Kultusministerin: „Perspektivisch“ mehr Mathe und Deutsch an Grundschulen unterrichten! (Ohne Lehrkräfte?)

95

An Niedersachsens Grundschulen soll es nach dem Willen von Kultusministerin Julia Willie Hamburg künftig mehr Unterricht in den Fächern Mathe und Deutsch geben. Aus dem schwachen Abschneiden der Schülerinnen und Schüler bei Bildungsstudien wolle die Landesregierung Konsequenzen ziehen, berichtete die «Hannoversche Allgemeine Zeitung». Das Problem dabei: der sich auswachsende Lehrkräftemangel.

„Stundentafel erweitern“: Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg. Foto: Grüne Landtagsfraktion Niedersachsen / Brauers.com

Die Grünen-Politikerin schrieb demnach in einem Brief an die Schulen, der dem Blatt vorliegt: «Dass jedes fünfte Kind ohne ausreichende Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen die Grundschule verlässt, kann uns alle miteinander nicht zufriedenstellen.»

Hamburg kündigte zudem an: «Bereits jetzt ist klar, dass wir perspektivisch die Stundentafel der Grundschule erweitern müssen, um mehr Unterricht in Mathematik und Deutsch anbieten zu können.» Die Ministerin will demnach zudem prüfen, welche «lernförderlichen Maßnahmen» für Kinder im Primarsektor umgesetzt werden können. «Auch die Fragen nach Qualitätsentwicklung und der Rolle von fachfremd erteiltem Unterricht werden wir uns stellen», schrieb sie.

«Die Erhöhung der Gesamtstundenzahl in der Grundschule wäre eine wirksame Maßnahme»

Laut einer im Herbst von der Kultusministerkonferenz vorgestellten Untersuchung, sank im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 bundesweit der Anteil der Viertklässler, die den «Regelstandard» schafften, also das, was im Schnitt von Schülerinnen und Schülern in diesem Alter erwartet wird. Die Kinder aus Niedersachsen landeten im Mittelfeld.

Niedersachsens damaliger Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) räumte zu dem Zeitpunkt ein, dass der Handlungsbedarf hoch sei. Es gelte, die Ursachen für die negative Tendenz zu analysieren und die notwendigen Schlussfolgerungen konsequent zu ziehen. «Das geht nicht im Schnellschuss-Verfahren, sondern muss seriös vorbereitet werden», sagte Tonne. «Die Erhöhung der Gesamtstundenzahl in der Grundschule wäre eine wirksame Maßnahme.»

Allerdings eine derzeit kaum umsetzbare: Den Grundschulen setzt ein gravierender Lehrkräftemangel zu. Und der wird nach Ansicht von Tonnes Nachfolgerin Hamburg noch dauern. «Mindestens zehn Jahre werden wir durch eine Talsohle gehen, wo wir nicht ausreichend Lehrkräfte haben werden», sagte die Grünen-Politikerin erst in dieser Woche (News4teachers berichtete). News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Gutachten: Der Grundschule gelingt es in vielen Fällen nicht, grundlegende Kompetenzen an alle Kinder zu vermitteln

 

 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

95 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Georg
1 Jahr zuvor

Man könnte Kindern, die es nötig haben, statt Englisch oder Programmieren einfach mehr Mathe und Deutsch erteilen. Die anderen haben währenddessen Englisch oder Programmieren. Bei jeder dreizügigen, vielleicht auch schon zweizügigen, Grundschule sollte das bei dafür gemischten Gruppen ohne Personaländerungen gehen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Englisch ist zumindest in NRW noch ein Pflichtfach…. Da Ist nicht entweder oder. Programmieren als Fach haben wir nicht….
Und natürlich gilt auch in der Grundschule, ein Lehrer kann nicht zwei Lerngruppen, wie sie es vorschlagen, gleichzeitig unterrichten. Insofern läuft es natürlich auf einen höheren Personalbedarf hinaus.

Georg
1 Jahr zuvor

Da in Klasse 5 in Englisch bei 0 angefangen wird, kann man es in der Grundschule sein lassen. Statt programmieren kann man auch etwas anderes nehmen, dass hinzukam.

Man braucht nicht mehr Personal: Dreizügige Schule, die, die es sich leisten können, haben in einer gemischten Gruppe Englisch, alle anderen in ebenfalls gemischten Gruppen Mathe oder Deutsch. In der Summe bleibt es bei drei Kursen, drei Räumen und drei Lehrern.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wann wäre für Sie der richtige Zeitpunkt, die englische Sprache den Schülern zu vermitteln? Man darf nicht vergessen, dass in der Sek1 frühzeitig in einer zweite Fremdsprache (bzw. in Latein) unterrichtet wird. Zwei Fremdsprachen nahezu parallel neu zu erlernen, dass dürfte alles andere als einfach für die Schüler werden.
Oder ist die zweite Fremdsprache gänzlich entbehrlich?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Klasse 7 ist nicht frühzeitig und unterhalb der Gymnasien keine Pflicht.

Ansonsten würde Verzicht auf die Synchronisation und stattdessen Untertitel im Fernsehen helfen.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Nicht Ihr Ernst…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Ja. Meine Großeltern stammten aus einem untertitelnden Land. Sie haben in der Schule weder Deutsch noch Englisch gelernt, verstanden es aber wegen der Untertitel.

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Der meint alles ernst, was er hier so absonderlicherweise absondert.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

@Geht´s noch
Und er hat in diesem Fall recht. In Ländern mit „kleinen“ Sprachen, in denen nicht synchronisiert wird (baltische Staaten und Ungarn z. B.- dort habe ich das persönlich beobachtet), sind die Fremdsprachenkenntnisse, v. a. der jüngeren Bevölkerung, meist sehr gut. Ich persönlich frische meine fremdsprachenkenntnisse übrigens gern mit Filmen auf, indem ich sie mir im Original anschaue (oft mit deutschen Untertiteln – da im Laufe der Jahre doch einiges eingerostet ist). Kann ich sehr empfehlen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Das mit den Untertiteln ist bekannt. Die Skandinavier haben bei PISA deshalb auch gut im Lesen abgeschnitten, in Mathematik weniger.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Ich bin kein „Georg-Fan“…

Aber wo er Recht hat, stimme ich ihm gerne zu.

Welche Sorgen machen Sie sich? Dass die Kids weniger Englisch können und kein Deutsch?

Oder weniger Englisch, aber Deutsch?

Die FöS benötigen i.d.R. kein Englisch – wozu ihnen zwei Jahre länger Nicht-Mitkomm-Stress machen in einem Fach, dass sie ab Klasse 5 bekommen, wenn sie mehr Basiswissen haben?

Erst die Grundlagen, dann den Aufbau!

Das gilt für alles – Hausbau, Straßenbau, … – das ein solides Fundament benötigt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Meiner auch!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das sehe ich auch so. Das fördert auch das Lesen.

Für die Dänen lohnt die Übersetzung nicht – ist zu teuer.

Da werden die Filme im Original gezeigt – wer da mithalten will, muss lesen oder Englich lernen. Interessant ist, dass beides eher nebenbei klappt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Ganz ehrlich?

Unsere Schülys haben bis zwei Jahre Vorerfahrung in Englisch und können kaum etwas, wenn sie in Klasse 5 starten.

Die Abschlüsse wurden nur besser, weil sich die Anforderungen geändert haben.

Was da für die mündliche Prüfung gebraucht wird, wird jedes Schuljahr wiederholt und massiv im Abschlussjahr geübt.

Meine Priorität – Deutsch lernen, und zwar richtig!

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Kommen von dir auch Mal Vorschläge, die nicht jeglicher Realität entbehren?
Bei zweizügigen Grundschulen gehen dann 5 programmieren und 45 lernen zusammen Deutsch, oder andersrum?
Es werden doch überall Rektoren an Grundschulen gesucht Georg. Bewirb dich einfach. Die Realität wird dich schneller einholen als du zwinkern kannst.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Bei 50% gymnasialer Quote gehe ich von mindestens 30-40% problemlosen Mathe- und Deutschfertigkeiten aus. Lassen Sie also bitte die Kirche im Dorf.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Da sind Sie entweder glücklich beseelt oder ignorieren die Realität. An „meinem“ Gymnasium (G8) wurde in der Klassenstufe 7 ein Mathe-Förderkurs in mehr als Klassenstärke gebildet. Das ist der Versuch, gravierende Defizite aus der Vergangenheit auszubügeln. Ob’s klappt, steht auf einem anderen Papier… Natürlich kann man die Anforderungen Schritt für Schritt nach unten korrigieren, aber ob das im Sinn der Sache ist…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Die haben nun aber nichts mit Englisch zu tun…

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Englisch und Mathe sind gleichermaßen Kernfächer.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

„Die Realität wird dich schneller einholen …“
Interessant, wo doch gerade die illusionäre rot-rot-grüne Schulpolitik auf breiter Front von der Realität eingeholt wird. Die zuständigen Kultusminister stammeln nur noch die altbekannten Phrasen, aber nichts entwickelt sich so wie angekündigt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Wieso gleich die Komplettlösung fordern?

Die muss schulspezifisch gefunden werden. Das ist doch allen klar

Die Idee ist in Ordnung und verdient es nicht, sofort gecancelt, sondern überdacht zu werden.

Und – auch, wenn das Fest der Liebe vorbei ist – verbale Hiebe finde ich sehr unangemessen!

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Braucht man wirklich mehr Stunden (das schadet wohl nie) oder andere Methoden?

Die Vermittlung macht der A-13-Lehrer, das Üben übernehmen die A-9-Assistenzlehrer. Darauf läuft es wohl hinaus.

Last edited 1 Jahr zuvor by Vierblättriges Kleeblatt
Georg
1 Jahr zuvor

Die beste Methode sind die Eltern, die es notfalls am Geldbeutel spüren müssen, wenn sie ihre Kinder zu bildungsfern erziehen bzw. nicht erziehen. Lehrer erkennen sehr schnell, ob schlechte Leistungen von tatsächlich nicht Können oder lediglich nicht Wollen verursacht werden.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ihre Vorstellungen sind nicht umsetzbar.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Doch, sind sie, nur sind sie politisch nicht gewollt, weil sie die Elefanten und andere Tiere aufschrecken würde.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Warum halten Sie das für unrealistisch?

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Wer soll das kontrollieren und sanktionieren? Wo liegt die zuständige Gerichtsbarkeit, z.B. im Klageverfahren? Das Bauchgefühl eines Lehrers allein reicht wohl eher nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Angeblich hat der arabisch-stämmige Bürgermeister von Rotterdam es durchgesetzt, dass Eltern, die bestimmte Pflichten ignorieren (z.B die Zeugnisse ihrer Kinder persönlich abzuholen), mit Kürzung des Kindergelds rechnen müssen. Und siehe da: es brauchte kaum Kindergeld gekürzt zu werden, die Eltern taten brav das, was sie sollten.
Möglichkeiten gäbe es also schon, nur gilt eben in Deutschland das Prinzip: die Eltern haben alle Rechte, aber keine Pflichten; die Schule hat alle Pflichten, aber keine Rechte.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es kann nie schaden, die Eltern aus ihrer Komfort-Zone herauszuholen und in Aktivität tu bringen. 😉

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Komfort-Zone“ im Sinne von Desinteresse; man liefert die Kinder in der Schule ab, aber das kann einfach nicht die richtige Einstellung sein. Nur wenige dürften wirklich objektiv daran gehindert sein, sich darum zu kümmern. Grotesk auch: von totalem Desinteresse bis Helikopter-Eltern ist alles vertreten. Da sind Defizite der einen oder anderen Art vorprogrammiert.

D. Orie
1 Jahr zuvor

Schauen wir mal in die Lehrkräfteausbildung, Beispiel Univ. Oldenburg. Dort (man mag sich doch sehr wundern) gibt es keine einzige (!) Professur in Germanistik, die sich dezidiert mit dem Rechtschreiberwerb in Forschung und Lehre beschäftigt, für die Grundschullehrkräfteausbildung! Vor über 10 Jahren gab es hier noch den Sprachdidaktiker Prof. Dr. Wolfgang Eichler, der viel in der Forschung und Lehre geleistet hat. Und so sieht es an sehr vielen Unis aus: Professuren für das Lesen? Rechtschreiben? Pah, das ist doch „hierarchieniedrig“! Lieber etwas für die Sek. I und II. – Trotzdem für Euch alle ein frohes Fest!

Faktensammler
1 Jahr zuvor
Antwortet  D. Orie

So sieht das (leider) aus. Bei Wolfgang Eichler durfte ich noch studieren – und das als Gymnasiallehrer!

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  D. Orie

Gibt es in dem Bereich denn wirklich Forschungsbedarf, der eine Professur rechtfertigt?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Gibt es!

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Können Sie das erläutern?

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Die Deutschdidaktik und Mathedidaktik ist desto anspruchsvoller, je jünger die Schüler sind. Daher besteht gerade in diesen Bereichen ein hoher Ausbildungsbedarf in der Germanistik.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Jedenfalls müsste das irgendwie in das Lehramtsstudium eingehen. Und die Sache ist zu wichtig, um sie nur einer „Lehrkraft für besondere Aufgaben“ anzuhängen. Die Inklusion sieht man als viel wichtiger an als den Sprach- und Rechtschreiberwerb. Dafür gibt’s plötzlich viele Professuren.

Ken Haddorf
1 Jahr zuvor
Antwortet  D. Orie

Und es ist definitiv sinnvoll, wenn weiter geforscht wird, welcher Weg zum RS-Erwerb heute am sinnvollsten ist unter den heutigen Bedingungen.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor

Auch ohne Erhöhung der Gesamtstundenzahl an Grundschulen kann durch eine einfache Änderung der Stundentafel die Zahl der Deutsch- und Mathestunden erhöht werden.

Da laut Hattie die Zahl der erteilten Stunden zu den bedeutsamsten Faktoren für den Lernerfolg gehört, ließen sich so einfach und preiswert die Leistungen in diesen beiden Schlüsselfächern verbessern.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Was möchten Sie denn streichen, wenn sie die Stundenzahl nicht erweitern wollen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ich schlage vor, dass bei Deutsch, Mathe und Sachkunde (zusammen ca. 15 Wochenstunden) eine Weile nichts mehr ausfällt und der Ausfall die anderen Fächer trifft (auch Frühenglisch). Praktisch alle Grundschullehrer unterrichten diese drei Fächer. Bei 24 Wochenstunden insgesamt wäre da noch „Luft“ für 9 ausfallende Stunden, so viel werden es hoffentlich gar nicht sein.
Außerdem könnte man alle Sonderveranstaltungen reduzieren,die im Pflichtprogramm gar nicht vorgesehen sind, z.B. Vorbereitung von Festen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wer hat denn 24 Wochenstunden in der GS zur Verfügung?

Lassen wir also bei den verbleibenden Stunden Sport, Musik, Kunst, Werken, Textiles Gestalten und Religion ausfallen?

Und in der Zeit lassen wir die SuS durch irgendwen beaufsichtigen oder nach Hause schicken, damit die originär ausgebildeten Lehrkräfte (2. Examen) den Unterricht übernehmen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

In HH hat die Grundschule 27 Wochenstunden (findet man im Internet). Selbst wenn 20 % ausfallen, bleiben noch ca. 22 Stunden. Die könnten für die „basalen Kompetenzen“, die heute immer so heftig postuliert werden, ausreichen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dann darf sich das KM gerne ein Beispiel nehmen und die Stundenzahl in der Grundschule erhöhen, damit es mehr Unterricht in D und Ma geben kann.

Mehr Inhalt in gleicher oder durch ständigen Ausfall weniger Zeit wird man nicht unterbringen.

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Also alles, was Schule für die Kids Identitätsstiftend macht, lassen wir einfach Mal weg? Da halt jemand aber Mal so gar keine Ahnung von Grundschulpädagogik.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Ich meine das doch nur als Notmaßnahme im Sinne der „basalen Kompetenzen“, wenn Unterricht ausfallen muss. Was ist mehr, was ist weniger wichtig? Was da alles „identitätsstiftend“ sein soll, möchte ich mal näher wissen. Deutschunterricht ist also nicht identitätsstiftend, aber Basteln, Textiles Gestalten, Religion und Sport?
Die Kinder haben mindestens 20 Wochenstunden, da bleibt immer noch was übrig. Aber vielleicht fallen ja vorwiegend Deutsch und Mathe aus zugunsten von Projekten, Exkursionen, Festvorbereitungen usw.?
Vertretungsstunden könnten z.B. vorzugsweise mit Deutsch oder Mathe gefüllt werden, das werden ja noch alle unterrichten können. Etwa ein kleiner Rechtschreibtest mit einem Diktat (unbenotet).

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wer erteilt denn die Vertretungsstunden?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Wie kann man nur so begriffsstutzig sein? Wenn am Vormittag nur 3 statt vorgesehenen 5 Stunden unterrichtet werden kann, dann eben drei Stunden in Deutsch, Mathe, Sachkunde, auch wenn die eigentliche Deutschlehrerin für die 4. Stunde krank ist, aber andere da sind, die eigentlich was anderes unterrichten sollten. Dann fällt halt Basteln oder Religion aus. Das scheint mir das kleinere Übel zu sein. In Notzeiten müssen Prioritäten gesetzt werden.

Wohlgemerkt: nicht aus Prinzip oder Missachtung, sondern nur als Notmaßnahme zur „Sicherung der basalen Kompetenzen“. Sonst wird der nächste Test noch schlechter. Kann man auch haben, gewiss.

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Q.e.d.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Sie sind vermutlich nicht sonderlich bewandert in der Grundschulpädagogik. Kunst, Musik und Sport sind essentieller Bestandteil der Grundschule – als eigene Unterrichtsfächer und innerhalb des fächerübergreifenden Lernens. Ein Verzicht auf diese Fächer würde den Lernerfolg also eher minimieren. Früher Unterricht in Englisch leistet einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Lernen und beugt Lernproblemen im späteren Fremdsprachenunterricht entscheidend vor. Der einzige sinnvolle Weg wäre eine Erhöhung der Stunden in Deutsch und Mathe um mindestens 2-3 Wochenstunden.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Ich will doch keine Fächer abschaffen. Aber in der heutigen Zeit kann man nicht alles gleichzeitig mit oberster Priorität versehen. Wollen Sie die Gesamtstundenzahl erhöhen? das ginge theoretisch, aber woher die zusätzlichen Lehrer nehmen? Und beim „interkulturellen“ Englisch kann man skeptisch sein, wenn einige Kinder weder richtig Deutsch noch richtig Türkisch können. In der Deutsch-Schweiz gibt’s selbst mit dem „interkulturellen“ Frühfranzösisch schlechte Erfahrungen. Und dann noch Englisch dazu, DaZ und eine ganz andere Familiensprache?

Carabas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Religion, Werte und Normen?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carabas

Warum?

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Englisch nicht!!!
Die Verlagerung von Englisch in der Sek1 bedeutet, dass zwei (!) Fremdsprachen neu und parallel unterrichtet werden müssten. Die zweite Fremdsprache (alternativ: Latein) steht in der Sek1 bereits frühzeitig auf dem Stundenplan.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Ich kann Ihre Argumentation nicht nachvollziehen: Könnten Sie das bitte ein wenig inhaltlich erläutern. Wie früh steht denn die 2. Fremdsprache auf dem Stundenplan?
Und was qualifiziert Grundschulunterricht in Englisch wie er aktuell erteilt wird, dazu, hier ggf. Vorentlastung zu treffen? (und zwar für alle SuS).

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Bei meinem Sohn (klar Einzelfall) stand das zweite Fremdsprachenfach verpflichtend ab der 6. Klasse auf dem Stundenplan.

Sollen jetzt zwei Fremdsprachen (alternativ ggf. Latein) paralell zeitgleich ganz neu vermittelt werden, jeweils zu Beginn der Sek2? Oder ist die zweite Fremdsprache nun völlig entbehrlich?

Für die Grundschulen möchte ich nicht sprechen. Es gibt sicher welche, in denen kann man sich bei dem dortigen Niveau das Fach Englisch eher klemmen, dann gibt es auch Grundschulen, da läuft es top.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Wenn Englisch in der 5 und die 2. Fremdsprache in der 6 beginnt ist das ja nicht gleichzeitig.
Und aufgrund der Heterogenität der Vorkenntnisse in Englisch mit denen SuS aus der Grundschule kommen, ist Englisch für manche eben doch ein (fast) neues Fach.
Ich unterrichte seit 20 Jahren u.a. zweite Fremdsprachen (im Plural).
Unter G8 (Beginn in Klasse 6) und G9 (Beginn in der Regel in Klasse 7). Meine Erfahrung ist, dass SuS ab Klasse 6 meist besser zurechtgekommen sind, vielen stand da die Pubertät noch nicht so im Weg und sie konnten sich im ersten Lernjahr schon einmal ein solides Fundament aufbauen. Das ist in der 7 manchmal anders und wird in der 8 nicht besser.
Tatsache ist eben auch, dass für SuS, die in 5 und 6 gerade so klarkommen, die 2. Fremdsprache oft ein Zuviel an Anforderungen bedeutet. Ob nun aus Gründen der Anstrengungsbereitschaft oder des Anspruchs sei dahingestellt.
Wie kommen Sie darauf, dass die 2. Fremdsprache zur Disposition stünde?

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Englisch ist ein Pflichtfach in der GS. Die Grundlagen in dieser Sprache werden bereits ab der 1. Klasse gelegt. Ich habe (bei meinem Sohn) einen sehr guten Englisch-Unterricht in der GS kennengelernt.

Hier bei n4t werden einige Stimmen laut, den Englisch-Unterricht in der GS gänzlich zu kippen, zugunsten von mehr Mathe und Deutsch. Der Prozesse des Erlernens des 1. Fremdsprache verschiebt sich damit auf insgesamt vier Jahre nach hinten.
Die 2. Fremdsprache (neu) kommt nahezu zeitgleich dazu (Klasse 6).

Dazu kommt für mich die Überlegung, wie tief Englisch dann überhaupt (in der
verbleibenden Restschulzeit) vermittelt werden soll, wenn die vier Jahre in der GS-Zeit fehlen.

Man darf davon ausgehen, dass bildungsnahe Eltern ihre Kinder außerschulisch frühzeitig an die englische Sprache heranführen werden, z.B. über Sprachinstitute, Feriencamps oder Sprachreisen, sehr oft vermittelt durch Muttersprachler. Die Bildungsschere würde mit der Streichung von Englisch in der GS dadurch noch größer werden.

Englisch ist in der Sek1 ein Kernfach, so wie Mathe und Deutsch. Die drei Fächer stehen in ihrer Bedeutung auf gleicher Stufe.

Last edited 1 Jahr zuvor by Maja
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Das klingt ja alles gut, nur bleibt doch das Problem mit den vielen Sprachen: Heimatsprache, DaZ, dann Englisch noch dazu ab 1. Schuljahr, gleichzeitig zum Lernen von lesen, schreiben, rechnen. Das werden manche bewältigen, aber die ganz schwachen Leute eben nicht. Und von denen haben wir doch nun ohnehin schon mehr als genug.
Sind die realen Englischkenntnisse in Klasse 4 eigentlich mal getestet worden? Es hapert ja selbst bei den Deutschkenntnissen.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die von ihnen geschilderten Probleme werden sich aber nicht schlagartig in Klasse 5 oder 6 ändern.
Wie gesagt, bildungsnahe Eltern nehmen das Problem selbst in die Hand. Die Bildungsschere geht weiter auseinander. Für bestehende Defizite in Deutsch gibt’s andere Möglichkeiten, z.B. der Nachhilfeunterricht. Bestimmte Elternhäuser werden auch hier im Sinne ihrer Kinder aktiv werden.

Last edited 1 Jahr zuvor by Maja
Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Man muss ja nicht Latein wählen.

Wer in NRW in der 5 Latein wählt, hat übrigens ohnehin zwei Fremdsprachen. Englisch und Latein.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Darüber dürfen sich andere Gedanken machen.

Eine Erhöhung der Stundenzahlen für Fächer, in denen Kernkompetenzen für die gesamte weitere (Schul-)Laufbahn erlernt werden, ist aber angesichts der Defizite der Grundschüler in diesen Bereichen sinnvoll.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Eine Forderung in die Welt setzen, zu deren Umsetzung sich dann andere Gedanken machen sollen, ist abstrus.

Walter Hasenbrot
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Nein, es ist lediglich hier im Kommentarbereich nicht sinnvoll, solche Details zu diskutieren.

Dass man die Stundenzahlen der Fächer Deutsch und Mathematik erhöhen kann, ist ja wohl unstrittig.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Haben Sie schon mal in Klasse 1 eine Doppelstunde Mathe oder Deutsch gegeben? Und das dann möglicherweise auch noch mehrmals pro Woche? Oder vielleicht mal ein Hauptfach in der 5. Stunde? Viel Spaß dabei!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Den ganzen neumodischen Zusatzkram kann man streichen, z.B. Englisch.

Man könnte darüber hinaus noch viel Zeit sparen, wenn nicht das Alter, sondern die Schulreife als Hürde für die Einschulung angesetzt wird. Dann könnte man in Klasse 1 sofort richtig loslegen und vergeudet nicht etliche Monate oder noch länger mit der Schulfähigkeit.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Neumodischer Kram … Englisch?
Seit wann wird Englisch in der GS erteilt?
Warum haben sich Lehrkräfte an anderen Schulen noch immer nicht darauf eingestellt, sondern behaupten, sie würden bei Null beginnen?
Was daran ist neumodisch?
Was sonst möchten Sie darunter verstanden wissen?

Man kann auch in der Medizin einfach die Vorgehensweise von vor 20 Jahren empfehlen. Auch im technischen Bereich reichen Ihnen sicher die Möglichkeiten aus dem Jahr 2000 und früher (da quietscht das Modem unter dem Tisch!).
Ich verzichte und möchte lieber den neumodischen Kram!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ganz einfach – weil es so ist.

Es wird in Klasse 5 bei Null angefangen.

Farben, Zahlen, Bekleidung etc. sollten vorausgesetzt werden können – geht aber nicht.

Die Gründe sind, wie auch die Kids, sehr unterschiedlich.

We must back to the roots.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Und weil ihre SuS in Klasse 5 das Einmaleins noch immer nicht beherrschen, streichen wir es aus dem Plan der Grundschule?

Back to the roots heißt genau wohin zurück?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Irgendwo stand, dass Englisch in der Grundschule erst 2005/06 eingeführt wurde (außer an der Grenze zu Frankreich). Wer hat das empfohlen, und warum? Man hätte früher nie daran gedacht, da war Englisch ab Klasse 5 normal (alternativ: Latein oder Französisch), andere Fremdsprachen ab Klasse 7. Insofern ist die Bezeichnung „neumodisch“ nicht ganz abwegig. Schön wäre es doch, man könnte mal die Fremdsprachenkenntnisse von 15-Jährigen (oder Neuntklässlern) vergleichen. Haben die sich in den letzten 20 Jahren verbessert? Von dem Grundproblem „Familiensprache, DaZ, Englisch“ will wohl niemand was wissen: Drei Sprachen für Grundschüler, und möglicherweise alle drei nicht auf dem Niveau von Muttersprachlern.

Schade
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Aha, und worauf sollen wir dann warten? Die wenigsten Kinder werden nach dem 6. Geburtstag von ganz alleine schulreif wenn Basiskompetenzen aller Art fehlen. Sprachkenntnisse, Regeln des sozialen Miteinanders, zuhören, Konzentration, (Fein-)-Motorik usw. Bei manchen Kindern hätte jahrelange Förderung in der Vorschulzeot erfolgen müssen, weil vom Elternhaus offenbar nichts mitgegeben wurde. Ab und an werden dann auch mal fast 8jährige Kinder eingeschult, die immer noch nicht „reif“ für den Unterricht sind, aber hervorragend ihre deutlich jüngeren Mitschüler terrorisieren können. Damit ist niemandem geholfen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Die erzogenen Kinder sind schulreif. Die Erziehung dorthin ist aber Aufgabe der Eltern. Wer dazu nicht bereit ist, soll dafür tief in die Tasche greifen, notfalls unter finanziellem Zwang.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Tja, wir brauchen wohl doch eher eine Elternschule!

Es reicht einfach nicht, Kinder in die Welt zu setzen und fertig!

Und die Grunderziehung hat einfach im Elternhaus stattzufinden.

Mir ist schleierhaft, wieso so viele ihr kostbarstes „Gut“ sofort freiwillig in die Fremdbetreuung abgeben.

tingel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Für viele Eltern ist es schlichtweg nicht finanzierbar, wenn sie nicht spätestens nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen und die Kinder daher in die Fremdbetreuung geben müssen

tingel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schade

Wie ich oben schon einmal geschrieben habe, wäre eine Wiedereinführung der Vorschule oder verbindliche Lernziele im letzten Jahr des Kindergartens sinnvoll!

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Auf in die Grundschule Georg. Du weißt ja anscheinend am Besten, wie das funktioniert. Als Schulleiter kannst du dich da ja toll einbringen und das ganze ganz neu aufziehen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Seit es die Überprüfung der Schulreife nicht mehr gibt, sind dort alle Kids vertreten.

Schulreife heißt auch, sich länger als drei Sekunden auf etwas zu konzentrieren, einen Stift halten zu können und nicht auf jeden Prinzen einzudreschen, der etwas anderes als der Dreschprinz will.

Dadurch werden zwar auch motorische Fähigkeiten gelernt, doch zum Lernen, Rechnen und konzentriertem Schreiben braucht es etwas anderes.

Und es gehen tatsächlich Wochen und Monate ins Schuljahrland, bis es einigermaßen funktioniert.

Man nennt das u.a. auch Beziehungsarbeit. Die muss erst gelingen, damit Lernen gelingen kann.

Und mal ganz offen – Kinder, die quasi gleich in die Fremdbetreuung abgeschoben werden, haben Urvertrauen nie gelernt. Wie auch?

Und dass das in der unterbesetzten KiTa angebahnt oder gar geschafft werden kann, ist doch utopisch.

Dann gibt’s die nächste Trennung und schwups – hat unsere Gesellschaft viele, viele weitere beziehungsverstörte (kleine) Menschen mehr.

tingel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Die Wiedereinführung der Vorschulen wäre auch eine gute Idee!!

Thusnelda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Religion streichen

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ist es laut Hattie nicht auch egal, wie geoß die Klassenstärke ist?

Laut Ihrer Aussage zu Hattie spielen nur die erteilten Stunden eine Rolle.

Die Zusammensetzung der Lerngruppe scheint völlig wurscht zu sein.

Da sollten die Lehrkräfte der GS mal aus dem Nähstübschen plaudern und diverse Papier-Aussagen ins rechte Licht setzen.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Wie viele bzw welcher Anteil der Grundschullehrkräfte haben eigentlich Deutsch oder Mathematik als Hauptfach studiert?

Siehe auch:
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lehrer-pisa-forscherin-im-land-der-dichter-und-denker-wird-mathe-vermieden-a-689246.html

Last edited 1 Jahr zuvor by GriasDi
Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Zumindest alle in der DDR ausgebildeten. Da waren Deutsch und Mathe verpflichtend, 1 davon als Hauptfach, dazu kam noch ein drittes Wahlfach.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Nahezu alle, da dies Studienbedingungen sind.
Entweder ist es eine Ausbildung nur für dieGrundschule, die auch Mathe umfasst, oder ein Studiengang mit Schwerpunkt, in dessen Auflagen dann Mathedidaktik/ Deutschdidaktik gesetzt wird, die alle absolvieren müssen. Das ist im Artikel nicht bedacht.

In NDS haben sich diese Vorgaben immer mal geändert, es gab zwischendrin ein paar Jahre, in denen man Deutsch und Mathe umgehen konnte, das hat man sehr schnell wieder geändert.

Wer sich auf die Grundschule spezialisiert, weiß, dass er oder sie am Ende nahezu alles unterrichten könnte. Im Studium kann man in NDS nur 2 Fächer wählen, früher waren es drei. Es ist einem vorher klar, dass man sich dann einarbeiten muss.
Wer Mathe vermeiden will, wird eher nicht in die GS gehen, sondern eine Schulform wählen, in der es üblich ist, nur/ überwiegend die studierten Fächer zu unterrichten.

Gerade in NDS wurde das Klassenlehrerprinzip in den letzten Jahren eher vernachlässigt, es müssen in Klasse 3/4 Hauptfächer abgegeben werden. So hat man dort eher Fachkolleg:innen im Unterricht und bereitet schon auf den Lehrkräftewechsel vor, der ab Klasse 5 üblich ist, verliert aber die Vorteile des Klassenlehrerprinzips.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Zitat
Nahezu alle, da dies Studienbedingungen sind.

Das kann nicht sein, zumindest in Bayern nicht, da hier die Unterrichtsfächer Biologie, Chemie, Deutsch, Deutsch als Zweitsprache, Englisch, Evangelische Religionslehre, Geographie, Geschichte, Katholische Religionslehre, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt (Schulpsychologie), Politik und Gesellschaft, und Sport zur Auswahl stehen, in denen vertiefte Anteile vorkommen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich dachte, BY hat ein Studium mit Schwerpunkt Primarstufe, in dem man meines Wissens 6 Fächer belegt?

Vielleicht gibt es Leser:innen aus BY, die das Studium absolviert haben und es genauer erläutern können.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Für die Grundschule?

tingel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Auf das Klassenlehrerprinzip würde ich persönlich nur ungern verzichten. So habe ich meine „Kinder“ viel besser im Blick und weiß genau, wie ich fördern kann/muss.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Heutzutage alle! Ausgenommen wenige BL wie NDS und SH. Da kann man auch mit Englisch und Religion um Mathe und Deutsch im Studium herumkommen. Das ist natürlich fatal… In vielen Bundesländern werden sogar drei bis vier Fächer im selben Umfang studiert. Das betrift z.B. NRW, Hessen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

NDS hat es erneut geändert, man muss D oder Ma als Fach belegen, zum anderen Fach gibt es verpflichtende Studienanteile.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Es ging nicht darum um Mathe oder Deutsch herumzukommen. Es ging darum, wieviele es als Schwepunktfach haben. Dass jeder Mathe und Deutsch Didaktik belegen muss ist mir klar.

tingel
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Alle Lehrer, die (damals) Lehramt Primarstufe studiert haben, hatten Deutsch und Mathe als Pflichtfach im Studium und im 2-jährigen Referendariat.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Es gibt für alles gute Gründe, auch fürs Programmieren. Allerdings muss man sich halt mal festlegen was man will – man kann nicht alles haben.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Man hat sich bereits festgelegt, in der Grundschule auf das Fach Englisch als Pflichtfach. Englisch ist neben Deutsch und Mathematik ein Kernfach in den weiterführenden Schulen. Insofern ist die frühe Unterrichtung in Englisch sinnvoll. Viele andere Fächer wie z.B. Religion, Kunst, Musik,… sind keine Kernfächer (auch wenn sie ihre Berechtigung haben).