„Ausbruch in einer Klasse führt zu keiner veränderten Handlungsweise“: Ein Gesundheitsamt quittiert den Dienst

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BERLIN. Angesichts des explodierenden Infektionsgeschehens lassen Gesundheitsämter das Coronavirus jetzt offenbar praktisch ungebremst durch Schulen laufen. Dies geht jedenfalls aus einem Schreiben des Gesundheitsamts Berlin-Spandau hervor, das News4teachers vorliegt. „Mit sofortiger Wirkung wird die Kontaktpersonennachverfolgung eingestellt“, so heißt es darin. Auch ein massiver Ausbruch in einer Klasse ändert daran nichts. Ist es legitim, die Präsenzpflicht in der Schule aufrechtzuerhalten, wenn der Staat die Schülerinnen und Schüler dort augenscheinlich gar nicht vor einer grassierenden Seuche schützen will?

Feierabend! Illustration: Shutterstock

„Wie ich bereits in meiner E-Mail vom 17. Januar 2022 angekündigt habe, kommen aufgrund der hohen Fallzahlen einige Veränderungen auf uns zu“, so heißt es fast freudig in dem Brief, den das „Bezirksamt Spandau von Berlin“ mit gleichem Datum an die Schulleitungen der Spandauer Schulen geschickt hat. „Die Quarantäne von Kontaktpersonen ist zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund der hohen Fallzahlen hinfällig, da auch Haushaltskontakte nicht erfasst werden.“

„Von Ihnen werden ausschließlich Indexfälle oder konkrete Verdachtsfälle nach Hause geschickt, keine Kontaktpersonen mehr!“

„Das bedeutet für Sie als Schule: Nur noch Indexfälle (also positive Fälle, d. Red.) erhalten eine Quarantäne-Anordnung durch das Gesundheitsamt. Von Ihnen werden ausschließlich Indexfälle (PCR-positiv oder Antigen-Schnelltest) oder konkrete Verdachtsfälle (positiver Schnelltest in der Schule) nach Hause geschickt, keine Kontaktpersonen mehr! Sie melden bitte dem Gesundheitsamt per Mail Ihre positiven Indexfälle (PCR-positiv oder Antigenschnelltest aus einem zertifizierten Testzentrum) unter Angabe der bekannten Daten (Name, Geb.-Datum, Klasse, persönliche Daten)! Es wird durch Sie keinerlei Kontaktliste mehr erstellt!“ Liege ein positiver Befund eines Schülers/einer Schülerin bzw. Mitarbeiter*in vor, empfehlen wir eine tägliche Schnelltestung des direkten Sitznachbarn und der ‚best friends‘“.

Im Klartext: Das Gesundheitsamt tut nichts mehr, außer positiv Getesteten mitzuteilen, was sie ohnehin wissen: dass sie infiziert sind, und sie über die für sie geltende zehntägige Quarantäne zu informieren. „Die Quarantäne endet automatisch ohne Testung nach Ablauf der zehn Tage.“ Die Möglichkeit, sich frei zu testen, bestehe ab Tag 7 mit einem PCR- oder einem Antigenschnelltest. „Symptomatische Schüler*innen und Mitarbeiter*innen werden an den Hausarzt verwiesen (Testung und Krankschreibung)!“, so heißt es. Und: „Ausbruchsgeschehen in einer Klasse führen zu keiner veränderten Handlungsweise.“

An der Verfahrensweise für die Schulleitungen, wenn beim Testen in der Schule ein Ergebnis positiv ausfällt, habe sich nichts geändert. „Wird ein Schüler/eine Schülerin oder ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin in der Schule im Schnelltest positiv getestet, sind Sie weiterhin aufgefordert, diesen ‚Verdachtsfall‘ an eine zertifizierte Teststelle (bevorzugt Zitadelle Spandau) zu verweisen und den Verdacht durch einen PCR-Test bestätigen zu lassen.“

Fröhlich endet das Schreiben: „Trotz dessen, dass keine Kontaktpersonennachverfolgung mehr stattfindet, stehen Ihnen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Spandau, Team Schule, für Fragen gerne zur Verfügung! Das Team Schule dankt Ihnen für die tolle Zusammenarbeit!“ Berlinweit sind (Stand: Freitag) fast 7000 Schülerinnen und Schüler nachweislich akut mit dem Coronavirus infiziert. Bereits 15 Schulen müssen angesichts eines überbordenden Infektionsgeschehens in den Wechselunterricht übergehen.

„Es ist nur dieses wirtschaftliche Interesse, dass die Eltern an den Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen sollen“

Das Schreiben dürfte der Debatte um die Präsenzpflicht neue Nahrung geben. „Ich glaube schon, dass wir an dem Punkt angekommen sind, dass Eltern die Möglichkeit gegeben werden muss, diese Entscheidung für ihr Kind zu treffen“, befand der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise, erst in der vergangenen Woche. „Immer wieder darauf zu verweisen, dass die Schulen offen bleiben, ist keine Entscheidung zugunsten der Kinder.“ Aus Sicht der Eltern sei das falsch. „Es ist nur dieses wirtschaftliche Interesse, dass die Eltern an den Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen sollen“, sagte Heise. Der Landeselternausschuss hatte schon vor Weihnachten ein Ende der Präsenzpflicht für den Fall gefordert, dass sich die Pandemielage zuspitzen sollte. Ein Sprecher der Bildungsverwaltung verlautete lapidar: „Wir halten an der Präsenzpflicht fest.“ News4teachers / mit Material der dpa

Omikron immer stärker im Schulbetrieb zu spüren – Kultusminister bleiben untätig

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Minna
2 Jahre zuvor

Das ist PSYCHOTERROR. Die SchülerInnen sitzen dort nach wie vor mit Masken UM SICH ZU SCHÜTZEN, während um sie herum alles wegbricht, reihenweise alle anderen krank werden und sie schließlich selbst auch erkranken. Was macht das mit den Kindern? Wie viele Tränen sind allein wegen positiver Tests schon geflossen, vielleicht ist es schon die zweite oder dritte Runde Corona oder Quarantäne. NICHTS an der jetzigen Schulsituation ist für das psychische Wohlbefinden der Kinder förderlich!! Das ist einfach abartig – es fehlt doch komplett eine sinnvolle, offene und ehrliche Kommunikation mit den SchülerInnen über die jetzige Situation – weil die Politiker weiter lügen und täuschen, während mindestens ein Teil der Erwachsenen längst weiß, dass durchseucht wird.
Die Kinder werden nicht nur physisch potentiell gefährdet sondern auch psychisch. INFEKTIONSZWANG während man den Kindern vorgaukelt, es würde was dagegen getan. Schlimm!

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Das stört mich auch am meisten. Dann lieber offen und ehrlich ALLES laufen lassen. Alles ser als diese Pseudoschutzmaßnamen. Aber mit diesem Mist können sich die Verantwortlichen nachher, wenn doch alles in die Hose geht, schön rausreden.

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Minna

Das ist auch eine Zwei-Klassengesellschaft. Auf der einen Seite Home-Office, 2G und 2Gplus etc pp, auf der anderen Seite freie Durchseuchung! Was DAS für das Selbstwertgefühl der Heranwachsenden bedeutet…schlimm

Faktensammler
2 Jahre zuvor

„Wir werden nicht auf Dauer die gesamte Bevölkerung nachimpfen können, um damit den Gemeinschaftsschutz zu erhalten“, erklärte Drosten.
„Irgendwann muss das Virus in der Bevölkerung Infektionen setzen.
Das Virus selbst muss die Immunität der Menschen immer wieder updaten.“ Das sei eine generelle Weisheit, daran könne niemand etwas ändern.
https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/corona-ende-pandemie-in-sicht-drosten-100.html?fbclid=IwAR1UZnu5jK1Mw9ZMidEkmWiXfz3wmww9CejRpFNo9r7it8E66is75lUlpkk

Schattenläufer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Faktensammler

Freiwillig vor.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

Wünsche dem Gesundheitsamt eine schnelle Besserung!

Andre Hog
2 Jahre zuvor

Ich wundere mich über nix mehr!!

Lasst die Schulen doch offen und den kleinen Covid doch laufen…es soll ein Ende mit Schrecken werden, scheint mir.

Rüdi V. wird es freuen und die KuMis sowieso….

Alla
2 Jahre zuvor

Das ist bei uns (SH) schon immer so!
Wird ein Geschwisterkind an einer anderen Schule positiv getestet, erfahren wir es nur, wenn die Eltern uns Bescheid sagen. Ansonsten kommt das Kind einfach weiter zur Schule!
Das GA schiebt einen täglich größer werdenden Berg von unerledigten Fällen vor sich her. Die erhoffte Verstärkung, um auch am Wochenende zu arbeiten, ist noch nicht eingetroffen.
Quarantäne Bescheinigungen für den Arbeitgeber (wenn man z.B. ein infiziertes Kind betreuen muss), dauern schon mal eine Woche, die Infektionszahlen können nur mit erheblichem Verzug gemeldet werden und es ist kein Ende in Sicht.

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Na endlich schreibt ein Gesundheitsamt mal. Klartext. Genauso ist es. Rufen Sie uns nicht an, wir melden uns, wenn wir Zeit dafür haben (2043?) und es rauscht volle Kanne durch. Einmal schnell die Kids durchseuchen, bevor wir uns Sorgen um die armen Impfverweigerer machen.

Hey, liebe Gesundheitsämter, macht euch keine Sorgen, die sind zu größten Teilen durch und das ohne registriert worden zu sein. Die haben nämlich Angst auf irgendwelchen Listen zu landen. Also sind sie fleißig weiter spazieren gegangen und haben andere angesteckt

mater ante portas
2 Jahre zuvor

Weil es scheinbar mal wieder überall anders gehandhabt wird, versuche ich einen Link zu unseren neusten Verordnungen.
Darf ich vorstellen, so macht man das jetzt bei uns in SH – trotz eines nie dagewesenen Infektionsgeschehens in unsere Schulen:

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/S/schulrecht/Downloads/Rechtsquellen/Corona_Schulinfo_14_Januar.html

Es darf jeder selber urteilen, wie er das findet.
Eins meiner Kinder wurde als Kontaktperson ersten Grades am Donnerstag (wie ca. 10 % des Jahrgangs) in Quarantäne geschickt und aufgrund der neuen Regeln wieder zurückbeordert.
Was in der neuen Verordnung also -vermutlich gewollt- harmlos nach kann-Bestimmungen klingt (z. B. „besteht …keine Absonderungspflicht“, „…müssen gar nicht in Quarantäne“), ist kein Wunschkonzert, sondern nach wie vor ein Präsenzzwang.
Das Wort „Präsenzpflicht“ ist mir in diesem Zusammenhang zu harmlos.

Lera
2 Jahre zuvor

Wir werden gerade verheizt, auf dem Altar der Wirtschaft dem Gott des Opportunismus geopfert.

Immerhin weiß nun jeder Lehrer, was er seinem Dienstherren wert ist.

Und Corona hat letztgültig bewiesen, dass man nur „Bildung ist super wichtig“ gaaanz lange wiederholen muss, dann hat man schon erfolgreich Bildungspolitik gemacht.

Wir sind die Erfüllungsgehilfen im Simulationsprogramm „Bildung ist wichtig“.

Wir halten das Feigenblatt hoch, während wir der Schulevaluation erzählen, dass der Kaiser festlich gekleidet ist.

Wir trinken täglich literweise den Kakao, durch den alle anderen an Schule Beteiligten uns ziehen.

Wir sind die letzten Deppen, die Fußabtreter der Nation, gleichzeitig null Ansehen UND astronomische Erwartungen- muss man auch erstmal hinkriegen.

Elly
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lera

Staatliche Bildung an staatlichen Schulen in Präsenzpflicht für die Wirtschaft.

Rosa
2 Jahre zuvor

Herr Lauterbach sollte sich an seine ausgesprochenen Worte erinnern und auch daran halten. https://www.news4teachers.de/2022/01/lauterbach-ich-bleibe-dabei-eine-durchseuchung-mit-der-omikron-variante-waere-fuer-die-kinder-in-keiner-weise-verantwortbar/ Es ist nicht zu verantworten, dass die heranwachsende Generation dieser Durchseuchung ausgesetzt werden. Was hat man der „Alten Generation“ zugesprochen und von uns allen Rücksichtsnahme gefordert und warum wird es der jungen Generation nicht zugesprochen. Es ist das wertvollste was ein Mensch besitzen kann, seine persönliche Gesundheit. Warum ist man nicht bereit dies auch den heranwachsenden zu gewähleisten? Das Vorbild was die Politik und die KM abgeben ist nicht Ehrenhaft sondern nur noch Menschenunwürdig. Diese Lebensphase die mit großer Unsicherheit und Angst besetzt ist, hat bei einer jungen Generation viele Fragen aufgeworfen und deren Weltanschauung des täglichen Respekt und Umgang Miteinander sehr erschüttert.

Rosa
2 Jahre zuvor

Der PhV-BW fordert erneut in neuem Jahr 2022 https://www.phv-bw.de/pressemitteilung-des-philologenverbands-baden-wuerttemberg-phv-bw-zum-schulbetrieb-nach-den-weihnachtsferien/ Die Durchseuchung wird auf dem Rücken der letzten in der Reihe ausgetragen.

Rosa
2 Jahre zuvor

Schulletungen, Lehrer/in, Schüler/in, Pädagogen und Elternschaft verurteilen die Durchseuchung an Schulen und Kindergarten. https://www.wsws.org/de/articles/2022/01/12/omik-j12.html

Rosa
2 Jahre zuvor

Vollbremsung von einem Gruppe von Menschen gebeten! Heutiges treffen am 18.1.2022 https://www.wsws.org/de/topics/educationCategory/Education-US Wir sind gegen eine Durchseuchung an Schulen! Die Machposition von der Politik und KM ist nicht mehr zu vertreten für unsere Kinder und wir als Eltern müssen unsere Kinder Schützen.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Es ist allerhöchste Zeit für das Aussetzen der Präsenzpflicht, und zwar in ganz DE.

Es geht um die Durchseuchung mit einer Variante des Virus, deren Langzeitfolgen vollkommen unklar sind:

https://www.heise.de/hintergrund/COVID-19-Was-bedeutet-ein-milder-Verlauf-mit-einer-Omikron-Infektion-6329998.html

Zitat:

„Wie groß die Long-Covid-Gefahr für Omikron-Infizierte ist, wird sich erst im Frühjahr beantworten lassen, wenn das Virus für einige Monate unterwegs war. Namhafte europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben deshalb in einem offenen Brief an die politisch Verantwortlichen appelliert, alle möglichen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie fortzuführen und nicht auf einen milden Verlauf zu spekulieren.“

Oder, mal ganz anders betrachtet:

Warum verwendet man nicht die gleiche „Sorgfalt“, die man bei der Auswertung der Daten der U12-Kinderimpfung (die immer noch nicht empfohlen ist!) an den Tag gelegt hat, ehe man sich für das zwangsweise Durchseuchen von ganzen Klassen mit zum großen Teil ungeimpften U12-Kindern (und auch Ü12) entschließt?

Wir haben keine Ahnung, was die Impfung langfristig tut -> wir empfehlen sie erstmal nicht.

Wir haben keine Ahnung, was die Omikron-Infektion langfristig tut -> wir durchseuchen.

Das passt doch vorne und hinten nicht zusammen! Alle Indizien, die es aktuell gibt, weisen darauf hin, dass die Impfungen KEINE Langzeitfolgen haben, dies bei der Infektion aber sehr wohl möglich ist.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Neu Nachrichten dazu kommen aus Südafrika.
Die Freude über stark fallende Fallzahlen lässt da rapide nach.
Die Zahl der Neuinfektionen liegt zwar nur noch bei etwa 5% der Fallzahlen aus der Spitze der Omikron -Welle.
Dafür sind die momentanen Sterberaten drei mal so hoch wie in der Omikron-Spitze.

Da kommt jetzt die Befürchtung auf, dass Omikron gar nicht weniger schwere Verläufe verursacht, sondern dass Omikron seine Folgen nur zeitverzögert zeigt.

Die Leute sterben an Omikron also nicht weniger sondern nur später.

Schattenläufer
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Vergleiche FOCUS heute.
Tötet Omikron später? Was hinter dem Anstieg der Todesfälle …

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Diese Nachricht ist so ätzend, dass man gar nicht weiter darüber nachdenken möchte. Zudem alle gerade wegen der milden Omikronvariante den Durchseuchungskurs zelebrieren.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Hätte man eine Impfpflicht für SuS erlassen, dann nach der Immunisierungsphase erst aufgemacht, ich glaube, mir wäre wohler.

Südwest
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jan aus H

Die Präsenzpflicht wird mit völlig absurden und/oder hohlen Begründungen nicht aufgehoben.
Einige Begründungen aus Berlin in den letzten Tagen:
* Kindeswohl: „Wir sind uns nach wie vor einig, dass das Fortführen der Präsenz an Schulen ganz entscheidend und wichtig ist, um das Kindeswohl nicht zu gefährden“ (Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, SPD, gestern)
* vertretbar: „Die Positivrate aller Tests an Schulen habe in der vergangenen Woche bei 0,5 Prozent bei Personal und Schülern gelegen. „Mehr als 99 Prozent sind negativ. In einer solchen Situation halten wir es für weiter vertretbar, das Schule stattfindet und das wir ein solches Angebot machen“, sagte Giffey“ (Tagesspiegel gestern) Anmerkung: es wird 3x pro Woche getestet, also ca. 1,5% positive Tests pro Woche, die Inziden bei 10-14jährigen liegt inzwischen bei über 2.300 …
* gute Gründe: „«Wir nehmen selbstverständlich wahr, dass sich einige Eltern Sorgen machen wegen der Präsenzpflicht.» Es gebe aber gute Gründe dafür.“ (dpa-Meldung von letzter Woche, Zitat von Martin Klesmann, Sprecher der Bildungsverwaltung)

Rosa
2 Jahre zuvor

Die Politik und KM machen was Ihnen gefällt! Den Preis den die Schulen und Kindergärten dafür bezahlen ist sehr hoch. Warum bietet keiner der Politik und KM Parole und setzt sich für die Rechte der heranwachsenden Personengruppe ein. https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/kommentar-die-omikron-parole-der-politik-lautet-laufen-lassen-id61449576.html

Rosa
2 Jahre zuvor

Herr Lauterbach eine Durchseuchung für Kinder und Erwachsene ist nicht vertretbar. Kann Herr Lauterbach sich noch an seine Worte erinnern??? https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-lauterbach-quarantane-regeln-100.html#xtor=CS5-62

Faktensammler
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rosa

„Wir wollen keinen Lockdown verhängen oder die Schulen schließen. Das dürfen wir den Kindern und Jugendlichen nicht noch einmal zumuten.
Wir haben in der Pandemie die Schulen zu oft und zu früh geschlossen.“
(Gesundheitsminister Karl Lauterbach in der BILD)

https://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/politik-inland/karl-lauterbach-in-bild-omikron-ist-nicht-das-ende-von-corona-78837978,view=conversionToLogin.bild.html?fbclid=IwAR17SA92kzkTzUTTwfHwS6FL5_hNzyNojpsXx_GcOfIbIkHZ8DyrG-nbYuw

AvL
2 Jahre zuvor

Ich halte die beschriebene Vorgehensweise für desaströs.
Mit der beschriebenen Vorgehensweise ist der Ausbreitung von Omikron keine Grenzen mehr gesetzt, und wird so wird es zu einem massiven Anstieg der Infektionszahlen in Schulen kommen, wobei der Großteil der Schüler gar keine Möglichkeit hatte, sich durch Impfungen vor möglichen Folgeerkrankungen von Covid-19 zu schützen.

KaGe
2 Jahre zuvor

Was ist jetzt da das Neue daran? In NRW wird doch so auch schon lange verfahren?

Who knows...
2 Jahre zuvor
Antwortet  KaGe

Kann ich ebenfalls so bestätigen. Bei uns geht schon lange keiner mehr in Quarantäne…

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Who knows...

Bei uns auch nicht. Schon im Dez nicht mehr. Nur der Positive…
Nur noch 8 Schultage, dann ist eine Woche Winterferien. Bis dahin muss mein Booster halten. Wer weiß, was danach kommt.

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Ich möchte nochmal eins ansprechen, bei der Impfbereitschaft der Eltern liegt Deutschland EU-weit auf dem letzten Platz.

Man ist ja von Berufswegen schon sehr alturistisch, was Corona angeht, habe ich mir einen gesunden Pragmatismus angewöhnt. Alle geimpft. Der Titer ist hoch, also da wir es eh kriegen, dann jetzt, wo die Voraussetzungen stimmen und noch Kapazitäten in den Krankenhäusern vorhanden sind.

Wie mein Beruf und die Situation der Freunde meiner Kinder in ein paar Jahren aussieht? Keine Ahnung.

Was ich schon sagen kann, ist, dass P-Z psychisch voll einen weg haben werden, weil die Eltern vor ihren Kindern da stehen und anderen erzählen, dass sie als Geimpfte bald sterben.
Was ich sagen kann, ist, dass ich genau verfolgen werde wie dieses Land mit den ganzen Langzeitgeschädigten Kindern umgeht.. Ob es dann immer noch heißt „dafür gibt es ja Heime“ ?

Und eines weiß ich ganz sicher, dass wir auch, wenn meine Kinder schon Urenkel haben werden, immer noch in Schulen aus Kaisers Zeiten stehen werden

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrer mit Seele

@Lehrer mit Seele

„Und eines weiß ich ganz sicher, dass wir auch, wenn meine Kinder schon Urenkel haben werden, immer noch in Schulen aus Kaisers Zeiten stehen werden“

Kaisers Zeiten …
Tjoa. Ich glaube, wir müssen noch mal in die Maschine für Zeitreisen einsteigen und weiter zurückfahren:
Mir kommte es eher so vor, als hätten gewisse Leute (Nieten in Nadelstreifen mit Entscheidungsbefugnis) immer noch die Gehirne ihrer Vorfahren – die, die von Ast zu Ast geschwungen sind. Diese Vorfahren hatten immerhin etwas, was sie so RICHTIG GUT konnten.

Schönes bleibt! Damit meine ich nicht die Nachfahren von den Vorfahren 😉 … vielmehr ein dreifaches „Hoch!“ auf die Ironie.
(Jaja, man kann’s wirklich nicht jedem recht machen, isso. Höppala! Schon wieder Ironie …)

Silja
2 Jahre zuvor

Hilflosigkeit überall. In meiner Klasse wurden heute zwei Schüler positiv getestet, das PCR-Ergebnis steht noch aus. Dauert ca. drei Tage.
Aber: keine Quarantäne mehr für niemanden. Die Mitschüler waren ob dieser Tatsache eher ungläubig.
Meine Frage für morgen ist nicht, OB weitere Kinder positiv getestet werden, sondern wie viele. Usw. Usw.
Hoffentlich hält mein Booster, was man mir versprochen hat … {an dieser Stelle: explodierender-Kopf-Emoji}

heitergehtsweiter!?
2 Jahre zuvor
Antwortet  Silja

@Bitte weiter berichten, Silja! Denn aus Fehlern kann man lernen oder Schaden macht klug. Ihr Fall ist sicher exemplarisch für andere, danke!

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor
Antwortet  Silja

Heißt dass, dass selbst die positiv getesteten Schüler bis zum PCR Ergebnis im Unterricht verbleiben?

Im Prinzip können wir es doch lassen. Krank werden wir eh, als runter mit dem Masken, Fenster zu und gemütlich die Religionskollegen zum Extra Gebet bitten.

P. S. Ironie bleibt an

Hilft bestimmt mehr als alle angeordneten Maßnahmen

Silja
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrer mit Seele

Nein, da habe ich mich unklar ausgedrückt.
Die positiv getesteten Schüler wurden abgeholt und zum PCR-Test gebracht. Sie verbleiben in „Isolation“, bis das entweder negative PCR-Ergebnis oder – falls positiv – die Quarantäne von 7 Tagen abgelaufen ist.
Gemeint war, dass alle anderen Schüler der Klasse im Präsenzunterricht zu verbleiben haben.
Wenn man bedenkt, wie noch vor fünf Tagen zur Nachverfolgung jeder Fitzel-Kontakt (Wo saß Schüler XY in Physik, wo in Deutsch, wo in Kunst?) dokumentiert werden musste, dann fühle ich mich heute … veräppelt.

Birkenstock
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lehrer mit Seele

„Heißt dass, dass selbst die positiv getesteten Schüler bis zum PCR Ergebnis im Unterricht verbleiben? “
Nein, ich verstehe es so, dass geboosterte SuS solange dem Unterricht beiwohnen bis sie selbst eindeutige Symptome einer Infektion zeigen. Nur positiv PCR getestet reicht seit dieser Woche nicht mehr.

mississippi
2 Jahre zuvor

@Lera: Ich hoffe, dass Sie sich mit diesen Ängsten und dieser Einstellung krankschreiben lassen. Denn mit diesen Gedanken im Kopf kann man doch nicht in die Schule gehen. Ich frage mich, welche Konsequenzen diese angstmachenden Artikel und Kommentare haben. Gar keine. Schmeißt hier irgendwer den Schuh hin, sprich kündigt er oder lässt seine Kinder zu Hause? Nö, machen alle doch trotzdem mit. Wo schreiben eigentlich die ganzen Pflegekräfte und puschen ihre Situation hoch? Und wem hilft es? Ich kann hier gar nicht mehr mitlesen. Es hilft einem sowieso nicht, im Gegenteil.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Es steht aber jedem Lehrer frei zumindest die eigenen Kinder zu impfen und die eigenen Schüler ebenfalls über das Thema Impfen und Infektionsschutz für eine Impfung zu gewinnen.
Ich würde darauf bestehen, dass der Arbeitgeber FFP-2-Masken in ausreichendem Maße zur Verfügung stellt.
Wir sind hier froh, unsere Kinder geimpft zu haben, denn im Moment fallen in unserem beruflichen Umfeld sehr viele Kollegen aus, da deren Kinder sich in den Schulen und Kindergärten mit Covid-19 infiziert haben und zum Teil eben grippeartige Symptome haben.
Die Reihen in den Schulklassen und auf den Stationen lichten sich derzeit, und unser Personal bricht jetzt eben weg.

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

@mississippi

„Wo schreiben eigentlich die ganzen Pflegekräfte und puschen ihre Situation hoch?“

Vermutlich schreiben die in einem Forum für Pflegekräfte?
Wenn Sie das gefunden haben, verlinken Sie uns das bitte? Dann können wir uns da mal ein wenig einlesen.
Und vielleicht zählt das sogar als Fortbildung. Und Fortbildungen helfen IMMER.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

„Ich kann hier gar nicht mehr mitlesen.“
Dann lesen Sie es nicht.

„Wo schreiben eigentlich die ganzen Pflegekräfte und puschen ihre Situation hoch?“
Vergleichen Sie Bildungsvermittler nicht mit Pflegekräften. Vor allem erwarten Sie keine Forumsbeiträge von vielen Pflegern in einem Bildungsportal.
„Schmeißt hier irgendwer den Schuh hin, sprich kündigt er oder lässt seine Kinder zu Hause? Nö, machen alle doch trotzdem mit“
Wir mögen unsere Schüler. Viele schmeissen trotzdem hin. Viele wollen nicht mehr Lehrer werden.
„Ich hoffe, dass Sie sich mit diesen Ängsten und dieser Einstellung krankschreiben lassen. “
Ferndiagnose für psychische Erkrankung? Sind Sie diesbezüglich geschult?

Ängste sind dafür da, um das eigene Leben und das der anderen zu schützen. Ohne Angst würden wir alle auf der Autobahn rumrennen.
Wir werden von anderen im Home Office / Einzelbüros mit Raumfiltern auf Anordnung verheizt. Schüler werden per Anordnung massendurchseucht. Anordnungen kann Deutschland. Adäquat auf die schulische Situation eingehen, das kann D nicht.

Schule muss neu gedacht werden, modernisiert. Wäre Schule ein Transportmittel, wäre es immer noch ein Ochsenkarren.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klugscheisser

Zumindest die Pflegekräfte in meinem beruflichen Umfeld sehen die gesamte Situation an den Schulen und in den Kindergärten wie sie und Pit2020.

Echt
2 Jahre zuvor

Erst wurden die Schüler als Indikator für die Verbreitung der Infektionen in der Gesellschaft missbraucht. Jetzt wird diese Humanmasse als frei verfügbares Experimentierfeld für die Durchseuchung missbraucht. Kinder und Jugendliche an die Front. Hat in diesem Land Geschichte. Es ist so bitter zu erkennen, welchen Wert Grundrechte hier tatsächlich haben. Kinderrechte werden in der Grundschule schon im Unterricht besprochen. Wo ist die Umsetzung? Wie sieht es mit dem Recht auf Selbstbestimmung hinsichtlich der der persönlichen Abwägung gesundheitlicher Risiken aus. Das kann doch alles nicht wahr sein.
Viele nehmen es einfach so hin. Andere resignieren. Hoffen wir mal, dass die Hoffnung zu guter Letzt nicht wirklich noch stirbt, wenn es nicht so glimpflich verläuft, wie gewünscht. Das Leben in den Parlamenten ist halt Ponyhof mit doppelten Boden aus Luftfiltern und Plexiglasschutzwände mit warmen Einzelbüros. Das der Kinder, Schüler, Lehrer, Erzieher und Familien sicher nicht. Das ist die ungeschützte Realität, in der für uns als unwichtige Kostenfaktoren, endlich ein gesellschaftsrelevanter Zweck gefunden worden ist. Endlich hat unsere Existenz einen Sinn.

mississippi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Echt

@Echt: In BaWü war die schulische Präsenzpflicht letztes Jahr monatelang ausgesetzt. Und wer hat seine Kinder zu Hause gelassen? 1 Mutter von über 200 Schülern.

TaMu
2 Jahre zuvor
Antwortet  mississippi

Mississippi @ und genau für diese eine Familie war das auch gut so. Vulnerable Familien sollten sich weiterhin schützen dürfen. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“ heißt für manchen Familien: … „auch wenn wir dafür das schwerkranke Elternteil oder Geschwisterkind verlieren“.

mississippi
2 Jahre zuvor
Antwortet  TaMu

Ehrlich gesagt, wir dachten, dass mehr Familien sich dafür entscheiden würden. Für meine arme Kollegin bedeutete es, dieses Kind nachmittags online zu beschulen, bzw. ständig mitzuversorgen, Test schreiben zu lassen, wenn niemand mehr im Gebäude war, usw.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor

„Erkenntnisse zu PIMS und Long Covid fehlen

Sandra Ciesek verweist darauf, dass für die Omikron-Variante auch jegliche Erkenntnisse zu Langzeitfolgen wie Long Covid oder PIMS fehlen. „Die PIMS-Fälle, die jetzt in der Klinik auftauchen, sind noch die aus der Delta-Welle“, sagt sie. „Für eine Beurteilung unter Omikron ist es viel zu früh. Das bleibt eines der großen Fragezeichen und ist auch einer der Gründe, warum man nicht sagen kann: Wir lassen es jetzt einfach laufen.“ “

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Ciesek-im-Corona-Podcast-Risiko-Omikron-so-hoch-wie-nie-so-niedrig-wie-nie,coronavirusupdate230.html

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

„Ohnehin glaubt Ciesek, dass viele Menschen die abwartende Strategie nicht mittragen würden und lieber das Risiko und Kollateralschäden in Kauf nähmen, um aus der Pandemie herauszukommen. Das sei im Endeffekt auch ein gesellschaftliches Agreement. „Und das kann für Einzelne nach hinten losgehen, das ist klar. Verlierer sind und bleiben die, die keinen ausreichenden Immunschutz haben aufbauen können“, sagt Ciesek.“

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Das wäre aber erst recht ein Grund für die Aufhebung der Präsenzpflicht. Dann könnten die Eltern entscheiden, ob sie auf Risiko setzen oder lieber auf Vorsicht.

So setzen die KM auf Risiko… der Einsatz ist die Gesundheit anderer.

S.
2 Jahre zuvor

Eine meiner jungen Kolleg*innen (geboostert) ist mit Omikron infiziert durch einen Ausbruch in der Kita des Kindes und es ist kein leichter Verlauf für alle drei Familienmitglieder (auch für das Kind nicht). Einer meiner Neffen (doppelt geimpft) war in der letzten Woche durch den Schulbesuch mit Omikron infiziert – die halbe Klasse war erkrankt. Er hat es mit leichten Krankheitsymptomen gut überstanden und seine Eltern (beide ü 50 und geboostert) nicht angesteckt. So unterschiedlich sind Omikron-Verläufe.

Omikron einfach „durchlaufen“ zu lassen, halte ich vor diesem Hintergrund für sehr fahrlässig.

Mehrere Klassenkamerad*innen meines Kindes sind infiziert und der Rektor hat sehr schnell gehandelt und die Klasse in den Distanzunterrricht geschickt – vom Gesundheitsamt war bislang nichts zu hören. Danke an den Schulleiter für sein beherztes Handeln!!! Zugleich ist es natürlich ein Unding, dass Rektor*innen nun offenbar die Arbeit des Gesundheitsamtes wieder vollständig übernehmen müssen.

Enjoy your chicken Ted!
2 Jahre zuvor

In MV läuft das nicht anders, da isses auch egal, ob Kontaktpersonen ungeimpft sind. In HH mal so, mal so. Die Kinder sollen durchseucht werden! Es ist eine Schande! Mal wieder sind die Kinder die Verlierer der Pandemie!

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor

Gesundheitsämter? Die können dann auch weg – zusammen mit den Kultusministerien auf Landesebene. Wer keine Leistung bringt, sollte keine Steuergelder verprassen dürfen.

Seriously?
2 Jahre zuvor

Wir feiern im Moment die Präsenzpflicht. Wenn die Durchseuchung der Schüler, ergo auch der Familien, gewollt ist, dann sollte man das auch einfach klar kommunizieren.

Unsere Tochter, 13 Jahre, geboostert, wurde nun positiv getestet. Wir haben unsere Kontakte seit fast 2 Jahren aufs Minimum reduziert. Letzte Woche war sie die ersten drei Tage in der Schule, obwohl wir ein schlechtes Gefühl hatten, aber Klassenarbeiten standen noch an. Am Mittwoch fehlte ihre Sitznachbarin. Warum, wurde nicht mitgeteilt! Donnerstag hatte unsere Tochter leichte Erkältungssymptome, also ließen wir sie gleich zuhause. Am Freitag mit einem Schnelltest positiv getestet. PCR-Testergebnis dauerte 54 Stunden. Auf persönlicher Nachfrage, denn die Corona Warn App zeigte plötzlich rot, an die Sitznachbarin am Donnerstagabend kam heraus, dass sie einen positiven PCR-Test hat. Schule wußte Bescheid. Wir fragten bei der Schule nach, warum sowas nicht kommuniziert wird, damit man eventuell frühzeitig zuhause auf Symptome achten und Hygienemaßnahmen erhöhen kann. O-Ton: „Man könne dies nicht mehr leisten und der Großteil der Elternschaft wäre dagegen, man hätte sich in der Vergangenheit ziemlichen Ärger damit eingehandelt.“
Das Gesundheitsamt meldet sich eh nicht mehr.

Netterweise standen unsere Zwillinge, Erstimpfung frisch hinter sich, mit dem Mädchen auch gemeinsam am Bus. Dichtgedrängt und unterhaltend. Ergo zeigte am Sonntag eine unserer Zwillingstöchter auch Symptome und auch dieser Schnelltest erwies sich als positiv. Das Ergebnis des PCR-Testes steht noch aus. Zwillingstochter Nr. 2 fing heute mit Symptomen an.
Mein Mann und ich, beide geboostert, haben auch schon leichte Erkältungssymptome.

Und so langsam lichten sich die Klassen hier. Die meisten Familien haben hier zwei oder mehr Kinder, d.h. ein Kind positiv getestet, Geschwisterkind freiwillig (!) mit in Quarantäne. Ein geboostertes Elternteil bleibt natürlich auch zuhause. Das andere Elternteil kann zur Arbeit gehen. Wo ist da gerade der Sinn?

Ich habe kein Verständnis mehr für dieses Abwarten seitens der Politik. Selber jeden Schutz wahrnehmen, aber den Personen die wir mit am meisten schützen müssen keinen Schutz ermöglichen.

S.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Seriously?

Gute Besserung an alle – hoffentlich haben alle einen leichten Verlauf!

sogehts
2 Jahre zuvor
Antwortet  Seriously?

Die Coronaerkrankung ihrer Tochter als Schulunfall melden, wenn sie länger als 3 Tage fehlt und ein entsprechendes Attest vom Arzt holen, bitte. Unsere Schulaufsicht war immer sehr bemüht, Unfälle aller Art niedrig zu halten. Wenn nun alle Eltern, deren Kinder sich nachweislich in der Schule angesteckt haben, eine Meldung machen, ist das mit der sicheren Schule nicht mehr haltbar.

eldorado
2 Jahre zuvor
Antwortet  sogehts

Das sollten auf jeden Fall alle machen!

Und wie sieht es denn mit einer Anzeige wegen mehrfacher Körperverletzung gegen das Kultusministirium aus? Ich bin kein Jurist, aber immerhin sagt das KM, Schulen seien sicher und nun ist fast die gesamte Familie infiziert.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

Hmm, auch das Virus hat nun endlich vollumfänglich kapiert, dass in Schulen PRÄSENZ-Pflicht herrscht.

@mississippi:
„Schmeißt hier irgendwer den Schuh hin,….“
Ja, ich!

Dies hat mehrere Gründe:

1. Ich möchte nicht zu einer Infektion mit den möglichen Folgen GEZWUNGEN werden. (Sollte es mich im privaten Alltag dennoch ereilen, habe ich zumindest alles mir Mögliche versucht, sämtliche Schutzmaßnahmen auszuschöpfen, um das Gesundheitssystem nicht an seine Grenzen zu bringen bzw. andere vulnerable Personen zu infizieren.)

2. Sie haben recht: Meine Tätigkeit an einer Schule bereitet mir unter den gegebenen Umständen keinerlei Freude mehr: SuS permanent zu ermahnen, sich an vorgegebene Maßnahmen zu halten, sich den Hintern über Stunden abzufrieren, SuS im Ganztag von einer hektischen Improvisation zur nächsten zu treiben….diese Umstände lassen keine entspannte, wertschätzende Lernatmosphäre entstehen, also lasse ich es doch besser ganz.

3. Als von Natur aus loyale Arbeitnehmerin erwarte ich auch von meinem Arbeitgeber eine zumindest ansatzweise erkennbare Loyalität, in diesem Fall von den der Schulleitung übergeordneten zuständigen Institutionen, sprich: BildungsministerInnen.
Da ich diese Loyalität über einen langen Zeitraum nicht ansatzweise erkennen kann/konnte, muss ich mich von eben diesem Arbeitgeber verabschieden – ein auf einseitiger Rücksichtslosigkeit (Verlogenheit?/Intransparenz?) basierendes Arbeitsverhältnis empfinde ich auch ohne Pandemie als untragbar, in einer Pandemie erst recht.
Fazit: Ein System, das nicht funktioniert, sollte man verlassen.

4. Ich möchte nicht Teil sein dieses ignoranten und meiner Ansicht nach nicht ungefährlichen „Spiels“.

5. Ein Vergleich zu meinem anderen Arbeitgeber (Zweitjob) hat mir gezeigt, dass ein loyales, wertschätzendes Miteinander in dieser Situation durchaus möglich ist.
(Vergleiche sind manchmal recht horizonterweiternd).

Machen Sie es wie ich, @mississippi, seien Sie konsequent und lesen Sie einfach nicht mehr mit, wenn es Ihrer Ansicht ja eh nicht hilft…

FuchsduhastdieGansgestohlen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung. Aber so ein zweites Standbei hat leider nicht jeder und die Alternative Arbeitslosigkeit oder gar Hartz IV als Ex-Beamter ist wohl abschreckend genug, um sich der Präsenzpflicht weiter auszusetzen.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

@FuchsduhastdieGans gestohlen

Vollkommen richtig!
Darüber bin ich mir selbstverständlich im Klaren.
Das ist ja die elende Zwickmühle, in der vor allem LuL und Kita-Personal stecken.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Ich habe es auch so langsam satt!
Hatte meine Lebensarbeitszeit gerade um ein Jahr verlängert, als die Pandemie kam! Der Grund war, dass wir keine Lehrer bekamen und ich zusätzlich zu meiner 3. Klasse eine erste Klasse übernehmen sollte. Um beide Klassen zu einem guten Ende zu führen, habe ich eingewilligt, die 3. Klasse bis zum Ende der 4. Klasse und die 1. Klasse wenigstens durch die gesamte Eingangsphase (Klasse 1 und 2) zu führen.
Nun haben wir immer noch keine neuen Lehrer, aber das „Angebot“, ein oder zwei weitere Jahre zu verlängern, habe ich abgelehnt.
Habe ich in meinem Alter trotz Booster Angst vor einer Infektion? In der Schule merke ich das nicht, aber wenn ich abends alleine zu Hause sitze, dann fühle ich mich schon gestresst.
Meine (ebenfalls älteren) Freunde sehen mich lieber nicht in Präsenz, ich bin ihnen zu „gefährlich“. Ebenso ist es mit meinem ersten Enkelkind, dass leider an Mukoviszidose leidet.
In der Schule bin ich zwar von hunderten Menschen umgeben, aber das sind nicht meine Freunde, sondern meine Schüler.
Im Juli bin ich raus! Und hoffentlich immer noch gesund genug, meinen Ruhestand nach knapp 45 Dienstjahren zu genießen! Die Risiken, die ich dann eingehe, kann ich wenigstens selbst bestimmen!

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  AusderPraxis

@AusderPraxis

Zuerst einmal: Ich drücke Ihnen ganz, ganz fest beide Daumen, dass alles gutgeht!

Was Sie schildern (Verlängerung & Pandemie ziemlich zeitgleich) ist natürlich extrem „dumm gelaufen“.
Wirklich kräftezehrend ist dieses … nennen wir es ruhig einmal: Doppel-Leben. (Das Modewort für soetwas ist „double-bind“.) Kräftezehrend, weil genau das, was einen Menschen stärken kann – besonders in Krisenzeiten – die Sozialkontakte sind, nicht nur bei SuS!
Ebenso gilt das für Menschen, die schon „ausgewachsen“ sind.
Und gerade DA sind LuL und EuE dermaßen „gekniffen“, weil sie eben als Virenschleudern gesehen werden von allen Leuten, die eben nicht an den Lippen der KMs hängen, sondern immer noch gerne mal selber nachdenken und zu Recht um ihre eigene Gesundheit besorgt sind.
Wie Sie schon sagen: „In der Schule bin ich zwar von hunderten Menschen umgeben, aber das sind nicht meine Freunde, sondern meine Schüler.“ Zählt also nicht im o.g. Sinne von „stärkenden“ Sozialkontakten, im Gegenteil: Dort muss man ja „leisten“ und „geben“.
Und dann noch immer von allen Seiten dieser „The show must go on!“-Anspruch, wobei ja viele Ansprüche und Wünsche auch noch konträr sind …
🙁

Seriously?
2 Jahre zuvor

Kleiner Nachtrag zu meinem Post von gestern um 23:16 Uhr.
Der Schnelltest unserer 2. Zwillingstochter ist heute positiv.
Mein Schnelltest, trotz Auffrischungsimpfung vor zwei Wochen, ist auch positiv.
Nun steht es in unserem Haus 4:1. Meinen Mann wird es diese Woche bestimmt auch noch ereilen.
Vielleicht sollten wir für unsere Politiker mal aufstehen und klatschen. Ironie off.

Mathe macht glücklich.
2 Jahre zuvor

Die spezifische Inzidenz der Schulen wird nicht berücksichtigt. Gestern gab es 8 neue Fälle von ca. 600 Schülern. Das ist rechnerisch eine Inzidenz von über 1000.
Reaktion? Keine weiteren Maßnahmen.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

Inzidenzien oder Inzidenzzwerte sind für den Präsenzuntericht nicht relevant, Präsenzunterricht bleibt oberstes Gebot, so Gebauer heute.
Positiv getestete SuS: Anstieg auf 1,0 % letzte Woche zu 0,8 % vor Weihnachten
58.504 Kinder sind laut NRW-Schulministerium infiziert oder in Quarantäne.

Unter den Lehrkräften seien bis zum 12. Januar 1.709 bestätigte Corona-Fälle gemeldet worden – fast dreimal so viele wie vor den Ferien. (nur heute ist eine Woche weiter!?)

eldorado
2 Jahre zuvor

Leider ein Zustand, den wir fast so schon seit Monaten hier (RLP) haben. Klassen, in denen ein Positivfall auftritt, mussten sich nur fünf aufeinander folgende Tage testen. Laut neuer Regelung sollen jetzt wenigstens ungeimpfte Sitznachbarn in Quarantäne – für Geimpfte gilt das wahrscheinlich nicht (gibt da zwei verschiedene Anweisungen). Ebenfalls gilt das nicht, wenn Montags in der ersten Stunde getestet wird, da die Schüler über das Wochenende ja nicht nebeneinander gesessen haben…
Ob unser Gesundheitsamt überhaupt jemanden in Quarantäne schickt, steht noch nicht fest. Die nehmen es leider schon seit letztem Frühjahr nicht so genau, mit den Vorgaben.

Hellus
2 Jahre zuvor

Bei uns: Geschwisterkinder von positiv Getesteten uneingeschränkt im Unterricht.