Mehrzahl der Lehrkräfte an Grundschulen arbeitet in Teilzeit – VBE: Selbstschutz

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DÜSSELDORF. Weniger als die Hälfte der Lehrkräfte an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen sind im laufenden Schuljahr in Vollzeit tätig. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, arbeiten 46,6 Prozent der Lehrkräfte an Grundschulen in Voll- und 49,5 Prozent in Teilzeit. Weitere 3,9 Prozent sind stundenweise (z. B. als Lehramtsanwärter/-innen oder Lehrkräfte mit Gestellungsvertrag) tätig. Das Schulministerium hatte angekündigt, die Möglichkeiten zurückzufahren – der VBE warnt davor.

„Es wäre nachhaltig und es ist notwendig, auf echte Entlastung und gute Arbeitsbedingungen zu setzen.“ Foto: Shutterstock

Die Vollzeitquote der Lehrkräfte an Grundschulen ist damit geringer als an den allgemeinbildenden Schulen insgesamt. Dort sind 54,8 Prozent der Lehrkräfte in Vollzeit, 40,1 Prozent in Teilzeit und 5,1 Prozent stundenweise beschäftigt. Auch an der einzigen Gemeinschaftsschule und den Freien Waldorfschulen in NRW ist die Vollzeitquote der Lehrkräfte niedriger als die Teilzeitquote. An den übrigen allgemeinbildenden Schulformen ist der Anteil der Lehrkräfte in Vollzeit höher als der Anteil der Lehrkräfte in Teilzeit. Der höchste Anteil an Vollzeitlehrkräften ist an Hauptschulen zu finden. Hier sind 70,9 Prozent der Lehrkräfte in Vollzeit tätig. An Gymnasien beträgt die Vollzeitquote 52,9 Prozent.

„Viele Lehrkräfte bleiben dem System erhalten, eben weil sie in Teilzeit arbeiten. Lehrkräfte gehen in Teilzeit, weil sie zum Beispiel Care-Arbeit leisten oder um ihre eigene Gesundheit zu schützen. Teilzeit zu beschränken, ist deshalb keine Stellschraube für eine sichere Unterrichtsversorgung. Das ist ein Trugschluss. Es wäre nachhaltig und es ist notwendig, auf echte Entlastung und gute Arbeitsbedingungen zu setzen“, meint VBE-Landesvorsitzende Anne Deimel.

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hatte im Dezember angekündigt, bei Teilzeitanträgen, die nicht im Zusammenhang mit familiären Gründen stehen, künftig gezielt prüfen zu lassen, ob nicht der Lehrkräftemangel als dienstlicher Grund einer Genehmigung – zumindest im beantragten Umfang – entgegensteht. Eine entsprechende Anweisung an die Bezirksregierung wurde im Februar dann bekannt (News4teachers berichtete).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass Teilzeitlehrkräfte auch Lehrkräfte in der Beschäftigungsphase der Altersteilzeit, in der Verzichtsphase der Altersermäßigung bei vormaliger Teilzeitbeschäftigung, in Teilzeitbeschäftigung im Blockmodell (§ 65 LBG, früher auch „Jahresfreistellung” oder „Sabbattjahr” genannt) oder die aus familiären Gründen beurlaubt/freigestellt sind und mindestens die Hälfte der schulformspezifischen Pflichtstundenzahl Unterricht erteilen. News4teachers

Einschränkung der Teilzeit: Kultusministerin lobt sich dafür, nicht alle „Giftzähne“ gegenüber Lehrkräften zu nutzen

 

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Makkus
11 Monate zuvor

Ein „stundenweiser Einsatz“ ist bei verbeamteten Lehrkräften nicht mehr oder weniger als eine bodenlose Frechheit. Das hat nichts mit Selbstschutz zu tun, sondern ist blankes Ausnutzen des Systems und Nutznießertum. Ein System das sowas zulässt ist einfach nur erbärmlich und wäre es auch, wenn die Qualität stimmen würde. Aber auch das ist nicht der Fall.

GriasDi
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Warum wird das System ausgenutzt. Ich wüsste nicht, dass diese Lehrkräfte Stunden bezahlt bekommen, die sie nicht halten. Ansonsten bekommen diese Lehrkrfäfte das bezahlt, was sie arbeiten.

GriasDi
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Zitat:
„wenn die Qualität stimmen würde. Aber auch das ist nicht der Fall.“

Wo stimmt denn die Qualität heute noch?

GS in SH
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Also wir sind sehr dankbar für die stundenweise Unterstützung durch eine Pensionärin und eine Lehrerin, die eigentlich in Erziehungszeit ist!
Und ja, auch die Pensionärin (68) ist Beamtin! Das ist man nämlich auf Lebenszeit.

Last edited 11 Monate zuvor by GS in SH
mama51
11 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Aber wer „in Pension“ (also offiziell pensioniert als Beamtin)) weiter arbeitet hat, zumindest in Hessen, einen TV-H Vertrag im Angestelltenverhältnis.

Last edited 11 Monate zuvor by mama51
Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Ich würde mich ja bemühen zu verstehen, was diese Ansage befeuert, aber ich bin nur teilzeitengagiert.

Ragnar Danneskjoeld
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Als zu hundert Prozent besoldeter Teil des „Systems“ nehme ich viele „bodenlose Frechheiten“ wahr, als da wären:

  • Eltern, die ihre Kinder nicht erziehen und diese Aufgabe bei mir abladen
  • Kultuspolitiker, die immer wieder neue Säue durchs Dorf treiben, die ich dann einfangen darf
  • Schüler, die einen Anspruch auf Noteninflation und konsequenzlose Pädagogik ableiten
  • Kommunen, die die Schulen nicht ausreichend ausstatten

Kolleg*innen mit reduziertem Lehrauftrag zählen nicht dazu. Machte man aus zwei Teilzeitkolleg*innen einen Vollzeitkollegen, dann wäre die Kacke noch mehr am Dampfen, wenn ich (oder jemand anderes) dann um- oder ausfalle. Weil ein Vollzeitkollege eben nicht noch mal „schnell“ vier, fünf Stunden übernehmen kann.

Walter Hasenbrot
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Offensichtlich kennen Sie sich nicht so gut aus.

Im Artikel ist ausdrücklich erklärt, dass es sich bei den KollegInnen, die stundeneinweise eingesetzt werden, nicht um reguläre BeamtInnen handelt, sondern z.B. um LehramtsanwärterInnen.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Schule ist perse ein Teilzeitjob – schließlich ist eine Unterrichtsstunde ja nur eine Dreiviertel-Zeitstunde:)

Makkus
11 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Wenn eine Lehrkraft 4 Stunden pro Woche arbeitet ist das sehr wohl „stundenweise“. Ich spreche hier als Beispiel für viele, aber ganz konkret von einer Midvierzigerin, verbeamtet, selbständige Kinder, keine pflegebedürftigen Angehörigen. Lehrkräfte werden händeringend gesucht, und die ausgebildete Lehrerin geht reiten.

Canishine
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Wenn ich es mir finanziell leisten könnte, würde ich das auch machen (, ich kann allerdings nicht reiten.) Und die schönen Seiten des Lehrerberufs noch mehr genießen …

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Seien sie mal froh, dass sie nur das tut.

Könnte dieses Verhalten IRGENDWIE damit zusammenhängen, wie Lehrkräfte so dastehen?

Lanayah
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Auch ausgebildete Lehrer/innen haben das Recht eigene Entscheidungen zu treffen. Das sage ich übrigens völlig neidlos aus einer ganz anderen Position heraus. Ich muss voll arbeiten und das möglichst bis zum regulären Pensionsalter, weil ich es mir nicht anders leisten kann (Daran würde im Übrigen auch A13 nichts ändern, es würde mich höchstens dazu motivieren noch länger zu arbeiten). Wer Arbeitnehmer/innen händeringend sucht, sollte die Arbeitsbedingungen besser gestalten und besser bezahlen. Ragnar weiter oben hat ja schon einige schöne Beispiele genannt, wo es hakt.

Christabel
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Ach, diese böse, faule Frau! Geht neben der Arbeit einem Hobby nach, wo gibt es denn so etwas!
Wie gerne ginge ich auch reiten, wenn ich nicht Vollzeit arbeiten müsste und gefühlt dreitausend Klausuren hier liegen hätte. Im Gegensatz zu Ihnen bin ich aber nicht neidisch, es gibt arbeitsrechtliche Vereinbarungen, an die sich die Kollegin wahrscheinlich hält, und damit ist das doch okay, oder?
Vielleicht meinen Sie mit Ihrer Kritik aber eine bestimmte Personengruppe, Mitvierzigerin, Beamtin, Kinder endlich groß, stößt Ihnen das sauer auf? Was denn mehr, Beamtin oder Frau, hm?
Das schreibt Ihnen übrigens eine Mitsechzigerin, Kinder groß, kein Pferd (zum Glück), Vollzeit und TVL.
Noch ein Jahr, dann bin ich in Rente, dann gehöre ich zu der anderen Gruppe, über die alle meckern, Seniorinnen.
Schönen Tag noch!

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Vielleicht dürfen Sie Ihre lieben Kindelein bald ständig zu Hause haben?

Hetzen Sie weiter so gegen Grundschulkollegen.

Viel Freude in der Heimbeschulung Iher Kinder in der Heimarbeit. 🙂

Fakten sind Hate
11 Monate zuvor
Antwortet  Makkus

Der „stundenweise Einsatz“ bezieht sich im Artikel u.a. auf die Referendare. Diese unterrichten normalerweise nur wenige Stunden „selbstständig“. In NRW sind 9 Unterrichtsstunden üblich, aber nicht vorgeschrieben. Dann gibt es noch Lehrer in Elternzeit, die sich selbst vertreten und dann nur wenige Stunden unterrichten.
Das ausnutzen des Systems (NRW) wird in mehreren Eckpunkten verhindert. Als verbeamteter Lehrer darf man nur etwa 1/5 seiner Wochenstunden zusätzlich in einem anderen Beruf arbeiten. Unterrichtet der Lehrer 45min also 1,5h Arbeitsstunden, dann darf er nur 18min woanders arbeiten.

Grundlos kann in NRW Teilzeit auf eine Quote von mindestens 50% der Unterrichtsstunden angesetzt werden. Laut Gerücht ist auch dies nicht mehr grundlos möglich.

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor

Aber sicher doch, gerne sprechen wir darüber, sobald die Arbeitszeiterfassung sauber durchgeführt wird. Dann müssen wir möglicherweise gar nicht mehr darüber sprechen.

Bene
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

… Ja, dann würde nämlich rauskommen, dass Teilzeitkräfte bereits deutlich mehr arbeiten und auch unterrichten als angenommen.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt in Grundschulen laut Arbeitszeitstudien schon bei 50h die Woche. Für viele Lehrkräfte wäre eine Aufstockung auf Vollzeit garnicht mal so viel mehr Aufwand. Nur eine bodenlose Frechheit.

Sarah, Lüneburger Heide
11 Monate zuvor

und die verlassen sonst demnächst auch noch die Schule und wechseln für eine neue Firma ins Homeoffice. Da können sie auch länger schlafen, kochen und Wäsche nebenbei waschen.

Wenn die Schulen nicht flexibler werden, wird es keine neuen Lehrkräfte geben (Generation xyz).

Öllp
11 Monate zuvor

Ich wünsche jeder GS Lehrkraft eine Tätigkeit in der freien Wirtschaft. Wo man schlafen, kochen, Wäsche machen, Fingernägel lackieren, …. kann und dafür ein Schweinegeld, Boni, mindestens 3 voll ausgestattete Arbeitsplätze (Office, homeoffice, workaway), einen Dienstwagen, Handy, … (hab ich was vergessen?) bekommt.
Ich glaube aber nicht, dass möglich ist in den Funktionen, die ich einer GS Lehrerin zutraue (Empfang, sofern es sowas irgendwo noch gibt, Poststelle, wareneingang).

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor
Antwortet  Öllp

Liebe Kinder gebt fein acht,
hier kann man gut sehen, wie das alte Narrativ funktioniert,
das nun dazu führt, dass nicht mehr funktioniert,
was man bisher für selbstverständlich hielt
in Bildung und Gesellschaft.
Ziel erreicht oder so.

Last edited 11 Monate zuvor by Dil Uhlenspiegel
Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Öllp

Hey cool, Empfangsdamen/Herren, PostbearbeiterInnen und WarenverräumerInnen mit zweitem Staatsexamen!
Sie sind echt süß – ein Schätzchen!
Und ich würde Sie nur zu gern mal eine Woche dabei beobachten, wie Sie (selbstredend in Vollzeit) versuchen, in einer ganz normalen Grundschule als Lehrkraft zu überleben. Die meisten Personen, die sich so ahnungslos wie Sie ereifern, fallen schon nach einem vierstündige Kindergeburtstag mit 8 Kindern tot aufs Sofa.

Bayer
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Und wenn er/sie das überlebt, biete ich eine Woche an der BS bei Jugendlichen ohne Ausbildung
(mache ich schon mal mit den KuK dort klar).
Er/sie ist ja kein Abfalleimer – der hat nämlich kürzlich dort gebrannt.
Er/sie kann sich dort so richtig entfalten….. incl. Feuerwehr – und Polizeitätigkeit, freu mich schon drauf.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Öllp

Jaja, unsere großen Wirtschaftsmacker wieder…nicht jeder Lehrer hier kennt nur Schule-Uni-Schule, schreiben sie sich das mal hinter die Ohren.

Wer als Akademiker oder gleich Qualifizierter in der Wirtschaft arbeitet, verzichtet auf viel Urlaub im Vergleich – sonst aber nicht auf so viel, sofern er/sie sich so verhält, wie man das im Kapitalismus in der Wirtschaft tut.

Dafür ist Schluss wann Schluss ist und Frechheiten muss man sich deutlich weniger gefallen lassen.

GriasDi
11 Monate zuvor

Es müsste eigentlich heißen: „Die Mehrzahl der Lehrkräfte an Grundschulen arbeitet in Vollzeit (40 h/Woche), bekommt aber nur ein Teilzeit-Gehalt“.

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Schön formuliert. Danke.

Bene
11 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Das legen auch Arbeitszeitstudien nahe. In der GS sind es im Schnitt schon 50h/Woche.

GriasDi
11 Monate zuvor
Antwortet  Bene

Nicht nur an der GS

gehtsnoch
11 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Für Beamte ist die Berechnungsgrundlage aber einfach nicht die wöchentliche Arbeitszeit …

GS in SH
11 Monate zuvor

Da sind sie ja wieder, unsere kompetenten KMs!
Hätten wir an einer GS nur Vollzeitlehrer, so hätten wir weniger Lehrer als Klassen.
In den ersten 4 Stunden, wenn alle Klassen vor Ort sind, brauchen wir viele Lehrer, in der 5. Stunde nur Lehrer für die 3. und 4. Klassen und in der 6. Stunde nur ein bis zwei Lehrer.
Jeder Vollzeitlehrer muss aber 28 Stunden unterrichten!

Im nächsten Schuljahr müssen wir 37 Stunden neu besetzen und brauchen unbedingt mindestens 2 Köpfe. Zwei Vollzeitstellen können wir gar nicht anbieten, das wären nämlich 56 Stunden, die wir aber nicht haben.

Dass sich bisher nur eine Lehrkraft beworben hat, die sich auch noch 2 Wochen Bedenkzeit vorbehält, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Ich find’s ja lustig, wenn sich harte Typen, die konservativ wählen, für das Recht des Stärkeren plädieren, für gnadenloses Aussieben sind, kapitalistisch denken, ect sich mokieren, wenn Lehrerinnen, ja Frauen, vorzugsweise Mütter, genau nachrechnen, was sich für sie und ihre Familien am meisten lohnt und ggf auch nach Plan Kinder in die Welt setzen – zB wenn die Rente… äh… Pension sicher ist, wenn (laut @ 447) die Arbeit gerade zu viel wird, die Elternzeit für das erste Kind gerade ausläuft. Komisch, da finden die Neoliberalen auf einmal, dass Frau ihre Privilegien nicht ausspielen, sondern die Last der Benachteiligten mittragen soll… 🙂

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nö.

Ich mag mich darüber aufgeregt haben, gebe es Ihnen aber gerne noch mal schriftlich: Jeder nutzt, was man nutzen kann.
Hätten Männer diese Optionen, würden die das genau so machen wie Frauen, Marsmenschen oder Eichelhäher. Niemand ist da per se „besser“ oder „schlechter“.

Eine Frau die so handelt, handelt legal und rational in ihrem eigenen Interesse. Ganz normal.
Und völlig logisch.

Ich mache mich ***dann*** darüber lustig, wenn diese Leute dann eben so tun als wären sie volle Lehrkräfte, auf Konferenzen Zusatzprojekte reinschleimen (die Vollzeitstellen ausbaden sollen) oder diese halt erwarten, den Respekt von echten Lehrkräften zu erhalten.

Ich selbst gehe btw auch gerade in Teilzeit, sozusagen – bei Vollzeit und mit Vollzeitbezahlung natürlich. Update 01012023 dieser Drohne, Updatename :“GeliefertWieBestellt.zip“. 🙂

Last edited 11 Monate zuvor by 447
Georg
11 Monate zuvor

Ist es eigentlich an Grundschulen möglich, Vollzeit zu arbeiten? Das würde ja voraussetzen, dass die Grundschulkinder mindestens 28 Wochenstunden Unterricht haben.

GS in SH
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ein paar kann man schon beschäftigen. Schulleiter und Konrektor, und in der 6. Stunde finden noch ein paar Förderstunden für die 3. und 4.Klässler statt.
Aber bei mehr als ca. 30% wird schon schwierig. Dann fehlen Lehrer in den ersten 4 Stunden.
Die Zuteilung erfolgt ja nach Stunden, nicht nach Köpfen.
Und Vollzeitlehrer können auch nicht vertreten, da sie ja schon jede Stunde vor einer Klasse stehen.
Wir haben für das kommende Schuljahr z.B. eine Zuteilung von 37 Stunden, brauchen aber auch 2 Klassenlehrer. Wenn jetzt einer 28 Stunden haben will, könnte der andere nur noch 9 Stunden bekommen. Als Klassenlehrer! Das geht natürlich nicht.
Es ist halt nicht so einfach, wie es auf dem Papier aussieht.

Erst- und Zweitklässler haben 21 Sunden, 3 und 4.Klässler 26 Stunden.

Last edited 11 Monate zuvor by GS in SH
SuMa
11 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Ja dem stimme ich zu

Aber auch zu viele TZ Kräfte sind schwierig einsetzbar. Mit 8-14h pro Woche kommen dann Forderungen wie ein freier Tag, gerne nicht zur ersten Stunde, gerne nicht die letze Stunde wegen der eigenen Kinderbetreuung.
In der Grundschule muss aber die Klassenleitung möglichst täglich bei den Kleinen sein.
Leider gibt es keine ausgewogenen s Verhältnis von TZ und VZ
Auch gemeinsame Teamsitzungen brauchen Zeitmanagement

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  SuMa

Nie Führungs- bzw. Leitungsaufgaben übernehmen, wenn man ihnen nicht gewachsen ist.

GS in SH
11 Monate zuvor
Antwortet  SuMa

Die meisten TZ Kräfte arbeiten zwischen 18 und 25 Stunden, zumindest in unserem Kreis.

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  SuMa

Weiss nicht, wie das bei Ihnen ist, aber an meinem Schulamt (Hessen) gibts einen Frauenförder- und Gleichstellungplan, der das Recht von Teilzeitkräften auf eine 4-Tage-Woche festschreibt. Ist also (hier) ein Recht und keine Forderung.

mama51
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

In Hessen beträgt die Vollzeitstelle 28,5 Wochenstunden…

SuMa
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Hinweis
der Stundenplan umfasst in der Regel am Vormittag 6 Schulstunden pro Tag. Also 30 in der Woche. Man hat ja auch Fachunterricht in mehreren Klassen. Und die Stundenpläne enden nicht für alle Klassen am selben Tag zur selben Stunde… Gleichwohl haben alle Klassenstufen eine vorgegebenen vorgegebenen Stundenanzahl welcher in der BASS NRW nachzulesen ist.

Anne
11 Monate zuvor
Antwortet  SuMa

Zudem müssen meist die Vollzeitkräfte auch noch die verpflichtenden Stunden im Nachmittag abdecken.

Lanayah
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Das ist tatsächlich ein Punkt, der mich bei der ganzen Diskussion nervt. Ich habe an der Grundschule fast immer Vollzeit gearbeitet, musste mir aber tatsächlichim Laufe der Zeit Klagen meiner Schulleitungen darüber anhören. Eine junge Kollegin von mir hat mal ohne Not reduziert, weil die Schulleiterin ihre Vollzeitstelle nicht einplanen konnte.
Es wird also je nach Bedarf darüber geklagt, dass Kolleg/innen Teilzeit, oder dass sie Vollzeit arbeiten.
Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, das ging mit Förderstunden etc. und es geht jetzt mitdem Ganztag sowieso.

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor

Ich bin vor ein paar Jahren auf Teilzeit 75% umgestiegen, weil ich kurz vor dem Burn Out stand und fast nichts mehr ging (Panikattacken in der Schule, ständige innere Unruhe und Anspannung, immer darauf bedacht keinen Fehler zu machen,…). Um nicht gänzlich auszufallen, habe ich weniger Geld am Ende des Monats in Kauf genommen und konnte so meiner Schule erhalten bleiben.
Trotz Teilzeit arbeite ich in einer Woche trotzdem durchschnittlich fast 50 Stunden.
Ich habe eine sehr große Klasse, wir sind eine sehr kleine Schule (die gleiche Arbeit verteilt sich dadurch auf weniger Kolleginnen).
Vor kurzem bekam ich dann gesagt, dass ich doch selbst Schuld sei. Ich sollte mich Teilzeit krank schreiben lassen (ob das überhaupt geht keine Ahnung) statt die Geld- und Renteneinbußen in Kauf zu nehmen. Nur weil uns Lehrern immer mehr Aufgaben aufgebürdet werden, soll ich das doch nicht ausbaden.
Wenn das Ende der Arbeitszeit erreicht ist, wäre halt Schluss. Wahrscheinlich hat derjenige recht aber ich bekomme das nur ehrlicherweise nicht umgesetzt und erledige alles pünktlich und ordentlich und bin für meine SchülerInnen da.

GS Mausi
11 Monate zuvor

In Teilzeit 50 Stunden arbeiten finde ich tatsächlich unrealistisch. Auch in meinem Umfeld gibt es sowas nicht. Um ehrlich zu sein, arbeitet auch niemand in Vollzeit 50 Stunden.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  GS Mausi

Kommt auf die Schulform an. Teilzeitkräfte haben nicht unbedingt einen freien Tag. Bei einer 75%-Stelle kann ein freier Tag gegeben werden. Die betonung liegt auf „kann“.
Die Zahl der Aufsichten ist aber in den meisten Fällen so hoch wie bei den Vollzeitkräften. Ggf. ist die Anzahl der Freistunden zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden größer als das bei Vollzeitkräften der Fall ist. Hat gleichfalls zur Folge, dass diese Vertretungsreseve genutzt wird und so die Zahl der bezahlten Mehrarbeitstunden steigt. Bei TZ-Kräften muss nämlich ab der ersten Mehrarbeitsstunde vergütet werden und nicht erst ab der dritten, wie bei Vollzeitkräften.
Der Anteil der unteilbaren Arbeitszeit, Konferenzen, Dienstbesprechungen, Elterngespräche, Klassenleitungen, Wandertage, Projekttage, Klasenfahrten, Exkursionen under dergleichen mehr steigt bei Teilzeit überproportional an.
Wer dann noch die verkehrten – sprich korrekturintensiven – Fächer hat, der ist gekniffen. Reli/Kunst und Teilzeit lässt mehr gefühlte Teilzeit zu als Deutsch/Englisch. Bei 20 von 25,5 Wochenstunden sind das rund 19 Wochenstunden in Fächern der Fächergruppe I – aka Hauptfächer -, also jeweils fünf Klassenarbeitssätze alle 6 Wochen. Dann doch lieber Reli/Kunst:)

simmiansen
11 Monate zuvor
Antwortet  GS Mausi

Oha, verkehrte Welt – nur bei wem? ich kenne fast niemanden, der nicht mittlerweile mindestens 50 Stunden Wochenarbeitszeit leistet bei voller Stelle!

Liegt wohl auch daran, dass wir zunehmend Aufgaben übernehmen müssen, die mit dem, was wir studiert haben, weniger zu tun haben.
Z.B. Elternarbeit, für die man eine psychologische Ausbildung braucht und manchmal auch einen guten Rechtsanwalt.
Wie oft telefonieren wir Eltern hinterher, wo denn ihre Kinder früh bleiben, ob es endlich möglich ist, das Theatergeld o.ä. mitzugeben, dass wieder kein Heft dabei war usw. … und ja, wir verlangen den armen Kindern ab, in Mathe UND Deutsch HA auf zu geben.
Wir kümmern uns um Materialbesorgungen, Sozialarbeit, den Kontakt mit irgendwelchen Ämtern und Organisationen (sogar teilweise gesetzlich vorgeschrieben). Wir schreiben ausufernd Förderpläne und Konzepte und nehmen uns ( wo noch Reserven dafür da sind) Zeit für Sorgen und Konflikte der Kinder – natürlich gehen dafür u.a. die Pausen drauf.
Regelmäßig gibt es Versammlungen mit allen Klassen, Projekte, Feste usw. Muss auch organisiert werden.
3 Aufsichten pro Woche sind gesetzt.
Irgendeine Verantwortung für den Brandschutz, den Datenschutz und was nicht alles bekommt jeder ungefragt auch per Anordnung aufgedrückt.
Die tausend „Kleinigkeiten“ zwischendurch brauche ich hier nicht nennen, denn (nicht nur) jeder GS-Lehrer weiß, was täglich „so nebenbei“ noch anfällt.

Da schaffe mal jemand die Quadratur des Kreises und bewältige das alles in 41 Wochenstunden (Hessen).?!
Für ehrliche Rezepte, diesem Wahnsinn zu vieler Aufgaben zu entgehen, bin ich dankbar!
Denn hey, ich hätte mal gerne Zeit, mich um einen gut durchdachten Unterricht zu kümmern!

Palim
11 Monate zuvor

Gemeint ist eine Teildienstfähigkeit, wenn die Belastung einer Vollzeitstelle zu hoch ist.

GS in SH
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Gibt es z.B. für schwerbehinderte LK.

Lieber spät als nie
11 Monate zuvor
Antwortet  GS in SH

Lieben Dank für die Auskunft!
Ich habe heute erstmal eine zusätzliche Aufgabe in der Schule abgegeben. Ich gebe mir Mühe, besser auf mich zu achten

So!?
11 Monate zuvor

Wie viel haben sie denn dann vorher in VZ gearbeitet? Burnout bei den KuK häuft sich bei vollen, großen Klassen und dem Bestreben es allen Recht zu machen, nur nicht auf sich selber zu achten. Passen sie auf sich auf, sonst kommt der Burnout auch bei TZ. Man kann auch alles ordentlich und pünktlich abliefern, ohne seine Wochenarbeitszeit ständig deutlich zu überziehen. Reduzieren, was an sonstigem so zusätzlich gemacht wird, hilft ungemein. Vor Jahren habe ich z.B. eine Klassenzeitung zum „Vatertag“ erstellt, indem ich die Texte der Schüler fein säuberlich getippt und mit den Bildern kopiert habe. Mehrere Stunden Arbeit, die sind heute bei TZ mit 75% und voller Klassenleitung mit dem Schreiben von Berichtszeugnissen in diesen Wochen einfach nicht mehr drin. Ja und?

Last edited 11 Monate zuvor by So!?
Moritzfeller
11 Monate zuvor

42 Std. Norm bei 5 Tagen ist heutzutage schon die Ausnahme.

Woanders steht 8 Std. darauf, effektiv sind es gerade 5.
Im homeoffice 3,5
Im workaway 2,5

Warum bekommen Lehrkräfte keine 4 Tgae Woche?

Ragnar Danneskjoeld
11 Monate zuvor
Antwortet  Moritzfeller

Hatte ich mal, bei vollem Deputat. Es war die Hölle. Nie wieder!

gehtsnoch
11 Monate zuvor
Antwortet  Moritzfeller

Ohne obligatorische Arbeitszeiterfassung ist alles (un)möglich.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Setzt aber eine Arbeitsplatz-/Stellenbeschreibung voraus, die alle Aufgaben, die zu einer Planstelle gehören, auflistet.

Mapü
11 Monate zuvor
Antwortet  Moritzfeller

War der Lockdown für Lehrer Homeoffice oder workaway? Oder die hochverdienten Ferien?
Lehrkräfte bekommen keine 4 Tagewoche, weil sie dann ein boreout bekommen könnten.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Mapü

@Mapü: Für mich war der Lockdown die totale Freizeit! 14 Monate Gartenpflege, ständig mit dem Womo unterwegs und einfach gesagt, dass ich kein Internet habe oder den Einschalter für den Laptop verlegt habe. Jaja, nur kein Neid! Und jetzt, wo leider kein Lockdown mehr ist, lass ich mich einfach immer krank schreiben: zwei Tage arbeiten, 3 Monate krank. Ist total easy, aber bitte: nicht weitersagen! Nicht, dass noch mehr Leute in den Job drängen, und das dann nicht mehr so funzt wie grade: bei dem Lehrermangel sind die derart froh, dass ich wenigstens ab und zu in der Schule bin, dass ich dann jedesmal nen Präsentkorb bekomme!

Mapü
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Cool. Dann sind wir uns ja einig.
Gut dass ich 40 Stunden bezahlt werde und laut Schlaubischlumpf Moritzfeller pro Tag keine 4 Stunden arbeite – und die auch nicht produktiv. Aber natürlich Unmengen von Geld dafür bekomme, weil unsere Wirtschaft (wie jeder weiß) gar nicht weiß, wohin mit dem ganzen Geld.
Selbstverständlich vernachlässige ich auch meine Kinder, weil ich unzählige Anwälte damit beschäftigen muss, irgendwelche Lehrer zu verklagen.
Solange ich so einen Blödsinn wie von vielen hier lese werde ich mich auch den gepflegten Lehrervorurteilen hingeben und das, was ich von den Lehrern in meinem Umfeld mitbekomme hier zum besten geben.
Übrigens ist die Lehrernachbarin im Krankenstand. Schwindel. Der Heilpraktiker hat ihr geraten, erstmal abzuwarten und Nahrungsergänzungsprodukte auszuprobieren. Das macht sie. Weil ein echter Arzt ihr bestimmt Medikamente verschreibt, die ihrem Körper nicht guttun. Und nachdem die PKV den Heilpraktiker bezahlt, wird der ja auch gute Arbeit leisten. Den Hund freut es. Frauchen ist jetzt nicht erst um 13 Uhr zuhause. Den Dogsitter (ohne Scheiß!) freut es nicht, der hat jetzt erstmal mittags nichts mehr zu tun.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Mapü

Können Sie mir vielleicht die Adresse des Heilpraktikers Ihrer Nachbarin geben, damit der mir eine AU ausstellen kann? Dann wird’s noch einfacher für mich. Hier im Osten dürfen das leider nur „echte Ärzte“ (die spinnen halt, die Ossis!).
Dass Sie für Ihr Geld arbeiten müssen, tut mir echt leid. Aber hey, gehen Sie doch als Seiteneinsteiger in die Schule. Die nehmen grad jeden, der seinen Namen buchstabieren kann. Wenn’s fehlerfrei wird, dürfen Sie bestimmt auch in die SEK 2!

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Mapü

*gähn*

Makkus
11 Monate zuvor
Antwortet  Moritzfeller

*gähn*

gehtsnoch
11 Monate zuvor

„46,6 Prozent der Lehrkräfte an Grundschulen in Voll- und 49,5 Prozent in Teilzeit. Weitere 3,9 Prozent sind stundenweise“
Die anteilige TZ kann nur als weniger als eine VZ-Stelle, also unter 100 % bewertet werden. Wenig aussagekräftig, so wie ein leichtes Kratzen an der Oberfläche, wenn 4 (oder noch weniger) bis fast zur vollen Wochenstundenzahl dies zu TZ zählt.

Stoffel
11 Monate zuvor

Ich habe sowohl an einer Gemeinschaftsschule, an einer Werkrealschule und an einer reinen Grundschule gearbeitet. Das ist aus meiner Sicht einfach eine Frage der Arbeitsbelastung. An der GMS war sie aus meiner Sicht am höchsten wegen der vielen Teamsitzungen und sonstigen Sitzungen und Materialherstellung, dicht gefolgt von der Arbeitsbelastung an der GS, wobei hier die Elternarbeit viel Zeit frisst und man muss alles in mundgerechten Häppchen servieren, damit nichts schief geht. Und am wenigsten Arbeit hatte ich tatsächlich stundentechnisch an der WRS, die Eltern sind, bis auf einige Ausnahmen weit weg und häufig schwer zu greifen und die Schüler recht genügsam, dafür muss man halt mehr Grundsatzdiskussionen im Alltag führen. Ich bin tatsächlich an der GS auch zum ersten Mal nach 15 Dienstjahren mit den Stunden runter und das während Corona, wobei wir doch nur zuhause saßen und nichts arbeiteten, allerdings saßen dort auch zwei meiner schulpflichtigen Töchter und mir gab niemand Krankengeld für 10 Wochen.

Sami
11 Monate zuvor
Antwortet  Stoffel

Ich verstehe nicht, was die zwei schulpflichtigen Töchter damit zu tun haben.

Stoffel
11 Monate zuvor
Antwortet  Sami

Ich meinte damit, dass auf uns arbeitende Lehrer(-innen) keine Rücksicht genommen wurde, ob wir vielleicht auch zuhause noch Kinder zu betreuen hatten während der Coronazeit.
Von uns wurde und wird stets nur gefordert.

Sami
11 Monate zuvor
Antwortet  Stoffel

Dieses Päckchen hatten alle Eltern zu tragen. Insgesamt war das hart für alle Familien. Nur wenige Eltern konnten sich auf ein so sicheres Netz verlassen wie Lehrer. Nicht wenige Unternehmen sind pleite gegangen, viele waren in Kurzarbeit und Leistung wurde ohne Rücksicht auf die Rahmenbedingungen eingefordert.
Von Nicht Lehrer Eltern wurde auch gefordert. Und nicht wenig auch von Lehrern.

Stoffel
11 Monate zuvor
Antwortet  Sami

Die Frage war doch: warum arbeiten die Lehrer in Teilzeit? Antwort: weil es für mich während Corona nicht mehr leistbar war voll zu arbeiten, weil ich keinen Tag freinehmen konnte, um mich um meine Kinder zu kümmern und ich durch Corona auch schulisch mehr Arbeit hatte als zuvor. Die Frage nach einem Vergleich mit anderen Berufssparten war in diesem Fall gar nicht gegeben und ist hier auch nicht relevant.

Last edited 11 Monate zuvor by Stoffel
Chapeau Claque
11 Monate zuvor
Antwortet  Stoffel

Ein Vergleich wird schon deshalb relevant sein, weil Lehrkräfte in TZ immerhin noch so „gut“ verdienen, dass es am Ende für TZ beim Auskommen mit dem Einkommen reicht. Nicht alle Arbeitnehmer haben solch hohen Stundenlöhne, um mit 50 od. 75 % Belegung einer VZ-Stelle noch über die Runden zu kommen. Von Präsenz am Arbeitsplatz während der gesamten Arbeitszeit zu flexibel gestaltbaren Berufstätigkeiten zu Hause über den Tag und Wochenenden verteilt ganz abgesehen.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Chapeau Claque

Nicht alle Arbeitnehmer haben auch ein zweites Staatsexamen. Aber vergleichen Sie gern mal Äpfel mit Birnen – ist ja schließlich alles Obst!

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Stoffel

Während der Coronazeit wurde nicht nur gefordert, es wurden Grenzen überschritten!

Hier in Hessen hat man sich mit besonders sinnfreien und ignoranten Anordnungen hervorgetan: z.B. als SuS nicht mehr die Schule betreten durften, lautete die Anordung, dass LuL im Rahmen ihrer Unterrichtsverpflichtung anwesend zu sein hätten, um Distanzunterricht zu erteilen.

Sicher kein Problem im Kontext eines Ministeriums oder Schulamts, wo jeder einen Arbeitsplatz mit Internetzugang hat. In einem durchschnittlichen Gymnasium mit bekannter Infrastruktur im Hinblick auf Arbeitsplätze und W-LAN und Hard- und Software (damals gabe es auch noch keine Dienstgeräte!) einfach eine impertinente dummdreiste Frechheit.

Habe ich bis heute nicht vergessen und werde das auch nicht tun!

dauerlüfterin
11 Monate zuvor
Antwortet  Stoffel

Ergänzung: natürlich sollten nur die dummen LuL an die Front geschickt werden (ohne SuS s.o.), der übergeordnete Bereich machte Home-Office.

DerDip
11 Monate zuvor

Es ist leider in der Tat ein Vergütungssystem, dass Leistungsträger nicht belohnt und Minderleister nicht bestraft.

Ein solches System zieht entsprechend Personen an ( zum Beispiel solche, die nur auf die Verbeamtung warten um dann Elternzeit bedingt immer wieder auszufallen und anschließend dauerhaft in Teilzeit zu arbeiten, weil der Partner der Hauptverdiener ist…)

Das Problem sind dabei m.E. in der Tat nicht die Personen, die dies ausnutzen, sondern das Vergütungssystem. Das müsste strikt nach Leistung orientiert sein. Keine Verbeamtung. Niedrigeres Einstiegsgehalt, keine automatische Beförderung nach Arbeitsjahren, dafür viele Entwicklungsmoglichkeiten und ordentliche Gehaltssprünge bei überdurchschnittlichen Leistungen sowie bei der Übernahme von zusätzlichen Aufgaben. Es müsste so gestaltet sein, dass wieder mehr Hauptverdiener den Lehrerberuf anstreben, anstelle der Anreize für Dauer-Teilzeitkräfte.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Ich bin mir sehr sicher, dass mit den von Ihnen beschriebenen Arbeitsanreizen die Schulämter geradezu von Bewerbungen überflutet werden!

Wahrheit
11 Monate zuvor

Na da sieht man doch das klassische westdeutsche Familienmodell. Mutti hat nen Alibijob und Papi ist derjenige, der eigentlich das Geld nach Hause bringt. Aber Mutti gibt das nicht zu und jammert darüber, dass sie ja viel viel mehr arbeitet, als die Stunden, die sie bezahlt bekommt. Klassischer Fall von selbst schuld.

Chapeau Claque
11 Monate zuvor
Antwortet  Wahrheit

Wenn Sie das bürgerliche Familienmodell mit einem männlichen Ernährer und einer Hausfrau meinen und in der ehemaligen DDR die Vollzeiterwerbstätigkeit (auch) von Frauen und Müttern als soziale Norm galt und politisch gefördert wurde meinen, so benennen Sie es bitte nicht als das „das klassische westdeutsche Familienmodell“.

Wahrheit ist, zu Zeiten der DDR war das Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung im Westen sehr gering und eine Arbeitsaufnahme ohne verlässliche Kinderbetreuung kaum gegeben.

„1958 reformierte die DDR ihr Lohnsteuersystem und führte eine verhältnismäßig hohe Besteuerung der unteren Einkommen ein, um die Vollzeitberufstätigkeit gegenüber der Teilzeitarbeit finanziell zu begünstigen. Die Bemühungen um die Aktivierung der Frauen als Arbeitskräfte bewirkten in relativ kurzer Zeit einen Anstieg der Frauenerwerbsquote, die zwischen 1950 und 1960 von 44 Prozent auf 60 Prozent anstieg.“ (bmfsfj.de – Familienleben und Familienpolitik in Ost- und Westdeutschland Ausgabe 44)
Von künstlicher Vollbeschäftigung mal völlig abgesehen.

Last edited 11 Monate zuvor by Chapeau Claque