Elternverband: „Noten sind ungerecht – wie das Schulsystem selbst“

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MÜNCHEN. Der Bayerische Elternverband (BEV) hat anlässlich des Schuljahresendes und der Zeugnisvergabe im Freistaat ein überholtes Lern- und Leistungssystem in den Regelschulen kritisiert: Noten seien ungerecht – so ungerecht wie das Schulsystem selbst. 

Schulnoten sind nicht objektiv. Foto: Shutterstock

„Über Leistung und Begabung eines Kindes sagen Noten wenig“, meint Martin Löwe, der Landesvorsitzende des BEV. „Noten zeigen nur, wie ein Kind beim Vergleich mit seinen Klassenkameraden abschneidet. Sie zeigen nicht, was ein Kind kann und erst recht nicht, wie es sich entwickelt hat.“ Noten seien weder objektiv noch könnten sie den Lernfortschritt belegen. Ein Kind, das statt 30 Fehlern nur noch 15 mache, habe enorm dazugelernt, aber immer noch eine Sechs. „Ein solches Bewertungssystem kann man doch nicht ernst nehmen!“, sagt Löwe.

Ebenso sei das Sitzenbleiben falsch. Es diene nachweislich nicht zur Leistungsverbesserung und sei volkswirtschaftlicher Unsinn. „Was nützt es dem Schüler, zehn Fächer, in denen seine Leistung ordentlich war, noch einmal ein ganzes Jahr lang durchzukauen, nur weil er in Geschichte und Englisch Lücken hat?“, fragt Löwe. Weil den Wiederholern scheinbar alles bekannt sei, nähmen sie den Unterricht nicht ernst, das führe oft zu einer Verschlechterung, typischerweise im Jahr nach der Wiederholung. Das Sitzenbleiben koste den Steuerzahler und die betroffenen Familien zudem viel Geld.

„Schule sollte das fördern, was in den Kindern steckt, und nicht aussortieren, was nicht ins Schema passt“

„Gute Noten verleiten Eltern und Schüler zu falscher Zufriedenheit, schlechte Noten zerstören ein positives Selbstwertgefühl und produzieren damit erst Versager“, sagt Löwe. „Schule sollte das fördern, was in den Kindern steckt, und nicht aussortieren, was nicht ins Schema passt.“ Der BEV fordere deshalb einen guten Unterricht, der individuell fördert, und ein begabungsgerechtes System der Leistungsbewertung. Solange dies nicht gegeben sei, müssten Eltern Zeugnisnoten kritisch hinterfragen.
„Zudem führt der durch Lehrermangel verursachte schulindividuelle Unterrichtsausfall die vom Kultusministerium viel gepriesene Vergleichbarkeit und Objektivität von Noten gänzlich ad absurdum. Dieses Bewertungssystem muss dringend an die Erfordernisse der Gegenwart angepasst werden“, so Löwe.

Eltern, die mit dem Zeugnis nicht zufrieden sind, rät der BEV, zunächst trotzdem die Leistung des vergangenen Schuljahres zu würdigen, denn jedes Kind habe Mühe auf die Schule verwendet, auch wenn das Zeugnis nicht glänzend ausgefallen sei. Nach ein paar Tagen Abstand solle dann eine ruhige und sachliche Analyse des Zeugnisses und des Lernverhaltens erfolgen. Ein Vertrag zwischen Kind und Eltern, wie es die Schwächen im nächsten Schuljahr verbessern kann, erspare so manche Diskussion und sei verbindlicher als bloße gute Vorsätze. „Schülerinnen und Schüler haben oft selbst die besten Vorschläge, wie sie ihre Leistungen verbessern können und was Sie dafür benötigen, dies sollte unbedingt mit aufgenommen werden“, meint Löwe. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert.

Debatte kocht hoch: Ist es altersgerecht und fair, Zehnjährige nach aktuellen Noten in drei Fächern auf Schulformen zu verteilen?

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84 Kommentare
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Schlaubi
8 Monate zuvor

Immer wieder lese ich hier, dass der karren gegen die Wand fährt… Lassen sie uns den karren vorher noch beschleunigen:
Schauen wir doch mal ins Schulgesetz, schulordnung oder wie auch immer es im jeweiligen Bundesland genannt wird, und suchen den Absatz mit der verpflichtenden Anzahl an Noten, die im jeweiligen Fach verteilt werden sollen.
Dann sollte die jeweilige Fachschaft diese Untergrenze festlegen (zum Wohle des Kindes, weil Noten so ungerecht sind). Sollte keine Notenpflicht vorhanden sein, ist die Mindestanzahl halt Null.
Damit muss weniger kontrolliert werden, kein Kind wird häufiger als nötig eventuell unfair benotet und es gibt weniger Streit mit den Eltern.
Mögen sich am Ende des Jahres dann andere Gedanken darüber machen, ob, wie und warum jemand versetzt wird…

Ich spüre bereits, dass das Gaspedal kaum noch weiter zu drücken ist.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Schlaubi

Ja und dann kommt wieder der Einwand, dass man bei so wenigen Noten keine Möglichkeit hat, eine schlechte mal auszubügeln. Die Kehrseite muss man auch sehen! Man kann es sowieso niemandem Recht machen, egal was man tut. Viele Noten, wenige Noten, keine Noten, Noten generell und überhaupt. Heute hat jeder gegen jede Variante etwas und man muss gleich eine Bewegung dagegen starten.

Cecilia Fabelhaft
8 Monate zuvor
Antwortet  Schlaubi

Keine Noten zu geben, geht nicht. Denn dann kann ja keine Zeugnisnote aus gegebenen Noten gebildet werden. Bei uns bekommt das Kind in solchen Ausnahmefällen ein „o.B.“ in dem Fach aufs Zeugnis, z.B. wenn es wegen Krankheit nie an Leistungskontrollen teilnahm, oder es wird einfach die Note vom letzten Zeugnis „übertragen“.

Last edited 8 Monate zuvor by Cecilia Fabelhaft
Biograph
8 Monate zuvor

In meinem Bundesland ist in nicht-maßgeblichen Fächern / Nebenfächern die Durchführung von Klassenarbeiten oder Tests, also die Erfassung einer schriftlichen Leistung nicht verpflichtend. Ich könnte also tatsächlich eine Note aufgrund mündlicher Leistung erteilen.

Oberkrämer
8 Monate zuvor

So könnte man dann aber auch sagen, Bewertungen sind ungerecht, weil Bewertungen niemals 100% objektiv sind, immer spielt auch die „Subjektivität“ des Bewertenden eine Rolle und sei sie noch so klein, sie ist da.

Wie will man denn z.B. eigentlich ohne „Bewertung“ entscheiden, wer von den Lehrern eine Leistungsprämie bekommt, wie nun auch in Berlin üblich. Dazu bedarf es einer Einschätzung der erbrachten Leistungen, also einer Bewertung. Ob die nun als Note oder als Worturteil, als Bienchen oder Sonne vorgenommen wird, ist doch sowas von egal. Bei den Schülern ist es auch so. Ich finde diese Aussagen dazu von Herrn Löwe naiv.

Noten als einfachste Möglichkeit der Darstellung einer Bewertung zeigen sehr wohl, was jemand kann und wie sich jemand entwickelt (wenn immer der Gleiche bewertet). Ab wann es welche Note geben soll, ist eine ganz andere Frage. Herrn Löwes Beispiel klingt nach Rechtschreibung. Da geht es sehr streng zu. Man kann einfach die Bewertungsmaßstab ändern und schon gibt es viele bessere Noten. Wenn man das so will …

Soll man als Alternative gar nicht bewerten? Ich glaube, das gibt es gar nicht. Dann darf man auch nicht loben, wenn jemand etwas gut gemacht hat, denn das ist eine Bewertung und wer das Lob nicht bekommt, kann automatisch denken, seine Leistung sei nicht so gut bzw. schlecht. Es gibt keine „Bewertungslosigkeit“.

Last edited 8 Monate zuvor by Oberkrämer
Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Eine emphatische Lehrkraft, die sieht, dass ein Kind sich verbessert hat, es sich aber noch nicht deutlich in der Note niederschlägt, spricht mit dem Kind und sagt ihm, dass es seine Anstrengungen sieht und motiviert es, weiterzumachen oder schreibt neben die Noten in der Klassenarbeit eine entsprechende Bemerkung dazu.
Und wenn 15 Fehler genau wie 30 immer noch Note 6 ist, ist das halt so – es ist halt immer noch schlecht! Ohne jegliche Standards könnte man die Leistungen nun mal nicht bewerten und auch nicht erkennen, ob ein Kind sich verbessert oder verschlechtert, rein vom mündlichen Unterrichtsgespräch her kann man das nicht!

Cecilia Fabelhaft
8 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Die Bewerungsmaßstäbe sind ja veränderbar. Als ich Kind war, bekam man beim Diktat nur bei 0 Fehlern eine 1; jetzt bekommt man bei 1 Fehler im Normalfall noch die 1 (abhängig von der Wörterzahl).

Man kann Bewertungsmaßstäbe ändern. Die Leistung selbst wird dadurch keine andere. Man hat mit 15 Fehlern 15 Fehler gemacht, egal, welche Note dafür gegeben wird. Es ist unsere „Verabredung“, eine solche Leistung als „unbefriedigend“ oder als „mangelhaft“ zu betrachten. Das ist eine Bewertung von außen. Die Leistung selbst ändert sich nicht. Der Nächste fragt dann, warum man nicht bei 20 Fehlern schon die bessere Note bekommt und erst ab 15, denn 20 sei doch deutlich besser als 30…….

Cornelia
8 Monate zuvor

Bei Zweit- oder Drittklässlern ist es aber nicht egal, ob sie mit 11 Fehlern noch eine 4,5 bekommen oder eine 6.

Cornelia
8 Monate zuvor

Gerade wenn ein Kind sich von 30 Fehlern auf zum Beispiel 11 Fehler verbessert, was üblicherweise mit 6 benotet wurde bzw. heutzutage noch wird, ist es nicht sehr motivierend, wenn der Maßstab so streng angelegt wird. Eine 4 oder 5 sagt ja auch aus, dass man damit an der unteren Grenze ist und man weiterhin am Ball bleiben muss.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Ja, aber was ist „streng“? 11 Fehler auf zwei Seiten Text, auf einer Seite Text oder 3 Sätzen (= Katastrophe!)? Das ist doch alles sehr relativ?

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Bei einem altersüblichen Diktat in der üblichen Länge, selbstverständlich. Und ich rede von Schülern der zweiten/ dritten Klasse, gerne auch Klasse 4. Sie spielen das herunter. Da haben Sie mich falsch verstanden. Ich rede nicht von Schüler der weiterführenden Schulen.
Abgesehen davon bin ich überhaupt nicht gegen Benotung.
Allerdings passen Sechser nicht unbedingt in die Grundschule.
Ich habe mein Abitur noch zu einer Zeit gemacht, als es diese Noteninflation der reformierten Oberstufe noch nicht gab. Es gab keine Einserschnitte. Wie sieht es heute aus? Fast jeder Abiturient hat eine Eins vor dem Komma. Das ist doch nicht mehr reell.
Und Grundschülern mutet man Fünfer und Sechser und häufig auch Klassenwiederholungen zu? Das passt nicht zusammen.

Arthur
7 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Wie viele Grundschüler bekommen denn eine Note 5 oder 6 in Leistungsnachweisen geschweige denn im Zeugnis? In meinen eigenen Klassen am Gym (By) sitzt nie (!) jemand der auch nur eine einzige 5 mal bekommen hat. In der Grundschule meiner Tochter ist in 4 Jahren einmal eine Schülerin du chgefallen…sie konnte kein Wort Deutsch sprechen bzw. verstehen.

Wenn ich bewerten dürfte, welche SuS in By ans Gymnasium kommen, würde ich eine Note 5 verteilen. In der Großstadt sind das nämlich zu 1/3 Mittelschüler mittlerweile, die trotzdem nur 1 und 2 in der 4. Klasse erhalten haben.

Ich persönlich mache mündliche Noten auf folgende Art:
Jede Doppelstunde werden 2 SuS von mir bekannt gegeben, die benotet werden. In Mathe nach den drei Kategorien Fachlicher Inhalt – Sprachliches – Formale Aspekte (Gewichtung 3:2:1). Es zählen alle Situationen im Unterricht dazu… Unterrichtsgespräch, Vorstellung, Partnerarbeit, individuelle Nachfragen am Platz etc.
In der nächsten Doppelstunde geht es nochmal für die gleichen SuS ran.

Das wissen die SuS und Eltern und können es auf der Lernplattform nachlesen mit Beispielen und Erklärungen. Mitarbeit ist hierfür unwichtig, mir geht es um die Qualität, nicht Quantität.

Bisher fand es die Mehrheit sehr gut.

potschemutschka
8 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Wie sehen Sie das beim Elektriker, der macht vielleicht nur einen einzigen Fehler bei der Verkabelung, oder ein Chirurg bei der OP? Kann aber in diesen Fällen tödlich enden!

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Da kann ich nur hoffen, dass Ihr Elektriker ein
perfekter Rechtschreiber ist. Haben Sie schon mal in den Sicherungskasten geschaut? Und es soll auch Mediziner geben, die sagen, perfekte Rechtschreibung sei nicht so wichtig.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Am besten jedem vom Führerschein abraten, der ein paar Fehler beim Klavierspielen macht.

potschemutschka
8 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

@Cornelia
Es geht nicht nur um Rechtschreibung, sonder darum wie, ob und nach welchen Kriterien Leistungen bewertet werden und welche und wieviele Fehler wann noch zu tolerieren sind.

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das ist vollkommen klar , das sehe ich ja für weiterführende Schulen genauso wie Sie
Aber in Grundschulen, (die ja im Artikel auch mitgemeint sind), gibt es eben die genannte Problematik sehr wohl, sie wird aber in ihrer Brisanz oft nicht richtig erkannt. Dabei geht es eben oft um Rechtschreibleistungen. Es betrifft nicht alle Bundesländer gleich. Das schürt doch die Unzufriedenheit der Eltern! Und es geht überhaupt nicht immer darum ,dass das Kind aufs Gymnasium kommt.

mama51
8 Monate zuvor

Mimimimi,..

Wäre ich damals nicht „sitzen geblieben“, hätte ich den versäumten Lehrstoff nicht nachholen können und hätte wohl kein Abitur abgeschlossen,… kein Lehramtsstudium, …Nichts, von dem ich geträumt hatte, wäre möglich gewesen.
Aber vielleicht hatte DAMALS „Sitzenbleiben“ weniger einen pädagogischen Stellenwert, es drehte sich eher um „Wissen und Können“ und um Leistungen. Und um die Haltung zu Schule, Unterricht und beruflichen Zielen.

Heinz
8 Monate zuvor

Wo fange ich an:
-Jedes Jahr (manchmal auch jedes halbe Jahr) die gleiche Diskussion. Schade nur, dass für einige Eltern schlechter Kinder solche Behauptungen mittlerweile als Entschuldigung für alles hinhalten müssen. Ist glaube ich so eine Art Schutzfunktion, muss man sich halt nicht mit den Noten der Kinder auseinandersetzen, da sie ja sowieso nicht aussagekräftig und ungerecht sind.
„Gute Noten verleiten Eltern und Schüler zu falscher Zufriedenheit, schlechte Noten zerstören ein positives Selbstwertgefühl und produzieren damit erst Versager“ Das mit den guten Noten ist wieder so typisch deutsch. Man darf bloß nicht mit dem zufrieden sein, was man hat oder was erreicht wurde, sondern man muss um jeden Preis das Maximale herauskitzeln, ich glaube dass das viel mehr das Selbstwertgefühl zerstört. Ebenso die Tatsache, dass man sich häufig nicht an Schulformempfehlungen hält, weil die Grundschule den kleinen Einstein im Kind nicht entdeckt hat. Es gibt wirklich Kinder, die über den Karawanen Effekt an einer höheren Schulform mehr lernen, auch wenn sie immer schlecht sind. Aber zu welchem Preis??? Was tut man den Kindern damit bitte an?
-Im Übrigens sagen Noten in gewissen Bereichen sehr wohl etwas aus. In M/D/E sagen sie im Grunde aus: „Wenn es genauso weitergeht (unabhängig, woran es liegt), wird ihr Kind die Abschlussprüfung schaffen oder eben nicht“ und das ist nicht zu vernachlässigen! In den Nebenfächern sagt eine 5 in der Regel aus, dass betreffende Schülerin einfach keine Lust hatte, nichts gemacht hat oder sonst was, jedenfalls gibt es in meiner Schulform schon lange keine 5 mehr in nem Nebenfach, wenn man bemüht ist, egal wie viel man kann, oder wie überfordert man ist.
-Der richtige Umgang von Seiten der Eltern mit Noten ist einfach gefragt. Eltern, denen es vollkommen egal ist, werden ihre Kinder entsprechend erziehen, dass die Schule keinerlei Wichtigkeit hat und die Kinder dies übernehmen. Eltern die auf Noten vollkommen überzogen reagieren, werden ggf. dafür sorgen, dass das Kind psychisch unter Noten leidet oder irgendwann einfach dicht macht. Ein gesunder Mittelweg ist gefragt und ist einfach Aufgabe der Eltern und der Erziehung.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Wenn man sich nur über die Noten definiert, ist es klar, dass das Selbstwertgefühl sinkt oder gar „zerstört“ wird, wenn sie nicht so wie erwartet ausfallen. Oft sind hier auch die Eltern das Problem, die den Noten so viel Bedeutung beimessen, das ist ein Teufelskreis! Und wer sich generell nur oder vor allem über Schulnoten definiert, hat von vornherein schon ein Problem gehabt. Auf der einen Seite wird immer gesagt, Schule soll auch aufs Leben vorbereiten, auf der anderen Seite soll aber nicht bewertet werden, soll es keine Hindernisse geben, die es zu überwinden gilt, darf es keinen Druck geben und alles soll nur Spaß machen. Völlig lebensfern in meinen Augen.
Und wenn es keine Noten sind, muss es irgendeine andere Form der Bewertung sein, wie will man sonst feststellen, ob ein Kind das Klassenziel oder einen bestimmten Abschluss erreicht hat?

Hermine
8 Monate zuvor
Antwortet  Katinka

Das sehe ich auch so, aber es gibt auch viele Schulen, die zwar sagen, jeder soll die Möglichkeit haben, aber gleichzeitig solch einen Druck ausüben und es deutlich äußern, dass eine 3 vor dem Komma als Schmitt bei einer Klassenarbeit als sehr schlecht gilt. Das rüttelt dann sehr heftig an dem Selbstwertgefühl bei Kindern und Jugendlichen, wenn von Lehrern vermittelt wird eine 2 geht noch, aber selbst eine gute 3 ist kritisch zu sehen. Der Ehrgeiz der Schulen nur gute Abschlüsse zu haben scheint mir zu wachsen und wenn dann die Eltern das auch so sehen, dann kommt es dazu, dass auch Schüler keine Noten mehr wollen.

Hermine
8 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Warum heißt es „Eltern schlechter Kinder“. Diese Bewertungen finde ich weder gut noch oassend. Unsere Tochter hat gute Noten, aber das Problem sehe ich nicht unbedingt in den Noten, sondern eher mit der verbundenen Anerkennung, Lob, in der Grundschule oft auch vor der Klasse, Einser Kinder werden hervorgehoben, obwohl manche 3er, 4er oder auch 5er härter erarbeitet sind. 1er Kinder bekommen bei der Zeugnisvorlage den Eintritt ins Kino, ins Freibad, Einkaufsgutscheine geschenkt. Vielleicht sind deswegen viele Eltern gegen Noten, weil nur noch die sehr guten Kinder in vielen Schulen etwas zählen. Und ja, manchmal sind Noten unfair. Das Leben ist nicht fair, aber trotzdem ist es ungerecht, wenn in der Grundschule das eine Kind mit 1,1,2 die 1 auf Zeugnis bekommt, weil es das Einserkind ist und das andere Kind mit 1,1,2 die 2, weil es nicht zum Klassenbesten von Lehrkräften erkoren wurde. Wenn dann Lehrer an weiterführenden Schulen noch sagen, wir werden den Unterrichtsstoff schwerer gestalten, damit nur die guten auf der Schule bleiben, ja dann bist es fast nur noch Abschlüsse mit einer 1 vor dem Komma. Das ist das frustrierte an den Noten

Cornelia
8 Monate zuvor
Antwortet  Hermine

….Einser Kinder werden hervorgehoben, obwohl manche 3er, 4er oder auch 5er härter erarbeitet sind…..

Danke für Ihren Kommentar. Das ist gerade in der Grundschule ein Problem, das kaum gesehen wird. Die Kinder leiden, sie lassen es sich aber nicht anmerken, weil sie sich schämen. Viele Eltern meinen, sie müssten noch mehr Druck ausüben, dann würde es besser. Das macht die Gesamtsituation oft noch schlimmer.

Heinz
8 Monate zuvor
Antwortet  Hermine

Sowas gibt es an meiner weiterführenden Schule definitiv nicht. Keine Gutscheine, keine Hervorhebung garnichts. Ich kenne jemanden, der jedes Jahr das beste Zeugnis mit einer kleinen Überraschung prämiert, ist allerdings auch die einzige Person in unserem Kollegium, macht sonst niemand (aus gutem Grund, wie ich finde).

Arthur
7 Monate zuvor
Antwortet  Hermine

„Das Leben ist nicht fair, aber trotzdem ist es ungerecht, wenn in der Grundschule das eine Kind mit 1,1,2 die 1 auf Zeugnis bekommt, weil es das Einserkind ist und das andere Kind mit 1,1,2 die 2, weil es nicht zum Klassenbesten von Lehrkräften erkoren wurde.“

Das ist schlicht verboten! Punkt. Dagegen muss man vorgehen, ist aber ein individuelles Problem und keines in der Breite… da würde es sonst viel mehr Sch**** regnen. Hoffe ich…

„Wenn dann Lehrer an weiterführenden Schulen noch sagen, wir werden den Unterrichtsstoff schwerer gestalten, damit nur die guten auf der Schule bleiben, ja dann bist es fast nur noch Abschlüsse mit einer 1 vor dem Komma.“

Wir haben Durchfallquoten an weiterführenden Schulen von unter 4% (finde Durchfallen in unserer Art bescheuert) und zwar über Jahre hinweg konstant. Das ist nicht der Grund für immer mehr Einser vor dem Komma bei Abschlüssen. Eher dass das Niveau beständig sinkt! Vergleichen Sie Abschlussprüfungen und ihre Bewertung, dann sieht man es recht deutlich.

Canishine
8 Monate zuvor

Es tut mir leid, aber ich bin bei einem solchen unkonstruktiven Beitrag geneigt, jeden einzelnen Satz in Frage zu stellen, obwohl ich den Wunsch nach einer individuellen Förderung jedes einzelnen Kindes sicherlich teile.
Das Schulsystem ist beileibe nicht perfekt, aber diese Ansammlung von Klischees, Behauptungen und scheinpsychologischen Schlüssen wird diesem sicherlich nicht gerecht.
Man erreicht durch dieses grundlegende Infragestellen keine Verbesserungen, sondern man muss sich schon die Mühe machen, einzelne Entwicklungsschritte zu gehen, auch wenn die Ungeduld einen zur großen Revolution treiben will (und jedes Jahr „Schule ganz neu gedacht“ werden soll).

Rüdiger Vehrenkamp
8 Monate zuvor

Als Elternteil habe ich selbst nach wie vor einen eher konservativen Blick auf die Schule und finde das Notensystem gut. Meine Kinder haben es auch „nur“ auf die Realschule (bzw. das dortige M-Niveau in BW) geschafft, können aber nach der 10. Klasse in eine Ausbildung starten oder die weiterführende Schule besuchen.

Soweit mir bekannt, bleibt man wegen einer 5 im Hauptfach nicht sitzen. Und wer doch eine 5 zu viel hat, müsste nach oben genannter Logik meiner Elternkollegen aus Bayern gewiss soviele Stärken in anderen Fächern ausspielen können, um mangelhaft benotete Fächer ausgleichen zu können. Vielmehr zeigt man den Jugendlichen doch eher auf, sich eben auch mal anstrengen zu müssen und durchzubeißen, um ein Ziel zu erreichen. Das Leben ist nicht immer eitler Sonnenschein, selbst wenn uns das Reformpädagogen gerne weißmachen wollen. Was für eine Schule soll es sein, wenn sie darauf nicht vorbereitet? Wem es wichtig ist, setzt sich eben auch mal für unliebsame Fächer hin und lernt.

Natürlich sieht man eine Entwicklung, wenn das Kind anstatt 30 Fehler nur noch 15 macht. Dennoch bleibt die Leistung schlecht. Wenn am Ende meiner Berufsausbildung als Gärtner nur noch 15 Blumen eingehen anstatt 30, werde ich mich in dem Job trotzdem nicht halten können. Eine Entwicklung ist doch in Noten durchaus abbildbar. Wenn ich jahrelang eine 5 in Biologie hatte, mich aber in Klasse 9 auf eine 4 steigere und im Abschlussjahr auf eine 3, dann zeigt dies doch: Ich zeige mehr Interesse oder habe mehr gelernt.

Die Weichspülerei muss endlich aufhören und der Leistungsgedanke bitte wieder in den Vordergrund rücken. Damit ist Deutschland viele Jahre sehr gut gefahren, wohingegen alle Reformen der letzten Jahre nichts wirklich besser gemacht haben. Oder?

Mel
8 Monate zuvor

„..Oder?“

Kommt darauf an, was man für sein Kind möchte. „Den“ Leistungsgedanken gibt es nicht. Ist jedoch eine Konzernkarriere geplant, dann ist ein Bewertungssystem mit Noten von Vorgesetzen, bzw. “ Führungskräften“ sinnvoll, geht ja im Betrieb so weiter.

Stephanie Zimmer
8 Monate zuvor

Er hat in allem Recht!
Unser Schulsystem demotiviert Kinder und Jugendliche,anstatt sie zu fördern und zu motivieren.

Heinz
8 Monate zuvor
Antwortet  Stephanie Zimmer

Ne, es ist dieser komische deutsche Gedanke, dass etwas, was man leistet oder kann, oder eine Note, die man erreicht hat, niemals genug ist. Dazu kommt dann noch der Gedanke, dass jeder alles erreichen kann, wenn er nur fleißig genug ist, was einfach falsch ist! Das in Kombination mit einer häufig vollkommen falschen Schulwahl, demotiviert Kinder, weil sie immer das Gefühl haben, schlecht zu sein.

Cecilia Fabelhaft
8 Monate zuvor
Antwortet  Stephanie Zimmer

Solche Aussagen gründen sich auf der Illusion, dass man immer alle motivieren und fördern könne. Das geht an der Realität vorbei. Man kann Förderung anbieten, aber sie muss auch angenommen werden. Es geht nicht ohne Mitmachen! Und daran hapert es manchmal, warum auch immer……

Man kann versuchen zu motivieren, aber es wird immer so sein, dass von 30 Schülern in der Klasse 25 jetzt lieber was anderes machen würden, als sich mit der Prozentrechnung zu beschäftigen oder oder oder… All die Reformen der letzten Jahrzehnte zielten darauf, wie Kinder mit mehr Spaß lernen und es ist dabei geblieben, dass sie sich praktisch alle am meisten über Unterrichtsausfall freuen, egal wie „spaßig“ der Unterricht bei dem Kollegen war.

Dass man nur mit Spaß gut lernen kann, ist eine Lüge. Leistungssportler sind der beste Beweis dafür. Ihr Training ist oft hart und anstrengend. Es fordert sehr viel Disziplin; Selbstdisziplin, Ehrgeiz und einen starken Willen.

mama51
8 Monate zuvor

„Man kann versuchen zu motivieren, aber es wird immer so sein, dass von 30 Schülern in der Klasse 25 jetzt lieber was anderes machen würden, als sich mit der Prozentrechnung zu beschäftigen oder oder oder…“

Wie sage ich es gerne schon beim 1. Ellternabend in der GS:
Ich kann Ihrem Kind theoretisch ALLES beibringen, nur eines nicht: WOLLEN!

Und wenn jemand partout nicht will (oft nicht nur in einem Fach), kann man es nicht schönreden, egal, ob mit Noten, ohne Noten, softigen Beschreibungen oder sonstigem (sorry!) Humbugg…
Außerdem:
Eine schlechte Leistung ist eine schlechte Leistung, völlig wurscht, auf welche Weise ich diese um- oder beschreibe!

Cuibono
8 Monate zuvor

Aber diese Eigenschaften sind ja auch in der Kritik. Alles soll leicht, sanft, ohne jede Anstrengung gelernt werden. Alles andere ist ganz böser Druck, der zu Traumata führt.

Der gesellschaftliche Zeitgeist empfindet jede Abweichung von weichgespültem lauwarmen Einheitsbrei, jede noch so kleine Enttäuschung der sensiblen, gestressten Kinder als Zumutung.
Das Motto ist „alle sind gleich gut“.

Was verkannt wird: Kinder wollen sich vergleichen und tun dies auch. Vielleicht sind die Online Games der letzte Zufluchtsort: dort geht es ausschließlich darum besser zu werden, das nächste Level zu erreichen, bei den anderen Gamern durch Leistung zu überzeugen.
Da das Gamen aber als Spaß-spielen interpretiert wird, ist Leistung hier noch erlaubt.

PFK
8 Monate zuvor

Das kann man schon so sehen, aber die Hochleistungssportler*Innen sind dann mit 30/35 halt auch leider viel zu oft ein Fall für das Pflegeheim, sterben an Herzinfarkten, Fehlernährung, schlechten Substituten/Proteinshakes/Doping, Leberschäden oder gehen am Krückstock.
Reizvoll! Nicht. Wie viele schaffen es denn da, was man da so Schaffen nennt? Und die, die das machen WOLLEN (intrinsisch:) die brauchen diese Schulnotenvergabe mit Noten dann auch nicht. Boah. Was nerven mich solchen schwarz/weiß Einlagen, die nur bis zum Siegertreppchen denken, aber alles was danach kommt mmh.
„Scheiß drauf ob dir die Hüfte danach abfault, du warst ein Mal auf 100 Metern Schnellster! Das entspricht einer 1. Deine Nieren machen schlapp weil du zuviel Hyper Hyper Ernährung eingefahren hast oder dein Cortisonspiegel echt mies ist? Toll wie diszipliniert du seit dem zur Dialyse gehst. Alle Stempel drin im Mutti Heft, das gibt ne 1. Aber irgendwie fällst du, seit du nicht mehr über die Stöckchen springst, auch der Allgemeinheit zur Last…; Was?, dir gefällt dein Kaffeeservice/Käsehobelpreis nicht, du bist aber ganz schön mäkelig“

Mmnh, war da auch nicht gerade irgendetwas mit den Bundesjugendspielen? Stimmt, egal ob du erste/r bist, hier steht nur: Teilgenommen.
Wenn das für’s Ego reicht, für den Rest des Lebens…

Schlechterdings reichen schon 2 Mal Sechsen, um das ganze Leben in Richtung Hölle einzustellen… am Besten von einem unmotivierten schlecht vorbereiteten halbseiden allgemeingebildeten naiven Lehrer/in, der vielleicht noch seine Oma pflegt, das dritte eigene Kind auf den Weg gebracht hat und unbedingt noch ein Haus bauen muss, ohne viel Erfahrung in anderen Lebensumfeldern und Bedingungen, die selbst ganz viel schöne tolle Einsen gesammelt hat und immer 20 €/DM dafür bekommen hat und immer alles richtig gemacht hat und und und ganz doll tolle ist, und mit seinem Vorbild erklärt, dass diese eigene, die einzig anzustrebende richtige Lebensweise sei (gibt es leider auch mehr als man es sich eingestehen kann)

Wenn man sagt, das spräche dann doch für Noten: Nein tut es nicht! Es steht für die Notwendigkeit eines völlig neuen/längst erforschten und bekannten Konzepts der Lehre, das einfach ums Verrecken nicht angewendet werden kann, egal wie viel besser es alle wissen!

Noten interessieren nach dem Schulabschluss niemanden, für die allermeisten höchsten noch für eine Studien/Ausbildungszulassung, sind aber nach der Noteninflation sowieso heiße Luft, dass kann man fürs Leben lernen, aber eben nicht in der Schule.
Bildung ist kein Automatismus für ein sinnvolles, erfülltes und auskömmliches Leben, ist aber auf jeden Fall einer der Zugänge zu allem, was mit Buchstaben und Zahlen zu tun hat, das würde ich nicht missen wollen, an jeden Menschen weiterzugeben, schon aus reinem Conditio Humana Selbsterhaltungstrieb.

TheTeacher
8 Monate zuvor

Ich kann dem BEV bei einigen Aussagen nicht zustimmen.

Dass Noten nicht die Begabung des Kindes widerspiegeln, würde ich unterschreiben. Wie soll das auch gehen, denn wir können die Begabung ja nicht aus dem Kopf auslesen und eine Bewertung aufgrund unseres Eindrucks wäre doch sehr unfair, oder? In Klassenarbeiten wird in meinen Arbeiten auch nicht mit den anderen Kindern verglichen, sondern bewertet, wie das Kind an diesem Tag die Aufgaben bewältigen konnte, die es bei optimaler Ausnutzung der zuvor bereitgestellten Mittel zum Erlernen von Fachwissen perfekt hätte lösen können. Ja nach Begabung muss für das Erlernen mehr oder weniger Zeit und Engagement aufgewendet werden. So kann Fleiß die fehlende Begabung etwas ausgleichen, aber Begabung ohne Fleiß führt eben mehrheitlich zu schlechten Ergebnissen. Die Sichtweise des BEV befeuert die leider häufig von Jungs verheerende Aussage, dass sie recht einfach besser abschneiden hätten können, wenn sie aufgepasst und gelernt hätten. Hätte, hätte, Fahrradkette… Begabungen gehören gefördert, aber ich kann nur Angebote schaffen, die von den Schülern (und Eltern) jedoch angenommen werden müssen.

Wiederholer schaffen es häufig leider nicht, ihren Basismangel zu beheben, der vorwiegend darin besteht, regelmäßig und verlässlich zu arbeiten. Dass Schule gar nicht so schwer, sieht man im Wiederholungsjahr. Dort können mit relativ wenig Mehraufwand deutlich bessere Leistungen erzielt werden. Die Zeit, die das Kind für den Wissenserwerb aufwenden muss, wird von außen zwangsweise erhöht und schon klappt einiges besser. Aber, wie bereits angesprochen, die Arbeitshaltung des Kindes verändert sich oftmals nicht, was im Folgejahr oder bereits in der zweiten Jahreshälfte wieder zu schlechteren Ergebnissen führt. Aber auch hier ist mein Einfluss begrenzt. Eltern und Schüler sind zu früh durch gute oder bessere Leistungen geblendet zufrieden, merken aber trotz Hinweisen nicht, dass das eigentliche Problem nicht gelöst ist. Ein Vorschlag: in bestimmten Fächern sozusagen „Niveauklassen“ einführen. Lernt ein Schüler in den ersten beiden Jahren in Englisch die Wörter nicht ausreichend, wird dieses Kind diesen Mangel nicht wieder aufholen können und auf Dauer schlechte Erfahrungen machen und Noten erzielen. Da wäre es sinnvoll, dass dieses Kind nur in diesem Fach „ein Jahr wiederholt“, also zurückgestuft würde, aber gleichzeitig in den anderen Fächern aufsteigt. Ich sehe für diesen Vorschlag aber keine durchführbare Möglichkeit, da große organisatorische Probleme aufträten und am Ende der Schullaufbahn ja eine Prüfung geschrieben werden muss. Da müsste man also das System ändern. Chance? Gegen 0%.

„Der BEV fordere deshalb einen guten Unterricht, der individuell fördert, und ein begabungsgerechtes System der Leistungsbewertung.“ Die Forderung des BEV nach gutem Unterricht ist berechtigt, aber wie kommen die darauf, dass der nicht stattfindet? Guter Unterricht schafft verschiedenartigen Zugang zum Wissenserwerb, aber es ist eben kein Wissenstrichter. Optimale individuelle Förderung ist eine Traumvorstellung, die nur gelingen könnte, wenn Lehrer sich um weniger Kinder kümmern müssten und ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt bekämen, diese vorzubereiten. Man kann noch so viele Abende, Wochenenden oder Ferien investieren, aber optimal wird das nach meinen Erfahrungen nie. Ich bin auch nur ein Mensch und mein Tag hat nur 24 Stunden. Kinder aufzugeben hört sich schrecklich an und kommt nicht oft vor, aber die begrenzte Zeit und Energie führt manchmal zu schweren und traurigen Entscheidungen. Soll ich mir beispielsweise schlecht vorkommen, wenn zahlreiche Eltern- und Schülergespräche, aufgestellte Pläne, Motivationsideen und Zusatzangebote keine Wirkung zeigen und ich deshalb diese vergebliche Arbeitszeit stattdessen in Kinder investiere, bei denen es Wirkung zeigt? Die Antwort: Früher ja, aber nach Jahren in der Realität deutlich weniger.

„Solange dies nicht gegeben sei, müssten Eltern Zeugnisnoten kritisch hinterfragen.“ Dass Noten kritisch hinterfragt werden, sehe ich nicht als Problem. Aber Zeugnisnoten grundsätzlich eher als willkürlich anzusehen wäre ein falscher Schritt. Ein Beispiel aus diesem Jahr: Eine Schülerin bekam eine vier im Zeugnis im Fach Französisch, welches sie selbstgewählt in diesem Jahr zum ersten Mal hatte. Der Französischlehrer wies im Verlauf des Jahres mehrmals darauf hin, dass die Arbeitsbereitschaft für einen erfolgreichen Spracherwerb nicht ausreichen würde. Am Ende kam die Note „Vier“ heraus, welche die Mutter hinterfragte. Im Gespräch mit Kind und Mutter, brachte das Kind einen einzigen Satz auf Französisch heraus, konnte so gut wie keine Vokabeln und verstand nicht einmal die sich das ganze Jahr an den Wänden befindlichen französischen Arbeitsanweisungen und Fragen . Mit solchen riesigen Lücken war und ist es mir ein Rätsel, wie das Kind überhaupt eine vier erreichen konnte. Als der Französischlehrer dann dazukam und die Mutter, die ihr eigentlich bekannten Noten sah, ruderte sie wieder zurück. Kritisch hinterfragen, ja, aber das war eine unnötige Zeitverschwendung.

„Nach ein paar Tagen Abstand solle dann eine ruhige und sachliche Analyse des Zeugnisses und des Lernverhaltens erfolgen. Ein Vertrag zwischen Kind und Eltern, wie es die Schwächen im nächsten Schuljahr verbessern kann, erspare so manche Diskussion und sei verbindlicher als bloße gute Vorsätze. „Schülerinnen und Schüler haben oft selbst die besten Vorschläge, wie sie ihre Leistungen verbessern können und was Sie dafür benötigen, dies sollte unbedingt mit aufgenommen werden“ Das ist der beste Abschnitt des Artikels, dessen Inhalts ich vollumfänglich zustimmen kann. Super wäre, wenn das nicht nur am Ende des Schuljahres passieren würde.

PFK
8 Monate zuvor
Antwortet  TheTeacher

Was für ein differenzierter Kommentar. Danke.

„Optimale individuelle Förderung ist eine Traumvorstellung, die nur gelingen könnte, wenn Lehrer sich um weniger Kinder kümmern müssten und ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt bekämen, diese vorzubereiten. Man kann noch so viele Abende, Wochenenden oder Ferien investieren, aber optimal wird das nach meinen Erfahrungen nie. Ich bin auch nur ein Mensch und mein Tag hat nur 24 Stunden. Kinder aufzugeben hört sich schrecklich an und kommt nicht oft vor, aber die begrenzte Zeit und Energie führt manchmal zu schweren und traurigen Entscheidungen. Soll ich mir beispielsweise schlecht vorkommen, wenn zahlreiche Eltern- und Schülergespräche, aufgestellte Pläne, Motivationsideen und Zusatzangebote keine Wirkung zeigen und ich deshalb diese vergebliche Arbeitszeit stattdessen in Kinder investiere, bei denen es Wirkung zeigt? Die Antwort: Früher ja, aber nach Jahren in der Realität deutlich weniger.“

Das ist m.E. die wichtigste Einsicht und daran können wir wider besseren Wissen nichts tun.

Dank für diesen Tragödien-Oscar geht deshalb raus an den/die Dienstherren, verängstigte Beamte, Nestlé, Verhaltensampelausdrucker und an alle Influencer*innen. Ohne euch hätten wir das nie geschafft… Schluchz.

Achin
8 Monate zuvor

Der Elternverband spricht einige wunde Punkte der bestehenden Bewertungsstruktur an. Das ist wichtig und richtig! Die Verbesserungsvorschläge allerdings – um es pädagogisch zu formulieren – bleiben bestenfalls nebulös:

„Der BEV fordere deshalb einen guten Unterricht, der individuell fördert, und ein begabungsgerechtes System der Leistungsbewertung.“

Wie soll dieser auf der Fläche eines großen Bundeslandes organisiert werden, mit welchen personellen und finanziellen Ressourcen? Auch der Vorschlag auf „Verträge“ zu setzen oder auf die Kinder und Jugendlichen basieren weder durch die reflektierte Praxis noch durch die empirische Erziehungswissenschaft:

„Ein Vertrag zwischen Kind und Eltern, wie es die Schwächen im nächsten Schuljahr verbessern kann, erspare so manche Diskussion und sei verbindlicher als bloße gute Vorsätze. „Schülerinnen und Schüler haben oft selbst die besten Vorschläge, wie sie ihre Leistungen verbessern können und was Sie dafür benötigen, dies sollte unbedingt mit aufgenommen werden (…).“

Als Vater geschrieben:
Was mache ich, wenn eines meiner jugendlichen Kinder die „Verbindlichkeit von Verträgen“ für sich nicht in Anspruch nimmt? Wo finde ich einen Beleg, dass „Schülerinnen und Schüler“ „oft selbst die besten Vorschläge“ haben? Hier wird eine refompädgogische Erzählfigur aus der Mottenkiste geholt, welche entwicklungspsychologische Fakten ignoriert.

Schade, dass der BEV in strukturellen Fragen offensichtlich kein ernstzunehmender Diskursteilnehmer ist.

Cecilia Fabelhaft
8 Monate zuvor
Antwortet  Achin

Diese Verträge sind lächerlich. Es ist reine Augenwischerei. Zumal nichts davon wirksam eingefordert werden kann. Außerdem erwecken sie den Anschein, man müsse in der Schule nur lernen, wenn man das vertraglich so vereinbart hat. Das ist aber nicht so. Man muss sowieso lernen, mitmachen, mitarbeiten … wie sehr man es tut, sagen die Bewertungen aus.

Solche vertraglichen Vereinbarungen erwecken außerdem den Anschein, dass es sich um einen Handel handelt. Schnell fragt die Gegenseite (Eltern/ Schüler), was sie denn dafür bekommen, wenn sie den Vertrag einhalten? Jeden 2. Freitag schulfrei?

Last edited 8 Monate zuvor by Cecilia Fabelhaft
Canishine
8 Monate zuvor

Etwa so: Ich lege mich vertraglich fest, dass ich mir jeden Abend die Zähne putze, wenn ich danach eine Tafel Schokolade essen darf.

PFK
8 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Oder so: Du musst nur die Zähne putzen, die du behalten willst. Und wenn es weh tut (Regieanweisung: Zahnarzt zeigt die Instrumente ca. 1 min.) knacken wir sie damit raus. Welcher Lehrer am Ende eines jeden Schuljahres die Faule-Zähne-Zahnfeechallenge gewinnt, bekommt einen kostenlose Beißschiene vom Zahnarzt angepasst 🙂

Mein_Senf
8 Monate zuvor

Pauschal zu behaupten, dass eine Wiederholung nichts bringt, ist falsch. Ich kenne genug Beispiele, in denen eine Wiederholung gut und wichtig war – auch ich selbst habe eine Ehrenrunde gedreht. Meine Noten hatten sich genau durch diese Wiederholung um einiges verbessert.

MeinSenf
8 Monate zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Nur zur Info:

Dies hat jemand anderes geschrieben als die Original MeinSenf, aber auch ich kenne viele Beispiele von erfolgreichen Ehrenrunden. Sind sie es nicht, liegt es häufig am Ausruhen auf den anfänglich erleichterten Bedingungen und dem unveränderten Lern- und Arbeitsverhalten der Schülys.

Katinka
8 Monate zuvor
Antwortet  Mein_Senf

Es kommt, denke ich, einfach sehr auf die Gründe an. Bei längerer Krankheit / vielen Fehltagen oder schlechter Arbeitshaltung, die man dann aber verbessert, kann eine Wiederholung viel bringen. Werden die Ursachen des nicht-Bestehens nicht angegangen, bringt es wenig.

Simon
8 Monate zuvor

So ungerecht sind Noten nun nicht. Ich verwende in allen Klassen und Kursen den gleichen Notenschlüssel, eine Fünf gibt es zum Beispiel ab 20% der Bewertungseinheiten. Die Note ist also mehr kriterienbasiert, denn um ein Vier zu erreichen, sollte man ein paar der Grundaufgaben lösen können. Ungerecht wäre es, wenn man den Schlüssel anhand des Durchschnitts der Klasse festlegen würde.

Meistens haben die Schüler, die durchfallen mehr als zwei Fünfen und selbst die, die nur zwei Fünfen haben glänzen in der Regel auch nicht in den anderen Fächern. Um eine Fünf zu erreichen im Jahreszeugnis muss nun wirklich sehr viele Fünfer und Sechser in einem Schuljahr sammeln, da reichen ein paar Vierer und man ist „gerettet“. Soll heißen: Ein Fünfer entspricht einer wirklich sehr schlechten Leistung und ist mit großen Lücken verbunden. Sollte man also jetzt zwei Fünfer in Englisch und Mathe haben, dann ist ein Wiederholen sinnvoll. Gerade weil man die anderen Fächer schon gehört hat, kann sich das Kind auf die zwei Problemfächer konzentrieren und die Lücken ohne Stress füllen.

Für Kinder, denen man zutraut in zwei Fächern die Lücken zu stopfen bzw. die Gründe für die Fünfen vielleicht anders gelagert sind, gibt es die Möglichkeit des Vorrückens auf Probe (Beschluss durch die Lehrerkonferenz), von der auch wenn es sinnvoll erscheint Gebrauch gemacht wird. Zudem gibt es meist die Möglichkeit einer Nachprüfung am Ende der Sommerferien, bei denen Fünfer in Nebenfächern gut ausgebügelt werden können und ein Vorrücken dann trotzdem möglich ist.

Mein Eindruck ist eigentlich der, dass diejenigen Kinder, die wiederholen müssen, auch wirklich wiederholen sollten bzw. manchmal auch einfach an der falschen Schulart sind. Die Enttäuschungen bei letzteren Kindern ließen sich durch einen Schulwechsel ganz einfach verhindern.

Finagle
8 Monate zuvor

Noten zeigen nur, wie ein Kind beim Vergleich mit seinen Klassenkameraden abschneidet.“

Das sollte bei der verlangten kriteriengestützten Notenvergabe nicht der Fall sein.

„Sie zeigen nicht, was ein Kind kann und erst recht nicht, wie es sich entwickelt hat.“

Ersteres sollen besagte Kriterien absichern, letzteres wird in der Tendenzgewichtung des zweiten Halbjahres berücksichtigt.

„Noten seien weder objektiv noch könnten sie den Lernfortschritt belegen.“

Nicht verwunderlich. Oftmals können die SuS nicht mal ihren Lernfortschritt belegen. Gelingt nicht mal Erwachsenen. Fragen Sie mal Rederendare und ihre Seminarleitungen hinsichtlich des ominösen Kompetenzstandes. Und dort werden nicht mal Noten, sondern phrasenreiche Worthülsen gereicht.

„Ein Kind, das statt 30 Fehlern nur noch 15 mache, habe enorm dazugelernt, aber immer noch eine Sechs.“

Eine Note in einem Fach – nehmen wir mal Mathematik – macht auch eine Aussage über das mathematische Können des Kindes und nicht über seinen Lernzuwachs. Mathematisch ausgedrückt, geht es um das x und nicht das delta-x. Der Arzt misst auch den Absolutwert der Körpertemperatur und nicht den Temperaturunterschied zur letzten Untersuchung. Aber wenn es tröstet, ist die Sumne aller Lernzuwachse ja im Ststus Quo Wert enthalten.

„Ein solches Bewertungssystem kann man doch nicht ernst nehmen!“, sagt Löwe.

Sorry, aber eine derartige Kritik kann ich nun wieder nicht ernst nehmen.

Wenn die Noten etwas über die jeweiligen, vorliegenden Fachkompetenzen aussagen sollen, dann haben Progressionsbemessungen dort nur als Zünglein an der Waage bei Ganzjahresnoten etwas verloren. Wenn die Noten lieber die Zuwachsrntwicklung abbilden sollen, herzlich gern, aber dann möge man mir dann nicht später ankommen und mich fragen, warum der Abiturient nicht ableiten kann, wo er doch ne 2 in Mathe hat. Na, weil ganz grossartig in Q1 Bruchrechnung und Rechnen mit rationalen Zahlen, in Q2 Potenzen und Wurzeln, sowie proportionale und anti-proportionale Zuordnung, in Q3 dann lineare und quadratische Funktionen und Q4 einstufige Zufallsexperimente gemeistert hat – etwas, dass er vorher nicht im Ansatz beherrschte… bei dieser Progression hat er dann in 4 Jahren Studium dann auch Ableitungen drauf.

„Ebenso sei das Sitzenbleiben falsch.“

Ich verstehe die Argumentation, halte sie aber zunehmend ebenso für falsch. Es mag wohl sein, dass es dem Einzelfall persönlich nicht hilft. Ich lehne mich aber mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass hier der Effekt auf andere unterschätzt wird. Ich erlebe jedenfalls, dass den Kids Noten oftmals egal sind. Wenn das Elternhaus denen keinen Stellwert verleiht, die Schule tut es längst nicht mehr. Man lässt SuS konsequenzlos mit ggf. Förderplänen und Gesprächen und ihren Fachlücken alleine, erwartet von den Lehrkräften dann die immer größer werdenden Wissenslücken durch differenzierte Lernangebote zu schließen, um dann dennoch standardisierte, aber bitte wertschätzende Noten zum Wissensstand bei gleichzeitige Berücksichtigung der individuellen Entwicklung zu geben. Nur um sich dann umzudrehen und sich darüber bitterlichst zu beklagen, dass die heutigen Abschlüsse nichts mehr aussagen, weil die Absolventen den mit den Abschlüssen und Noten einhergehenden Erwartungen nicht mehr gerecht würden.

Frage: „Wie praxisfern und paradox zwischen Ideologie und Ideal verspannt kann die Vorstellung von Schule in Deutschland noch werden?“ – Deutschland: „Ja!“

„Was nützt es dem Schüler, zehn Fächer, in denen seine Leistung ordentlich war, noch einmal ein ganzes Jahr lang durchzukauen, nur weil er in Geschichte und Englisch Lücken hat?“, fragt Löwe.

Oh, my sweet summer child! Ich ja keine Ahnung, in welcher behüteten Savanne der Löwe so grast, aber meine Realitätshyäne sieht da anders aus und wälzt sich angesicht dieser Beispiele vor hysterischem Lachen im Staub. Ich habe in den letzten 10 Jahren mit Freuden solche Zeugnisse ausgestellt und in das nächste Jahr geschickt. Ich spreche hier von Zeugnissen, wo von 12-14 Fächern mitunter nur in zwei Fächern KEIN Ausfalle vorliegt. Da werden SuS versetzt, die einen Notenschnitt von 5,0 oder schlechter haben. Sorry, aber das nenne ICH jetzt mal volkswirtschaftlichen Unsinn. Und um es deutlich zu machen: das sind pro Klasse mindestens 2-4 SuS, Tendenz steigend. Fragt man die SuS, was sie von Sitzenbleiben halten, erhält man mehrheitlich Antworten zwischen „Fände ich gut, dann hätte ich die Chance das besser zu machen.“, „Wäre wohl gut, ich schätze, ich brauche den Druck.“ bis „Oh, scheisse, nein! Dann müsste ich ja was tun!“ Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

Biene
8 Monate zuvor
Antwortet  Finagle

Genial!

Ich möchte ergänzen: Es gibt auch Helden, denen ist es egal, dass sie ein „Schuljahr classic“ (Wiederholen) machen. Wenn sie dann 8 Wochen vor den Zeugnissen erfahren, dass die Fächer, in denen sie durch, nennen wir es, Unwissen basiertes Verhalten, Negativmotivation und fast schon fleichenhaften Fleiß gefallen, wichtig für das Vorrücken sind, sagt das über diese spezielle Schülerschaft schon eine Menge aus.
Es sei an dieser Stelle darauf hin gewiesen, dass diese Herrschaften zum Teil auch die Chance, die sie durch das Wiederholen des Schuljahres bekommen, nicht nutzen. Die jenigen, die es nutzen, sind auf jeden Fall besser am Ende als sie es evtl. zuvor erwartet hatten.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Finagle

Wenn ein/e/* Lehrer*in einen überdurchschnittlich guten Mathekurs hat und die Normalverteilung in Gefahr: Nehmen wir mal an die Hälfte der Klasse schreibt eine 1 wird das von JEDER Lehrer*in zurechtgefrickelt bis es halt wieder stimmt (die Arbeit war zu einfach). Oder umgekehrt, schwacher Kurs , die Arbeit fällt grottig aus und man muss bei der Schulleitung antanzen wegen Genehmigung , die Wahrscheinlichkeit das die nächste einfacher sein wird: 100% (die Arbeit war zu schwer). Wer was anderes behauptet lügt schlicht und ergreifend.

Finagle
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Dann habe ich eine Ausnahme-Schulleitungsteam, was zwar Reflexionen verlangt, aber bei entsprechender Aufarbeitung als Lehrer und mit den Lerngruppe, LEKs, Klassenarbeiten und Klausuren mit einem bis zu 2/3 Ausfall-Ergebis abgesegnet hat. Wohlgemerkt, es muss nachgewiesen werden können, dass die SuS diese Leistung erbringen aufgrund des Unterrichts und der Klausurvorbereitung hätten erbringen können. Oftmals reicht dazu das Schreiben einer Probearbeit im Vorfeld von analogem Schema.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Finagle

Ja ist eine absolute Ausnahme.

Biograph
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Ich scheine dann ebenfalls eine solche Ausnahme-Schulleitung zu haben…

Herbstzeitlose
8 Monate zuvor

Die gute Argumentation für und wider Schulnoten möchte ich durch folgenden Aspekt erweitern: Es gibt Unterrichtsthemen und Unterrichtsmethoden, die unter dem Druck, Noten vergeben zu müssen, schwer umsetzbar sind. Man denke an einen praxisorientierten Musikunterricht, bei dem es darum geht, Kinder musikalisch zu aktivieren und Hemmnisse abzubauen. Und kann man Demokratiefähigkeit durch Benotung erreichen? Ganzheitliche offene Unterrichtsformen, die viel Raum für interaktive Begegnungen und Lernen auf vielen Ebenen ermöglichen, werden kaum justitiable Noten abwerfen.

PaPo
8 Monate zuvor

Die beiden Funktionen von Schule sind einerseits eine Sozialisationsfunktion, andererseits die Qualifikations-, Selektions- und Allokationsfunktion, beides auh i.S.e. autopoietischen Leistungsgesellschaft. Der BEV möchte dies offenbar unterminieren.

Herbstzeitlose
8 Monate zuvor

Das Nicht-Versetzen generell als „volkswirtschaftlichen Unsinn“ abzuurteilen, halte ich für kontraproduktiv. In den ersten beiden Grundschuljahren werden die Grundlagen für die gesamte Schullaufbahn gelegt. Wenn man Lernlücken oder Entwicklungsrückstände im Lesen, Schreiben oder Erstrechnen ignoriert, ist das Schulversagen vorprogrammiert. Die Wiederholung eines Schuljahres zur richtigen Zeit kann viel persönliches Unheil verhindern und volkswirtschaftlich durchaus sinnvoll sein.

Uwe
8 Monate zuvor
Antwortet  Herbstzeitlose

ALLE Untersuchungen weisen darauf hin: Sitzenbleiben ist sinnlos. Sollte alleine schon deswegen einleuchten: Eine/e/* Schülerin die das Schuljahr wiederholt weil der Chemielehrer und die Mathelehrerin ihr eine 6 gegeben haben , wiederholt die jetzt Mathe und Chemie? Nö alles und das müsste sogar dem allergrößten Vollidioten auffallen wie unfassbar behämmert das ist.

potschemutschka
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Welche Lösung schlagen Sie für solch einen Fall vor?

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor
Antwortet  Uwe

Bitte, ein wenig Interpunktion – außerhalb von Schrägstrichen und Asterisken – würde helfen, den Text lesen und verstehen zu können.

Lisa
8 Monate zuvor

Ich glaube, den Leuten ist nicht bewusst, was eine Note aussagt. Sie ist eine Momentaufnahme dessen, was mir der Schüler gerade zeigt oder zeigen will. Ich kann weder Begabung noch die Person messen. Wirklich fatal ist jedoch diese Gliederung der Schüler nach Klasse 4. Denn da fühlen sich die Kinder klassifiziert und das mit Recht! Einem kleinen Bayern, der als Ferienkind bei uns war und heulte, dass er mit 3,00 nur Hauptschule durfte, konnte ich dann sagen: Bleibe doch hier, in Schleswig Holstein darfst du Realschule. So sollte es einfach nicht sein. Es geht ja nicht um Riesenunterschied muss man wissen, sondern um 2,5 oder 2,6. Ich selbst bin damals mit meinem schlechten Zeugnis nicht auf die Realschule gekommen. Und die externe Prüfung habe ich mit einer glatten 6 in Mathematik versemmelt. Der damalige Rektor hat mich trotzdem auf Probe aufgenommen. Ich habe diese und das Gymnasium dann als Schulbeste abgeschnitten. Mittlerweile gilt aber, dass ein Hauptschüler auf Grund des gesunkenen Niveaus den Stoff des Gymnasiums nur sehr bedingt noch aufholen kann. Ihm fehlen nicht 2 Jahre sondern vermutlich 4 oder 5.

Blau
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Lösung heißt Gesamtschule

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Oder Gemeinschaftsschule wie in Schleswig-Holstein. Allerdings sollte nur bedingt binnendifferenziert unterrichtet werden.

Cecilia Fabelhaft
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Ich finde auch, Noten werden zu sehr verstanden als ein „So ist es!“. Noten sind aber nur eine Momentaufnahme „So ist es diesmal gelaufen!“ Es kann beim nächsten Mal anders laufen. Sofern man im ganzen Schuljahr nicht nur 1 Note vergibt/bekommt, bildet sich ein Durchschnitt, der dem „So ist es!“ nahe kommt und näher. Verantwortungsbewusste Lehrer wissen auch Ausschläge nach oben und nach unten entsprechend einzustufen.

Noten müssen nicht akribisch genau mathematisch berechnet werden. Darauf wird immer wieder hingewiesen! Ein erfahrener Lehrer könnte jedem Schüler eine passende Zeugnisnote geben, ohne jemals zwischendurch eine Note gegeben zu haben. Die „Zwischennoten“ brauchen wir nur für die Eltern, die sonst unsere „Gesamtschau“ anfechten bzw. infragestellen würden („Sie mögen mein Kind nicht!“).

Last edited 8 Monate zuvor by Cecilia Fabelhaft
ed840
8 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Dafür dass in SH das Schulsystem so toll ist, sind die Quoten junger Menschen, die dort ohne Schul- oder Berufsabschluss bleiben aber im Bundesvergleich schon überdurchschnittlich hoch. Bayern weist da trotz seines Schulsystems die niedrigsten Quoten auf und liegt auch in den Schulleistungsvergleichen zusammen mit Sachsen an der Spitze. In Bayern ist nach der 4 Klasse auch nicht Ende Gelände, das System bleibt weiterhin durchlässig. Auch über FOS/BOS kann man dort noch eine Studienberechtigung erwerben. Das schaffen auch viele. Zu den ca. 35.000 Abiturienten vom Gym, kommen in BY noch ca. 6000 von FOS/BOS und ca. 16.000 mit Fachabi dazu. Dass es in Schleswig Holstein noch Hauptschüler und Realschüler gibt, wusste ich nicht. Ich dachte, es gäbe dort nach der Grundschule nur Gemeinschaftsschulen und Gymnasien. Auf welcher Grundlage die Kinder in SH nach der 4. Klasse auf die jeweilige Schulart aufgeteilt werden, weiß ich nicht.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Die Quote der „Schulabbrecher*innen“ ist in SH so hoch, weil Förderschüler*innen als „Abbrecher*innen“ gezählt werden.
In vielen anderen BL jedoch erhalten diese nach neun Jahren einen Förderschulabschluss und fallen NICHT in die Gruppe der „Abbrecher*innen“.

ed840
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Überzeugt mich nicht. In der Bertelsmann-Studie zu Jugendlichen ohne Schulabschluss wurden bayerische Förderschüler ebenfalls als „ohne Abschluss“ gewertet. Bei der Quote der jungen Menschen ohne Berufsabschluss spielt das dann sowieso keine Rolle mehr.

DerechteNorden
8 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Ich habe das dort in der Studie nicht gefunden.

ed840
8 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Dass die Bertelsmann-Studie nur Hauptschulabschlüsse oder vergleichbare Niveaus wertet, steht dort schon zu lesen. Dass in Bayern fast 50% der Jugendlichen ohne Abschluss von Förderschulen stammten, kann man dort ebenfalls leicht finden. Dass in Schleswig Holstein fast 75% der Jugendlichen ohne Abschluss von Gemeinschaftsschulen stammen ebenfalls. Die Quoten junger Menschen ohne Berufsabschluss sind auch nicht schwer zu finden.

Blau
8 Monate zuvor

So ein Quatsch. Noten vergleichen nicht nur (das sogar noch am wenigsten), sie beurteilen die Entwicklung und die erreichten Kompetenzen. Wer hat den Eltern erzählt, dass Noten v.a. zum Vergleich da sind? Sind es nicht v.a. wir Eltern, die immer ihre Kinder mit anderen vergleichen? Als Lehrerin vergleiche ich wesentlich weniger.

Melissentee
8 Monate zuvor

Inzwischen muss man auf alles gefasst sein, wenn man sich pro Noten äußert. Der Fehler liegt meines Erachtens hier:

Wo früher eine 3 für die ganze Familie eine grundsolide Note war, vielleicht mal mit dem Kommentar versehen, dass es mit etwas mehr Anstrengung auch hätte eine 2 werden können, ist die für viele Eltern ein Weltuntergang, der dem Lehrer und weniger dem Kind angelastet wird. Viele Eltern wissen entweder, dass sie bei der Schulform zu hoch gegriffen haben, dann ist Druck im Kessel.

Und wenn 50% der Kinder aufs Gymnasium gegen, dann soll das eigene Kind auch hin. Die anderen Abschlüsse sind so entwertet, dass sie bei Eltern die blanke Angst auslösen.

Mein Credo: Niveau am Gymnasium anheben, die übertrittsquote zum Wohl der Kinder senken, die anderen Abschlüsse dadurch aufwerten und ein engmaschiges System der Förderung und höherstufung etablieren, wenn die Noten gut sind.

Georg
8 Monate zuvor

In Wahrheit geht es dem Elternverband wohl um den einfacheren Weg zum Gymnasium (daher keine Noten) und dem dortigen Verbleib der Kinder (daher kein Sitzenbleiben).

GriasDi
8 Monate zuvor

Zitat:
„Ein Kind, das statt 30 Fehlern nur noch 15 mache, habe enorm dazugelernt, aber immer noch eine Sechs“
Wenn ich ein schlaues Kind bin und gute Noten haben möchte, mach ich zu Beginn des Schuljahres absichtlich ganz viele Fehler, damit ich mich auch im restlichen Schuljahr nicht anstrengen muss und trotzdem gute Noten bekomme, weil ich mich ja so gesteigert habe.

Ein Bauingenieur, bei bem zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn 30 Brücken eingestürzt sind und jetzt nur noch 15, hat doch enorm dazugelernt, …

GriasDi
8 Monate zuvor

Hoffentlich machen bald alle Unternehmen und Unis Aufnahmeprüfung.

Finagle
8 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Es wird ihnen wohl kaum mehr anderes übrig bleiben, wenn sie tatsächlich an Fachkompetenz interessiert sind.

GriasDi
8 Monate zuvor
Antwortet  Finagle

Und dann wird das Gejammer noch größer, da jedes Unternehmen andere Schwerpunkte setzt. Ich freue mich schon darauf.

Georg
8 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Beim heutigen Abitur wird das unausweichlich werden. Nur ist so eine Prüfung noch viel mehr eine Momentaufnahme als jede Zeugnisnote. Aber wer etwas fordert, dem könnte etwas eigentlich Unbeabsichtigtes gewährt werden.

447
8 Monate zuvor

Es ist einfach ermüdend.

Die Abschaffung von Noten ist natürlich leistungsfeindlicher Unsinn – die Forderung überrascht mich daher in keinster Weise.

Da gehört noch Beschleunigung aufs Gleis, damit der Zug nachher schön scheppert: Noten abschaffen, alle, jetzt!

Witzig:
1. Schulabschlüsse faktisch zur Hälfte abschaffen: Notendruck steigt, ohne Abitur ist man eh schon im Nachteil, weil es jeder hat.
2. Medizin gegen die Krankheit: Mehr vom Gleichen! Also: Noten hochjazzen, 1,0-Abiture an jeder Ecke. Folge: Notendruck steigt weiter.
3. Jetzt: Noten ganz abschaffen! Folge: Es wird auf Schule, Namen, soziale Herkunft/Schicht geschaut werden, Assessment-Center demnächst auch für Regaleinräumer und Straßenbauer.
4. Danach könnte man ja Bewerbungen verbieten (subjektiv, eh alles Vorurteile…)

Vor der Tatsache, dass es klügere, leistungsfähigere Menschen und dolche gibt, die das weniger sind…vor der Tatsache, dass die meisten Indianer sein werden und nicht Häuptlinge…vor dieser Tatsache gibt es kein Entrinnen.
Oder halt, doch: So lange Überschussressourcen da sind, kann man die im exponentiell steigenden Maß verbrauchen, um dies zu möglichst stark zu verdecken.

Petra Ulmschneider
8 Monate zuvor

Diese Initiative kann ich nur unterstützen, es ist lächerlich sich an Noten zu klammern, die mit 2,5 und 3,4 den gleichen Eintrag im Zeugnis geben. Ganz abgesehen von der Validität. Jede Lehrkraft und jede Schülerin weiß ganz genau, bei wem wie die Noten gemacht werden. ( easy/ ganz schön happig) Überlegungen sollten dahingehend gemacht werden, was das Kind kann in Hinblick auf das, was im Schuljahr erreicht werden sollte. Also ein banales Kompetenzraster. Viel Arbeit, aber viel mehr Aussagekraft.
Hinzu kommt, dass diese Notengeberei eine stete Quelle von Selbstzermürbung für Lehrkräfte und Schüler gleichermaßen ist.

Finagle
8 Monate zuvor

Sie meinen ein Kompetenzraster wie die Standardkonkretisierungen des Rahmenplans und ein Kompetenzraster wie es jeder Fachbereich für seine mündliche Mitarbeit abgestimmt hat? – yep, been there, done that, got the t-shirt. Genaugenommen, habe ich mir sogar eine EXCEL-Tabelle (ja, uuuuh, EXCEL, aber wenn mir der Arbeitgeber so etwas selbstverständliches stellt, muss man sich das halt selber schreiben) angelegt, bei der ich die Deskriptoren zu unseren neun Aspekten der Unterrichtsteilnahme auswähle und daraus eine Note berechnet wird.

Ragnar Danneskjoeld
8 Monate zuvor

Ja, Noten sind allesamt ungerecht. Streichen wir die Leistungsmessungen und geben nach zwölf Jahren eine Urkunde aus, auf der steht: „War meistens anwesend“. Dann treten wir niemandem auf die Füße und ich kann mir das elende Korrigieren sparen. Sollen doch die Unis und Arbeitgeber die Schüler auf herz und Nieren prüfen. Deal?

Rainer Zufall
8 Monate zuvor

Cool, also Noten abschaffen? Nicht mit den Eltern!
Wer mehr über den Lernstand des Kindes hören will, kann sich herzlich zum Elterngespräch eingeladen fühlen und ggf. darum anfragen.

Was die Elternwünsche nach individueller Förderung betrifft, freue ich mich. Allerdings bezweifel ich stark, dass Bildung bei der nächsten Landtagswahl in irgendeiner Form Gewicht haben wird.
Dann wird es wieder um Gendern gehen, Migration, Klimaschutz und allgemeinen Menschenhass

Teacher Sachsen
8 Monate zuvor

Leider sind wir alle auf Noten und Angst vorm Sitzenbleiben konditioniert. Ansonsten käme kein Pädagoge auf die Idee, so etwas einzuführen.
Mal abgesehen von CDU-geführten Kultusministerien…..

A.J. Wiedenhammer
8 Monate zuvor

Ich finde einen Großteil der obrigen Forderungen und deren Begründung platt und undurchdacht. Da dieses aber schon in vielen Kommentaren hier ausführlich analysiert wurde, beschränke ich mich beim Kommentieren auf einen Halbsatz:
„Gute Noten verleiten Eltern und Schüler zu falscher Zufriedenheit.“
Wieso „falsche“ Zufriedenheit? Wenn ein Schüler gute Noten hat, darf er nicht zu Recht zufrieden sein? Das heißt doch nicht automatisch, dass er sich auf seinen Lorbberen ausruhen soll. Sondern eher, dass er weiter so machen soll.
Und die Eltern? Kann es vielleicht sein, dass auch die Eltern ein gesundes Maß an „Fördern und Fordern“ gefunden haben? Dass sie vielleicht ihren Teil der Erziehungsarbeit ganz gut gemacht haben?

Ein wenig Zufriedenheit ist manchmal durchaus angebracht (und gegönnt).
Die unzufriedenen Eltern bringen sich wahrscheinlich dann im BEV ein.

SatzMitX
8 Monate zuvor

Geht doch alles wieder an der Realität vorbei.
Solange ein Kind in einer lernstarken Klasse eine 4 bekommt und ein Kind in einer lernschwachen Klasse mit der gleichen Arbeit ein 2 bekommen kann, weil der Notenschlüssel angepasst wird stimmt doch sowieso etwas nicht.

Weitere Beispiele sind mündliche Noten mit 50% Wertung. Hier werden stillere Schüler benachteiligt. (Weil Lehrer eh nicht alle Schüler aufrufen können, basiert die Mitarbeitnote daher oftmals auf das Beobachten, wie oft ein Schüler sich meldet.)

Im Abitur werden Schüler die schriftlich durchgefallen sind, im Mündlichen „durchgewunken“.

Es gibt Lehrer die fragen in Mathe das große 1×1 ab und die Gweichtung ist gleich einer Mathearbeit.

usw. usw.

Bevor man also darüber redet, das Noten ungerecht sind, sollte man mal die Hintergründe beleuchten.

Monika, BY
7 Monate zuvor

Ja, Noten sind Noten. Aber egal wie, wann und in welche Fach, jeder Lehrer kann ganz gut abschätzen, ob das Kind den Stoff bewältigt oder nicht. Und keine ist so richtig böse, dass er absichtlich dem Kind eine 5 schreibt und das Kind kann eigentlich für eine 3 oder mehr.

Kurvenkratzer
5 Monate zuvor

Nicht das ich es nicht gut finde wenn mein stiefsohn die Schule als unterhaltungsstätte bezeichnet und mir die „einsen“ um die Ohren schlägt. Die Notengebung in der heutigen Zeit hat nichts mehr mit der waren Leistungsfähigkeit der Schüler zu tun. Beispiel: Note 1 in Sport. Kann keinen handstand, keine Flugrolle. Was wird in diesem “ sportunterricht“ benotet? Das pure erscheinen? Auch habe ich festgestellt, dass viele Dinge von chat gpt Bearbeitet werden. Lehrer sollten , wenn sie dann mal da sind, sich in in diesen Bereichen ( internet) fortbilden, um nicht von den Schülern übertölpelt zu werden. Den sogenannten fachkräftemangel führe ich auf die Abitur und studieschwämme zurück. Es ist doch schön bis 30 im nest der Eltern zu wohnen um dann mal mit irgendeinem Job anzufangen. Wir sind dem Untergang geweiht.

Stegi
3 Monate zuvor

Es gibt immer die Möglichkeit Gespräche mit der Lehrkraft zu führen oder zum Elternsprechtag zu gehen.

Seit etlichen Jahren sage ich z.B. sehr vielen Eltern, dass ihr Kind beim Eintritt in Klasse 5 viel zu schlecht liest und sich das auf alle Fächer auswirkt. Sie sollen auch Zuhause lesen oder sich externe Hilfe suchen.

In einem Berichtszeugnis aus Bremen habe ich letzte Woche gelesen, dass ein Kind gut Mitarbeiter und Freunde am Unterricht zeigt.

Nun kommt das Kind zu uns in die 5. Klasse.
Der Zahlenraum bis 20 ist trotz Freunde nicht gefestigt und in Deutsch waren die Lerninhalte der Klasse 1 das Thema.

Das Kind hat nicht mal eine Klasse wiederholt.Was genau soll ich jetzt mit ihr machen? Ich habe schon 40% Schüler, die Probleme beim Lernen haben + die Schüler, die trotz 10 Stunden Sprachförderung pro Woche auch nach 1/2 Jahr kaum Deutsch gelernt haben.