Frauen sehen keine Chancengleichheit in der Arbeitswelt – VBE: Benachteiligung ist in Kitas und Schulen spürbar

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DÜSSELDORF. Die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen bleibt in Deutschland beträchtlich. Und eine Umfrage zeigt: Vielen Arbeitnehmerinnen fehlt die Hoffnung, dass sich das zeitnah ändert. Der VBE weist unterdessen darauf hin, dass Frauen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit im häuslichen Umfeld übernehmen – was sich in einer hohen Teilzeitquote bei den Beschäftigten im Bildungsbereich ausdrücke.

Die Teilzeitquote unter (weiblichen) Lehrkräften ist hoch. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen in Deutschland fühlt sich ungerecht bezahlt – und hat wenig Hoffnung, dass sich das zeitnah ändert. Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag der Jobbörse Indeed ergab, sind 57 Prozent der Frauen der Meinung, nicht ausreichend entlohnt zu werden. Damit liegt Deutschland nahe am internationalen Durchschnitt: Unter den Befragten aus elf Ländern waren 56 Prozent der Arbeitnehmerinnen mit ihrer Bezahlung unzufrieden.

Laut dem «Work needs Women Report» blickt jede zweite Frau in Deutschland einer geschlechtergerechten Zukunft pessimistisch entgegen. 53 Prozent schätzen eine gleichberechtigte Bezahlung von Männern und Frauen erst in 50 Jahren als realistisch ein. Für den Report wurden über 14.000 arbeitstätige Frauen in elf Ländern, darunter Deutschland, USA, Frankreich, Indien und Japan befragt.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag der sogenannte Gender Pay Gap, also die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen, 2023 in Deutschland pro Stunde unbereinigt bei 18 Prozent. Dennoch haben hierzulande laut Umfrage 45 Prozent der befragten Frauen noch nie eine Lohnsteigerung gefordert. Viele (29 Prozent) gaben demnach an, sich schlicht und einfach nicht zu trauen. Auch bei der Bitte um Beförderung fühlen sich wenige Frauen in Deutschland (23 Prozent) wohl.

«Im Vergleich mit den männlichen Kollegen arbeiten Lehrerinnen mehr als doppelt so oft in Teilzeit»

Während bei älteren Arbeitnehmerinnen nur 31 Prozent eine Gender Pay Gap wahrnehmen, sind es laut der Befragung bei jüngeren Generationen wie Gen Z und jüngeren Millennials (25-34 Jahre) fast die Hälfte (49 Prozent). «Wir beobachten eine Generation junger Frauen, die mit dem Bewusstsein einer geschlechterungerechten Bezahlung aufgewachsen ist», sagte Ute Neher, Arbeitsmarktexpertin bei Indeed in einer Mitteilung.

Um die Gender Pay Gap zu schließen, benötige es zum einen strukturelle Veränderungen in Unternehmen und Politik. «Wir brauchen mehr Transparenz bei Gehältern und
eine konsequente Umsetzung von Gesetzen zur Entgeltgleichheit», sagte Neher. «Zum anderen liegt es an jeder einzelnen Frau, sich für eine gerechte Bezahlung einzusetzen.»

Dem Report zufolge denkt fast jede zweite Frau hierzulande (49 Prozent), dass Männer bessere Karrierechancen haben. Demnach benennen 47 Prozent davon Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen als größte Karrierehindernisse. 40 Prozent sehen Sexismus und Vorurteile als Problem. Zudem gibt etwa jede vierte Frau (24 Prozent) an, schon einmal am Arbeitsplatz belästigt worden zu sein. Auch psychische Belastungen sind laut der Umfrage ein Hindernis für Frauen in der Arbeitswelt. Knapp die Hälfte der befragten Arbeitnehmerinnen in Deutschland (46 Prozent) war oder ist psychisch belastet. 54 Prozent fühlen sich unwohl Vorgesetzten davon zu berichten. Im internationalen Vergleich sind es 43 Prozent.

Kommt das Thema auf geschlechterspezifische Ungleichheiten, stehe im Regelfall die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern trotz gleicher Tätigkeit im Fokus, bemerkt der VBE. Dies sei jedoch nur eine von mehreren Erscheinungsformen weiblicher Benachteiligung.

Frauen sind immer noch diejenigen, die den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit im häuslichen Umfeld übernehmen. Im Vergleich zu Männern widmen sie sich täglich im Durchschnitt 52,4 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Aufgaben wie Hausarbeit und Kinderbetreuung. Frauen leisten sogar mehr als doppelt so viel Pflegearbeit als Männer, wenn die direkte Pflegearbeit nur die Betreuung und Unterstützung von erwachsenen Familienmitgliedern umfasst. Dies wirke sich in Branchen mit hohem Frauenanteil besonders stark aus – wie der Bildung.

VBE-Bundesvorsitzender Gerhard Brand stellt fest: «Im Vergleich mit den männlichen Kollegen arbeiten Lehrerinnen mehr als doppelt so oft in Teilzeit, bei den Erzieherinnen und Erziehern ist dieser Trend sogar noch stärker zu beobachten. Für die Kolleginnen vor Ort bedeutet dies nicht nur, dass sie Monat für Monat weniger Geld zur Verfügung haben, es wirkt sich auch langfristig auf die Aufstiegschancen aus und wird im Alter unter Umständen zu einem existentiellen Problem.»

«Die vielen und hochqualifizierten Kolleginnen, die aufgrund der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit in Teilzeit gehen müssen, vermissen wir in den Schulen vor Ort schmerzlich»

Dies kann auch Tanja Küsgens, Bundessprecherin der Frauen im VBE, bestätigen: «Wir wissen, dass Altersarmut ein eher weibliches Phänomen ist. Mit 46 Prozent ist die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen in keinem anderen OECD-Industrieland größer als in Deutschland. Wenig verwunderlich, wenn man einen bedeutenden Teil der beruflichen Laufbahn in Teilzeit oder Kindererziehungszeiten verbringen und die damit verbundenen Gehaltsausfälle akzeptieren muss.»

Welche Auswirkungen die hohe Teilzeitquote auf den Schulalltag hat und wie der Weg aus der Misere aussehen könnte, weiß Küsgens, die stellvertretende Schulleiterin einer Grundschule und Personalratsvorsitzende ist, aus erster Hand: «Die vielen und hochqualifizierten Kolleginnen, die aufgrund der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit in Teilzeit gehen müssen, vermissen wir in den Schulen vor Ort schmerzlich. Viele von ihnen würden ihre Stelle unverzüglich aufstocken, wenn sie wüssten, dass für ihre Kinder oder pflegebedürftigen Angehörigen eine angemessene Betreuung gewährleistet ist.»

Dies könne allerdings nur funktionieren, wenn dafür ausreichend Kita- und Pflegeplätze vorhanden seien. «Hier muss die Politik dringend ins Handeln kommen und ihren Beitrag zur Verbesserung des Lehrkräftemangels leisten. Berufe im Pflege- und Bildungsbereich, die generell über einen hohen Frauenanteil verfügen, müssen aufgewertet werden. Rahmenbedingungen und Bezahlung müssen dringend verbessert werden. Ebenso muss ein gesellschaftliches Umdenken bei der unbezahlten Sorgearbeit stattfinden. Eine gerechtere Aufteilung zwischen den Geschlechtern ist das Ziel, würde Frauen dauerhaft entlasten und die berufliche Teilhabe besser ermöglichen.» News4teachers / mit Material der dpa

Statistisches Bundesamt: Frauen leisten deutlich mehr unbezahlte Arbeit als Männer

 

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Unfassbar
1 Monat zuvor

Chancengleichheit und Ergebnisgleichheit sind zwei verschiedene Dinge. Dieser Artikel bezieht sich überwiegend auf Ergebnisgleichheit.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Tut es das? Chancen heute als (weißer) Mann aus nicht armen Verhältnissen stehen deutlich besser 😉

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Als die einer weißen Frau aus nicht armen Verhältnissen? Das ist doch Quatsch.

Wutbürger
1 Monat zuvor

«Die vielen und hochqualifizierten Kolleginnen, die aufgrund der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit in Teilzeit gehen müssen, vermissen wir in den Schulen vor Ort schmerzlich. Viele von ihnen würden ihre Stelle unverzüglich aufstocken, wenn sie wüssten, dass für ihre Kinder oder pflegebedürftigen Angehörigen eine angemessene Betreuung gewährleistet ist.»

85 Prozent der rund 2.000 befragten teilzeitbeschäftigten Frauen finden es demnach „super“, in Teilzeit zu arbeiten, 75 Prozent erklärten, derzeit „auf keinen Fall“ Vollzeit arbeiten zu wollen. 60 Prozent gaben an, möglichst bis zur Rente in Teilzeit arbeiten zu wollen.“
Frauen in Teilzeit sind laut Umfrage sehr zufrieden, Die Zeit, 14.12.2018

Wer lügt jetzt?

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Wutbürger

Was Leute wie Sie gerne ignorieren, ist, dass viel Frauen Teilzeit besser finden, damit sie auch noch die Care-Arbeit schaffen. Haben Sie schon einmal mit Frauen in Vollzeit gesprochen, die Care-Arbeit leisten?

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was Leute wie Sie gerne ignorieren ist, dass der Umfang der Care-Arbeit ja nicht in Stein gemeißelt, sondern teils auch das Ergebnis von Entscheidungen ist. Eine ganze Reihe von Eltern-Taxi-Fahrten könnte man sich z.B. durchaus sparen, wenn die Kinder in den nächstbesten Sportverein gehen würden statt sie nachmittags durch die halbe Stadt zu chauffieren.

Womöglich würde man dabei sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Weniger Care-Arbeit und weniger Helikoptern.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Folko, Sie haben ein schräges Frauenbild.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Vielleicht kennen Sie nicht die derartigen Eltern und nehmen auch die entsprechende Forschung nicht zur Kenntnis?

Frauen haben heute im Durchschnitt weniger Kinder als 1965, verbringen aber rund doppelt soviel Zeit mit ihnen — komisch, oder?

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/studaie-eltern-verbringen-heute-doppelt-so-viel-zeit-mit-ihren-kindern-wie-in-den-60ern-li.7650

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Uiiii… von 54min auf 104min pro Tag! Das zeigt natürlich, wieviele Frauen jetzt in Teilzeit faulenzen *lol*. Vielleicht liegt es auch daran, dass nicht mehr mit dem neuesten Buch „Das elektrische Kochen“ (hatte meine Mutter noch bis vor ihrem Tot) die umfangreichsten Speisen von Brot bis Braten hergestellt werden, Socken gestopft und gestärkt und gebügelt wird, sondern u a die Brühwürfel schon fertig im Laden besorgt werden? Oder liegt es daran, dass Kinder nicht mehr den ganzen Tag draußen und um 19 Uhr im Bett sind? Und haben Sie auch weiter gelesen? Da steht, dass VÄTER ihre Zeit für Kinder vervierfacht haben! Bedeutet also nach Ihrer Logig : Männer sind heute nur noch 1/4 so lange berufstätig am arbeiten, wie in den 60ern. 😉

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wo schrieb ich etwas von „faulenzen“?

Mein Punkt war der: Das Ausmaß von Care-Arbeit ist nicht in Stein gemeißelt, sondern (auch) eine Entscheidung.

Arbeitnehmer schauen also nicht nur, wie viel Care-Arbeit sie leisten MÜSSEN und entscheiden danach, wie viel bezahlte Arbeit zu noch leisten KÖNNEN; vielmehr geht es — nachdem ein Mindestmaß an vergüteter Arbeit und geleisteter Care-Arbeit erreicht ist — auch darum, was Arbeitnehmer mit ihrer Zeit machen WOLLEN.

Lessi
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Stimmt. Meinen 85 jährigen Vater (blind/ Alzheimer/ herzkrank) habe ich auch schon gefragt. Komisch, er will partout nicht im Verein Fußball spielen. Merkstewas?

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Lessi

Wenn man nicht gemeint ist, braucht man sich auch nicht angegriffen zu fühlen.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Das ist hier aber keine private Diskussion.
Und @Lessi hat genau verstanden, was ich meine.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Genau, und weil es keine private Diskussion ist, diskutiere ich auch nicht im Hinblick auf Personen, sondern Inhalte. Es ging mir nicht darum, dass @Lessi als Person „nicht gemeint“ ist, sondern dass der 85jährige blinde/demente/herzkranke Vater „nicht gemeint“ ist.

Das kann man, da es ja öffentlich ist, auch leicht nachlesen: Ich schrieb von helikopternden Elterntaxifahrern, nicht von Fürsorge für hilfsbedürftige Alte. (Und, bevor das nächste sachfremde Argument kommt: Es geht auch nicht um hilfsbedürftige Säuglinge.)

Sondern um die vielen, vielen Menschen, die weder hilfsbedürftige Alte noch hilfsbedürftige Babys versorgen.

Lessi
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

❤️

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Wutbürger

Ja , allerdings werden die Erziehungszeiten
für die Rente nicht in dem Maße angerechnet
wie es erforderlich wäre, damit das selbe
Rentenniveau erreicht werden kann wie
bei Personen , die sich nicht einer Kindererziehung
witmen.
Außerdem verzichten die erziehenden Teilzeitkräfte
nicht das selbe Einkommen wie die Vollzeitkräfte.

Fresh L
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Viele vergessen, dass es zumindest für Ehegatten und Partner in eheähnlichen Gemeinschaften den Vorsorgeausgleich gibt.
Der verdienende Partner gibt entsprechend der Ehezeit von seiner Rente ab und finanziert damit die spätere Rente des nicht-verdienenden Partners.
Andersherum natürlich auch, nur kommt da natürlich nichts bei herum, weil ja eben nicht so viel gearbeitet wurde.
Je mehr der verdienende Partner verdient und je höher die Rente ist, desto höher dann natürlich auch die spätere Rente des Care-Tätigen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Wutbürger

Warum muss gelogen sein? Es sind nur widersprechende Ergebnisse

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Genau. Könnte zB davon abhängen, ob in Bezug auf „mehr Zeit haben“ (zB für Freizeit, Carearbeit) gefragt wurde, oder im Hinblick auf die Benachteiligungen, die dadurch entstehen oder gegeben sind.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Stimmt, das muss nicht gelogen sein, aber es widerspricht natürlich schon sehr der in diesem Beitrag nahegelegten Lesart, wonach viele Frauen liebend gerne mehr arbeiten würden, wenn sie nur könnten.

Alx
1 Monat zuvor

Ich verstehe nicht ganz, warum sich die Politik und die Verbände beschweren, dass Frauen weniger Rente erhalten.

Liebe Politiker, liebe Verbände, Ihr seid doch diejenigen, die eure Forderungen umsetzen könnten.

Elternzeit, Kinderbetreuung und Pflege gerecht auf die Rente anrechnen und entlohnen, wäre z.B. so eine Maßnahme.

Das ist aber nicht gewollt. Gewollt ist, dass Frauen und Männer möglichst lange arbeiten und möglichst wenig Zeit mit der unbezahlten (und doch so wichtigen) Care-Arbeit verbringen.

Frauen werden nicht schlechter bezahlt als Männer aber arbeiten in anderen Branchen und anteilig weniger in Vollzeit.

Wäre es für Firmen tatsächlich profitabler, Frauen einzustellen und dadurch 20 Prozent mehr Gewinn zu machen, dann würden alle profitorientierten Unternehmen ausschließlich Frauen einstellen.

Mir erschließt auch nicht, warum gerade der VBE sich beschwert, da es bei der Besoldung bereits sehr transparent und geschlechtergerecht ist. Lehrkräfte haben auch Schutzmechanismen gegen Benachteiligung und eine vorbildliche Elternzeitregelung, die man in der freien Wirtschaft lange sucht.

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Alx

Bei uns. und in anderen Häusern des
öffentlichen Dienstes der Krankenhäuser,
werden die teilzeitbeschäftigten Frauen
von deren Leitungen, und das sind auch
überwiegend Frauen, überwiegend im
Nachtdienst, im Spätdienst und als
einspringende Teilzeitarbeitskräfte
überproportional zu deren Arbeitsvertrag
entsprechend häufiger eingeteilt.

Da fragt man sich, warum machen das Frauen,
dass diese Frauen in einer Leitungsposition
andere Frauen für ihre eigene Karriere ausnutzen
zu verstehen ?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Nein, die Frage nach der Teilzeit stellt sich, darum ging es in Artikel

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

Vielleicht weil es ganz gut in die Lebensplanung der entsprechenden Teilzeit-Frauen passt? Nachtschichten sind gut bezahlt und relativ gut mit der gleichberechtigten Sorge für (Schul-) Kinder vereinbar.

Ethan
1 Monat zuvor
Antwortet  Alx

Und wenn man nicht nach Gehaltserhöhungen fragt, dann ist man teils auch selber Schuld. Die Kinder müssen in der Schule schon gleich behandelt werden und sollen lernen selbstbewusst zu sein. Alle Kinder. Dann nehmen die das in die Erwachsenenzeit mit.

Bei mir gabs einige Lehrer die sich geweigert haben Mädchen mithelfen zu lassen eine Kiste Bücher zu tragen oder Stühle aufzustellen. Braucht immer starke Jungs und wenn sich ein Mädchen freiwillig gemeldet hat wurde es wieder auf den Platz geschickt. Da wird halt den Kindern beigebracht, dass sie unfähig sind und nichtmal eine Kiste tragen können. Auch vieles von dem Gentlemen Verhalten ist einfach nur patronisierend. Lass das weg und die Mädchen lernen, dass sie auch selber Dinge machen können und auch selber etwas bessres anfordern.

Das passiert nicht von heut auf morgen. Es sind immernoch zu viele mit Altmodischen Geschlechtergedanken unterwegs. Aber es ändert sich. Die Kinder von heute sind schon sehr viel näher an Equalität als for ein paar Jahrzehnten. Und das wird nur noch mehr werden. Wenn du schon damit aufwächst, dass alle gleich sind, dann wirst du auch deine Kinder so erziehen.

Ich find die Aussage women make 67 cents for every dollar oder was auch immer die aktuellen Zahlen sind auch immer nicht ganz so richtig. Du hast schon recht, Männer arbeiten tendenziell in besser bezahlten Berufen. Arbeiten mehr Stunden. Und natürlich sind in der Statistik auch diejenigen noch mit drinne die schon älter sind und aus einer Zeit wo Geschlechter Gleichheit noch weniger war.

Heutzutage verbietet niemand Frauen in die Wirtschaft oder Technik oder Jura zu gehen. Wenn man dann was weniger gut bezahltes aussucht oder Teilzeit arbeitet ist man selber Schuld. Die Zahlen sind mittlerweile ja viel online. Und reden übers Gehalt mit Kollegen kann man auch, selbst wenn die Firma das vielleicht nicht gut findet. Dann kann man nach besserem Gehalt fragen. Oder Job hopping, bei einer Firma bleiben ist ja heutzutage nicht mehr unbedingt das beste.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Ethan

Dass Mädchen keine Bücherkisten schleppen sollen, könnte je nach Gewicht schon seine Berechtigung haben. Beim Arbeitsschutz wird ja zwischen den Geschlechtern unterschieden. Laut Hettinger Tabelle dürfen z.B. Frauen bis max. 15 kg heben. Männliche Jugendliche max. 35kg, junge Männer ab 18 Jahren bis 55kg, ab 46 Jahren dann bis 45 kg.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  ed840

Aber der Satz “ Ich brauche mal ein paar starke Jungs“ ist diskriminierend. Meist sollen Stühle oder Bücher getragen werden. Nur sehr selten Zementsäcke.

dauerlüfterin
1 Monat zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Meiner Erfahrung entspricht, dass die Mädchen helfen und die Jungs sich „vornehm“ zurückhalten.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ethan

Es wurde gerichtlich geklärt, dass „nicht fragen“ KEIN Argument ist.

Es stellt sich daher die Frage, warum sich statistisch erheblich mehr Frauen um Haushalt und Pflege der (Schwieger-)Eltern kümmern.

Hier müssen Männer befähigt und gefordert werden, ihren Anteil zu leisten

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es stellt sich auch die Frage, warum sich statistisch erheblich mehr Männer um schwere und gefährliche Arbeiten kümmern und dabei wesentlich mehr Stunden arbeiten als Frauen (selbst wenn beide keine Kinder haben).

Sollte man dann auch Frauen dazu befähigen und fordern, ihren Anteil zu leisten, auf dem Bau, bei der Bundeswehr bis hin zur Müllabfuhr…?

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Wie gesagt, Ihr Frauenbild ist schräg.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nö.
Sie wollen halt Rosinenpicker-Feminismus.

Den wollen halt nicht alle.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Lachanfall.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie wäre es, wenn Sie statt mit Bewertungen mal inhaltliche Argumente vorbringen würden? Dann könnten wir womöglich beide etwas lernen.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Aber warum arbeiten Männer denn lieber auf dem Bau, als in sozialen Berufen? Oder werden die gezwungen? Oder denken die :“Einer muss ja Steine kloppen und die Frauen wollen ja nicht!“ <- Das wär dann ja voll selbstlos.
So oder so, in sozialen Berufen ist Fachkräftemangel, die können also kommen.
Jetzt mal was anderes :
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass in den besch*** Berufen am meisten Menschen mit Migrations Hintergrund arbeiten? Langzeitdeutsche sehe ich da kaum, auch keine Langzeitdeutsche-Männer. Gibt üble Berufe, zB diejenigen, die Tierkadaver von Höfen abholen.
Picken "Deutsche" Männer am Ende auch Rosinen?

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Haben Sie schon einmal die Tariftabellen für Bau- und Erziehungsberufe verglichen?

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja klar.

Das ist übrigens in jeder Einwanderungsgesellschaft so: Immigranten fangen für gewöhnlich unten an (nur in Kolonialgesellschaften steigen sie gleich oben ein). Das liegt auch in der Natur der Sache, da sie sich erst einmal akklimatisieren müssen, bis sie genauso produktiv sind wie die Einheimischen.

Und das gilt für Frauen übrigens genauso. Kommen Sie einfach mal frühmorgens oder spätabends in den Betrieb, dann können sie sehen, wer dort die Mülleimer leert.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Und inwiefern ist Mülleimer leeren (Männer) schlimmer als Toiletten putzen (Frauen)? Die meisten Bandscheibenvorfälle gibt es übrigens nicht auf dem Bau, sondern in der Pflege! Meine älteste Schwester ist 1,68 groß und wiegt etwa 55 kg. Eigentlich sollen die Hebe/Stützarbeiten immer zwei machen, aber da wurde gespart. Deshalb muss sie alleine einen 100kg schweren Rentner im Bett umdrehen, der „kein bisschen mithilft“. An anderer Stelle erbricht eine schwerkranke Frau Kot. Schwerkranke sind in der häuslichen Krankenpflege alle. Der Geruch von erbrochenem Kot war selbst für meine Schwester grenzwertig und die ist schon viel gewohnt. Frei hat sie nur vier Tage im Monat und auch nur, wenn keine Kollegin krank ist.
Ich sehe hier keinen Vorteil zum Kanalarbeiter oder Maurer. Frauen entscheiden sich halt bevorzugt für soziale Berufe.
Wenn Sie einer Gruppe Vorwürfe machen wollen, dass sie sich seltener die Hände schmutzig machen, dann müssten das Nicht-Migranten und Akademiker sein.
Übrigens, ich würde mich auch eher Pflege als für Bau oder Kanal entscheiden. Allerdings die Landwirtschaft wiederum der Pflege vorziehen. Unabhängig vom Geld hätten Berufe mit „Lebendigem“ bei mir, wie bei vielen Frauen Priorität. Isso!

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich sehe da auch nicht unbedingt einen Vorteil für den einen oder anderen, sondern habe im Gegenteil für beide Berufsgruppen viel Respekt.

Aber ich fordere halt auch nicht, dass in allen Lebensbereichen Männer und Frauen zahlenmäßig gleichermaßen tätig sein sollen.

Nur was halt schon rein mathematisch nicht geht, ist folgendes: In manchen Bereichen eine 50:50-Verteilung zu fordern, in anderen aber nicht.

kanndochnichtwahrsein
1 Monat zuvor
Antwortet  Ethan

Wo kann ich als Lehrerin denn nach einer Gehaltserhöhung fragen… tät ich sofort…
Ist ja leider in unserem Bereich eher nicht so einfach wie oben behauptet.
Fühle mich auch nicht „selbst schuld“ an diesen Zuständen!

Wenn jetzt jemand mit dem Argument kommt, man könne sich doch auf eine Funktionsstelle bewerben… ja, das kann man, wenn es welche gibt und wenn man mehr als ohnehin schon zu viel arbeiten will/kann. Carearbeit in welcher Form auch immer kann man dann an vielen Schulen komplett knicken. Rühmliche Ausnahmen, Schulen an denen Funktionsstelleninhaber und Teilzeitkräfte nicht mehr ausgebeutet und überproportional zeitlich belastet werden als es das Schulsystem an sich schon mit sich bringt, bestätigen die Regel… selten, zu selten, und den Arbeitsplatz kann man sich ja meist nicht mal selbst aussuchen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Alx

Es geht ja auch um unbezahlte Arbeit daheim. Aber wenn Sie daheim bei Haushalt und Pflege Ihre 50% nicht von Lokalpolitiker*innen unterstützt werden 😉

Sepp
1 Monat zuvor

Unterschiedliche Bezahlung aufgrund von Teilzeit und Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechtes sind doch unterschiedliche Dinge:

Tatsächlich gibt es in Kitas und Grundschulen kaum Männer. Als Mann wird man im Zweifelsfall noch schief angeschaut, wenn man das macht und es wird ggf. von Müttern angesprochen, ob man als Mann überhaupt richtig mit kleinen Kindern umgehen kann als Mann.

Meine Kollegin und ich als Gymnasiallehrkräfte haben beide eine A13-Stelle, werden also gleich behandelt. Nur weil ich derzeit in Teilzeit arbeite und entsprechend weniger Geld bekomme, sehe ich mich doch nicht ungleich behandelt. Das ist meine Entscheidung!

Bei Beförderungsstellen und in der Schulleitung sind bei uns Männer deutlich unterrepräsentiert, ebenso alle KuKs, die MINT-Fächer unterrichten. Ist das also Diskriminierung von Frauen?

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

In NRW ist durch die neuerdings exorbitanten Ortszuschläge für LK mit Kindern die Gleichbehandlung schon lange nicht mehr gegeben. Wieso wird das Gehalt neuerdings nach Reproduktionsfähigkeit gezahlt und nicht rein nach Abschluss und zu leistender Arbeit? Ungewollt kinderlose Paare werden dadurch für ihre Kinderlosigkeit ebenso „bestraft“ wie mit der Zwangsvollzeit, wohingegen andere ihre Teilzeitanträge kommentarlos genehmigt bekommen, selbst, wenn das „Kind“ schon kurz vorm Abitur steht.

Tim Bullerbü
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

In Nds gibt es Familienzuschläge für jedes Kind. Für Kinderlose gibt es etwa 100 Euro mehr, wenn man verheiratet ist.

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Für 3 Kinder gibt es in NRW in der höchsten Mietenstufe ca. 2300 € ZUSÄTZLICH. https://www.finanzverwaltung.nrw.de/system/files/media/document/file/Tabelle%20Familienzuschlag%20ab%2001.12.22.pdf
Da wird die Miete oder die Rate fürs Haus locker flockig rein vom Kinderzuschlag bezahlt. Das wollen Sie ernsthaft mit den 150 € Verheiratetenzuschlag gleich setzen? Zumal man den nur zur Hälfte bekommt, wenn der Ehepartner auch im öffentlichen Dienst ist.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Der Kinderzuschlag beträgt pro Kind maximal 292 Euro (Google) . Um den zu bekommen, muss man mindestens 600 Netto verdienen, bei Paaren 900 Euro, bei weniger gibt es kein Kinderzuschlag, nur Alternativ Bürgergeld zum Aufstocken. Je höher das Einkommen, desto niedriger der Kinderzuschlag, bis er ab einer bestimmten Einkommenhöhe gar nicht mehr gewährt wird.
Selbst, wenn Sie das Kindergeld (250 Euro pro Kind) hinzuzählen, kommen Sie nicht auf diese von Ihnen genannte Summe.
Klar könnte man bei drei Kindern, je 250 +292 Euro zum Haus abbezahlen benutzen. Wären 1.626 Euro monatlich. Dann müsste Mutter mit drei Kindern aber für alles andere von 600 Euro leben oder Mutter, Vater und drei Kinder von 900 Euro. Und ein Haus birgt ja noch so manche Kostenfallen außerhalb des Abbezahlens. <- Und man bekommt mit niedrigem Gehalt, welches Kinderzuschlag rechtfertigt, gar keinen Kredit!
Außerdem spielt es eine Rolle, wie alt die Kinder sind. Eltern, die am Anfang noch triumphieren, wieviel sie zurück legen können, weil die Kleinen ja gar nicht so viel brauchen, werden sich später wundern.
Für kleinste Kinder braucht man wirklich kaum etwas. Lange viel Stillen, Windeln statt Pampers. Sachen nachtragen. An jeder Ecke Spielzeug und Kleidung, neuwertig, für nen Appel und n Ei. Verwandtschaft, die den Kindern ständig was schenken will ( Achtung, Jobcenter verrechnet!), essen tun sie wie ein Spatz, kein Eintritt für Kleine im Bus, im Schwimmbad.
17 Jahre später : Schuhe Gr 49 gibt's nirgendwo und nur in teuer, Bärenappetit im Wachstum, Busfahkarte gibt's nicht umsonst für Oberstufenschüler, 180 Euro – Taschenrechner zählt nicht zu BuT, Lektüren zwischendurch auch nicht. Fahrrad schon wieder kaputt. Keine Freunde ohne Handy und Taschengeld für Döner holen gehen und Co. Und wie geht Abi ohne Laptop? Da kann ein 17jähriger mal locker Kindergeld-und Zuschlag der zwei jüngeren Geschwister noch mit aufbrauchen.

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sorry, Sie verwechseln den Kinderzuschlag für Geringverdiener mit dem Familienzuschlag für Beamte. Das sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe.

Blau
1 Monat zuvor

Arbeite 50% mit Klassenleitung und wenig Teamwork. Kann mir 100% nicht vorstellen und auf keinen Fall mit Kindern!

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Blau

Darf ich Sie fragen, ob sie Lehrerin oder Lehrer sind? Dies wäre in jedem Fall für die laufende Diskussion gewinnbringend

Lera
1 Monat zuvor

„Die vielen und hochqualifizierten Kolleginnen, die aufgrund der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit in Teilzeit gehen müssen, vermissen wir in den Schulen vor Ort schmerzlich.“

MÜSSEN sie?

Oder WOLLEN sie?

Oder ist das Teil des Gesamtpakets „Ich heirate materielle Absicherung“?

Sind das nicht individuelle und freie Entscheidungen? Woher soll da ein Zwang kommen?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Warum kümmert sich der Mann nicht länger um die Kinder oder die Pflegebedürftigen in der Familie? Untersuchungen zufolge ist da eine große Lücke.

Warum entscheiden sich also die Männer individuell nicht dazu? Brauchen sie gar Zwang? 😉

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Genau die richtigen Fragen. Und fragen Sie ruhig weiter: Warum entscheiden sich so wenige Frauen, Kanalarbeiterin zu werden? Untersuchungen zufolge ist da eine große Lücke. Brauchen sie gar Zwang? Zwinkersmiley

Wutbürger
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Weil Frauen nicht wollen, dass Männer Zuhause bleiben und sie zur Arbeit müssen.
Lesen sie doch einfach einmal ein paar Untersuchungen dazu!

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Wutbürger

Wenn man zur Arbeit geht und zusätzlich die Care-Arbeit machen muss, ist das irgendwie nachvollziehbar, finden Sie nicht?

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das beantwortet die Fragen nicht.
Die Fragen sind allerdings berechtigt. Und: Man kann sie in einer Partnerschaft durchaus auch stellen. Dann planen.
Warum kümmert sich denn der Mann nicht länger? Wie ist der Bezug dazu, dass viele Frauen zuhause bleiben wollen? Dass sie Männer suchen, welche mehr verdienen? Usw.

Ja, warum tun sie das denn? Warum gibt es dann keine Absprache Mann-Frau? Warum macht Frau das mit? Ist das vielleicht oft doch so gewollt?
Genau darum geht es doch … Es gibt keinen Zwang. Der ist hausgemacht.
Man könnte schon versuchen einen Zwang „herzustellen“. Dann wäre das gejammer auf beiden Seiten wohl mehr. Auch auf Seiten der Mütter. Da bin ich mir doch recht sicher.
Würde allerdings wohl so gut funktionieren, wie einen Zwang der Zwangsheirat mit anschließenden Kinderzeugungszwang. Und so klingt es irgendwie in Diskussionen zu dem Thema immer wieder … Als ob das so wäre und keine/-r auch nur irgendwie eine Wahl hätte.

Lisa
1 Monat zuvor

Und wieder werden zwei Dinge vermischt: ungleiche Einkommen ( nicht Bezahlung) zwischen den Geschlechtern und Fachkräftemangel.
Denn ansonsten wäre die naheliegende Lösung doch: Dann bezahlt das Zuhause bleiben und/ oder rechnet es saftig auf die Rente an. Stellt Erwerbsarbeit und Care – Arbeit endlich gleich, das ist eine uralte Forderung des Feminismus. Beide dienen der Gesellschaft.
Ich selbst war nun mal als meine Kinder klein waren, der Ansicht, dass meine häusliche Erziehung das Beste für sie ist. Gerade weil ich Pädagogik studiert habe übrigens. So viel Förderung wie bei mir kriegen die nirgends. Ich habe es satt, die Tatsache, dass ich langen Erziehungsurlaub ohne Bezüge und Teilzeit genommen habe, das jetzt ständig zu rechtfertigen, als sei ich deshalb ein doofes Luxusweibchen. Und nein, fliegende Übergabe mit meinem Mann wäre überhaupt nicht hilfreich gewesen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Und wir alle wissen, wer zuhause bleiben würde.
Ich teile Ihre Meinung insofern, dass die Pflege und Erziehung als Arbeit akzeptiert werden muss.

Auf der anderen Seite baut unsere Wirtschaft zu großen Teilen immer noch darauf auf, dass Frauen sich kostenlos ausbeuten lassen, damit sich ihre Männer auf der Arbeit ausbrennen sollen…

Lehrer
1 Monat zuvor

Also gerade im Schulbereich ist die Chancengleichheit doch ziemlich fest verankert.

Ob ich jetzt persönlich Teilzeit mache oder nicht ist Folge eines Abstimmungsprozess innerhalb der Partnerschaft/Familie. Das kann man grundsätzlich institutionell nicht ändern.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lehrer

Die Chacengleichheit liegt nicht immer in den Händen von Arbeitgeber- und -nehmer*innen.
Sonst hätten wir eine viel gleichere Verteilung der Hausarbeit und Pflege von Angehörigen.

Hier wird weiterhin „traditionell“ gehandelt. Da Frauen inzwischen Arbeiten, wird ihnen vom Staat die „Möglichkeit“ gegeben, zuhause unbezahlt mehr zu arbeiten

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Klassischer Fall von „careful what you wish for.“.

Wenn Frau bei denngroßen Jungs mitspielen will, ist wohl Gehirn einschalten angesagt:

1. Carearbeit nicht machen oder auslagern
2. Karriere machen
3. Familienmittelpunkt sein

Wähle zwei Optionen.
Oder wähle drei Optionen, brenn aus und beschuldige für den eigenen Narzissmus (und die mangelnde Fähigkeit, Stunden des Tages plus Schlaf mit Aktivitäten zu verrechnen, wirklich power-mässig) das mythische „““Patriarchat““‚“.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie vermischen Chancen- und Ergebnisgleichheit. Wenn wir jetzt beide in die Kantine gingen würden, dann sind unsere Chancen, verschiedene Gerichte zu bestellen sicherlich vermutlich ungefähr gleich, aber trotzdem haben wir mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht das Gleiche auf dem Teller, weil die Geschmäcker halt verschieden sind.

PaPo
1 Monat zuvor

„Die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen bleibt in Deutschland beträchtlich.“

Und eine Umfrage zeigt: Vielen Arbeitnehmerinnen fehlt die Hoffnung, dass sich das zeitnah ändert. Der VBE weist unterdessen darauf hin, dass Frauen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit im häuslichen Umfeld übernehmen – was sich in einer hohen Teilzeitquote bei den Beschäftigten im Bildungsbereich ausdrücke.

„Laut dem «Work needs Women Report» blickt jede zweite Frau in Deutschland einer geschlechtergerechten Zukunft pessimistisch entgegen.“
Wieso? Existiert eine realistische Gefahr, dass die Chancengerechtigkeit (d.h. Gleichberechtigung) hierzulande verfassungswidrig und zuungunsten der Frauen abgeschafft wird? Oder dass die Chancengerechtigkeit faktisch untemriniert wird? Die Chancengerechtigkeit gem. Art. 3 GG ist ja vollendet, allenfalls existieren einige Reglementierungen zuungunsten von Männern, z.B. in Art. 12a Abs. 1 GG, im Fall des Sorgerechts bei Unverheirateten, bzgl. Positividiskirminierung von Frauen gem. FüPoG I & II (entgegen Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG) etc. Finde ich ja erfreulich, dass sich jede zweite Frau so um Männer kümmert. Prima!
„53 Prozent schätzen eine gleichberechtigte Bezahlung von Männern und Frauen erst in 50 Jahren als realistisch ein.“
Heißt das 53 % insg. oder der dt. Stichprobe?
Ich hoffe auch, dass das System mind. die nächsten 50 Jahrestabil und damit die Bezahlung von Männern und Frauen gleich bleibt. Oooder… MOMENT! Was soll denn das „erst“ bedeuten? Bedeutet das, dass 53% der dt. Stichprobe (wenn das denn gemeint ist) absolut keine Ahnung haben, was das Gender Pay Gap (GPG) bedeutet und warum es unsinnig ist, das unbereinigte GPG zu referieren, um zu fabulieren, es existiere hierzulande keine „gleichberechtigte Bezahlung von Männern und Frauen“?

Bspw. erläutert das StBA:
Relevant ist einzig das bereinigte GPG. Hier wird für das Jahr 2022 mittels der verwendeten Erhebungsmethode korrekt dargestellt, dass „Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien wie Männer […] im Schnitt 7 % weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen“ verdienen.
Allerdings variiert bei ähnlichen Studien der exakte Prozentwert je nach Studie marginal, je nach Erhebungsinstrumentarium, jedoch sinkt der Wert umso eklatanter, je mehr Erklärvariablen kontrolliert werden (d.h. also je ‚bereinigter‘ die Erhebung ist), z.T. in einen Bereich mit einer Null vor dem Komma (GIYF). Das StBA erläutert selbst: „Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Unterschiede geringer ausfallen würden, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analyse zur Verfügung stünden, etwa Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, Geburt von Kindern oder Pflege von Angehörigen. Der bereinigte Gender Pay Gap ist daher als ‚Obergrenze‘ für Verdienstdiskriminierung zu verstehen.“ Natürlich muss man sich redlicherweise vom Begriff der „Verdienstdiskriminierung“ in diesem Zussammenhang distanzieren. Ungeachtet dessen: Das StBA nennt auch die Gründe für diese Unterschiede, die insg. (d.h. hinsichtlich der statistischen Relevanz) nichts mit der Diskriminierung von Frauen aufgrund ihres Geshclechts o.ä. zu tun haben, sondern mit freiwilligen(!) Lebensentscheidungen: Frauen arbeiten öfter in Teilzeit, nehmen öfter/länger Elternzeiten, sind in Gehaltsverhandlungen weniger ‚aggressiv‘ etc. Deshalb wird bisweilen vorgeschlagen, nicht von einem ‚bereinigten‘ GPG zu sprechen, sondern von einem ‚adjusted‘ GPG (vgl. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_036_621.html).

Wir haben hier ein Phantomproblem. Das eigtl. Problem ist nämlich die Spaltung der Gesellschaft mittel Ideologie, Falsch- und Fehlinformationen, Unbildung etc., die damit operiert, 53 % der dt. Stichprobe (wenn das denn gemeint ist) glauben zu machen, sie lebten in einer diesbzgl. ungerechten Gesellschaft.

„Dem Statistischen Bundesamt zufolge lag der sogenannte Gender Pay Gap, also die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen, 2023 in Deutschland pro Stunde unbereinigt bei 18 Prozent. Dennoch haben hierzulande laut Umfrage 45 Prozent der befragten Frauen noch nie eine Lohnsteigerung gefordert. Viele (29 Prozent) gaben demnach an, sich schlicht und einfach nicht zu trauen. Auch bei der Bitte um Beförderung fühlen sich wenige Frauen in Deutschland (23 Prozent) wohl.“
AHA! Sie nennen das StBA selsbt… aber das unbereinigte GPG wird (wie so oft in der PResse) wieder unterschlagen. Warum?
Und es wäre natürlich auch irrsinnig, eine Gehaltserhöhung mit Verweis auf das unbereinite GPG zu fordern. Die Bezahlung von Kollegen in derselben Branche (wenn nicht demselben Betrieb etc.),in wirtschaftlich ähnlich aufgestellten Unternehmen etc., die ähnlich qualifiziert sind, die ähnliche Aufgaben bewältigen, die ähnlich effizient sind, die in ähnliche Arbeitsdzeitmodelle habene tc., das sind realistische Vergleichswerte.
Und mithin: Hier ist ja einer der Gründe für den Restunterschied zwischen Männern und Frauen beim ‚adjusted‘ GPG genannt: Ausbleibende Gehaltsverhandlungen. Fällt unter freie Lebensentsscheidungen…

… man könnte jetzt natürlich das Fass aufmachen, dass hier vermeintl. geshclechtsspezifische Sozialisation insb. im Elternhaus eine Rolle an der späteren ‚Aggressivität‘ bei Gehaltsverhandlungen spielen könnte. Natürlich. Aber das ist nich das Bier des Staates. Da kann man sich als Betroffene dann mit dem Vorwurf der Ugnerechtigkeit gerne an ein höhere Wesen, das Schicksal oder sosntwas wenden, warum man in der einen und nicht de randeren Familie erzogen wurde, oder man kmaht gleich der eigenen Familie den Vorwurf.

BTW: Das GPG ist ja durchaus auch Thema in meinem Politik- resp. Sozialwissenschaftenstunden, da mache ich den Mädeln durchaus klar, dass sie, wenn sie etwas wollen, auch proaktiv werden müssen und sich ’nicht unter Wert verkaufen‘ sollen. Wie schreib auch Ute Neher: «Zum anderen liegt es an jeder einzelnen Frau, sich für eine gerechte Bezahlung einzusetzen.»

Aber das „[z]um anderen“ stört, denn:

„Während bei älteren Arbeitnehmerinnen nur 31 Prozent eine Gender Pay Gap wahrnehmen, sind es laut der Befragung bei jüngeren Generationen wie Gen Z und jüngeren Millennials (25-34 Jahre) fast die Hälfte (49 Prozent). «Wir beobachten eine Generation junger Frauen, die mit dem Bewusstsein einer geschlechterungerechten Bezahlung aufgewachsen ist», sagte Ute Neher, Arbeitsmarktexpertin bei Indeed in einer Mitteilung.“
Wie bereits geschrieben: Das ist ein Problem.
Hier müsste entsprechend aufklärend/bildend entgegengewirkt, subjektiven Fehl-/Falschwahrnehmungen Fakten entgegesetz werden.

„Um die Gender Pay Gap zu schließen, benötige es zum einen strukturelle Veränderungen in Unternehmen und Politik. «Wir brauchen mehr Transparenz bei Gehältern und eine konsequente Umsetzung von Gesetzen zur Entgeltgleichheit»,“
Es gibt hierzulande nichts zu schleßen (s.o.).
Und wir haben keine „Gesetz[e] zut Entgeltgleichheit“, sondern ein Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen (Entgelttransparenzgesetz) einerseits (und das ist nicht das Gleiche) und (und außerhalb des Tarifrechts )das Prinzip von freien Gehaltsverhandlungen zwischen Arbeitnehmer und -geber (bei denen das Entgelttransparenzgesetz die Arbeitnehmer stärkt). Und bevor hier jmd. ein gewissen Urteil des Budnesarbeitsgerichts referiert: https://www.news4teachers.de/2023/03/a13-fuer-alle-lehrkraefte-gew-mahnt-die-letzten-vier-bundeslaender-bewegt-euch-es-geht-dabei-auch-um-frauenrechte/#comment-509122

„Dem Report zufolge denkt fast jede zweite Frau hierzulande (49 Prozent), dass Männer bessere Karrierechancen haben. Demnach benennen 47 Prozent davon Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen als größte Karrierehindernisse. 40 Prozent sehen Sexismus und Vorurteile als Problem. Zudem gibt etwa jede vierte Frau (24 Prozent) an, schon einmal am Arbeitsplatz belästigt worden zu sein. Auch psychische Belastungen sind laut der Umfrage ein Hindernis für Frauen in der Arbeitswelt. Knapp die Hälfte der befragten Arbeitnehmerinnen in Deutschland (46 Prozent) war oder ist psychisch belastet. 54 Prozent fühlen sich unwohl Vorgesetzten davon zu berichten. Im internationalen Vergleich sind es 43 Prozent.“
Wert die Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen u.ä. macht, ist doch kein Gesetz, sondern eine freie Lebensentscheidung.
Sexismus und Vourteile können ein Grund für eine gläserne Decke sein, das Vorleigen von Sexismus, Vorurteilen und eine gläsernen Dekc emuss aber im Einzelfall(!) konkret(!) nachgewiesen und nicht lediglich behauptet resp. vermutet werden. WIe hängen zudem ‚Belästigungen‘ und verschlchterte Karrierechancen konkret zusammen? Und btw: Auch Männer erfahren „psychische Beladtungen“ (und behalten dies für sich) etc. Ohne entsprechenden Kontrast sagen solche Zahlen nichts über das Verhältnis von Frauen im Vergleich zu Männern aus.

„Kommt das Thema auf geschlechterspezifische Ungleichheiten, stehe im Regelfall die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern trotz gleicher Tätigkeit im Fokus, bemerkt der VBE.“
WO soll das konkret (nach allem ‚adjustment‘) denn hierzulande der Fall sein?
Oder geht es um ‚gefühlt‘ gleiche Tätigkeit, die evtl. relevante Unterschiede nicht realisiert (Pflegerin A bekommt in Pflegebetrieb A ca. XYZ Euro und Pflegerin B bekommt in Pflegebetrieb B ca. ZYX Euro etc.)?

„Frauen sind immer noch diejenigen, die den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit im häuslichen Umfeld übernehmen.“
Freie Lebensentscheidungen.

„«Die vielen und hochqualifizierten Kolleginnen, die aufgrund der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit in Teilzeit gehen müssen […[.»“
Liest sich wie: Die Männer sind Schuld und zwingen ihre Frauen mehr Care-Arbeit auf. Natürlich…

„Berufe im Pflege- und Bildungsbereich, die generell über einen hohen Frauenanteil verfügen, müssen aufgewertet werden.“
d’accord. Auch wenn diesbzgl. oftmals suggeroert oder unmissverständlich behauptet wird, bestimmte Bereiche seien schlechter bezahlt, weil(!) sie (ggf. historisch) „generell über einen hohen Frauenanteil verfügen“, wo dies aber wahrscheinlich eher was damit zu tun hat, wie direkt die Rendite ausfällt, etwas konkret erwirtschaftet wird etc.

„Ebenso muss ein gesellschaftliches Umdenken bei der unbezahlten Sorgearbeit stattfinden. Eine gerechtere Aufteilung zwischen den Geschlechtern ist das Ziel, würde Frauen dauerhaft entlasten und die berufliche Teilhabe besser ermöglichen.“
Diesbzgl. muss gar nichts. Freie, konsensuale Lebensentscheidungen bleiben die Maxime, ob Frau jetzt Karriere machen oder trad wife sein will.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Sehr treffend, besonders der Schluss.

Aber das Problem besteht weiterhin. Auch wenn sich heutzutage viele Menschen bevormundet fühlen, können Gesetze dieses Problem eben nicht bis zuletzt ändern.

Ein Anfang wäre, die Probleme abzunehmen, anstatt des Betroffenen sofort zu widersprechen. Es würde doch bspw. niemand ernsthaft Menschen mit fremd klingendem Name widersprechen, dass sie ungemein größere Hindernisse bei der Wohnungssuche haben als andere… oder? 😀

Daher können und dürfen wir den gesellschaftlichen Fortschritt nicht auf Paragraphen ausruhen, sondern müssen ihn suchen, erstreiten und verteidigen

Fresh L
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ganz genau.

Somit ist auch die oftmals herausgestellte Maxime der „Freien Lebensentscheidung“, ob offenkundig einvernehmlich oder nicht, ad absurdum gestellt.

Es kann sich ja JEDER Mensch eine Wohnung besorgen, wenn er unter der Brücke lebt. Wirklich?
Es kann ja auch JEDER Mensch nach Geburt und während der Erziehung Vollzeit arbeiten, wenn es gewollt ist. Wirklich?

Die Frage ist halt immer, ob es unter den gegebenen sozialen, gesellschaftlichen , politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten praktikabel sowie wirtschaftlich und organisatorisch möglich ist.

Nicht jeder Konsens ist in der Entstehung absolut freiwillig.
Oftmals ist er ein nur ein Kompromiss, der der bestehenden Ungleichbehandlung geschuldet ist.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Fresh L

Wir hatten diese ‚Diskussion‘ bereits, u.a. hier: https://www.news4teachers.de/2023/12/der-kulturkampf-ums-gendern-ist-in-der-schule-angekommen-der-verein-deutsche-sprache-kritisiert-wildwuchs/#comment-517707

Und hier:
https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-533229

Kurz:
Der Verweis auf Opportunitätskosten, der individuelle sozio-öknomische Status, auh bedingt durch (i.w.S.) Schicksalsereignisse (z.B. das Elternhaus, Trauerfälle, Wohnhaftigkeit in strukturschwachen Regionen, Lebensrisiken wie Jobverlusten etc.) u.ä. (Kompromisse z.B.) führt die „Maxime der ‚Freien Lebensentscheidung'“ eben nicht ad absurdum.

Und nein, ich möchte nicht mit Ihnen diskutieren.
Alles Notwendige wurde kommuniziert.

Wutbürger
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Die Wehklagen werden erst dann enden, wenn teilzeitarbeitende Frauen genau so viel verdienen, wie Männer, die in Vollzeit arbeiten.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Wutbürger

Ja.
Nur kommt dann (wie bei verwöhnten Kindern) die nächste Forderung.

Wutbürger
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Nur würde ich dann auch nicht mehr Vollzeit arbeiten. Wie wird das dann eigentlich, wenn alle Teilzeit arbeiten?

Mimi
1 Monat zuvor
Antwortet  Wutbürger

Es können nicht alle Grundschullehrerinnen werden.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Muss naürlich heißen:
„[…] aber das bereinigte GPG wird (wie so oft in der PResse) wieder unterschlagen.“

Mea culpa!

GS in SH
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Wenn Frauen 23% weniger verdienen als Männer in der gleichen Position würde jede Firma doch nur noch Frauen einstellen! Eine Einsparung von rund einem Viertel der Personalkosten, wer würde darauf verzichten?

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  GS in SH

Ist ja das naheliegendste und deshalb auch übliche Argument gegen den eklatanten Logikfehler der Ausgangsbehauptung…. und wird von der Seite derjenigen, die diese Ausgangsbehauptungen aufstellen, nie adressiert. Ist halt auch ein Merkmal von dogmatischer Ideologie.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  GS in SH

Niemand. Aber Ihre Annahme ist ja auch falsch.

Fresh L
1 Monat zuvor

Ähem! Weniger Rente?
Vielleicht sollten alle verbeamteten und auch rentenversicherten Ehegatt:innen, die den Gros des Geldes für die Familie verdienen, dringend einmal den eigenen voraussichtlichen Vorsorgeausgleich berechnen lassen.
Das wird die Sicht auf „wenig Rente“ für die Care-Arbeit etwas gerade rücken.

Außerdem ist die Care-Arbeit objektiv betrachtet gar nicht unbezahlt.
Der andere Teil verdient ja das Geld für die gesamte Familie und somit auch für die Care-Arbeit des anderen Teils.
Darüberhinaus putzt, wascht, erzieht, einkauft der Care-Arbeitsteil AUCH für sich selbst.
Alle diese Dinge muss jede (alleinerziehende und/oder singel) Person auch für sich selbst tun und bekäme dafür kein Geld.
Natürlich ist es ein gewisser Mehraufwand je größer die Familie ist, für die zusätzlich Care-Arbeit geleistet wird.
Dennoch relativiert dieser Aspekt mMn das Care-Arbeitsargument der Unbezahlten Arbeit zumindest ansatzweise.

Wie oben bereits erwähnt wird ja außerdem auch die zukünftige Rente der Person in Care-Arbeit, mindestens ein gewisser oder auch erheblicher Teil, durch die arbeitstätige Person finanziert.

Mir fehlt auch oft die Wertschätzung und finanzielle bzew. wirtschaftliche Einschätzung und Bewertung der anderen notwendigen „Dienstleistungen“ innerhalb einer Ehe, eheähnlichen Gemeinschaft oder Familie, die oftmals z.B. auch zusätzlich vom arbeitstätigen Part übernommen werden, wie z.B. Steuererklärung, Finanzen, Versicherungsangelegenheiten, Reparaturen, technische Instandhaltungsaufgaben, Rechtliche Fragen und ähnliches.

Wenn es durchaus legitim ist, die Care-Arbeit fiktiv in bezahlte Arbeitsstunden umzurechnen für z.B. Putzkräfte u.ä. sollte man dies auch einmal für die oben aufgezählten anderen Dienstleistungsbereiche tun und die Stundenlöhne für Finanzberater, Rechtsberater, Steuerfachangestellte, Versicherungsmakler, etc anrechnen und dann vergleichen.

Wäre sicherlich auch einmal interessant, was der eine oder die andere so zusätzlich zum Vollzeit-Job noch an unbezahlten Nebentätigkeiten im haushalt verrichtet.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Fresh L

Interessanter Gedanke!

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Fresh L

Abba abba Paaaatriiiiaaaarchaat!

Wenn ich zum Beispiel nach Hause gekommen bin, haben die Patriarchatsroboter schon alles gemacht und ich hab einfach ein paar
Wäschestücke auf den Boden geworfen und neue Krümel in Sofaritzen versteckt. Damit es halt wieder dreckig ist, ganz Patriarchat eben.

„Hausarbeit“/Carearbeit ist schlicht der politisch geronnene Ausdruck für „Ich will weiter alle Vorteile des bürgerlichen Frauenbildes haben, aber keinen der Nachteile der neuen Lebens- und Arbeitswelt, die ich selbst gefordert habe.“

Darum ist es auch gut, wenn Frauen da offensiv fordern und so.
Weiß man gleich, wo man(n) dran ist.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  447

„Hausarbeit“/Carearbeit ist schlicht der politisch geronnene Ausdruck für „Ich will weiter alle Vorteile des bürgerlichen Frauenbildes haben, aber keinen der Nachteile der neuen Lebens- und Arbeitswelt, die ich selbst gefordert habe.'“

Das ist natürlich schon arg polemisch, aber ich musste schon sehr schmunzeln… 😉

MännlicherGrundschullehrer
1 Monat zuvor

Einen Aspekt, den ich in dieser Diskussion noch nicht berücksichtigt sehe, ist die Partnerwahl. Ohne jetzt im Internet zu suchen, muss ich anhand meiner eigenen Erfahrungen feststellen, dass die große Mehrheit der Frauen in meinem (Lehrer-)Umfeld sich Partner mit höherem Einkommen suchten. Falls es Studien dazu gibt, die das widerlegen oder belegen, bitte her damit.
Als Familie ist deshalb die Entscheidung zu treffen, welcher Ehepartner für die Kinder die Arbeit aufgibt/reduziert oder ob ein 50:50-Modell gewählt wird.
Alle Lehrerinnen in meinen bisherigen Kollegien, die Teilzeit arbeiteten, hatten einen Partner, der deutlich mehr Geld erwirtschaftete. Ist es da verwunderlich, dass die Kolleginnen die Arbeitszeit reduzieren?

Anders herum könnte man auch fragen, was es unserer Gesellschaft bringen soll, wenn die Kolleginnen Vollzeit arbeiten. Für die Betreuung der Kinder und/oder der pflegebedürftigen Familienmitglieder benötigt man dann zusätzliches Personal, das ebenfalls nicht vorhanden ist oder aus dem Ausland geholt wird und dann dort für einen Mangel sorgt.

Welche Logik steckt dahinter, wenn man fordert, dass Frauen im Kita-/Grundschulbereich Vollzeit arbeiten sollen, die eigenen Kinder dann aber wieder von fremden Personen betreut werden müssen?

Fresh L
1 Monat zuvor

Einen Aspekt, den ich in dieser Diskussion noch nicht berücksichtigt sehe, ist die Partnerwahl.“

Klingt im Ansatz ein wenig nach Hypergamie à la Klaus Thiele 😉

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Fresh L

Und genau das ist es auch.

Das soziale Signal, keine „Carearbeit“ machen zu wollen ist halt eine kollektive soziale Verhandlungsstrategie, um sich gegenseitig zu zeigen: „Ich bin auch sehr statushoch!“

Genau darum muss man für jede Frau die sich offen so verhält dankbar sein.

Macht vieles leichter.

Lisa
1 Monat zuvor

Die Logik, dass die Frau Zuhause höchstens fünf Kinder betreut, als Lehrerin aber 30?

Marianne
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

… und dafür bezahlt wird.
… und die 29-30 Mütter auch arbeiten gehen können.
… und dafür bezahlt werden.
Schade, dass Schule meist um kurz nach Mittag aus ist

447
1 Monat zuvor

Ganz einfach:

Wenn eine Frau (oder Gott-steh-uns-bei! ein Mann gar)! IRGENDWAS arbeitet, was nicht offiziell staatlich erfasst ist – wie soll man das…
– besteuern (DAS ist immer der wichtigste Schritt!)
– reglementieren, Macht ausüben
– Vorschriften erlassen regeln ?

„Offizielle“ und reglementierte „Carearbeit“ generiert an mindestens einer Systemschnittstelle, Geld, Regelungsmöglichkeiten usw.

Das ist der machiavellistische Hintergrund.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor

Bei Frauen ohne Kinder beträgt die Teilzeitquote 36,3 %, bei Männern ohne Kindern nur 10,7 %. Ein paar kümmern sich gewiss auch um ältere Angehörige, aber das erklärt kaum, das die Teilzeitquote von kinderlosen Frauen dreieinhalb (!) mal höher ist.

Insofern könnten da schon auch eine ganze Menge Frauen mehr arbeiten, aber sie entscheiden sich anders und das ist auch ihr gutes Recht.

DerechteNorden
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Wenn Mutter, Vater, Schwiegervater, Schwiegermutter gepflegt werden, dann braucht man keine Kinder, damit Teilzeit gerechtfertigt wäre.

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Von den 12,6 Millionen Teilzeitbeschäftigten in Deutschland arbeitet ein Viertel in der Tat wegen der Betreuung reduziert. Das schließt aber alle Betreuungsanlässe mit ein — nicht nur Mutter, Vater, Schwiegervater, Schwiegermutter, sondern auch Kinder!

Das heißt aber auch: Für die meisten, nämlich dreiviertel der Teilzeitbeschäftigten, spielt Pflege _keine_ Rolle. Das sind in Summe 9,5 Millionen Teilzeitbeschäftigte.

Tagesschau.de meldet dazu:

„Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Beschäftigten, die aufgrund der Betreuung von Angehörigen Teilzeit arbeiteten, wollten [sic!] diese selbst übernehmen.
‚Die Verfügbarkeit oder die Kosten von Betreuungsangeboten spielten bei der Entscheidung eine vergleichsweise untergeordnete Rolle‘, so die Statistiker.“

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/beschaeftigung-teilzeit-vollzeit-100.html

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Folko Menpiepe

Von 12,6 Millionen Leuten, haben 9,5 Millionen keine Kinder im Haushalt? (Grübeln, grübeln… von wem sind die ganzen anderen Kinder, die überall herum laufen?)

Folko Menpiepe
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Gute Frage… teils haben sie vermutlich in der Tat keine Kinder, teils sind diejenigen mit Kindern auch gerade nicht erwerbstätig und teils haben die 9,5 Millionen aber auch Kinder, sagen aber, dass das deren Pflege für die Wahl von Teilzeit nicht ausschlaggebend ist.

Sabine
1 Monat zuvor

Mich würde statt des Gender-Pay-Gap der Gender-Care-Gap interessieren und die daraus resultierenden Unterschiede bzw. zu erwartenden Auswirkungen für Teilzeitbeschäftigte.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Sabine

Und ich interessiere mich sehr für den den Gender-Dirt-Gap und den Gender-Fight-Gap sowie deren Auswirkungen auf die Lebenserwartung.

Fresh L
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Es gibt übrigens auch den Gender-Orgasmus-Gap.