Fall Aiwanger: Gymnasium hat keine Unterlagen zum Flugblatt-Vorfall mehr – rechtens

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Am früheren Gymnasium von Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger gibt es keine Akten mehr zum Flugblatt-Vorfall und etwaigen Konsequenzen. «Nach Auskunft des aktuellen Schulleiters des Burkhart-Gymnasiums Mallersdorf-Pfaffendorf sind an der Schule keine Unterlagen zur Behandlung des Falls Aiwanger im Schuljahr 1987/88 vorhanden», teilte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage mit.

Steht wegen einem antisemitischen Flugblatt aus seiner Schulzeit unter Druck: Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Foto: Freie Wähler

Auch an der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Niederbayern lägen nach dessen Auskunft zu der Angelegenheit keine Unterlagen vor. Weitere Prüfungen müssten gegebenenfalls noch abgewartet werden. «Das Staatsministerium steht mit der Schule in Kontakt», heißt es vom Ministerium.

Der Freie-Wähler-Chef hatte am Samstag zurückgewiesen, als Schüler in das antisemitische Flugblatt verfasst zu haben, über das die «Süddeutsche Zeitung» berichtet hatte. Gleichzeitig räumte er aber ein, es seien «ein oder wenige Exemplare» in seiner Schultasche gefunden worden. «Daraufhin wurde ich zum Direktor einbestellt. Mir wurde mit der Polizei gedroht, wenn ich den Sachverhalt nicht aufkläre», sagte Aiwanger. Als Ausweg sei ihm angeboten worden, ein Referat zu halten. «Dies ging ich unter Druck ein. Damit war die Sache für die Schule erledigt.»

Dass eventuell frühere Unterlagen zu dem Vorfall nicht mehr vorliegen, steht laut Ministerium «im Einklang mit der geltenden Rechtslage». Demnach sind Schullaufbahnbögen nur ein Jahr aufzubewahren, dieses Jahr beginnt mit dem Ende des Schuljahres in dem der Schüler die Schule verlassen hat. Sitzungen des Disziplinarausschusses einer Schule sind acht Jahre aufzubewahren. News4teachers / mit Material der dpa

„Happy Birthday, mein Führer“: Wie eine Schule nach einem Nazi-Eklat aufräumt

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Fragezeichen
7 Monate zuvor

Ich finde die Hetzkampagne gegen Herrn Aiwanger einfach nur eklig. Ob er es nun gemacht hat oder nicht, das war vor 30 Jahren.

Teacher Andi
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Sie eine Kolumne von Sascha Lobo als faktenbasierte Beweislage hernehmen, ……. na dann. Er ist Blogger, Journalist, Werbetexter, Instagramer, und er hat sicher in manchen Punkten recht, aber keine Allgemeingültigkeit. Es ist seine von seiner Einstellung gefärbten Meinung, die ja jeder ausdrücken darf, aber als Urteil wohl kaum zu verwenden. Hat er eigentlich persönlich mit Herrn Aiwanger gesprochen?

Bayer
7 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

(Sry, erst sehr spät gesehen)
Sie argumentieren ziemlich rhetorisch.
Haben denn Sie mit H. Aiwanger gesprochen? Sind Sie Nachbarn? Man könnte es fast meinen – und das ist das Problem in der Diskussion. Jeder meint alles zu wissen – das Flugblatt an sich, der unbezweifelbare Inhalt gerät in den Hintergrund .

Zu H. Lobo vergessen Sie den CCC und seine ITkenntnisse (und seine daraus resultierenden Ableitungen zB bez. Internetnutzung etc.)

Teacher Andi
7 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Ich habe nicht mit Herrn Aiwanger gesprochen, aber ich werde mir deshalb auch öffentlich kein Urteil über ihn erlauben, egal ob negativ oder positiv. Mir sind die Vorgänge der Presse und irgendwelchen „Experten“ und „Influencern“ einfach nur zu schnell und undurchdacht. Das kann in Zukunft gefährlich werden.
Und was hat Herrn Lobos IT Kenntnisse und seine Hacker Karriere jetzt mit diesem Fall zu tun? Berechtigt ihn das dann zu solchen Urteilen?

Metalman
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

„Nazi Eklats“ gibt es nun zuhauf. Manche reden auch von einer „Hitler-Phase“. Das macht es nicht gut, aber sollte nicht den Weg für ein gesamtes weiteres Leben vorgeben. Täte es das, müssten wir jedes Jahr mehrere Schüler, die wir erwischen, verloren geben. Dieser Fall geht sicherlich über das übliche Hakenkreuzschmiren und HItlerimitieren hinaus. Lebenslang Antisemit oder Nazi wegen sowas, ich weiß nicht.

Ich habe mir das besagte „Flugblatt“ mal durchgelesen. Interessant ist, dass hier weder Nazitaten direkt verherrlicht werden, noch direkt gegen Juden gehetzt wird. Es steht da nichts davon, dass es toll oder verdient wäre, was den Juden widerfahren ist, noch wird „der Führer“ gehuldigt oder sonstwas in der Richtung. Es verletzt jede Art von Anstand und Repsekt, auch den Opfern gegenüber.

Es wird auf völlig indiskutable, maximal geschmacklose Art und Weise diffusen „Verrätern“ Tod nach Nazi Art, möglichst schmerzhaft und erniedrigend an den Hals gewünscht.

Glorifizierend finde ich das nicht, eher maximal provozierend und da spricht erstmal ne Menge Frust und Geltungsbedürfnis heraus. Ich brehce größtmögliche Tabus auf die krasseste Weise, natürlich anonym und gucke mir den Skandal an. Doof, wenn man dabei erwischt wird und noch dööfer wenn es nach 35 Jahren einem noch das Genick brechen kann. Aber ist das angemessen? Was ermittelt die Staatsanwaltschaft nach 35 Jahren? Der Mann hat niemanden umgebracht. Er hat Gift und Galle gespuckt.

Ich will Aiwanger nicht verteidigen, ich kenne den Mann nicht und kann seine Partei in NRW nicht wählen. Würde ich auch nicht. Mir fehlt hier aber eine sachlichere Einordnung.

Bayer
7 Monate zuvor
Antwortet  Metalman

Es würde sich für Sie (und andere hier) rentieren, den Stammtisch mit den Polithonoratioren in H.Aiwangers Gemeinde anzuschauen – und v.a. den Schul-und Parteifreunden dort gut zuzuhören.
Es ist unglaublich, und @ Redaktion und S.Lobo liegen alles andere als falsch.
Wo bleibt die klare eindeutige Distanzierung vom Rechtextremismus und Antisemitismus ?!
Wie gesagt, am Stammtisch geht’s mehr darum, wie „man“ es wagen kann, den FWstar überhaupt anzutasten, “ da haben doch andere ganz andere Leichen im Keller „.

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Darum geht es in der Sache nicht. Es geht um ein Flugblatt (und um Wahlkampf).

Martin
7 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Was Sie anderen als „rentieren“ empfehlen, hört sich so an, als hätten Sie selbst näheren Einblick, was ich mir kaum vorstellen kann, auch wenn Sie Bayer sind.
Solche Ratschläge hören sich immer nach besonderen Kenntnissen an, was sie meist nicht sind.

Bayer
7 Monate zuvor
Antwortet  Martin

Nana, mögen Sie keine Stammtische und leben Sie weder in Niederbayern noch in der Oberpfalz…..
Da entgeht Ihnen derzeit wirklich was……meist zum Grausen.

Da brauchts wirklich keine besonderen Kenntnisse 🙂 nur gute Ohren.

Teacher Andi
7 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Diskriminierung sollte hier eigentlich tabu sein. Wenn Ihnen das Leben und die Mentalität in Bayern nicht gefällt, steht es Ihnen frei, in ein anderes Bundesland umzusieedeln. Aber offenbar gefallen Ihnen doch die eine oder anderen Annehmlichkeiten.

Bayer
7 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Bin hier geboren und lebe gern hier.
Allerdings brechen hier gerade “ alte Wunden “ wieder auf. Sozusagen Vergangenheit aus erster Hand.

@ Teacher Andi, das hat mit Diskriminierung gar nix zu tun. Die “ Leichen im Keller “ würden überall gesucht werden. Sie übertreiben maßlos – „anderes BL“ 🙂

@ Martin: Wenn Sie wirklich genaue Info wollen, müssen Sie sich an Frau Aiwanger wenden.
Es ist lebensfremd, zu glauben, Sie würden konkrete Info erhalten, weil Sies sind – mir geht es um das Gesamtbild menschlichen Verhaltens, das eher beschwichtigt als aufzeigt, eher verharmlost als abwehrt – weil nicht sein darf….

Teacher Andi
7 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Mit Diskriminierung meinte ich eigentlich ihre Art, so abfällig über das „typisch‘ bayerische Sozialphänomen Stammtisch zu sprechen. Ich bin zwar kein Anhänger davon aber ich finde es eher positiv, wenn Leute sich zu einer geselligen Runde treffen anstatt sich abzuschotten in den eigenen vier Wänden. Natürlich hält sich das Klischee, dass sich am Stammtisch nur ignorante und einfältige Suffköpfe versammeln. Ich halte das für eine unzulässige Pauschalisierung, genau wie bei der Tatsache, dass medial oft von „Bierzeltpolitik“ gesprochen wird. Andere Bundesländer haben dafür eben ihre Weinstuben und -feste, was aber offenbar nicht zur Zoelscheibe für Diffamieru genutzt wird.

Martin
7 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Egal, wo ich lebe, politische Stammtische kenne ich nicht, weil ich dazu keine Lust habe. Sie kennen sich damit vielleicht besser aus.

Ob es gute Ohren braucht, um das Gerede gegnerischer Stammtische mitzukriegen, weiß ich nicht. Ich kann mir nur vorstellen, dass darüber mehr geraunt, vermutet und gelästert wird als echt gewusst.

Sie machen jedenfalls nur Andeutungen, mit denen ich nichts anfangen kann. Was ist denn da so „unglaublich“ und „meist zum Grausen“? Was weiß man denn in ganz Oberbayern und der Oberpfalz von „rechtsextremen“ und „anitisemitischen“ Stammtischen, was ich und andere nicht wissen?

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  Metalman

Ich habe auch SuS, die bei WhatsApp Hakenkreuze, männlich Geschkechtsteile und Fotos von Kothaufen posten. Die sind in der 5. Klasse. Und Herr Aiwanger war? Na? Eben.

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Affäre um Sara Lee Heinrich wurde deutlich kleiner gekocht, obwohl das erst zwei Jahre her ist.

Katze
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Volle Zustimmung!

Einer
7 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Richtig, es ist 30 Jahre her. Es geht aber auch nicht um das Flugblatt, sondern um sein heutiger Umgang damit. „Das war damals echt Mist von mir. Ich war jung, dumm und hatte falsche Freunde. Es tut mir leid mit diesen Flugblatt zu tun gehabt zu haben.“ Damit wäre die Sache vielleicht erledigt gewesen. Wäre auf jeden Fall nicht so groß geworden.
Aber er eiert rum.

Iri-Hor
7 Monate zuvor
Antwortet  Einer

Er war es doch aber nicht (sagt er). Soll er, wenn er das nicht war, trotzdem sagen, was Sie vorschlagen?

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Es geht doch nicht mehr nur um das Flugblatt, sondern mittlerweile auch um den Hitlergruß, Judenwitze und „Mein Kampf“.

Gelogen hat Aiwanger über die Urheberschaft des Flugblattes auf jeden Fall. Entweder als Schüler oder heute. Und dass es heute plötzlich der Bruder gewesen sein soll, klingt doch arg nach Schutzbehauptung.

Zu all dem hat Aiwanger sich bis heute nicht ausführlich geäußert.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Ich finde es wichtig zu wissen, ob eine Spitzenpolitker als Schüler den Hitlergruß gezeigt hat, „Mein Kampf“ in der Tasche hatte, anitsemitische Schriften verteilt oder verfasst hat, Judenwitze erzählt hat usw.

Aiwanger hat sich nie von seiner Vergangenheit distanziert. Erst jetzt tut er es zögerlich, wei ler den öffentlichen Druck nicht aushält. Dabei wirkt seine Entschuldigung aber unaufrichtig, weil er viele Dinge gar nicht anspricht und stattdessen mit Anschuldigungen um sich wirft. Echte reue sieht anders aus.

Er hat in seniem Leben über die Flugblätter immer wieder gelogen. Als Schüler hat er die Schuld für die Flugblätter auf sich genommen. Jetzt wo ihm das als Erwachsener schadet, findet sich ein Sündenbock. Das ist nicht glaubwürdig. Mindestens einmal hat er in Bezug auf die Flugblätter gelogen

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Es geht um paar Flugblätter. Andere, wie Joschka Fischer, waren in der Jugend militant und gewalttätig. Auch er könnte Außenminister werden.

Also. Jetzt wissen es alle. Und nun kann jeder für sich entscheiden, ob er Aiwanger wählen möchte oder nicht. Sollte er Wähler verlieren, werden diese entweder zur CSU oder zur AfD wechseln. Evtl. gewinnt er aber an Wählern hinzu, da der Umgang der Medien mit diesem Thema bei einigen Menschen zur Solidarität mit Aiwanger führen kann.

Küstenfuchs
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Nein, es geht um seinen Umgang heute mit seiner Vergangenheit.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Den heutigen Umgang damit würde ich als als eher ungeschickt bezeichnen. Aber ist der heutige Umgang damit antisemitisch? Wie sollte er ihrer Meinung nach damit umgehen, damit die Tagesordnung der Presse wieder zu den aktuell wichtigen Themen übergeht?

Riesenzwerg
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Nennt man das dann einen „ungeschickten“ Charakter mit „ungeschickten“ Einstellungen und Haltungen?

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Es geht darum, ob Aiwanger Rechtsextremist war. Anders als Fischer hat Aiwanger bis heute seine Vergangenheit nicht aufgearbeitet.

Er gibt nur zu, was ohnehin öffentlich ist. Er bereut nichts, stattdessen beschuldigt er, diejenigen, die über seine Vergangenheit berichten.

Das sind die großen Unterschiede zwischen Fischer und Aiwanger.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Genau, es geht darum, ob er rechtsextremist ist. Ein über 30 Jahre altes Flugblatt hilft bei dieser Frage nicht weiter.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

… der Zeitpunkt der Veröffentlichung hat doch einen Beigeschmack. Oder halten Sie das für puren Zufall und den Lehrer für eine absolut aufrichtige Person, der es nur um dir Wahrheit? Was Heuchelei anbelangt, scheint mir der ehemalige Lehrer auf Ähnlichem Level wie Aiwanger zu stehen.

Iri-Hor
7 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

… vor 36 Jahren! Wenn er sich davon distanziert, reicht das völlig. Wie sagt der Volksmund:
„Wer als Jugendlicher kein Kommunist ist, hat kein Herz;
wer es als Erwachsener immer noch ist, hat keinen Verstand.“

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Iri-Hor

Und der Spruch war schon immer dumm.

Senkrechtstarter
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

… und doch so wahr!

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Nein, nur dumm.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ja, stimmt. Ein Kommunist ist naiv, unabhängig vom Alter. Und es gibt auch Menschen mit Herz, die diese Phase nicht durchgehen müssen.

Die Kernaussage des Spruches ist aber: „Als Jugendlicher ist man naiv und hat unrealistische Vorstellungen bzw. Ideale, als Erwachsener ist man reifer und kann besser einschätzen, was realistisch und angemessen ist und was nicht.“

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Ehrlich gesagt war das auch mein erster Gedanke: warum graben die das ausgerechnet jetzt, kurz vor den Wahlen aus?
Als ich dann gelesen habe, was in diesem Flugblatt steht, war ich gelinde gesagt, schon ziemlich entsetzt. Selbst in Zeiten jugendlicher Irrungen und Wirrungen – auf sowas muß man erst mal kommen.
Ob er es nun selbst verfaßt hat oder sein Bruder, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, das Ding befand sich in seinem Besitz. Die Entschuldigung, die er gestern öffentlich getätigt hat, war jedenfalls überfällig. Ihm war ja auch sehr wohl schon lange bewußt, daß ihm dieses Pamphlet noch schaden könnte. Vielleicht hätte er schon viel früher reinen Tisch machen sollen. Jetzt wirkt es eher ein bißchen so, als hätter er sich nur entschuldigt, weil ihm nichts anderes mehr übrig blieb.
Von einer „Hetzkampagne“ würde ich in diesem Fall also nicht sprechen.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Marion

Schon 2008 hat Aiwanger versucht, seine rechtsextreme Vergangenheit zu vertuschen.

Ich finde es gut, dass es endlich herausgekommen ist.

Schlimmer wäre doch, wenn es erst nach den Wahlen herausgekommen wäre. So können sich die Wähler wenigstens ein Bild machen, wen sie da möglicherweise wählen.

uesdW
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Zwischen 2008 und 2023 fanden schon mehrere Wahlen statt, bei denen es die Möglichkeit gab, die FW zu wählen.
Diejenigen, die das Ganze jetzt ans Tageslicht bringen geht es hauptsächlich darum, die Wahl zu beeinflussen. Es hätte also genug Zeit gegeben, das ganze auch früher publik zu machen, aber das wollte man anscheinend nicht. (Spätestens als Aiwanger Vize in Bayern wurde)

Das ist für die Schulen aus dreierlei Hinsicht intressesant.

1) Das Thema NS Zeit entsprechend anzugehen, da das Thema immer noch intresant ist. (akueller Aufhänger)
2) Hallo liebe SuS. Den Aiwanger holt seine Flugblatt-Aktion nach 35 Jahren ein. Überlegt einfach mal, was ihr für digitale Informationen in die Welt posaunt, nach dem Motto, wen intressiert das schon. (und bitte nicht vergessen, ihr wisst nicht, wie das in 35 Jahren bewertet wird).
3) Informationen erst dann rauszugeben, wenn der maximale Ertrag zu erwarten ist. Beim Pokern würde man sagen, dass Blatt nicht zu früh auf den Tisch zu legen.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Punkt 4. wäre noch: Sucht euch einen Politiker aus, den ihr nicht mögt, und recherchiert bei seinen ehemaligen Lehrern nach Informationen, die ihn öffentlich diskreditieren können.

Marion
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Es wurde aber nicht bei seinen ehemaligen Lehrern recherchiert.
Ein ehemaliger Lehrer, der sich über Aiwangers Bierzeltrede mit der Aussage vom Zurückholen der Demokratie geärgert hat, ist auf die Zeitung zugekommen.
So wurde es jedenfalls bei uns in der Tageszeitung berichtet.
Mir war das Ganze anfangs ja auch suspekt. Aber inzwischen sehe ich die Sachlage schon etwas anders.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Solche Flugblätter dürften höchstens noch bei AfD- und NPD- Politikern erwartet werden.

Und wenn es sie gibt, ist es richtig, dass recherchiert wurde.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ähnliche Flugblätter, aber von der linken Seite (z.B. Antifa), sind sicherlich bei Politikern der Linken, der Grünen und der SPD zu erwarten.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Erstmal finden und die These belegen, so ist es nur eine Schutzbehauptung.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Das ist eine reine, unbelegte Behauptung von Ihnen.

Außerdem ist der Grad der Menschenverachtung in Aiwangers Flugblättern dermaßen hoch, dass er von anderen kaum zu errreichen ist.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

In der Zeit hätte Aiwanger vor allem viel Gelegenheit gehabt, seine Vergangenheit aufzuarbeiten.

Schlimmer wäre doch, wenn die Sache erst nach der Wahl an die Öffentlichkeit kommen.

Warum sollten den Wählern Tatsachen, die viel über den Charakter eines Spitzenkandidaten aussagen, verschwiegen werden?

uesdW
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Mir geht es nicht um das verschweigen, so darum, warum bis kurz vor der Wahl gewartet wurde. Herr Aiwanger hat eine gesamte Periode hinter sich, also warum hat sich besagter Lehrer nicht früher gemeldet.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  uesdW

Der Lehrer hat darauf schon Antwort gegeben.

Die rechtspopulistische Erdinger Rede hat für ihn den Ausschlag gegeben.

Abgesehen davon haben Parteifreunde Auwangers den Lehrer in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach besucht, um sich zu erkundigen, ob Ungemach wegen des Flugblattes drohe.

Wenn Aiwanger glaubwürdig wäre, hätte er die Zeiti nutzen können, sich öffentlich von seiner rechtsextremen Vergangenheit zu distanzieren.

Er hat vorgezogen, das nicht zu tun. Im Gegenteil: Als die Journalisten der Süddeutschen im Laufe der Recherchen bei Aiwanger wegen des Flugblattes anfragten, log er sie an und sagte, dass er davon nichts wisse.

Das sagt viel über Aiwanger aus.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Was soll er denn bitte aufarbeiten. Definieren Sie bitte, was Sie unter Aufarbeitung verstehen. Ich habe nämlich den Eindruck, dass viele einen Rücktritt erwarten. Das ist jedoch nicht mein Verständnis von Aufarbeitung. Das Resultat einer Aufarbeitung sollte darin bestehen, das in der Vergangenheit Geschehene offenzulegen. Konsequenzen für jetzt, 30 Jahre später, sehe ich darin grundsätzlich nicht.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Ein Politiker, der so offen mit antisemitische Gedankengut identifiziert oder sich identifiziert hat, ist untragbar und hat nichts mit einer Hetzkampagne zu tun. Im Gegensatz zu ihm, der mit diesem Flugblatt aktive zur Hetze gegen eine religiöse Gruppe beteiligt hat.

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Wenn jemand z. B. vor 30 Jahren jemand auf einen obdachlosen Menschen uriniert hätte, dann ist das eklig, asozial und menschenverachtend.
Und mir wäre es scheißegal, ob der das vor 3 oder 30 Jahren gemacht hätte.
Der war zu dem Zeitpunkt erwachsen, mündig, kein kleines Kind.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Da gebe ich Ihnen Recht. Aber das hat Aiwanger nicht getan. Es geht um ein Flugblatt, bei dem unklar ist ob es Provokation, Satire oder echten Antisemitismus ging.

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Völlig egal, welches Etikett Sie draufkleben wollen. Eklig, asozial, menschenverachtend

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Und noch eine Ergänzung: Unser Rechtssystem sieht bei den meisten Vergehen eine Verjährung vor. Halten Sie dies prinzipiell für falsch?
Zweite Frage: Sind sie christlich geprägt? Im Christentum ist Vergebung ein zentraler Aspekt. Stehen Sie dazu?

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Herr Aiwanger wird nicht juristisch verurteilt. Sein Verhalten werte ich unter den moralisch- ethischen Grundsätzen, die nach meinem Verständnis in einer Demokratie gelten.
Das müssen Sie weder verstehen noch gut finden.
Das ist das Schöne an einer Demokratie. Wir können uns einig sein, dass wir uns uneinig sind.
Und ich muss Herrn Aiwanger nichts vergeben, weil er mir als Person kein Unrecht getan hat.

PT NRW
7 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Gegenfrage: Wozu muss ich für Vergebung Christ/ christlich geprägt sein?

Es geht nicht um eine rechtliche Aufarbeitung, somit auch nicht um Verjährung.

Es geht um den Umgang mit antisemitischen Äußerungen mutmaßlich bis nachweislich eines Politikers und welche Konsequenzen diese nach sich ziehen.

Diese Äußerungen sowie die im Raum stehenden Vorwürfe sind so harte Kost, das sie schwerlich durch den Verweis auf Naivität eines jungen Mannes verblassen.

Mehr spricht es für einen schlechten Charakter in frühen Jahren. Der heutige Umgang von ihm und Söder ist zudem höchst bedenklich. Jeder Bürger/ Wähler sollte die Möglichkeit haben hier eine Entscheidung zu treffen, ob dieser Mensch wählbar ist. Das ihm so viele die Stange halten ist mir eine erschreckende Mahnung für eine Entwicklung in unserem Land, die ich mir nicht vorstellen konnte und nicht vorstellen mag.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  PT NRW

Sie müssen gar nichts. Nie käme ich auf die Idee von jemandem eine Gewisse Haltung einzunehmen. Ich war einfach nur an der Haltung zur Demokratie und zum Christentum interessiert bei denjenigen Personen, die Aiwanger so gerne mit Behauptungen an den Pranger stellen.

Und ja, Ich stimme Ihnen zu: Das schöne an Demokratie ist, dass wie unsere Meinungen kundtun können und am Ende jeder selbst den Wahlzettel ausfüllt. Laut Umfragen hat dem Aiwanger die Diskussion um seine damalige Schulzeit geholfen.

E.S.
7 Monate zuvor

Mich interessiert der Lehrer, der 35 Jahre lang das Flugblatt aufhob, um es jetzt kurz vor der Bayernwahl der SZ zuzuspielen.
Was trägt er seinem ehemaligen Schüler nach, dass er seine Bombe erst jetzt platzen lässt und nicht schon früher damit herauskommt? Am redlichsten wäre gewesen, er hätte schon zur damaligen Schulzeit dem Schüler Hubert ordentlich eingeheizt und empfindliche Strafen gefordert. Das scheint er aber nicht getan zu haben. Oder??

Auch vor 35 Jahren war Antisemitismus keine Kleinigkeit. Man hätte den 15jährigen Aiwanger auch damals massiver strafen können als nur mit einem Zwangsreferat.
Aber nein, der Lehrer hält still und wartet ab, bis er größtmöglichen Schaden für Aiwanger selbst, die Freien Wähler und letztlich auch die CSU anrichten kann.
Wie gesagt: Der Lehrer ist für mich eine interessante, schillernde Figur. Leider ist über ihn wenig zu lesen.

Mel
7 Monate zuvor
Antwortet  E.S.

Aiwanger war damals nicht 15, sondern 17 Jahre alt. Dennoch sehe ich die Sache ähnlich wie Sie. Sowohl die lange Wartezeit als auch der Lehrer mit seiner späten „Rache“ sind mir ein Rätsel.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  E.S.

Nur so zur Information: Da eine Anhörung an der Schule stattfand hat nicht der Lehrer, sondern der Direktor über die Strafe entschieden. Dieser Fall hätte schon damals angezeigt gehört, wurde er aber offensichtlich nicht.

Warum man als Lehrer sowas aufhebt? Ich würde es als negativen Einstieg in den Unterricht nutzen.
Warum es erst jetzt veröffentlicht wird ist mir egal, denn Herr Aiwanger hat im Interview gesagt, dass er als ERWACHSENER kein Antisemit ist, nicht für seine Jugend. Wenn ich aktuelle Aussagen des Herrn mir anhöre, bezweifle ich, dass er ein Menschenfreund ist, er hat nur gelernt, was er öffentlich von sich geben darf und was besser nicht. Aber, dass diese Problematik nicht diskutiert wird, sondern warum das Flugblatt jetzt auftaucht zeigt, dass offensichtlich viele weniger ein Problem mit dem Inhalt des Flugblattes haben, als damit, dass so ein „Menschenfreund“ in so einer hohen politischen Funktion ist und nicht mal über einen Rücktritt nachdenkt.
Wir hatten Politiker (Guttenberg) die sind wegen Unstimmigkeiten in ihrer Dissertation zurückgetreten, obwohl diese nichts mit ihrer politischen Arbeit zu tun hat, aber bei politischen Äußerungen, die untrennbar mit dem Politiker verbunden sind, wird dies nicht gefordert? Das ist nur peinlich und zeigt wie normal alltäglicher Antisemitismus (z. B. Judenwitze) auch noch heute ist.

E.S.
7 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Ihre Antwort sehe ich weniger als weiterführende Information, sondern in erster Linie als Wiedergabe Ihrer Vermutungen über Herrn Aiwanger. Trotzdem danke.

Senkrechtstarter
7 Monate zuvor

Das Flugblatt richtet sich gar nicht gegen Juden. Es richtet sich gegen andere, denen man das gleiche Leid androht, wie es die Juden vieltausendfach erleiden mussten. Das ist makaber ja und menschenverachtend, ja, aber es ist nicht antijüdisch/antisemitisch, weil es sich ja gar nicht explizit gegen Juden richtet.

Conrad
7 Monate zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Na ja, wenn vom Konzentrationslager Dachau die Rede ist, verbindet man das Ganze schon automatisch mit dem Holocaust, auch wenn in dem Flugblatt die Juden nicht explizit genannt werden. Ich denke, das ist auch so gewollt.
Das Flugblatt ist tatsächlich makaber und an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten. Gerade deshalb sehe ich in ihm eine Jugendsünde. Nur in der Hitze der Jugend versteigt man sich zu so etwas Krassem und hat unbändige Lust, zu schockieren und Grenzen zu überschreiten.
Jedenfalls frage ich mich, warum nach gut 35 Jahren so ein Papier an die Öffentlichkeit lanciert wird.

Walter Hasenbrot
7 Monate zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Das Flugblatt ist antisemitisch, weil es die Opfer des Holocaust verhöhnt.

Lehrer sollten das erkennen.

E.S.
7 Monate zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Sie glauben gar nicht, was Lehrer alles erkennen. Es muss allerdings nicht mit Ihren Interpretationen übereinstimmen..

Alex
7 Monate zuvor

Wenn es rechtens ist, dass die Schule keine Unterlagen mehr zu Flugblatt-Vorfall hat, frage ich mich, ob es rechtens ist, dass ein damaliger Lehrer und damit Vertreter dieser Schule, das Flugblatt nach so vielen Jahren wieder hervorholt, um seinem ehemaligen Schüler und damit auch der bayerischen Landesregierung einen ungeheuren Schaden zuzufügen.

Niveaulos
7 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Ja klar, lieber den Antisemit schön weiter Herzreden halten lassen und ja nicht aufdecken, was für ein widerlicher Mensch er war und ist? Deutschland wird sich nie ändern mit Menschen wie Alex.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Man ist als Lehrkraft verpflichtet Unterlagen _e\w..2

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Konnte den Beitrag gerade nicht mehr bearbeiten…
Mann ist verpflichtet die Unterlagen eine gewisse Zeit aufzubewahren. Über eine Vorgabe zu deren Vernichtung ist mir nichts bekannt.

Zur Veröffentlichung wird der Freistaat mit Sicherheit prüfen, ob der Lehrer hier eine Dienstpflichtverletzung begangen hat. Ob die Strafe für den jungen Verfasser zu milde war und ob der Direktor hier eine Verfehlung sich zu Schulden kommen hat wird wohl eher weniger geprüft.

kazoo
7 Monate zuvor
Antwortet  Maggi

Und, sehen Sie, da liegt eigentlich schon eins der Hauptprobleme: Nicht „man(…)“ ist zur Aufbewahrung verpflichtet, sondern die Schule.
Probearbeiten und Schulaufgaben sind z.B. „Eigentum der Schule“ – steht so im Schulgesetz – sonst könnten wir die Rückgabe der korrigierten Arbeiten überhaupt nicht verlangen und durchsetzen.

Vertrauliche Unterlagen, und das geht bei Probearbeiten los und endet bei den Schülerakten, haben im häuslichen Arbeitszimmer des Lehrers nichts zu suchen – im Übrigen genauso wenig wie Zeugnisse auf Privatcomputern.

Die müssen in der Schule entsprechend sicher gelagert werden und die Schule ist damit auch für deren zeitgerechte und datensichere Vernichtung zuständig und verantwortlich. Nicht Sie. Drum müssen wir Lehrer eigentlich auch gar nicht so genau Bescheid wissen, ob die vernichtet werden müssen oder, falls genug Platz im Archiv vorhanden ist, ein Menschenleben lang aufbewahrt werden dürfen.
Das entscheidet letztlich die Schule.

Ich glaube aber, einmal gehört zu haben, dass es da eine „Pflicht zur““sowie ein damit einhergehendes „Recht auf“ Vernichtung gibt.

Ich weiß allerdings auch, dass manche Schulen dies wohl aufweichen – nicht, um jemandem noch im Nachhinein schaden zu können -, sondern weil es immer wieder vorkommt, dass Abschlusszeugnisse verloren gehen und ehemalige Schüler auch nach 15 Jahren noch kommen und anfragen, ob sie die nicht nochmal bekommen könnten.

Aber auch da muss man ggf. die jeweilige Eigenverantwortung höher halten und sich als „Behörde“ – was anderes ist eine Schule eigentlich nicht – an Recht und Gesetz halten.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  kazoo

Sie reden hier von Prüfungen oder Zeugnisse. Klassenarbeiten bzw. Notenlisten bleiben bei der Lehrkraft. Natürlich können Schüler*innen evt wie bei der Polizei die Löschung beantragen. Erfolgt dies nicht, kann die Akte bestehen bleiben. Auch bei der Polizei werden die Einträge nicht automatisch gelöscht, sondern muss beantragt werden.
Da das Flugblatt wohl in mehrfacher Ausfertigung im Umlauf war, hat der Lehrer wohl eins aufbewahrt und da es keiner entsprechenden Vorschrift unterliegt, da es keine Arbeit ist und meines Wissens auch keinen Namen enthält, verstößt das gegen keine Schulvorschrift. Aber Sie können mir gerne den entsprechenden Paragrafen des bayrischen Schulgesetzes heraussuchen, um Ihre Behauptung zu belegen.

Aber es ist typisch, dass sich mehr über den Whistleblower aufgeregt wird, statt über den Sachverhalt. Ist auch einfacher.

Egon
7 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Seit der Zeit vor 50 Jahren gab es zahllose Flugblätter an Schulen, Universitäten und anderen Orten mit z.T. zweifelhaftem Inhalt, z.B. wurden Polizisten als „Bullen“ bezeichnet, gegen die man mit Steinen und anderem kämpfen soll. Es gab den Slogan „macht kaputt, was euch kaputt“ macht, eine direkte Aufforderung zur Sabotage. Sollen die alle jetzt „aufgearbeitet“ werden mit Maßregelung der damaligen Autor/innen? Da hätte man wohl viel zu tun. Merkwürdig ist, dass sowas immer kurz vor Wahlen publik gemacht wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Mein Vater war bis Anfang der 2000er Polizist. Auch heute erzählt er noch von den Altnazis unter seinen Kollegen.
In der Justiz waren Richter und Staatsanwälte mit NS- Vergangenheit aktiv, auch an Schulen und Unis Lehrpersonal mit so einer Vergangenheit. Politiker auf höchter Ebene ebenfalls.
Das haben Sie doch glatt vergessen.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich dachte, die Bundesrepublik hat im Gegensatz zur DDR so richtig gründlich die Nazi-Vergangenheit aufgearbeitet? Beginnend mit Kriegsende? Sie lassen mich jetzt schon verwirrt zurück!

potschemutschka
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

@Mika
Ich bin auch verwirrt.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

? Habe ich nie behauptet. Nö, nicht mit Kriegsende, da die Westallierten nicht so „aufgeräumt“ haben, wie es eine wirkliche Entnazifizierung notwendig gemacht hätte. In bestimmten Bereichen gab es zu wenige nicht belastete Leute, um den Laden am Laufen zu halten. Durch die 68er-Bewegung wurde das dann endlich angegangen.
Unterrichten Sie nicht Geschichte?

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das streite ich ab, weil auch damals kaum noch Menschen gelebt haben, die die Nazizeit als Erwachsene aktiv miterlebten.

Viel interessanter in Ihrem Zusammenhang sind die Personalien Baldur Springmann und Werner Vogel. Ich empfehle mal eine Recherche.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Dann streiten Sie mal schön ab.
Mein Vater trat Anfang der 60er in den Dienst ein.

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Diese Kollegen sind dann spätestens in den 1980er Jahren in Pension gegangen, also vor mindestens 40 Jahren oder mindestens 20 Jahre vor der Pensionierung Ihres Vaters. Ihr Kommentar klang so, als ob es um 2000 noch Altnazis im aktiven Polizeidienst gab. Das habe ich abgestritten.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass mein Vater sehr lange im Dienst war. Sorry, wenn das missverständlich war.

Küstenfuchs
7 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Wie können Sie den Aufruf zum Massenmord auf eine Stufe mit der Bezeichnung „Bullen“ für Polizisten oder den zitierten Sabotageaufruf stellen? Für den Fall, dass Sie den Inhalt nicht kennen, er ist an Widerwärtigkeit und Menschenverachtung kaum zu übertreffen und der „Teilnahmeschluss“ ist noch mit einem schmucken Heil Hitler versehen:

BUNDESWETTBEWERB:
Wer ist der größte Vaterlandsverräter?

TEILNAHMEBERECHTIGT: Jeder, der Deutscher ist und sich auf deutschem Boden aufhält.

TERMINSCHLUSS: 1.1.88

BEWERBER: Melden sich im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch.

PREISVERLEIHUNG: Die Beleger der Plätze 1-1000 dieses Wettbewerbes werden noch im Laufe des Januars abgeholt.
Und nun die zu gewinnenden Preise im Einzelnen:

1. Preis: Ein Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz.
2. ´´ : Ein lebenslänglicher Aufenthalt im Massengrab.
3. ´´ : Ein kostenloser Genickschuß.
4. ´´ : Einjähriger Aufenthalt in Dachau.(Freie Kost und Logie.)
5. ´´ : Eine kostenlose Kopfamputation durch Fallbeil.
6. ´´ : Eine Fahrkarte in die ewigen Jagdgründe.
(Erfüllungsort ebenfalls das Vergnügungsviertel Auschwitz und Nebenlager.)
7. -1000. Preis: Eine Nacht Aufenthalt im Gestapokeller, dann ab nach Dachau.

Wir hoffen auf zahlreiche Teilnahme und wünschen viel Vergnügen den Gewinnern der Plätze 1-1000!

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Ich nehme an, dass das der Inhalt dieses Flyers ist. Geschmacklos ist er ohne Zweifel, eine ordentliche Disziplinarkonferenz hätten die Verfasser damals verdient gehabt mit mindestens ebenso ernsthafter Maßnahme hinterher.

Eine Verherrlichung der Nazi-Methoden ist er obendrein. Aber wo ist der Antisemitismus? Jegliche Hinweise auf eine religiöse Gesinnung abgesehen von „Vaterlandsverräter“, was auch immer das für eine Religion sein mag, sehe ich nicht, weil neben Juden auch Homosexuelle, Behinderte, politische Dissidenten usw. in die Konzentrationslager verschleppt wurden.

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Nochmal Antisemitismus nachschlagen, Georg!

kazoo
7 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Was ich gerade die letzten Tage seltsam finde:

Da wird ein Riesenaufhebens darum gemacht, ob Herr Aiwanger diese Flugblätter verteilt hat, oder ob er es beabsichtigt hat (oder vielleicht auch zur Schadensbegrenzung wieder einsammeln wollte).

Dieses Schreiben sollte also auf keinen Fall in Umlauf kommen.

Und jetzt steht es seit über einer Woche, für eine Millionenleserschaft einsehbar, auf den verschiedensten Seiten im WWW.

Den einen zur Abschreckung, den anderen zur Inspiration?

Passt für mich irgendwie nicht so zusammen.

Teacher Andi
7 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Aufruf zum Massenmord??? Wo lesen Sie das heraus? Die Interpretationen werden immer abenteuerlicher.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  Egon

Sind diese Verfasser auch in entsprechenden politischen Ämtern?

Georg
7 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Vielleicht ist genau letzteres das Ziel …

Analog auch zu der Kunstlehrerin, der auf einmal einfiel, dass Aiwanger sie mit Säure bespritzt haben soll.

Nick
7 Monate zuvor

Ich erinnere mich an einen Bundespolitiker der Grünen, der in seiner Jugend auf einen am Boden liegenden Polizisten eingetreten hat.

Küstenfuchs
7 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Und was hat das jetzt genau mit dem Thema zu tun?

DerechteNorden
7 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Ja, war auch nicht gerade vorbildhaft. Allerdings sollten Sie auch alles, was Herr Fischer über sich selbst dazu sagt, hier abbilden, damit man den Unterschied zu Aiwanger versteht.

Tim Bullerbü
7 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Ja, und hier die Info zum Sachverhalt und auch Äußerung Fischer.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/aussenminister-fischer-ich-habe-einen-polizisten-verpruegelt-a-110439.html

Und das macht jetzt Aiwangers Verhalten inwiefern weniger unangenehm???

Georg
7 Monate zuvor

Wieso wird eigentlich Richtlinie 13.1 aus dem Pressekodex („Vorverurteilung“) in diesem Fall mit Füßen getreten? Wir leben doch in einem Rechtstaat, der ungeliebten Menschen wie allen anderen dieselben Rechte einräumt, und sie nicht zusätzlich noch sozial bestraft.

Maggi
7 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Es steht dem Herrn ja zu rechtliche Schritte zu ergreifen, z.B. eine Unterlassungsklage. Macht er aber nicht.
Aber er hat ja im Interview selbst zugegeben, dass er nur im Erwachsenenalter kein Antisemit zu sein. Seine Jugend hat er explizit, obwohl es ja logisch gewesen wäre diese zu inkludieren, unerwähnt und damit ausgeschlossen.
Wo ist das bitte eine Vorverurteilung?

Dreamghost
7 Monate zuvor

Um jetzt auch mal meinen Senf dazuzugeben.
1. Warum jetzt vor der Wahl? Nun weil er (Aiwanger) jetzt ein politisches Gewicht hat und der Lehrer der auf die SZ zugekommen ist wohl eine Wiederwahl eines Nauis verhindern wollte. Vor der letzten Landtagswahl war er eine unbekannte Figur und der Lehrer hoffte wohl, dass das so bleibt.
2. Warum jetzt und nicht bei Amtsantritt? Gute Frage, ich könnte mir vorstellen, dass es danit zu tun hat, dass Polikerskandale leider schnell wieder in Vergessenheit geraten/unter den Teppich gekehrt werden und nur kurz vor einer Wahl „schädigen“
3. Aber die linken Politiker haben auch. ..? Schn***e Nazi. Google ‚false equivalency‘ (Für die dummen: Die ideale Welt der Rechten zielt Völkermord an, die ideale Welt der linken auf gleichen Wohlstand für alle. Das ist nicht zu vergleichen.
4. Das ist x Jahre her, warum ist dasFlugblatt jetzt wichtig? Nun es ist ja schön, dass alle „im Zweifel für den Angeklagten “ sind. Aber seine Reaktion und Erklärungen legen (für mich) den Schluss nahe, dass er das rechte Gedankengut nie abgelegt hat und immer noch ein verkappter Nazi ist. Natürlich muss man öffentlich sagen, dass man sich davon distanziert aber überzeugend ist anders.
P. S. Jeder der ihn mit Fadenscheinigen Argumenten wie den oberen 4 verteidigt, ist für mich auch ein Nazi. Dem geneigten Leser fällt vielleicht auf, dass der Inhalt des Flugblatts in der Argumentation nie erwähnt wird und der Besitz verharmlost wird. Im besten Fall wird noch ein“Ja das geht nich ABER er war ja noch ein Teenager“ eingebaut. So würde ich auch jemanden verteidigen, den ich unterstütze.

potschemutschka
7 Monate zuvor

Wenn es eine Entschuldigung ist, dass Herr Aiwanger damals erst 16 Jahre alt (und damit entschuldbar nicht wusste, was Sache ist), wie kann man dann heute in D Wahlrecht für 16jährige fordern?

Egon
7 Monate zuvor

Wahlumfrage vom 6.9.: Für die freien Wähler 16 %, vor einigen Wochen waren es nur 12 %. Die Grünen dagegen abgesackt, von 18 % im Frühjahr auf jetzt 13 %. Die bayerischen Wähler werden entscheiden.
Vielleicht zahlt sich die Kampagne gegen Aiwanger eher FÜR ihn als GEGEN ihn aus? Hat irgend jemand mal was dazu gesagt, wie seine Bilanz als Minister nach einer Wahlperiode ausfällt? Ich kenne die nicht, aber zählt das heutzutage gar nichts?