MÜNCHEN. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes hält Bayerns Abwerbeversuche für Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Bundesländern für wenig aussichtsreich. «Es wird nicht funktionieren», sagte Heinz-Peter Meidinger dem Nachrichtenportal «Buzzfeed». Der Lehrberuf sei ein Frauenberuf und die Erfahrung zeige, dass Frauen wohnortnah eingesetzt werden wollten. Die Mobilität sei gering. «Für 3000 Euro zieht niemand um», erklärte er.

Dem bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warf Meidinger Wahlkampftaktik vor. Es gebe in der Kultusministerkonferenz der Länder die Abmachung, keine Abwerbeversuche zu unternehmen. «Aber dem lieben Herrn Söder ist das im Wahlkampf egal», sagte Meidinger. «Er hat die Vereinbarung auch nicht aufgekündigt, sondern sich einfach nicht daran gehalten.»
Söder hatte angekündigt, dem Lehrermangel in Bayern auch mit Hilfe von Pädagogen aus anderen Bundesländern begegnen zu wollen. Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann (CSU) erklärte am Dienstag, Bayern werde eine Umzugskostenpauschale zahlen, wenn sich Pädagogen aus anderen Ländern für eine Stelle in Bayern entschieden. Herrmann warb außerdem mit der zum Teil besseren Bezahlung in Bayern. News4teachers / mit Material der dpa
Die Mobilität dürfte wohl eher von der Lebenssituation als dem Geschlecht abhängen. Dafür bekommt er in jeder Fossiliensammlung eine eigene Vitrine…
Eben. Wenn ich ein Haus habe und beide einen Job, dann ziehe ich bei den Immobilienpreisen sicher nicht woanders hin. Da würde ich ja totales Minus machen und einen Job für Partner*in müsste ja erstmal gefunden werden. Falls er oder sie nicht zufällig auch Lehrkraft ist und mit angeworben wird. Dann wären es 6000 €, immerhin blieben nach Abzug der Umzugskosten noch was übrig. Das funktioniert vielleicht bei Lehrkräften die frisch fertig sind oder wo ein Umzug eh anstünde. Für mich wäre das ein riesiger Aufwand für einen Job, den ich evtl sowieso aufgeben will, weil da ja nirgendwo so richtig rund läuft.
Das funktioniert auch anderswo nicht. Auch ohne Wohneigentum. Menschen haben Kinder, Freunde, ein funktionierendes Netzwerk, … Menschen ziehen nur in der Not um. Auch in der Wirtschaft kann man sich nicht wünschen, wo man arbeitet. Und wenn – wie oben angesprochen – zwei Personen einen Job suchen, dann gute Nacht. Letzten Endes ist doch jeder froh, wenn er mal wo angekommen ist.
Bei Singles mag das anders aussehen.
Angebot und Nachfrage regeln sich über den Preis. Je höher der Preis, desto mehr Lehrkräfte werden einen Umzug in Erwägung ziehen.
Ja, ein bei einem Umzug stellt man sich heute in der Regel schlechter.
Doch prinzipiell finde ich es gut, dass sich Angebot und Nachfrage auch auf dem Arbeitsmarkt für Lehrkräfte über den Preis regeln sollen. Da geht Herr Söder eindeutig in die richtige Richtung.
Herr Söder wird sehen, um wie viele Euro er sein Angebot erhöhen muss, bis genügend Lehrkräfte kommen.
Fraglich bleibt, ob und wann die anderen Dienstherren ihre Lehrkräfte gehen lassen werden.
Der gewiefte PR-Profi Meidinger hat sofort erkannt, dass der Lehrerverband gegen alle Anzeichen eines Werbens um Lehrkräfte vorgehen muss – sonst könnte noch der Eindruck entstehen, dass man Lehrern etwas bieten muss … wo kommen wir denn da hin.
;o)
da is was dran
Ich bin Lehrer und werde gerne umworben!
Die Bezahlung in Bayern ist ca 150 Euro netto höher als in NRW, dafür sind die Lebenshaltungskosten in Bayern allerdings deutlich höher. Das Gehalt müsste deutlich höher sein, um Lehrkräfte abzuwerben.
Es geht halt v.a. um die Symbolik … mia san mia, mia schreim uns uns, mia san bekannter wia karrierte Hund.
Genau – Bayern muss sein Angebot aufstocken.
Genauso ist es. Was bisher geboten wird ist zu mickrig um Lehrkräfte ernsthaft abzuwerben. Deswegen wird es nicht funktionieren.
150 Euro, jöööööö, das ist ja goldig. Dafür zieht doch keiner um, da brauche ich 3 Jahre um meine Kosten wieder rauszuholen, die mich der Umzug mit allem drum und dran kostet.
Hessen hat die Landesbedoldung erhöht, unabhängig von Gewerkschaften und Tarifverträgen. Scheinbar, weil die Besoldung verfassungswidrig sei.
Nun sind Bayern und Hessen die Bundesländer, die am meisten zahlen. Jetzt müssten die anderen Bundesländer nachziehen, sonst gibt es ja schon einen Anreiz, in ein anderes Bundesland zu gehen.
Für welche Schulart sprechen Sie?
Da bringt doch auch alles nichts. Ist so als wenn ein Kind dem anderen im Sandkasten die Schaufel wegnehmen will, weil es nur 1 gibt und beide sie haben wollen.
Das ist KINDERGARTEN NIVEAU!!!!
Genau, dann kann man als Erwachsener:
– Die Schaufel wegnehmen und beide Kinder weinen
– Einem die Schaufel geben und das andere weint
– Einfach wegsehen … Das stärkere oder schlauere Kind gewinnt dann schon
– Eine zweite Schaufel geben
–> Je nachdem, wie man die Rahmenbedingungen gestalten will
Daher … Sollte man sich halt als Land nach oben anpassen und nicht für alle schlechte Bedingungen stellen und fordern.
Die Schaufel wegnehmen ist aber billiger und entspricht eher der aktuellen Politik.
Welche Abwerbanreize hat Bayern denn überhaupt anzubieten?