Altersermäßigung, Team-Coaching, Hilfskräfte… GEW-Liste gegen den Lehrermangel

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STUTTGART. Bereits für den ersten Schultag in Baden-Württemberg am kommenden Montag müssen sich Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern auf Unterrichtsausfall einstellen – sagt die GEW und stellt fest: Alle Schularten werden im nächsten Schuljahr 2023/2024 erneut zu wenig Lehrkräfte haben, um den Pflichtunterricht sicherzustellen. Die GEW hat 21 Vorschläge erarbeitet, um den Lehrermangel kurzfristig beizukommen.

„Frustrierend“: GEW-Landeschefin Monika Stein. Foto: GEW

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung „nachhaltige Investitionen und mehr Kreativität“, um die 4.500 Schulen im Land dauerhaft krisenfest zu machen. Mit 21 Vorschlägen zur Lehrkräftegewinnung reagiert die Bildungsgewerkschaft auf den Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen.

„Es ist für die Lehrkräfte frustrierend, dass sie auch im nächsten Schuljahr jonglieren müssen, um den Pflichtunterricht einigermaßen sicherzustellen. Die langfristig wirkenden Vorschläge der GEW wie die Schaffung zusätzlicher Studienplätze sind seit langem bekannt. Dazu kommen viele weitere Ideen zur Lehrkräftegewinnung, die wir dem Kultusministerium vorgeschlagen haben. Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern erwarten schnelle Antworten und nachvollziehbare Erklärungen, warum die grün-schwarze Landesregierung nur so wenige Vorschläge anpackt“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Stuttgart.

Zu den Vorschlägen der GEW zur Lehrkräftegewinnung zählen eine Erhöhung der Altersermäßigung, damit mehr Lehrkräfte vor dem Ruhestand bis zur Altersgrenze arbeiten können. Mit mehr Qualifizierungsprogrammen soll der Quereinstieg besser möglich werden. Der weitere Ausbau der Studienplätze vor allem für Sonderpädagogik und Grundschulen wirke zwar erst langfristig, müsse aber bereits 2023 gestartet werden. Die Bildungsgewerkschaft wirft dabei auch den Blick in andere Bundesländer, wo es zum Beispiel in Brandenburg Stipendien für Lehramtsstudierende gibt, wenn sie sich für ländliche Regionen bewerben.

„Sollen notwendige pädagogische Weiterentwicklungen wie der Ganztagsausbau, die Inklusion und die Stärkung der Beruflichen Bildung Utopien bleiben, weil wir dauerhaft nicht die pädagogischen Profis haben?“

Die GEW-Chefin erinnerte an Jahre, in denen es in allen Schularten deutlich mehr Bewerberinnen und Bewerber für freie Stellen gab. „Warum ist die Landesregierung nicht wieder so mutig, wie diese Vorgängerregierungen vor 20 und 30 Jahren und bildet auch über den Bedarf Lehrkräfte aus? Wir werden sie brauchen, denn die Schüler*innenzahlen steigen und es werden langfristig weiter Menschen aus anderen Ländern in unser attraktives Baden-Württemberg kommen. Sollen notwendige pädagogische Weiterentwicklungen wie der Ganztagsausbau, die Inklusion und die Stärkung der Beruflichen Bildung Utopien bleiben, weil wir dauerhaft nicht die pädagogischen Profis haben, um unsere Kinder und Jugendlichen fit zu machen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts?“, fragte Stein.

Die GEW geht davon aus, dass im nächsten Herbst/Winter mehr geflüchtete Schülerinnen und Schüler als im Schuljahr 2015/16 die Schulen besuchen werden. „Die Leistung der pädagogischen Profis in unseren Schulen bei der Integration ist gewaltig und bewundernswert. Wichtiger als ein Dankeschön sind systematische Verbesserungen. In den nächsten Jahrzehnten werden weiter Kinder und Jugendliche zu uns kommen. Es rächt sich, dass in den vergangenen Jahren die Lehrkräfte der Vorbereitungsklassen nicht dauerhaft eingestellt und qualifiziert wurden. Es sind Dauerstellen für die Lehrkräfte notwendig, die in Vorbereitungsklassen eingesetzt werden. Wir brauchen mehr Fortbildungen in Deutsch als Zweitsprache und Trauma­pädagogik. Wenn hier Einstellungsmöglichkeiten für Menschen geschaffen werden, die die notwendigen Qualifikationen mitbringen, würde das unser System entlasten. Das Land hat in Bezug auf dieses Thema viel geleistet. Das muss nun verstetigt werden“, sagte Stein.

„Schüler*innen mit Behinderung werden nach Hause geschickt, was ihre Bildungschancen beeinträchtigt und die Familien belastet”

Die GEW erwartet eine schnelle Einigung zwischen Land und den kommunalen Spitzenverbänden über die Ausstattung der Schulen. „Während überall über Künstliche Intelligenz diskutiert wird, verstauben in den Schulen die ersten während Corona gekauften Notebooks, weil es keine IT-Unterstützung gibt“, sagte Stein.

Bei der Lehrkräfteeinstellung gibt es große regionale Unterschiede. Viele der Bewerberinnen und Bewerber bewerben sich laut GEW nicht landesweit, sondern nur in ihren Wunschregionen. Für Schulen in den Großstädten der sogenannten „Rheinschiene“ gibt es meist genügend Bewerberinnen und Bewerber. In vielen ländlichen Regionen gibt es aber kaum Interessentinnen und Interessenten für einen Platz im Klassenzimmer. Besonders an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungs­zentren (SBBZ) und in der Inklusion fehlen immer mehr Lehrkräfte. „An den SBBZ kann der Pflichtunterricht an vielen Schulen nur teilweise stattfinden. Schüler*innen mit Behinderung werden nach Hause geschickt, was ihre Bildungschancen beeinträchtigt und die Familien belastet”, sagte Stein. Auch viele Berufliche Schulen, Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe 1 starten ihr zufolge ins neue Schuljahr mit zu wenig Personal. An den allgemein bildenden Gymnasien seien die Einstellungschancen gut, wenn die Bewerberinnen und Bewerber regional flexibel sind. News4teachers

Die Vorschläge der GEW

Die folgenden 21 Punkte sollte das Kultusministerium Baden-Württemberg angehen, um den Lehrkräftemangel zu bekämpfen – meint die GEW. Im Wortlaut:

1) Ausbau der Studienplätze für Lehramt, zuerst für Grundschulen und Sonderpädagogik (Grundlage: u.a. Lehrkräftebedarfsprognose BW aus 10/2022 – bis 2035 fehlen mind. 16.000 neue Grundschullehrkräfte.) Ziel muss es sein, auch über Bedarf Lehrer*innen auszubilden!

2) Zweijähriges Aufbaustudium Sonderpädagogik ausbauen und attraktiver machen!

3) Bezahlung des ISP (Integriertes Semester Praktikum) im Lehramtsstudium!

4) Stipendien für Lehramtsstudierende, die sich für wenig begehrte Regionen verpflichten (Beispiele in Brandenburg, Bremerhaven)!

5) Höhere Bezahlung im Referendariat und Bezahlung der Sommerferien am Ende des Referendariats!

6) Zulagen für ein Referendariat in Mangelbereichen und wenig begehrten Regionen!

7) Altersermäßigung erhöhen (Vorschlag liegt der KM seit 2018 vor). Ziel ist es, die Zahl derjenigen, die bis zum Ruhestand durchhalten können, in die Höhe zu schrauben. Beispiel: Brandenburg plant, dass Lehrkräfte über 55 Jahren zehn Stunden ihres Deputats Altersermäßigung bekommen!

8) Prämien und kreative Anreize für die Tätigkeit in wenig begehrten Regionen. Beispiele: Umzugszuschüsse in Bayern, Angebote zur Kinderbetreuung, günstigen Wohnraum anbieten, zusätzliches Gehalt für begrenzten Zeitraum – Lösungen mit den kommunalen Spitzenverbänden finden und umsetzen!

9) Vertretungsreserve ausbauen, dafür u.a. zusätzliche Gymnasiallehrkräfte einstellen!

10) Weitere Entfristung befristet beschäftigter Lehrkräfte und anteilige Bezahlung derSommerferien für Befristete, die nach dem 31.12. eingestellt werden!

11) Besoldung nach A13/E13 in Grund- und Haupt-/Werkrealschulen!

12) Lehrkräfte mit „Deutsch als Zweitsprache“ und „Deutsch als Fremdsprache“ weiterausbilden, unbefristet einstellen und qualifizieren!

13) Weitere Qualifizierungsangebote für Personen ohne Lehramtsausbildung und Quereinsteiger*innen (u.a. Beispiele in anderen Bundesländern nutzen)!

14) Programm „back to school“ für ehemalige Lehrkräfte (evtl. Beispiel in Bremen)!

15) Mangelbereiche definieren, um bei einer Eingruppierung nach TV-L höhere Eingruppierungsstufen zu ermöglichen!

16) „Arbeitszeitreserven“ heben, um mehr Lehrkräften in Teilzeit eine Aufstockung zu ermöglichen: u.a. Kinderbetreuungsangebote und Unterstützungssysteme für Lehrkräfte wie Team-Coaching anbieten!

17) Mentor*innen stärken: Lehrkräfte, die z.B. Referendar*innen und Quereinsteiger*innen begleiten, qualifizieren und coachen!

18) Multiprofessionelle Teams bilden, qualifizieren, begleiten!

19) Mehr IT-/Verwaltungsunterstützung!

20) Schulen im schwierigen Umfeld jetzt besser ausstatten (und nicht Jahre auf die Ergebnisse von Modellversuchen warten)!

21) Einstellungspolitik bundesweit verbindlich regeln: u.a. Staatsvertrag zur Lehrkräfteausbildung und zur Deckung des Lehrkräftebedarfs!

KMK-Kommission sagt 20 Jahre Lehrermangel voraus – sie empfiehlt: Mehrarbeit für Lehrkräfte, Hybridunterricht, größere Klassen

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33 Kommentare
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Fakten sind Hate
7 Monate zuvor

“ „Warum ist die Landesregierung nicht wieder so mutig, wie diese Vorgängerregierungen vor 20 und 30 Jahren und bildet auch über den Bedarf Lehrkräfte aus?“

Solche Aussagen kommen immer nur von Leuten, die fremdes Geld mit vollen Händen ausgeben und für eigene fehlerhafte Etatführung keine Verantwortung übernehmen.

KARIN
7 Monate zuvor

Ich bin 2022 in BW mit 2 Stunden Ermäßigung in den regulären Ruhestand gegangen!
Die Jahre zuvor wurde der Zeitpunkt der 1.ten Ermäßigungsstunde mehrmals ins höhere Alter verschoben!!
Die 2.Ermäßigungsstunde kam dann nach zwei Schuljahren erst dazu.

Mit 60 die 1.te, mit 62 die 2.te! So war es bei mir.

Zuvor , kurz bevor ich das Alter erreicht hatte , mit 58 und 60 !

Davor, als ich noch nicht betroffen war , mit 55 / 57 . Kann mich aber auch täuschen!

Ausserdem wäre es schön, wenn auch bei den Technischen Lehrkäften sich die Besoldung von bisher A 11 mindestens für alle! endlich auf A 12 erhöhen würde!
Bisher nur durch eine Funktionsstelle möglich und die gibt es sehr, sehr selten!

Wir erteilen im Hauswirtschaftlichen Bereich 27 Stunden im Praxisbereich, zudem vermehrt zusätzlich noch Theorieunterricht, bei mir z.B. Ernährungslehre im VAB, mit der Erschwernis, dass dort viele Schüler mit Sprachproblemen sitzen und ich somit auch viel Deutsch als Zweitsprache erteilte, was mit sehr viel zusätzlichem Arbeitsaufwand, da es kaum Material dazu gab!!, verbunden war!
Zuvor, im Jahr 2015 genau das gleiche Spiel, kein!! Material für Nahrungszubereitung und ein Jahr später Werken für VABO Klassen auf dem Markt vorhanden!!

Ich hatte damals erst mit 7, von Woche zu Woche ansteigend auf 18 Schüler ( bis zu den Herbstferien) im Unterricht, 13 verschiedene Nationalitäten, keine Deutschkenntnisse , wenige relativ gute Englischkenntnisse, Alter zwischen 15 bis 30 ( meine Meinung!!), vom Förderschüler, Analphabeten bis zum Gymnasiasten, Jungen und Mädchen , sitzen.
Alleine, keine zweite Lehrkraft. Komplettes Material, Bildkaren, Wortlisten in Eigenarbeit, passgenau zum wöchentlichen NA – Unterricht , Rezeptblätter mit Bildern , Wortkarten mit Bildern für die Küche zum Ankleben, in die Schränke, Schubladen erstellen usw., usw.!

Horror pur, war total erschöpft bis zu den Herbstferien, Anfrage bei der Schulleitung: aberes gab keine zusätzliche Lehrkraft, da keine frei war!
Ich habe dann durchgesetzt, dass nur noch 14 tägig, jeweils die halbe Gruppe kommt und ausserdem ein Aufnahmestopp, da ich mich ansonsten krankmelden würde, da total überlastet mit dieser Mammutaufgabe, dies hat dann gewirkt!

,

Humtata
6 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

Ja, das ist leider wohl überall so! Wenn man sich als Lehrer nicht wehrt, wird man so lange mit Zusatzaufgaben überhäuft bis es kracht!
In RLP bekommt man erst mit 64 Alterermäßigung, also in einem Alter, wo die meisten Kollegen schon nicht mehr da sind.
Dann bekommt man allerdings 3 Stunden.
Früher bekam man die erste Ermäßigungsstunde mit 57!
Auch das gehört zu den heimlichen Tarifverschlechterungen, die ich letztens schon mal angesprochen habe!

Mika
7 Monate zuvor

Liebe GEW, so fortschrittlich wie von Euch beschrieben ist Brandenburg leider nicht: das Land plant mitnichten ein Altersermäßigung von 10h ab 55, sondern für Lehrkräfte ab 63 eine Umwandlung von bis zu 10h Unterrichtszeit in andere Tätigkeiten: sprich Anrechnungsstunden für Organisation, Planung, Korrektur der Arbeiten anderer Kollegen – weiß der Fuchs was…. Das soll die Schule vor Ort entscheiden.
Jedenfalls gabs kaum Leute, die das in Anspruch nehmen wollten, deshalb ist es jetzt erst mal verschoben.

https://mbjs.brandenburg.de/aktuelles/pressemitteilungen.html?news=bb1.c.760160.de

Vierblättriges Kleeblatt
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Auch wenn die 10 Stunden Entlastung keine „Freizeit“ sind, ist das sehr begrüßenswert, finde ich. Die nervenaufreibendste Arbeit ist die „am Kind“ (wenn ich das mal so formulieren darf).

Mika
7 Monate zuvor

Ich unterrichte wesentlich lieber als dass ich korrigiere oder Verwaltungskram machen muss. Das nervt mich wesentlich mehr als die Arbeit direkt mit den Schülern.

Hornveilchen
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ja und? Weil Sie das lieber wollen, trifft das auf alle anderen auch zu? Ich nehme die 10 Stunden „Verwaltung“.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Völlig ok, da sollte es die Wahl geben. Ich unterrichte, und Sie nehmen dafür die Klausurkorrekturen meiner Kurse. Deal?

Torsten
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Richtige Einstellung!

Mika
7 Monate zuvor

Und wie gesagt, das Programm ist für Lehrer ab 63. Die, die mit 63 gehen wollen, lassen sich davon nicht locken. Die, die auch so geblieben wären, nehmen u.U. die bis zu zehn Stunden Unterricht weniger und fehlen zusätzlich. Wie gesagt, gab kaum Interessenten dafür.

KARIN
7 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Die 10 Std. werden aber 45 Minuten Stunden sein!
Dazu kommen dann die anzusetzende Arbeitszeit für Vor- und Nachbereitung, Korrekturen usw., bitte die dazu rechnen!
Meine 27 Unterrichtsstunden entsprachen anscheinend 41 Stunden Arbeitszeit!
Ausserdem werden diese 10 Stunden über die Ferien wahrscheinlich auch in der Schule zu leisten sein, da ja keine Korrekturen oder Ausarbeitungen für KA oder Prüfungen für diese Stunden anfallen, oder???
Ausserdem werden diese Lehrkräfte wahrscheinlich in weniger, zusätzlich anfallenden, Klassen-, Abteilungs-, Versetzungs- und Zeugniskonferenzen sitzen müssen! Weniger Eltern- und Schülergespräche ansetzen und durchführen!
Wie dies alles konkret und gerecht verrechnet werden kann ist mir ein Rätsel!
Viel Spaß dabei!
Ach, was dann natürlich auch gut geht, wenn Lehrkräfte krank oder auf Fortbildung sind wird was wohl gemacht??? Wie das dann verrechnet/ festgehalten wird??

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  KARIN

Das Ding war total unausgegoren. Ist dem MBJS vermutlich selbst aufgefallen, sonst hätten sie das um jeden Preis durchgezogen.

Vierblättriges Kleeblatt
7 Monate zuvor

Die Ideen gefallen mir, allerdings kommen sie für mich Jahre zu spät. Ist das eine späte Einsicht, weil all die Forderungen nach mehr Gehalt nichts gebracht haben? Oder weil sie nun umgesetzt sind und mehr nicht zu holen ist?

Mag sein, dass die finanziellen Anreize nun ausgereizt sind, aber auch das Geld ist weg, nämlich in den Privattaschen von 800 000 Lehrern. Glaubt jemand, dass eine ganze Nation nur für das Wohlergehen der Lehrer arbeiten geht und Steuern zahlt?

Na, schauen wir mal.

Mika
7 Monate zuvor

??? Die Lehrkräfte ARBEITEN für ihr Geld. A13 war längst fällig laut Besoldungstabelle – sonst gehen die Leute gleich in die Wirtschaft und in die Schulen kommen halt die, die es in der Wirtschaft nicht hinkriegen. Wär das besser?
Die Frage ist doch eher, WOFÜR Steuergelder ausgegeben werden! Ich warte immer noch auf den Doppel-Bazooka-Sondervermögen-Wumms-Bildung vom Schlaubischlumpf Olaf!
PS: Ich fänd‘s ja cool, wenn ich allein für mein Wohlergehen bezahlt würde von der Gesellschaft, aber da hab ich mir als Lehrkraft definitiv den falschen Job ausgesucht!

Dil Uhlenspiegel
7 Monate zuvor

Gute Frage, ohne Spaß. – Noch eine gute Frage, auch ohne Spaß: Glaubt jemand, dass eine Nation längere Zeit ohne ausreichende Zahlen von LuL auf gewohntem Level weiterhin funktionieren kann?

KARIN
7 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Neuere!

KARIN
7 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Neeeee!
Jetzt wurde es nicht geändert!!

Canishine
7 Monate zuvor

Das Geld geben doch die Lehrer dann ab Mittag für Tennis, Golf und in den Dauerferien für Urlaub aus, sie sind also die Treiber der Ökonomie.

Dil Uhlenspiegel
7 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

… hehe, eben, eben.

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Canishine

Man canishine, wenn da nicht fett IRONIE drunter geschrieben wird, rafft das doch keiner! „Lehrer sind die Treiber der Ökonomie“ erinnert mich irgendwie ganz subtil an so nen Satz während der Corona- Zeit…. 🙂

Mariechen
7 Monate zuvor

Mich würde interessieren was Sie beruflich machen.

Maggi
7 Monate zuvor

Die liebe Gewerkschaft sollte endlich dafür sorgen, dass das nicht einhalten von Vorgaben, Stichpunkt Arbeitszeiterfassung, auch bestraft wird. Momentan gibt es zwar das Recht darauf, es passiert aber nichts, wenn es einfach ignoriert wird. Vielen KuK ist überhaupt nicht klar, wie viel sie arbeiten und dann kann die SL auch nicht mehr die Schulpausen als Arbeitspause ansehen, sondern muss eine richtige Mittagspause veranlassen. Tage mit 8 oder mehr Stunden am Stück gäbe es nicht mehr.

Solange die eigentlichen Rahmenbedingungen sich nicht ändern und diese sind in den Maßnahmen nicht erwähnt, wird der Lehrkräftemangel nicht weniger werden.

SB HS
7 Monate zuvor

Pädagogische Profis in den Vorbereitungsklassen – bei aktuell ein Rückschritt. Die 4 studierten Kollegen mit vielfältigen Fortbildungen in diesem Bereich und jahrelanger Erfahrung, mussten aus Anweisungvon oben aus VKL raus.

Dafür kommen Quereinsteiger/Nichterfüller mit befristeten Verträgen.

Dummerweise sind die Arbeitsverträge noch nicht fertig so das in der ersten Woche schonmal keine VKL Unterricht stattfinden wird.

So sieht die Realität aus- ich weiß noch nicht mal wer da kommt, was an Vorwissen/Können da ist und ob sie überhaupt kommen – danke lieber Arbeitgeber so macht Schule Spaß.

Achin
7 Monate zuvor

Leider ist die GEW in Baden-Württemberg als mitgliederstärkste Gewerkschaft eher Teil des Problems anstatt der Lösung.

Die Durchsetzung gutgemeinter Ideen war wichtiger als der Blick auf die konkreten Realitäten. Die Ergebnisse sind bekannt.

Frankfurterin
7 Monate zuvor

Das sind doch alte Sachen man.

Es geht darum, digitaler und flexibler zu werden!

-> Etwas homeschooling, flexible Tage und Projektunterricht (3 Tage präsenz in der Schule)

  • Dabei Kernunterricht belassen

Kinder müssen nicht dauernd pendeln und werden digital besser trainiert.

Woanders wird mit 4 Tage Woche und 32 Std geworben und mit was wirbt Schule?

Warum sollen Quereinsteiger sich dafür entscheiden?

Attraktiver werden!

Mika
7 Monate zuvor
Antwortet  Frankfurterin

„Woanders wird mit 4 Tage Woche und 32 Std geworben und mit was wirbt Schule?“
Ich schlage vor: „Kein Bock auf Arbeit morgen?“

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Frankfurterin

„Digitaler“? Homeoffice?
Als während Corona alle „digital im homeoffice“ bleiben MUSSTEN fanden das alle unzumutbar. Die Folgen dieser Aktion sind überproportional viele Kinder, deren Lebensfähigkeit einen Knacks bekommen hat, Kinder, die nicht richtig lesen, rechnen, schreiben können und die riesige Lücken haben. Und SIE plädieren dafür, diesen Mist wieder aufzuwärmen? Von Schülerseite kann das nur gutgehen, wenn gute Ausstattung und hohe Selbstdisziplin vorhanden ist (Eltern sind ja oft entweder nicht da oder desinteressiert),von Lehrerseite fragt man sich ob hier Lehrkörper Angst vor Schülern haben und deshalb lieber Schule ohne Schüler hätten und ob sie sich überlegt haben, was diese Bildschirmarbeit auf Dauer mit ihnen anstellen würde, z.B. nur mal was die Augen angeht.

KARIN
7 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

ELTERN sind auch oft überfordert! Geringe Bildung oder Sprachprobleme!

Fr.M.
7 Monate zuvor

So soll Lehrermangel „wirkungsvoll“ bekämpft werden können??
Das Drehen an vielen (bürokratischen) Einzelschrauben bzw. Schräubchen bringt so gut wie nichts. Zu jeder einzelnen kann man zwar Stellung beziehen, doch an der Unattraktivität des Lehrerberufs wird sich nichts ändern. Ich bin sicher, kaum ein junger Mensch wird sich an diesem Wust von Vorschlägen orientieren, wenn er überlegt, welchen Beruf er ergreifen möchte. Es geht ja nicht nur darum, ältere Lehrer länger bei der Stange zu halten, sondern auch darum, mehr Nachwuchs zu gewinnwn.
Der Lehrerberuf ist einfach nur noch abschreckend. Wer will schon in einem Beruf nachgehen, in dem man gegen Windmühlenflügel kämpft, in dem die Schüler immer verhaltensauffälliger werden, in dem das Lernniveau dauernd sinkt, in dem die Lehrer mehr und mehr zur „Witzfigur“ werden, zum Spielball von Politik, Behörden und Eltern…usw.
Das sind die Pferdefüße des Lehrerberufs, liebe GEW, und Ihr als ach so gerechte, humane und wohlmeinende Gewerkschaft habt zu dieser jahrzehntelangen Fehlentwicklung entscheidend beigetragen.

Rainer Zufall
7 Monate zuvor

Die tollen Vorschläge der GEW…
Es sollten noch zusätzlich Verstorbene aus dem Grab geholt und als Zombies eingesetzt werden!

Wie wäre es (in BW) mit dem vorläufigen Beibehalten von Fächerverbünden, um das Kollegium nicht mehr zu strapazieren?
Verpflichtende und kostenfreie Hausaufgabenbetreuungen sollten ebenfalls einen Eindruck hinterlassen.
Eine Werbeaktion und enstprechende Entlohnung von Lesepatinnen und -paten?

Meine Schülerinnen und Schüler müssen gestern versorgt werden und nicht in drei Jahren -___+

Rainer Zufall
7 Monate zuvor

Ich (in BW) wünsche
-Lesepat*innen
-Hausaufgabenbetreuung
-externe Sport-/Bewegungsangebote
-Wiederherstellung der Fächerverbünde
– und digitale Mathematik- und Deutschplattformen

die Forderungen der GEW sind schön und gut aber unsere Kinder brauchen JETZT Unterstützung!

PaPo
7 Monate zuvor

ceterum censeo:
Meine (komplementäre bis alternative) Liste zur langfristigen Bekämpfung des Lehrermangels: https://www.news4teachers.de/2022/12/nie-wieder-burnout-der-lehrerberuf-muss-zurueck-zu-seinen-wurzeln-dem-unterrichten-ein-news4teachers-leser-kommentiert/ – m.E. ist das alternativlos, der Rekrutierungspool an altruistischen (masochistischen) Idealisten u./o. an ggü. den Realbedingungen an Schulen komplett Ahnunglosen ist ausgeschöpft, der entsprechende Bestand ausgebrannt oder am verglimmen, ein solches System ohnehin im Sterben liegend und von beruflichen Alternativen für potenzielle Kollegen umzingelt und entwaffnet.

Martina S.
6 Monate zuvor

Es ist schön, dass man sich für uns Lehrer einsetzt. Man wird aber die Erziehung in den Elternhäusern nicht ändern und das Verhalten der Eltern erst recht nicht!