Bildungsministerin: Alltagshilfskräfte sind ein Erfolgsmodell in der Kita-Praxis

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SCHWERIN. Nicht jede Arbeit in der Kita erfordert besondere Fachkenntnisse. Für solche Tätigkeiten gibt es sogenannter Alltagshilfen. Für Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Oldenburg ein Erfolgsmodell. Doch lässt das die Forderungen nach mehr Fachkräften nicht verstummen.

Helfende Hände sind in Kitas hoch willkommen. Foto: Shutterstock

Die gut 500 Hilfskräfte für Alltagsarbeiten in den Kitas haben sich nach Einschätzung von Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sehr bewährt. «Die positiven Rückmeldungen der örtlichen Träger, die große Nachfrage und die Evaluation sprechen für den großen Erfolg der Alltagshilfen», erklärte Oldenburg am Donnerstag in Schwerin.

Aus dem Sondervermögen MV-Schutzfonds seien 2021 etwa 530 Alltagshilfen finanziert worden, 2022 etwa 520. Das Land trage die Personalausgaben, die Kosten der Schulungen sowie Ausgaben für Arbeitsschutz und Hygieneausrüstung. Dafür seien pro Jahr bislang etwa zwei Millionen Euro ausgegeben worden. Sie kündigte eine Verstetigung des Programms an, das sowohl staatliche als auch Einrichtungen in freier Trägerschaft in Anspruch nehmen könnten.

Die nichtpädagogischen Hilfskräfte sollen das Kita-Fachpersonal – oft für wenige Stunden am Tag – bei einfachen und alltäglichen Arbeiten entlasten. Dazu gehören Tätigkeiten in der Küche, beim Tischdecken und Aufräumen oder bei der Desinfektion.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dringt allerdings seit Jahren auf die Einstellung von zusätzlichem geschultem Fachpersonal, um die Gruppen kleiner machen und die Erzieher entlasten zu können. So schlägt sie für die Krippe eine Fachkraft-Kind-Relation von 1 zu 3 statt bislang 1 zu 6 vor. Im Kita-Bereich soll eine Erzieherin auf 8 statt 15 Kinder kommen.

Im Ländervergleich liegt Mecklenburg-Vorpommern mit den bisherigen Personalschlüsseln weit hinten, die Fachkraftquote hingegen ist höher als in den meisten anderen Ländern. Zwar ist die Kinderbetreuung im Nordosten für Eltern kostenfrei. Nach Ansicht von Kritikern hätte zumindest ein Teil des vom Land dafür aufgewendeten Geldes aber für zusätzliches Personal eingesetzt werden sollen. «Gute Bildung beginnt in der Krippe», hatte GEW-Landeschefin Annett Lindner die Forderung nach mehr Fachkräften begründet. Alltagshilfen lösten die bestehenden Probleme nicht.

Nach Berechnungen der Bertelsmann Stiftung benötigen die Krippen und Kindergärten in Mecklenburg-Vorpommern etwa 9200 zusätzliche Fachkräfte, um den Bildungsauftrag umsetzen zu können. Dies entspreche Mehrausgaben von etwa 456 Millionen Euro im Jahr. Positiv bewertete die Stiftung Ende 2022 die hohe Zahl der Betreuungsplätze und die hohe Betreuungsquote im Land. 58 Prozent der Unter-Dreijährigen sind demnach in einer Krippe untergebracht, dies sei bundesweit die höchste Quote, hieß es. Im Kindergartenbereich ist die Betreuungsquote mit 95 Prozent ebenfalls sehr hoch. News4teachers / mit Material der dpa

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2 Kommentare
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Realist
1 Jahr zuvor

Und noch ein “Erfolgsmodell” in der Bildungspolitik! Ist ja fast wie in der Täterätä…

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor

Erstaunlich und verständlich zugleich, dass zu manchen Themen sehr wenig gepostet wird. Zustimmung aus der Praxis? Hier nicht, aber dafür regelmäßig in der Lokalpresse…

Wenn Journalisten fragen, heißt es üblicherweise, dass die Alltagshelfer eine Entlastung bedeuten und dass man sich gar nicht mehr vorstellen könne, ohne die aus Griechenland, Spanien oder einem anderen Land angeworbene Fachkraft auskommen könne.

Irgendwann kommen noch die Roboter.