Land sucht hängeringend nach Lehrkräften – jetzt sogar mit (teuren) Headhuntern

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MAGDEBURG. An vielen Schulen fehlen Lehrkräfte, auch in Sachsen-Anhalt. Das Land zieht bei der Suche immer mehr Register. Man öffnet sich noch stärker Seiteneinsteigern, zahlt Zulagen für schwer besetzbare Stellen und setzt nun sogar sogenannte Headhunter ein. Die wurden auch fündig, ließen sich ihre Arbeit aber gut bezahlen – mit umgerechnet 10.000 Euro pro gefundenem Kandidaten.

Ihr Auftrag: Lehrkräfte finden. Foto: Shutterstock

Sachsen-Anhalt sucht knapp 1000 neue Lehrkräfte. Mit der Ausschreibungsrunde öffnet sich das Land erstmals auch für Seiteneinsteiger mit einem Bachelor-Abschluss, aus dem sich nicht direkt ein Unterrichtsfach ableiten lässt, wie das Bildungsministerium am Montag in Magdeburg mitteilte. Diese Seiteneinsteiger sollen nach einem Probejahr eine Entfristungsperspektive erhalten. Insgesamt sind 992 Stellen ausgeschrieben, darunter 348 an Sekundarschulen, 175 an Grundschulen sowie 164 an Gymnasien, 93 an Förderschulen und 50 an Berufsschulen. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Oktober.

Das Land zahlt für 176 der ausgeschriebenen Stellen eine Zulage. So sollen mögliche Kandidaten für die schwer zu besetzenden Stellen einen zusätzlichen Anreiz für eine Bewerbung erhalten. Sachsen-Anhalt verzeichnet wie andere Bundesländer einen gravierenden Lehrermangel. Laut Bildungsministerium liegt die sogenannte Unterrichtsversorgung derzeit bei 92 Prozent – und damit so niedrig wie nie zuvor.

«In der derzeitigen Situation dürfen wir nichts unversucht lassen, um gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für unsere Schulen zu finden»

Über sogenannte Headhunter hat Sachsen-Anhalt bislang 75 Lehrkräfte gewinnen können. Sie seien seit dem vergangenen Jahr bei der europaweiten Suche gefunden worden, erklärte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Das Budget für die beauftragten Agenturen habe bei 750.000 Euro gelegen. Der Sprecher sagte, demnächst solle die Suche ausgeweitet werden. Dann könnten voraussichtlich weltweit Lehrkräfte rekrutiert werden.

«In der derzeitigen Situation dürfen wir nichts unversucht lassen, um gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer für unsere Schulen zu finden», sagte Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) der «Mitteldeutschen Zeitung», die zuerst über die neuen Zahlen berichtet hatte. Kosten entstünden durch den Einsatz der Headhunter erst, wenn die Lehrer ihre Verträge unterzeichneten. Die Kandidaten müssen ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen, ansonsten gelten den Angaben zufolge dieselben Voraussetzungen wie für alle Bewerber. News4teachers / mit Material der dpa

Mehr Abordnungen, höhere Unterrichtsverpflichtung: Was der Rechnungshof gegen den Lehrermangel vorschlägt

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74 Kommentare
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447
1 Jahr zuvor

Hiermit stelle ich eine üble, populistische und bösartig-klimafeindliche Rekrutierungstechnik vor: Headpayment statt headhunting!

Das geht so: Mit Vertragsabschluss als Lehrkraft erhält die Lehrperson steuerfrei 4000 EUR als Sofortüberweisung.

Die für häädhuntahz gesparten Unsinnsbeträge werden in Schulrenovierungen, Lehrwerke und neue Kopierer gesteckt.

Außer 100 EUR pro Kandidat, die gehen an mich… aufgrund der von mir extrem genial ausgetüftelten Idee, wie man die Anwerbekosten von 10K auf 4K senken kann… Jahr 2022, kannste Dir nicht ausdenken… 😀

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Neee, so geht das aber nicht. Ein „Glorreicher“, der Headhunter anheuert, gibt sich dynamisch-visionär, weil er ja die „Erfolgsrezepte“ der „freien“ Wirtschaft kopiert. Da gibt’s politisch den Aufsteigerbonus, vielleicht wird man dann mal Wirtschaftsminister oder ähnlich Wichtiges. Und außerdem: 4000 Euro an die Lehrkraft überweisen, statt 10000 an den Headhunter? Das ist ja wie Perlen vor die Säue werfen oder so…

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ich sehe ein, dass Sie Recht haben. Ich schlage zur Güte folgenden Kompromiss vor:
1. Sie und ich gründen eine „education-spezialisierte personal managment agency“, Firmensitz ist unser Gartenhaus.
2. Nach mehreren Pullen Jacky (Supermarktpullen natürlich) schauen wir gemeinsam „Wolf of Wallstreet“, um dann…
3. Unmittelbar danach ein mit allen uns bekannten Modebegriffen gespicktes Initiativpapier an die Bezirksregierungen zu schicken, in dem wir versprechen…
4… nur lächerliche 8493 EUR statt 10.000 EUR pro Lehrkraft auszugeben und ausserdem Recyclingpapier zu benutzen.
5. Alles bleibt wie gehabt, nur dass wir die 4493 EUR zwischen uns aufteilen und uns einstecken.

Deal?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Anstatt mit teuren Headhuntern nach Lehrkräften zu suchen, sollte Sachsen-Anhalt lieber das Geld nehmen, um die Grundschullehrkräfte besser zu bezahlen (A12 vs. A13). Da ist das Steuergeld besser angelegt.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wird denn mit einer besseren Bezahlung bereits tätiger LuL auch nur eine U-Stunde mehr abgedeckt?
Nicht, dann scheint das System Bildung mindestens zwei Fehler zu haben.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Aber es werden vielleicht mehr Interessenten da sein, mal weiterdenken.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Stelle ich in einer erfolgsversprechenden Verkaufsbucht ein begehrtes Angebot ein, habe ich sicherlich auch viele Interessierte.
Wichtiger wären mir da allerdings potentielle Kaufinteressenten und letztlich ein Käufer, denn Angebote und Interessierte gibt es viele, aber das Ziel (Kauf)-Abschlüsse auch?
Wenn das eingestellte Angebot schon nicht sonderlich begehrt ist und einige Ladenhütermerkmale aufweist, dazu noch hohe Anspruchsanforderungen auf beiden Seiten erfüllt sein müssen … (dürfen Sie selbst mal weiterdenken).

Mika
1 Jahr zuvor

Nö, aber man könnte die Abwanderung in andere Bundesländer verringern.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Was derzeit in Sachsen-Anhalt ein immer größer werdendes Problem ist. Die Kultusministerin hat dies längst erkannt und eine Anhebung auf A13 gefordert bzw, angemahnt. Bildungsministerin: Mehr Geld für Grundschullehrer in Sachsen-Anhalt | MDR.DE

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

also mindestens etwa 600 Euro (+16 %) mehr im Monat

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Ja, das ist der Unterschied zwischen A12 und A13.

Ron
1 Jahr zuvor

Weltweite Suche um Bewerber in einem nicht schlecht bezahlten Beruf? Sollte man nicht lieber fragen, warum niemand mehr Lehrer werden will? Stattdessen zwei Artikel weiter die Ankündigung der nächsten bahnbrechenden Schulreform, die erneut massiv Kräfte binden wird: Informatikunterricht und Neue Technologien. Wie soll das mit 90 bis 95 Prozent Unterrichtsversorgung „gewuppt“ werden? Ich bin ratlos.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Es wollen durchaus noch Leute Lehrer werden, nur reichen diese aktuell nicht aus, um die Leerstellen zu besetzen. In ein paar Jahren (ca. 2030) – zumindest hier in NRW – sind dann alle Stellen besetzt und die neu ausgebildeten Lehrer sitzen auf der Straße. Ich möchte an die Lehrerschwemme der 80er Jahre erinnern.

Aber vergessen wird auch, dass unsere Gesellschaft gerade am schrumpfen ist. Die jungen Menschen können sich in der heutigen Zeit Berufe aussuchen, die man hätte früher nur mit Vitamin B erhalten können.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Die Prognosen gehen derzeit davon aus, dass sich die Schülerzahlen bis 2030 um 10 Prozent erhöhen werden. Dabei noch nicht inkludiert ist das neue Bürgergeld, das den Kindersegen weiter erhöhen wird.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Können auch Sie Ihre Zahlen überhaupt einmal belegen?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

„Die Modellrechnung geht von einem Anstieg der Schülerzahlen bis zum Jahr 2030 um 9,2 Prozent aus. Dieses entspricht einem Zuwachs von 10,8 Millionen Schülern im Jahr 2019 auf 11,7 Millionen Schüler und Schülerinnen bis zum Jahr 2030.“ KMK, zitiert aus Beamten-Infoportal

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Die 10% lassen sich wie auch bisher leicht durch die Erhöhung der Schulerzahl pro Klasse abfangen. Dann sind es halt mal 32 Schüler in einer Klasse (meine eigene hat 29). Oder der Schulträger erhöht mit Zustimmung der Schulkonferenz die Zügigkeit der Schule. Z.B. Klasse 9a bis 9g
Ein paar Container auf den Schulhöfen wirken an den Schulen auch sehr schülergerecht und laden zum Spielen und Wohlfühlen ein.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Praktisch, wenn richtig aufgestellt dann auch ideale Schattenspender damit sich andere Container nicht so aufheizen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wenn Sie den Job so attraktiv finden, dann werden Sie JETZT Grundschullehrer in Sachsen-Anhalt im Quereinstieg. Sie brauchen dafür nur einen Bachelor und ein „Neigungsfach“. Jetzt aber bitte nicht kneifen…

Realist
1 Jahr zuvor

„Bachelor-Abschluss, aus dem sich nicht direkt ein Unterrichtsfach ableiten lässt,“

„ausreichende Deutschkenntnisse“

„10.000 Euro pro gefundenem Kandidaten“

Warum überhaupt noch Lehramt auf Master studieren, ein Referendariat und 2. Staatsexamen machen und dabei selbstverständlich hervorragende Deutschkenntnisse nachweisen müssen, wenn es auch anders geht? Und dabei anfangs pro Monat nur ein Drittel dessen verdienen, was ein Headhunter bekommt, der Bachelor-Kandidaten ohne passsenden Unterrichtsfach mit „ausreichenden Deutschkenntnissen“ an Land zieht?

„Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“ sagen sich immer mehr Studienanfänger.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Headhunter sollte man werden, und nicht Lehrer.

Realist
1 Jahr zuvor

Schön übrigens auch das Propoganda- ich meine natürlich „Symbolfoto“ bei SPON: Acht Schülerinnen und Schüler mit zwei Lehrkräften im Klassenraum, der neben einer guten technsichen Ausstattung (Beamer auf Tisch, Notebook für eine Lehrkraft) scheinbar auch einen zweiten Raum (zur Differenzierung?) hat. Eben die typische Unterrichtssituation in deutschen Schulen, da muss doch demnächst ein wahrer Bewerberansturm losgehen…

Konfutse
1 Jahr zuvor

An die KuMis: Euer Verhalten wird immer würdeloser!

Dirk Meier
1 Jahr zuvor

Man sollte an den Universitäten sofort alle Lehramts-Studiengänge ersatzlos streichen. Wer jetzt noch einen Masterabschluss für das Lehramt erwirbt, vergeudet seine Lebenszeit, verzichtet auf mindestens zwei Jahre Einkommen und outet sich als jemand, der die aktuellen schulpolitischen Entwicklungen nicht verfolgt.

Zumindest in Sachsen-Anhalt ist es doch viel attraktiver drei Jahre lang einen unsinnigen Studiengang mit einem Bachelor-Abschluss zu belegen. Irgendein „Neigungsfach“ lässt sich daraus immer konstruieren, wenn man unbedingt die paradiesischen Arbeitsbedingungen an einer öffentlichen Schule genießen möchte. Ansonsten macht man eben einen normalen Master und sucht sich einen passenden Arbeitsplatz entsprechend seiner Qualifikation.

Typisch ist, dass die Headhunter mehr verdienen als diejeningen, deren Arbeitskraft vor Ort dringend benötigt wird. Die 750.000 EUR hätte man auch auf die 16.560 Lehrkräfte im Land verteilen können. Das wäre immerhin eine Einmalzahlung von 45,29 EUR brutto gewesen. Davon hätte man den Lehrkräften z. B. auf der Weihnachtsfeier das Essen bezahlen können!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Ein Beweis dafür, dass man in der freien Wirtschaft, in der die Headhunter ja nun mal tätig sind, weitaus mehr verdient wie als Lehrer. Eine bessere Ausbildung können die sicher auch nicht vorweisen. Und unsere Kumis fallen wieder auf diese Absahner herein, als ob es nciht anders ginge. Da war wohl der Druck der Eltern zu groß und man hat die verbummelte Zeit nicht registriert?

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Der subjektive Frust sitzt aber scheinbar tiiiief.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Was meinen Sie?
Mir scheint das Headhuntergehalt recht attraktiv zu sein für einen Nebenjob als Lehrer.

Leider sind die Jobs nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern gehen anscheinend unter der Hand weg.

Ansonsten hätte ich ca. 15 geeignete Kandidaten, deren Kontaktdaten ich gerne für 150k verkaufe. Allesamt aus den Fachbereichen Informatik, Physik und Elektrotechnik.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Scheinbar wurde völlig überlesen oder weggelassen, dass es 75 eingestellte Lehrkräfte aus dem Ausland (Ösdterreich und Polen) waren, die erfolgreich eingestellt wurden. Nicht eine Stelle innerhalb Deutschlands.

„An den Schulen in Sachsen-Anhalt sind seit dem vergangenen Jahr 75 Lehrerinnen und Lehrer aus dem europäischen Ausland über sogenannte Headhunter eingestellt worden.“ MDR

Warum soll da etwas „unter der Hand“ gelaufen sein?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Informieren Sie sich bevor Sie kommentieren. Und Frust? Ja, aber sicher nicht nur subjektiv.

Marc
1 Jahr zuvor

Respekt was man alles probiert bevor man A13 zahlen muss. Wertschätzung schreibt man in Sachsen-Anhalt immernoch groß.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Man versucht – mit wirklich allen Mitteln – die Anhebung auf A13 zu umgehen. Die meisten Grundschulen haben jetzt schon Klassenzusammenlegungen. In den nächsten 5 Jahren gehen sehr viele ältere Kolleginnen in Rente. Es werden viel zu wenige nachkommen, die hier in Sachsen-Anhalt arbeiten wollen, auf Grund der schlechten Bezahlung. Die Lücke wird ein riesiger Graben werden. Wir werden alle mit reinstürzen. Kein Verantwortlicher hält diese Entwicklung auf. Nur Schulterzucken. Verantwortungslosigkeit.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

A12 in Sachsen-Anhalt ist wie ein Lottogewinn mit 6 Richtigen. Man kann dort in den meisten Regionen für 100.000 EUR ein vernünftiges Haus kaufen und preiswert leben. A12 in Sachsen-Anhalt würde ich A16 in München definitiv vorziehen.

Meines Erachtens liegen die Ursachen anderwo:

  • Das Bildungsniveau vieler Schulabsolventen reicht für den Lehrerberuf nicht mehr aus. Gerade in Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Schulabrecher extrem hoch. Dazu ist die Zahl bildungsferner Eltern weit überdurchschnittlich und deren Kinder studieren leider nur selten.
  • Der Job wurde durch zu viel Bürokratie unattraktiv gemacht.
  • Die dauernden Negativschlagzeilen wecken nicht gerade das Interesse.
  • Sachsen-Anhalt hat lange Zeit einen großen Teil seiner selbst ausgebildeten Lehrkräfte in den Westen abwandern lassen. Dadurch fehlen nun Vorbilder für die Jugend.
  • Die Zahl der Lehramt-Studierenden ist einfach zu gering, v.a. weil man teilweise für Brandenburg/Sachsen mit ausbildet.
Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Auch in Sschsen-Anhalt kann man für 100.000 Euro kein „vernünftiges“ Haus kaufen. Es sei denn, Sie wollen in Städten und Dörfern leben, die wie ausgestorben sind. Die meisten Bewerber/innen suchen sich Stellen in Halle/ Magdeburg und Umgebung. Genau aus diesem Grund. Sie zahlen dort ebenfalls hohe Mieten. Kein Mensch will in Sachsen-Anhalt im ländlichen Raum leben. Auch aus den bekannten, politischen Gründen.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

350 € weniger in Halle als in Magdeburg

Ø Gehalt an GS LuL in Sachsen-Anhalt:
Dessau 2.775 €
Halle 2.652 €
Magdeburg 3.022 €
Stendal 2.775 €

Wo gibt es außer am AdW überhaupt beziehbare Wohnhäuser für 100.000 € in 2022?

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Ohne Ihre Daten zu überprüfen, vermute ich, dass sie Durchschnittswerte Selbstauskünfte auf irgendwelchen Plattformen sind. Es wird wahrscheinlich nicht zwischen öffentlichen und privaten Schulen unterschieden. Daher vermutlich der Unterschied zwischen diesen Werten.
In öffentlichen Schulen sollte man im ganzen Bundesland nach dem selben Tarif bezahlt werden.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Zumindest soll die Datenbasis auf 154 Datensätzen beruhen und könnte zeigen, dass eben Halle nicht mit Magdeburg gleichzusetzen wäre, wie es @Grundschullehrer allerdings benennt.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Die Mieten in Halle und Magdeburg sind im Bundesvergleich sehr, sehr niedrig. Ich habe selbst schon in beiden Städten gelebt.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, nach Halberstadt, Dessau, Bernburg, Aschersleben oder Staßfurt zu ziehen. Ausgestorben wirkt das auf mich nicht. Ich würde auf jeden Fall lieber dort in einem eigenen Haus leben als die extremen Mieten in München zu bezahlen.

Schauen Sie mal bei Immowelt nach, welch schöne Häuser man in Sachsen-Anhalt für 100.000 EUR bekommt.

Meinen Sie ernsthaft, dass man dort nicht hinziehen sollte, weil die AfD gute Wahlergebnisse erzielt? Das ist doch albern. Die gleichen Leute haben vor 20 Jahren die Linke/PDS gewählt.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Meinen Sie ernsthaft, dass man dort nicht hinziehen sollte, weil die AfD gute Wahlergebnisse erzielt? Das ist doch albern. Die gleichen Leute haben vor 20 Jahren die Linke/PDS gewählt.“ Das merken Sie, wenn Sie eine Zeitlang dort leben.

Minna
1 Jahr zuvor

Nun, nach gegenwärtigem Stand gibts bei Geimpften 10 % Long Covid nach EINER Runde Corona, die Schäden addieren sich pro Infektion und die Folgen durch Herzschäden sind dabei noch NICHT eingerechnet. Folgen der coronabedingten Immunschäden auch nicht.
In Schweden sieht das dann so aus: (fast) alle die ich kenne haben markante, neue Gesundheitsbeschwerden. Bruder mit Familie seit Schul- und Kitabeginn im August dauerkrank, Corona, Erkältungen. In der Kita arbeiten drei Erzieherinnen erkrankungsbedingt nur noch abwechselnd. Es ist deutlich schlimmer als letztes Jahr, so langsam werden meine Tips zum Infektionsschutz angenommen.

Senkt die Virenlast, investiert in gesunde Luft! Die vielen Krankheiten aus Kita und Schule waren schon vor der Pandemie eine Zumutung für Familien. Gurgeln und antivirale Sprays sind auch eine gute Idee, sowie Realismus und Kreativität: Singen und Sport muss nach draußen (laut deutscher Studie bis zu 132-fache Erhöhung der Aerosolemission bei Sport).

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Da hätte ich dann doch gerne mal valide Zahlen von Ihnen statt Infos aus der Bekanntschaft.

Minna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hier ist die offizielle Statistik über die Anzahl der genutzten Kinderkrankentage (vabb) in Schweden. Zeigt momentan die Zahlen bis April 2022 an, aber die Veränderungen und Zunahme im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie ist bereits 2021 erkennbar. Zahlen im September wie sie sonst im Februar üblich waren.
https://www.forsakringskassan.se/statistik/statistikdatabas/!ut/p/z1/04_Sj9CPykssy0xPLMnMz0vMAfIjo8ziLQI8TDy8DIx8Ddy8jQwCfZ3dLUxDPY1dnE30w8EKDHAARwP9KGL041EQhd_4cP0osBITDxdnQ3dnA293L083A8eQID9TTyNfQ4NgY6gCPGYU5IZGGGQ6KgIAcdXorg!!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#!/bf/tfp-utb-ers/

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Valide Zahlen – Einfach mal mit gutem Beispiel voran gehen statt unbelegt prognostizierter Stammtischtalk

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Ist schon unglaublich und nicht nachvollziehbar. Anstatt mehr Geld in die Schulen zu investieren, um das Schulleben den Lehrern und Schülern attraktiver zu machen, wirft man nun den Headhuntern das Geld in den Rachen. Was ist das nur für eine üble Praxis! Ein größeres Armutszeugnis können sich unsere Dienstherren (das klingt so herrlich abgehoben und autoritär) nicht ausstellen.Das kommt mir vor wie in der Politik, wo die Berater Honorare Millionen verschlingen. Dieses Geld ist offenbar im Budget enthalten. Ein ordentlicher Arbeitsplatz für die Lehrer offensichtlich nicht.
Hat das mit den Quereinsteigern wohl nicht geklappt?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ein derart üble Praxis, dass sich viele junge Lehramtsabsolventen entscheiden, Sachsen-Anhalt den Rücken zu kehren.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es waren 75 ausländische Bewerber, keine Inländer.
Per Headhunter gesucht

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Das Komische ist ja, dass man RerferendarInnen 80-Stunden-Wochen aufzwingt, damit sie das Ref bestehen, und so viele zum Aufgeben bringen bzw. noch mehr Lehramtsabsolventen dazu veranlassen, das Referendariat gar nicht erst anzutreten, sondern stattdessen eine Stelle in der Wirtschaft anzutreten. Irgendwie ist das nicht so zielführend und führt vor allem zu einer enormen Verschwendung von Steuergeldern.

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Wer als Refrendar 80 Std. Braucht, ist für den Job ungeeignet! Der wird niemals überleben!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Ist oft ein Los der Schule und Seminar.
Dazu die oftmals unrealistischen Ziele und Ansprüche an den Beruf, sich selbst und dem Referendariat.
Natürlich werden viele dort verheizt. Das ist nunmal die Realität … Ob 80 Stunden oder nicht.

Honigkuchenpferd
1 Jahr zuvor

Jetzt geben sie auch noch Geld für Headhunter/Kopfjäger (wäre Personalvermittler nicht besser gewesen?) aus. Vorher gaben sie Geld für A13 und für die Verbeamtung aus. Hat alles nichts genützt.

Wann kommen Sie mal auf die Idee, dass es nicht einfach am Geld liegt? Es gab schon mal einen „Lehrerüberhang“. Was war damals anders?

In Berlin kann man nächste Woche für bessere Arbeitsbedingungen an Schulen demonstrieren.

Geht jemand hin?

Last edited 1 Jahr zuvor by Honigkuchenpferd
Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Sachsen-Anhalt hat kein A13. Entsprechend wandern alle Kräfte ja ab

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Ich fordere A14/A15 für alle Berufsschullehrer, damit der dortige Personalmangel endlich effektiv bekämpft wird!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dirk Meier

Die hochbezahlten Berufsschullehrer können ja dann den Berufsschülern Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen, wenn es bald keine Grundschullehrerinnen mehr gibt.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Im Bereich Rechnen machen wir das sowieso schon. In der SEK I ist die Arbeit in diesem Bereich schon lange weitgehend eingestellt worden.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Oder wenn sie keine deutsche Grund- oder xySchule durchlaufen haben. Bei mir werden das an der BS immer mehr. Gibt’s dafür dann noch ein A mehr ?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer
Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Das wäre doch mal eine Maßnahme, die man in Sachsen-Anhalt auch ergreifen sollte. Gymnasiallehrer an die Grundschulen! Wird in vielen anderen BL ja längst gemacht. Bei uns schwebt das Gymnasium noch immer sehr weit über den anderen Schulformen. Gymnasiallehrern möchte man es einfach nicht zumuten, sich mit den Grundschülern „rumzuplagen“.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

War in Niedersachsen vor der Rückkehr zu G9 auch so,
letztlich werden die Gymnasiallehrkräfte 1-3 Jahre an den Grundschulen geparkt und gehen dann auf einen Schlag zurück ans Gym, um den zusätzlichen Jahrgang beschulen zu können.
Allerdings fehlen an den Grundschulen dann auch auf einen Schlag diese Lehrkräfte.

Joe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

Lehrerüberhang damals, ach ja. Die Zeit, in der Lehrer während des Unterrichts rausgegangen sind, um eine zu rauchen. Die Zeit, in der Lehrer im Sommer die Schüler kurz zum Supermarkt geschickt haben, um Eis zu holen. Aufsichtspflicht? Kannte damals keiner. Noten wurden auch gewürfelt. Hab ich alles selbst erlebt. Waren damals wahrscheinlich einfach angenehmere Arbeitsbedingungen. Ne richtige Qualifikation hat in der Universität meines Erachtens nicht wirklich stattgefunden. Es hat sich so viel verändert in den letzten 35 Jahren. Heutzutage drohen Eltern und Schüler mit Anwälten. Was ist an diesem Job noch attraktiv?

Wir brauchen offene Lehr- und Lernarrangements. Flexible Pausenzeiten, selbstorganisiertes Lernen. Genügend Räume und die passende digitale Ausstattung. Schule muss ein Ort werden, in den Lehrer und Schüler gerne gehen. Dafür müssen Bund und Länder nun mal mehrere Milliarden investieren.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Joe

Wovon reden Sie? Soll das heißen, dass die Lehrer, die heute zwischen 50 und 65 sind alle zu blöde für den Beruf sind? Natürlich entwickelt sich alles weiter aber ihre Ausführungen sind einfach nur ignorant, um es mal gelinde auszudrücken. Ich traue sogar behaupten, dass selbst mein Abitur vor knapp 40 Jahren anspruchsvoller war wie heute. Was Sie da beschreiben habe ich weder als Lehrer noch als Schüler erlebt.

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

… ich auch nicht … kommt vielleicht auf das Bundesland an … oder auf den Landstrich?

Früher konnten Schulabgänger mit Abitur ganze, sinnvolle Sätze schreiben und meistens vernünftig denken. Heute können viele nur nur diskutieten, die schriftlichen Ergüsse sind oft nicht lesbar (Rechtschreibung, Satzbau, Sinn). In die Sek II kommt heute fast jeder, die Abiturnoten werden immer besser, die Zahl der Querdenker steigt … hängt das irgendwie zusammen?

Hornveilchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Honigkuchenpferd

In Berlin gab es für Neulehrer sogar eine Zulage von bis zu 1600,- Euro und das hat auch nichts gebracht. Der Lehrermangel ist in Berlin am höchsten.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Kann man den Job nicht irgendwohin outsourcen, Digitalisierung ist die Zukunft (trööt) und Fernunterricht kam doch sowieso super an … irgendeine Region auf diesem Planeten (oder sonstwo) mit gutem DSL*.

(*Deutschland sucht Lehrkräfte)

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Der Englischunterricht kann per Bildschirm-Einzelunterricht aus den Phillipinen organisiert werden. Eine Stunde kostet da ca. 3 Euro.

Bauklötzchen
1 Jahr zuvor

Verstehe ich nicht. In den Foren, Kommentarspalten einschlägiger Tageszeitungen oder an deutschen Stammtischen findet sich doch fähiges Personal zur Genüge. Jedenfalls wurde mir dort in den letzten zweieinhalb Jahren ständig erklärt, wie ich meinen Job besser machen kann. Einfach mal diese Quellen sichten und fleißig rekrutieren! Dann hätten wir abertausende Lehr- und Erziehungskräfte, die den Job aus dem Efef beherrschen. Ein Träumchen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bauklötzchen

Lieber nicht. Sonst bringen die den Kindern noch ebendiese Stammtischparolen bei.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wie wahr.

Last edited 1 Jahr zuvor by Kritischer Dad*NRW
Meldebratwurst
1 Jahr zuvor

Ich habe mich wohl dieses Jahr im falschen System beworben oder erfülle falsche Voraussetzungen: Thüringen, aus der Hochschule Richtung ortsnaher Staatsschule, am Ende hat es ein Mitarbeiter im Schulamt nicht geschafft sich Mal rechtzeitig um den Vertrag zu kümmern bis zum selbst gesetzten Termin. Würde also beim sachs.anh. Modell bedeuten: Headhunter bezahlen, Kandidaten wie Dreck behandeln bis sie abspringen, ohne Ergebnis headhuntergeld in dem Sand setzen… Es krankt nicht nur an passenden Bewerbern…

mama51
1 Jahr zuvor

….und was sagt der Rechnungshof dazu ? Noch nichts?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Der Rechnungshof scheint bei diesem „Experiment“ zuzuschauen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Liefern Headhunter nicht auch Schrumpfköpfe?

Hab da mal was gelesen: https://gaz.wiki/wiki/de/Shrunken_head

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor

europäisches Ausland
nur zwei weggelassene Worte die einen großen Unterschied machen

N4T: „Über sogenannte Headhunter hat Sachsen-Anhalt bislang 75 Lehrkräfte gewinnen können.“

„An den Schulen in Sachsen-Anhalt sind seit dem vergangenen Jahr 75 Lehrerinnen und Lehrer aus dem europäischen Ausland über sogenannte Headhunter eingestellt worden. Das schreibt die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) am Montag“
© dpa-infocom, dpa:220919-99-817918/3

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, wenn außer Sachsen-Anhalt die anderen Bundesländer bereits als europäisches Ausland gelten sicherlich.

„Sie seien seit dem vergangenen Jahr bei der europaweiten Suche gefunden worden“
ist aber nicht gleichzusetzen mit
„An den Schulen in Sachsen-Anhalt sind seit dem vergangenen Jahr 75 Lehrerinnen und Lehrer aus dem europäischen Ausland über sogenannte Headhunter eingestellt worden“. (MDR)

Die Berlinerin
1 Jahr zuvor

Gerade gelesen:

„Ein Gehalt in Höhe von 4100 Euro ist immer noch ein gutes Gehalt: Damit verdienen die Lehrkräfte immer noch mehr als rund 80 Prozent der Arbeitnehmer in Berlin. Doch geht es in dieser Debatte natürlich auch um den Vergleich mit den anderen im Lehrerzimmer, die das Gleiche leisten, aber deutlich mehr verdienen.“
Bezahlung von Berliner Lehrern: Zeit oder Geld oder gar nichts? (berliner-zeitung.de)