POTSDAM. Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist sucht das Brandenburger Bildungsministerium noch Bewerber für das Landlehrer-Stipendium. Bislang gebe es erst 20 Bewerbungen für die 40 angebotenen Stipendien zum Wintersemester, sagte Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld am Donnerstag auf Anfrage. Die Bewerbungsfrist für Lehramtsstudierende aus dem ganzen Bundesgebiet läuft noch bis zum 31. Juli.
Die Stipendiaten erhalten vom 5. Fachsemester an bis zum Ende der Regelstudienzeit monatlich 600 Euro. Dafür verpflichten sie sich zu einem Praktikum von 20 Tagen, zu einem Praxissemester, dem Referendariat sowie zur Lehrtätigkeit an der Schule für mindestens die Dauer, in der das Stipendium gewährt wurde.
Zur Auswahl stehen mehr 95 Schulen, die einen großen Bedarf an Lehrkräften haben und sich für deren Ausbildung auch besonders engagieren, wie das Ministerium berichtete. Das Landlehrer-Programm wurde 2021 gestartet, in den beiden Vorjahren wurden insgesamt 49 Stipendien vergeben. Wegen des Lehrermangels wurde die Zahl der Plätze in diesem Jahr von 25 auf 40 aufgestockt.
Wegen des hohen Bedarfs von mindestens 1800 neuen Lehrkräften zum kommenden Schuljahr wirbt das Ministerium auch in Sozialen Medien im ganzen deutschsprachigen Raum um Interessenten. Die meisten Bewerbungen für das Landlehrer-Stipendium gebe es aber nach entsprechenden Meldungen in der Presse, berichtete Grönefeld. News4teachers / mit Material der dpa
Brandenburg sucht Landlehrer – 600 Euro monatlich Studien-Zuschuss als Prämie
Cool. Gibt bestimmt bald eine neue RTL-Serie: „Landlehrer sucht Frau“…
…oder „Schule sucht Landlehrer“.
Hallo?? Geht’s noch?
Landlehrer*in sucht Landlehrer*in.
Sind da jetzt alle Fälle abgedeckt? Ich hoffe es.
Wieso eigentlich Landlehrkräfte, man kann doch auf die Methode „Kinderstadtverschickung“ zurück greifen. Es fehlen derzeit nur geeignete Kasernierungsmöglichkeiten …
Da kommen plötzlich noch mehr Bedingungen für das Stipendium an den Start. Jetzt muss ein Prkatikum von 20Tagen und das Praxissemester an der Landschule gemacht werden. Das sind schon zwei KO-Kriterien, wie alleine schon in NRW von vielen Studenten im Eingangspraktikum (Bachlor) und Praxissemester(Master) hören kann. Die Studenten werden den Schulen bzw. den Lehrerausbildungszentren (hier: ZfsL) zugeteilt. Dh., schlimmstenfalls studiert man in Dortmund wird dem ZfsL Hagen zugeteilt und darf dann in Sprockhövel zur Schule. Kein Auto? Egal, such dir eine neue Wohnung oder fahr 2,5h pro einfache Wegstrecke.
Mit 600 Euro kommt man mittlerweile auch nicht weit. Die Studenten müssen demnach nebenher arbeiten, was dann ein Zwang von 20Praktikumstagen/Praxissemester am Arsch der Welt wohl nicht gerade entgegen kommt.
Selbst wenn jemand das alles „verkraften“ kann, steht immer noch die Verpflichtung zum Zwangsdienst an der Schule. Finde die Ehefrau dort im Ort auch einen Job? Egal. Bekommt man nach den Jahren und der Verbeamtung die Möglichkeit zu wechseln? Nein. Sicherlich nicht.
Das ist ein ganz klitzekleines Klientel, was sich vermutlich dadurch angesprochen fühlt. Da muss alles passen. Ich stelle mir da Leute vor, die auf dem Land leben und da auch bleiben wollen….und auch genau wissen, dass sie da bleiben werden.
Für die allermeisten wird das keine Option sein, denn das Lockmittel (600 €) ist einfach zu wenig attraktiv, als dass man sich derartig über Jahre bindet. Stipendien orientieren sich ja meist am Bafög Satz, müssen nicht versteuert werden und sollen den Studenten ermöglichen, eben nicht nebenbei arbeiten zu gehen. Das sehe ich bei 600 € eher nicht, es sei denn man wohnt noch Zuhause…..
Finde ich aber mal eine konstruktive Idee. Wenn man die Referendare dann auch noch über die Sommerferien weiterbeschäftigt….uiuiuiui
Sind sie ja. Das Problem liegt in der Weiterbeschäftigung nach Ende des Vorbereitungsdienstes.
Langsam müsste es den Verantwortlichen doch auffallen: Alles, was einfach nur mehr Geld bringt, hilft nicht, mehr Leute zu motivieren, Lehrer zu werden. Warum? Die Gehälter waren nie schlecht. Die meisten Lehrer schielen auch nicht nur nach dem Geld. Es war nie ihre größte Motivation. Viele verdienen freiwillig weniger (Teilzeit).
Wenn Geld nie der Hauptgrund für die allermeisten Lehrer war, kann man sie auch nicht mit noch mehr Geld locken. Es beweist sich gerade an allen diesen Beispielen: Zulage hier, da, dort; Wiederverbeamtung, A13 für alle usw.-usf. Klar, man nimmt das mit, wenn man es kriegen kann, aber es löst das Problem des Lehrermangels nicht!