Einschränkung der Teilzeit: Kultusministerin lobt sich dafür, nicht alle „Giftzähne“ gegenüber Lehrkräften zu nutzen

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STUTTGART. Mehr als 56 Prozent der Lehrkräfte in Baden-Württemberg arbeiten in Teilzeit – und das trotz des Lehrermangels. Kultusministerin Schopper will das Recht auf Teilzeit nun einschränken – greift aber nicht zu allen «Giftzähnen», wie sie sagt.

«Echte Herausforderungen»: Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper. Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

Im Kampf gegen den Lehrermangel an Schulen im Südwesten wagt sich das Land an eine «heilige Kuh»: Lehrkräfte sollen bald nur noch begründet weniger als 75 Prozent arbeiten dürfen. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will das Teilzeitmodell vom Schuljahr 2024/2025 an einschränken, wie sie nun bekanntgab. Teilzeitlösungen wegen Elternzeit, Pflegezeit oder aus familiären Gründen werden aber nicht angetastet. Das Paket aus fast 18 Punkten ist bereits in der grün-schwarzen Koalition abgestimmt.

Man sei mit der 75-Prozent-Schwelle in einem moderaten Modus, sagte Schopper. «Wir haben nicht den Giftzahn ausgepackt, dass wir sagen, wir gehen auf hundert Prozent hoch.» Auch zu anderen «Giftzähnen» habe man nicht gegriffen, wie etwa eine Erhöhung des Klassenteilers. Trotz des deutlichen Personalmangels sind nach Angaben des Kultusministeriums mit 56.000 mehr als die Hälfte aller Lehrkräfte an öffentlichen Schulen in Teilzeit. 14.000 davon aus «sonstigen Gründen» – und genau um die geht es nun.

Ein Antrag auf Teilzeit kann nur abgelehnt werden, wenn zwingende dienstliche Gründe dem entgegenstehen

Es gibt aber durchaus noch weitere Schrauben, an denen die Kultusministerin dreht: Eine davon ist die Durchzahlung während der Sommerferien, von der in diesem Jahr schon mehr als 2800 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer profitieren werden. Außerdem werden die Abstände von sogenannten Sabbatjahren gestreckt. Demnach muss man erst fünf Jahre arbeiten, bevor man ein Sabbatjahr beantragen kann. Den Angaben zufolge sind im laufenden Schuljahr mehr als 900 Sabbaticals genehmigt.

Und auch bei den Referendaren ändert sich etwas: Sie sollen künftig eine Stunde mehr pro Woche unterrichten, im Gegenzug entfällt eine Art Hausarbeit – die «Dokumentation einer Unterrichtseinheit». Hinzu kommen Unterstützungsangebote. So soll es die Möglichkeit geben, dass «qualifizierte Leute» aus Musikschulen im Ganztag den Unterricht in diesen Fächern übernehmen und die Lehrkräfte so entlasten. Außerdem soll es mehr Pädagogische Assistenten und 250 FSJler im pädagogischen Bereich geben.

Landesbeamte haben in Baden-Württemberg bislang grundsätzlich Anspruch darauf, in Teilzeit bis zu 50 Prozent zu arbeiten. Ein Antrag auf Teilzeit kann nur abgelehnt werden, wenn zwingende dienstliche Gründe dem entgegenstehen. Der Lehrermangel soll nun als dienstlicher Grund gelten, das Beamtengesetz muss dafür nicht geändert werden. Mithilfe eines Erlasses gebe man nun die Richtlinie vor, wer weniger als 75 Prozent arbeiten darf, erläuterte Schopper.

«Die Landesregierung hat nicht erkannt, dass sie attraktive Arbeitsplätze insbesondere für die Generation Z anbieten muss»

Insgesamt will Schopper mit dem Paket mehr als 500 Deputate – also Unterrichtsstunden – heben. Den größten Batzen macht die neue Teilzeitregel aus, allein durch diese Veränderung lassen sich laut Schopper rund 300 Deputate schaffen. Trotzdem kommen ihre Pläne bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft nicht gut an: «Die Landesregierung hat nicht erkannt, dass sich der Arbeitsmarkt verändert und sie attraktive Arbeitsplätze insbesondere für die Generation Z anbieten muss», sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Folge der Pläne sei, dass sich noch weniger junge Menschen für den Arbeitsplatz Schule entscheiden.

Eine Überraschung ist die Entscheidung des Ministeriums allerdings nicht. Schopper hatte sich nie als Anhängerin der Teilzeit-Option gezeigt. Vor einer Woche bezeichnete sie die Regelungen für Lehrerinnen und Lehrer noch als komfortabel. Das sei in der Lebensrealität vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht üblich. Auch werde der öffentliche Druck größer.

SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei bezeichnete die Entscheidung des Kultusministeriums als «Eingeständnis katastrophaler Zustände nach jahrelanger grüner Sparwut und gescheiterter Personalplanung». Die Situation an den Schulen könne nun sogar noch schlimmer werden. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke warf der Landesregierung vor, diese habe ein Versprechen gebrochen. «Mitte letzten Jahres sicherte die Landesregierung noch zu, man werde die Idee der Einschränkung von Lehrerteilzeit nach entsprechender Prüfung nicht weiterverfolgen», sagte Rülke.

Der Grünen-Bildungsexperte Thomas Poreski lobte, das Ministerium habe einen Plan «mit Kreativität und Weitblick» entworfen. «Die Botschaft lautet: Wir bündeln alle Kräfte, damit Lehrerinnen und Lehrer sich besser auf ihre Kernarbeit konzentrieren können – den Unterricht.»

Der Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg teilte mit, die geplanten Einschränkungen verunsicherten viele Lehrkräfte. Gut sei aber, dass Schopper den Klassenteiler unangetastet lasse. Auch der Verband Bildung und Erziehung monierte, Teilzeit sei eine attraktive Komponente des Berufs.

Für Schopper bleibt die Abwägung: Immerhin rund 6.000 Stellen müssten in diesem Jahr eigentlich besetzt werden, das seien «echte Herausforderungen» und schon «ein Haufen Holz». Sie setze aber auch auf Freiwilligkeit. Ihr scharf kritisierter Brief aus dem vergangenen Jahr, in dem sie mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann Lehrkräfte gebeten hatte, sich zu überlegen, ob diese nicht im kommenden Schuljahr «eine, zwei oder vielleicht sogar drei zusätzliche Stunden unterrichten» oder ihren anstehenden Ruhestand hinausschieben könnten, habe immerhin rund 400 Deputate eingebracht. Von Sophia Weimer, dpa

Lehrermangel: Auch Kretschmann lässt die Teilzeit von Lehrkräften beschneiden (nun doch)

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Lehramtseinsteiger*innen gesucht,
denen nun zweifelsfrei gesagt ist,
dass noch mehr und schärfere Giftzähne parat stehen.

Warnt also das Kumi mittlerweile selber vor dem Beruf?

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Den ersten Giftzahn kriegen die Referendare schon ab. Die eine Unterrichtsstunde mehr, die in Wirklichkeit dann wieder 2-4 Stunden mehr Arbeitszeit sind.

EmpiD
1 Jahr zuvor

Immer wieder schön, wenn die Bildungsministerien sich für ihre Arbeit loben können. Sonst macht’s ja niemand.

Im Übrigen: mein Schulleiter hat mir gestern erzählt, dass von dem Bildungsministerium aus MV die Nachricht kam, dass befristet angestellte Lehrkräfte eventuell/wahrscheinlich nicht über die Sommerferien bezahlt werden. Und, obwohl der Bedarf nächstes Schuljahr aufgrund steigender SchülerInnenzahl steigt, ich vielleicht (als einziger Informatiklehrer dort) nicht übernommen werde.
Ich fühle mich da immer so wertgeschätzt.

Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  EmpiD

Ich war vor ein paar Jahren einer von 4 (!) Informatiklehrer, die in einem Zeitraum von 1,5 Jahren ihr Referendariat in unserem Bundesland abgeschlossen haben. Von uns hat niemand sofort eine Festanstellung erhalten, da das Land keine Planstellen zur Verfügung gestellt hat. Trotz enormen Bedarf an quasi jeder Schule in diesem Fach. Stattdessen hätte ich eine Planstelle an diversen Grundschulen oder Förderschulen annehmen können. An meiner damaligen Schule konnte kein Leistungskurs angeboten werden, trotz entsprechender Schülerwahl, da die Lehrkraft dafür fehlte, und stattdessen wollte man einen zwingen fachfremd Schüler zu unterrichten für die man pädagogisch nicht ausgebildet wurde. Ihre Geschichte verwundert nicht. Lassen Sie sich bitte nicht wie ein Spielball behandeln. Wenn man ihnen keine adäquate Stelle anbietet, wechselt man lieber die Branche.

EmpiD
1 Jahr zuvor
Antwortet  Derdiedas

Gehe ich zu 100% mit. Ich mache mein Referendariat und dann bewerbe ich mich woanders, außerhalb von Schule. Die Verbeamtung ist das nicht wert

Jette
1 Jahr zuvor

Schön, dass Frau Schopper sich lobt, sie wird wohl die einzige bleiben…

Letztes Jahr ist Herr Kretschmann mit dieser Initiative schon „baden gegangen“,- er musste sie wegen heftiger Kritik zurückziehen. Damals hieß es, es mache ohnehin nur 80-120 Deputate aus, Frau Schopper geht aber von 300 Deputaten aus.
300 ist nicht gleich 80-120 ! Wer von den beiden hat damals den Matheunterricht der 2. Klasse verpasst, gab es da schon Unterrichtsausfall???

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jette

Na, na dritte Klasse bitte. In der zweiten Klasse rechnen wir nur bis 100 🙂

KnechtRuprecht
1 Jahr zuvor

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/bw-will-bei-lehrkraeften-recht-auf-teilzeit-beschneiden-100.html

Der Vorsitzende des Landes-Eltern-Beirates Baden-Württemberg, Michael Mittelstaedt, kritisierte im SWR die Pläne der Kultusministerin.

KnechtRuprecht
1 Jahr zuvor
Antwortet  KnechtRuprecht

Interview im Audioformat ganz unten auf der Seite!

Durchaus stichhaltige Sichtweisen des Elternbeiratsvorsitzenden.

So ist das
1 Jahr zuvor

«Die Botschaft lautet: Wir bündeln alle Kräfte, damit Lehrerinnen und Lehrer sich besser auf ihre Kernarbeit konzentrieren können – den Unterricht.»

Das neue Synonym für Zwang/Überforderung heißt jetzt “ bündeln“ mit „Kernarbeit“ nicht unter 75% ?

Sollte das nicht reichen ist der Einsatz von „Giftzähnen“ angedacht ?
Sorry, auch eine Art der motivierenden Mitarbeiterführung: Gift als Motivationshilfe? In Zukunft sehe ich diese Frau mit überlangen Giftzähnen 🙂
Dümmer geht nimmer.

Liebe BW-LuL, da hilft nur früh genug melken (zwecks Schopper‘-AntiD) >
„mit Kreativität und Weitblick“ , sonst wirds gefährlich.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das

@So ist das

Auf jeden Fall wird der Finnland-Giftzahn bald ins Le(e)hre schnappen …

Ausdrücklich meine ich das nicht schadenfroh gegenüber den Finnen, jedoch müssen die sich ab jetzt ganz warm anziehen und sich auf „Kernkompetenzen“ besinnen, denn „Sisu“ (ein Mix aus Beharrlichkeit, Zähigkeit, Kampfgeist, Sturheit und Geduld) soll die Finnen auch auszeichnen.
https://www.n-tv.de/panorama/Das-macht-die-Finnen-so-gluecklich-article20336345.html

„Noch zählen sie zu den hellsten Köpfen der Welt. Seit Jahren spielen Finnlands Schüler ganz vorne mit bei internationalen Bildungsvergleichen. An der Mankka-Schule in Espoo bei Helsinki etwa waren sie jahrelang genau darauf stolz. Doch der exzellente Ruf ist in Gefahr. Das merkt nicht nur Vertti Stenfors. Der 15-Jährige geht in die neunte Klasse. Schon seit längerer Zeit bekommt er die Einsparungen im Bildungssystem zu spüren. „Nicht alles ist so perfekt, wie es von außen aussieht. Es fehlen Geld und Lehrer.“
Keine kostenlosen Laptops mehrDeutschlehrer Antti Piiroinen schreibt eigentlich nur selten etwas auf die Tafel. Der Unterricht findet in Finnland weitgehend digital statt. Mit kostenlosen Laptops für alle. Doch erstmals konnte die Schule den unteren Jahrgangsstufen keine Computer mehr anbieten.
Das Geld reichte nicht. Lehrer Piiroinen hat zudem auch deutlich mehr Schüler im Klassenzimmer als früher. „Die Gesellschaft verändert sich. Den Wohlhabenden geht es gut. Wer aber wenig Geld hat, verliert den Anschluss.“
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/finnland-wahl-115.html
Dieser Artikel geht auch auf andere Aspekte ein, mit denen Finnland immer als leuchtendes Beispiel erschien – und uns u.a. von unseren „Regierenden“ auch mit erhobenem Zeigefinger so gezeigt wurde – aber leider geht es nun auch dort nicht mehr aufwärts …
Auch dort bröckelt der Wohlfahrtsstaat mit den bekannten Symptomen und Nebenwirkungen.
Ist ja auch irgendwie Globalisierung?! 🙁
Ich wünsche mir ein globales Aufwachen …

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke, Pit. Also ist Finnland nun auch leuchtendes Vorbild dafür, dass ohne Geld jeder Bildungansatz abrauscht. – Tut mir leid für Finnland, aber:
„Sic(k) transit gloria mundi“.

1234
1 Jahr zuvor

Bei dieser Wortwahl bekommt echt das …. In der freien Wirtschaft hätte man solch einem Arbeitgeber längst den Vogel gezeigt. Aber mit Beamten, die mittlerweile wie Sklaven angesehen werden, kann man das ja machen.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  1234

Nur auf dem Papier.

Dem kleinen Beamten vor Ort bleiben eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Ja.

Aber die machen auf Dauer auch nicht gesund und froh. 🙁 Seufz.

Henriette
1 Jahr zuvor
Antwortet  1234

Mich schüttelt‘s auch angesichts dieser schauerlichen Wortwahl, mit der Frau Schopper sprachlich und menschlich sehr schlechten Stil zeigt. Ich verstehe auch einfach nicht, warum man so verbissen und kurzsichtig an dem Ast sägt, auf dem man sitzt.

ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  1234

Es war, meine ich, Adorno in „Lehrer und Tabu“ (? so änlich), der darauf hinwies, dass die Haltung LuL gegenüber womöglich aiuch geprägt ist durch die Tatasache, dass in der Antike – vor allem Griechenland und Rom, vor allem (ehemal.) Sklaven unterricheten – nicht zu vergessen die Schicksale unzähliger „Hofmeister“, die von hochmögenden Adligen wie Dreck behandelt wurden. Zum Vergleich Bilder wie „Der Dorfschullehrer“ (in der Eifel verächtlich: „Dä Schuller“), auf denen ein bedauernswertes Individuum versucht, mit über 30 Kindern verschiedener Altersstufen unter unmöglichen Bedingungen irgendeine Form von Unterricht hinzukriegen.

Konfutse
1 Jahr zuvor

«Wir haben nicht den Giftzahn ausgepackt, dass wir sagen, wir gehen auf hundert Prozent hoch.» Auch zu anderen «Giftzähnen» habe man nicht gegriffen, wie etwa eine Erhöhung des Klassenteilers.
Gut in die Tür gehängt, Schopper, weil der Giftzahn sehr teuer werden könnte, wenn immer mehr KuK deshalb zusammenklappen und damit dienstunfähig werden würden. Etwas billiger ist es so für den Steuerzahler. Dankeschön!
„Den Angaben zufolge sind im laufenden Schuljahr mehr als 900 Sabbaticals genehmigt.“
Jau, da würde mich mal ganz brennend interessieren, ob diese Zahl die Antragszahlen der letzten Jahre toppt und falls ja, mal überlegen, woran das denn liegen könnte. Wäre doch mal eine Recherche wert?
“SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei bezeichnete die Entscheidung des Kultusministeriums als «Eingeständnis katastrophaler Zustände nach jahrelanger grüner Sparwut und gescheiterter Personalplanung. Die Situation an den Schulen könne nun sogar noch schlimmer werden.
Wieder und immer wieder: SPD ist am Desaster federführend mit schuld! Seit 2011 ist die Arbeit an den GS und SEK I unzumutbar geworden. Also: SPD sollte lieber den Mund halten!
Der Grünen-Bildungsexperte Thomas Poreski lobte, das Ministerium habe einen Plan «mit Kreativität und Weitblick» entworfen. «Die Botschaft lautet: Wir bündeln alle Kräfte, damit Lehrerinnen und Lehrer sich besser auf ihre Kernarbeit konzentrieren können – den Unterricht.»
Ich wusste nicht, dass Grüne zynisch sein können…oder war das jetzt der Giftzahn? Wow, da kann ich noch viel lernen.

Against Fremdbetreuung
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Dir Sabattjahre haben sich die Lehrkräfte durch Mehrarbeit und Lohnverzicht selbst erwirtschaftet.
Die Madam erweckt wieder bewusst den Eindruck, als handele es sich um eine Wohltat, die man jetzt mit Recht einkassiere.
Der gesamte Sprachduktus entspricht diesem Framing: Lehrer sollen endlich tun, wofür sie sehr gut alimentiert werden. Geschenke und Entgegenkommen müssen gestrichen werden. Keine Sperenzchen mehr.
Die Zustimmung der Massen ist ihr sicher.

Lehrerin
1 Jahr zuvor

Wenn man es genau überlegt, dann ist ein Sabbatjahr eigentlich eine Unterart des seit kurzem sehr gehypten Lebensarbeitszeitkontos: Die Lehrkraft arbeitet vor, bekommt dafür über Jahre nicht das volle Gehalt, und nimmt sich im Freistellungsjahr die Zeit zurück, die sie vorher angespart, also vorgezogen schon abgeleistet hat. Nicht mehr und nicht weniger, nichts davon ist geschenkt. Wenn diese Möglichkeit jetzt gestrichen oder stark eingeschränkt wird, macht man Motivation kaputt, sonst nichts. Ganz sicher wird das keine Werbung für das Land als Arbeitgeber sein!
Aber die Folgeprobleme, nämlich Abschreckung vom Lehrerberuf, interessieren Kretschmann und Schopper nicht, die kommen als geballte Ladung erst in ein paar Jahren, da sind die heutigen Politiker im gutbezahlten Ruhestand.

Delfinchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

In Bayern ist das Sabbatjahr bereits gestrichen.
Ich hatte es vor drei Jahren für in 12 (!) Jahren eingereicht – abgelehnt, weil „man an der Mittelschule dauerhaft mit Lehrermangel rechnet“.

dickebank
1 Jahr zuvor

Teilweise werden Lehrkräfte über Jahre mit mehr Wochenstunden eingeplant als sie vertraglich erfüllen müssen, um die Unterrichtsversorgung sicher zu stellen. Eigentlich müssten die in einem Schulhalbjahr über das Deputat hinaus erbrachten Unterrichtsstunden im Folgehalbjahr ausgeglichen werden (Bandbreitenmodell), was aber nicht umgesetzt wird bzw. umgesetzt werden kann. So häufen sich über mehrere Jahre Plus-Stunden in der Bilanz an. Diese sind dann häufig der ausschlaggebende Grund, ein Sabbatjahr einzulegen – akkumulierter Freizeitausgleich halt. In allen anderen Teilen des ÖD werden Überstunden durch Freizeitausgleich abgegolten – in der „freien Wirtschaft“ übrigens auch nicht anders.
Im Bereich Schule geht eben dies nicht, weshalb kurzfristigw Mehrarbeit (ad-hoc-Vertretungen) finanziell abgegolten wird (Mehrarbeitsvergütung).

Abgesehen davon, dass Arztbesuche während der Kernarbeitszeit in der „freien Wirtschaft“ statthaft sind – es muss nur „ausgestempelt“ werden -, haben Nicht-Lehrer die Möglichkeit unter der Woche einen Urlaubstag oder eben Freizeitausgleich zu nehmen bzw. zu beantragen, wenn sie z.B. einen Behördentermin oder einen Handwerkertermin haben, der sich anders nicht terminieren lässt. Für Lehrkräfte bedeutet dies eben einen Tag „krank“ zu feiern, um den Termin wahrnehmen zu können. D.h. sie müssen ausgeplant werden, was von andere Seite (Eltern) dann als krankheitsbedingtes Fehlen interpretiert wird. Schlussendlich führt es dann in der statistischen Betrachtung dazu, dass Lehrkräfte häufiger „krank“ sind als andere Arbeitnehmer.

Mika
1 Jahr zuvor

Die letztlich rechtlich zu klärende Frage bleibt, ob „zwingende dienstliche Gründe“, die der Dienstherr selbst zu verantworten hat und die vorhersehbar und längerfristig vorliegen, überhaupt zur Ablehnung des Teilzeitantrags führen dürfen. Wäre dies der Fall, würde der Rechtsanspruch auf Teilzeit ad absurdum geführt, da der Dienstherr diese „zwingenden dienstlichen Geünde“ ja jederzeit selbst herbeiführen kann, aus welcher Motivlage auch immer heraus.

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Diese Frage stelle ich mir auch.

ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Schon mal versucht, als Gym-Lk Bildungsurlaub durchzusetzen? Da war Einiges nötig an Auseinandersetzung.

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor

Die Zeit wird zeigen, wie langfristig hier geplant wurde. Attraktiver wird der Beruf wohl nicht

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Hängt von der Länge der legislaturperiode ab, also in den meisten BL fünf Jahre.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Sie glauben nicht ernsthaft, dass sich mit einer anderen Regierung viel ändern würde?

vhh
1 Jahr zuvor

Was immer sie plant oder tut, Schlangen haben Giftzähne, wenn dieses Bild für sie zur Situation passt, sagt es mehr als genug über das Verhältnis zu ihren Mitarbeitern, intern vermutlich ‚aufständische Leibeigene‘ genannt.

Dreamghost
1 Jahr zuvor

Ein giftiger Zahn im System (Körper) führt zu einem langsamen und schmerzhaften Tod. Da wären alle Giftzähne humaner, dann ist es wenigstens schnell vorbei

Mo3
1 Jahr zuvor

Die „Giftzähne“ kommen dann in der nächsten Runde?
Man muss sich doch bewusst sein, dass dieses nur kurzfristig hilft, aber das grundsätzliche Problem nicht lösen wird, solange man nicht mehr Lehrernachwuchs heranzieht.

Stoffel
1 Jahr zuvor

Der Sprachstil von Frau Schopper wirkt jedesmal so vulgär und niveaulos. Ich kann ihr nicht zuhören.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stoffel

Er ist schon sprachlich unterirdisch – vom Inhaltlichen mal abgesehen. Wie um alles in der Welt packt man einen Giftzahn aus? Zähne zeigt man, aber den Giftzahn nicht. Ausgepackt werden (Folter-)Instrumente. Aber nach der Nummer mit den Windrädern…

ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  Stoffel

Das tut sie mit Fleiß – ihr eigener Bildungswerdegang??

SB HS Lehrer
1 Jahr zuvor

Woher, Wohin, Warum?

Ach Frau Ministerin, Ach Herr Ministerpräsident,

wie es scheint, sind Sie aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht. Offensichtlich aber nicht, weil ein Traumprinz sie wachgeküsst hat – sondern weil die Realität ihren Hammer auf ihr Glashaus hat knallen lassen. Die Erkenntnis, dass es einen Lehrermangel gibt, ist offenbar so unverhofft und brutal über Sie hereingebrochen, dass Sie nun einen Schnellschuss nach dem anderen dagegen abfeuern. Was bei Ihrer Belegschaft allerdings nur noch Kopfschütteln hervorruft.

Scheinbar erkennt unsere Politik, sowohl landes- als auch bundesweit nicht, dass der Staat immer mehr zum schlechtesten Arbeitgeber in allen seinen Aufgabenbereichen wird. Nicht ohne Grund haben wir in vielen Bereichen Nachwuchsprobleme. Oder es läuft das Personal sogar weg. Allein die Aussicht auf Verbeamtung lockt doch keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Und vermutlich wird dieser Punkt auch bald fallen, da er im Hinblick auf die Pensionen nicht mehr finanzierbar ist.

Warum, glauben Sie, haben wir vermehrt Referendarinnen und Referendare, die nicht im Schuldienst bleiben? Es ist Tatsache, dass diese jungen Kollegen wahrnehmen, was an den Schulen passiert, wie aus Unterricht immer mehr nur Betreuung geworden ist, wie normal es mittlerweile ist, dass die Vertretungspläne seitenlang sind, dass Kolleg*innen von heute auf morgen einfach abgeordnet oder versetzt werden, dass man montags noch schnell einen Deutschlehrauftrag in Klasse 6 aufgedrückt bekommt und mittwochs plötzlich die Prüfungsklasse übernehmen muss, dass ständig neue Abfragen und Statistiken angefordert werden, dass selbst die alten Hasen nur noch mit Sarkasmus im Lehrerzimmer auf all den Wahnsinn reagieren.

20 Jahre sind es bei nun bald, dass ich diesen Job ausübe. Berufsbilder verändern sich, dass ist mir aus meiner Zeit, als ich noch etwas „Vernünftiges“ gelernt habe, auch klar. Aber unser Arbeitgeber hat in den letzten Jahren nichts für seine Angestellten getan. Oder habe ich etwas verpasst? Was hat man uns nicht alles versprochen, angeboten und wieder einkassiert, in Aussicht gestellt, um es nach der Wahl dann doch wieder kommentarlos verschwinden lassen? Glauben Sie, wir erzählen das den jungen Kollegen nicht – Glauben Sie, die spüren unsere Enttäuschung nicht? Und glauben Sie, dass die nicht verstehen, auf was sie sich einlassen sollen?

Dass die Politik dann noch die Lehrkräfte in Verantwortung nimmt, wenn es an den Schulen nicht läuft, kotzt mich regelrecht an. Wer macht denn die Personalpolitik? Wer plant den auf lange Zeit den Bedarf an Personal? Das sind doch nicht wir Lehrkräfte. Mit ihren aktuellen Äußerungen haben Sie es geschafft, die Lehrer mal wieder als „faule Säcke“ darzustellen, als Menschen, die (wenn überhaupt) nur in Teilzeit arbeiten wollen, die „morgens recht und mittags frei“ haben – herzlichen Dank dafür. Dabei ist Teilzeit heutzutage normal. Die, die an meiner Schule die kleinsten Deputate haben, sind die Sekretärinnen, die sich zu dritt eine Stelle teilen. Und das ist prima so, weil wir ohne ihre wertvolle Arbeit nicht auskämen. Auch in der Firma, in der meine Frau arbeitet, ist der Anteil an berufstätigen Frauen, die nur Teilzeit arbeiten können, hoch – weil diese Frauen eben auch noch die Familie managen und sich bewusst für diese Teilung entschieden haben. Bei Lehrkräften ist das natürlich etwas Verwerfliches, was abgeschafft gehört. Übrigens hat das Kultusministerium es letztens noch gefeiert, dass man das Referendariat nunmehr auch in Teilzeit absolvieren kann.

Wenn Sie mehr Menschen als Arbeitskräfte an die Schulen holen möchten, dann werden Sie verdammt nochmal endlich ein besserer Arbeitgeber. Halten Sie ihre Versprechen ein – finden Sie zum Beispiel den schon oft angesprochen Schulfrieden und treiben Sie nicht immer wieder neue pädagogische Säue durchs Dorf. Werden Sie endlich wach und schauen sich nicht nur Vorzeigeschulen an, sondern begegnen uns Kolleg*innen an der Basis, wo es brennt, wo es schlecht läuft. Überlegen Sie sich endlich mal, ob es wirklich notwendig ist, dass auf den Verwaltungsstellen in den Schulämtern oder im Ministerium studierte ausgebildete Lehrkräfte sitzen. Überlegen Sie sich mal, was ein Arbeitgeber in der freien Wirtschaft tun würde, um sein Personalproblem zu lösen…

Hören Sie auf, mit Bettelbriefen an das soziale Gewissen und die Gutmütigkeit der Lehrkräfte zu appellieren, um Mehrarbeit herauszupressen. Hören Sie auf zu jammern, es sei kein Geld da. Die Wahrheit ist: Was Sie jetzt nicht investieren, fliegt ihnen gesellschaftlich spätestens in 20 Jahren um die Ohren. Aber da juckt es Sie ja nicht mehr. Da sind Sie schon lange nicht mehr im Amt.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  SB HS Lehrer

Bravo, leider wird dies wieder nicht gehört werden, denn die Damen und Herren Kultusminister sind über jede Kritik erhaben.

Hans Hoffmann
1 Jahr zuvor

Es sagt schon viel aus, wenn eine Kultusministerin die KuK dermaßen als Gegner begreift, dass sie „Giftzähne“ gegen die Leute einsetzt, mit denen sie an einem Strang ziehen sollte. -.-

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Hoffmann

“ Morbus Schopper “ ist schon mal für vom KMGiftzahn Geschädigte reserviert. Mal schaun, vlt. schaut deswegen iwann eine Frühpension raus.

( sorry, aber die unterschwellige Giftzahnandrohung zeigt, für wie dämlich und abhängig LuL gehalten werden)

ulschmitz
11 Monate zuvor
Antwortet  So ist das

Sehr Erwachsenen-pädagogisch, klingt wie „Wir können noch ganz anders, wenn ihr nicht…“

Pälzer
1 Jahr zuvor

Das ist mütterfeindlich.

Anne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Warum? Die Mütter dürfen ja noch reduzieren. Ich finds eher traurig für diejenigen, die ungewollt kinderlos sind. Das allein ist schon nur schwer zu ertragen und dann wird man nochmal bei TZ-Anträgen bestraft.

PaPo
1 Jahr zuvor

„Der Grünen-Bildungsexperte Thomas Poreski lobte, das Ministerium habe einen Plan «mit Kreativität und Weitblick» entworfen. «Die Botschaft lautet: Wir bündeln alle Kräfte, damit Lehrerinnen und Lehrer sich besser auf ihre Kernarbeit konzentrieren können – den Unterricht.»“

*lol*?!

Ich habe Fragen:

(I) Sind die thematisierten Einschränkungen der Teilzeit, die Streckung der Abstände von Sabbatjahren, die Verpflichtung von Referendaren, künftig eine Stunde mehr pro Woche zu unterrichten (bei gleichem Lohn, nehme ich an) etc., bereits dieser Plan?

(II) Wenn die Antwort auf die erste Frage bejaht werden sollte:

(a) Inwiefern soll es kreativ sein, Lehrern einfach ein Mehr an Arbeit zu oktroyieren, ohne jede Entlastung?

(b) Wie kann man diese Mehrbelastung ernsthaft als Bündelung von Kräften verklären, „damit Lehrerinnen und Lehrer sich besser auf ihre Kernarbeit konzentrieren können – den Unterricht“, wo evident ist, dass der Unterricht qualitativ ja jetzt bereits leidet bis unmöglich ist, bei den abstrusen Belastungen durch zu immense Stundendeputate, Klassenteiler, damit korrespondierende Vor- und Nachbereitungen, Korrekturaufwände, überbordende Verwaltungsaufgaben, Konferenzen und Co., dass sich Lehrer künftig noch weniger auf ihre Kernarbeit werden konzentrieren können?

(c) Wie kann man angesichts der evidenten Folgen für die skizzierte (nichtige) Wahrnehmbarkeit der Kernarbeit von Lehrern und die auch infolgedessen drastisch reduzierte Attraktivität der Profession, diesem Gegenteil nachhaltiger, zukunftsorientierter, wettbewerbsfähiger Schul- und Personalpolitik von einem „Weitblick“ fabulieren?

(III) Reicht es für die Behauptung von einschlägiger Expertise bereits, überhaupt irgendetwas zu einem Thema in den Äther zu rülpsen, auch wenn man offensichtlich so gar keine Ahnung davon hat?

(IV) Weie viel Lack muss man saufen, damit man so einen Dummfug fabriziert (und wie viel, um das zu glauben)?

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Grüne Traumtänzer, egal ob „eine Schule für alle“, ohne Leistungsorientierung in der Grundschule ohne Noten, aber mit vieeel Wellness, individuelle und inklusive Beschulung verlangen in Klassen von 30 Schülern, keine Einschränkungen bei der Wahl der weiterführenden Schulen, als ob alle alles könnten, da passt dieses Gewäsch auch noch ins Bild. Für Freigabe von Cannabis, das nachweislich die Denkfähigkeit schädigt. Poreski ist übrigens Sozialarbeiter, kein Lehrer!
Er tut nur so, als ob er Kenntnisse vom Schulbetrieb hätte…

So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Sehr geehrter PaPo,
hervorragend abgeleitete Fragen mit Antworten, die Lehrern und ehrlich Informierten klar sind.

Die Giftzahnmetapher zeigt jedoch, dass es nicht mehr um die Tatsachen geht, sondern vielmehr um ausschließliche Gesichtswahrung der KM an sich.
Dazu müssen LuL als verweichlichte arbeitsscheue Nutzer von Beamtenvorteilen vordergründig platziert werden.
Man hat also jedes Recht, die Zügel anzuziehen.
Erbärmlich, so doch nichts Neues – an der zunehmend schlechteren Versorgung im Ges.bereich sind auch die undankbaren, unsozialen Subjekte, die kündigten, Schuld und nicht die bekannten Umstände.

Relikte von noch so obskuren Vorwürfen bleiben immer hängen; der Mensch glaubt vorrangig, was ihm seine Bequemlichkeit erhält und nichts von ihm fordert.
Es macht also Sinn mit härteren KMBandagen zu arbeiten/drohen, für viele ist dies logisch……erbärmlich.
[HProf]

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

@PaPo:
Merci!

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

„(IV) Weie viel Lack muss man saufen, damit man so einen Dummfug fabriziert (und wie viel, um das zu glauben)?“

Es geht hier nicht um Wahrheit und Tatsachen, sondern um die Meinungshoheit. Wenn sich Ständige „Wissenschaftliche“ Kommission, Politik und Medien einig sind, dass Lehrkräfte zu wenig arbeiten und alles „faule S…“ sind, die sich auf Steuerzahlerkosten in Teilzeit, Sabbatjahren und mittels „Entlastungsstunden“ einen schönen Lenz machen, und wenn das Interesse am Lehramtsberuf ja dank massenweise Bewerbungen von Quer-/Seiten- und sonstigen Ein- und Aussteigern mit oder ohne Bachelor und mit oder ohne für die Schule geeigneten Fächern und mit oder ohne Deutschkenntnissen auf C-Niveau ja so groß ist (Hallo @Stromdoktor!; wo sind eigentlichen die QUALIFIZIERTEN Bewerber mit Masterabschluss / 1. Staatsexamen im Lehramt, so wie das früher die Mindestanforderung war?), ja wenn das alles so ist, dann muss es doch wohl so sein, dass man den „faulen S…“ Teilzeitverbot, Arbeitszeitkonto mit Ausgleich am Sankt-Nimmerleins-Tag und größere Klassen zumuten kann, oder? Sollen doch endlich einmal anfangen zu arbeiten, diese Faulenzer…

TaMu
1 Jahr zuvor

Werkzeugkästen, Windräder, aus denen Wind raus kommt, in Türen hängen, Taschentuchpacken und Giftzähne … wer ist dieses märchenerzählende Ungeheuer?

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor

@Redaktion: eine Kultusministerin, die über ihre eigenen ,Giftzähne` schwadroniert? – Also, in echt jetzt? Dann tun Sie mir echt Leid, falls das nicht grade Ihr eigener Aprilscherz war:

Denn wie sollen Sie jetzt jemals noch irgendeinen Aprilscherz finden, der sich von Ihrer normalen Berichterstattung unterscheidet?

Auf jeden Fall hat die Dame den Orden „wider die deutsche Sprache“ verdient. Kein Scherz!

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor

Hielt das Wording mit „Giftzähnen“ erst für einen Aprilscherz.
Wie schlecht ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Kumi BW oder ist Schopper beratungsresistent?

Im Übrigen schließe ich mich den KuK hier an.

Einer
1 Jahr zuvor

Nach dem Gesetz, darf der Arbeitgeber Anträge auf Teilzeit ablehnen oder einschränken, wenn dringende betriebliche Gründe dagegen sprechen.

Da stellen sich mir einige Fragen:

  • Darf der Arbeitgeber Teilzeitanträge auch nur für bestimmte Berufsgruppen einschränken oder muss diese Einschränkung für alle Arbeitnehmer eines Unternehmens gelten? Falls die Einschränkung immer für alle Arbeitnehmer eines Unternehmens gelten darf, dann dürften auch andere Landesbeamte keine Teilzeit mehr beantragen
  • Darf der Arbeitgeber Teilzeitanträge auch einschränken oder ablehnen, wenn er selbst den dringenden betrieblichen Grund herbeigeführt hat durch jahrelange falsche Ausbildungs- und Einstellungspolitik und durch falsche Bedarfsberechnungen? Wieso muss ich als Lehrer nun ausbaden was mein Dienstherr verbockt hat?

Jeder Personaler mit dem man im Augenblick spricht betont, dass heute die Live-Work-Balance der wichtigste Faktor für Neueinstellungen ist. Wie kann es sein, dass der Beruf, mit den besten Möglichkeiten für eine ausgeglichene Live-Work-Balance, dazu noch einer der erfüllensden Berufe und die Bezahlung ist auch in Ordnung, nicht mehr Interessant ist?Fragen sich die KuMis eingentlich mal was sie jahrelang falsch gemacht haben, damit sich ein solches Bild in der Gesellschaft bildet?

KARIN
1 Jahr zuvor

Alles entbehrliche KM Personal mit Lehramtsausbildung sofort an die Schulen!
Dann ist schon viel gewonnen und diese Lehrkräfte lernen die Realität an Schulen wieder kennen, statt sie aus der Ferne zu bewerten und zu entscheiden!
Vielleicht der schnellste, unbürokratischte Weg zur Entlastung !
Wird aber wahrscheinlich nicht gerne gesehen, ignoriert und bestimmt nicht begangen!
,

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor
Antwortet  KARIN

Entbehrlich heißt nicht tauglich.

KARIN
1 Jahr zuvor

Nicht alle wurden ins KM weggelobt!
Manche taugen für den Dienst am Schüler und sollten ihren entspannteren Job beim KM eine Zeitlang, in dieser großen Notlage ,zum Wohle der Schülerschaft tauschen!

447
1 Jahr zuvor

Die Ministerin charakterisiert sich also SELBST als Schlange – andere Tiere mit Giftzähnen kenne ich nicht.

Ich überlege gerade, welche Schlange solche Durchmesser erreicht…Boa Constrictor, die ein Politikergehalt und ein erwürgtes Wildschwein verschlungen hat?

Obwohl, die haben keine Giftzähne…Fragen über Fragen

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

… und mit gespaltener Zunge spricht….

War da auch nicht irgendwo ein Zusammenhang mit der Vertreibung aus dem Paradies…? 😉

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Also, wenn Frau Schopper mir jemals einen Apfel anbieten würde… „Lauft, ihr Narren!“

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

@447

Durchmesser – oder sagen wir mal „Format“ … einer multiprofessionell handelnden (leider) Figur? 😉

Vielleicht kann sie aber beides (im Bezug auf die Schlangen-Idee)?

Schlange mit Giftzahn (oder mehreren Giftzähnen)
&
Würgeschlange (= eine Schlange, die man erblickt, deren ständigen verbalen Ergüsse mitbekommt und dann prompt würgen muss) … 🙂 🙂

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Vorsicht, wer ihr in die Augen schaut wird nicht versteinert, sondern ver…. 😉

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Diese Frau ist zum Fremdschämen. Abgesehen von ihrer Inkompetenz für ihren Posten, hat sie noch nicht einmal das diplomatische Geschick, aus der Misere etwas Positives zu ziehen (so wie Herr Piazolo, für den immer alles gut ist und er alles im Griff hat, wird schon werden, nur Mut). Peinlich, was strebt diese Frau nur an? Kann man sich mehr blamieren?

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

@Teacher Andi

„Peinlich, was strebt diese Frau nur an? Kann man sich mehr blamieren?

„… wird schon werden, nur Mut“ 😉

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Diese wollgestrickte Wortgetösekröte! Mir als Baden- Württembergerin ist sie beinahe persönlich peinlich. Sie soll ihre Giftzähne in ihre Werkzeugkästen packen und das Windrad so in ihre Richtung drehen, dass der Wind, der angeblich rauskommt, heftig in ihre Richtung bläst, während sie in der Schultüre hängt. Vielleicht hilft ihr ein Packen Taschentücher!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Und wenn man sich vorstellt, dass man von solchen „Figuren“, die nichts, aber auch gar nichts auf solchen Posten verloren haben, gegängelt und regiert wird, dann kann einem nur schlecht werden. Dies ist wahrhaftig Motivation pur, den Lehrerberuf zu ergreifen. Die Grenze des Erträglichen ist längst überschritten, jeder andere Arbeitnehmer hätte bei solchen Vorgesetzten schon längst das Weite gesucht. Aber manche hocken wie die Made im Speck (das Bild passt).

Mareike
1 Jahr zuvor

Ich muss wie viele meiner KommilitonInnen in BW 10 Monate auf den Beginn meines Grundschul-Referendariats warten – da man dieses nur einmal im Jahr im Februar beginnen darf.
Schlauerweise liegt dieser Termin 2 Monate VOR meinem offiziellen Studienende nach Regelstudienzeit.

Also werde ich auch erst 10 Monate später in den Schuldienst einsteigen können. Vielleicht könnte man hier mal gegensteuern?

Aber ne, es ist wohl einfacher die Arbeitsbedingungen für ReferendarInnen und Lehrkräfte zu verschlechtern. Vielleicht doch nicht schlecht dass ich jetzt 10 Monate Zeit habe mich nach Alternativen umzuschauen…. 🙂

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mareike

Früher begann das Referendariat im September und dauerte 24 Monate. Da hatte man viel mehr Zeit, reinzuschnuppern und sich auszuprobieren.

6 Monate weniger = 6 Monate günstiger.

Der Ausgleich für die Verkürzung war damals die Reduzierung der zweiten Staatsexamensarbeit auf eine „Dokumentation“. Und selbige wird jetzt für eine Stunde mehr an Unterricht abgeschafft.

Es war einmal vor (nicht so) langer Zeit …

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mareike

Dann kommen Sie doch gern nach NRW. Ref-Beginn am 1.5. oder 1.11. Als Grundschullehrkraft zudem stufenweiser Einstieg in A13. Wir suchen händeringend!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Am Ende des bestandenen Vorbereitungsdienstes ist aber in NRW auch kein Einstellungstermin.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Mmh, unsere letzten Refis hatten oft schon vor der Prüfung einen unterschriebenen Vertrag in der Tasche.

NichtErnstZuNehmen
1 Jahr zuvor

Alleine diese Denke und der Umgang mit den Beamten sollte jedem, der im Entferntesten diesen Beruf ergreifen will, weit in die Flucht schlagen.
Tut es nicht, es ist zu bitter.

Der Zauberlehrling
1 Jahr zuvor

Abwarten. Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Frau Eisenmann hatte auch schon mal vor, die Teilzeitkräfte flott zu machen. Wer? Frau E_I_S_E_N_M_A_N_N. Eisenhart. Und weg.

Stichworte für eine Recherche:

Überlastungsanzeige

AU-Bescheinigung

Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell

Teildienstfähigkeit

Dienstunfähigkeit

Wenn im Getriebe die ersten Zähne fehlen, läuft der Rest nicht mehr rund. Nimmt man ein Zahnrad raus, war’s das mit dem Gang.

„Giftzähne“ gegen das eigene Personal einzusetzen? Welche Giftschlange beißt sich selbst in ihr eigenes Delta? Schopper.

Beim wem kommt Wind aus den Windrädern? Schopper.

Schade eigentlich, dass Frau Eisenmann nicht mehr da ist. Hätte nicht gedacht, dass mir das über die Tasten komm. Da wäre mir ja fast noch Herr Stoch lieber, der sich gerade so aufregt, als hätte er selbst nichts verbrochen.

Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!

TaMu
1 Jahr zuvor

Ich hätte auch nicht gedacht, dass es schlimmer geht als Eisenmann. Aber dann hat Kretschmann diese Professor Umbridge aus dem Hut gezaubert. Das ist wie Ridicculus und Sectumsempra auf einmal, um das mal Harry Potter-mäßig auszudrücken.

dickebank
1 Jahr zuvor

Wieso „Giftzähne“ – warum der Plural? Wurde der eine Giftzahn an der Spitze des Kultusministeriums denn geklont?

Johann F.
1 Jahr zuvor

Wenn nicht alles nur noch traurig wäre, dann wäre ein weiterer Aspekt erwähnswert:

Der Zeitpunkt der Verkündigung, ganz kurz vor den Osterferien, kommt einm billigenTaschenspielertrick gleich, da hat wohl jemand auf einen „externen Berater für politische Kommunikation“ gehört.

Tim Bullerbü
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johann F.

Wir kennen das schon aus den letzten Jahren Niedersachsen. Da kommen die „Klopper“ immer pünktlich am ersten Ferientag. Liebe Lehrkräfte, merkt euch das schön, ihr seid nicht nur Beamte, sondern auch Wähler/innen. Und eure Ehepartner/innen, Freunde, Eltern auch.
Ich bin entspannt, weil ich daran glaube, dass derjenige Gutes bekommt, der Gutes tut. Den Rest denkt ihr euch;-)

So ist das
1 Jahr zuvor

In dieser Wohlstandsrepublik sind nicht mal Medikamente, Masken etc. für 1! Monat! gesichert. *

Will Frau Schopper dann, im Notfall, LuL mit ihren Giftzähnen in die Schule beißen ?
Nichts, aber auch gar nichts, keine Vorsorge, keine Fürsorge liefern, dafür eine Forderung und Drohung nach der anderen.

Das geht nicht mehr lange gut.

* DLF heute morgen

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  So ist das
So ist das
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke, lieber Pit,
ja, in diesem Falle brauchts die Quelle wirklich.
Es ist kein Geld für den Aufbau einer Notfallreserve für 1! Monat! da………unsäglich.

Fazit:
Bildung – unnötig
Gesundheitsreserve –
unbedeutend
Autobahnausbau – scheinbar überlebenswichtig ?
( wenns nach H.Lindner und seine finanziellen letztnächtlichen Koalitionsentscheidungen geht.

Ein Böser, der vermutet, dass dies vielleicht nicht die klügste Wahl sein könnte ? 😉
Ich darf mich anschließen. [DRS]

Metalman
1 Jahr zuvor

Oh, da können die KuK aber dankbar sein, dass man ihnen nicht die Giftzähne in den Hals rammt. In NRW z.B. hat Feller diese dann ja schon ausgepackt.

Hört sich fast schon nach Drohung an. Und offenbart einiges über das Selbstverständnis und die Kompetenzen der KuMi. Und welche Rolle das Fußvolk für sie spielt.

Julia
1 Jahr zuvor

Die schriftliche Abschlussarbeit zu streichen ist ein Fehler. Nie wieder im Berufsleben werden Lehrkräfte derart dezidiert und ausführlich eigene Planung- nicht nur von Einzelstunden- dokumentieren, reflektieren und Wissenschaft und Praxis abgleichen können. Stattdessen eine (!) Stunde Unterricht mehr aus ihnen herauszuholen, um die Statistik zu pimpen, ist Mumpitz. Nebenbei zu qualifizieren ist dann wieder Business der Grundständigen. Machen die ja bei den Quer- Seiten- und anderen Einsteigern auch schon.
Deprofessionalisierung kommt voran.

Blau
1 Jahr zuvor

Demnächst dürfen dann v.a. MINT-Lehrkräfte nicht mehr in Teilzeit gehen, weil dort der größte Mangel herrscht. Dann werden bestimmt noch mehr MINT-Lehrkräfte freudestrahlend in Schulen arbeiten wollen.

Hoffnung
1 Jahr zuvor

Giftzahn…Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll? Meine Güte, verwendet man solche Wortwahl den Arbeitnehmern gegenüber? Oder ist es der weitere Versuch, die Wertschätzung den Lehrkräften in diesem Land zu offenbaren. Das ist auf jeden Fall gelungen.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.

Delfinchen
1 Jahr zuvor

„ Hinzu kommen Unterstützungsangebote. So soll es die Möglichkeit geben, dass «qualifizierte Leute» aus Musikschulen im Ganztag den Unterricht in diesen Fächern übernehmen und die Lehrkräfte so entlasten.“
Ich ahne: Wir geben an GS und MS alle Sport, Musik und Kunst ab, Fächer, in denen man mal andere Kinder aufblühen sieht als in Mathe und Englisch, Fächer, in denen man mal nicht so starken Druck ausüben muss, Fächer, in denen man sehr gut an der Beziehung arbeiten kann, Fächer, in denen man nicht permanent korrigieren muss.
Dafür gibt’s dann noch eine weitere Klasse in Deutsch, Englisch oder Mathe…. Tolle Entlastung und Danke für nix. Mal wieder.