfassungsgericht? Die Verwaltungsgerichte sind m.M. für Streitigkeiten, die nicht unmittelbar das Grundgesetz oder die Landesverfassung betreffen zuständig. Das Zusammentreiben von bis zu 30 Menschen in einen geschlossenen Raum, während einer Pandemie mit einem weitgehend unerforschten aber potenziell tödlichen Erreger, übertragen durch Aerosole, ist ein zutiefst unmenschlicher Vorgang! Noch dazu wenn wirkungsvolle Schutzmaßnahmen (Abstand, Maske) wegfallen sollen. Das im Vorfeld keine Alternativbeschulungskonzepte, die die Bedürfnisse aller Beteiligten – wie viele Eltern möchten kein Präsenzunterricht für ihre Kinder! – berücksichtigt, zeugt von totaler Verantwortungslosigkeit seitens der Behörden. Für die jetzt so „Zusammengetriebenen“ werden m.M. gleich mehrere Grundrechte verletzt. 1) Würde des Menschen 2) Recht auf körperliche Unversehrtheit 3) Gleichheit vor dem Gesetz (aktuell Infektionsschutzgesetz) Um zu klären, ob diese Grundrechte (Nr. 2 ist ein sehr hohes Gut in unserer Verfassung) für Schüler, Lehrer und ihrer Angehörigen zugunsten des Rechts auf (vollumfängliche) Berufsausübung der Eltern und das Recht auf (Präsenz!)Unterricht eingeschränkt werden darf, ist m.M. unmittelbar Aufgabe des Verfassungsgerichtes. Erinnert euch doch mal: In Februar 2010 erklärte das BverfG die Hartz4-Sätze für verfassungswidrig, 2019 erklärte es die Hatz-4 Sanktionen für teilweise verfassungswidrig. Wie lange hatten Hartz-4-Empfänger zuvor schon vor den Sozialgerichten geklagt? Hinzu kommt, dass die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes, nach den Erfahrungen der NS-Zeit den Gottesbezug im GG verankert haben. Damit ist kein Glaubensbekenntnis an ein höheres Wesen gemeint, sondern die Feststellung, dass vom Menschen gemachte Gesetze fehlbar sein können. Gesetzgeber sollen sich also immer der Unzulänglichkeit der von ihnen entworfenen Gesetze bewusst sein und immer nach dem menschlich wahrhaftigen, guten, gewissenhaften, also göttlichen, streben. Was natürlich bedeutet, dass man Gesetze auch umschreiben kann/muss. Aus dem Blickwinkel des von Menschen gemachten „gesetzten“ Rechtes war der Nazistaat ein Rechtsstaat gewesen! Sowas wollte man für die Zukunft unbedingt verhindern. Können besorgte Lehrer und Eltern jetzt nicht gemeinsam ein tragfähiges Beschulungskonzept bearbeiten, z.B. Risikogruppenschüler und andere besorgte Schüler kommen für Präsenzunterricht an zwei Morgen a sechs Stunden in die Schule. Schüler, die keinen Präsenzunterricht wünschen und mit Homeschooling gut klarkommen, müssen nicht kommen. Kinder unbekümmerter Eltern kommen an den andern drei Werktagen in die Schule (a 6 Stunden). Wenn Schüler und Eltern dann noch nicht mit Homeschooling klarkommen, wird für diese Gruppe dann noch ein Nachmittag angeboten, an den auf Verständnisprobleme eingegangen wird. Ein Mindestmaß an elterlichen Engagement wird jedem Elternteil abverlangt. Vielleicht habt ihr noch andere Konzepte? Mit dem aus Euer Sicht Besten jetzt auf nach Karlsruhe. Falls ihr vor diesem Schritt noch zweifelt, lasst euch von einem Verfassungsrechtler beraten.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nina

@Nina: oder wir verbinden uns als Betroffene hier um eine Sammelklage einzureichen.

Nina
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Hallo Illy,

erkundigt euch bei einem Verfassungsrechtler wegen einer Sammelklage vor dem BverFG. Gut wäre evtl. ein Schulterschluss zwischen Gewerkschaften und Bundeselternrat. Wegen der Infektionsmaßnahmen, die jetzt für euch nicht mehr gelten sollen, könnt ihr auch einen Arbeitsrechtler aufsuchen. Ich bin keine Lehrerin oder Erzieherin. Meine Kinder sind erwachsen. Wie vielen anderen in meinem Bekanntenkreis auch, widert mich das derzeitige Lehrermobbing an. Lehrer und Erzieher haben so etwas nicht verdient. Und wir fragen uns a) wie es sein kann, dass Politik die Gewerkschaften offensichtlich aushebeln konnte, b) warum auf Grundlage von Infektionsfolgen noch weitgehend unbekannt Menschen überhaupt unfreiwillig zusammengedrängt werden dürfen und c) wie ein lautstarker Teil unserer Gesellschaft menschlich offensichtlich so verblöden konnte, dass er wohl tatsächlich annimmt, dass jene, die jetzt unter Angst ihrer Arbeit nachgehen müssen, Kindern noch Zuneigung, Wertschätzung Anleitung, Orientierung, Bildung etc. geben können. An die sensiblen Kinder, die sich jetzt ins Getümmel stürzen müssen, mag ich gar nicht denken. Ich bin nicht der einzige „Oldie“, der auf Seiten wie 4teachers rumstöbert Vielleicht können wir ja hilfreich sein. Passt gut auf euch auf.

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nina

Hallo Nina,
bin kein Lehrer, sehe die grundsätzliche Problematik genau wie Sie. Letztlich werden alle Beteiligten nämlich Lehrer und Schüler gefährdet. Ich kann nicht nachzuvollziehen was gerade passiert und weshalb offenbar alle diese Entwicklung gottgegeben hinnehmen. Ich erlebe bei meinem Bemühen keine Unterstützung. Als Einzelpersonen kann ich nichts erreichen. Daher wäre es an der Zeit sich gemeinschaftlich zu organisieren.
Habe bereits versucht eine Verbindung der GEW und Bundeselternrat zu schaffen und eine Idee für eine Petition ausgearbeitet.Leider ohne Erfolg.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Die Hürden für eine Klage in Karlsruhe liegen hoch. Schwierig wird es vorallem deshalb, weil (Schul-)Bildung in den alleinigen Zuständigkeitsbereich der Bundesländer fällt. Da die Erlasse und dienstlichen Weisungen für die Schulöffnungen von den jeweiligen ALndesministerien kommen, sollte zunächst einmal eine Klage vor dem zuständigen Landesverfassungsgerichthof geprüft werden.
Dazu müssten dann die Landeselternräte und landesschülerschaften mobilisiert werden

Illy
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Ja, das ist wohl wahr. Jedoch wundere ich mich, dass derzeit keine Klagen von weiteren Betroffenen Eltern ubd Lehrern ergehen. Bin kein Jurist, aber kimmt das daher, dass aufgeubd des derzeitigen günstigen Verlaufs der Pandemie keine Voraussetzung für eine Klage gegeben ist?

Die Landeselternvertretung erlebe ich nicht als unterstützend. Mein Eindruck ist eher der, dass die Elternvertretungen v.a. die Sorge der Bildungsdefizite und der Wegfall der Schule als Aufbewahrungsstätte beschäftigt und von der Seite eher zu einem Regelschulbetrieb gedrängt wird.
Ich kann den Leistungsterror gerade nicht nachvollziehen!

Sabine Szidlovszky
3 Jahre zuvor
Antwortet  Nina

Na dann hoffe ich auf Gleichstellung der Berufsgruppen und bitte darum die Risikoeinstufung für Lehrer und Erzieher zu übernehmen. 20-40% des Gesundheitspersonals bleiben mit sofortiger Wirkung zu Hause. Gleiches Recht für Alle. Dasselbe gilt selbstverständlich im Verkauf, bei vollem Lohnausgleich, ganz klar. Alle Menschen haben das Recht auf den gleichen Gesundheitsschutz.

Illy
3 Jahre zuvor

Sabine Szidlowsky,
Ja dann wäre ich ebenfalls für eine Gleichstellung aller Berufsgruppen.
D.h. Keine Schutzmaßnahmen mehr im Büro, Supermarkt und allen öffentlichen Gebäuden!
Alle Arbeitgeber müssen derzeit einen Arbeitsschutz umsetzen, der Mindestabstände und damit die Personenzahl im geschlossenen Raum rehelt. …alle Ämter sind der Zeit geschlossen…. Um das berühmte Supermarkt Thema aufzukochen: dort besteht zudem noch Maskenpflicht.
Aber Schule öffnet mit normaler Klassengrösse ohne z.B. wirksame Meldepflicht? Wir stellen demnächst alle in den Durchzug und hoffen dass uns die App dann sagt, dass der Sitznachbar der verschnupft war, doch kein Corona hatte.
Eins ist klar, dass bereits jetzt kein Konsens über die Einhaltung der Massnahmen herrscht. Aus diesem Grund gefährden weiterhin diejenigen, die alles für übertrieben halten, jene, die sich schützen wollen.
…möchte nicht wissen, wieviele Schüler demnächst mit Erkältungssymptomen in der Schule landen- so wie früher!
Ich bin kein Lehrer – aber ein Arbeitsschutz mit Regelungen die auch unsere Kinder schützen, kann doch nur in unser a l l e r Sinne sein.

Illy
3 Jahre zuvor

Sorry: Maskenpflicht nicht Meldepflicht

Ein denkender Mitbürger
3 Jahre zuvor

Interessant wäre es zu erfahren, ob überhaupt politische Bestrebungen vorhanden sind aus den sogenannten Testbetrieben vor den Sommerferien Lehren zu ziehen? Sind verstärkte Tests von Schülern und Lehrern geplant? Ansonsten was soll mit den Testbetrieben getestet werden und wie will man ansonsten das Infektionsgeschehen an Schulen erfassen? Will man es überhaupt? Da wir seit Wochen in Deutschland lediglich ein knappes Drittel unserer Testkapazitäten ausnutzen (z. B. in KW23 329.358 Testungen bei einer Kapazität von 1.092.448 möglichen Testungen), sollte es ein Leichtes sein Schüler und Lehrer der an den Testbetrieben beteiligten Bundesländer auch tatsächlich zu testen.

Pep
3 Jahre zuvor

„Entscheidend aber ist, dass sie die Krankheit kaum auf andere übertragen würden.“
Gut zu wissen. Dann können ja bis zur vollständigen Öffnung der Kitas und Schulen wieder die Großeltern einen Teil der Betreuung übernehmen.

Sabine Szidlovszky
3 Jahre zuvor
Antwortet  Pep

Was glauben Sie wer die Kinder betreut, die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben? Die Großeltern, oder soll ein Elternteil kündigen. Willkommen in der Realität.

dickebank
3 Jahre zuvor

Warum dann die Gesetzesänderung hinsichtlich der Ausweitung der Zeiten für die Kinderbetreuung durch Eltern auf 20 Wochen?

Pep
3 Jahre zuvor

„Im Vergleich zu Erwachsenen infizieren sich jüngere Menschen seltener.“
In Göttingen haben sich vor kurzem 120 Menschen bei einer Familienfeier infiziert – darunter 39 Schulkinder.
Das liest sich nicht nach einer selteneren Infektion bei „jüngeren Menschen“. Zumal die Medien interessanterweise explizit „Schulkinder“ benennen – es haben sich wahrscheinlich zusätzlich jüngere Kinder infiziert (schließlich wurden in GÖ auch Kindergärten geschlossen).

Grundschullehrer
3 Jahre zuvor

Anders als in Dänemark, wo sehr viel in einen Schutz der Kinder und Lehrer während der Schulöffnung investiert wurde, fand das in Deutschland kostenneutral statt. Dadurch entsteht ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Das sollten Ärztevertreter eigentlich mal anprangern, dann würden sie den Kindern wirklich helfen.

GriasDi
3 Jahre zuvor

Jetzt muss nur noch dafür gesorgt werden, dass diese Kinder nicht mit Erwachsenen in Kontakt kommen. Aber dafür haben diese Ärzte sicher schon einen genialen Plan.

Illy
3 Jahre zuvor

@Gerd: ja genau „irrationale Ängste “ das ist genau die Argumentation, wenn es um angemessene Schutzmassnahmen geht. Deshalb sitzen alle Entscheider der Politik auch im Homeoffice und hinter Plexiglas und lassen uns am Bodensatz durchdeklinieren, wo irrationale Ängste beginnen und das Recht auf Unversehrtheit endet.
Wo ist eigentlich das Problem angemessene Regeln und Massnahmen für den Schulbetrieb und nebenher noch eine
Verbesserung des überholungsbedürftigen Schulsystems zu organisieren. Lehrer ubd Schüler müssen so gut wie möglich im Schulalltag geschützt werden. Ohne wenn und aber.
Anstatt den Umständen entsprechend Lösungen zu suchen wird das Problem einfach als irrationale Angst umgetauft. Diejenigen, die sich dem Schwachsinn der politischen Vorgaben nicht beugen können und wollen werden als Idioten und Weicheier deklariert und geraten unter Beschuss… kann doch alles nicht wahr sein.

dickebank
3 Jahre zuvor
Antwortet  Illy

Warum gelten für die Beschäftigten des MSB NRW andere Arbeitsbedingungen als für den Rest der Beschäftigten an Schulen?
Warum schützen die Kommunen ihre Beschäftigten in den Schulsekretariaten sowie anderen Dienststellen der Kommunen einschließlich der Schulämter anders als die SuS in den Klassenräumen?
Wieso kann ein Herr Stamp als Familienminister, der für die Kindergärten und -tagesstätten zuständig ist, in einem Interview erklären, dass er für Arbeitsschutzmaßnahmen der beschäftigten Erzieherinnen (m/w/d) nicht zuständig sei, da sie ja nicht beim Land beschäftigt sind?
Warum muss sich das MSB anders als andere Ministerien nicht um den Arbeitsschutz eines Teiles seiner Mitarbeiter (m/w/d) kümmern? Warum werden, obwohl es um mitbestimmungspflichtige Fragen geht, die Personalräte als legitimierte Gremien nicht im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen beteiligt?

Warum gibt es die „irrationale Angst“ vor einer Salmonellenvergiftung sowohl bei Ärzten, Verbrauchern, Lebensmittelkontrolleuren etc. obwohle es entsprechende Hygieneregeln gibt und eine Erkrankung als behandelbar anzusehen ist?

Lehrer aus Kaiserslautern
3 Jahre zuvor

Die Frage, die ich mir immer noch stelle ist die: Warum nutz man diese Pandemie nicht endlich dazu, mit unserem Bildungssystem reinen Tisch zu machen. Anstatt sinnfreie Teilzeitöffnungen voranzutreiben und die Stundenplaner vor eine schier unlösbare Herausforderung zu stellen, sollte man den Schulen doch besser den Raum und Zeit geben, zu untersuchen, wie Arbeits- und Lernbedingungen verbessert werden könnten. Gleichzeitig könnten von der Regierung, bzw. den Regierungen der Länder Impulse zur Neustrukturierung des Schulalltags kommen. Eine maximale Klassengröße von 15 Schülerinnen und Schüler, technische Ausstattung, digitale Schulbücher, ordentliche Arbeitsplätze für Lehrerinnen und Lehrer und vieles mehr sind denkbar. Hier könnte Deutschland Vorreiter in Europa, sogar der Welt werden. Dann brauchen wir keine Maskenpflicht in den Schulen und auch keine Mindestabstände. Diese ergeben sich von selbst. Die Corona – Pandemie kostet ohnehin Milliarden. Eine Investition in die Zukunft könnte sich sogar rentieren.