AUGSBURG. Brauchen Lehrkräfte einen „Sokratischen Eid“, weil’s bei vielen mit dem Berufsethos hapert? Der Bildungsforscher Prof. Klaus Zierer hat die Diskussion angestoßen (wir berichteten) – allerdings bekommt er im Forum von News4teachers mächtig Gegenwind. Vor allem seine Behauptung, manche Lehrerinnen und Lehrer würden den Verweis auf schlechte Arbeitsbedingungen als „Totschlagargument“ nutzen, um sich Reformen zu verweigern, sorgt für Unmut. Exemplarisch bringen wir hier nochmal einen besonders lesenswerten Post von TheTeacher.
TheTeacher, 29.08.2022 um 21:18 Uhr
Grundsätzlich halte ich die Ansicht, sich und sein schulisches Handeln regelmäßig zu hinterfragen, ja für durchaus gut. Mit der Zeit und Routine schleichen sich doch hier und da möglicherweise negative Verhaltensweisen ein, die man erkennen und wieder korrigieren muss. Einen Eid brauche ich jedoch dazu nicht und finde die Sichtweise doch etwas vom hohen Ross der Forschung herab.
Wenn ich schon so einen pauschalen Satz lese wie, „dass kein Kind zurückgelassen werden soll, egal aus welchen Gründen“, dann bekomme ich aber Zweifel, wie realitätsnah Herr Zierer ist. Meine Zeit und meine Kraft sind der begrenzende Faktor, aber nicht meine Einstellung. Natürlich bemühe ich mich einen guten Kontakt zu allen Schülern zu haben und versuche alle zu motivieren, mitzuziehen und gestehe auch längere Schwächephasen zu, in der ich viel Energie aufwenden muss, um das komplette Absacken zu verhindern. Ich habe jedoch 30 Kinder in meiner Klasse und da steht jedem rechnerisch 3,3% meiner Kraft und Zeit zu. Manche Kinder erfordern aber 25% davon und da gibt es ja dann nicht nur einen davon. Das kann ich aber auf Dauer nicht leisten bzw. lasse ich ja dann wieder andere Kinder irgendwie zurück.
Wenn die Schüler und gleichzeitig Eltern nicht auf Dauer mitziehen, dann investiere ich alles für nichts
Wie soll das funktionieren? Wenn die Schüler und gleichzeitig Eltern nicht auf Dauer mitziehen, dann investiere ich alles für nichts. Da habe ich schon einige enttäuschende Erfahrungen gemacht und zu Beginn meiner Zeit als Lehrer bis fast in den Burnout versucht zu kitten, was ich nicht kitten konnte.
Wenn ich jetzt merke, dass meine Bemühungen über lange Zeit bei den Eltern und Schülern verpuffen und ich der einzige bin, den das Thema Lernen und Verhalten interessiert, dann setze ich mittlerweile irgendwann eine Grenze und formuliere das den Eltern und auch Schülern gegenüber ganz klar. Die Tür steht selbstverständlich an jedem Tag wieder offen und bin sofort bereit, zu helfen, aber da muss dann zuvor eine Leistung von den Eltern oder Schülern kommen. Da fehlt es häufig an externen Unterstützern, die solchen Kindern und Eltern dauerhaft unter die Arme greifen können, denn ich kann das im Gegensatz zu Herr Zierer leider nicht leisten.
Durch meine Veränderungen in der Handhabung solcher Situationen bin ich deutlich entspannter geworden und habe das Gefühl den anderen Schülern gegenüber endlich wieder gerechter geworden zu sein. Auch nicht auffällige oder problembelastete Kinder haben ein Recht auf meine Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Die Aussagen: „Ich habe zu wenig Zeit… und die Klassen sind zu groß. Deshalb kann ich es nicht besser machen….“ und „Ob es die Reduzierung der Klassengröße von 30 auf 20 Lernende, die millionenschere Förderung der Digitalisierung… oder die Veränderung des mehrgliedrigen Schulsystems ist, immer bleibt der Erfolg dieser Maßnahmen aus, wenn die Lehrpersonen nicht dahinter stehen“ finde ich fast schon frech.
Meine Haltung ist nicht das Problem! Auf sonderschlaue Sprüche vom Turm der Forschung kann ich dabei gut verzichten
Wann wurden denn die Klassengrößen auf 20 Kinder vermindert? Wo wurde der Betrieb der digitalen Medien denn ausgelagert und die digitalen Medien in einem verlässlichen und einfach zu nutzendem Rahmen zur Verfügung gestellt? Inwieweit wurden die Lehrer in ihrer Arbeit unterstützt und entlastet, wenn man die volle Spanne bei 30 Kindern hat, die von „große Schwierigkeiten auch nur einfachste Sachverhalte zu verstehen und vom Lernstand mindestens ein Jahr zurückliegen“, bis hin zu „Befähigung Inhalte der nächsten Klassenstufe bearbeiten zu können?“ geht? Binnendifferenzierung ist aus meiner Sicht eine Megaaufgabe.
Ich bin bereit, viel zu investieren und auch sozusagen mal für eine gewisse Zeit in den „roten Bereich“ zu gehen. Meine Haltung ist nicht das Problem! Auf sonderschlaue Sprüche vom Turm der Forschung kann ich dabei gut verzichten. Ich bin ein Mensch und kein Zauberer! News4teachers
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„Reicht nicht, Flüchtlingskinder in Regelklassen zu stopfen“ – eine Lehrerin berichtet
Um es kurz zu fassen:
Die “Bringschuld” liegt nicht nur bei den Lehrkräften. Sondern auch bei den Eltern und den SuS.
Anders kann es nicht funktionieren.
Jupp. Einerseits sollte ich mich weniger in der Blase hier aufhalten, weil es meine Sicht auf den Alltag verschlimmert, andererseits sind das hier genau die Diskussionen und Kommentare, die in der Gesellschaft nicht ankommen. Aber jeder meint mitreden zu können, weil er/sie mal in der Schule war…
Zentrale Aufgaben der Schule sind Bildung und Erziehung. Diese bitte in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus!
Jeder verantwortungsvolle Lehrer wird hoffentlich sein Bestes geben um diese Ziele so weit als möglich zu erfüllen.
SuS und LuL sind aber nur Menschen. Menschen haben eine unterschiedliche Leistungsfähigkeit, unterschiedliche Talente, leben in unterschiedlichen Umfeldern und haben auch unterschiedliche Persönlichkeiten.
Daher sollte es eigentlich jedem klar sein, dass nicht jeder SuS die Leistungsfähigkeit und die Motivation hat einen Spitzenabschluss zu erreichen.
Die Politik hat dies jedoch in den letzten Jahren ignoriert und als Ziel einen möglichst hohen Bildungsabschluss für die SuS propagiert.
Da dies unterrichtlich nicht umsetzbar war, wurden eben kurzerhand die Anforderungen vermindert.
Daher hat das Handwerk heute massive Probleme geeigneten Nachwuchs zu finden.
Wer früher ein Topp-Schlosser geworden wäre, hat heute Abi und will natürlich studieren.
Man hat mit dem Gedanken jeden bis ganz nach oben mit zu nehmen einfach eine weitere Aufgabe der Schulen bewusst zurückgefahren.
Schulen sind auch für eine möglichst objektive Bewertung von Leistungsfähigkeit und Motivation ihrer SuS zuständig.
Bei objektiven Bewertungen ergibt es sich aber zwangsläufig, dass einige besser bewertet werden als andere.
Das widerspricht dem heutigen pädagogischen Gedanken. Die schlechter Bewerteten, die dann nicht zur Uni können, könnten sich ja zurückgesetzt fühlen.
Kann ich das den armen SuS zumuten?
Nein jeder ist gleich wertvoll.
Das ist auch uneingeschränkt richtig.
Der Eine ist aber von seiner Leistungsfähigkeit her ein wertvoller Ingenieur und der Andere wäre eher ein leistungsfähiger Mechatroniker. Ein Dritter wäre aufgrund seiner gegebenen Leistungsfähigkeit sogar eher als Lagerarbeiter ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft.
So wie es jetzt läuft nehmen wir möglichst alle mit. Die Lehrer quadrieren fleißig den Kreis und keiner wird durch schlechtere Bewertungen deprimiert.
Klingt prima, ist aber in Wirklichkeit ein Bärendienst für die SuS und die Gesellschaft.
@Schattenläufer
Genau.
Würde man die Ansprüche, die an Bildung und die involvierten Personen (in erster Linie SuS, LuL – aber auch Eltern) übertragen, dann müssten die Trainier aus JEDEM Nachwuchsportler einen Allround-Weltmeister machen, der ständig Gold (Medaillien, Pokale, …) abräumt – und zwar in sämtlichen Disziplinen (dasselbe Kind wird ja auch in vielen Fächern unterrrichtet).
Man stelle sich mal die Fußballweltmeister vor, wie sie nicht im offenen Bus durch die Stadt ihres Fußballvereins gefahren werden und schließlich vor dem Rathaus von Balkonen winken um sich feiern zu lassen … Nein, die schmeißen sich ins lange Trikot und tanzen Ballet, und zwar bis den Menschen im Publikum die Tränen die Wangen herunterkullern. Nein, nein! NICHT in Form von Lachtränen, weil sie unter Umständen eher unbeholfen herumhüpfen, sondern es kullern die Tränen der Rührung, weil die Fußballweltmeister natürlich auch so wirkliche Weltklasse-Ballettänzer sind!
Warum nur hat die Welt so etwas noch nie gesehen?! – Ach, hätt’ ich doch nur 1 … wirklich nur EINEN … wahren Experten hier, den ich das fragen könnte …
Dazu habe ich heute folgenden Artikel gelesen:
https://www.sueddeutsche.de/bildung/schulen-stuttgart-vorsitzender-von-lehrerverband-will-leistungsprinzip-zurueck-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220709-99-963548
Ich sehe es genauso.
Wenn man als Lehrkraft heutzutage eine schlechte Note gibt, weil die Leistungen des/r Schülers/-in einfach nicht mehr hergibt, hat der Lehrkraft das Kind ein Leben lang geschädigt. Und unfähig ist man dazu auch und hat seinen Beruf verfehlt.
…hahahaha! 🙁
Und dann bekommen wir von unseren glorreichen 16 zwischendurch (zu Weihnachten und Schuljahresende…) jeder wieder einmal einen Brief, der vor Lob und Dankbarkeit nur sooo trieft…
Wie kann das sein? WER lügt uns/ sich da fortgesetzt in die Tasche? Pfui!
Warum dementieren die Kultus-Oberhirten solche Angriffe auf ihr Personal nicht?
Nochmal: PFUI!!!
“Fürsorgepflicht” des obersten Dienstherren/der obersten Dienstherrin könnte man ethisch sehr weit fassen.
Eine Frage – auch hier – des Berufsethos!
Sich schützend vor seine/ihre Leute stellen, wenn diese unberechtigterweise (!) angegangen werden:
mit unsachlichen, bösartigen Unterstellungen drangsaliert werden, ihre Reputation ungestraft geschädigt, ihre unermüdlichen Bemühungen torpediert und ihre engagierte Arbeit sabotiert werden.
hergeben / die Lehrkraft soll es natürlich heißen (kommt davon, wenn man versucht das Gendern zu vermeiden und dann den Artikel nicht anpasst…).
Nicht der “kleinste gemeinsame Nenner” darf das Maß sein!!!
Siehe exorbitante Übertrittsquoten auf’s Gymnasium, das mittlerweile zu “der Hauptschule” (= hauptsächlich besuchte Schule der Nation) “degeneriert” ist.
Folgen:
AbiturientInnenflut, immer mehr StudienabbrecherInnen, fehlende Azubis, Fachkräftemangel, fehlender HandwerkerInnen-Nachwuchs)
Durch Beschulung während Corona noch erheblich verstärkt (Distanzunterricht, Quarantänen, unzureichende oder mangelhafte digitale Infrastruktur vieler Schulen, Noteninflation)
Würde nur immer weiteres “Gleichmachen”, Nivellieren nach Unten (!) zur Folge haben!
Fördern (von Lernwilligen!) u n d Fordern! Absolut gleichrangig!
Gerade Heranwachsende, auch SpätentwicklerInnen, brauchen viel pädagogisches Fördern!
Und “Sich zur Decke strecken”, wie im Sport nach Höchstleistungen streben, muss wieder angesagt sein!
Würde Herr Zierer die “mangelnde Haltung” auch den Pflegekräften vorwerfen, wenn diese sagen: “Ich habe zu wenig Zeit. Die zu hohe Anzahl der Patienten ist das Problem!”?
Und dann einfach fälschlicherweise behaupten, die Anzahl der Patienten pro Pflegekraft habe sich ja drastisch reduziert?
Unabhängig davon, dass ich als Landesbeamter bereits einen Eid auf die Landesverfassung und die auf ihr basierenden Regelungen wie das Schulgesetz geleistet habe: was soll der Quatsch? Wer will das eigentlich auf welche Weise kontrollieren?
Aber wenn das im Gegenzug mit einem freien Tag einhergeht, an dem dieser feierliche Eid ausreichend gewürdigt werden kann, dann bin ich mit dabei!
Die Feierlichkeiten fänden natürlich in der unterrichtsfreien Zeit statt…
Und Sie hätten eine Umlage für Plätzchen und Ehrenband zu zahlen. Der Schulleiter dürfte sich eine Rede ausdenken, der Stellvertreter eine neue Statistik verschicken, der Musiklehrer würde mit einer Gestaltungsaufgabe betraut und alle sonstigen Lehrenden mit einer ehrenvollen Zusatz-DV bereichert.
Es geht doch um die moralische, ethische Richtschnur, das Berufsethos! Also überstaatlich, vorstaatlich gelagerte Werte!
Vergleichbar mit “Eid des Hippokrates” bei den ÄrztInnen.
Vor Corona haben viele Eltern infolge jahrelanger Medienkampagnen nur bis zu den angeblich faulen und ungeeigneten Lehrkräften geblickt. Nun haben sie intensiv erlebt, wie die Lage auch in sehr schwierigen Zeiten einfach nur schöngeredet wird, die in vielerlei Hinsicht unzureichende Ressourcenlage unverändert schlecht bleibt und das den Schüler:innen und Lehrkräften die Luft abschnürende Korsett von Vorschriften kaum angepasst wird. Das hat in vielen Familien ordentlich für Unmut gesorgt.
Wie kriegt man jetzt aber die Wähler wieder auf Linie, ohne entscheidend was zu tun? Richtig, man startet erneut das Lehrer-Blame Game und organisiert einen “Wissenschaftler”, der für das passende Framing sorgt: Selbst WENN man für angemessene Arbeitsbedingungen sorgen würde, könnte es sein, dass faule und ungeeignete Lehrer den Effekt zunichte machen. Daher ist es unnötig, die Schulen angemessen auszustatten – wir wissen doch: die faulen und ungeeigneten Lehrer sind schuld.
Gut erkannt und das perfide Zusammenspiel von “Wissenschaft” und Politik schön beschrieben.
Gibt es das wirklich, “Erziehungs>wissenschaft<“, ich kenne Leute, die BWL und Pädagogik nicht unter die Wissenschaften rechnen.
Herr Zierer jedenfalls möge seine Ideen woanders ausbreiten und die hsrt ringenden LuL nicht weiter belästigen.
“Gibt es wirklich Erziehungswissenschaftler?”
Fast jede (natürlich wissenschaftlich begleitete) Sau, die in den letzten Jahren durchs Dorf gejagt wurde, hat die Lage vor Ort verkompliziert, verschlimmert oder beschönigen verdeckt. Statt ständiger Reformen ohne finanzielle oder personelle Flankierung, brauchen wir endlich ein Mehr an klassischem Unterricht, klaren Regeln und durchsetzbaren Standards. Mein Bedarf an Stuhlkreispädagogik und Fördern statt Fordern ist sowas von gedeckt.
Ich denke da mal an “Mengenlehre” in der GS.
War schnell wieder weg.
An Prof. Reichelts Methode: Lesen durch Schreiben.
War alles mal ganz “woke” und wurde von Erziehungswissenschaftlern ( nicht von Sprachwissenschaftlern)
gepusht ohne Ende. Fortbildungen, obwohl jeder, der Deutsch studiert hatte, den Unsinn mit Händen greifen konnte. Bis das endlich in fast allen BL verboten wurde, nicht ohne Generationen von SuS zu schaden.
Jahrgangsübergreifende Klassen, denn Kinder lernen von Kindern, Lehrer sind nur Störfaktoren.
Vieles konnten Lehrer vor Ort verhindern, aber nicht alles.
Inklusion als Sparmodell, alles “wissenschaftlich” abgesegnet! Und von der GEW gehyped!
Noten abschaffen, dann wieder geben, dann wieder abschaffen, dann wieder geben….
Danke für die Auflistung. Ergänzend sei noch: “Schreib wie du willst”, “Vereinfachte Ausgangsschrift”, “digitale Mappen und Hefte”, “Verbot von Diktaten”, “Verbot von reinen Grammatikabfragen”, “Aufgliederung der Arbeiten in Kompetenzbereiche”, “Oberstufenreform”, “Seminarfach”, “Abschaffung der verbindlichen Schulzweigempfehlungen”, “Keine Noten in Zeugnissen”, “Gemeinsames Lernen”, “Laptopklassen”, Abschaffung des Sitzenbleiben”, “Verbot negativer Verhaltensnoten in Abschlusszeugnissen”, “Verbot von Strafarbeiten und Nachsitzen”, “Eltern bestimmen ohne Nachweis, dass Kind an Dyskalkulie oder Legasthenie leidet = Nachteilsausgleich”, “Einführung Steuergruppen”, “Einführung selbständige Schule”, “Verwissenschaftlichung und Theoretisierung der praktischen Fächer “, “Klausurenzwang in Kunst und Textil”, “Kompetenzorientierung”, “Master und Bachelor”, “Verschulung des Studiums”, “Schulvorstand”.
Klar war nicht alles komplett schlecht, aber meist eben doch von der Tendenz ein Rückschritt oder eine Verkomplizierung im Bereich der Bildung.
@ Redaktion: Wollen Sie nicht mal einen Artikel schreiben über all die “pädagogischen Eintagsfliegen”, von denen alle und Ron hier schrieben? Haben wir nicht längst einen “Wasserkopf” von Theoretikern mit vielen theoretisch erdachten, aber praktisch doch ziemlich erfolglosen Rezepten? Was hat sich nun eigentlich dadurch unterm Strich gebessert?
Da gibt es z.B. die vielen Steuergruppen, die meinen, alles steuern zu können, was man in Wahrheit vielleicht gar nicht steuern kann, ganz zu schweigen von deren Qualifikationen. Selbst gestandene Manager sind schon beim “Steuern” ihres Unternehmens gescheitert. Sind vielleicht diejenigen, die die Berliner bzw. Bremer Schule “gesteuert” haben, gescheitert? Zu viel Parteipolitik, zu wenig Sachverstand?
Wir berichten praktisch jeden Tag über politische Eintagsfliegen. Bei der Bewertung pädagogischer Maßnahmen wären wir vorsichtiger – Bildung ist ein so komplexer Prozess, dass sich “erfolgreich” und “erfolglos” häufig nicht so einfach feststellen lässt. Ein Beispiel: Hat sich die Rechtschreibung, wie gerne behauptet wird, tatsächlich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert? Tatsache ist wohl: Schülerinnen und Schüler machen heute mehr Fehler. Fakt ist aber auch: Sie haben heute einen deutlich größeren Wortschatz als Kinder vor 50, 60 Jahren. Ist das jetzt schlechter – oder sogar besser? Herzliche Grüße Die Redaktion
“Ein Beispiel: Hat sich die Rechtschreibung, wie gerne behauptet wird, tatsächlich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert?”
In meinen Augen hat sie sich sogar massiv verschlechtert, denn seit der Rechtschreibreform gibt es in der Bevölkerung eine große Unsicherheit über die korrekte Schreibung. Interessant an Ihrer Beispielnennung ist aber etwas anderes. Sie sprechen von einer möglichen aber unbewiesenen Verschlechterung der Rechtschreibleistungen. Die Rechtschreibreform hatte aber das ausdrückliche Ziel, durch Vereinfachung das Erlernen der Schreibung zu vereinfachen und damit die Rechtschreibkompetenz der Heranwachsenden zu verbessern. Genau das ist aber nicht eingetreten. Stattdessen fragen wir uns, ob nicht alles viel schlechter geworden ist – wenngleich dafür natürlich auch andere Faktoren mitverantwortlich sind. Das Beispiel unterstreicht also genau meine These, dass viele (durchaus gut gemeinte) Reformen viel Arbeit und Umstellung verursachten, die Lage am Ende aber eher nicht verbesserten bzw. sogar verschlechterten. Und genau aus diesem Grund reagieren manche Kollegen mittlerweile etwas allergisch auf “Wissenschaftler”, die mit immer neuen tollen Ideen auf die Schule losgelassen werden.
Die Rechtschreibreform hat die Groß- und Kleinschreibung nicht einfacher, sondern komplizierter gemacht, weil jetzt mehr groß geschrieben werden soll als je zuvor, ganz gegen internationale Trends. Meiner Ansicht nach wäre es angebracht gewesen, nur unzweifelhafte Substantive sowie Eigennamen groß zu schreiben und zu erlauben, im Zweifelsfall klein zu schreiben, also auch “im dunkeln, im allgemeinen, im großen und ganzen, im wesentlichen” etc., das sind eigentlich Adjektive. Das “Sie” dagegen als Höflichkeitsform hat man abgeschafft, dabei ist es nützlich zur Unterscheidung von dem gewöhnlichen Plural “sie”. Jetzt kann man beides verwechseln. Wenn schon die einheimischen Deutschen mit der neuen Rechtschreibung nicht so recht klarkommen, wie muss es erst den Zuwanderern mit ihrem Wortschatz ergehen (ist der wirklich so groß)?
Im Mathematikunterricht wird heute vielfach auch die “Sprachkompetenz” als unzureichend empfunden und soll gefördert werden. Warum denn wohl, wenn der Wortschatz wirklich so groß ist?
Ich finde einfach, es ist nicht Aufgabe von Journalisten, all das schönzureden, was unsere Regierungen auch schon schönreden. Sie widersprechen hauptsächlich beim Thema “Corona”, aber ansonsten vermisse ich den kritischen Geist GEGEN das übliche Schönreden unserer Parteigenossen. Ich hatte nicht von Rechtschreibung gesprochen, sondern von “Steuergruppen”, die sich offenbar allmächtig und halbgottgleich fühlen. Wie steht es damit in der rauen Wirklichkeit?
Lehrkraft (nur) als Coach läuft u.U. Gefahr, zur “Lehrertapete” zu degenerieren.
(Wortzitat: Englischdidaktiker der Uni Augsburg, vor einigen Jahren)
Als ich studiert habe, hieß der Lehramtsstudiengang noch Erziehungswissenschaften. Ich bin also auch Erziehungswissenschaftlerin, und ich vermute bei Herrn Zierer die gleiche Qualifikation.
Ich helfe bereitwillig allen Schülerinnen und Schülern, die sich helfen lassen. Wer das selbst verschuldet nicht möchte, kriegt auch nichts und muss mit den Konsequenzen leben.
Wer so mit Jugendlichen umgeht, sollte kein Lehrer sein Georg.
Und wie stellen Sie sich das vor, Kindern/Jugendlichen (von denen man gut und gerne 50-150 oder sogar mehr pro Schuljahr hat) zu helfen, die sich nicht helfen lassen wollen? Nach dem x. Gespräch und gescheiterten Kontaktanfrage an die Eltern? Ich bitte um Aufklärung.
Wer Lehrer ist, weiß wie das funktioniert. Und wer ein gutes Verhältnis zu seinen Schülern hat, hat nicht 150 Schüler, die sich nicht helfen lassen wollen. Scheint mir bei euch anders zu sein.
Bitte um (Schulung) und Aufklärung Sensei Trollbuster [oder ist das schon kulturelle Aneignung … Verwendung von Sensei?].
Anscheinend wissen das viele LuL (und Eltern, Psychologen, Ärzte, Erzieher, Politiker, Therapeuten, Richter, Anwälte …) nicht und es besteht ein immenser Bedarf an Ihr Wissen. Oder ist das ein Geheimnis der wenigen “echten Lehrer” dann?
Das mit den 150 SuS die sich nicht helfen lassen ist natürlich schmarrn. Das sind nur sehr wenige von den 150. Aber die 150 wollen und haben auch das Recht auf Anerkennung und Zeit vom Lehrer/von der Lehrerin. Und zwar angemessen.
Ja, so meinte ich das auch. Natürlich nicht 150. Aber die anderen hat man ja auch trotzdem noch.
Kann es sein, dass Trollbuster unter die sog. “Oberlehrer” zu rechnen ist, die immer noch besser wissen, wie es “richtig ” geht und den KollegInnen gerne behilflich sind, auch wenn die das gar nicht wollen?
Trollalarm!
Nee, weiß er nicht. Bitte um diesbezügliche Instruktion.
Man kann den Pferden nur die Eimer mit dem wasser hinstellen, saufen müssen sie selber!
Der Schwachsinn, man müsse die SuS nur da abholeb, wo sie stehen, bedeutet in wirklichkeit zu Beginn jeder Stunde mindestens zwei Schuljahre zurück zu gehen. Und die zeitreise wird von schuljahr zu Schuljahr länger – oder ich langsamer, evtl. wg. Alter oder aber auch wegen steigender Unlust, das Niveau auf den Stand von 1,5 m u.NN. zu “heben”.
(Das “u” steht im Gegensatz zum “ü” für unter!)
Diesen Spruch: „ Die Schüler müssen da abgeholt werden, wo sie stehen“ kenne ich noch aus meiner lang zurückliegenden Referendarszeit. Und dann fährt man sogar mit dem Bus vor, um sie abzuholen, und diese Schlumpfis steigen einfach nicht ein!
Lernen ist ein aktives Verb: Man muss es selbst tun. Belernen bzw. Belehren bringt nichts. Insofern stimme ich Georg an dieser Stelle zu: bemüht sich jemand bei mir um Hilfe, bekommt er sie. Ich renne jedoch niemandem hinterher und bettele, doch bitte, bitte zu lernen!
Jaaawooohl!
Ich erkläre gerne, auch immer wieder Eltern. dass ich den Kindern sehr viel und “fast alles” beibringen, sie lehren kann. Nur eines nicht:
WOLLEN!
Beibringen müssen sie es sich auch selber. Ich kann als Lehrer nur die Methoden erklären, Aufgaben korrigieren, Hinweise geben usw.
Wer nicht mal in der Lage ist, in einer Klassenarbeit das wiederzugeben, was (angekündigt) genau eine Stunde vorher noch einmal wiederholend durchgenommen wurde, der braucht mit Sicherheit keine zusätzlichen Hilfestellungen oder Nachteilsausgleiche.
Ich hätte da einen Vergleich.
Ist halt wie bei einer Wanderung.
Die einen maschieren vorneweg und die anderen bleiben aus welchen Gründen einfach stehen.
Die Lehrkraft darf dann einfach zwischen der Spitze und dem Ende hin und her pendeln. Das dieses pendeln einen enormen Aufwand bedeutet, ist absehbar.
In der Realität fällt das Pendeln in der Zwischenzeit meistens aus, weil man vor lauter “Antreiben” am Ende, die Spitze allein gelassen wird.
Zumal von der Energie, die für eigentlich für das Antreiben benötigt wird, für andere, teilweise sinnfreie Arbeiten abgezweigt werden muß.
Und villeicht sollten die Bildungsforscher mal eine Untersuchung starten, wieviel der Arbeitszeit eines Lehrers für Bildung eingesetzt werden kann und wieviel für den ganzen zusätzlichen Aufwand.
Nicht nur hinterherrennen und pendeln … wir sollen sie TRAGEN!! Oder ist das anders zu verstehen?
Auf gar keinen Fall tragen!!!
Oder wollen Sie sofort eine oder mehrere Klagen am Hals haben, weil Sie jemanden zu grob / zu wenig sichernd / an der falschen Stelle / … angefasst haben?
In einem Karren mitziehen vielleicht.
Aber nur, wenn Sie ihn selbst ziehen und nicht einen anderen Esel, Ochsen oder gar ein Pferd einspannen. Dann sind sie nämlich schneller beim Tierschutz angezeigt, wie Sie Ihre Jacke daheim an die Garderobe gehängt haben.
Achten Sie aber bei der Karrenfahrt unbedingt auf
– Insektenfreiheit
– Sonnenschutz
– Regenschutz
– Windschutz
und darauf, dass nur die BFF nebeneinander sitzen und dass die, denen beim Fahren übel wird, vorne am Fenster sitzen (natürlich muss BFF daneben sitzen dürfen)!
Halten Sie auf jeden Fall ein gleichmäßiges Tempo beim Ziehen, sonst wird von dem Geruckel gleich noch mehreren schlecht und daran wollen Sie ja vermutlich nicht auch noch schuld sein, oder!?
Reicht ja eh schon, wenn Sie oberlehrerhaft, dominant und übergriffig überhaupt Richtung und Ziel vorgeben.
Ich unterrichte aktuell mehr als 150 verschiedene Schüler. Kategorisch nicht wollen tun von denen maximal 10. Mir reichen senseimäßige Kochrezepte für die 10.
Nur weil ihr es nicht könnt, müsst ihr euch hier jetzt nicht so aufregen. Es gibt eben Menschen, die besser was anderes geworden wären. Ist nicht mein Problem. Augen auf bei der Berufswahl liebe Kolleg:innen.
… ich warte die ganze Zeit darauf, bei Trollbuster Ironie oder – wie bei den SuS – „war doch nur Spahaß“ zu hören… anders sind die Kommentare eigentlich nicht zu erklären…
Sorry Trollbuster, Ihr Vorwurf zieht einfach nicht mehr. Ich schätze, dass mittlerweile 80 Prozent der Lehrkräfte frustriert sind und unter Ihr generalisierendes “Nur weil ihr es nicht könnt” passen. Unabhängig von manch nicht ganz so fähigen Kollegen – das Problem liegt woanders.
Trollbuster# Ich finde es bemerkenswert, dass Sie offensichtlich den geforderten Eid ablegen und einhalten würden, inklusive der Offenlegung Ihrer beruflichen Verfehlungen vor Eltern und Öffentlichkeit. In Ihren sämtlichen, auch inhomogenen Klassen bleibt über Jahre niemand “zurück” und Sie sind jeden Tag aufs Neue bereit, gelassen und demokratisch im 45 -Minutentakt allen SuS Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken, gerade auch dann, wenn diese teilweise auffällige Verhaltensweisen an den Tag legen. Sie werden diesen genauso gerecht wie den Stillen, Unauffälligen. Sie bearbeiten darüber hinaus in allen Ihren Klassen den Stoff zügig, erfolgreich und komplett und so interessant, dass Sie allein durch Ihre tägliche Unterrichtsgestaltung gleichzeitig alle Anwesenden in Präsenz als auch die Abwesenden online mitreißen und begeistern.
Das hört sich zu gut an, um wahr zu sein. Sollte es zutreffen, habe ich den allergrößten Respekt vor Ihnen. In diesem Fall gehe ich davon aus, dass Sie so weise und emphatisch sind, Ihren KuK zuzugestehen, dass sie auch dann gute LuL sind, wenn ihnen der Eid deutlich schwerer fallen würde. Sie sind sich Ihrer herausragenden Gabe bewusst und leiten daraus keine Norm für alle ebenfalls fähigen in der Schule Tätigen ab.
Sie teilen allerdings gerne auf Augenhöhe Ihre Erfolgsrezepte mit, um anderen zu mehr Leichtigkeit und Freude an ihrer Arbeit zu verhelfen. Das ist großartig. Danke.
ad Trollbuster:
Bitte diesen Troll Ignorieren!!!
Jegliche Reaktion ist doch verlorene Liebesmüh, pure Zeitverschwendung!
“Ist nicht mein Problem. Augen auf bei der Berufswahl liebe Kolleg:innen.”
Das ist Arroganz pur.
self-fulfilling prophecy! Indeed! Trollbuster is in fact a “Troll”!
Sie scheinen einfach nur ärgern zu wollen und den Widerspruch zu Ihren Kommentaren zu genießen.
Weil Sonntag ist, bin ich mal großzügig und schenke Ihnen endlich auch mal Aufmerksamkeit durch ein Kopfschütteln zu Ihren Beiträgen.
Und wer so mit meinem Nickname agiert, sollte sich einen anderen besorgen, denn dies ist ganz sicher kein troll busting mehr.
gez. der vorige und ehem. Trollbuster
Wie lustig, den Name hatte nie jemand anderes als ich hier. Aber eure Spielchen mit euren Meinungsgegnern kennen wir ja nun schon länger. Wenn das lächerlich machen nicht funktioniert, muss es Ironie sein oder ihr verunglimpft. Nix neues und sehr langweilig.
Und nochmal: nur weil ihr es nicht könnt, sind die anderen nicht Schuld und doof. Sucht euch nen anderen Job, falls euch überhaupt jemand will. Oder nehmt euren Job ernst und heult nicht rum. Dafür werdet ihr zu gut bezahlt.
Hihi, der ist wirklich lustig, Trolli! Ich stell mir grad die Gesichter der Glorreichen 16 und sämtlicher Eltern vor, wenn alle die, die Ihrer Meinung nach Nichtkönner, Minderleister, Mimimis sind, Ihrer Empfehlung folgen würden und sich nen anderen Job suchen. Und dann stelle ich mir vor, wie Trollbuster mit seinen 20 Klonen den gesamten Unterricht in Deutschland schmeißt. Können Sie das dann bitte live streamen? Popcorn hab ich schon bereitgestellt!
Dann wäre das von Ihnen, ja?
https://www.news4teachers.de/2021/12/gew-bildungseinrichtungen-moeglichst-lange-offen-halten-aber-besser-sichern/#comment-414177
Oh hallo Trollbuster ehem., ich hatte Sie schon vermisst und tatsächlich befürchtet, Sie seien mutiert. Ich hatte gemeint mich zu erinnern, dass Sie früher anders waren. Bleiben Sie namentlich bei Trollbuster ehem.? FG
Das „Heult nicht“ macht jegliche Argumentation kaputt. Damit disqualifiziert sich jeder, der meint, dieses vorbringen zu müssen.
Wer beschimpft denn ständig andere hier, ohne je was inhaltliches beizutragen?
Sie hatten allerdings zuvor schon sehr viele andere Namen, phasenweise gleichzeitig. Der konstruktive Widerstand zu diesem Artikel ist sehr ungewohnt für Sie.
NN wechseln ? Scheint anders nicht zu gehn > ziemlich übel
Sie werden es nicht glauben, wie viele nicht wollen. Ich habe meine Hilfeangebote in meinen letzten Dienstjahren (jetzt bin ich raus) sehr formalisiert. Der Schülerin, die meinte, Englisch noch nie verstanden zu haben, habe ich in Klasse 8 (motivierendes!) Material aus dem Anfangsun- terricht gegeben. Bei den in NRW obligatorischen Förderempfehlungen bei Note 4- oder 5 auf dem Zeugnis habe ich Aufgabenpakete ausgeteilt. Immer mit (sehr großzügigen) Zeitvorgaben zur Abgabe, immer mit der Angabe von Stunden, in denen man zu mir kommen kann, wenn man etwas nicht verstanden hat. In Lockdownzeiten auch online. Online eingestellte Basisaufgaben für die, die meinten gar nicht mehr mitzukommen. Wer abgab, bekam die Lösung. Eltern auf dieses Angebot hingewiesen (vor allem die, die meinten, sie müssten wohl jetzt doch teure Nachhilfe bezahlen). Hört sich nach viel Arbeit an. War es aber letztendlich nicht, denn… abgegeben wurde so gut wie nichts. Um meinen Nachtschlaf und die Seelenruh war es danach besser bestellt. Und die Elterngespräche waren auch einfacher.
Ich hätte auch keine Lust, seitenweise sinnlose Arbeitsblätter zu bearbeiten. Damit holt man schlechte Schüler bestimmt nicht hinterm Ofen hervor. Ist natürlich einfach, sich anschließend hinzustellen und auf die faulen Kids zu schimpfen. Jeder wie er mag….
Mich würde interessieren, wie Sie Ihre (mehrmals) tägliche Verwandlung meistern?
Sie zeichnen von sich durch die direkte Kritik an anderen hier ein Selbstbild, welches auf einen empathischen, engagierten, motivierten und vorurteilsfreien Lehrer schließen lässt – wenn glaubwürdig alles Kritisierte bei Ihnen nicht zutrifft.
Den Nachweis Ihrer Glaubwürdigkeit bzgl. dieser Werte haben Sie hier aus meiner Sicht in der Diskussionen allerdings noch nicht erbracht.
Oder anders ausgedrückt:
Mir fehlt der Glaube, dass Sie sich überhaupt wertschätzend mit irgendwem auseinandersetzen können.
Mr. Steckdose ergreift die Gelegenheit, endlich Mal mehr grüne als rote Daumen einzusammeln. Und wie immer mit einem übergriffigen Kommentar.
Dass mich nicht die Bohne interessiert, was er glaubt, habe ich ihm schon so oft mitgeteilt, aber das hält ihn natürlich nicht davon ab, seinen Senf hier dazu zu geben.
Also liebe Selbstgerechten, tut ihm den Gefallen und überschüttet ihn mit grünen Daumen.
Nö. Interessiert mich wirklich.
Dr. Jekyll und Mr. Hyde sind ja nix dagegen.
Wenn in Ihnen tatsächlich auch ein kleiner sympathischer Trollbuster schlummert, der auf die Wünsche und Bedürfnisse seiner Schüler mit einem Lächeln im Gesicht eingeht…
Die “Selbstgerechten” sind doch laut Frau Wagenknecht eher die “Lifestyle-Linken”, die selber privilegiert sind, sich über fehlende Gendersternchen aufregen und überall feinste Spuren von Rassismus und “falschem” Gedankengut wittern. Die passen eher zu grünen Daumen für Trollbuster.
Die “Selbstgerechten” sind doch laut Frau Wagenknecht eher die “Lifestyle-Linken”, die selber privilegiert sind, sich über fehlende Gendersternchen aufregen und überall feinste Spuren von Rassismus und “falschem” Gedankengut wittern.
Das sind nur billige Sprüche. Wer mit so wenig Problembewusstsein alles mit überheblichen Sprüchen meint erledigen zu können, der sollte vielleicht nicht Lehrer sein.
ad Trollbuster:
Ist reines “Bla,bla,bla”! Will nur aufmischen, und oberdreist, sich als dabei noch als LehrerIn auszugeben!
Amtsanmaßung! Vorsicht Troll!
nichtssagendes Gesülze! Zeitvergeudung, darauf einzugehen!
Klar, die Lehrer sind immer Schuld, wie einfach es doch für manche ist. Wenn jemand wegen ungesunder Lebensweise vom Arzt nicht geheilt werden kann – ist dann der Arzt Schuld??
Ach natürlich, die Kids sind faul und doof und auf der falschen Schule… Alles andere wäre ja verrückt.
Ich habe übrigens noch nie den ganzen Tag beim Arzt gesessen und mit ihm gegessen und auf der Couch rumgelümmelt. Insofern ist das Mal wieder ein typisches Beispiel für Whataboutism.
?? Wer spricht hier von faul und doof? Das wäre das geringste Problem. Ein Mindestmaß an Erziehung muss schon daheim stattfinden, dass Unterricht/Lernen stattfinden kann. Eigentlich sollen sich alle Kinder in der Schule wohl und sicher fühlen und nicht gestört und belästigt werden durch verzogene, egoistische, respektlose und gewaltbereite Kinder ohne Impulskontrolle, die es nicht ertragen mal die Nummer 2 zu sein. Nur in einem guten Klassenklima ohne Angst ist erfolgreiches Lernen möglich.
Nomen est omen?
Wieder einmal QuertreiberIn, UnruhestifterIn in Aktion.
Einfach unsäglicher Kommentar! Unterirdische Frechheit!
Schon einmal was von “Holschuld” gehört?
“Einen (potenziellen) Jagdhund kann man auch nicht zum Jagen tragen!”
(= uralte Binsenweisheit)
Prof. Klaus Zierer ist für mich ein Populist, der von der Lebenswirklichkeit keine Ahnung hat oder sie verdrängt. Mich besorgt zunehmend, dass “Wissenschaftler” wie er in den letzten Jahren immer mehr an Einfluss gewonnen und die Schulen mit ihren abgehobenen selbstgefälligen Lehren in erhebliches Unglück gestürzt haben.
Auch die Behauptung von Herrn Zierer, dass Lehrer ständig zu spät kommen und im Unterricht Whats-App-Nachrichten schicken fand ich megadreist. Ich habe heute tatsächlich Whats-App-Nachrichten abgerufen, weil die an Corona erkrankten Kolleginnen darüber Material geschickt haben (obwohl sie krank sind!). Bei uns fehlt übrigens derzeit ein Drittel des Kollegiums. Wenn das so weitergeht, stellt sich die Frage, wie der Unterricht noch stattfinden soll. Aber diese Frage ist für Herrn Zierer sicher auch nur ein Totschlagargument.
Natürlich ist das dreist- aber es funktioniert. Denn letztendlich springen Sie über`s Stöckchen und rechtfertigen sich bereits.
Hat sich je eine Kassiererin- auch jemand ohne -in- bei Ihnen erklärt, wenn bzw. warum sie mit der Kollegin geredet hat, während Sie abkassiert wurden? Nur mal als Beispiel.
Allerdings, ohne Googleübersetzer geht gar nix mehr mit unseren Kindern aus aller Welt. Da heißt es von oben „klar gleich rein in die Klasse zur Alphabetisierung oder zum deutschen Sprachbad“… aber wenn die Kinder weinen, nicht wissen wohin, Panik haben vor Schulzahnärztin… dann braucht man eben einen Übersetzter – wie denn sonst? Achso wir könnten ja auch mal schnell noch ein paar Sprachen lernen!
Wir sollten uns dringend wieder angewöhnen, einzelne ganz bewusst zurückzulassen. In manchen Klassen gibt es mittlerweile ein so großes Störerpotential – zusätzlich zu leistungsschwachen Schülern – dass eine lernorientierte Beschulung, die auf Kenntnisgewinn und Bildung abzielt, kaum noch möglich ist.
Stimmt genau. Und die ganze Energie, Zeit und Aufmerksamkeit, die in die störenden Kinder und deren Eltern endlos fließt, davon bleibt zu wenig für die lernwilligen Kinder übrig. Das ist unfair! Die Kinder haben ein Recht auf störungsfreien Unterricht. Und wenn Kinder sich in der Garderobe verstecken, nicht ins Klassenzimmer wollen (weil Pausenhof toller), andere anspucken oder schlagen… ist dann auch der Lehrer Schuld, wenn dann kein geregelter Unterricht stattfinden kann? Eltern haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Manche Kinder sind einfach nicht mehr fähig sich in einer größeren Regelklasse einzuordnen, ALLE anderen sind dann in Mitleidenschaft gezogen und ausgebremst. Lehrer sind keine Psychologen, Ergotherapeuten, Elternersatz, Nachhilfelehrer oder Sonderpädagogen in allen Bereichen – da hilft nur: Mut zu Lücke, faire Prioritäten setzen, Abgrenzen oder hinschmeißen, um gesund zu bleiben.
Ich muss mal ganz doof nach der Schulform fragen. Ich bin im Tal der Seligen, am Gymnasium.
Bei Störungen, die massiv sind, kann ich diese dokumentieren. Gespräch mit S., Eltern, Erziehungsmittel, Klassenkonferenz. Suspendierung. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass sich Lehrer/innen zu lange zu viel gefallen lassen.
Aber ich habe auch nicht zehn Störer in der Klasse…
Ja, das ist an den weiterführenden Schulen klarer und einfacher geregelt. In der GS ist es sehr schwierig ein Kind zu suspendieren – schon das Vor-die-Türe-stellen eines Störenfrieds ist nicht erlaubt, wegen der Aufsichtspflicht.
1) SchülerIn muss Türklinke gedrückt halten (!) – von außen.
Dabei hat mich noch keine(r) “ausgetrickst”.
Ständiges Runterdrücken ist anstrengend und langweilig. Und man kann nicht spazierengehen oder seine Show in der Klasse abziehen.
Geht dann also jeweils nur für einige Minuten, summiert sich jedoch bei den ganz Hartnäckigen, Renitenten.
2) Danach “Nacharbeit”:
verpasste Unterrichtszeit, Stoff, wird nach Unterrichtsschluss an einem festen Tag “nachgearbeitet”, unter Aufsicht einer Lehrkraft.
Fester wöchentlicher Sammeltermin! Mit Arbeitsauftrag, welcher der Aufsicht (rotierend, turnusgemäß) am Ende der Nacharbeitsstunde zur Kontrolle und Korrektur abgegeben werden muss.
Im Härtefall: Kopie in Elternbrief
Nachteil:
Bürokratischer Aufwand, Zusatzarbeit, Listen führen mit Zeitdauer, Datum, Belege etc., doch am Schuljahresende sind das u.U. (mit)entscheidende Zusatzfakten bei problematischer Versetzungsentscheidung. Auch formaljuristisch vertretbar, da wasserdicht gestaltbar.
Aus dem Artikel über die Vorschläge von Prof. Zierer:
… „Aber wenn man in die Schulen schaut, muss man feststellen, dass viele Punkte, die eine grundsätzliche Haltung zum Lehrberuf beschreiben, nicht selbstverständlich sind: Da wird bei Problemen häufig weggeschaut. Lehrer schreiben im Unterricht WhatsApp-Nachrichten oder kommen ständig zu spät. …“ …
Woher kommen solcherlei Behauptungen?
Ich habe nichtmal WhatsApp und ich komme auch nicht ständig zu spät (obwohl ich teilweise Arbeitszeiten von über 3,5 Zeitstunden habe OHNE PAUSE – nicht mal ein Toilettengang, wenn man die Pausenaufsicht ernst nimmt) !!!!!
Und: Zum Hinschauen bei Problemen braucht man sehr viel Zeit. Hat man mehrere solche Probleme gleichzeitig, so ist das nicht zu schaffen (mit allen rechtlich notwendigen Maßnahmen, Gesprächen, Konferenzen, Formularen, Korrespondenz mit Eltern, Sozialarbeitern, Assistenten, Behörden, Familienhilfe, Förderstellen, Ärzten usw., wasserdichte Dokumentation …), da bräuchte man jemanden der hauptamtlich nur das macht, der das gelernt hat.
Aber das ist genau das Problem unserer Gesellschaft. Den Lehrkräften wird ständig unterstellt, sie wollten nicht arbeiten, sie wollten mehr Geld für Nichtstun, sie handeln und entscheiden nicht im Sinne der SuS, sie wollen absichtlich SuS ärgern, sie sind ungerecht, der Stoff ist zu viel und unverständlich, sie haben es auf einzelne SuS abgesehen (weil ständig die gleichen SuS ermahnt werden) … usw.
Kurz: Der Beruf “Lehrer” ist in der Gesellschaft nichts wert und die Handlungsweisen und Aussagen der Lehrer werden von Eltern, SuS, den Politikern, der Gesellschaft ganz allgemein und jetzt auch noch von (Geistes-)Wissenschaftlern infrage gestellt und nicht ernst genommen.
Das ist keine Arbeitsgrundlage!
Das ist auch zum großen Teil nicht die Berufung des Lehrers.
Vertrauen in die Handlungsweisen der Lehrkräfte wäre angesagt … und eine gesunde Menge an Arbeit – nicht die Forderung nach der eierlegenden Wollmilchsau, die niemand erfüllen kann!
Sparmaßnahmen klar benennen und nicht die Inklusion mit gleichzeitiger Schließung der Förderschulen als moderne Neuerung bewerben! Diese individuelle Beschulung braucht MEHR Personal … NICHT weniger!
Das befeuert (neben andeten Gegebenheiten) den Stress in den Schulen ungemein.
Wenn es dann nicht funktioniert, sind die Lehrer schuld. Sehr praktisch.
Die Leidtragenden im Leben allerdings sind aktuell die Kinder und auf lange Sicht die gesamte Gesellschaft, wenn unter den mündigen Bürgern Bildung fehlt … das Volk lässt sich dann leichter lenken und stellt nicht so viele unangenehme Fragen – ist das vielleicht gewollt??
Die ruhigen, freundlichen, sozial starken, also die unauffälligen SuS bekommen im Moment nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich benötigen. Auch das erzeugt Stress bei einer Lehrkraft!
Nur nicht aufregen. Ein Herr Zierer weiß natürlich nicht, dass es Usus ist den Vertretungsplan per Email-Anhang oder eben per WhatsApp zu versenden. Der Plan vom Morgen ist in kürzester Zeit Makulatur und so kommen eben auf die “Diensthandys” (kleiner Scherz am Rande) die Aktualisierungen während der Unterrichtszeit. Ebenso die Infos vom Sekretariat zu den nicht anwesenden SuS, da man ja ansonsten während der unterrichtszeit diesen hinterher telefonieren müsste, um sich über den verbleib zu informieren.
Ständig zu spät kommen??? Ich kenne keine Lehrkraft an meinem Gymnasium, der/die das macht.
Wäre auch schön blöd, würde sich ja mehrfach ins eigene Fleisch schneiden!
Als LehrerIn hat man zudem die Aufsichtspflicht!
An unserer Schule gibt’s sehr viele “Prozesshansel”, Jura-affine Eltern oder gleich JuristInnen in Personalunion.
Die warten, lauern doch nur auf ” juristische Formfehler”.
Folglich, nicht nur deshalb: absolutes No-Go in unserer Unterrichtsrealität! Und zudem noch bodenlose Frechheit, “ständiges Zuspätkommen” pauschal zu unterstellen!
Vor einigen Jahren hat ein Schüler in einer 5. Klasse im Unterricht (!) einem Mitschüler mit einem Laserpointer plötzlich kurz ins Gesicht geleuchtet.
Schon da war gleich die Hölle los! Mutter hat Jungen unverzüglich aus Schule geholt, zum Augenarzt …, juristisches Nachspiel … .
Da fällt mir nur der berühmte Sack Reis ein! Ich bin Lehrkraft, nicht mehr und nicht weniger; kein Sozialarbeitender, kein Selbstverleugnender, kein Heiligender 😉 , kein:e Altruist:in. Ich mache meine Arbeit so gut ich es vermag, setze mich in den Grenzen meiner Arbeitszeit und Tätigkeitsbeschreibung ein (oft genug auch darüber hinaus), aber nicht weiter.
Sie haben “Dienstleister:in” vergessen, ich bin kein Dienstleister.
Doch, auch wenn
s nicht behagt, das sind wir schon. Das heißt aber nicht, dass zum Erfolg unseres Tuns nicht eine Mitwirkungspflicht des "Kunden" gehört. Wenn ich ein Online- Konto führe, muss mir die Bank gewisse Sicherheitsmechanismen und -standards bieten. Wenn ich aber meine Daten und Systeme nicht schütze/ sensibel behandele, gibt
s keinen Ersatz für dadurch entstandene Schäden. Die Reisebürotante weist mich auf die Einreisebestimmungen meines Reiselandes hin. Stehe ich ohne Visum am Gate und komme nicht in den Flug, ist`s meine Schuld.Sehr oft weit “darüber hinaus”!!!
Selbstausbeutung! Aus Pflichtgefühl, Loyalität, Verantwortungsbewusstsein den SchülerInnen, KollegInnen und der Schulleitung “unserer” Schule gegenüber, aus Gewissenhaftigkeit und Idealismus, auf Grund eines hohen Berufsethos!
Woran liegt das eigentlich, dass hier ständig Wissenschaftler wie Drosten bemüht werden, wenn es um Schutz vor Corona geht, Wissenschaftler wie Zierer aber angegangen werden, wenn es die eigene Arbeitsethik betrifft? Würde mich mal interessieren. Eine These hätte ich ja…
Es gib Wissenschaftler, die empirisch arbeiten und solche, die schwafeln, auch bezüglich Corona übrigens. Ich vermute mal, das deckt sich exakt mit ihrer These
Och naja, also eine generell beliebte und sehr einfache (auch billige) Erklärung wäre:
LuL sind böse, faul, egoistisch, arrogant, heimtückisch, unfair, unprofessionell, nicht kritikfähig, eher doof und haben Rom angezündet.
sehr dürftiger, überaus schlichter Kommentar!
Was heute “Wissenschaft” ist, das ist leider von der Politik und von politischen Standpunkten nicht so ganz unabhängig. Wissenschaftliche Ergebnisse in der Nähe von oder konform mit politischen Meinungen des Establishments haben eine größere Chance, akzeptiert zu werden, als andere.
Nicht vergessen: Auch der “Marxismus-Leninismus” galt in einem Teil Deutschlands als Wissenschaft, bis er abgewrackt wurde. Der ursprüngliche Marxismus im Sinne von politischer Ökonomie war damit nicht direkt gemeint.
ML war pure Ideologie, wissenschaftsverbrämt.
Sie meinen die “Arbeitsethik”, die von der “engagierten Lehrkraft “singt und “Selbstausbeutung” meint? Man kann die Aussagen (nicht die Person) Zierers gar nicht hart genug angehen. Was würde der wohl sagen, wenn LuL ihm permanent in seinen Kram reinredeten – vielleicht mal seine Studis fragen, wie’s um seine Arbeitsethik bestellt ist.
Mich interessiert Ihre These.
Das Berufsethos von Lehrern, das ich kenne und immer wieder höre, lautet:
Wir können nicht jeden retten.
Das ist kein Ethos, sondern eine Tatsache.Geht im Übrigen auch Ärzten so.
Nicht einmal Mutter Teresa konnte jeden retten…
Ja, so ist das. Das, was die einen Vorurteil nennen, bezeichnen die anderen als Berufserfahrung.
Zu dem Schluss kommt man vor allem, wenn man es immer und immer wieder versucht, aber doch aus verschiedenen Gründen scheitert.
Es ist doch komplett unrealistisch “alle Kinder mitzunehmen”. Unwissenschaftlich ist es auch. Man sollte im Lehrerberuf realistisch und pragmatisch sein, sonst landet man ganz schnell im Burnout.
Mitnehmen ist doch o.k.- sagt ja keiner wohin, wie lange und wobei.
Der Spruch ist genauso banal wie “jeden abholen wo er steht” und “keiner wird zurückgelassen”.
Hört sich so schön gefühlig an, sagt nix aus, jeder nickt und keiner kann zur Verantwortung für irgendwas gezogen werden.
Super
Sie sagen es: Worthülsen! Gemeinplätze! Klingen gut, oft leider wenig dahinter.
Aber ist schon mal ein Bildungswissenschaftler im Burnout gelandet? Ich wüsste keinen. Die Professoren können ja auch nicht “alle Studenten mitnehmen”. Einige verschwinden immer, ohne zu sagen warum.
Ich habe schon mehrere Kolleginnen in der Burnout-Klinik verschwinden sehen und stets waren es überdurchschnittlich gewissenhafte, engagierte und verantwortungsbewusste Personen. Daher ziehe ich den Schluss, dass angesichts der Rahmenbedingungen die Erwartungen an die eigene Wirksamkeit und etwaige noch vorhandene fachliche Ansprüche drastisch heruntergefahren werden müssen, wenn man sich nicht ruinieren will. Was Professoren verkünden, interessiert mich nicht die Bohne.
BurnoutBurnout ist heute nicht mehr Berufsspezifisch. Den findet man leider überall und zwar häufiger als ihn man wahrnehmen will. Man ist heute dazu gezwungen, wie eine Maschine zu funktionieren. Nur blöd, der Mensch ist jedoch keine Maschine und der Tag hat immer noch nur 24 Stunden, davon muss man wenigstens sechs Stunden schlafen.
Nun, das gibt schon Prof., deren Forschungen mich interessieren – Heisenberg, Drosten, Foucault u.a. z.B. – bloß in der “Wissenschaft” Pädagogik höre ich eher selten hin, zumal in Deutschland zumeist immer wieder die gleichen “Nasen” auftauchen, z.B. in Talkshows und man sich fragt, warum nicht mal andere vorkommen, die ganz andere Ansichten haben. Der dämlichste Spruch, immer wieder gern genommen, aus dieser Ecke: “Lehrer müssen…”
… und so individualisiert, tiefenpsychologisch wie der Blick auf den/die SuS in all seinen Schichten dabei mehr und mehr feinjustiert wird, so überpauschalisiert wird der Lehrkörper kurz überflogen als quasi austauschbares, gefälligst omnipotent zu seiendes Objekt an der Tafel … ach ne, Tafel is’ ja out.
Aber natürlich muss auch ein Prof der Pädagogik Thesen entwickeln, neue Forschungsprojekte beantragen, etc. Und selbstverständlich auch Bücher schreiben und die möglichst auch vermarkten.Von welchen Intentionen jemand geleitet wird, wer wann welche Revieuws gemacht hat (Statistiken!) und wie die ausgefallen sind, müsste man erstmal prüfen.
Wer weiß, wie man diese Studie oder war’s ein Buch? dann beurteilen würde.
Welches Renommee hat der Mann in Forscherkreisen? Und wie kam’s zustande. (Rezitierst du mich, dann rezitier ich dich, vielleicht so?)
Alles nix Neues.
Zahlreiche Belege, Nachweise für Daseinsberechtigung des Lehrstuhls sind erforderlich!
Was, wie tun?
Publikationsliste und Rezensionen durch FachkollegInnen, Relevanz seiner/ihrer wissenschaftlichen Arbeit für Forschungsstand, d.h.wird er/sie zitiert, in welcher Form und wie oft wird im Diskurs auf ihn/sie verwiesen?
“Auch nicht auffällige oder problembelastete Kinder haben ein Recht auf meine Aufmerksamkeit und Unterstützung.”
Danke für diese Anmerkung. Ich habe schon lange den Eindruck, dass zwischen Problemschülern und der Förderung Hochbegabter das breite Mittelfeld unserer Schüler in den Schulministerien einfach niemanden mehr interessiert. Leider merkt man das auch am immer schlechter werden Lernerfolg der “Normalschülerinner und -schüler”.
Wie meinte eine Schülerin bei der Besprechung der mdl. Leistungen? “Die Jungs bauen dauernd Scheiß und um die wird sich gekümmert; ich bau keinen Scheiß, guck, dass ich ordentliche Noten bekomme – um mich kümmert sich niemand – und ich habe auch meine Probleme.”
Das ist doch nur ein neuer Versuch allen ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, die nicht mehr permanent über ihre Grenzen gehen wollen und die eigene Gesundheit und Familie hinten anstehen lassen wollen. Ähnlich wie der Spruch “aber es ist doch für die Kinder”. Das sind alles tolle Ziele und ich glaube nicht, dass Lehrerinnen und Erzieherinnen diesen Grundprinzipien widersprechen würden. Nur kann man sich vieles Wünschen leider ist man eben nicht bei wünsch dir was, sondern bei so isses. Als würde jemand absichtlich Kinder zurück lassen wollen, als wollte jemand absichtlich Kinder nicht beachten oder seinen Job schlecht machen wollen. Dad Problem ist oft eher umgekehrt, dass man sich Gedanken macht, ob man auch an alles und alle gedacht hat.Und sorry der Rest mit WhatsApp ist einfach unterirdisch frech….
ADORNO höchstselbst – dessen Werk ich ansonsten sehr schätze – hat doch mal nen Text losgelassen, irgendwas zum Thema “Lehrer und Tabus” oder so – ich kenne Leute, die haben nach Lektüre die Ausbildung zum LuL geschmissen. In diesem Text – durchaus lehrreich, was die Problematik des Berufs angeht – kam letztlich heraus, dass LuL grundsätzlich sehr viel falsch machen (das haben sie mit Eltern gemeinsam) – z.T. bezogen auf die LuL in den 50er/60er Jahren. Im Anschluss gab es dann immer wieder Aufsätze von Unerleuchteten, aus denen hervorging, dass LuL grundsätzlich ALLES falsch machen, z.B. zum Thema: Wo sollte die Lehrkraft in der Klasse stehen/sitzen? Egal wo, war alles falsch, ängstigte die SuS, war krass autoritär und derlei Possen.
Davon ab: Es ist interessant zu beobachten, wie sich die plumpe Auifforderung in “The Wall”: “Hey, come on, teachers, leave the kids alone!” so ganz allmählich erfüllt – 40.000 LUL fehlen, man wird sehen, wie das weitergeht. Was bezogen auf das ätzende, asoziale GB-Schulsystem vielleicht noch angebracht war (“no dark sarcasm in the classroom”), nun, ich habe mich immer gefragt: WO und wann und unter welchen Bedingungen haben Pink Floyd gelernt, derart flockig ihre Instrumente zu beherrschen – und was hätten sie – und die Security – wohl gesagt, wenn die Generation “We don’t need no education…” ihre Bühne gestürmt und mal eben das Equipment “umgestaltet” hätten?
Die abgedruckte Stellungnahme von The Teacher bringt vieles gut auf den Punkt, und vieles weitere wurde hier schon gesagt. So, wie Herr Zierer es formuliert, ist es reinster Populismus, das hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Seine Aussagen in einen Satz mit einem Herrn Drosten zu stellen (wie ich es andernorts las), ist schon frech. Wo ist denn die Empirie eines Herrn Wissenschaftler Ziemen, wenn es um WhatsApps im Untericht o.ä.geht? Wenn er diese sorgfältig durchgeführt hätte, wäre ihm vielleicht aufgefallen, dass es zwar unter den Lehrkräften – wie in jedem Beruf – schwarze Schafe gibt, der überwiegende Teil aber seine Arbeit in höchst engagierter Form ausübt. Und dabei vielleicht auch WhatsApp nutzt, um den neuesten Vertretungsplan abzurufen – und nicht, um der Freundin ein Herzchen zu schicken.
Aber was würden wir Lehrkräfte wirklich brauchen?
-> Wissenschaftler, die das System wirklich untersuchen. Die sich in breit angelegter Empirie mit Lernerfolgen und Lehr- und Lernbedingungen auseinandersetzen und uns die Ergebnisse in guten Fortbildungsreihen näherbringen, nachdem (!) sie in den Kultusministerien für ihr Anliegen Unterstützung gefunden haben.
-> Breite Unterstützung seitens der Ministerien, der Schulämter, der Bezirksregierungen und der Kommunen mit einer Priorität auf Bildung und den geeigneten Rahmenbedingungen. Und nein, die Digitalisierung ist bei uns – wie bei so vielen – nicht angekommen. Ich habe in den letzten drei Jahren 300 Stunden in ein nicht lauffähiges IT-System investiert, weil die Unterstützung von allen Seiten fehlt. Ach ja, Ermäßigungsstunden habe ich in dieser Zeit nicht bekommen, erst seit Beginn dieses Schuljahres darf ich mich über eine Wochenstunde angemessen freuen.
-> Eine Attraktivierung des Lehrberufs. In allen Bereichen. Bezahlung ist das Eine, Unterstützung, Wertschätzung und realistische Aufgabenbeschreibung mit Blick auf die heutigen Gesellschaftsstrukturen das andere.
-> Aufstockung und Besserstellung aller Berufsfelder, die für Schule und Bildung wichtig sind. Jugendämter, Gesundheitsämter, sozialpädagogische Fachkräfte…
-> Ein Berufsethos, dass über die Vermittlung in Ausbildung und Fortbildung (für Fortbildungen müssen auch Menschen und Zeit zur Verfügung stehen) begründet wird.
Was brauchen wir auf keinen Fall?
-> Selbsternannte Wissenschaftler und andere selbsterkannte Bildungsexperten, die nur einen weiteren Baustein im öffentlichen Lehrkräfte-Bashing darstellen und so weiter zu dem immer größer werdenden Mangel beitragen.
(Theoretische) Besserwisser, schwäbisch “Oberg’scheitle” im abgehobenen Elfenbeinturm!
Oft realitätsfern, meist völlig realitätsfremd!
Ich bin gespannt, wann Autobauer den Gretaschen Eid schwören müssen und Ingenieure dafür gebasht werden, weil sie noch keine Autobatterien im Knopfzellenformat entwickelt haben.
Zum Schulerfolg gehören immer zwei Seiten, wie beim Frisör: Dort muss ich auch den Kopf stillhalten, wenn ich eine vernünftige Frisur will. Bei LehrerInnen fordert man aber im übertragenen Sinn, dass die SchülerInnen headbangen dürfen. Wirds dann nix mit der Frisur, war der Frisör (Lehrer) schuld.
Leider vergessen auch ca. 50% der unterrichtsfernen Schichten bei all ihrem gebashe, dass sie selbst zu den unterdurchschnittlichen ihres Berufsstandes gehören, was ansich ja nix Schlimmes ist, da das statistisch halt in etwa so ist.
Der Mensch ist keine Maschine, sondern ein fühlendes und mitfühlendes Wesen, das altruistisch agiert. Als Lehrer bin ich altruistisch und gebe mein Bestes im Beruf. Ich kann aber nur soviel leisten, wie meine Psyche und meine Physis zulassen, sonst werde ich krank und das kann nicht gewollt sein.