Auftakt zur bundesweiten Protestwelle: Schüler, Eltern und Lehrer demonstrieren in Hessen

1

Zum Weltkindertag haben Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer in Hessen für eine bessere Bildung demonstriert. Bei einer Demonstration mit anschließender Kundgebung in Frankfurt zählte die Polizei am Mittwochnachmittag knapp 500 Menschen, die Organisatoren sprachen von 1000 Teilnehmenden. Aber auch in Kassel, Gießen, Fulda, und Darmstadt wurden Protestaktionen organisiert. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich hessenweit rund 2500 Menschen.

📢 Nach dem #Klimastreik ist vor dem #Bildungsprotest‼️

🗓️ Sei dabei am 23.09. für eine

🌱zukunftsfähige
🤝gerechte &
🫂 inklusive #Bildungswende

Denn Wandel fängt mit Bildung an & dafür muss sich Bildung in 🇩🇪 wandeln!

👉Alle Infos: https://t.co/ZeeWqfZ3id#twlz #twkita pic.twitter.com/O3wwsmG0n0

— Teachers for Future Germany (@t4future_de) September 18, 2023

Zu den Protesten aufgerufen hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gemeinsam mit einem breiten Bündnis, zu denen etwa die Landesschüler*innenvertretung und der Landeselternbeirat gehören. «Gute Bildung für alle braucht Zeit. Das benötigte Geld für ein besser ausgestattetes Bildungssystem ist da. Es ist eine Frage des politischen Willens und der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums», hieß es in dem Protestaufruf.

Die Kolleginnen und Kollegen seien es leid, mit Phrasen abgespeist zu werden, erklärte der hessische GEW-Vorsitzende Thilo Hartmann laut Redemanuskript bei der Abschlusskundgebung in Frankfurt. «Wir stehen heute hier, weil das Bildungssystem von der Kita über die Schule und die Erwachsenenbildung bis zur Hochschule in einer tiefen Krise steckt.» In allen Bildungsbereichen sei es normal geworden, den Mangel zu verwalten.

Deutschland und Hessen rühmten sich, Wissensgesellschaften zu sein, ergänzte die Vizevorsitzende der GEW Hessen, Simone Claar. Dabei werde ein beispielloser Widerspruch deutlich: «In den Hochschulen sollen die innovativen Ideen von morgen entstehen. Aber die Studierenden und die Beschäftigte lernen und arbeiten in prekären Verhältnissen.»

Zweieinhalb Wochen vor der hessischen Landtagswahl wollen die Protestierenden ein Signal an die Politik senden. Das Thema Bildung müsse in der nächsten Legislaturperiode neu ausgerichtet werden. «Die Bildungskrise verschärft sich, auch in Hessen», hatten die Organisatoren vorab erklärt. Im aktuellen Wahlkampf spielt die Bildungspolitik eine zentrale Rolle. Zu den drängenden Problemen gehören etwa der Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall.

Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, Heike Ackermann, wies in Gießen auf die schwierige Situation in den Kindertagesstätten hin: «Fachkräftemangel kann man nicht wegdefinieren oder herunterrechnen! Genau das hat die Landesregierung gerade beschlossen. Das mag am Schreibtisch funktionieren, in der Kita aber nicht!», sagte sie laut Redemanuskript.

Unterstützt werden die Demonstrationen auch von Hochschul- und Kita-Vertretern und vom bundesweiten Bündnis «Bildungswende jetzt!». Demnach sind am kommenden Samstag (23. September) Demonstrationen in ganz Deutschland geplant.

News4teachers / mit Material der dpa / Illustration: Shutterstockhttps://www.news4teachers.de/2023/09/das-bildungssystem-steckt-in-einer-tiefen-krise-protestwelle-rollt-durch-deutschland-fast-30-demonstrationen-sind-angekuendigt/

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

1 Kommentar
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Oberkrämer
7 Monate zuvor

Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich hessenweit rund 2500 Menschen.

Naja, hm, 2500 Lehrer, Eltern, Schüler? Ich lese, dass Hessen alleine gut 61.000 Lehrer hat. Danach hätten in ganz Hessen nicht einmal 5% der Lehrer mitgemacht.

Bei der „Protestwelle“.