Nach Schulhof-Schlägen um Palästina-Fahne: Sorge um Eskalation an Schulen

74

BERLIN. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel zeigt sich der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung mit Blick auf die Schulen besorgt. Der Berliner Fall um eine körperliche Auseinandersetzung eines Lehrers mit einem Schüler, zu der sich der Streit um eine Palästina-Fahne auf dem Schulhof ausgewachsen hatte, hoch: Eltern wollten gegen den Pädagogen, dem sie Rassismus vorwerfen, demonstrieren. Die Demonstration wurde allerdings verboten – wegen der Gefahr antisemitischer Bekundungen.

Zur Zerstörung des Staates Israel aufgerufen: Pro-Palästina-Demonstration in Berlin im Mai 2021. Foto: Shutterstock / Timeckert

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, befürchtet nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel wachsende anti-israelische Tendenzen an Schulen. «Ich habe die große Sorge, je weiter auch die israelische Antwort auf diesen terroristischen Anschlag voranschreitet, dass sich die Stimmung in den Schulen deutlich gegen Israel wenden wird», sagte Klein.

«Bereits jetzt gibt es ja schockierende Nachrichten von Schulen, wo sich Schüler palästinensische Fahnen umlegen, also diesen Konflikt in die Schulen hereintragen wollen.» Das werde möglicherweise noch zunehmen.

An einem Gymnasium in Berlin-Neukölln war es am Montag zu einem Vorfall im Zusammenhang mit dem Israel-Konflikt gekommen. Ein Schüler war mit einer Palästina-Fahne erschienen, woraufhin es eine gewaltsame Auseinandersetzung eines weiteren Schülers mit einem Lehrer gab (News4teachers berichtete). Eltern planten daraufhin eine Demonstration, die von der Polizei verboten wurde, weil sie die Gefahr volksverhetzender, antisemitischer Ausrufe sah. Nach dem Verbot wurden dort laut Polizei israelfeindliche Flugblätter verteilt.

Schüler*innen des Ernst Abbe Gymnasiums in Neukölln protestieren heute 11.30 Uhr vor der Schule!#GegenGewaltAnSchulen #GegenMachtmissbrauch

Sie wehren sich gegen die Erzählung des Lehrers es hätte erst eine Kopfnuss gegeben, was von Polizei und Presse übernommen wurde. pic.twitter.com/yQN92b5LFp

— Ferat Koçak (@der_neukoellner) October 11, 2023

Eine Elternvertreterin erklärte gegenüber dem RBB, dass die Gewalt von dem Lehrer ausgegangen sei. Kein anwesender Schüler könne einen Kopfstoß des Schülers – von dem die Polizei berichtet – bestätigen. «Der Schüler befand sich in Notwehr.» Das sei zudem nicht der erste Vorfall dieser Art, in den der Pädagoge verwickelt war. «Der Lehrer hat vor zwei Wochen eine Schülerin weinend aus der Klasse rausgeworfen, die eine Halskette mit der Palästina-Flagge trug», sagte die Elternvertreterin. «Er sagte, sie solle die Kette einstecken. Sie hat nicht verstanden, wieso. Er ist provokativ hinter ihr hergelaufen, als sie auf die Toilette wollte und hat sie weinend zur Schulleitung gebracht.»

«Wir müssen die Lehrerinnen und Lehrer bewusster machen im Kampf gegen Antisemitismus»

Zu der Kundgebung und den Vorwürfen gegen den Lehrer wollte sich die Senatsverwaltung für Bildung nicht äußern. «Wir warten die Polizeilichen Ermittlungen ab. Um disziplinarrechtliche Folgen gegen den Lehrer einzuleiten, muss uns der Sachverhalt vorliegen.» Schulaufsicht und Schulleitung seien dazu mit den Betroffenen im Austausch.

Klein hält eine bessere Vorbereitung von Lehrkräften für notwendig. «Wir müssen die Lehrerinnen und Lehrer bewusster machen im Kampf gegen Antisemitismus», sagte er. Das Thema müsse in der Ausbildung systematisch betrieben werden, Lehrkräfte sollten fortgebildet werden. «Oftmals geht es ja dann auch um Einzelfragen: Wie bewerte ich den Nahost-Konflikt? Warum kommt es jetzt hier zu Sympathiebekundungen dafür, dass im Nahen Osten Menschen ermordet werden? Das erfordert großes Fingerspitzengefühl.»

Lehrerinnen und Lehrer sollten nach seiner Ansicht auch stärker für die Vermittlung jüdischen Lebens als Tradition deutscher Kultur im Unterricht sensibilisiert werden. «Ich glaube, das sollte auch systematischer in jeden Unterricht und nicht nur in den Geschichts- oder auch den Politikunterricht aufgenommen werden», sagte Klein.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hatte am Mittwoch darauf hingewiesen, dass es beim Bundesministerium für Bildung und Forschung zwei konkrete Projekte gebe. Neben der Schulung von angehenden Polizisten und Lehrern im Umgang mit Antisemitismus sei die Entwicklung von digitalem Unterrichtsmaterial zur Antisemitismusprävention ein Teil davon.

Wie der Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) gegenüber dem RBB bestätigte, wird die Schule in Neukölln seit Dienstag von Security-Mitarbeitern bewacht, damit Schulfremde keinen Zutritt auf das Schulgelände haben könnten. News4teachers / mit Material der dpa

Antisemitismus unter jungen Muslimen in Deutschland: „Viele Lehrkräfte fühlen sich mit dem Problem alleingelassen“

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

74 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
polly
9 Monate zuvor

Wer ist es denn, der da eskalieren will? Vielleicht eine Organisation, die die Eltern nur so vorschickt und instrumentalisiert?
Das ist ja auch die Gefahr beim Rechtsextremismus: dass Jugendliche von Organisationen eingefangen und instruiert werden, was sie tun sollen.
Insofern sollte man generell nicht so sehr die „dummen Jungs“, sondern die dahinterstehenden Strukturen und Organisationen ins Auge fassen.
Da gab’s doch auch eine Veranstaltung regierungstreuer Eritreer mit einer Auseinandersetzung durch Regierungsgegner aus Eritrea. Das fehlte uns gerade noch: Kämpfe zwischen Hamas-Anhängern und Netanjahu-Anhängern in Deutschland.

Primasius
9 Monate zuvor
Antwortet  polly

Wer sind die Netanjahu – Anhänger? Haben Sie überhaupt verstanden, was Sie da schreiben?

polly
9 Monate zuvor
Antwortet  Primasius

Freunde aus Israel haben mir erklärt, dass Israel tief gespalten ist in die „Falken“ und die „Tauben“ einerseits und dann noch in die Religiösen und die Nicht-Religiösen andererseits. Netanjahu ist einer der „Falken“. Und dann gibt’s noch den äußeren Feind in Gestalt der Hamas und anderen. Diese Auseinandersetzungen passen aber nicht zu Deutschland. Das ist die Analogie zu Eritrea: Aktivitäten von ausländischen politischen Extremisten sollten genauso wenig geduldet werden wie von inländischen.
In der Tagesschau heißt es heute, dass sogar die Integrationsbeauftragte in B-Neukölln meint, es gebe leider einen „großen Zuspruch für die Taten der Hamas“. Genau ist das Thema des Artikels. Jetzt rächt sich wohl, dass man jahrzehntelang weggeschaut hat. Man hatte wohl sogar naiverweise extremistische Organisationen als „Kulturvereine“ gefördert.

Primasius
9 Monate zuvor
Antwortet  polly

Sparen Sie sich Ihre Propaganda. Es sind Juden, die in Deutschland angegriffen werden, keine Netanjahu -Anhänger. Deutsche Bürger, wie Sie und ich.

SoBitter
9 Monate zuvor

Interessant, was für Dinge auf einmal Dinge angesprochen werden dürfen …

Fakten sind Hate
9 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Die Adf bekommt einfach zu viele Stimmen. Diejenigen Parteien, die noch in den letzten Jahren Andersdenkende einen Maulkorb verpasst haben und das Wahlprogramm dee Adf als rechtsextrem hinstellten, reden jetzt genauso.

Man findet sogar von Merkel von 2000 bis etwa 2010 offizielle Reden, in den sie Multikulti als gescheitert darstellte. Die Jahre darauf galt plötzlich „Wir schaffen das.“

447
9 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

…erst, wenn es garnicht mehr anders geht.

Leider erscheint echter Dialog und freiwillige Reformation im Bildungswesen nicht mehr möglich zu sein – nur MESA und sehr negative Fälle von Versagen von Teilsystemen scheint minimalen Handlungswillen zu erzeugen.

Nun denn…

Alx
9 Monate zuvor

Vermittlung jüdischen Lebens als Tradition deutscher Kultur?

78 Jahre nach den Gräueltaten des NS-Regimes kann man doch nicht von der guten alten Vermittlung jüdischen Lebens als Tradition deutscher Kultur sprechen?

DerechteNorden
9 Monate zuvor
Antwortet  Alx

? Man sieht, dass das bei Ihnen leider gar nicht gemacht wurde.

TaMu
9 Monate zuvor

Natürlich bestätigt kein Schüler den Kopfstoß. Bei einer solchen Klientel und dermaßen selbstgerechten Eltern würde jeder schweigen. Soll etwa eines der Mädchen mit Hijab sagen: „also ich habe den Kopfstoß deutlich gesehen“? Sie hat genügend Stress, traditionskonform innerhalb ihrer Großfamilie eine junge Frau in Deutschland zu sein und möchte auch weiterhin auf das Gymnasium gehen. Oder soll einer der Jungs etwas sagen? Das kann er nur tun, wenn er Lust auf einen heftigen „Fahrradunfall“ hat.
Da wird der Lehrer wohl ganz alleine die Konsequenzen tragen müssen.
Alle anderen Lehrkräfte haben begriffen: höchstens ganz freundlich und erst nach genauer Einzelfallabwägung möglichst neutral und ohne jedes Drängen darum bitten, mit der jeweiligen Provokation aufzuhören.
Im Fall von vermehrt um die Schultern getragenen Fahnen könnte es sich auch um ein herbstliches Phänomen handeln und den Kindern ist einfach kalt. Es muss ja gar nicht sein, dass sie sich überhaupt bewusst sind, dass sie eine Fahne statt einer Jacke tragen! Sowas passiert doch jedem mal.

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Schulleitung informieren, die Polizei zu rufen. Soll die sich darum kümmern. Als Lehrkraft zieht man in allen Belangen den Kürzeren, wie der vorliegende Fall deutlich zeigt!

Realist
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist
Fakten sind Hate
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

War doch zu erwarten. Ich würde aber vorsichtig sein, was gerade im Spiegel steht.

„wie der Lehrer eine Handbewegung in Richtung des Kopfs eines Schülers macht“

Nein ist es nicht. Das liegt schlichtweg an der Perspektive des Videos.

Guckt euch das Video selber an und bildet eure eigene Meinung.

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Ich glaube, diese Lehre war deutlich. Lehrkräfte sollten wirklich nur ihren Unterricht machen und Politik den Politikern und Straftaten der Polizei überlassen. Da können die Glorreichen 16 fordern, was sie wollen.

447
9 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Schulleitung informieren, fragen was man tun soll. Feddisch.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Klar, jeder würde da wahrscheinlich menschlich sagen „natürlich habe ich dem einfach so mal eine wegen der Flagge reingezimmert – ganz klar“.
Kennt man doch. Alle sind grundlegend ehrlich.

Mal im Ernst: Auch einer Lehrkraft ist es durchaus mal nicht abzusprechen, dass sie „eine Notlüge“ aus der Situation mal so erfinden würde.

Das ist doch das Problem in der Justiz … ansonsten wäre das immer ganz einfach.

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ja, so kann es auch gewesen sein und auch verständlich. Klar ist nur, keiner wird für den Lehrer aussagen, egal ob dieser Recht hat oder nicht, weil es viel zu gefährlich ist.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Das ist ein generelles Problem. Keiner wird auch aussagen, wenn es nicht so war. Daher gibt es Gerichte und Richter usw., welche das beurteilen müssen und die Entscheidung letztendlich treffen.

Fr.M.
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Und Richter werden nicht eingeschüchtert? Ich habe nicht nur einmal gelesen, dass bei islamistischen Gewaltakten Richter oft bedroht und eingeschüchtert werden, damit sie sehr milde Urteile fällen oder sogar für Freisprüche sorgen.

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  Fr.M.

Und wie ist da die Lösung?

Fr.M.
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ihre Frage ist berechtigt. Ich weiß leider keine Lösung.
Dennoch wollte ich auf diese rechsstaatliche Schwäche hinweisen. Zu ihr zählt leider auch noch die völlige Überlastung der Gerichte.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Bla

@Bla
„… jemandem wegen einer Flagge einfach mal eine reinzimmern …“ – ist mittlerweile normal, also verständlich? Macht ja jeder so, also warum nicht auch ein Lehrer? Oder wie soll ich Ihren post verstehen? In was für einer w
Welt leben wir?

Bla
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sorry, nochmal anders formuliert:
Das mit den Aussagen ist ein generelles Problem bei Gericht. Wer sagt bspw. gegen Hells Angel usw. einfach so mal aus in dem Clientelkreis, welches dort verortet ist? Keiner/Kaum jemand.
Das selbe gilt oft auch bei rechten Strukturen bei der Polizei usw.

Keiner/Kaum jemand wird einfach so sagen: Ja – klar – die Kopfnuss gab es. Wenn es diese ggf. einfach nicht gab. [Das ist die Prämisse natürlich]

Ist halt eben eine Zwickmühle.
Das muss das Gericht und der Richter dann eben einordnen und entscheiden. Die Anwälte werden jeweils ihre Seite diesbezüglich einbringen. Auch durch Zeugenaussagen.

Genau das Gegenteil: Keiner sollte auch nur irgendjemanden eine einfach so „reinzimmern“.

Uwe
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Na dann ist ja klar: Der Lehrer ist unschuldig, alle Möglichkeiten wie es eventuell ermittlungstechnisch zu einer (Mit)schuld des lehrers kommen könnte im Vorfeld ausgeschlossen. Überspringen wir doch die polizeilichen Ermittlungen und verurteilen den Schüler direkt

DerDip
9 Monate zuvor

Rein formell haben die Eltern recht. Die palästinensche Flagge ist nicht verboten, insofern gibt es keinen Grund als Lehrer dagegen vorzugehen.

Auf der anderen Seite Frage ich mich schon, wie Menschen, Schüler wie Eltern, öffentlich einen Angriff bejubeln können, bei dem Menschen abgeschlachtet wurden.

Hier gerät einiges ins Wanken. Das können Lehrer nicht heilen.

Teacher Andi
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Kommt darauf an, was man mit dem Tragen der Flagge noch so von sich gibt. Inzwischen sind Hamas Gruppen verboten, also auch Hamas verherrlichende Kundgebungen. Das muss man jetzt konsequent durchziehen, sonst haben wir verloren.

DerDip
9 Monate zuvor

Habe mir jetzt nochmal den Post des Ferat Kocak auf X durchgelesen. Es ist kein Aufruf zur Aufklärung des Vorfalls. Es ist eine ganz klare Vorverurteilung des Lehrers. Und zwar nicht nur bzgl. der konkreten Auseinandersetzung sondern auch in Richtung Rassismus. Und dazu noch ein an den Pranger stellen.

Aus meiner Sicht muss sich als aller erstes Gerät Kocak für seine Post entschuldigen und akzeptieren, dass diese Vorgehensweise mit Rechtstaatlichkeit nichts zu tun hat.

Bin gespannt, ob der Lehrer von der Schulleitung, der Politik und den Lehrerverbänden öffentlich Rückhalt bekommt. Wenn dies nicht geschieht, wäre es ein einknicken aufgrund von Angst, was eine gefährliche Entwicklung nach sich ziehen könnte…

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Dieses Einknicken ist leider zu erwarten. Schon der Artikel ist so formuliert… Fingerspitzengefühl etc…
Unser ganzes demokratisches, einbeziehendes, grundsätzlich friedliches Leben wird von einigen Menschen missverstanden und als Schwäche ausgelegt. Und dann füttern sie uns unsere eigene Medizin, gehen gegen den Lehrer vor mit Rechtsstaatlichkeit, Dienstaufsicht, Demonstrationen.
Und wir stammeln nur etwas von Entsetzen und wie furchtbar und darf nie mehr passieren und reagieren mit noch mehr Einfühlungsvermögen und Handreichungen gegen Antisemitismus.
Dass da keiner mal hin steht und öffentlich eine Ansage macht mit dem Inhalt:
Wir in Deutschland sind betroffen und entsetzt. Niemand konnte die Bilder und Berichte verkraften. Mit Ekel haben wir die Freudenfeste einiger Menschen mit Palästinensischen Fahnen auf deutschen Straßen wahrgenommen. Aus Betroffenheit über so viel Unmenschlichkeit haben auch einige deutsche Mitbürger und Mitbürgerinnen reagiert und auch überreagiert. So ist ein Lehrer körperlich mit einem Schüler wegen einer auf dem Schulhof getragenen Palästinensischen Flagge aneinander geraten. Der Zusammenhang mit den Freudenfeiern auf der einen und dem Abschlachten von hunderten von Menschen, der Folter und Vergewaltigung von Zivilisten und der Zurschaustellung dieser barbarischen Szenen auf der anderen Seite ist naheliegend. Wir erwarten in Deutschland von unseren Lehrkräften zurecht, dass sie Schüler körperlich nicht angehen. Wir erwarten aber noch viel mehr, dass Grausamkeiten von allen Menschen hier geächtet sind. Wir stellen angewidert fest, dass wir als schutzgebende Nation nicht verhindern konnten, dass diese Feiern stattgefunden haben durch Menschen, die ihren Hass auf Israel hier her getragen haben. Wir stellen fest, dass Sie diese Feiern nicht zuerst selbst verurteilen, bevor Sie einen deutschen Lehrer an den Pranger stellen. Dieser hat sich möglicherweise strafbar gemacht beim Abwenden einer weiteren Verletzung unserer Verpflichtung, zu Israel zu stehen und unter allen Umständen Schaden von Juden abzuwenden. Dafür wird er sich nach rechtlicher Prüfung eventuell verantworten müssen. Zuallererst müssen aber Sie, die deutschen Staatsbürger aus nichtdeutschen Herkunftsländern, und die Gäste in unserem Land, sich verantworten, wenn Sie auf deutschem Grund und Boden die Ermordung von Zivilisten in Israel feiern.
Deutschland hat eine Blutschuld gegenüber Israel und Sie wissen vermutlich, was eine Blutschuld bedeutet. Wir haben uns verpflichtet, in jeder Form für Israels Sicherheit einzustehen und für das Wohl aller Juden zu sorgen. Es gibt für uns Deutschen als Staat keine Diskussionsgrundlagen für irgendwelche Zweifel oder Vorbehalte. Wenn Sie Deutsche sind, wenn Sie die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben, dann sind Sie an diese Verpflichtung gebunden. Dies gilt auch dann, wenn Sie eine weitere Staatsbürgerschaft besitzen. Sollten Sie unsere Gäste sein, dann bieten wir Ihnen gerne unsere Gastfreundschaft weiterhin an. Sie werden sich selbstverständlich an unsere Gesetze halten und Deutschland in keiner Weise vor seinen Verbündeten und Freunden in Verlegenheit bringen.
Für das zusätzliche Leid, das Menschen in Israel, Juden und Jüdinnen in Deutschland und Freunden und Freundinnen Israels durch die Bilder Ihrer Freudenfeiern entstanden sind, entschuldigen wir uns bei diesen für Ihr Verhalten.

Das würde ich jetzt erwarten. Wir können nicht hinnehmen, dass Aggressionen Deutschland mehrfach auf die Füße fallen. Ich finde es unfassbar, mit welcher Schamlosigkeit und fehlendem Unrechtsbewusstsein hier Brutalität gefeiert und dann der Lehrer angegangen wird. Wir sind doch kein lebloser Teppichboden, auf dem man tun und lassen kann, wonach einem ist, aber wehe, hier wird es einem mal zu blöd wie offensichtlich dem Lehrer.

447
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Gerade auf zeit-online gelesen: In Frankreich (wieder) ein Lehrer durch Messerangriff getötet, eine „Anti-Terror-Staatsanwaltschaft“ (?) ermittelt.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

@TaMu
Genau so etwas erwarte ich auch, hat es bisher jedoch noch nie (höchstens von kleineren Gruppierungen oder Einzelpersonen) gegeben, bei keinem Terrorakt seit 9/11.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

… und ich erwarte das auch von muslimischen Verbänden und den friedlichen Teilen der muslimischen Bevölkerung. Ich kann nämlich nicht glauben, dass alle Muslime den Terror gutheißen. Deutsche gehen hier auf die Straße gegen Menschenrechtsverletzungen im Iran, in Afghanistan … und umgekehrt?

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Es gibt im Islam leider keine „oberste Instanz“ wie es z.B. der Papst für katholische Christen ist. Ein „Verband“ kann immer nur für die ihm angeschlossenen Mitglieder sprechen – dem Verband nicht Angeschlossene könnten evtl. Überhaupt nicht damit einverstanden sein. So vertritt der „Zentralrat der Muslime in Deutschland“ mitnichten ALLE Muslime in Deutschland, d.h. er tut zwar so und wird so behandelt, es entspricht aber nicht der Realität. Insofern muss der immer wiederkehrende Ruf nach Stellungnahme mangels Adressaten ungehört verhallen.

E.S.
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Auch wenn der „Zentralrat der Muslime in Deutschland“ nicht ALLE Muslime in Deutschland vertritt, könnte von ihm doch ein deutliches Statement kommen. Stattdessen herrscht Schweigen.
Außerdem gibt es auch noch andere muslimische Interessensgruppen.
Ihr letzter Satz leuchtet nicht ein und klingt nach Bemäntelung.

Pauker_In
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, der Zentralrat hat reagiert.
Aber, ich zitiere aus Ihrer Quelle:
„Alle Seiten müssten die Kampfhandlungen sofort einstellen, damit „nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden“. Allerdings ergänzte der Zentralrat: „Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aqsa-Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift.““
Auf den ersten Blick liest sich das gut.
Aber denkt man darüber nach: Warum soll Israel die Kampfhandlungen einstellen? Sie wurden angegriffen, sollen sie die Terroristen gewähren lassen? Sollen sie auf den nächsten Angriff der Hamas warten?
Und rechtfertigt Israels Siedlungspolitik den Terror der Hamas?

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

@Freya
Das weiß ich, aber warum traut sich fast keiner! der kleinen Verbände? Sind die im Grunde alle einverstanden mit den bestialischen Überfällen? Oder haben die Angst? Wenn ja, vor wem oder was? Auf jeden Fall schürt dieses Schweigen noch mehr Vorbehalte gegen ALLE Muslime und das finde ich gefährlich, denn ich kann und will nicht glauben, dass alle Muslime Terroristen sind.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das sind sie auch nicht! Aber kleine Verbände sprechen halt nur für sich. Liberale Muslime sind teils noch nicht einmal überhaupt „organisiert“.
Ich ziehe es vor, individuell mit Leuten zu sprechen. Verallgemeinerungen gehen ungewollt so schnell nach hinten los.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

… das wäre dann auch ein Zeichen, dass nicht alle Muslime die Demokratie ablehnen und würde vielleicht auch einigen AfD-Sympathisanten den Wind aus den Segeln nehmen.

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

Darauf warte ich seit Montag schon vergebens. Hier hätten einige Akteure im öffentlichen Leben ihre Chance gehabt. Jetzt ist es bald zu spät für Glaubwürdigkeit.

Petra
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Was doch der Krieg binnen kürzester Zeit für Hetztexte hervorbringt.

Blutschuld:

https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/blutschuld

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  Petra

Inwiefern empfinden Sie meinen Text als Hetztext? Gegen wen habe ich Ihrer Meinung nach gehetzt?
Sie haben freundlicherweise das Wort „Blutschuld“ gleich mit einem aussagekräftigen link versehen. Blutschuld wird im Alten Testament im Buch der Könige beschrieben, das auch Teil des jüdischen Tanach ist, zu welchem auch die Thora gehört.
Es würde mich sehr wundern, wenn der Holocaust aus jüdischer Sicht nicht unter das Wort Blutschuld fallen würde. Es ist doch wohl das Mindeste, dass Deutschland hinter dem Staat Israel steht. Wir stehen dort aber nicht einfach so, oder weil wir ein für uns passendes Bündnis oder eine Länderpartnerschaft eingegangen wären, aus der man gegebenenfalls auch wieder austreten kann.
Wir sind durch unsere Schuld gebunden.
Darüber hinaus sind viele tiefe Beziehungen entstanden, die der Verbindung Gesichter, Geschichten und tief empfundene menschliche Bindung geben.
Aber selbst, wenn diese menschlichen Bindungen nicht vorhanden wären, wären wir gebunden.
Ich denke, der Holocaust war nach der Babylonischen Gefangenschaft das größte Trauma des jüdischen Volkes. Jetzt stehen der Hamas und andere Kräfte bereit, um Israel und das jüdische Volk zu vernichten und haben das unmissverständlich deutlich gemacht.
Wo es um solche Dimensionen geht, braucht es die passenden Worte, die den hier wohnenden Menschen erklären, warum Deutschland da steht, wo es steht. Das ist auch notwendig, um in der kommenden Zeit Klarheit zu haben.
Israel greift jetzt den Gazastreifen an, obwohl die Menschen dort nicht evakuiert werden konnten. Wir müssen uns von hier lebenden Palästinensern fragen lassen, warum wir trotzdem zu Israel stehen und da wird es häufig nur die eine Antwort geben: weil wir an Israel gebunden sind, aufgrund der deutschen Blutschuld an den Juden. Von deutschem Boden ging ein Vernichtungsfeldzug gegen sie aus. Wir haben hier etwas gut zu machen an diesen Menschen und das lösen wir jetzt ein. Das wird Menschen gegen uns aufbringen und wir werden das auch verstehen. Aber wenn diese Menschen ihrerseits verstehen, wie tief wir gebunden sind, wird hoffentlich etwas Verständnis dabei sein, die aus Wut nicht Hass werden lässt. Das jedenfalls hoffe ich.

Lisa
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Ganz genau. Und wir müssen begreifen, dass nicht alle diese Geschichte mit uns teilen und Israel ganz anders sehen. Das war ja das Problem auch auf der Documenta. Was immer in allen Ländern Usus sein mag, Antisemitismus geht gar nicht, Antiisraelismus auch nicht und Israelkritik nur ganz sensibel. Das muss unseren Neubürgern klar sein. Dieses “ Wie kann man sich nur über den Tod von Menschen freuen“ ist eine zivilisatorische Errungenschaft, anderswo gilt “ Zahn um Zahn, Auge um Auge“ und “ Nieder mit den Feinden! “ Genau hier haben wir einen kulturellen Konflikt, den wir laut Politik eigentlich gar nicht haben dürften. Eine schnelle Lösung gibt es vermutlich nicht, eine Kultur braucht Generationen, um sich zu entwickeln und zusammen zu wachsen.

Sorek
9 Monate zuvor

Nun, die Demo hat illegalerweise trotzdem stattgefunden und wurde von der Polizei aufgelöst. Daran sollen bis zu 40 SuS beteiligt gewesen sein. Nach Pressberichten wurden mehrere Flugblätter mit klarem antisemitischen Inhalt beschlagnahmt. Und so etwas wirft anderen Rassismus vor.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  Sorek

„So etwas“????

Indra Rupp
9 Monate zuvor

Die Eltern, die hier „für ihre Kinder“ demonstrieren wollten, haben unsere Demokratie grundlegend missverstanden! Das feiern einer Gräueltat ist keine “ freie Meinungsäußerung“ und nicht durch diese gedeckt!
Selbst, wenn es die Kopfnuß nicht gab, haben die Schüler durch das Fahnen tragen (in diesem Kontext(!)) angefangen. Der Lehrer war dann nicht in Not, aber besonders belastet durch die gerade frischen Eindrücke dieser Gräueltaten. Lägen diese 80 Jahre zurück, könnte man von einem Pädagogen erwarten, besonnen und pädagogisch angemessen zu reagieren. Hier aber wären mildernde Umstände angemessen, denn Lehrer sind auch nur Menschen, die diese Bilder (ich habe sie mir nicht angeschaut) verkraften und gleichzeitig den Hohn dieser Schüler darüber ertragen müssen. Es geht hier bei weitem nicht nur um die körperlichen Reaktionen.
Sollte der Lehrer ein unangenehmer Zeitgenosse, schlechter Lehrer oder sogar rassistisch eingestellter Typ sein, können die Eltern gerne gegen ihn was unternehmen und demonstrieren gehen, erst recht, wenn dieser handgreiflich wurde. Aber nicht (!) wenn ihre Söhne zuvor zu Tätern wurden! Dann hat man sich den Opferstatus verspielt!
Im Grunde finde ich das Verhalten der Eltern grottendämlich! Man merkt geradezu, wie uneinsichtig sie bezüglich des „Massaker feiern“ sind und wie sehr sie auf die Reaktion des Lehrers ablenken. Sie machen deutlich, dass sie sich nicht mit dem Fehlverhalten ihrer Kinder auseinander setzen und unterstreichen das dann noch, indem sie antisemitische Flugblätter verteilen. Ein geradezu peinlicher Versuch einer Täter-Opfer-Umkehr. Man gebe sich selber die Kopfnuß (Augenroll)!

SoBitter
9 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist das Ergebnis von der deutschen Migrationspolitik.

Diese Familien sehen im Verhalten ihrer Kinder keinen Fehler, weil die den Hass auf Israel aus der Heimat mitgebracht oder von ihren Eltern (oder sonst wen) anerzogen bekommen haben.

unverzagte
9 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

„DAS Ergebnis“…“DIESE Familien“….“DEN Hass“….erinnert mich stilistisch an demonstrativ, reißerische Aufmacher der BLÖDzeitung .

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Mich interessiert, wie Sie die Aussagen von SoBitter stilistisch anders, aber genauso treffend und kurz formulieren.

„Diese Familien“ bezog sich dabei auf diejenigen, die gegen den Lehrer demonstrieren wollten und dabei antisemitische Flugblätter verteilt haben.

polly
9 Monate zuvor
Antwortet  unverzagte

Wollen Sie etwa relativieren, dass hier Verbrechen gutgeheißen werden? Sogar die Integrationsbeauftragte in B-Neukölln hat die breite Unterstützung für die Hamas bestätigt. Welche Doppelmoral wird denn da angewendet? Wenn nun Aiwanger sich in ähnlicher Weise äußern würde?

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  SoBitter

Das sehe ich genauso. Nur wollen das viele immer noch nicht hören, als wäre immer das aufnehmende Land an missglückter Integration Schuld.

Fakt ist: Wenn es brutale Terroranschläge gibt, entstammen die Täter fast immer bestimmten Migrationsmillieus. Wer das leugnet, treibt bei der aktuellen Entwicklung immer mehr Wähler zur AfD.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Fakt ist aber, dass es in Osteuropäischen Ländern weniger Terroranschläge gibt. Warum? Bitte Ursachen recherchieren. Bin auf ihre Antwort gespannt.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich drücke mich genauer aus: In dem zur EU gehörigen Staaten Osteuropas.

Also bitte nicht ablenken und darauf eingehen. Danke.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dieser rechtsextreme Terror ist ja schon ein riesiges Problem, dann muss man sich nicht noch weitere Konflikte in das Land holen.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wer spricht denn vom Aussperren. Es gibt in allen Ländern Menschen, die einen Mehrwert für unsere Gesellschaft bringen und den Handel begünstigen.

Dafür braucht es jedoch eine Immigrationspolitik nach unseren Bedürfnissen und nicht nach den Bedürfnissen der Migranten.

Um mal ganz konkret zu werden: Im Gaza Steifen deutet sich eine humanitäre Katastrophe an. Wie sollten wir ihrer Meinung nach damit umgehen. Sollen wir in den nächsten Monaten möglichst vielen Palästinensern eine Flucht nach Deutschland ermöglichen oder sollen wir diesen den Weg versperren?

Lisa
9 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann wäre es doch die letzte Konsequenz, Nationalstaaten sein zu lassen und alle Grenzen abzuschaffen. Ist das Ihre Utopie?

Indra Rupp
9 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich ergänze noch : Eine Gewalttat feiern oder dies zu ignorieren oder gutzuheißen und gleichzeitig für eine „Schule ohne Gewalt“ und gegen „Machtmissbrauch“ zu demonstrieren , wenn es einen selber betrifft ist an Heuchelei nicht zu überbieten! Mit dem verteilen antisemitischer Flugblätter haben sich diese Eltern verraten. Die Kampagne „Schule gegen Gewalt“ soll in diesem Fall nur den deutschen Rechtsstaat mundtot machen und ist eine moralische Erpressung und Taktik, weil diese Eltern wissen wie WIR so ticken!
In muslimischen Familien geht es oft (oft =nicht überall) streng zu und da wird einem Sohn auch schon mal bei Fehlverhalten der Kopf rasiert (selber gerade bei einem Mitschüler erlebt) . Sind diese demonstrierenden Eltern da eher anders und mehr so für weichgespülte Pädagogik wie die meisten Deutschen? Kann ja sein. Aber warum haben sie dann kein Problem mit dem „Massaker feiern“ und verteilen noch antisemitische Flugblätter gerade jetzt? Passt nicht zusammen!

Indra Rupp
9 Monate zuvor

Ich finde, das Massaker in Israel zu feiern übertrifft die Kopfnuss, die Ohrfeige und den Bauchtritt zusammen.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Absolut Ihrer Meinung. Ich würde mir wünschen, dass die Schüler und Eltern dazu getrieben werden, eindeutig Stellung zu beziehen.

Am besten wäre es wohl, wenn es Pflicht wurde in Schulen die Videos zu zeigen, wie bestialisch die Hamas vorgegangen ist und abschleifen zu fragen: Steht ihr wirklich hinter diesen Menschen, die das getan haben?

Nur. Das zeigen dieser Videos wird sich niemand trauen. Warum nicht? Es gab da doch schon mal einen Vorfall eines enthaupten Lehrers in Frankreich…

A.J. Wiedenhammer
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Was mache ich, wenn einige sagen: „ja, ich stehe wirklich hinter diesen Menschen“?
Man mag mich Pessimist schimpfen, aber ich kann mir das eigentlich recht gut vorstellen, besonders, wenn sich da eine kleine Gruppe gegenseitig den Rücken stärkt.

447
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Und der nächste „Vorfall“ (sic!) hat frisch heute stattgefunden, erneut Frankreich.

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Ich glaube, das sollte man lassen. Vermutlich gehen diese Fotos und Videos bereits in den jubelnden Kreisen um.
Für alle anderen, unter denen niemand diese Gewalt befürwortet, wäre es traumatisierend, diese Bilder sehen zu müssen. Militärexperten hatten Schwierigkeiten, die Fassung nicht zu verlieren. Und dann gibt es noch das Recht der Opfer, so nicht gezeigt zu werden.
Ich hätte auch gerne nachhaltige Lösungen, aber diese scheidet wohl aus.

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Natürlich ist es traumatisierend. Aber manchmal auch notwendig um die Realität zu zeigen wie sie ist, anstatt diese zu beschönigen.

Ähnliches hätte man in Nazi-Deutschland auch getan. Teilweise hätte man ganze Dörfer inklusive Koindern in die Konzentrationslager geschickt und denen die Leichenberge gezeigt. Und alle waren gezwungen hinzuschauen.

Es ist schon wichtig ein realistisches Bild zu zeigen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen und zu vermeiden, dass Sympathisanten solcher Gruppierungen sagen: Die Medien lügen…

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Die (völlig indiskutable) Enthauptung stand NICHT mit dem Zeigen von Tatsachen in Verbindung, sondern mit dem Zeigen von Mohammed-Karikaturen. Jetzt völlig zu Wackelpudding zu degradieren ist m.M. nicht angebracht!

DerDip
9 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Natürlich ist es nicht angebracht. Aber hier gab es Artikel, bei denen geschrieben wurde, dass selbst die Behandlung des Nahost Konflikts an manchen Schulen Probleme bereitet.

Meiner Meinung nach sollte man solche Videos zeigen. Aber man miss in Stadtteilen wie Neukölln auf die Gegenreaktionen vorbereitet sein.

Freiya
9 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Ja, einfach wird das nicht!

TaMu
9 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich stimme Ihnen komplett zu. Ich wünsche mir so sehr politischen und öffentlichen Klartext.

BeWa
9 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Nach dem AFD-Abschneiden bei den LTW wird es den auch geben.
Aber dieser wird ja sofort wieder eingetrübt, wenn mit Begriffen wie „Blutschuld“ u.ä. operiert wird.
Oder – wie hier geschehen – man der juristischen Aufarbeitung schon im Vorwege die Objektivität abspricht, weil alle Zeuginnen, Staatsanwälte, Richterinnen mutmaßlich eingeschüchtert sind.

Ich persönlich bin hin- und hergerissen zwischen meiner Links-der-Mitte-Identität und meinen Alltagserfahrungen mit migrantischen Mitbürgern aus den muslimisch geprägten Kulturkreisen. Ich wünsche mir eine starke Antwort des Staates.

Ich habe mir aber die in Rede stehende Videosequenz jetzt mehrfach angesehen und wenn ich jeden bekannten Kontext („Palästinaflagge“) und alle noch nicht belegten Geschehnisse („Kopfnuss“) ausblende, dann sehe ich lediglich einen Erwachsenen, der einem Jugendlichen eine Ohrfeige verpasst, woraufhin sich dieser wehrt.

Die Probleme mit dieser Migrantengruppe
(„jung, männlich, muslimisch“) sind viel zu groß, als dass wir ihnen mit solchen „Spekulationen“ wie hier begegnen sollten.