Zukunftsängste und Vertrauensverlust: Diakonie besorgt über mehr Schwangerschaftsabbrüche

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Die aktuelle Weltlage, die Situation in der Gesellschaft, aber auch die Brüchigkeit von Familien und Partnerschaften beeinträchtigen die Entscheidung zum Kind. Schwangere in den Beratungsstellen gäben für einen gewollten Abbruch immer öfter Zukunftsängste und Vertrauensverlust, dem Nachwuchs ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen, an, wie die Diakonie Sachsen am Dienstag berichtete.

Offensichtlich stellen viele Paare aktuell ihren Kinderwunsch zurück (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Das Vertrauen, dem eigenen Kind eine sichere Zukunft zu ermöglichen, schwinde. «Das ist in dieser Deutlichkeit eine neue Entwicklung!» – und «ein alarmierendes Zeichen».

Die Beratungsstellen seien «Seismografen für gesellschaftliche Entwicklungen», sagte Diakonie-Chef Dietrich Bauer und kritisierte, dass Kinder in der Gesellschaft «viel zu wenig Gewicht» hätten. Er verwies auf fehlende Kitaplätze und Lehrer, keine ausreichenden Kapazitäten in der Kindermedizin oder «das unwürdige Geschachere um die Kindergrundsicherung». Zudem wirke der Umgang mit ihnen in der Pandemiezeit nach. Dabei seien Kinder die Zukunft, sie und ihre Familien müssten «eine hohe Wertschätzung genießen und sicheren Rückhalt haben».

Nach Angaben der Diakonie gab es im vergangenen Jahr 5515 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz Sachsen. Das waren 465 oder fast zehn Prozent mehr als 2021. 2022 gelte indes als «Ausreißerjahr» mit besonders wenigen Abbrüchen. Ihre Zahl aber habe sich im dritten Quartal deutlich erhöht, mit «hoher Wahrscheinlichkeit» wegen des Preisanstiegs bei Lebensmitteln und Energiekosten und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. News4teachers / mit Material der dpa

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9 Kommentare
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Alx
11 Monate zuvor

Ich verstehe nicht wieso man nicht verhütet, wenn man keine Kinder will.
Klar gibt es mal Unfälle aber dafür gibt es die Pille danach.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Sie sind im falschen Forum. Thema des Artikels ist nicht, warum Frauen ungewollt schwanger werden. Im Artikel geht es um Frauen, die sich gegen ein Kind entscheiden, weil sie in der derzeitigen gesellschaftlichen Situation keine Hoffnung haben, dem Kind ein sicheres und gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Bezüglich Ihrer Aussage: ja, fragen Sie das doch bitte die Männer, warum sie nicht verhütet haben. Soweit ich weiß, ist ohne diese keine ungewollte Schwangerschaft möglich.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich glaube ich bin genau im richtigen Forum.
Wie Sie schon richtig erkannt haben gehören zwei Menschen dazu. Wenigstens einer davon sollte sich doch zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken gemacht haben ob er ungeschützten Geschlechtsverkehr haben sollte, wenn er oder sie die mögliche Konsequenz nicht (aus)tragen will.
Wo findet der Aufklärungsunterricht noch einmal statt?

Aus jeglicher Perspektive ist es sehr viel sinnvoller und gesundheitlich unbedenklich er zu verhüten.

Und wenn Sie Geschlechtsverkehr mit jemandem haben, der sich nicht einmal ein Kondom überziehen kann oder will, sollten Sie eventuell lieber verzichten.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Sie werden gleich mal persönlich, indem Sie mir mein Sexualverhalten vorschreiben wollen? Spannend und entlarvend.
Ihr Framing ist bezeichnend. Und was hat Ihre Aussage mit der Tatsache zu tun, dass sich Frauen gegen ein Kind entscheiden, weil sie in der derzeitigen gesellschaftlichen Situation keine Hoffnung haben, dem Kind ein sicheres und gutes Aufwachsen zu ermöglichen? Das betrifft nicht nur Abbrüche. Durch die pflichtige Beratung bei solchen fungieren die Beratungsstellen jedoch, wie im Artikel beschrieben, als Frühwarnsystem. Und solche Aussagen sollten die Gesellschaft alarmieren.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ein Schwangerschaftsabbruch ist immer ein gesundheitsgefährdender Eingriff für die Mutter und es muss ein Kind dabei abgetrieben werden.
Die Folgen davon können körperlich und psychologisch sehr belastend sein.
Deshalb sollte man sich Gedanken machen BEVOR man Geschlechtsverkehr hat.

Ich habe Ihnen einen guten Ratschlag gegeben.
Sie können natürlich mit trotzdem so viel ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, wie Sie wollen und ihre ungeborenen Kinder dann abtreiben. Nur wäre das moralisch und gesundheitlich sehr bedenklich und unsozial.

Last edited 11 Monate zuvor by Alx
Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Frauen, die abtreiben, handeln also „moralisch sehr bedenklich und unsozial“? Okay, ich habe Ihre etwas altertümlich anmutende Ansicht zur Kenntnis genommen und wiederhole:
Was hat Ihre Aussage mit der Tatsache zu tun, dass sich Frauen gegen ein Kind entscheiden, weil sie in der derzeitigen gesellschaftlichen Situation keine Hoffnung haben, dem Kind ein sicheres und gutes Aufwachsen zu ermöglichen? Das betrifft nicht nur Abbrüche. Durch die pflichtige Beratung bei solchen fungieren die Beratungsstellen jedoch, wie im Artikel beschrieben, als Frühwarnsystem. Und solche Aussagen sollten die Gesellschaft alarmieren.

Wolkenkuckucksheim
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Wie wäre es mit Verhütung oder Abstinenz? DAS ist m. E. Verantwortung.

Mika
11 Monate zuvor

Ich wiederhole:
Was hat Ihre Aussage mit der Tatsache zu tun, dass sich Frauen gegen ein Kind entscheiden, weil sie in der derzeitigen gesellschaftlichen Situation keine Hoffnung haben, dem Kind ein sicheres und gutes Aufwachsen zu ermöglichen? Das betrifft nicht nur Abbrüche. Durch die pflichtige Beratung bei solchen fungieren die Beratungsstellen jedoch, wie im Artikel beschrieben, als Frühwarnsystem. Und solche Aussagen sollten die Gesellschaft alarmieren.

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Moralisch bedenklich ist es, weil es absolut einfach und minimalem Aufwand vermeidbar wäre. Unsozial ist es, da in vielen Fällen die Kosten für die Abtreibung von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Was ist denn an meiner Meinung altertümlich?
Verhütung existiert noch überhaupt nicht lange genug um altertümliche Meinungen dazu zu haben.
Oder finden Sie es altertümlich, dass ich es nicht gut finde wenn jemand (zu Faul um sich kurz ein Kondom überzuziehen) Kinder zeugt um sie dann abzutreiben?