Linke stellt sich gegen Giffeys „Dogma“: Präsenzpflicht aussetzen, Winterferien verlängern

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Die Berliner Linke hat sich erneut dafür ausgesprochen, dem Beispiel Brandenburgs zu folgen und wegen der aktuellen Omikron-Welle die Präsenzpflicht auszusetzen. Damit sollten Schüler, die selbst oder deren Familienangehörige Vorerkrankungen haben, die Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu lernen, wie der Fraktionsvorsitzende Carsten Schatz am Samstag mitteilte. «Die Aufrechterhaltung des vollständigen Präsenzunterrichts an den Schulen sollte kein Dogma sein, so wie das Korrigieren einer Position in dieser schwierigen Situation keine politische Niederlage bedeutet.»

Hält am Präsenzunterricht – und der Pflicht, denselben zu besuchen – fest: Berlins Regierende Franziska Giffey (SPD). Foto: Bundesregierung/Jesco Denzel

Forderungen nach dem Aufheben der Präsenzpflicht und Kritik an der Haltung des Senats, die Schulen in der Corona-Pandemie so lange wie möglich offen halten zu wollen, hatte es unter anderem von Landeselternvertretern und aus der Bildungsgewerkschaft GEW gegeben.

Die Linksfraktion unterstütze die Forderungen der Bezirkselternausschussvorsitzenden. Schatz erklärte, es sei notwendig, dass die Schulen unkompliziert selbst zusammen mit Schülern und Eltern über die Anwendung flexibler Unterrichtsmodelle, wie zum Beispiel des Wechselunterrichts, entscheiden könnten. Zudem regen die Linken an, die bevorstehenden Winterferien zu verlängern. Damit sollen in einer kritischen Phase der Pandemie Kontakte verringert werden. dpa

Linke brüskiert Giffey: „Präsenzunterricht für alle Schüler ist nicht mehr durchzuhalten“

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20 Kommentare
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Rike
2 Jahre zuvor

Die Präsenzpflicht ist in Bbg nur für die Klassen 1 bis 4 sowie 7 und 8 ausgesetzt. Das heißt für weiterführende Schulen, dass fast alle weiterhin kommen müssen.
Sie spielen auf Zeit: eine Woche Schule noch irgendwie überstehen, dann eine Woche Ferien und dann hat sich sowieso fast jeder infiziert.

Südwest
2 Jahre zuvor

13.571.

Das ist die Zahl der positiv getesteten SuS in Berlin in der vergangenen Woche: 13.571 bzw. 4,031%.
In der Woche davor waren es 6.911 SuS (ca. 2%), also etwa eine Verdopplung in der letzten Woche.

Und trotz dieser Zahlen wird die Erlaubnis, sich bzw. seine Kinder diesem Wahnsinn zu entziehen, verweigert.
Ist den Verantwortlichen eingentlich bewusst, dass den „tollen“ Maßnahmen wie Wechselunterricht erst eine „ordentliche“ Zahl von Infektionen voraus gehen muss. D.h. also, dass erst viele Kinder krank werden müssen, bevor andere Zuhause bleiben dürfen. Unverantwortlich.

Und was noch viel schlimmer ist: Vor einer Woche war die Zahl (6.911) noch in der Presse zu finden – mit einer gewissen „sensationellen Besorgnis“ wurde sie verbreitet. Diese Woche? 13.571 Fälle und nichts in der Presse, außer „Präsenzpflicht ist wichtig“. Wofür? Zur Durchseuchung!?

Südwest
2 Jahre zuvor
Antwortet  Südwest

Nachtrag: Ebenso bedeutend bedenklich sollte auch die Zahl der positiven Tests (trotz Impfungen und Booster) beim Schulpersonal sein: Steigerung von 2% auf ca. 3,5%. Toller Arbeitgeber, in der freien Wirtschaft wären hierzulande solche Bedingungen undenkbar.

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Wenn einige Schüler wegen ausgesetzter Präsenzpflicht zuhause lernen, die anderen aber weiterhin in die Schule gehen, dann bedeutet das eine Doppelbelastung der Lehrer. Vormittags Unterricht in der Schule und nachmittags von zuhause aus? Oder wer soll den zusätzlichen Unterricht zuhause am PC machen? Die Eltern? Die wollen das doch in der Regel nicht machen müssen, nachdem sie in der 1. Welle damit sattsam Bekanntschaft machen durften.

Die Linke hat mal wieder nicht zu Ende gedacht. Typisch….

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Wenn die Hälfte der Kinder in der Schule und die andere krank oder in Quarantäne zu Hause sitzt, ist das die gleiche Doppelbelastung. Wechsel- oder Distanzunterricht wäre dringend angesagt.

Unerträglich
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Ach Fabian, von sich selbst zu denken, man ist der, der die Weisheit verkündet macht dich so unglaublich sympatisch. Wirklich. Total. Lass dir da nix anderes erzählen.

Jonas G.
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Nun wäre es natürlich möglich beides parallel zu machen, also Präsenz und Fernunterricht, technisch ist das schon längst umsetzbar

SchulDino
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Es gibt auch andere Eltern. Viele wären gerne bereit, den Unterricht zu übernehmen, wenn ihre Kinder und sie dadurch geschützt würden. Nur weil eine Gruppe laut schreit, heißt das noch lange nicht, dass sie auch die Stimme der Mehrheit vertritt. Und das schreibe ich als Mutter und (Stadt)Elternbeirätin.
Ich wäre dafür, die Präsenzpflicht wieder auszusetzen. Dann könnten die Kinder zu Hause lernen, die damit zurecht kommen und Unterstützung haben, und die, die besser in der Schule lernen, könnten das tun. Dann hätten die Schüler in der Schule auch mehr Platz, um den nötigen Abstand einzuhalten.
Viele Kinder haben in der Schule große Angst sich anzustecken und die Infektion z. B. zu den Großeltern zu tragen, die Klassenzimmer sind kalt vom Lüften, Abstände können keine eingehalten werden… Wie sollen die Kinder da lernen? Das ginge mit freiwilligem Präsenzunterricht oder Wechselunterricht wesentlich besser und man müsste als Politiker:in das böse Wort „Schulschließung“ nicht einmal in den Mund nehmen.

Eine Mutter
2 Jahre zuvor

Es wäre nur folgerichtig.
Aussetzung der Präsenzpflicht und Verlängerung der Winterferien bedeutet aber wieder, jammernde Eltern, die ihre eigene Kinder nicht ertragen oder längere Zeit nicht um sich haben wollen.
Es gab immer Familien die Betreuungsprobleme hatten. Das hat nur nie die Politik interessiert.
Wenn es bis jetzt kein vernünftiger Online-Unterricht möglich ist, darf Präsenzpflicht trotzdem nicht die einzige Antwort sein.
Kleinere Klassen in festen Gruppen, mit festen Lehrern sowie Entrümpelung der Lehrpläne wäre eine Alternative.
Ach nein geht ja nicht. Dafür bräuchte es natürlich entsprechende Voraussetzungen. Wie genügend Veränderungswillen, ausreichend Lehrer die das mittragen und genügend Unterrichtsräume.
Eine Aussetzung der Präsenzpflicht bringt auch einen weiteren Vorteil. Die Schüler brauchen sich nicht in die öffentlichen Verkehrsmitteln quetschen. Denn es ist ein Märchen, wenn erzählt wird, die meisten Schüler wohnen fußläufig in Schulortnähe.
Die Pandemie fordert von allen viel ab. Von den Kindern an allermeisten.

Susanne
2 Jahre zuvor
Antwortet  Eine Mutter

Genauso. Unser Kind wird durch den Schulbesuch, der nur mit Bus zu erreichen ist, zu vielem Kontakten quasi gezwungen.

Otto Ott
2 Jahre zuvor

2 Wochen Winterferien oder sogar 3 Wochen wie „damals im Osten“, das fände ich jetzt auch echt super!

Es nervt
2 Jahre zuvor
Antwortet  Otto Ott

So so, 3 Wochen Winterferien. Und wo glaubt ihr sind die Kinder dann. Nicht zu Hause aufjeden Fall, sondern in der Hortbetreuung. Denn welche Eltern haben mal eben 3 Wochen Urlaub übrig, wenn das ganze verdammte Jahr noch vor einem liegt.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Damit sollten Schüler, die selbst oder deren Familienangehörige Vorerkrankungen haben, die Möglichkeit haben, von zu Hause aus zu lernen“

Warum nicht alle? Jede Familie hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit.

Einen Sinn hat die zwangsweise Präsenz aktuell doch ohnehin nicht, wenn man all die Berichte im Forum liest. Was bringt es, die Kinder 100% in Präsenz zu zwingen, wenn vielleicht 10% regulärer Unterricht stattfinden und der Rest Vertretung, Beschäftigung und Verwahrung ist? Was sollen die SuS da lernen… außer der Tatsache, dass sie von der Politik nichts außer markigen Sprüchen („die Schulen sind sicher!“) zu erwarten haben?

Tachelesme
2 Jahre zuvor

Irreführende Überschrift. Ein „und will“ anstatt Doppelpunkt wäre besser.

Südwest
2 Jahre zuvor

13.571.
Dreizehntausendfünfhunderteinundsiebzig.

Das ist die Zahl der positiv getesteten SuS in Berlin in der vergangenen Woche: 13.571 bzw. 4,031%.
In der Woche davor waren es 6.911 SuS (ca. 2%), also etwa eine Verdopplung innerhalb einer Woche.

Und trotz dieser Zahlen, wird die allgemeine Erlaubnis, sich bzw. seine Kinder diesem Wahnsinn zu entziehen, verwehrt. Präsenzpflicht, statt dem im Grundgesetz verankertem Recht auf Bildung. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit hat sowieso schon lange ausgedient.

Ist den Verantwortlichen eigentlich bewusst, dass den „tollen“ Maßnahmen wie Wechselunterricht („Plan B“) oder Distanzunterricht („Plan C“) erst eine „ordentliche“ Zahl von Infektionen vorausgehen muss, d.h. also, dass erst viele Kinder krank werden müssen, bevor andere Kinder sicher Zuhause lernen dürfen? Der Karren muss wohl erst so richtig in den Dreck gefahren werden. Sowas nennt man reaktiv und hat mit Prävention nichts zu tun. Unverantwortlich!

Was noch schlimmer ist: Vor einer Woche war die Zahl (6.911) noch in der Presse zu finden – mit einer gewissen „sensationellen Besorgnis“ wurden dpa-Meldungen verbreitet. Diese Woche? 13.571 „Fälle“ und nichts in der Presse, keine Erwähnung. Es dreht sich nur um „Präsenzpflicht statt Schulschließungen“ – zwei Dinge, die erstmal nichts miteinander zu tun haben werden gegenüber gestellt. Einzige Argumente der Befürworter der Präsenzpflicht: „Präsenzunterricht ist wichtig, gut und richtig“. Ja, aber bitte ohne Pflicht. Wofür die Pflicht? Zur Durchseuchung!?

Ebenso bedeutend bedenklich sollte auch die Zahl der positiven Tests beim Schulpersonal sein (trotz Impfungen und Booster): Steigerung von 2% auf ca. 3,5%. Toller Arbeitgeber. In der freien Wirtschaft wären hierzulande solche Bedingungen undenkbar.

Vielleicht denken viele: Nur noch eine Woche durchhalten, dann sind in Berlin Ferien. Also eine Woche, in der sich die dann vielleicht über 20.000 SuS auskurieren können, damit das 2. Schulhalbjahr mit den vielen Anforderungen an die Wechsel- und Abschlussklassen aufgrund einer hohen Grundimmunisierung ungehindert durchgezogen werden kann … Abschlüsse: Alles andere zählt nicht.

Südwest
2 Jahre zuvor
Antwortet  Südwest

Sorry für Re-Post: Erster Kommentar war erst weg und dann doch wieder da. (?)

Jenny
2 Jahre zuvor

Ich finde es unverantwortlich , die Schule mit Ach und krach offen zuhalten .
Wo noch nicht alle Kinder unter 12 die , Chance hatten sich durch impfen zu lassen.
Die älteren Menschen haben wir auch geschützt , warum schützen wir jetzt nicht unsere Kinder ? Auch wenn Onikrum ein milden Verlauf hat , keiner weiss , was später für Folgen kommen .
Ich finde es grob fahrlässig, jetzt sogesehen mit der Durchseuchung zu beginnen , wo noch so wenig Kinder unter 12 geimpft sind oder überhaupt die Chance hatten sich Grundimmunisieren konnten .

Sabine Stenz
2 Jahre zuvor

Liebe Leute . Genau das predige ich schon so lange. Lasst die Kids zu Hause. Das hätte schon direkt nach Weihnachten passieren müssen ,dann hätten wir dieses Problem nicht oder weit aus geringer. Glaubt ihr wirklich ,daß eure Kids so ganz ohne Angst die Schulen besuchen? Ich sehe es täglich bei meinen Enkelkindern,die jeden Tag fragen ,Oma was passiert mit mir wenn ich es bekomme? Ich finde langsam keine Worte mehr . Was soll ich antworten,bei soviel Unvernunft. Macht die Schulen zu . Es hat schon einmal geklappt. Eine Oma die sich Sorgen macht.

Kessi
2 Jahre zuvor

Mit Begeisterung lese ich diese Seite und die vielen, vielen guten Kommentare. Es gibt unglaublich viele schlaue Leute ,die Handfeste Vorschläge machen und verdammt gute Lehrer, die schockierende Zustände aus der Praxis erzählen……aber warum Gott verdammig noch mal ist es den Politikern in diesem Land möglich, all das zu ignorieren ??? Werden deren Kinder und Enkelkinder alle privat unterrichtet ? Ich kapiers nicht……so unendlich viele laute Stimmen und keine Chance, etwas zu bewegen. Die Sicherheit unserer Kinder sollte doch an erster Stelle stehen !!! Unsere Politik sollte sich in Grund und Boden schämen !

Hans
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kessi

Kurze Antwort: langjährige Übung