BERLIN. Bei der Lösung des Fachkräftemangels setzt die Bundesregierung nach Ansicht des designierten CDU-Generalsekretärs Carsten Linnemann zu sehr auf Zuwanderung aus dem Ausland. «Die Bundesregierung macht den Fehler, sich vor allem auf die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften zu fokussieren», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe – dabei gerieten junge Menschen ohne Abschluss aus dem Blick. Die Bundesbildungsministerin widerspricht.
«Das Potenzial ist aber gering: Pro Jahr wandern ungefähr 40.000 bis 60.000 Menschen aus Drittstaaten in den Arbeitsmarkt ein, das löst unsere Probleme nicht. Die Regierung ignoriert sträflich das Potenzial im Inland», meinte Linnemann. Er schlug stattdessen dies vor: «Wer in Rente geht und freiwillig weiterarbeitet, soll 2000 Euro im Monat steuerfrei verdienen dürfen. Außerdem gibt es allein 600.000 Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die weder arbeiten noch eine Ausbildung haben.» Diese jungen Leute könne man nicht einfach verloren geben.
Linnemann bekräftigte, dass das bisherige Bürgergeld-System nicht gerecht sei. «Ich will im Bürgergeld eine Pflicht zur Leistung: Wer arbeiten kann und Geld vom Sozialstaat bekommt, soll auch arbeiten müssen», sagte er. «Wer wiederum mit 16 eine Maurerlehre anfängt und nach 45 Jahren nicht mehr kann, muss natürlich unsere volle Unterstützung bekommen. Das ist für mich Fördern und Fordern.»
Die Regierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Bürgergeld zum 1. Januar 2023 eingeführt – es löste das bisherige Hartz-IV-System ab. Das Bürgergeld ist eine zentrale sozialpolitische Reform der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Die Bundesregierung hatte zudem mit einem Gesetz die Einwanderungshürden für dringend gesuchte ausländische Fachkräfte gesenkt.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger kritisierte die Äußerungen Linnemanns. Die FDP-Politikerin warf der CDU am Sonntag vor, in der von ihr geführten Regierung die Fachkräftezuwanderung jahrelang verhindert und den Mangel so mitverursacht zu haben. «Dass sie daraus aber nichts gelernt hat, ist haarsträubend und wohlstandsgefährdend», sagte sie. Natürlich müsse das inländische Potenzial ausgeschöpft werden. Ohne Fachkräftezuwanderung werde es aber angesichts einer alternden Gesellschaft nicht mehr gehen. News4teachers / mit Material der dpa
Dieses “Potential im Inland” habe ich jeden Tag habe ich am Berufskolleg jeden Tag vor mir und dabei wir mir Angst und Bange. Keine Anstrengungsbereitschaft, keine Frustrationstoleranz und nicht mehr denken wollen, dass trifft auf sehr viele Jugendlichen zu. Völlig unabhängig vom Geschlecht oder Nationalität!
“Völlig unabhängig vom Geschlecht oder Nationalität!” – eine ganz wichtige Feststellung, ebenso wichtig: ” trifft auf sehr viele Jugendliche zu ” – nicht auf alle.
Sichtwechsel, betrachten wir doch einmal anders: Warum und unter welchen Prämissen kann es auch aktuell klappen ?
Ganz einfach: Wenn die Eltern ihre Kinder erziehen. Sie fördern, aber (ganz wichtig) auch fordern!! Höflichkeit einfordern, Mitarbeit im Haushalt einfordern, nicht jedem Wunsch sofort erfüllen, Grenzen setzen und einhalten, kurz gesagt sich um ihre Kinder kümmern.
Nur so,
plus Rüstzeug dafür/dagegen , dass viele viele anders agieren.
Wir werden auszusterben, wenn sich nichts ändert.
Wir brauchen entweder mehr Zuwanderung oder mehr Frauen mit Kindern.
Wir bräuchten allerdings qualifizierte Zuwanderung und nicht das bisherige Konzept der offenen Grenzen. Wir bräuchten auch Abschiebung nicht Bleibeberechtigter und verbindliche Sprachkurse.
Und es würde auch nicht schaden, wenn wir Mütter ein wenig mehr Ansehen und Wertschätzung entgegenbringen.
Wir brauchen als Gesellschaft dringender Mütter als Informatikerinnen.
Frauen müssen bessere Möglichkeiten erhalten, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Es solle nicht entweder … oder lauten, sondern Informatikerin UND Mutter.
In Schweden läuft das viel besser. Warum? Was macht man dort besser?
Es läuft in Schweden nicht viel besser.
Die schrumpfen auch seit Jahrzehnten.
Die Frage lautet leider häufig entweder oder.
Alle Kräfte werden darauf konzentriert, Frauen zum Arbeiten zu bewegen.
Wie viele Programme kennen Sie zur Förderung von Mint bei Mädchen?
Wie viele für Mutterschaft?
Elterngeld?
Gerne.
Aber es wirkt offensichtlich nicht in ausreichendem Maße.
Das stimmt einfach nicht. Die Halbschwester meines Mannes in Schweden hat drei Töchter, die alle zwei Kinder haben. Allein deswegen habe ich schon einen sehr guten Einblick in das, was da läuft. Deren Freund*innen sind auch alle Eltern. Das ist ganz anders als hier bei uns.
Es ist in Schweden schlicht einfacher für Frauen Familie und Beruf zu verbinden.
Zwei Faktoren, die das außerdem begünstigen sind keine Ehegattensplitting und ein gesetzlich festgelegtes geteiltes Sorgerecht bei Trennung. Zu Letzterem kann ich nur sagen, dass ich jedes Mal verwundert bin, wie gut das funktioniert und wie selbstverständlich das für alle ist.
Und waren soll man es Frauen nicht auf diese faire Weise (auch für Männer übrigens!) ermöglichen zu arbeiten?!
Dann sind die Zahlen des statistischen Bundesamtes falsch, weil die Halbschwester ihres Mannes in Schweden Töchter mit je 2 Kindern hat?
Wenn keine von den Töchtern 3 Kinder hat, sind sie immer noch unter der benötigten Geburtenrate von 2,1.
Ohne Zuwanderung wäre Schweden bei einer Geburtenrate von 1,66 auch geschrumpft.
Link? Danke!
Zuwanderer*innen sind für Sie also keine schwedischen Bürger*innen?
Die Halbschwester meines Mannes ist übrigens auch Zuwandererin.
@DerechteNorden
Ja, WARUM? Nur, weil es dort kein Ehegattensplitting gibt und die Schweden gendern? Oder gibt es noch andere Dinge, die dort besser laufen? Wie ist es in anderen Ländern Europas, die gendern nicht und liegen trotzdem im Gleichberechtigungsranking VOR Deutschland? Bisher nannten Sie nur bessere Kinderbetreuung (sehe ich auch so) und das Ehegattensplitting (in einem anderen post sprachen Sie von anderen GesetzEN – Mehrzahl).
Welche Länder gendern denn auch nicht und sind erfolgreicher? In Deutschland wird doch gerade erst damit angefangen!
In anderen europäischen Ländern ist Gendern im Übrigen auch ein Thema, genau wie bei uns!
Hier ein weiteres Gesetz aus Schweden: Bei Trennung der Eltern gilt automatisch die Regel des gemeinsamen Sorgerechts.
Sie könnten mir auch mal ein Upvote geben, wenn ich liefere.;-)
Aber gerne doch 🙂 Allerdings nennen Sie immer nur Schweden als Beispiel. Schweden ist aber nicht das einzige Land vor Deutschland bzgl. Gleichberechtigung.
Sie haben doch aber nach jenen anderen Ländern gefragt. Ich kenne mich nun einmal gut aus, was die Bedingungen in Schweden angeht. Was andere Länder angeht, muss ich passen.
Ich habe gelesen, dass Spanien recht gut davor sein soll.
Der Schultag geht dort bis 15.00 Uhr. Montag bis Freitag.
Ganztag wäre eine Option, die Frauenrrwerbsquote zu steigern. Das will hier aber niemand. Am wenigsten die Lehrer.
Deshalb kann das Kind trotzdem krank sein oder Corona dazwischen grätschen. Was mache ich dann? Kleine Menschen können nicht ständig nur wegorganisiert werden.
Auch das ist in Schweden sehr gut geregelt.
Doch gerne, aber das geht NUR mit ausreichend Lehrern. Die Länder stocken die Betreuungsstunden immer weiter auf, aber die Anzahl der Lehrer stagniert bzw. sinkt. Funktioniert auch in der Wirtschaft ausschließlich mit sinkender Qualität.
Einfache Antwort:
Der schwedische Staat gibt 7,2% am BIP für Bildung (Schule, Kitas, Unviersitäten, Forschung, …) aus, der deutsche Staat nur 4,7%:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_BildAusg.html
Das heißt, der gesamte Bereich Bildung, (Kinder-)Betreuung, Forschung, … ist in Deutschland PRO JAHR um über 80 Milliarden Euro unterfinanziert…
Danke! Das ist ein gewichtiger Punkt.
Nein, in Schweden ist das Outsourcing der Kinder, damit Mütter besser arbeiten gehen können, zwar besser organisiert als bei uns, aber der Preis für Mütter und Kinder ist hoch.
Mütter sind oft schon mit 50 Jahren erledigt und leiden massiv unter Burnout, während die Kinder und Jugendlichen auffallend oft psychische Probleme wie Depressionen haben und zu den europäischen Spitzenreitern im Alkohol- und Drogenkonsum gehören.
Für die schon viel länger praktizierte und darum weit besser organisierte “Vereinbarkeit von Familie und Beruf” zahlen die Schweden inzwischen einen hohen Preis, der vor allem zu Lasten der Gesundheit von Frauen und Kindern geht.
Familienforscher schlagen schon seit Jahren die Alarm und finden in der Bevölkerung immer mehr Gehör. In Schweden lernen die Politiker, nicht nur in diesem Punkt umzudenken.
So ein, mit Verlaub, Blödsinn.
Und da Sie schon die schwedische Politik ansprechen, die seit Kurzem ja konservativer mit Unterstützung der SD (also dem Pendant zur AfD) ist, vermute ich, dass Sie eine Person sind, die das Mutterdasein über alles stellt und hier einfach mal Dinge behaupten, die u.a. die SD gern verbreiten.
Wie gesagt, mein Mann hat Familie in Schweden. Und ich bin jedes Mal begeistert, wie gut die das alles hinbekommen. Auch für Männer ist es dort viel selbstverständlicher, Verantwortung zu übernehmen.
Langsam, Boxenstopp
Bevor ihr weiterstreitet, hier ein mMn interessanter Text zu eurem Thema.
https://www.iknalsemikan.com/post/burnout-and-stress-how-sweden-supports-your-mental-health
Interessanter Text. Danke! Und er bestätigt, wie ich es aus Schweden kenne.
Ich lese heraus, dass z.B. die burnoutrate in Schweden ( s.@ Anne ) auch sehr hoch ist.
Der Unterschied ist die Anerkennung als ernstzunehmende Krankheit und die Zubilligung der nötigen Erholungszeit.
Es wird nicht verhelt, dass daran gearbeitet wird……
Ich bin auch ein Fan nördlicher Länder, – aber dort gibt’s auch Probleme.
Ich habe den gesamten Text gelesen. Er gibt u.a. wieder, dass es Burnout gibt und auch Schweden nicht perfekt wäre. Daraus kann man nicht ableiten, dass die Burnout-Quote besonders hoch wäre.
Außerdem ist es in Schweden geradezu normal, dass man sich in eine Art Therapie begibt, sobald etwas nicht stimmt (Wie gesagt, wir haben Familie in Schweden.). Die gehen sowieso viel offener mit allem um. Psychische Erkrankungen sind dort nicht irgendwie mit einem Makel behaftet. Krankschreibungen und die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt sind dort noch viel generöser geregelt als bei uns.
Was Anne zu Frauen und Kindern in Schweden schreibt, finde ich geradezu perfide, denn gerade dort übernehmen Männer viel mehr Familienarbeit, weshalb es überhaupt keinen Sinn ergibt, dass die Situation von Frauen und Kindern dort so schlimm sein soll.
Zuletzt: Ja, auch in den nordischen Ländern gibt es Probleme und zwar wie in allen reichen westlichen Ländern. Tatsächlich hängt es wohl eher damit zusammen, dass wir alles für selbstverständlich nehmen und vieles nicht mehr zu schätzen wissen.
Ich finde eher interessant, was Sie aus dem Text herauslesen. Er bestätigt doch, was Ihre Vorrednerin Anne schreibt.
Äh, nein, tut er nicht.
Wo wird da “Nein, in Schweden ist das Outsourcing der Kinder, damit Mütter besser arbeiten gehen können, zwar besser organisiert als bei uns, aber der Preis für Mütter und Kinder ist hoch.
Mütter sind oft schon mit 50 Jahren erledigt und leiden massiv unter Burnout, während die Kinder und Jugendlichen auffallend oft psychische Probleme wie Depressionen haben und zu den europäischen Spitzenreitern im Alkohol- und Drogenkonsum gehören.” bestätigt?
Die Kinder von gebildeten Frauen sind auch genau die, die wir dringend brauchen. Insofern kann ich Ihnen diesmal mehr als zustimmen
„Wir brauchen als Gesellschaft dringender Mütter als Informatikerinnen.“
Als ob nicht beides zugleich ginge! Und Informatiker:innen brauchen wir auch, u.a. wegen des Lehrermangels vor allem im MINT-Bereich.
“Mütter als Informatikerinnen”, dass das geht habe ich in der Familie (zwei junge Frauen mit 2 bzw. 3 Kindern) und im weiteren Verwandten- und Bekanntenkreis noch andere erfolgreiche Akademikerinnen mit Kind(ern). Das Geheimnis des Erfolges:
So niedrig wie die Löhne sind, ist es nicht vorstellbar, dass ein Fachkräftemangel existiert, eher eine Fachkräftemangel. Es gibt immer noch genügend Jungingenieure, die bei Zeitarbeitsfirmen landen. Chemiker und Physiker arbeiten oft in Call-Centern.
Es ist so. Es herrscht ein Mangel an billigen Fachkräften, nicht an Fachkräften .
Billige Fachkräfte gibt es theoretisch mehr als genug. Nur sind die nicht so blöd und machen sich körperlich für 100€ netto mehr im Monat im Vergleich zum Bürgergeld den Körper kaputt.
Genau das, befürchte ich, ist eines der Probleme. Fragen wir uns doch endlich einmal: Warum sollten hochqualifizierte Fachkräfte nach Deutschland kommen? Ist es die gute Rente, die man sich hier erarbeitet? Ist es das viele Netto vom Brutto, das man behalten kann? Ist es, dass man in einer lauen Sommernacht sicher durch den Stadtpark schlendern kann? Ist es, dass man weiß, dass die eigenen Kinder einer super Schulbildung bekommen werden? Ist es, weil ich weiß, dass Deutschland besser als die “Konkurrenzländer” bezahlt – zumindest das Gehalt im Verhältnis zur geleisteten Arbeitszeit steht?
Also warum, wenn ich WIRKLICH etwas drauf habe, sollte ich ausgerechnet nach Deutschland kommen?
Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist da, in meinen Augen, wieder Augenwischerei und wenn ich das hier lese https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/arbeit-und-soziales/fachkraefteeinwanderungsgesetz-2182168 , dann weiß ich bereits jetzt worum es gehen soll: weitere Einwanderung in die Sozialsysteme und Lohndumping.
Aber klar, Walter Hasenbrot wird mir bestimmt wieder “AfD-Sprech” vorwerfen (ist mir aber egal, denn in mir brodelt es inzwischen wirklich), aber er kann mir ja gerne mal erklären, wie Angebot und Nachfrage oder von mir aus, dass der Mangel den Preis treiben würde, mit “Für sie wird die Gehaltsschwelle gesenkt” in Einklang zu bringen ist und welchen Grund es geben sollte dann noch teurere Mitarbeiter einzustellen oder neue Mitarbeiter auszubilden, wenn man sie auch billig importieren kann (von dem kolonialistischen Verhalten andere Länder so ausbluten zu lassen, reden wir noch nicht einmal).
Deutschland ist mittlerweile ein Auswanderungsland für Gutqualifizierte und mit was? Mit Recht!
“Ein Assistenzarzt an einem deutschen Krankenhaus verdiente 2018 brutto rund 81 000 Euro und damit gerade einmal 4300 Euro mehr als ein Lastwagenfahrer, der in den USA für Walmart arbeitet.”
NZZ, Wenn Hochqualifizierte gehen und wenig Gebildete kommen – Deutschlands doppeltes Migrationsproblem, 06.04.2019
Dass “Deutschland mittlerweile ein Auswanderungsland für Gutqualifizierte” sei, ist eine unbelegte Behauptung.
Fakt ist: “Ein Charakteristikum dieser Debatten, die in der Konsequenz von der Sorge um einen ‘Brain Drain’ für Deutschland getrieben werden, ist die relativ geringe empirische Evidenz über das Ausmaß der qualifizierten Abwanderung, da nur unzureichende Informationen über die Bildungsstruktur der Auswanderung vorhanden sind.”
Quelle: https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2012/heft/11/beitrag/neue-ergebnisse-zur-struktur-der-auswanderer-mit-migrationshintergrund-in-deutschland.html
Ihre Quelle bezieht sich nur auf Auswanderer mit Migrationshintergrund. Dass Deutschland mittlerweile leistungsfeindlich ist, dürfte kaum zu bestreiten sein.
Der zitierte Passus (Sie sollten ihn sinnentnehmend lesen) bezieht sich auf alle Behauptungen dieser Art – steht so drin.
Dass Deutschland “mittlerweile leistungsfeindlich” sei, ist nur eine Meinung. Und die kann sehr wohl bestritten werden. Tun wir auch – und nun?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Bei den aktuell dermaßen hohen Abgaben ist Deutschland für gut ausgebildete Menschen mit entsprechend hohen Gehaltsforderungen sehr unattraktiv.
Sagt wer…? Wir sehen in Deutschland nach wie vor viele gut ausgebildete Menschen mit entsprechend hohen Gehaltsforderungen.
Deutschland hat viele Erwerbstätige wie nie – und diese Erwerbstätigen haben eine Arbeitsproduktivität wie nie. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/974210/umfrage/produktivitaet-je-erwerbstaetigen-in-deutschland/
Heißt: Der deutschen Wirtschaft geht es, allen (politisch geschürten Unkenrufen zum Trotz) blendend. Was fehlt sind: junge Menschen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Würden junge Menschen fehlen, wären die Einstiegsgehälter heute nicht real geringer als 1998.
Woher haben Sie die Information? Ich hätte dafür gern eine Quelle, um das nachlesen zu können. Danke!
jWarum wollen Sie partout die Augen vor den offensichtlichen Entwicklungen verschließen? Die Politik des Wegsehens, Verschleierns und Schönredens sollte allmählich vorbei sein, denn sonst sind keine Lösungen in Sicht.
Es ist lustig, uns – der einzigen Nachrichtenseite in Deutschland, die tagtäglich seit über einem Jahrzehnt die Missstände in der Schul- und Bildungspolitik beschreibt – ein “Wegsehen, Verschleiern und Schönreden” vorzuwerfen. Das tun wir keineswegs.
Wir sind es allerdings leid, dass mittlerweile jede öffentliche Diskussion um Sachprobleme von rechts genutzt wird, um einen Kulturkampf daraus zu machen – beim Thema Einwanderung seit Jahrzehnten (um mal wieder auf das Thema des Beitrags zu kommen). Dabei IST Deutschland spätestens seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Einwanderungsland, und es wird auch in Zukunft Einwanderungsland bleiben müssen, weil sich der Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft sonst nicht decken lässt. Die Lebenslüge der Konservativen, Deutschland sei kein Einwanderungsland, führt seit Jahrzehnten dazu, dass sich niemand für die Integration von Einwanderern zuständig fühlt und letztlich die Schulen damit alleine gelassen werden. Das werden Sie nicht mit “Wegsehen” meinen – wir aber schon.
Statt die daraus entstehenden Probleme anzugehen (siehe Iglu, siehe IQB-Studie), werden lächerliche Phantomdebatten um die Bundesjugendspiele geführt, weil Kinder in unserer Leistungs- und Ellenbogengesellschaft ja früh Niederlagen lernen müssen. Kulturkampf eben. Der nützt aber niemandem.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Zu Ihrem letzten Satz muss man leider sagen, dass dieser “Kulturkampf” sehr wohl jemandem oder besser gesagt einer Gruppe nutzt. Viele Menschen fallen auf diese einfache Argumentation herein und glauben bestimmte Dinge sogar.
Ganz frustrierend ist es, dass Foren heutzutage im Allgemeinen immer mehrheitlich von “interessierter Seite” genutzt werden, um Stimmung zu machen.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis zollt man mir bereits Respekt dafür, dass ich mir das immer noch antue, dagegenzuhalten zu versuchen. Die anderen tun sich das nicht mehr an.
Allerdings haben Sie natürlich absolut recht damit, dass es unserer Gesellschaft nicht nützt, was Sie ja eigentlich zum Ausdruck bringen wollten.
Sie haben natürlich recht – politisch nutzt das den Zündlern sehr wohl (weil es die Wut schürt und gleichzeitig wunderbar davon ablenkt, dass sie selbst keine Lösungen für echte Probleme anzubieten haben). Uns als Gesellschaft bringt es aber nicht voran, so war es gemeint.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Problematisch ist: die ” gut ausgebildeten jungen Menschen ” von heute, hätten noch vor 10 Jahren großteils weitaus niedriger qualifizierte Jobs als derzeit bekommen.
Die Ausbildenden und Ausbilder in Handwerk und Industrie sind sich dessen bewusst und versuchen alle durch die Ausbildung zu bringen – in Dauerkontakt mit uns.
Nicht die Auszubildenden sind meist dööfer geworden; die Wohlstandsgesellschaft, die Eltern Freunde, die virtuelle Welt….konnten vielen vermitteln, dass sie wenig leisten müssen, um viel/alles zu bekommen.
Derzeit sind auch 3er, 4er – geradenoch-Noten – kein Problem – Spitzenkräfte ( egal welcher Vorbildung ) sind selten – und wandern teils ab. Wir werden immer weniger leistungsfähig, Dienstleistung und Handwerk haben viel zu wenig menpower.
Gute SuS beschließen zT bereits vor der Prüfung, Auslandsmöglichkeiten, Steuereinsparungen…..zu nutzen oder für die derzeitige Firma außerhalb Deutschlands zu arbeiten ( aus finanziellen und Weiterkommensgründen).
Ich sehe die Ursache für Fachkräftemangel
in unserer Gesellschaft und in der grottigen staatlich behördlichen Organisation bei der Anerkennung von Abschlüssen unserer Zuwanderer…
🙂 so gut, wie viele glauben, sind wir schon lange nicht mehr – da kommen/ kamen auch richtig gute Leute. (manche sehen dies ungern)
Ich verstehe auch nicht, warum eine vierfache Mutter, die bereits neun Jahre mit ihren Kindern in Deutschland lebt, bestens integriert ist, deren Kinder erfolgreich die Schule besuchen, deutsch sprechen, und die hier gerne ihre Ausbildung machen würden, abgeschoben werden.
Ich verstehe nicht, warum man einen jungen Äthiopier, der in Deutschland gerade seine Ausbildung in der Altenpflege erfolgreich absolviert hat, abschiebt.
Ich verstehe nicht, warum man eine Mutter mit drei Kindern jahrelang in EINEM Zimmer in der Asylbewerberunterkunft hausen läßt, man ihrem Mann, der auf der Flucht in Italien gestrandet ist nicht zu seiner Familie läßt, obwohl die Frau UND ihre Kinder mehr als hinreichend bewiesen haben, daß sie alle Anstrengungen unternehmen, um sich hier zu integrieren. Die Kinder besuchten die Schule und den Kindergarten, waren hier zu Hause und gehörten dazu.
Inzwischen leben sie alle in Italien, weil man den Vater nicht nach Deutschland gelassen hat.
Die Kinder, sowie die Mutter sprachen bereits bestens deutsch.
Warum schiebt unser Staat solche Menschen ab, während er andere, die bereits mehrfach straffällig geworden sind, bleiben läßt?
Das werde ich nie verstehen.
Da wird sich stur an irgendwelchen Paragraphen festgebissen ohne auch nur einmal den Blick zu heben und den Menschen zu sehen.
Ja.
Anderes Bsp.: Warum arbeiten z.
B. ukraininische Medizinerinnen bei einigen KH und Pflegeträgern immer noch im Pflegeberuf ? (obwohl sie von Studium und Facharztausbildung keinen Deut schlechter sind)
Es sind nicht nur die Paragraphen des Staates sondern auch die goldene Profitnase der AG in den jeweiligen Bereichen….., die zu den üblen Entgleisungen, die Sie beschreiben, führen.
Ganz einfach, diese Menschen sind greifbar, die anderen nicht. Die sind dann eben mal nicht auffindbar.
Und da man ja Zahlen vorweisen muss, nimmt man dann leider die, derer man habhaft werden kann.
Der deutschen Wirtschaft soll es blendend gehen?
Dann erzählen uns andere Medien momentan wohl immer nur Unsinn, wenn sie übereinstimmend von Rezession reden und obendrein sogar von einer aktuell steigenden Arbeitslosenquote. Alles statistisch belegt!
Ich erspare mir entsprechende Links, weil es genügend aktuelle Artikel mit statistischen Zahlen gibt, die jeder mit Leichtigkeit selbst finden kann. Es braucht keinen Fingerzeig auf eine spezielle Quelle, um zu sehen, wohin es derzeit mit der Wirtschaft und ihrer angeblich “blendenden” Lage wirklich geht.
Ob öffentlich rechtlicher Rundfunk, ob FAZ, SZ oder SPIEGEL, verbreiten sie alle tatsächlich “politisch geschürte Unkenrufe”? Und wird dabei tatsächlich immer nur mit ein und derselben Ursache argumentiert, dem Fehlen junger Menschen?
Ich lese zunehmend von anderen Ursachen, die verstärkt in den Fokus rücken.
Wir haben eine technische Rezession (zwei Quartale ohne Wachstum) – weil wir (schon vergessen?) eine Corona-Krise und einen Ukraine-Krieg und, damit verbunden, eine weitgehende Umstellung der Energieversorgung zu verkraften haben. Gleichwohl herrscht nach wie vor weitgehend Vollbeschäftigung. Es gibt in Deutschland so viele Erwerbstätige wie noch nie. Gleichzeitig ist die Arbeitsproduktivität hoch wie nie. Deutschland liegt – nach China und den USA – an dritter Stelle der Exportnationen weltweit. Deutschland exportierte 2022 Güter im Wert von 1,65 Billionen US-Dollar.
“Die Vermögen privater Haushalte in Deutschland sind zwischen 2017 und 2021 gestiegen. So erhöhte sich das durchschnittliche Nettovermögen der Haushalte zwischen 2017 und 2021 um 83.600 Euro auf 316.500 Euro.” Quelle: https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/monatsbericht-vermoegen-in-deutschland-sind-deutlich-gestiegen-907726
Diesem Land soll es schlecht gehen? Was sollen denn dann die allermeisten anderen Staaten dieses Planeten sagen?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Von welche Ursachen lesen Sie denn? Und wo?
Bitte selbst nachlesen! Im Internet gibt es haufenweise Möglichkeiten zur Information. Voraussetzung ist natürlich echtes Interesse.
https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/redaktion/im-ausland-arbeiten-abwanderung-deutsche-aerzte
Bei Ärzten ( auch bei Pflegepersonal ) steigen die Zahlen, was z.B. EU und Amerika angeht.
Es ist keine unbelegte Behauptung!
“Deutsche Abwandernde sind überdurchschnittlich hoch qualifiziert: Während in der deutschen Gesamtbevölkerung nur jeder Vierte über einen akademischen Abschluss verfügt, sind es unter den Abwandernden über drei Viertel.”
Bundesministerium des Inneren, Bau und Heimat, Migrationsbericht 2019
“Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit ist die Abwanderung im Vergleich zu 2020 gestiegen. Im Jahr 2021
wurden 247.829 Fortzüge von deutschen Staatsangehörigen
aus dem Bundesgebiet registriert, ein Anstieg gegenüber
dem Vorjahr um 12,5 %”
Bundesministerium des Inneren, Bau und Heimat, letzter Migrationsbericht 2021
Und das sind nur die Zahlen für die Deutschen und nicht für qualifizierte Ausländer, die es ja auch in Deutschland gibt.
In dem von Ihnen benannten Bericht heißt es einleitend: “Da der amtlichen Wanderungsstatistik keine Informationen über das Qualifikationsniveau der Abwandernden entnommen werden können, kann nicht angegeben werden, wie viele hochqualifizierte Personen temporär oder auf Dauer aus Deutschland fortziehen.”
Eine Studie kommt zwar zu dem von Ihnen zitierten Ergebnis. Darin heißt es aber auch: “Diese Form internationaler Migration führt somit auf längere Sicht voraussichtlich zu keinem Verlust von hochqualifizierten Fachkräften.” (Weil es sich in der Regel nur um eine zeitlich befristete Abwanderung handelt.)
Man sollte Quellen schon sauber zitieren – und nicht nur einen Satz aus dem Zusammenhang reißen.
Quelle: https://www.bamf.de/DE/Themen/Forschung/Veroeffentlichungen/Migrationsbericht2020/AbwanderungDeutschland/abwanderungdeutschland-node.html
@Redaktion
Allein in meiner Familie sind es immerhin schon 3 junge Akademiker, die dauerhaft ausgewandert sind und im engeren Bekanntenkreis kommen noch einmal 3 dazu!
Ja, aus Ostdeutschland. Das ist nachvollziehbar.
Ich (in SH) dagegen kenne niemanden.
@DerechteNorden
Ja, warum verlassen gut ausgebildete Ossis die “blühenden Landschaften”?
Na ja, ich hätte da schon ein paar Antworten. Die würden Ihnen aber natürlich nicht gefallen.
Meine würden Ihnen auch nicht gefallen.
Zu- oder Abwanderung — Tatsache scheint zu sein, dass andere europäische Länder ebenfalls einen Mangel an Fachkräften haben, aber keinen Mangel an Akademikern und auch keine besondere Neigung, viele Flüchtlinge aufzunehmen. So gilt plötzlich das deutsche System der “dualen Ausbildung” als Vorbild, während es bei uns in der Kritik steht:
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-jugendarbeitslosigkeit-102.html
Wer ist denn für sie jemand, „der wirklich etwas kann“?
In welchen Bereichen gibt es durch Zuwanderung Lohndumping?
Mit welchen Zahlen vergleichen Sie jemanden im sozialen Netz kn Deutschland mit jemandem in Amerika ohne vergleichbare Leistungen.
Warum man nach Deutschland kommt?
Weil man hier weit weniger verfolgt wird als in anderen Ländern. Arbeiten muss man überall und diejenigen „die wirklich was können“, tun das auch.
Ich zitiere Kathrin göring-Eckert:
Sind wir ein Land, das für Migrantinnen und Migranten offen ist? Was Leute anzieht, die wir übrigens dringend brauchen – nicht nur die Fachkräfte, sondern weil wir auch Menschen hier brauchen, die in unserem Sozialsystem zu Hause sind, und die sich hier auch zu Hause fühlen können?
“Wer ist denn für sie jemand, „der wirklich etwas kann“?”
Jedenfalls nicht jemand, der es nötig hat, dass man die “Dauer der Berufserfahrung gekürzt” hat oder der nicht einmal Ausbildung hat, aber “Für Menschen, die noch kein konkretes Arbeitsplatzangebot haben, aber Potenzial für den Arbeitsmarkt mitbringen”.
Das Gegenteil ist der Fall: es sollte nur jemand als Fachkraft hierher kommen dürfen, wenn das zu erwartende Einkommen möglichst hoch ist (Sprachkenntnisse und Alter sollten auch berücksichtigt werden), denn nur wenn am Ende des Tages neben den abgezogenen Sozialkosten (Gesundheitskosten, Infrastrukturausgaben (z.B.Wohnungen, Schulen, Polizei), Rente usw.) ein Plus für den Staat heraus kommt, dann profitiert der Staat von der Einwanderung.
“In welchen Bereichen gibt es durch Zuwanderung Lohndumping?”
Das Thema wurde schon oben und nicht nur durch mich angeschnitten. Mit den oben genannten Kriterien können Sie auch selbst etwas abgleichen.
“Mit welchen Zahlen vergleichen Sie jemanden im sozialen Netz kn Deutschland mit jemandem in Amerika ohne vergleichbare Leistungen.”
Das ist doch kein Argument. Es ist die Entscheidung, die Sie treffen müssen (und das wächst jetzt nicht auf meinem Mist), entweder soziales Netz oder offene Grenzen. Beides zusammen geht nicht.
“Warum man nach Deutschland kommt?
Weil man hier weit weniger verfolgt wird als in anderen Ländern. Arbeiten muss man überall und diejenigen „die wirklich was können“, tun das auch.”
Und das hat mit Fachkräften was zu tun? Wovon Sie reden ist Asylrecht und nicht Fachkräftegewinnung (Ich weiß, in Deutschland ist das inzwischen eh alles das Gleiche). Ich sagte ja, das Land muss die Entscheidung treffen, was es haben will, beides geht nicht.
So, zurück zur Ausgangsfrage: Warum sollte jemand, der WIRKLICH etwas kann, ausgerechnet für Team Deutschland anheuern?
“Arbeiten muss man überall” wirklich? Wer sich bescheidet ( und evtl. etwas dazuverdient ) kann hier ganz gut leben.
Wie wäre die Situation IMn, wenn wir den Sozialstaat zurückfahren und nur Menschen*, die in festzulegendem Umfang arbeiten/ zum Gemeinwohl beitragen
( ausgenommen Alte, Kranke, Alleinerziehende……) und so Leistungen für die Allgemeinheit erbringen, -> Bürgergeld bezahlen, weil sie Bürgerpflichten erfüllen.
Ich denke so mancher würde sich weiterqualifizieren, schon allein um mehr zu verdienen……
* egal ob native oder anderer Nationalität.