Stark-Watzinger bekennt sich „klar zum Digitalpakt 2.0“ – und nennt Umsetzungsforderungen

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BERLIN. Der «Digitalpakt Schule» läuft in diesem Frühjahr aus – und noch stehen Mittel zur Verfügung. Darauf wies Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Dienstag in Berlin hin. Wie es danach weitergeht, ist aber weiterhin offen. Offizielle Pläne wie Bund und Länder die im Koalitionsvertrag angekündigte Neuauflage umsetzen wollen, stehen noch aus. «Angesichts der Größe der Herausforderung bekenne ich mich klar zum Digitalpakt 2.0», sagte nun Stark-Watzinger – und nannte zugleich, welche Erwartungen sie an die Länder hat.

Bekennt sich zum Digitalpakt 2.0: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Foto: www.stark-watzinger.de

Vor dem Auslaufen des Digitalpakts Schule in diesem Jahr ist ein Großteil der Fördergelder verplant und verbraucht. Es sei aber noch einiges an Geld vorhanden, das für die Digitalisierung der Bildung eingesetzt werden könne und müsse, sagte die Bundesbildungsministerin in Berlin. Schulträger können demnach noch Projekte umsetzen. Wie lange Geld beantragt und abgerufen werden kann, ist konkret in den Förderrichtlinien der einzelnen Bundesländer geregelt.

Der Digitalpakt Schule ist ein Förderprogramm zum technischen Ausbau der Schulen. Er war 2019 für fünf Jahre aufgelegt worden. Der Bund hatte zunächst fünf Milliarden Euro bereitgestellt etwa für den Aufbau von schuleigenem WLAN oder für die Anschaffung von interaktiven Tafeln (Smartboards). Im Zuge von Corona wurde das Programm dreimal aufgestockt, auch um Tablets anzuschaffen und Administratoren an die Schulen zu bekommen, die sich langfristig um die Technik kümmern.

Bis Ende vergangenen Jahres waren nach Angaben des Bundesbildungsministeriums drei Milliarden Euro Bundesmittel von den zur Verfügung stehenden 6,5 Milliarden abgeflossen. Die Mittelbindung, also Gelder eingerechnet, die bereits fest für Projekte verplant sind, lag bei fünf Milliarden Euro.

Verhandlungen über Neuauflage laufen weiter

In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel angekündigt, mit den Ländern einen Anschluss-Digitalpakt, einen «Digitalpakt 2.0», mit einer Laufzeit bis 2030 auf den Weg zu bringen. Darüber wird noch verhandelt. Thema ist dabei die Rollenverteilung von Bund und Ländern. Beim ersten Digitalpakt hatte der Bund den finanziellen Löwenanteil getragen, die Länder mussten zehn Prozent beisteuern.

«Angesichts der Größe der Herausforderung bekenne ich mich klar zum Digitalpakt 2.0, sagte Stark-Watzinger. Die Schulen müssten digitaler werden. Technik und Geräte allein reichten aber nicht aus. «Vielmehr gehören auch Themen wie die Lehrkräftebildung seitens der Länder dazu. Darüber müssen wir verhandeln.» Zuletzt hatte sie gegenüber der Rheinischen Post zudem bereits angekündigt, dass es bei der Neuauflage keine Option sei, „einfach nur wie früher Geld zu geben“ (News4teachers berichtete) und ein umfassenderes Mitspracherecht des Bundes bei der Bildung, besonders im Bereich Digitalisierung, gefordert. News4teachers / mit Material der dpa

Erste Amtshandlung: Neue KMK-Präsidentin pocht auf den Digitalpakt 2.0

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Dil Uhlenspiegel
1 Monat zuvor

… und der Administratoren- und Wartungsteampakt?

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Am St. Nimmerleinstag.

Canishine
1 Monat zuvor

Ich bin da optimistischer: Digitalpakt x.0 (Wie ist die aktuelle Version vom Firefox gerade?)

Hans Malz
1 Monat zuvor

„Der Bund hatte zunächst fünf Milliarden Euro bereitgestellt etwa für den Aufbau von schuleigenem WLAN oder für die Anschaffung von interaktiven Tafeln (Smartboards). Im Zuge von Corona wurde das Programm dreimal aufgestockt, auch um Tablets anzuschaffen und Administratoren an die Schulen zu bekommen, die sich langfristig um die Technik kümmern.“

Soweit ich mich erinnere, war Infrastruktur (z.B. WLAN) eben nicht förderfähig. Dafür mussten die Kommunen in Vorleistung gehen (was ein Grund für die übriggebliebenen Fördergelder sein könnte). Tablets sind Endgeräte, auch die waren limitiert. Es durften nicht so viele angeschafft werden, wie wir eigenlich gebraucht hätten.
Die Admins sind mittlerweile angekommen. War ziemlich schwierig für die Bezahlung im öffentlichen Dienst welche zu finden.

Die ersten Geräte sind jetzt 4-5 Jahre alt. Jetzt wäre langsam Zeit, die ersten Geräte auszutauschen. Wenn die sich jetzt noch 10 Jahre zanken, bis es was Neues gibt, haben wir jede Menge Elektroschrott und (wieder mal) völlig veraltete Infrastruktur. Business as usual…

Der Zauberlehrling
1 Monat zuvor

Die Bekenntnis zum Digitalpakt ist ein Lippenbekenntnis und nichts wert. Nach der nächsten Wahl bekleidet das Amt ein anderer Kopf.

Geräte auf Teufel komm raus anschaffen und nicht für entsprechende Wartung durch externe Kräfte sorgen. Das ist ken Digitalpakt, das ist ein Pakt mit dem und für den Teufel.

Das ist genauso, als würde man einen Hund anschaffen und den dann nicht füttern oder tränken.

Politiker sind eine ganz besondere Gattung Mensch. Man sollte sie in irgendeine Flüssigkeit einlegen ode plastinieren, damit die Kurzsichtigkeit für die nächsten Generationen noch erforschbar und sichtbar bleibt.

Hauptsache quer durch das ganze Land Zeitungsartikel lanciert, welche die Anschaffung irgendwelcher digitalen Geräte in den höchsten Tönen loben.

Kein Digitalpakt ohne Wartungsvertrag!

Hysterican
1 Monat zuvor

Scheint sich für NRW jetzt bzgl der Dienstgeräte für LuL erledigt zu haben. (s.o.)

Hysterican
1 Monat zuvor

Absolut lächerlich!
Schulausschusssitzung in HF / NRW diese Woche:
u.a. Thema:
LuL, die bislang noch kein iPad vom Land bekommen haben, deren Gerät defekt ist oder die erst jetzt in den Schuldienst einsteigen bekommen vom Schulträger – scheinbar auf Weisung aus Düsseldorf – kein Dienstgerät mehr ausgehändigt.
ARGUMENT:
Für jeden KuK stünde pro Schuljahr ein Budget von 500.-Euro zur Verfügung – da säße dann ab jetzt ein iPad nicht mehr drin.

Der Sozialdezernent und die Beisitzer verteidigen den Kurs und verweisen auf die angespannte Haushaltslage, die sich angeblich absehbar nicht massiv verbessern würde.
Einwände seitens LuL, die im Schulausschuss sitzen, wurden entschieden vom Tisch gewischt…ei e anwesende SL hat darauf bekannt gegeben,dass ihre Schule damit aus dem Digitalisierungsprojekt aussteigen würde.

LuL sollen die Dienstgeräte ab jetzt aus eigener Tasche bezahlen.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Hysterican

Genauso hatte ich das von Anfang an vermutet. Schade, dass das so voraussehbar war.

Karl Heinz
1 Monat zuvor

die Schlagzeile müsste man etwas abändern:
Stark-Watzinger bekennt sich klar zur Verantwortung, junge Menschen auf den Kriegsfall vorzubereiten
Bildungsministerin Stark-Watzinger – Schulen sollen junge Menschen auf Kriegsfall vorbereiten (deutschlandfunk.de)

dafür braucht man keine digitalen Endgeräte

potschemutschka
1 Monat zuvor

„Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!“ – (KuMi-Sprichwort?)