Holter streicht Kindern jetzt auch das freiwillige Corona-Testangebot an den Schulen

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Ab Montag werden an Thüringer Schulen keine Corona-Tests mehr angeboten. Die Corona-Verordnung des Thüringer Bildungsministeriums läuft zum Freitag aus und soll nicht verlängert werden, teilte ein Sprecher am Mittwoch in Erfurt mit. Darin war geregelt, dass die Schulen den Kindern einmal pro Woche einen freiwilligen Test anbieten sollten.

„An unsere Grenzen gegangen“: Thüringens Bildungsminister Holter. Foto: Jacob Schröter / Ministerium für Bildung, Jugend und Sport

Die Corona-Testpflicht entfiel bereits Anfang Mai. Auch Maske muss schon länger nicht mehr getragen werden. Besonders gefährdete Schülerinnen und Schüler können sich ab Montag aber nach wie vor in Einzelfällen vom Unterricht befreien lassen.

Bildungsminister Helmut Holter (Linke) betonte, dass noch nicht klar sei, ob der Herbst neue Corona-Maßnahmen bringe. «Wir werden die Lage genau im Blick behalten. Die Maßnahmen liegen bereit, um im Einklang mit anderen gesellschaftlichen Schritten bei Bedarf gezogen zu werden.» Aktuell seien dem Land aber in vielen Punkten rechtlich die Hände gebunden. Die Ampel-Koalition in Berlin hat mit der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes den Ländern praktisch alle flächendeckenden Corona-Schutzmaßnahmen verboten.

«Die Balance zwischen Gesundheitsschutz und Bildung war nicht immer einfach zu finden»

Einer Aufstellung seines Ministeriums zufolge gab Thüringen seit 2020 knapp 100 Millionen Euro für Tests an Schulen und Kindergärten aus. Seit April 2021 seien rund 14 Millionen Selbsttests an den Schulen durchgeführt worden, rund 45.000 davon waren demnach positiv.

Mit Blick auf die zwei Pandemie-Jahre an Schulen, Kindergärten oder Jugendeinrichtungen sagte Holter: «Wir alle sind manches Mal an unsere Grenzen und oft auch darüber hinaus gegangen.» Der Preis der Einschränkungen für Kinder und Jugendliche und die Familien sei hoch gewesen. Das erfülle ihn mit Demut. «Die Balance zwischen Gesundheitsschutz und Bildung war nicht immer einfach zu finden», resümierte er. «Aber alles in allem haben wir sie meist gefunden oder schnell wiedergefunden.» News4teachers / mit Material der dpa

Die krassen Versäumnisse der Kultusminister in der Corona-Krise – eine Bilanz, die mit Sorge auf den Herbst blicken lässt

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5 Kommentare
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Realist
1 Jahr zuvor

Keine Tests, kein Corona. Ganz einfach gedacht, vom Herrn Minister…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Fast, da ungenau:

Kaum noch Tests, kaum noch Fälle
Damit Tests nicht erforderlich und noch weniger Fälle.

Zusammen mit den geringeren Kosten ist das eine win-win-win-Situation. Zumindest für den Minister.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Eben, das gleiche Prinzip funktioniert in NRW seit den Osterferien auch ganz prima.

Klaus.lehmkuhl
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Dabei ist er gar nicht in der FDP . Aber macht deren Politik .

Hoffnung
1 Jahr zuvor

Andere Bundesländer werden folgen und das ist auch gut so.