EUPEN. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat mit seinem jüngsten Beschluss klargestellt, dass das Gendern nach wie vor nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie gehört. Als Sonderzeichen werden sie aber nun vermerkt. Was bedeutet das denn für die schulische Praxis? „Die Verwendung von Genderzeichen sollte nicht einfach als Rechtschreibfehler gewertet werden“, erklärt dazu nun Ratsmitglied Henning Lobin, Leiter des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache und Professor für Germanistische Linguistik in Mannheim, in einem Interview mit dem „Spiegel“.
„Es wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, und dieser ordnet die Genderzeichen unter die Sonderzeichen ein. Im amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung gibt es aber bislang keinen Passus zu Sonderzeichen. Dieser wird nun ergänzt, und die Genderzeichen werden darin mit erfasst. Dies ist ein ganz wichtiger Schritt, ein echter Fortschritt“, sagt Lobin. Tatsächlich hatte der Ratsvorsitzende Josef Lange nach dem Beschluss betont: „Die Entwicklung ist nicht abgeschlossen.“ Sie müsse weiter beobachtet werden.
Lobin sagt nun: „Es ging niemals darum, die Verwendung der Genderzeichen explizit zu empfehlen. Wenn überhaupt, könnten sie zu einem Teil des orthografischen Systems erklärt werden, und würden so für Schreibende möglich. Der Rechtschreibrat ist aber der Auffassung, dass Genderzeichen einen anderen Status besitzen als beispielsweise Punkt, Komma und Fragezeichen. Dies teilen sie mit anderen Sonderzeichen wie dem Paragrafen-, dem Prozent- oder dem At-Zeichen (@), denn diese verweisen alle auf Sachverhalte außerhalb des rein sprachlichen Bereichs. Der wichtige Fortschritt, den der Rechtsschreibrat erzielt hat, liegt in der Anerkennung dieses Bereichs von Sonderzeichen außerhalb der Orthografie, in dem es aber trotzdem Verwendungsregeln gibt und deren Verwendung nicht einfach nur falsch ist, weil sie nicht im Regelwerk erfasst sind.“
„In höheren Klassenstufen muss es aber auch um das sprachliche Handeln in einem umfassenderen Sinne gehen”
Mit Blick auf die Schule erklärte er: „Es ist klar, dass die deutsche Orthografie in der Schule intensiv vermittelt und von den Schülerinnen und Schülern sicher erworben werden muss. In höheren Klassenstufen muss es aber auch um das sprachliche Handeln in einem umfassenderen Sinne gehen – sei es beim Textaufbau, Formulierungen in Erörterungen oder einem Wortschatz, mit dem die eigene Position zu einem Thema differenziert dargestellt werden kann. Das Thema des sprachlichen Genderns ist heute eines, das dabei nach Meinung vieler auch eine Rolle spielen sollte. Die Beschlüsse des Rechtsschreibrats haben zumindest klargestellt, dass die Verwendung von Genderzeichen nicht einfach als Rechtschreibfehler gewertet werden sollten. Man könnte sie markieren, da nicht orthografisch, aber nicht als Fehler werten, da es sich um sich derzeit etablierende Sonderzeichen handelt.“
Zuletzt hatte der Rat im Jahr 2021 empfohlen, Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt oder andere Formen zur Kennzeichnung von mehrgeschlechtlichen Bezeichnungen im Wortinneren zu diesem Zeitpunkt nicht in das Amtliche Regelwerk aufzunehmen. Zu seiner Empfehlung führte der Rat seinerzeit unter anderem aus, dass geschlechtergerechte Schreibweise nicht das Erlernen der geschriebenen deutschen Sprache erschweren dürfe. Jetzt ist sie auch weiterhin nicht regulär aufgenommen, aber als Phänomen in dem Bereich Sonderzeichen beschrieben. News4teachers
Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert.
Rat für deutsche Rechtschreibung nimmt das Gendern als „Phänomen“ zur Kenntnis
Die Meinung eines einzelnen Mitglieds des Rats für deutsche Rechtschreibung so herauszustellen und damit die Meinungen der anderen Mitglieder geringzuschätzen, die das ja nicht befürworteb, finde ich nicht in Ordnung. Dann braucht man diesen Rat nicht, sondern das zitierte eine Mitglied entscheidet alles alleine.
Die anderen Mitglieder haben sich zu der Frage, wie Schulen mit dem Gendern umgehen sollen, gar nicht geäußert.
Laut dem amtlichen Regelwerk ist das Gendern mit Sonderzeichen jedenfalls kein Fehler. Das Regewerk enthält an dieser Stelle eine Lücke. Es enthält keine Regel dafür, wie mit Glottisstopp gegenderte Wörter geschrieben werden sollen.
Doch haben sie. Sogar mehrfach. Und zwar u.a. offiziell im Sachbestand “Rechtsverbindlichkeit der Verwendung der deutschen Rechtschreibung in Schulen und anderen Einrichtungen” vom Februar 2020.
“Die deutsche Bundesregierung hat am 15.08.2018 der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Rechnung getragen und einen Gesetzentwurf zur Änderung des Personenstandsgesetzes verabschiedet: Danach kann im Geburtenregister neben „männlich“ und „weiblich“ künftig auf eine Geschlechtsangabe verzichtet oder auch die Bezeichnung „divers“ eingetragen werden, sofern die Person weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann. Der Gesetzentwurf verzichtet ausdrücklich auf weitergehende sprachliche Anpassungen. Der Rat kommt vor dem Hintergrund dieser juristischen Situation zu der Entscheidung, dass die generelle Frage der Art und Weise der Verschriftlichung eines „dritten Geschlechts“ für den Rat nicht im Vordergrund stehen kann, weil er dazu keine normgebende Kompetenz hat. Entsprechend der Aufgabenbeschreibung im Statut des Rats, auf der Grundlage der Beobachtung des Schreibgebrauchs Empfehlungen zu geben, liegt es allerdings nahe, bei der Beobachtung gendergerechter Schreibung Empfehlungen nicht nur in Bezug auf Formen der Kennzeichnung von Maskulin und Feminin zu erarbeiten, sondern ggf. auch weitere Geschlechter einzubeziehen.“
Mit dem Personenstandsgesetz hat die Frage nach dem Gendern in Schulen überhaupt nichts zu tun. Das Wort “Schule” kommt in Ihrem Zitat nicht einmal vor.
Dar Rat sagt auch nicht, dass das Gendern mit Sonderzeichen falsch sei. Er sagt nur, dass die Klärung einer weitergehenden Schreibweise für das dritte Geschlecht nicht im Vordergrund stehe.
Eigentlich stützt Ihr Zitat meine These. Die Klärung der Frage nach der Verschriftlichung des Gederns steht nicht im Vordergrund. D.h., wie man das Gendern mit Glottisstopp verschriftlich, ist bisher überhaupt nicht geregelt und eine Schreibweise kann deshalb auch nicht falsch sein. Es gibt dort eine Lücke im Regelwerk.
Ihre Behauptung, der Rechtschreibrat hätte sich zur Benotung des Genderns in Schulen geäußert, scheint falsch zu sein.
Nirgends habe ich das geschrieben.
Aber wenn Sie den zitierten Absatz lesen würden, dann stellen Sie fest, dass innerhalb des Rates Argumente dafür und dagegen gefunden worden sind. Insgesamt hat man sich auf eine neutrale Stellungsnahme geeinigt: “Nicht unsere Aufgabe, aber…”
Aber um Ihrer Radikalstrategie zu folgen: Ich finde es herzzereißend fragwürdig, weshalb Sie Diskriminierung (Genderebotin Arbeiten ) an Unis tolerieren.
Noch einmal: Erstens ist die Stellungnahme von 2018 und damit nicht mehr aktuell.
Zweitens steht in dem Zitat enfach nicht das, was Sie behaupten. Zitieren SIe doch mal den Satz, in dem es um die Benotung von Schüler*innen gehen soll.
Dritens wird im letzen Satz wird sogar ausgedrückt, dass es für gendergerechte Sprache auch notwendig ist Formulierunge für das dritte Geschlecht zu finden:
“[…] liegt es allerdings nahe, bei der Beobachtung gendergerechter Schreibung Empfehlungen nicht nur in Bezug auf Formen der Kennzeichnung von Maskulin und Feminin zu erarbeiten, sondern ggf. auch weitere Geschlechter einzubeziehen.“
Demenstprechend empfiehlt der Rat in seiner immer noch gültigen Stellungnahme von 2021, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden.
Inwiefern wird denn die Meinung der anderen Mitglieder geringgeschätzt? Die haben sich ja schließlich durchgesetzt und es wurde landesweit darüber berichtet. Und das zitierte Mitglied entscheidet alles alleine? Bitte? Auf welchem Niveau wird denn hier kommentiert?
Wenn ein Gremium zuständig ist und sich dazu äußert, dann ist eine so herausgehobene gegenteilige Einzelmeinung aus diesem Gremium eine Geringschätzung des Ganzen! Es ist wie wenn das Verfassungsgericht ein Urteil fällt und dann macht ein Mitglied, das anders entschieden hätte, Schlagzeilen mit seiner gegenteiligen Einzelmeinung. Das dient nicht dem Rechtsfrieden! Das Urteil wird damit diskreditiert und infrage gestellt. Das ist doch ganz klar. Auf was für einem Niveau diskutieren Sie hier?
Da sich zum Thema Benotungen an Schulen das Gremium gar nicht geäußert hat und auch nicht äußern sollte, ist die Äußerung eines Einzelmitglieds in Ordnung.
Einzelmeinungen einzelner Verfassungsrichter werden übrigens sogar offiziell zu Protooll genommen.
Auf was für einem Niveau diskutieren eigentlich Sie? Keine Argumente zur Sache, sondern nur Argumente, die der Diffamierung der Person dienen sollen.
Das Einzelvotum konterkariert, was das Gremium als Ganzes sagte. Das dient einzig dem Ego des Einzelnen, der die Mehrheit nachträglich infrage stellen will. Das ist bei Urteilen des Verfassungsgerichts doch nicht anders. Ich sagte ja nicht, da gäbe es das nicht, sondern verwies darauf, wie kritisch das gesehen werde.
@Hornveilchen: Ohne Sie diskreditieren zu wollen, aber Sie scheinen von Gerichtsurteilen nicht wirklich viel zu wissen. Ansonsten wäre Ihnen bekannt, dass es gerade beim Bundesverfassungsgericht nicht unüblich ist, dass einzelne Richterinnen oder Richter eine abweichende Auffassung in einem sogenannten Sondervotum abgeben. Vielleicht lesen Sie mal § 30 Abs. 2 BVerfGG. Wie in Jura schon in der Uni gelehrt wird, erleichtert ein Blick ins Gesetz häufig die Rechtsfindung.
Das ist mir tatsächlich bekannt. Trotzdem dient es ja nicht dem Rechtsfrieden, wenn Urteile nachträglich wieder infrage gestellt werden. Das Einzelvotum dient ausschließlich dem Ego dessen, der es abgibt und damit ausdrücken will, die Mehrheit irre sich.
In ein paar Jahrzehnten wird solche Überschrift vielleicht lauten: “Mitglied des Rechtschreibrats sagt, Nicht-Gendern sollte nicht als Fehler gewertet werden.
Und was wäre schlimm daran?
Wir wissen doch alle nicht, wie der Sprachwandel in ein paar Jahrzehnten unsere Sprache verändert haben wird.
Wenn unerwarteterweise in ein paar Jahrzehnten das Gendern mit Glottisstopp Standard geworden sein sollte, dann ist es doch gut, wenn die ungegenderte Alternative auch erlaubt bleibt, solange der Sprachwandel noch nicht abgeschlossen ist.
So ist es bei anderen Phänomenen ja auch.
Früher habe ich “wegen” mit dem Dativ als Grammatikfehler angestrichen. Heute streiche ich es als Ausdrucksfehler mit der Ergänzung “umgangssprachlich” an. In ein paar Jahren werde ich es wahrscheinlich gar nicht mehr anstreichen, weil es zum Standard geworden ist, werde dann aber auch “wegen” mit dem Genitiv nicht anstreichen.
Nächster Schritt auf dem Weg zur Vorschrift.
Etwas nicht zu bestrafen ist bei Ihnen also eine Vorschrift?
In Wirklichkeit, wollen doch Sie anderen Vorschriften machen, indem Sie das Gendern untersagen wollen.
Da das amtliche Regelwerk keine Schreibweise für das Gendern mit Glottisstopp anbietet, kann keine Schreibweise als Fehler angesehen werden.
Es besteht offensichtlich eine Lücke im amtlichen Regelwerk. Es kann mit ihm nicht mehr die gesamte gesprochene hochdeutsche Sprache verschriftlicht werden.
Das ist der Nachteil der Entscheidung des Rechtsschreibrates, keine Entscheidung zu treffen.
»hochdeutsche Sprache«
Es ist wohl eher ein Jargon. Beim Gendern gibt es keine konsequent bijektive Zuordnung zwischen Signifikant und Signifikat; jeder, der einmal auch nur im Schatten eines Linguisten stand, weiß, dass das auch niemals der Fall sein wird.
Die Einstufung als Jargon dient doch nur der Abwertung des Genderns.
In der Regel wird das Gendern in hochdeutschen Texten verwendet, die einzige Besonderheit in den Texten ist das Gendern. Demenstprechend wäre es unsinnig von einem Jargon zu sprechen, der sich nur an einem einzigen Ausdruck festmacht. Hier ist es wesentlich sinnvoler von Gendern als Teil des Hochdeutschen zu sprechen.
Dass es beim Gendern keine ein-eindeutige Zuordnung zwischen Zeichen und Bezeichnetem gibt, ist schlicht und einfach Unsinn.
“Meine sehr geehrten Damen und Herren!”, “Liebes Publikum!”, “Liebe Zuhörenden!”, “Liebe Zuhörer*innen” und auch das generische Maskulinum “Liebe Zuhörer!” , all das sind gegenderte Formen. Und alle diese Formulierungen sind in Ihrer Bezugnahme auf Gegnstände – hier eine Menschengruppe – vollkommen unproblematisch.
PS: Dass Worte nur eine Bedetung haben, wenn es eine bijektive Beziehung zwischen Wort und Bezeichnetem gibt, gilt ja in natürlichen Sprachen nicht einmal für das Paradigma der Eigennamen. Menschen mit einem häufigen Vornamen wissen das sehr genau
Man spricht nicht mehr von “hochdeutsch”, sondern von Standardsprache. Das kommt daher, dass man bestrebt war/ist, z. B. Dialekte und lokalkoloritische Wendungen nicht gegenüber dem Hochdeutschen zu hierarchisieren.
Man verwendet auch nicht mehr die Anrede “Fräulein”, um unverheiratete und verheiratete Frauen zu kategorisieren (wie auch immer) und damit Fragen der privaten Lebensführung und -modi in formelle oder distanziert-unpersönliche Kommunikationszusammenhänge zu bringen- was man heute als übergriffig ansieht (hoffentlich).
Das sind nur 2 Beispiele dafür, wie gesellschaftliche Veränderungen sich in Sprache niedergeschlagen haben. Und genau das passiert auch bei sensiblen, inklusiven und antidiskriminierenden Wendungen im Zusammenhang mit Gendersprache.
Es dürfte aber auch nirgends als Fehler gewertet werden, wenn Texte nicht durch Nutzung von Sonderzeichen gegendert werden.
Warum sollte es?
Das wird doch bisher an Schulen auch nicht gemacht.
Walter Hasenbrot und Peter, ich habe Berichte gelesen wie den der Uni Kassel, den ich verlinkt habe, in welchem Nachteile beschrieben werden für Personen, die nicht gendern. Es scheint auch Stadtverwaltungen zu geben und weitere öffentliche Ämter, Behörden und Bildungsstätten, die nicht gegenderte Texte benachteiligen.
Wir reden erstens doch von der Benotung an Schulen. Damit hat Ihr erklärender Kommentar aber gar nichts zu tun.
Wenn zweitens das Gendern an Unis ein Riesenproblem wäre, würden wir nicht immer über denselben einzigenFall sprechen. Der Student wurde dabei auch nicht benachteiligt: Er hat die unbenotete Klausur bestanden.
Wenn Ämter und Behörden gendern sollten, dann stellt dies keine Benachteiligung dar, sondern nur einen Sprachgebrauch, der Ihnen möglicherweise nicht gefällt. Dass ein Arbeitgeber Sprachregelungen für die Außendarstellung vorgibt, ist eher die Regel als die Ausnahme und nicht exklusiv für das Gendern.
Wollen Sie allen Firmen und Ämtern verbieten, Sprachregelungen für ihre Mitarbeiter verbindlich vorzugeben?
Wer redet von verbieten?
Es ist doch umgekehrt so, dass die Ämter (pars pro toto die Stadt Hannover, die da besonders aktiv ist) sich nicht an die Regeln halten; wo bringst du da jetzt logisch ein Verbot hinein?
Ich verbiete, dass man sich nicht an die Regeln hält?
Übrigens habe ich vor zwei Jahren 5000 Euro ausgelobt für eine gediegene Facharbeit, welche die Vorzüge des Genderns für die Gesellschaft insgesamt aufzeigt. Wieso meldet sich keiner?
Ich meine das übrigens völlig ernst, und nein, ich bin nicht reich. Ich habe nur keine Furcht, das Geld zu verlieren.
Seit wann duzen wir uns?
Es geht darum, dass die Leiter von Firmen und Ämtern das Recht haben, zu bestimmen, wie das Amt oder die Firma nach außen hin auftreten.
Tamu sieht das ja offenbar als verwerflich an, zumindest wenn in der Außendarstellung das Gendern verlangt wird. Die Forderung von TaMu läuft also darauf hinaus zu verbieten, dass Firmen oder Amtsleitungen die Richtlinen für die Außendarstellung vorgeben dürfen.
Wieso meldet sich keiner auf Ihre Auslobung? Weil es genügend Negativbeispiele von Wissenschaftsleugnern gibt, die Geld ausloben und dann doch nicht bezahlen. Außerdem haben SIe Ihre Auslobung wohl nie einem breiten Kreis öffentlich gemacht. (Dass Sie sich da trotzdem wundern, darüber wundere ich mich.)
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/2016-02/masern-wettstreit-impfgegner-muss-doch-nicht-zahlen/
Welche Regeln?
Stimmt! Wird es aber auch nicht, oder?
https://www.hna.de/kassel/universitaet-kassel-gender-streit-noten-politik-sprache-90265076.html
Da gibt es keinen Bezug zur Benotung an Schulen.
Bleiben Sie doch einfach beim Thema.
Das Gericht hat übrigens entschieden, dass eine Arbeit durchaus schlechter benotet werden kann, wenn nicht gegendert wird, wenn das Gendern sachlich geboten ist.
Ich würde gerne wissen, was in Sachsen die Leherkäfte ihren Schüler*innen sagen sollen, wenn sie fragen: “Wie soll ich denn gegenderte Worte mit Glottisstopp schreiben?”
Antworten die Lehrpersonen dann: “Lass erst einmal für die nächsten Jahre eine Lücke, bis der Rechtschreibrat eine Entscheidung getroffen hat”?
An meiner Schule gibt es Lehrer und Schüler. Jeder versteht das.
»Leherkäfte ihren Schüler*innen« Gute Güte!
An Ihrer Schule gibt es garantiert zumindest auch Lehrerinnen und Schülerinnen.
Und an meiner Schule gibt es definitiv Schüler*innen. Es wäre pädagogisch falsch, sie nicht so anzusprechen.
Pädagogik ist in erster Linie Beziehungsarbeit. Für eine gute Beziehung müssen alle das Gefühl haben, dass sie respektvoll angesprochen und auch gesehen werden.
Deshalb wäre es falsch unsere Trans-Schüler mit “Liebe Schüler!” anzusprechen. Da ist die Beziehung gleich schon bei der Begrüßung belastet.
Ich möchte auch nicht Lehrer sein. Ich bin Lehrerin! Und will nicht nur “mitgemeint”, sondern angesprochen werden!
Dann kommst du vermutlich aus dem Teil Deutschlands, in dem die Frauen bis in die Siebziger ihren Mann fragen mussten, ob sie arbeiten durften.
Sie haben ein Problem!
Nicht nur – aber auch – mit der deutschen Sprache.
Das ” nicht nur ” ist aber deutlich schwerwiegender!!!!
Die Probleme scheinen eher bei Ihnen zu liegen, wenn Sie es nötig haben, unbekannte Menschen einfach so anzupöbeln.
… von Glashäusern, Steinen und Scherben………
Gibt’s – außer Cybermobbing – auch noch Argumente von Ihnen?
Ja !
Das nennt man mal ein tolles Beispiel für Täter- Opfer- Umkehr! Kompliment!
Da bin ich ganz bei Ihnen.
Aber hier bzw. in anderen Foren zu diesem Themenbereich wird einem weiblichen oder diversen Menschen ja gerne erklärt, wie er:sie sich zu fühlen, wie Sprache wahrzunehmen hat und warum der wenig sensible Sprachgebrauch so bleiben kann, ja muss. Und das- wie man hier auch sieht- zumeist von männlichen Menschen.
Aaah… daher weht der Wind.
Überraschung! ^^
Nein, jeder kann sich fühlen, wie er will. Gefühle sind aber nicht sakrosankt, nicht immun ggü. Kritik, sind keine Handlungsmaxime des Handelns der Sprachbenutzer per se, insb. wenn die konkreten Gefühle ubnsubstantiiert sind, deren Ausgangspunkte Falsch- und Fehlinformationen, Unverständnis und Co. sind, wie z.B. bei dem Gefühl, vom generischen Maskulinum vermeintl. nicht inkludiert zu sein, obwohl das generische Maskulinum maximal inklusiv ist (im Folgenden: copy & paste, angepasst auf die aktuelle Situation):
Das generische Maskulinum ist generisch, weil semantisch die Verwendung einer grammatisch maskulinen Personenbezeichnung (zu der es ein feminines Gegenstück gibt) in einem generischen (Tautologie ftw), (hier) geschlechtsübergreifenden Sinn benutzt wird. Das ist eine simple historisch-genetische Konvention. Das bestimmen auch tatsächlich keine Einzelpersonen, sondern die Normativität des Faktischen, die Gesamtheit der Sprachanwender mittels Sprachanwendung. Das ist simple deskriptive Linguistik.
Und geschlechtsübergreifend bedeutet mithin, dass ausnahmslos alle Geschlechter (auch i.S.v. gender) inkludiert werden, deshalb ist das generische Maskulinum auch per definitionem maximal inklusiv – es gibt nicht ‚ein bisschen generisch‘ o.ä., das wäre so sinnbefreit wie ‚ein bisschen schwanger‘ o.ä.; entweder das generische Maskulinum ist maximal inklusiv oder es ist kein generisches Maskulinum und exkludiert explizit genders.
Falls man diesbzgl. widersprechen möchte, beantworte man bitte zuerst die Frage: Welche genders werden denn hier von einem (dann nur vermeintl.) generischen Maskulinum explizit exkludiert? Und da nicht Einzelpersonen über die diesbzgl. Semantik im Regelfall entscheiden, reicht hier nicht auf die Gefühligkeit einiger abzustellen, die sich kontrafaktisch nicht inkludiert fühlen, das wäre einer definist fallacy (https://en.wikipedia.org/wiki/Definist_fallacy) bzgl. des Begriffs des generischen Maskulinums das Wort zu schreiben.
Natürlich kann es diesbzgl. zu einem semantischen Wandel kommen, wenn bspw. eine kritische Masse der Sprachanwender der entsprechenden Konvention für grammatisch maskuline Personenbezeichnung als generisch nicht mehr folgt, aber hier müsste nach meinem Dafürhalten mind. erstmal eine absolute Mehrheit (und tendenziell mehr) der Sprachanwender diese Konvention nicht mehr teilen… darüber ließe sich dann trefflich streiten, aber davon sind wir nicht nur weeeit entfernt, sondern nehmen ja auch eine Tendenz zur Abnahme des Befürwortens vermeintl. geschlechtergerechter Sprache wahr.
Oder:
Insofern nicht konkrete Kommunikationskontexte anderes indizieren können, ist im Deutschen die Verwendung einer grammatisch maskulinen Personenbezeichnung als Adressierung insb. (i.w.S. anonymer Empfänger u./o. eines multipersonalen (also auch gender-heterogenen) Empfängerpublikums eine (offenbar jahrhundertealte) historisch-genetische, sprachkulturelle Kommunikationsnorm, die i.S.e. generischen Adressierung intendiert ist. Jeder Sprachbenutzer, jeder Adressat resp. Empfänger, muss eigtl wissen, dass das generische Maskulinum ihn de facto inkludiert, dass es i.d.R. die Intention des Senders ist, ihn auch gem. dem Fall zu adressieren, dass er nicht männlich ist.
Wenn also Personen argumentieren, dass sie sich nicht adressiert fühlen(!), dann ist ihnen (a) wider Erwarten diese Konvention nicht bewusst oder (b) die Behauptung des Exklusionsempfindens Vehikel anderen Agenden.
Bzgl. (a) müsste man fragen, wieso man einerseits entsprechender kultureller Unbildung einer (wahrscheinl. Oder zumindest hoffentlich eklatanten Minderheit) eigtl. mittels Konzessionen protegieren sollte, statt dieser bspw. mit entsprechenden Bildungs- resp. Enkulturationsversuchen zu begegnen, und warum man andererseits ausschl. der Empfängerseite im Kommunikationsprozess eine arbiträe, absolute Deutungshoheit dieses Prozesses zubilligen sollte resp. welche Probleme diese Attitüde in konsequeter Anwendung auf den Kommunikationsprozess per se evozieren würde.
Kritisierbar ist also eine idiosynkratische (und z.T. kontrafaktische) Gefühligkeit (hier: Man fühlt sich vom generischen Maskulinum nicht mitgemeint, marginalisiert, devalviert etc., wo dies alles faktisch nicht der Fall ist). Diese resultiert in einer kontraproduktiven Emotionalisierung der Debatte, denn wer Debatten i.w.S. arbiträren Idiosynkrasien preisgibt, also die Gefühlsebene der Sachebene voranstellt, ja Letztere gar verächtlich macht, entkoppelt sie von einer nüchtern-rationalen Perspektive, öffnet sie für subjektive Deutungshoheiten und macht sie letztlich arbiträr. Und man kämpft gleichzeitig gegen die Aufklärung, im Namen einer vermeintl. Aufklärung. Das ist absurd.
Deshalb ist diese Gefühligkeit auch bereits ohne jede ideologische Verzerrung problematisch, bei jedem mehr oder weniger öffentlich diskutierten Thema (bzw. Thema mit sozio-/kulturpolitischer Bedeutung).
Ja, das kann man als akademisch-kalte Betrachtungsweise bezeichnen, ich kann da aber nichts erkennen, das negativ wäre, resultiert doch aus dem Geschriebenen, dass diese Betrachtungsweise eben entideologisiert, ohne unfundierte Präsuppositionen, Implikationen, Axiome etc. auskommen soll – das ist nicht menschenunfreundlich, das ist nüchtern.
Und mithin: Der Elfenbeinturm ist auf der Gegenseite zu verorten, also dort, wo die Maxime der Primat der (subjektiv empfundenen) Betroffenheit ist und (ideologischer) Bias nicht mehr kritisiert und dekonstruiert wird, sondern valide scheint, auch wenn er im Extremfall nicht mehr von Egozentrismus differenzierbar ist und un-/bewusst die menschlichen Bedürfnisse aller anderen Menschen ignoriert und nur auf eine gewisse Schnittmenge mit anderen ‚Betroffenen‘ hoffen kann, egal wie die Menschen sich damit fühlen, sie haben gefälligst die Meinung aus dem Elfenbeinturm zu akzeptieren.
Oder ganz anders:
Die Kritik an der „Gefühligkeit“ zeugt mitnichten von einem Mangel an Empathie i.e.S. oder der Unfähigkeit zu empathischem Nachvollziehen, dafür muss man sich lediglich denktheoretisch-emotional in die entsprechende Biasperspektive hineindenken. Ich kann mich auch in das Mindset eines Reichsbürgers hineindenken und dessen Gefühle und die biasbasierten Ursachen derselben empathisch Nachvollziehen, Mitgefühl gibt es trotzdem nicht, im Gegenteil. Dieses Empfinden muss und sollte m.E. aber – im Rekurs auf meine Kritik an die Ideologisierung der Debatte –, insb. in einer öffentlichen Debatte / einem öffentlichen Diskurs, u.U. mit Bezug auf eine anonyme Masse (anstatt im direkten, ggf. freundschaftlichen Gespräch), nicht automatisch Mitgefühl (mit dem Empathie regelmäßig fälschlich synonymisiert wird), Affirmation, Sympathie, ja Rücksichtnahme o.ä. evozieren. Warum auch? Indifferente Toleranz ist das Maximum, auf das man in einer pluralen, demokratischen, aufgeklärten Gesellschaft als common ground setzen können muss – wer mehr will, unabdingbar einfordert, der rüttelt an den Grundfesten dieser freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Sie mögen Letzteres für übertrieben halten, ich halte dagegen:
Wenn bloße Subjektivität i.d.S. die Maxime interpersonellen, ja gar staatlichen Handelns sein soll und gleichzeitig diese Prämisse unhinterfragt, dogmatisch zu akzeptieren ist, wo und insb. wie(?!) setzen Sie dann ganz konkret die Grenze, wenn doch Grenzenlosigkeit das denklogisch-inhärente Kredo ist, Grenzenlosigkeit aber auch die Öffnung zuantiaufklärerischem, antidemokratischen, antiliberalem Gedankengut etc. öffnet? Das ist weit mehr als ein „ich will das nicht“, es geht um die Grundformen/-modi sozio-politischer/-kultureller Kommunikation, Aushandlung, Entscheidungsprozesse etc.
Wenn Sie Fehler in meinen Rückshclüssen sehen, bennenen Sie diese doch ganz konkret. Dann kann man evtl. Missverständnisse klären oder kann ich ggf. meine Argumentation reevaluieren, korrigieren, erweitern, negieren. Nur so lernt man.
———
Bzgl. (b) ist die Frage evident, inwiefern der Zweck die Mittel heiligen soll, also inwiefern ein Abstellen auf Gefühligkeiten den Agenden dient oder diese torpediert und insb. inwiefern die Agenden legitim erscheinen, bspw. ob vermeintl. geschlechtergerechte Sprache tatsächlich eine substanziell(!) signifikante höhere ‚Sichtbarkeit‘ von Personen ohne cisgender evoziert, ob Mädchen bei Berufsbezeichnungen im generischen Maskulnum tasächlich substanziell(!) signifikant entsprechende berufe nicht mehr in Erwägung ziehen u.ä., was der Nutzen (und was evtl. die Kosten) wäre(n), hier entsprechend sprachlich zu intervenieren u.ä. Proponenten der Gendersprache machen sich aber diesbzgl. i.d.R. nicht ehrlich u./o. haben tatsächlich keine Ahnung, vermischen regelmäßig (a) und (b).
Eigtl. existiert auch noch Option (c), also dass Empfänger – die gleichzeitig eine Agenda i.S.v. (b) haben können, aber nicht müssen – sich komplett bewusst sind, dass sie das generische Maskulinum de facto inkludiert, dies von ihren Ggü. auch so intendiert ist, aber dennoch insistieren, dass sie explizit mitadressiert werden. Dies ist aber lediglich selbstzweckhafte resp. dem eigenen Ego dienende (übergriffige) Egozentrik und verdeutlicht zudem das Problem, dass sämtliche Formen vermeintl. geschlechtergerechter Sprache demselben vermeintl. Problem anheim fallen, dass deren Proponenten dem generischen Maskulinum vorwerfen, nämlich dass es nicht alles und jeden explizit adressiere, sondern ‚mitmeine‘ – nichts anderes machen ja Gendersternchen und Co., da könnte jede damit subsumierte Minderheit das Gleiche beklagen (was wieder demosntriert, dass entsprechende Agenden kaum bis ga rnicht elaboriert sind).
Und als Randnotiz meine persönliche Beobachtung: Ich glaube ja, dass Personen vom Typ (c) innerhalb der proaktiven Proponenten der sog. Gendersprache nicht unbedingt die Minderheit darstellen………
Change my mind!
Und weil dies regelmäßig seitens derjenigen nicht verstanden wird, die ihren eigenen Gefühlen oder ähnlich unsubstantiierten Empfindungen anderer einen besonderen Wert zuweisen wollen, der unbedinge Handlungsmaxime aller Mitmenschen werden soll, damit das kontrrafaktische Gefühl nicht (hinreichend) mitadressier tzu sein weichen möge, muss Menschen immer wieder, egal ob weiblich, divers oder – auwei(!) – ein Cis-Mann, die Welt erklärt werden, weil sie sie ja offenbar nicht verstehen und dieses Nichtverstehen (wollen) eigtl. Quell des Problems ist.
Soviel auch zum Ufug von Herrn Hasenbrot, dass es “falsch”(!) wäre, “Liebe Schüler!” zu nutzen, weil “unsere Trans-Schüler” sonst das Gefühl hätten, dass sie unsererseits “nicht respektvoll angesprochen”, nicht “gesehen” würden (abgesehen dass er sonstige Bildungs- und Sozialisationsfunktionen pauschal der vermeintl. Pädagogik unterordnet)
Und nein, natürlich ist meine Kritik nicht der Standard. natürlich ist mir bewusst, dass z.B. bei (a) der einen Gefühligkeit i.d.R. nichts anderes gegenübersteht, als ähnlich platte Gefühligkeiten der anderen Seite, die ähnlich platt artikuliert werden und natürlich kein überwältigendes Gegengewicht darstellen können. Und natürlich weiß iich, dass beide Seiten regelmä0ig mit ihren entsprechenden Spiegelbildern konfrontiert werrden, irgendwann resignieren, in Reaktanz oder (verbale) Aggression etc. Verfallen. Und natürlich wei´ich letztlich auch, wo wir hier sind und dass ich von einem Laiendiskurs (wahrscheinlich) unrealistisch viel verlange. Aber dennoch musste m.E. mal auf diese I’m entitled to my opinion-Attitüde in Form dieses sich jeder Erklärung verweigern und das auch noch in Form von simplen mansplaining-Vorwürfen reagiert werden.
Wer die Welt nicht erklärt bekommen möchte, muss sich nicht so verhalten, als wäre ihm ggü. diese Erklärung nicht dringend notwendig, was übrigens schon der Fall ist, wenn man sich pauschal den Beiträgen einer bestimmten Personengruppe von Ethnie, Sexualitä, Geschlecht, Alter etc. verwehren möchte (so die Beiträge denn nicht konform mit der eigenen Überzeugung sind).
Mansplaining von sehr patriarchalem, hohem Ross herab…
Frau fragt sich: Was verliert Mann, wenn er sich um ein wenig Sprachsensibilität bemüht?
Frau fragt sich auch: Was mag das für ein Mann sein, der vom Wort “fühlen” derart getriggert ist (das Verb “fühlen” vermeide ich bewusst!), dass er eine halbe Dissertation glaubt hinlegen zu müssen.
Frau fragt sich auch, wie es kommt, dass sich – obwohl der Großteil der “Pädagogen” (sic!) doch angeblich weiblich sein soll – hier immer die gleichen – männlichen – Nasen gerieren. Zu viel Zeit? Langeweile? Bemüht sich die Gattin bequemlicherweise um Haus, Garten und Nachwuchs? Hat man solches nicht?
Fragen über Fragen. Genug gefragt!
PaPo: “Aber dennoch musste m.E. mal auf diese I’m entitled to my opinion-Attitüde in Form dieses sich jeder Erklärung verweigern und das auch noch in Form von simplen mansplaining-Vorwürfen reagiert werden.”
→ Freiya: “Mansplaining von sehr patriarchalem, hohem Ross herab…”
Ausweia!
(a) Sie kritisieren die Erläuterung, warum der salopp-pauschale Vorwurf des mansplaining insg. unreflektiert, antiintellektuell und sexistisch ist, offensichtlicher Ausdruck von (intellektueller, moralischer etc.) Überforderung, evidente Vermeidungsstrategie ggü. der eigenen kognitiven Dissonanz, um sich inhaltlich(!) nicht mit Themen auseinanderzusetzen, (b) mit dem Vorwurf des mansplaining, während Sie die Inhalte meines Beitrags komplett ignorieren und zudem, das sei zur Vollständigkeit angemerkt, nichtmal merken, dass Sie ja ebenso salopp-pauschal annehmen müssen, dass Ihr Ggü. männlich ist, weil bereits beim Gegenteil Ihre Replik selbst Ihnen so absurd erscheinen müsste, wie sie es anderen ohne Ihren sexistischen Bias ohnehin ist, und garnieren dies mit inhaltlosen buzzzwords, nutzen den Worwurf des “[P]atraichale[n]” einzig davon ausgehend, dass Ihr Ggü. männlich ist, was auch dem Begriff des Patriarchalen nicht gerecht wird, weil in diesem Umstand erstmal keinerlei Versuch der Etablierung oder Perpetuierung eines geschlechtsbasierten Machtgefälles o.ä. ginge (erkläre ich Ihnen auch falls nötig).
Kann man sich nicht ausdenken. Oder:
“Es geht nichts über ein einfaches Weltbild. Das kennen Sie noch aus den Zeiten des Feminismus. Wenn man weiß, wer der Böse ist, hat der Tag Struktur” (Volker Pispers). ^^
“Frau fragt sich: Was verliert Mann, wenn er sich um ein wenig Sprachsensibilität bemüht? […] Was mag das für ein Mann sein, der vom Wort ‘fühlen’ derart getriggert ist […], dass er eine halbe Dissertation glaubt hinlegen zu müssen.”
PaPo fragt sich: Kann Freiya nicht lesen u./o. weiß nicht, dass sie auf die “Spoiler” klicken muss, um mehr Text lesen zu können? Dort steht doch bei “[b]zgl. (a)” hinreichend erläutert, was das Problem ist… oder hat Freyia einfach nicht verstanden, was PaPo schrieb, war das wirklich zu kompliziert? Nochmal (damit ich mich nicht wiederholen muss oder redundanterweise Geschriebenes umformuliere): https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-533004, insb. ab dem zweiten “Spoiler”… was muss das für eine Freiya sein, die auf die Erläuterung der negativen Effekte entsprechender Konzessionen so tut, als wären diese Erläuterungen nicht präsentiert worden.
“Frau fragt sich auch, wie es kommt, dass sich – obwohl der Großteil der „Pädagogen“ (sic!) doch angeblich weiblich sein soll – hier immer die gleichen – männlichen – Nasen gerieren. Zu viel Zeit? Langeweile? Bemüht sich die Gattin bequemlicherweise um Haus, Garten und Nachwuchs? Hat man solches nicht?”
PaPo fragt sich auch, wie simpel Weltbilder eigtl. sein können, woher sonst all die Insinuationen kommen, die immer gleichen Nasen, die nie(!) inhaltlich etwas beizutragen haben, nie intersubjektivierbare, elaborierte Argumente artikulieren oder sonst irgendwie bei der Sache bleiben können und stattdessen in das intellektuelle und charakterliche ad hominem-Bankrott fliehen. PaPo hat aber wahrscheinl. mit Letzterem auch seine Fragen schon beantwortet.
Oder:
Sie haben also inhaltlich nichts beizutragen.. Überraschung. 🙂
Typische Antwort eines alten Mannes bezüglich der Aussagen einer Frau. Belehrend, von oben herab. Fehlt nur noch, dass sie Frauen als Mädchen titulieren.
(a) Ab wann ist man alt?
(b) Wie alt bin ich denn?
(c) Wie alt sind Sie denn?
(c) Woher wollen Sie wissen, dass ich ein Mann bin?
(d) Würde es an meinen Erläuterungen etwas ändern, wenn ich eine junge Frau wäre?
Ich wiederhole:
Wer die Welt nicht erklärt bekommen möchte, muss sich nicht so verhalten, als wäre ihm ggü. diese Erklärung nicht dringend notwendig, was übrigens schon der Fall ist, wenn man sich pauschal den Beiträgen einer bestimmten Personengruppe von Ethnie, Sexualitä, Geschlecht, Alter etc. verwehren möchte (so die Beiträge denn nicht konform mit der eigenen Überzeugung sind).
Was ich erläuterte, das ist den Adressaten (und offenbar auch Ihnen) offensichtlich nciht bekannt, also muss es Ihnen erläutert werden, weil ihre Positionen und Perspektiven offensichtlich auf Falsch- und Fehlannahmen, Unkenntnis und ideologischem Bias basieren.
Und auch Sie verhalten sich so. Sie tragen ja – wie auch Frau Klemmenschitz und Freiya – inhaltlich absolut nichts zum Thema bei, artikulieren kein einziges Argument, werden aber weinerlich, wenn man Sie dann diesbzgl. vorführt und haben nichts anderes beizutragen, außer infantilerweise anzumerken, dass ich ja ein “alte[r] Man[n]” sei, also genau den anmtiintellektuellen, gerontophoben Sexismus zu reproduzieren, der ja u.a. erst zur Belehrung von ihresgleichen geführt. Ihr Argumentationsniveau ist wie das eines indes, dass behauptet, ‘zwei’ plus ‘zwei’ wäre ‘fünf’, dann korrigiert wird, dass ‘zwei’ plus ‘zwei’aber richtigerweise ‘vier’ ergibt, und dann anfängt zu kreischen: ‘Gaaarnicht! Du bist doof! Und… und… und du trägst doofe Hosen, darum hab ich Recht!’ – amüsant. Ausgehend davon kann ich Sie tatsächlich nicht als erwachsene person ernstnehmen, als kleines “Mädchen” im Geiste vielelicht. Schmeckt Ihnen nicht, verständlich, aber sei es drum. 🙂
@Papo
Ich finde es sehr interessant, dass viele Leser hier meinen, anhand Ihrer Kommentare Ihr Geschlecht “erraten” zu können. Überwiegend sind es weibliche Foristen. Was sagt das über vorhandene Rollenklischees und das Selbstverständnis dieser Frauen aus? Trauen sie Frauen nicht zu, solche Kommentare (auf hohem Niveau) zu verfassen, oder glauben sie, dass Papo keine Frau sein kann, weil sie/er nicht deren Meinung ist und dies auch noch gut begründet? Grübel, grübel …
Manche Personen interessieren ja keine konkreten Inhalte, nicht diesbzgl. Argumente und inwiefern diese fundiert sind, sondern sie bemessen den Wert einer Äußerung ausschließlich an der (vermuteten) Sprecherposition u./o. biologischen Merkmalen des Sprechers, z.B. an Alter, Geschlecht, Hautfarbe etc. Man bedient sich also im vermeintl. Kampf gegen allerhand vermeintliche -ismen selbst dieser -ismen und meint, man präsentiere mit der Reduktion des Gegenübers auf diese biologischen Merkmale resp. die Essenzialisierung von Sprecherpositionen mit diesen Merkmalen tatsäschlich fundierte Gegenargumente,a ja so fundierte Gegenargumente, um entsprechende Positionen per se aus dem DIskurs exkludieren zu können.
Umgekehrt ist diesen Personen zugleich jede Gegenposition unabhängig(!) von den konkreten Argumenten und inwiefern sie fundiert sind hinreichendes Indiz für diese biologischen Merkmale des enstrpechenden Sprechers, weshalb es zu diesen Mutmaßungen z.B. über mein Alter und Geschlecht kommt… oder ich zumidnest entsprechend ‘gelesen’ werde o.ä.
Wie nannte man nochmal solche Essenzialisierungen von Alter, Geschlecht, Hautfarbe etc.? Hmmm…
Und warum reagieren ich und andere entsprechend und engagieren sich derart, solchen Essenzialisierungen keinen Raum zu bieten? Hmmm….
🙂
P.S.: Wie wenig Sie von dem verstanden haben, was ich ausgänglich schrieb, demonstriert Ihre Rede davon, das man nichts zu verlieren hätte, wenn man “sich um ein wenig Sprachsensibilität bemüht”, nicht verstehend, dass es – wie ich es subsumierend formulierte – u.a. “um die Grundformen/-modi sozio-politischer/-kultureller Kommunikation, Aushandlung, Entscheidungsprozesse etc.” per se geht (ich glaube wirklich, Sie verstehen nicht, was ich damit meine, obwohl es a.a.O. hinreichend erläutert ist), und dass das, was Sie so unreflektiert als “Sprachsensibilität” bezeichnen, nicht Entgegenkommen gen de facto Diskriminierten bedeutet, sondern arbiträre Konzessionen ggü. gleichermaßen arbiträren, problematischen Idiosynkrasien.
Er hat doch gar keine Gattin. Er hat einen Partner oder Freund 🙂
@Hannah
Vielleicht hat SIE auch eine Partnerin? Wen interessiert es und warum?
Na was bin ich froh, dass es Männer wie Sie gibt, die mir ungefragt, unangemessen und in unverschämter Manier die Welt erklären!
Danke!
Frau Klemmenschitz, sozio-kulturelle (insb. sprachliche) Bildungsdefizite, renitent-aggressive Ignoranz ggü. notwendigen Rektifikationen seitens Ihrer Mitmenschen bei Falsch- und Fehlvorstellungen, perpetuierter Sexismus und Co. sind mitnichten Tugenden und erst recht keine geeigneten Attribute, zu meinen, dass man sich solcherlei Schnippischkeiten leisten könne, ohne bspw. noch ignoranter zu wirken. Es lenkt mithin nicht davon ab, dass Sie sich mit dem eigtl. THema offenbar nicht (hinreichend) auseinandergesetzt haben. Ich habe Sie auf Ihren Hosenboden gesetzt, das gefällt Ihnen natürlich nicht, verständlich… aber da können Sie jetzt schmollen oder an Ihren Fehlern lernen, Ihre Sache.
P.S.: Sie scheinen ja anzunehmen, ich sei ein Mann… was, wenn nicht?
Gedanke des Tages: “There’s simply no polite way to tell people they’ce deicated their lives to an illusion” (Daniel Dennett)
*they’ve dedicated
Ich denke ihr Partner ist sehr stolz auf sie. Soviele Worte und so wenig Einsicht und Empathie. Chapeau
Hiermiet sind Sie hinreichend bedient: https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-533223
Aber als Ergänzug: Ich habe für (reaktante) Ignoranz, Unverschämtheiten, Unbildung, Sexismus, Gerontophobie, Sexismus und Co. tatsächlich keinerlei Mitgefühl (das meinen Sie doch fälschlicherweise, wenn Sie von Empathie schreiben, oder? Muss ich Ihnen den Begriff auch erklären?), allenfalls Mitleid.
Besonders von anderen Frauen. Man hat sich als Frau diskriminiert zu fühlen, wenn das generische Maskulinum benutzt wird. Diese Denkweise ist für mich ein Ausdruck mangelnden Selbstwertgefühls oder gar eines Minderwertigkeitskomplexes.
Wenn dem so ist, hören Sie doch einfach weg- von den einen (Damen) und den anderen (Herren). Nehmen Sie Ihren eigenen Kopf, Ihre eigene Einstellung zum Thema und nutzen Sprache (aktiv und passiv) so, wie es für Sie angemessen ist. Und gut ist es.
Das Selbstwertgefühl anderer muss Sie nicht kümmern, dafür sind Sie nicht verantwortlich.
Beste Grüße!
Evgina, gendern SIE doch einfach nicht, aber lassen Sie anderen die Freiheit, dies eben zu tun.
Ich gendere für meine Schülerinnen! Sie sollen wissen, dass auch für Frauen sehr Vieles möglich ist. Sie sollen sich explizit angesprochen fühlen. Und ihre Brüder, Klassenkameraden, Cousins sollen das ebenfalls wissen. Um mich und mein Selbstwertgefühl geht es nicht.
Und eines autoritativen Charakters.
»Brandenburg ordnet Lehrerbildung neu … « steht auf dieser Seite.Und? Glaubst du wirklich, du wärest ausgeschlossen?
Das generische Maskulinum »meint« keinen »mit«. Es ist geschlechterneutral, nein -ignorant.
Der Begriff des generischen Maskulinums ergibt nur Sinn, wenn alle in Frage kommenden Personen – nein, nicht versteckt, sondern inkludiert sind, wie die Püppchen in einer Matrjoschka. Man weiß ja, dass sie drin stecken. Und wenn du das anders verstehst: Bitte!Aber sprich nicht für 120 Millionen!
Was hat SIE denn getriggert? SIE dürfen sehr wohl für 120 Mio sprechen? Ich sprach für mich!
Das sehe ich ebenso, aber die Herren der Schöpfung diskutieren ja mit Wonne zu diesem Thema und erklären uns die Welt, unsere Empfindungen, Einstellungen und Befindlichkeiten. Und bewerten diese und uns gleich mit.
F..k them!
Nicht nur die “Herren der Schöpfung”. Ich bin eine Frau.
Und ich schäme mich inzwischen fremd für viele meiner Geschlechtsgenossinen.
Frauen in der sog. westlichen Welt, können werden was sie wollen, sie können leben wie sie wollen, sie werden genauso wenig daran gehindert, ihr Leben so zu gestalten, wie es ihnen beliebt, wie die Männer.
Trotzdem glauben offenbar viele Frauen, sie müßten irgendwie immer noch zusätzlich gepampert werden. Sei es durch ‘ne Frauenquote, sei es durch Frauenbeauftragte, sei es durch einen Girlsday oder sonstigen inzwischen längst überflüssigen Frauenförderkram.
Wir leben aber längst nicht mehr in den 50ern und auch die 70er sind lange, lange her.
Wann kapieren Frauen endlich, daß sie für ihr Leben selbst verantwortlich sind und sie schon ewig nicht mehr vom bösen Patriarchat an irgend etwas gehindert werden.
Und was das Gendern angeht, bringe ich jetzt mal ein altbekanntes, ganz banales Beispiel: In der Schule gibt es eine Durchsage – “Aufgrund der hohen Temperaturen, haben heute alle Schüler hitzefrei.”
Glauben sie allen Ernstes, weibliche, sowie diverse Schüler bleiben brav sitzen, weil sie sich nicht angesprochen fühlen?
Das ist so lächerlich, das mir langsam echt nichts mehr dazu einfällt.
Lächerlich?
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war im Jahr 2021 nur gut jede vierte hauptberufliche Professur (27 %) an den Hochschulen in Deutschland mit einer Frau besetzt (2020: 26 %). Dabei sind Frauen zu Beginn der akademischen Laufbahn noch überproportional vertreten. Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/12/PD22_559_213.html
Nur ein Beispiel…
Herzliche Grüße
Die Redaktion
So what? Die Zahlen sind bedeutungslos, wenn in ihnen nicht belegt zum Ausdruck kommt, dass ein erhebliches Mehr an Frauen auch die hauptberufliche Professur angestrebt hat, aber systematisch daran gehindert wurden (z.B. mittels sog. gläserner Decken u.ä.) – nicht jede, die eine akademische Laufbahn beginnt strebt am Ende auch die hauptberufliche Professur an, ist für diese Qualifiziert etc.
Im Klartext: Frauen sind weniger ehrgeizig – oder doofer.
Die Abiturientinnenquote spricht allerdings eine andere Sprache. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/06/deutlich-mehr-maedchen-als-jungen-machen-abitur-schon-seit-33-jahren/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Papo hat nicht gesagt, daß Frauen weniger ehrgeizig sind oder gar doofer.
Möglicherweise folgen Frauen mit ihrem Ehrgeiz einer anderen Zielrichtung?
Wer hätte das gedacht, daß ich hier mal noch @Papo verteidige… 😉
Mit welcher Zielrichtung denn? Gerne mal Klartext: Wofür studieren Frauen, wenn sie damit angeblich nicht erfolgreich arbeiten wollen? Herzliche Grüße Die Redaktion
Was heißt denn für sie “erfolgreich arbeiten”?
Hat ein Mensch denn nur erfolgreich gearbeitet, wenn er eine Professur erreicht hat?
Eine Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler kann nur mit einer Professur erfolgreich wissenschaftlich arbeiten – machen Sie sich gerne mal schlau über die Arbeitsbedingungen im akademischen Mittelbau: https://www.dgb.de/uber-uns/dgb-heute/bildung-und-bildungsarbeit/++co++9e3bb9e0-f31c-11ed-a744-001a4a160123
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Und “erfolgreich” definieren Sie hier wie?
“[E]rfolgreich wissenschaftlich arbeiten” ist m.E. ja in erster Linie profunde Wissenschaft zu praktizieren, also Forschung zu betreiben, Studien zu publizieren etc. – geht auch alles ohne Professur “erfolgreich” etc., ist aber u.U. anderweitig prekär, z.B. wirtschaftlich (meinten Sie vielelicht “erfolgreich [wirtschaftlich] arbeiten”… ^^), bzgl. Planungssicherheiten und Co. Und nicht jeder Privatdozent, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Lehrbeauftragte strebt die Professur an, würde wohl auch widersprechen, dass er per se nicht “erfolgreich wissenschaftlich arbeiten” könnten.
Deshalb bedarf es Ihrer Erläuterung, was Sie konkret meinen.
Und welcher Umstand macht für Wissenschaftlerinnen das Professor*innenamt Ihrer Meinung nach unbeliebt, obwohl sie numerisch an Hochschulen in der Mehrheit sind – zu viel Geld? Eine feste Stelle? Forschungsfreiheit? Was genau mögen Frauen denn daran nicht?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Öööh… was exakt ist der Grund, dass Sie “erfolgreich” nicht definieren und auf die Richtigstellung, dass man entgegen Ihrer Behauptung, dass man ausschl. mit Professur “erfolgreich wissenschaftlich arbeiten” könne, de facto auch ohne Professur erfolgreich wissenschaftlich arbeiten kann, mit einer Gegenfrage antworten?
Das ist Ihrerseits ein moving the goalposts, mithin eine Verquerung der Bringschuld: Selbst gem. dem Fall, dies wäre Thema dieses Diskussionsstrangs, wären Sie in der Bringschuld darzulegen, dass Frauen mit Beginn einer akademischen Laufbahn letztendlich hauptberuflich Professor werden wollen oder dass zumindest die Anzahl derjenigen Frauen und Männer, die dies wollen, irgendwie annähernd gleich sein müsste, dass gleichzeitig die Qualifizierungen der tatsächlichen Bewerber auch im Wesentlichen gleich verteilt sein oder gar mehr Richtung Frauen ausschlagen müsste, so dass eine (auch extreme) Ungleichverteilung ‚zuungunsten‘ von Frauen bei den hauptberuflichen Professuren ein (auch dann immer noch nciht hinreichendes, aber zumindest de facto vorhandenes) Indiz fehlender Gleichberechtigung resp. systematischer Diskriminierung von und gläserner Decken für Frauen sein könnte.
Das ist aber Thema des (aktuell unmittelbar folgenden) Diksussionsstrangs hier: https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-533097. Wollen wir die nicht lieber die Übersicht wahren?
Ungeachtet dessen:
Die Gründe, warum man keine Professur anstreben mag, sind wahrscheinlich so vielfältig wie die Menschen, die keine Professur anstreben, obwohl sie eine akademische Laufbahn begonnen haben, mglw. Privatdozenten, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrbeauftragte oder sonstwas sind, reichen von Varianten des Gleichstellungsparadoxons, Plänen zur Familiengründungen (Frauen sind nunmal diejenigen, die Schwanger werden) und Co., über Abwägungen von Kosten-Nutzen-Rechnungen (z.B. Work-Life-Balance; individuellen Interessensgebieten in der akademischen Arbeit, bspw. Lehre vs. Forschung etc.), bis zu Metiers, in denen tatsächlich ein suboptimales Klima für die eigene Karriere (empfunden oder real, bspw. infolge entspechender Klüngel etc.) herrscht, in denen man sich sozialisatorisch-psychologisch selbst nichts zutraut (Imposter-Syndrom; Depressionen; simple Fehleinschätzungen; mangelnde Durchsetzungsfähigkeit – hier hätten wir tatsächlich sozialisatorische Probleme, vielelicht gar relativ prävalente bei den Frauen heutzutage, die sind aber nicht automatisch gleich als fehlende Gleichberechtigung zu werten) etc. – Sie fragen ja im Grunde davon aus, dass jederman (und -frau) im Regelfalls imemr bis ans Ende der Karriereleiter klettern wollen müsse, was so ziemlich jeder (auch bspw. soziologischen) Erkenntnis widerspricht. Warum sind Sie denn, wer auch immer mir hier konkret geantwortet hat, nicht Chef einer ganzen Verlagsgruppe o.ä. (was auch immer hier passen mag)? Warum sind Menschen wie ich, trotz Promotion etc., nciht an der Uni geblieben um Professor zu werden?
Sie stellen schon eine richtige Frage, nämlich warum Frauen, “bwohl sie numerisch an Hochschulen in der Mehrheit sind”, nicht die Mehrheit der professuren inne hat, bleiben aber recht oberflächlich und scheinen zu meinen, die Antwort schon zu haben, gehen davon aber von der falschen Prämisse aus, dass jederfrau oder zumidnest deren mehrheit Professorin werden wolle, weil dies ja für jeden das paradies auf Erden sei: “Geld […] feste Stelle […] Forschungsfreiheit” – ich halte das für eine sehr… beengte Perspektive auf Lebensrealitäten, Wünsche, Ziele und Co.
Ich habe nur promoviert und “wissenschaftlich” gearbeitet, um in der Industrie nachher mit der aufgemöbelten Ausbildung richtig Kohle zu machen…
Professor wollte ich nie werden.
Andere nutzen ihre während der Forschungszeit erworbenen “Fähigkeiten”, um in anonymen Foren andere Menschen permanent und unbekannterweise über sprachliche Verrenkungen “billig” zu beleidigen. Ihr Professor (oder war es vielleicht doch eine Professorin ??) wäre mit Sicherheit stolz auf Sie und Ihre Karriere im Bildungssystem gewesen…
Herzlichst!
Ihr Stromdoktor
Strooooooooomiii!
*Herzaugensmiley*
“Andere nutzen ihre während der Forschungszeit erworbenen ‘Fähigkeiten’, um in anonymen Foren andere Menschen permanent und unbekannterweise […] ‘billig’ zu beleidigen.”
Sie scheinen dies ja berechtigterweise zu kritisieren, wenn das jmd. macht… warum unterlassen Sie es denn dann nicht einfach?! Hat Sie ja nie jemand gezwungen, dies hier permanent zu tun (s. abermals Ihr dümmliches, komplett unangebrachtes Überlegenheitsdünkeln, Ihre plumpen Anführungszeichen, Ihr nicht mitzitierter Folgesatz etc.), oder? Und damit habe ich Sie wieder hinreichend gefüttert… soll Sie aber nicht abhalten, uns mit ihrer traurigen Darstellung weiter zu belustigen. 😉
.
Überlegenheitsdünkeln??
Ich habe Ihnen schon mehrfach angedeutet, dass ich sowohl Ihre als auch meine “wissenschaftliche Ausbildung” absolut nicht überbewerten würde.
Das Bildungssystem ist nicht nur im Bereich der Schulen unterfinanziert…
Ich sage es einfach mal so:
In die Exellenzcluster der Universitäten hat es uns beide (?) in unserer bisherigen wissenschaftlichen Karriere offensichtlich nicht verschlagen…
…ich für meinen Teil kann damit leben.
Ein Hoch auf das deutsche Bildungswesen und den wissenschaftlichen Nachwuchs, zu dem ich Sie gerne zähle!
Oh oh, unser Stromdoktor:
Immer noch das alte Muster …
https://www.youtube.com/watch?v=iG9K7L1Ar_o
1.Anlauf klappt nicht.
Also “Kreide fressen” und scheinbar freundliches Einlenken.
“Vergifteten Komplimente” inklusive.
Lieber Meister 😉 Stromdoktor, hier noch ein Häppchen Wissenschaft:
In der Psychologie ist das widersprüchliche Verhalten “Komm her und gehe weg.” (Push and Pull) bereits lange bekannt als Methode, Menschen auf sich aufmerksam zu machen und an sich zu binden.
Herzlichst! 🙂
Stromdoktor, der ja u.a. einmal glaubte, mich hier(!) herabwürdigen zu können, indem er überlegenheitsdünkelnd anmerkte, es habe meinerseits nur(!) zum Lehrer gereicht (und der auch sonst immer wieder mit Despektierlichkeiten ggü. der Lehrerprofession insg. negativ auffällt), während er ja jetzt “richtig Kohle […] machen” würde u.ä., ohne überhaupt etwas Einschlägiges über mich, meine Vita, meine Motive, Ziele, Wünsche etc. zu wissen (vielleicht bin ich ja reicher Erbe, der lediglich zum Spaß unterrichtet), mich auch bspw. als Pseudowissenschaftler, “verhinderten Sozialwissenschaftle[r]” diskreditieren wollte, der “gefangen in einem Lehrkörper” sei, der sarkastisch allerlei Begrifflichkeiten meine Attribute, Fähigkeiten betreffend in Anführungszeichen schreibt, mir entsprechend sämtliche Kompetenzen und jedes Wissen außerhalb meiner Studienfächer (die er kurioserweise nichtmal kennt und als ob menschlicher Kompetenz- und Wissenserwerb ausschl. dort stattfinde) salopp (also ungeachtet aller Demonstration des Gegenteils) abspricht und auch innerhalb meiner im Wesentlichen negiert, demgüü. aber i.d.S. nicht verlegen ist, sich wenig subtil selbst überhöhen zu wollen, fühlt sich offenbar berufen, meine Nemesis hier zu mimen, bestehen doch einige seiner Beiträge zu Themen hier ausschl. aus solchen persönlichen Angriffen auf meine Person, die kaum bis insg. gar nicht mit inhaltsorientierten, argumentativen Ausführungen zum Thema kuvriert.
Ist wohl eine Form der persönlichen Vendetta gg. mich, weil ich ihn so oft hier so unverblümt vorgeführt habe. Weiter psychologisieren möchte ich diese peinlichen Infantilitäten aber auch gar nicht, dienen sie doch letztlich auch immer wieder nur dem Derailment (https://de.wikipedia.org/wiki/Derailment)… und den Gefallen werde ich ihm nicht tun. 🙂
Liebster Stromdoktor,
ich versage mir den Glauben an Ihre zerstörerischen Worte; mögen Sie nur verwirrt sein.
Monatelang musste ich die Rätsel in Bild der Frau und Freizeitrevue lösen, um annähernd anspruchsgleiche Inhalte zu Ihren fehlenden Schreibkünsten zu genießen.
Ihre Selbstoffenbarung, dem schnöden Mammon nachzulaufen, Wissenschaft und Künsten keinen Wert einzuräumen, trifft mein tiefstes Inneres, erklärt jedoch Ihre immer anspruchsloser werdenden Veröffentlichungen hier.
Sie enttäuschen mich zutiefst.
In Sorge!
Ihre NocheineFanin
Ich bin sehr dankbar, dass PaPo sich hier (noch) engagiert – es ist wichtig, dass Schwachsinn als solcher entlarvt wird. Denn wenn der Schwachsinn zu oft und zu lange unwidersprochen bleibt, wird der Schwachsinn Wirklichkeit.
Insbesondere freut mich die Hartnäckigkeit, mit der PaPo hier immer wieder eine sachorientierte Debatte zu führen versucht.
Übrigens: Schwedische Wissenschaftler haben in Studien ganz klar herausgefunden, dass Brot essende Hasen in ihrem ganzen Leben noch keine einzige Studie gelesen haben und trotzdem gerne davon sprechen.
Bizarr, oder?
Merci! 🙂
Professor! Dirk Oschmann schreibt in seinem Buch, zu der Frage, warum es so wenige ostdeutsche Professoen gibt, folgendes (und das trifft m. M. n. auch auf ALLE Frauen zu und doppelt auf ostdeutsche!):
“… abgesehen vom Abitur, alles Notwendige gefehlt hat, das heißt die finanziellen Voraussetzungen, die Netzwerke, der Stallgeruch, die “Verwandtschaft im Habitus”, …mit einem Wort: ALLES nämlich das kulturelle, symbolische, soziale und ökonomische Kapital, …”
Das Professorenamt ist durchaus attraktiv. Der Weg dorthin aber sehr steinig, weil erstens mit viel Arbeit verbunden und sehr unsicher. Viele Stellen gibt es dafür nicht und im Regelfall ist man mindestens 40 Jahre alt, bis die unbefristete Lebenszeitprofessur durch ist. Mit Familienplanung, festem Wohnsitz und “Work-Life-Balance” ist das nicht zu vereinbaren.
Und warum gilt das für Männer dann weniger – haben Männer keine Familie, keinen festen Wohnsitz, keine “Work-Life-Balance”?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Männer sind den gängigen Statistiken zufolge eher bereit, auf eine traditionelle Work-Life-Balance zu verzichten. Männer, die wert auf Work-Life-Balance wert legen, sind per def keine Kandidaten für Professorenstellen, sogar traditionelle Vollzeit oder gar Schichtarbeit ist nichts für sie.
Mit “keinen festen Wohnsitz” meinte ich Umzugswillen, wenn eine entsprechende Arbeitsstelle ruft. Ein Haus kann damit nicht gekauft werden und die Familie ggf. mit umziehen.
Wieso sind Männer denn angeblich eher bereit, auf eine “traditionelle Work-Life-Balance” zu verzichten? Vielleicht weil Ihnen eine Frau, die dann selbst zurückstehen muss, den Rücken freihält? Nur so eine Idee… https://www.ifb.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifb/sonstiges/ifb_policybrief_01_2021_arbeitsteilung_im_haushalt.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@Redaktion
…und dieses Problem wird durch gendern gelöst?
Es wird womöglich Bewusstsein dafür geschaffen, dass es überhaupt ein Problem gibt. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das ist m.M.n. die Hoffnung auf eine positiven slippery slope-Effekt (s. https://en.wikipedia.org/wiki/Slippery_slope). Wie stellen Sie sich die entsprechende Kausalkette vom Gendern zur Schaffung eines Problembewußtseins und auch für welche Probleme konkret vor? Das passt irgendwie nicht zusammen.
Das “wohlmöglich” ist mir etwas zu schwach, um eine so ausufernde und polarisierende Debatte vom Zaun zu brechen.
Das “womöglich” drückt aus, dass es weniger Polarisierung und mehr Sachlichkeit in der Debatte bedürfte. Der Zug scheint allerdings abgefahren zu sein, seit die Rechte das Thema (jenseits aller Fakten) zum Kulturkampf-Thema für sich entdeckt hat – mit dem sich Massen mobilisieren lassen, ohne dass realpolitisch irgendetwas bewegt werden muss. Sehr praktisch.
Gerne hier nachlesen: https://www.zeit.de/kultur/2023-06/konservatismus-rhetorik-heizung-gender-kultur-kampf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@Redaktion
…und wieder landen alle, die nicht Ihrer Meinung sind in der rechten Ecke! Sie erwägen nicht einmal, dass es zwischen Ihrer Meinung und den Rechten noch ein ganz weites Feld gibt! Genau dieses unreflektierte Schwarz-Weiß-Denken polarisiert und spaltet die Gesellschaft!
Sorry, es ist nunmal eine rechte Position (die im Parteienspektrum allein von der AfD vertreten wird) zu behaupten, dass Frauen in Deutschland gleichberechtigt und keine weiteren Maßnahmen zur Gleichstellung nötig wären. Was denn sonst?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
WTF?! Nein, ist es nicht.
Hier, abermals: https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-533105 (weil Sie dies ja immer wieder ignorieren). Frauen sind de facto(!) Gleichberechtigt.
Sie verwechseln immer und immer wieder einerseits Gleichberechtigung (also Chancengleichheit) mit Gleichstellung (also Ergebnisgleichheit), die übrigens im eigtl. Sinne, also immer dann, wenn sie nicht die Umsetzung von Gleichberechtigung bedeutet (also über die Zielsetzung von Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG hinausgeht), man also einer entsprechenden definist fallacy nicht folgt, die die beiden Begriffe fälschlich synonymisieren will, nicht im Sinne des Geistes unserer Verfassung ist, und andererseits setzen Sie den Grad der Gleichberechtigung hierzulande mit dem Grad gleich, zu dem bspw. sexistische Einstellungen etc. und Handlungsweisen in der Zivilgesellschaft nach wie vor (leider!) prävalent sind u./o. zu dem in der Wirtschaft entsprechende (patriarchale) Strukturen wirken, ignorieren hier aber, inwiefern diese rechtswidrig sind (Spoiler: sie sind es) und ggf. inwieweit dem Recht auch faktisch zur Geltung verholfen wird.
Nochmal: Inwiefern sind Frauen hierzulande nicht gleichberechtigt?
Und auch nochmal: Der Nachweis sexistischer Einstellungen etc. und Handlungsweisen in der Zivilgesellschaft ist kein Nachweis fehlender Gleichberechtigung, Der Nachweis entsprechender (patriarchaler) Strukturen in der Wirtschaft ist kein Nachweis fehlender Gleichberechtigung. Beidem fehlt dazu nämlich noch die (zumidnest faktische, mehr muss es ja nichtmal sein) legislative und judikative (es reicht also, wenn Gerichte im Gros geltendes Recht entsprechend systematisch beugen und dies gebilligt wird) Affirmation.
Der Vorwurf der fehlenden Gleichberechtigung hierzulande bedarf angesichts des vorhandenen rechtlichen Instrumentariums zur Durchsetzung der Gleichberechtigung und Mangels der Eivdenz eines diesbzgl. Behördenversagen (also dass bspw. Gerichte geltendes Recht nicht entsprechend umsetzen) eines Nachweises von einigem Gewicht (und hier wurde bereits mehrfach im Detail dargestellt, dass die Simple Feststellung von Ungleichverteilungen in Spitzenjobs u.ä. zuungunsten von Frauen offensichtlich nicht hinreichend ist, diesen Nachweis darzustellen). Ohne diesen Nachweis bedarf es auch keiner Lösung vermeintl. Probleme durch weiteere Maßnahmen der Gleichberechtigung (ich habe Sie hier mal korrigiert), überall dort, wo evidente Mängel vorhanden sind, muss aber natürlich nachgebessert, müssen evtl. Lücken gestopft werden.
Rechts wäre die Leugnung mangelnder Gleichberechtigung allenfalls, wenn dieser Mangel denn hinreichend belegt und gleichzeitig diese (dann) Leugnung Vehikel der konservierung des entsprechenden Status quo oder gar reaktionärerer interessen wäre. Das doch sonst! Es geht schlichtweg darum, ohne Beleg, ja ohne Plausibilisierung einer vermeintl. Problemsituation das gegenständliche ‘Rpoblem’ als solches anzunehmen oder gar schon vermeintl. Problemlösungen anzugehen. Das wäre bestenfalls symbolpolitischer, blinder Aktionismus.
Personen mit dieser Agenda gibt es natürlich, aber eine solche angesichts dieses eklatanten Mangels (argumentativ wie auch evidenzbasiert) an Belegen für eine vermeintl. fehlende Gleichberechtigung hierzulande pauschal allen zu utnerstellen, jede nicht unkritisch-affirmative Position als “rechte Position” zu definieren, ist… ich weiß gar nicht, wie ich das nennen soll. Das funktionierte ja auch nur, wenn sich die Beschuldigten per se gegen Gleichberechtigung und Maßnahmen zur Durchsetzung derselben äußern würden. Tun sie (hier) aber nicht, sie bezweifeln lediglich (mit erheblicher Begründung), dass diese Gleichberechtigung hierzulande nicht umgesetzt ist.
Jedenfalls tun Sie nicht das, was Sie Sie hier reklamierten, sondern bieten das genaue Gegenteil von “weniger Polarisierung und mehr Sachlichkeit in der Debatte”, nämlich ein Maximum an Polarisierung und Unsachlichkeit.
Welche Partei – außer der AfD – möchte denn Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen streichen?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Haben Sie verstanden, was ich schrieb?
Ungeachtet dessen, (a) dass Sie hier fortlaufend hingewiesen werden, dass Gleichberechtigung und Gleichstellung zwei verschiedene Phänomene sind und (b) letzteres Phänomen bei vollzogener Gleichberechtigung (quod erat demonstrandum) nicht nur redundant, sondern generell verfassungsrechtlich nicht nur nicht geboten, sondern ausdrückl. verboten ist (s. Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG), (c) dass vermeintll. “Gleichstellung” als Begriff für die Durchsetzung von Art. 3 Abs. 2 Satz 1 GG, also als Begriff für Maßnahmen i.S.d. Zielsetzung von Art. 3 Abs. 2 Satz 2 GG ,ein hochgradig unpassender Begriff ist, (d) aber ungeachtet dessen hier niemand dem Abbau der Gleichberechtigung resp. entsprechender Fördermaßnahmen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung(!) das Wort geschrieben hätte, (e) sie all dies und auch die hier wahrscheinl. unisono geteilte Feststellung ignorieren, dass (die Agenda) eine(r) Abschaffung von (Fördermaßnahmen der) Gleichberechtigung natürlich rechts wäre, dieses Agens aber nicht gleich der Position ist, dass – basierend auf der Feststellung, dass es an (hinreichenden) Belegen für eine Ungleichberechtigung von Männern und Frauen hierzulande mangelt – es keiner weiteren Maßnahmen der (Durchsetzung) der Gleichberechtigung bedarf, solange keine expliziten Defizite belegt werden (kurz: Ungeachtet Ihres Strohmanns):
Es ist vollkommen unerheblich, ob die AfD “Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen streichen” will oder nicht, ob sie die einzige Partei ist, die dies will, oder nicht. Was sollte das werden, ein Kontaktschuldvorwurf?
Die AfD hatte 2019 verfassungsklage gg. das Paritätsgesetz in Brandenburg eingereicht, weil das Gesetz auch für jeden Laien offensichtlich(!) gg. die Landesverfassung und auch das GG (u.a. auch Art. 3 GG) und das Parteiengesetz verstieß – selbst der parlamentarische Beratungsdienst des Landtags hatte gewarnt, dass das Paritätsgesetz gegen das GG verstieß. und das Gesetz wurde dennoch verabschiedet. Und übrigens wieder – quelle surprise! – vom Landesverfassungsgericht als entsprechend verfassungswidrig wieder einkassiert. Ungeachtet dessen, dass die AfD vom Paritätsgesetz natürlich entsprechenden Schaden (bei den Wahlen) genommen hätte: Ist es jetzt “rechts” sich für die Gleichheitsrechte des Art. 3 GG einzusetzen, weil die AfD dies auch tat? Übrigens beinahe als einzige partei, die NPD(!) behauptete, ebenfalls Klage eingereicht zu haben (Piratenpartei und FDP haben ebenfalls eine Klage geprüft). Natürlich ist es das nicht! Aber ein Maximum an Polarisierung und Unsachlichkeit, so wie es bspw. auch dieses Kontaktschuldargument darstellt, sorgt lediglich dafür, dass man am Ende genau das amcht, was man nicht will – man verhilft weit rechten Parteien zu Lorbeeren, dass diese sich als Wahrer der Demokratie inszenieren können, dass all zu saloppe Vorwürfe von “rechts” oder “links” – gemeint ist dann jeweils das Extrem, das mit dem Spektrum per se synonymisiert wird, komplett verpuffen, selsbt dann, wenn sie gerechtfertigt sein sollten (Sie kennen die Geschichte vom Jungen, der immerzu fälschlich vor Wölfen warnte…), so dass letztlich antidemokratische Extrempositionen salonfähig werden. Bravo!
Ich finde es zudem befremdlich, dass sich die Redaktion hier derart in einem moving the goalposts (https://en.wikipedia.org/wiki/Moving_the_goalposts) versucht… und dass ich überhaupt versuche, darauf sachlich zu antworten.
Edit: Ich glaube, dass war es dann auch hier mit mir in diesem Thread. Ich bin ja entsprechendes von einigen Usern hier gewöhnt, aber habe da relativ wenig Ambitionen auf entsprechende Einzeiler der Redaktion zu reagieren, insb. wenn dann sowieso gar nicht oder zumindest nicht ohne Unterstellungen, logischer Fehlschlüsse und Co. reagiert wird, Fragen, Feststellungen, Anmerkungen, Korrekturene tc. ignoriert werden. Ich hatte mehr erwartet.
Parteipolitisch betrachtet vertritt offensichtlich nur die AFD eine genderkritische Haltung. Deshalb ist der Wunsch nach Wahrung der deutschen Sprache und ihrem Sprachfluss und damit der Verzicht auf Genderzeichen und Sprechpausen innerhalb von Wörtern noch lange keine rechte Position. Es gibt viele Menschen, die mit ihrer Wahl zur Regierung oder zur CDU beigetragen haben und die keineswegs dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, die sich unwohl fühlen mit *gegenderter Sprache.
Allerdings scheint mir ein Recht auf Unwohlfühlen für sogenannte Minderheiten reserviert zu sein, wobei ich als Frau ja zu der zu schützenden Minderheit zu gehören scheine, mich dem Schutz durch * aber nicht entziehen darf, außer natürlich, wenn ich der AFD angehöre.
Sollte ich mich mit Sonderzeichen und Sprechpausen unwohl fühlen, ohne AFD zu wählen und sollte ich das laut äußern, werde ich als TERF bezeichnet, obwohl ich noch nie radikalfeministisch war. Stempel mit unpassenden Bezeichnungen und Warnungen werden einem zwischen Links und Rechts geradezu um die Ohren gehauen. Unter meinem Klarnamen kann ich also nichts sagen oder schreiben, sonst verbaue ich mir eventuell meine Zukunft. Ähnlich geht es Menschen, die das Gebaren vom rechten Ufer kritisieren. Versuchen wir also in der immer enger werdenden Mitte einen einigermaßen sicheren, wenn auch schweigenden Platz zu finden, während von links und rechts die Wände auf uns zukommen. Rechts johlt die AFD, wenn Lehrkräfte aus ihrer Schule gemobbt werden, nachdem sie Nazi- Gebaren öffentlich gemacht haben und links bezeichnet einen als homophob, wenn man sich unwohl fühlt, weil man als menstruierende Person statt als Frau und als Elternteil 1 und 2 statt als Mutter und Vater bezeichnet wird. Wie gedankenlos und verachtend, bereits das Unwohlsein darüber zu formulieren! Unwohl darf man sich auch Links nur nach bestimmten Regeln fühlen, bei dem Verdacht auf kulturelle Aneignung oder bei patriarchalen Strukturen beispielsweise, nicht etwa wegen den aus linker Sicht eitlen Banalitäten der Menschen links von rechts und rechts von links. In dieser Mitte macht sich allmählich das Gefühl von Ohnmacht und Wut breit. Die öffentliche Debatte auf den sozialen Medien und auch hier unterscheidet nur noch in links und rechts. Das entspricht überhaupt nicht der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen. Das immer tiefer werdende Schweigen in der Mitte und das immer größer werdende Unwohlsein sind ein Warnzeichen für die Demokratie, von dem aus meiner Sicht langfristig rechts mehr profitieren wird als links. Dieser Versuch, aus guten Menschen durch * , Bezeichnungen wie „menstruierende Person“, canceln von Konzerten wegen Frisuren und Vorverurteilungen noch bessere Menschen zu machen und sie bei Nichteinhaltung auf sozialen Medien als Rechts, TERFs oder patriarchale Männer öffentlich zu
ächten, empfinde ich als menschenverachtend. Es gibt in Deutschland Minderheiten und Mehrheiten und für beide gelten die allgemeinen Menschenrechte, also tatsächlich auch für die möglicherweise ansatzweise patriarchalisch geprägte Mitte. Das muss nach links vermittelt werden, sonst wird rechts gestärkt.
Ich halte es also nicht für zielführend, wenn hier auf die wichtigen Einlassungen durch einige Personen weiter oben, die doch ganz offensichtlich nicht dem rechten Flügel angehören, mit „das ist eine AFD Position“ und damit im Grunde „aus die Maus“ geantwortet wird.
Gerne nochmal: Die AfD ist die einzige relevante Partei in Deutschland, die sämtliche Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft streichen möchte. Das hat mit Gendern erst einmal gar nichts zu tun.
Die Debatte ums Gendern legt aber offensichtlich den Grundsatzstreit offen, der hier im Leser*innenforum immer deutlicher wird: Herrscht in Deutschland de facto Gleichberechtigung unter den Geschlechtern (sind also Frauen selbst schuld, wenn sie nicht in Führungspositionen kommen, andererseits aber unentgeltliche Pflegediensten und Erziehungsaufgaben fast allein tragen)? Oder sind das nach wie vor Auswirkungen der männlichen Vorherrschaft, die ja noch bis in die 70-er Jahre Ausdruck darin fand, dass Frauen die Erlaubnis ihres Ehemanns brauchten, um eine Stelle annehmen zu dürfen?
Die Forschungslage ist eindeutig: Es sind die gesellschaftlichen Strukturen in Deutschland, die Gleichstellung nach wie vor behindern. Das Meinungsbild in diesem Forum ist – für uns erschreckend – deutlich anders.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Die Forschungslage ist eindeutig: Es sind die gesellschaftlichen Strukturen in Deutschland, die Gleichstellung nach wie vor behindern. Das Meinungsbild in diesem Forum ist – für uns erschreckend – deutlich anders.”
Die Rede von gesellschaftlichen Strukturen bedeutet alles und nichts, denn alles in unserer Gesellschaft ist von deren Strukturen abhängig. Wenn Sie vermeintl. patriarchale Strukturen meinen, dann nennen Sie diese doch beim Namen… und bieten uns den Beleg, die vermeintl. eindeutige Forschungslage, die darlegt, dass diese patriarchalen Stukturen entpsrechend vorhanden und so wirkmächtig sind, dass sie der(!) Grund sind, dass es hierzulande keine Gleichberechtigung gäbe.
Dass es Sexisten, Chauvinisten und Co. in dieser Gesellschaft gibt, die Frauen (und das Folgende ist oft ein Euphemismus) nicht gleich wertschätzen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre Macht in ihrem Wirkbereich missbrauchen, um Frauen an der Wahrnehmung ihres de facto existierenden Rechts zu hindern, die ungeachtet eines evtl. Rechtsbruchs einfach nur exakt dies ggü. Frauen sind, nämlich Sexisten, Chauvinisten und Co., dass Menschen ihre Kinder entsprechend erziehen etc., dass insg. auch lediglich die Konfrontation mit solchen Personen auch evtl. negative Effekte auf Frauen zeitigen kann, ihre Potenziale entsprechend auszuschöpfen, all das bezweifelt hier übrigens – wie ich das überschaue – niemand. All dies relativiert hier auch niemand, geschweige denn, dass dies jmd. hier guthieße.
Das sind aber, wie hier bereits mehrfach festgestellt wurde, zwei verschiedene Phänomene.
Was genau erschreckt Sie also? Dass hier Foristen fehlende Gleichberechtigung und fehlende Gleichbehandlung im Privaten und in der Arbeitswelt (letzteres auch entgegend er gleichberechtigenden Rechtslage) angemessenerweise nicht(!) synonymisieren und folglich auch nicht dem Narrativ folgen, wir hätten hier keine GLeichberechtigung, weil all das gegeben ist, was ich im zweiten Absatz skizzierte?
Aber OK, ich wollte ja entschwinden.
Der Artikel bezieht sich auf das Gendern in der Sprache, was tatsächlich nur von der AFD parteipolitisch kritisch gesehen wird, was Sie veranlasst, darauf hinzuweisen, dass Genderkritik eine AFD-Position ist. Das hört sich nicht einladend an, danach weiter zu argumentieren.
Dass Frauen die Erziehungsaufgaben häufig fast alleine tragen, liegt meiner Beobachtung mit den vielen Eltern von U3 Kindern aus meiner Arbeit in den letzten Jahren ganz einfach daran, dass Eltern ihre ganz kleinen Kinder nicht für viele Stunden in Betreuung geben wollen. Es liegt also nicht nur an fehlenden Betreuungsplätzen, sondern an der Entscheidung der Eltern, dass das Kind in den ersten drei Lebensjahren hauptsächlich zu Hause betreut wird. Häufig entscheiden Eltern so, wenn sie über genügend Geld verfügen, um sich diese Entscheidung leisten zu können. Und nun liegt es in den allermeisten Fällen daran, dass die Frau beim Kind oder bei den Kindern bleibt, weil sie nach der Zeugung nicht nur medizinische Nachweise über die Anwesenheit eines menschlichen Lebens in ihrem Körper hat, sondern dies auch deutlich fühlt. Sie wird Mutter, was ein ganzheitlicher Vorgang ist. Ein Kind bekommt eine Frau nicht nebenbei, während sie selbstverständlich zu 100 Prozent in ihrem Job bleibt, auch wenn manche Frauen so tun, als wären sie eigentlich nicht schwanger. Dann geht sie in Mutterschutz, sie gebiert das Kind, sie ernährt es mit ihrer Milch. Das sind tief verändernde Zeiten im Leben einer Frau und viele, die es sich finanziell leisten können, wollen tatsächlich bei ihrem Kind bleiben, so karrierezerstörend das auch immer sein mag. Ich hatte mehrere Kinder in meiner Betreuung, deren Eltern beide Ärzte waren, die sich so entschieden haben und ja, die jungen Väter haben in den ersten drei Jahren ihren Facharzt gemacht und die übermüdeten Mütter von in allen Fällen mittlerweile zwei Kindern haben darunter gelitten, dass sie nicht ebenfalls beruflich so weit gekommen waren und wollten es dennoch nicht anders haben.
Alle sagten, „wenn wir Kinder wollen, sind wir auch selbst für sie da, oder wir bekommen keine“.
Das ist keine weibliche Dummheit oder eine ähnliche, extrem verletzende Unterstellung. Es ist Liebe, Verantwortungsgefühl und eine so stark verändernde Erfahrung, dass für das eigene Kind die anderen Interessen hinten angestellt werden.
Diese Frauen haben dadurch einen Karriereknick und finanzielle Einbußen. Sie werden in dieser Zeit nicht auch noch Chefärztin. Mir scheint, die Frau als Mutter mit mütterlichen Gefühlen für ihr Kind, die über die Wahl einer adäquaten Betreuung und das pünktliche Abholen hinaus gehen, ist in diesem neuen Weltbild der völligen „Gleichheit“ von Mann und Frau gar nicht mehr vorgesehen.
Frauen sollten vielmehr besser geschützt sein in Zeiten der Kindererziehung durch eigene Unterhalts- und Rentenansprüche gegenüber den Vätern der Kinder. Das wurde leider abgeschafft, weil Mütter schließlich arbeiten gehen und ihre Kinder abgeben können. Das halte ich für erniedrigend und bevormundend den Frauen und Kindern gegenüber und damit für das Gegenteil von Gleichberechtigung.
Das ist der beste und wahrhaftigste Kommentar, den ich je zu diesem Thema gelesen habe und ich danke ihnen von ganzem Herzen dafür. Damit schließe ich für mich diese Debatte ab. 🙂
Danke, TaMu!
Ich kann zwar keine Studie dazu ausgraben, aber Sie haben die Situation bezüglich der Mitte der Gesellschaft für mich nachvollziehbar und zutreffend beschrieben. Ich habe wirklich Sorge, dass uns das bei den nächsten Wahlen um die Ohren fliegt.
@Beli
Ich habe da auch große Sorge! 🙁
@Redaktion
“weniger Polarisierung und mehr Sachlichkeit in der Debatte”
Sehr gerne!
Einfach mal hier reinschauen.
Das dauert nur 1 Minute und zeigt eine herrlich unaufgeregte Alternative :
https://www.zdf.de/nachrichten/video/politik-hape-kerkeling-gleichberechtigung-afd-100.html
“Vielglotzer” werden natürlich sofort mit geschultem Auge erkennen, dass das Material geschnitten wurde, aber es gibt ja noch die ganze Sendung und die trägt den interessanten Titel “Freiheit nur für meine Meinung – müssen wir wieder streiten lernen?” (vgl. Link ganz unten)Wenn ich diesen Titel lese und auf dem Hintergrund dessen, was ich – auch hier – regelmäßig zum Thema Gendern zu lesen, hören und sehen bekomme, dann denke ich persönlich nicht “Ääääähm … womöglich … wenn aber …”
Nö. Ich denke “Auf jeden Fall!!!”
Es gibt auch andere Themen, bei denen es ähnlich “abgeht” wie beim Gender-Thema – Debatte kann und mag ich das nicht mehr nennen. Ich habe das schon vor vier Tagen ausführlich kommentiert und an @Mika@Forum@Redaktion adressiert, bei Bedarf “gerne hier nachlesen”:
https://www.news4teachers.de/2023/06/ostbeauftragter-ddr-geschichte-kommt-im-unterricht-zu-kurz-und-wird-falsch-vermittelt/
(Ziemlich weit runterscrollen.)
Brauchen wir mehr Bewusstsein für Probleme? – Kann sein.
Oder ist es nicht vielmehr so, dass wir (wieder?) mehr Bewusstsein im respektvollen Umgang miteinander brauchen (= nicht wie im Sandkasten die Förmchen auf den Kopf hauen) während wir dann zuerst die dringendsten Probleme angehen?
Und hier noch der Link zur kompletten Maybrit-Illner-Sendung:
https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/freiheit-nur-fuer-meine-meinung-muessen-wir-wieder-streiten-lernen-maybrit-illner-vom-20-juli-2023-100.html
Auch von mir herzliche Grüße in die Runde! 😉
Kleiner Nachtrag zu meinem Post einige Minuten zuvor:
Es gibt auch andere Möglichkeiten – u.U. zielführender – als sich am Gender-Thema abzuarbeiten.
Allerdings ist das hier weniger komfortabel oder sogar riskanter (und offensichtlich auch erfolgreicher?!), weil es im “real life” stattfindet:
https://www.glamour.de/artikel/raum-einnehmen-selbsttest?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Und es erinnert mich schon gaaaaanz doll an etwas, was hier im Forum auch vor einigen Tagen geschrieben wurde, ich glaube es klang sogar mehrfach an (und wurde dann seltsamerweise 😉 nicht weiter verfolgt). Es hatte damit zu tun, dass die Männer, die sich “unerwünscht” verhalten, schließlich auch erzogen wurden, auch von Müttern und Mütter sind ja nun mal weiblich …
Und da schließt sich der Kreis und führt uns zurück zu den Überlegungen – und Handlungen!!! – im verlinkten Artikel.
An dieser Stelle Kompliment an Sarah Thiele, Autorin dieses Artikels!
“Der Zug scheint allerdings abgefahren zu sein, ”
Da stimme ich Ihnen allerdings zu.
Bei den Gründen dafür allerdings nicht.
Ich habe gerade den Kommentar von @Pit2020 gelesen, der noch nicht freigeschaltet war, und den link auf seinen Kommentar zum Artikel über diese Ost/West-Geschichte.
@Pit, mich hat sehr berührt, was sie dort geschrieben haben.
Ich springe selber viel zu oft auf den Zug mit auf, sobald es um diese leidige Genderdebatte geht. Dann erkenne ich mich selbst nicht wieder, wenn ich mich dabei ertappe, wie ich mit dieser “Na, jetzt aber erst recht”-Attitüde meinen Kommentar in die Tasten haue.
Aber mich beschäftigt dieses Thema sehr und ich finde es auch nicht unwichtig, so nach dem Motto: “Haben wir keine anderen Probleme…”.
Für mich geht es hierbei um etwas ganz Grundsätzliches. Manchmal habe ich den Eindruck, wir bewegen uns auf etwas sehr Ungutes zu. Natürlich kann immernoch jeder seine Meinung frei äußern.
Es wird auch niemand gezwungen zu gendern.
Aber ich sehe eine Tendenz, die irgendwann darauf hinauszulaufen droht, daß man seine Meinung eben nicht mehr frei äußern kann.
Den starken Zulauf zur AfD sehe ich zum Teil auch darin begründet. Das macht mir große Sorgen.
Ich sehe, wie sie, eine große Verbohrtheit bei all diesen Debatten, auch hier bei news4teachers, und ich muß gestehen, daß ich, je mehr ich hier mitlese- und kommentiere, mir diese Verbohrtheit zu Eigen mache. Das mag ich gar nicht. Ich will eigentlich nicht so stur und verbohrt sein und bei Debatten im “echten” Leben bin ich das auch nicht.
Ich denke, es wird mal wieder Zeit zu versuchen etwas Abstand vom Online-Diskutieren zu nehmen. Mal sehen, inwieweit mir das gelingt.
Aber danke, für ihre klugen und ausgleichenden Worte, die mir bewußt gemacht haben, das es wenig hilfreich ist, soviel kostbare Zeit damit zu verplempern. 🙂
Es geht mir wie Ihnen, Marion. Ich habe auch gerade wieder auf Senden gedrückt. Mir ist die Diskussion wichtig. Ich habe langsam das Gefühl von 5 vor 12, so, wie Sie es auch beschreiben. Wie lange kann man noch frei seine Meinung sagen? Und ich habe da von Links und Rechts Bedenken.
Entspannen ist wichtig, unverbohrt weiter denken und dazwischen Pausen machen. Ich empfinde Sie IMMER als sehr selbstreflektiert. Danke, Marion
@ Marion, @ Pit2020
Danke, dass Ihr beiden die wesentlichen wichtigen Punkte aufgreift. Ja, auch Männer werden zu……..erzogen und verhalten sich dementsprechend – sooderso, egal ob in Ihrem Umkreis gegendert, duden-korrekt gegendert…..wurde; nur Fassade reicht jedenfalls nicht aus.
Es gilt an anderen Punkten anzugreifen, die Pit2020 bereits erläuterte.
Und wenn es so wäre: So what?
Freie Lebensentscheidungen bleiben freie Lebensentscheidungen.
Hat dann mit dem Thema wieder nichts zu tun.
Wie frei sind Lebensentscheidungen, wenn sie tradierten Rollenmustern folgen – und die Ressourcen innerhalb einer Gesellschaft entsprechend dieser Rollenmuster verteilt werden?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wollen Sie wirklich mit mir über Freiheit philosphieren?
Insofern man de facto nicht in tradierte Rollenmuster gezwungen wird, d.h. mittels Nötigung, physischem Zwang o.ä., hat man immer die Wahl, diesen tradierten Rollenmustern zu folgen oder nicht.
Dass nämlich Lebensentscheidungen zwangsläufig mit Opportunitätskosten verbunden sind, ist kein Gegenargument zur Freiwilligkeit derselben, sonst wäre letztere nur gegeben, wenn jmd. alles zur selben Zeit gleichzeitig und ihne jeden Nachteil haben/verwirklichen könnte.
Der Faktor der Opportunitätskosten ist also gewürdigt.
Und zur Vollständigkeit: Für eine Ungleichberechtigung spricht auch nicht, dass Menschen durch (i.w.S.) Schicksalsereignisse (z.B. das Elternhaus, Trauerfälle, Wohnhaftigkeit in strukturschwachen Regionen, Lebensrisiken wie Jobverlusten etc.) in Ihren freiwilligen Handlungsalternativen eingeschränkt werden (sofern die Rahmenbedingungen der de jure-Gleichberechtigung gegeben sind).
Man hat in diesem setting zumindest immer(!) die Wahl zwischen diversen Alternativen und sind nicht zu zu einer einzigen Option gezwungen. Mehr Freiheit gibt es in der Realität menschlichen Handelns wahrscheinl. (q.e.d.) nicht, weil es immer Opportunitätskosten gibt.
Das ist keine Lücke in meiner Argumentation, sondern ein Konflikt zwischen den Definitionen von Freiwilligkeit: Wann wäre Ihrer Meinung nach erst von Frewilligkeit zu reden?
Und inwiefern sollen hierzulande “die Ressourcen […] entsprechend dieser Rollenmuster verteilt” sein?
Genau das habe ich doch geschrieben?!….
Nein, nicht punktuell, sondern per se.
Sie schreiben ja selbst, “dass (absolute) Freiheit eine Illusion ist” und auch ich argumentiere, dass absolute Freiheit entweder bedeuten muss,…
… (a) dass man frei ist von sämtlichem Zwang im Handeln, unmittelbar (z.B. Gewalt; Nötigung etc.) und mittelbar (z.B. emotionale Erpressung i.w.S., ggf. auch internalisierte Glaubenssätze, Moral etc., aber auch );
und/oder
… (b) dass man frei ist von sämtlichen Opportunitätskosten. d.h. dass man alles machen kann, ohne jeden Verzicht.
und/oder
… (c) dass die eigenen physischen und kognitiven Kapazitäten grenzenlos sind;
und/oder
… (d) dass im Rahmen des generellen Prinzips von Angebot und Nachfrage ein ein grenzenloses Angebot für jede Nachfrage des jeweiligen (absolut freien) Individuums herrscht.
Die Grenzen zwischen diesen Aspekten haben natürlich eine gewisse Unschärfe. jedenfalls argumentiere ich, dass Freiheit absolut verstanden ziemlicher Unsinn ist, weil…
… (a) jederman einerseits von zumindest mittelbaren Zwängen betroffen ist. Wir sind soziele Wesen, die in unsere Gesellschaften mit ihren Regeln, Werten und kulturellen Praktiken sozialisiert werden, die im Rahmen ihrer Enkulturation diese Regeln, Werte und Praktiken internalisieren, habitualisieren etc. Und natürlich ist diese Menschwerdung etwas, das unser Denken, Fühlen und Handeln essenziell mitbestimmt. WIr sind dahingehend nicht absolut frei.
… (b) niemand frei von Opportunitätskosten ist, das funktioniert shcon deshalb nicht, weil wir nicht omnipotente und damit omnipräsente Entitäten sind. Wir müssen uns fortwährend zwischen unterschiedlichsten Möglichkeiten entscheiden, unsere Ressourcen (die ja per definitionem beschränkt sind) aufzuteilen, müssen also zwangsläufig auf Dinge (als sog. Opportunitätskosten) verzichten.
… (c) nicht jeder alles kann, damit bspw. auch nicht für alles geeignet, qualifiziert ist etc., sich evtl. auch Dinge nicht vorstellen kann.
… (d) Ressourcen einfach beschränkt sind.
Ein maximum an Freiheit kann also realistischerweise nur ein maximum an Handlungsspielraum innerhalb dieser Grenzen sein. Denn wir haben nicht nur die beiden Pole absoluter Freiheit (die ja eine illusion ist) und keiner Freiheit.
Aber genau diese Polarisierung wird hier zu konstruieren versucht:
Ich erläutere, dass Menschen durch Ressourcenknappheit, Opportunitätskosten, mittelbare Zwänge und Co. in ihen Möglichkeiten per se eingeschränkt sind, absolute Freiheit also nicht existieren kann. Freiheit im engen SInne (als Freiheit im Handeln von personen) kann m.M.n. also nur die Gewährung möglichst großer Wahlfreiheit zwischen (möglichst vielen) Opportunitäten bedeuten und die Abwesenheit von unmittelbaren(!) Zwängen. Natürlich können wir philosophischer werden und über Freiheit im weiten Sinne diskutieren (also über evtl. Effekte von Sozialisation, kognitive Hürden u.ä.), dann sind wir aber auch nicht mehr beim Thema Gleichberechtigung.
Jedenfalls merke ich i.d.S: an, dass es bspw. natürlich eine freie Entscheidung ist, als Frau tradierten Rollenmustern zu folgen. Das schließt nicht aus, dass sie derart erzogen wurde (mittelbarer Zwang i.w.S.), dass sie sich – aus welchen Gründen auch immer – dazu ‘gezwungen’, ‘genötigt’ oder sonstwas sieht, weil das evtl. die Erwartungen ihres sozio-demographischen Milieus, ihres Partners sind, weil durch eine Verkettung von Lebensentscheidungen (mal mehr, mal weniger unter partieller Kontrolle der entsprechenden Frau) evtl. dies die passabelste Möglichkeit der Versorgungssicherheit o.ä.; etc.
Frei wäre diese Entscheidung nur dann nicht, wenn sie dazu tatsächlich unmittelbar(!) gezwungen würde, sei es durch Gewalt(androhungen) ihres Milieus, ihres Partners, staatlicherseits durch entsprechende Rechtslage o.ä. oder umgekehrt, wenn es faktische (d.h. nicht unbedingt per Gesetz, sondern durch eine entsprechende Praxis bedingte), nicht justiziable oder zumindest de facto nicht strafrechtlich belangte verbotsmäßige Strukturen gäbe, die eine entsprechende Reduzierung von Wahlfreiheiten zwischen (möglichst vielen) Opportunitäten bedeuten würde.
WIr leben aber in einem land, mit grundrechtlicher Gleichberechtigung und einem entsprechenden Isntrumentarium zur Durchsetzung desselben (resp. zur Pönalisierung von Verstößen gg. diese Gleichberechtigung).
Wenn eine Frau also hierzulande nur ihrer Erziehung folgend eine tradierte Rolle einnimmt, weil sie sich mittelbar von den Erwartungen ihres sozio-demographischen Milieus, ihres Partners etc. ‘gezwungen’, ‘genötigt’ oder sonstwas sieht, dies zu tun, dann kann und darf sie de facto dennoch etwas anderes machen. Sie wid nich unmittelbar gezwungen. Wenn eine Frau durch eine Verkettung von Lebensentscheidungen (mal mehr, mal weniger unter partieller Kontrolle der entsprechenden Frau) evtl. dies als passabelste Möglichkeit der Versorgungssicherheit o.ä. sieht, dann hat sie immer noch die Wahl, etwas grundsätzlich anderes zu machen… möglicherweise geht es ihr dann mit ihrer freien Entscheidung schlechter, aber das sind simple Opportunitätskosten.
Zu meinen, dass Freiheit nur dann gegeben wäre, wenn seämtliche Lebensentscheidungen in einem Maximum an persönlichem Glück resultieren müssen o.ä., ist Unsinn. Freiheit bedeutet, hier Rahmenbedingungn zu schaffen, dass sich Menschen selbst zu diesem Glück verhelfen können.
Aber ich glaube, ich habe die Sache ejtzt komplizierter gemacht, als mit meinem Ausgangskommentar. Mal schauen, wer mir hier jetzt (wieder) einen Strick drehen möchte. ^^
Freiheit gibt es nur in Verantwortung – und nur soweit, wie die Freiheit Anderer nicht eingeschränkt wird. Das wird gern vergessen.
Haben Rollenmuster bzw. Konventionen überhaupt keinen Wert?
Meiner Meinung nach haben sie ihn sehr wohl, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit auf natürliche Weise verändern.
Auch Sprache verändert sich im Laufe der Zeit. Gendern hat jedoch herzlich wenig mit solch einer natürlichen Entwicklung zu tun, sondern basiert auf Geheiß bzw. (pseudo)moralischem Zwang in vergleichsweise kürzester Zeit. Die Gesellschaft wird im Denken und Sprechen von oben herab einfach umerzogen.
Diesem Vorgang traue ich nicht über den Weg, auch wenn er erpresserisch edel und gütig begründet wird.
Mit Andersdenkenden geht man nämlich erstaunlich ruppig um, was so gar nicht zum Heiligenschein von Humanität, Güte und Barmherzigkeit passt.
Warte mal, wer verbietet eigentlich wem was?
Fragen Sie diese Männer und deren Frauen, vorausgesetzt sie haben eine.
Work-Life-Balance ist ein anderes Wort für Teilzeitarbeit mit maximal 3-4 Wochenarbeitstagen. Statistisch arbeiten viel mehr Männer als Frauen in Vollzeit. Das gilt auch für Frauen mit bereits erwachsenen Kindern.
Eben – warum? Herzliche Grüße Die Redaktion
Warum? Wirklich?? Irgendeiner MUSS sich um Kinder, Haushalt, Einkauf, Wäsche, … kümmern. Und die Herren tuns – nach wie vor – nicht oder nur zu kleinen Teilen.
@Freya
Vielleicht haben ja die Mütter bei der Erziehung ein kleines bißchen falsch gemacht?
Vielleicht intrinsische Motivation? Vielleicht Ehrgeiz? Nobelpreisträger wird man nicht mit einer gewerkschaftsaffinen
Einstellung zur eigenen Arbeit.
Nobelpreisträger wird man, weil ein (männlich besetztes) Kommitee einen nominiert und wählt. Und weil Männer zum Teil den Ruhm geerntet haben, die eigentlich ihre Koleginnen verdient gehabt hätten.
Gerne hier nachlesen: https://www.ardalpha.de/wissen/nobelpreis/nobelpreis-frauen-preistraegerinnen-nobel-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Da steht:
„Viele FORSCHERINNEN, die mit ihrer Arbeit entscheidend am Erfolg der Nobelpreisträger mitwirkten, blieben selbst ohne Würdigung.“
Ich ergänze: viele FORSCHER auch.
Und nun?
Nun? Schauen wir doch einfach mal in Wikipedia nach:
“Die traditionelle Wissenschaftsgeschichte schreibt weiblichen und weiblich identifizierten Personen lediglich einen marginalen Beitrag zur Erforschung der Natur und zur Begründung fortschrittlichen Wissens zu. In der europäischen Geschichtsschreibung können seit der Antike dennoch über 2500 herausragende Wissenschaftlerinnen samt ihren Werken identifiziert werden, davon etwa 1000 vor dem 20. Jahrhundert. Gründe für das historische Missverhältnis zwischen der Beteiligung von Frauen an Wissenschaft und Forschung sowie ihrem geringen Eingang in die Wissenschaftsgeschichte werden in institutionalisierten Barrieren und in geschlechtlicher Arbeitsteilung gesucht, aber auch in der zeitgenössischen Rezeption wissenschaftlicher Leistung und in der Geschichtsschreibung selbst. Institutionelle Wissenschaft blieb bis weit ins 19. Jahrhundert ein Privileg der aristokratischen oder wohlhabenden männlichen Bevölkerung und war von persönlichen, exklusiven Strukturen geprägt. Erst mit der Entstehung der modernen Universitäten und dem damit einhergehenden drastischen Anstieg der Studierendenzahlen seit den 1870er Jahren wurde die Wissenschaft entpersonalisiert und öffnete sich allmählich auch für Frauen und andere bisher ausgeschlossene Personen.” Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frauen_in_der_Wissenschaft
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Große Überraschung:
Wissenschaft ist gar kein herrschaftsfreier Diskurs.
Selbst 2023 nicht.
Aber 2023 ist es für Wissenschaftlerinnen in Deutschland unzweifelhaft möglich, eine Professur oder auch einen Nobelpreis zu erlangen.
Sie behaupten, dass sie es aber aufgrund männlicher Strukturen schwerer haben. Das versuchen Sie damit zu belegen, dass ihr Anteil bei Professuren und Nobelpreisen kleiner ist als der von Männern.
Entgegnung: Das kann ganz verschiedene Gründe haben. Geschlechterdiskriminierung könnte ein Grund sein. Individuelle Entscheidungen könnten ein Grund sein.
Was macht Sie so sicher, dass es nur oder überwiegend an einer Diskriminierung von Frauen liegt?
“ein Wissenschaftler …kann nur mit einer Professur erfolgreich wissenschaftlich arbeiten ..”- damit werten Sie m. M. n. alle anderen wissenschaftlich arbeitenden Menschen ab.
Keineswegs. Wir kennen die Machtstrukturen an Hochschulen – Professorinnen und Professoren bestimmen letztlich, was geforscht wird. Herzliche Grüße Die Redaktion
Nicht nur. Die Drittmittelgeber haben durchaus Mitspracherecht. Beispiel sind diverse “Studien”, über die hier bei n4t berichtet wurde, die abseits vom gesunden Menschenverstand kaum nennenswerte Ergebnisse lieferten. Gleichzeitig gibt es sehr viele heiße Eisen, die dringend erforschenswert wären, aber im Sinne der eigenen wissenschaftlichen Karriere nicht angefasst werden sollten, selbst wenn es dafür Gelder gäbe (die es aber nicht gibt).
Welche Drittmittel eingeworben und/oder angenommen werden, entscheiden nicht wissenschaftliche Mitarbeiter*innen. Darum geht es. Herzliche Grüße Die Redaktion
Offensichtlich kennen Sie die Strukturen eben nicht überall.
Ein Lehrstuhl ist bestenfalls mit einigen wenigen Wissenschaftlichen MA aus Landesmitteln finanziert – quasi die Grundausstattung.
Alle anderen MA werden über Kooperationen in Forschungsverbünden oder mit der Industrie eingeworben – klassische Drittmittelfinanzierung.
Wer was auf sich hält, reicht eine Idee bei der DFG ein. Dann findet Forschung statt.
Alle anderen Stakeholder bestimmen mehr oder weniger die Forschungsrichtung.
Bsp PtJ: “Fokusthemen”
https://www.ptj.de/projektfoerderung
Wer eine halbwegs schlagkräftige Truppe zusammenstellen möchte, muss sich mit den aktuellen Trends des BMWi etc. beschäftigen und so Drittmittel einwerben.
So läuft es in der Technik.
Die meisten mit Studien befassten Menschen haben keine Professur, sind aber Studentinnen und Studenten, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Habilitierende und tragen in ihren Kolloquien ihre Ergebnisse zusammen. Ohne wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die häufig einen Doktortitel haben, kann keine Professur erfolgreich sein. Hier arbeiten sehr viele Frauen mit. Ich glaube nicht, dass es diesen Frauen an Ehrgeiz mangelt, nur weil sie keine Professur haben. Mir scheint sogar, dass die aktive Forschung eher nicht durch Professorinnen und Professoren geleistet wird, diese aber reizvoller sein kann, als die Lehre. Es könnte also sein, dass Frauen als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen beispielsweise viel lieber forschend im Labor arbeiten, als Vorträge zu halten, Prüfungen abzunehmen und einen Lehrstuhl zu gestalten. Ihre Ausarbeitungen sind genau so wichtig und angesehen wie die der männlichen Kollegen. Die Gesellschaft hat sich erfreulich entwickelt nach dem Nobelpreis für Max Planck und der bitteren Nichtbeachtung der bahnbrechenden Forschungsarbeit von Lise Meitner. Eine solche patriarchale Hochnäsigkeit gibt es in der deutschen Forschung heute nicht mehr.
Meiner Meinung nach sollte eher die Arbeit und das Leben von Menschen, ob weiblich, männlich oder divers gewürdigt werden, es sollte gehört werden, was jemand zu sagen hat, es sollte der Anstand und die Größe vorhanden sein, Leistung zu würdigen, von wem auch immer sie kommt und Menschen in dieser Würdigung sichtbar zu machen, anstatt dies über eine Veränderung in der Sprache zu tun.
Lise Meitner hätte gegenderte Sprache nicht zum gemeinsamen Nobelpreis mit Max Planck verholfen, sondern alleine die gleiche Anerkennung ihrer Leistung in Physik wie seine in Chemie unabhängig vom Geschlecht.
Dass wissenschaftliche Mitarbeiter*innen nicht in der Lehre tätig sind, stimmt nicht. Sie unterliegen ebenso einem Lehrdeputat wie Professo:innen. Deshalb gerne nochmal die Frage: Warum sollte es für Frauen in der Wissenschaft nicht attraktiv sein, einen gesellschaftlich anerkannten Titel, mehr Geld, mehr Freiheit und eine festen Stelle zu bekommen?
Es geht nicht darum, welche Arbeit gesellschaftlich wie gewürdigt wird. Es geht um die Chancengleichheit für Frauen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Frauen mit Doktortitel an der Uni haben genau wie die Männer mit demselben Titel die Möglichkeit der Habilitation. Sie arbeiten selbstverständlich auch in der Lehre, aber ohne eigenen Lehrstuhl. Manche entscheiden sich dafür und werden Professorin. Manche entscheiden sich, genau wie ihre männlichen Kollegen, dafür und beenden die Habilitation vorzeitig, was zum Beispiel dann geschieht, wenn die Förderung der DFG für diese Forschungsarbeit endet. Die wenigsten Träger und Trägerinnen eines Doktortitels streben eine Professur an. Es will auch nicht jeder Oberarzt Chefarzt werden. Naturwissenschaftlerinnen finden häufig attraktive Arbeitsplätze mit guter Bezahlung in der Industrie. Warum sollten sie sich habilitieren?
Warum gibt es dann überhaupt Professor:innen – und warum weit überwiegend männliche? Herzliche Grüße Die Redaktion
Freie Berufswahl?
Weil sie nur dann ” dazugehören” und nur dann ihre Veröffentlichungen richtig ernst genommen werden – jedenfalls an der Uni ( entscheidend kann auch sein, bei wem sie habilit- und promoviert haben. Allerdings ist das ganze aus finanziellen Gründen nicht unbedingt der Clou; Cstellen sind rar.
So kann z.B. eine Forschungsstelle in der Industrie tatsächlich interessanter und besser mit der Familie vereinbar sein
( Betriebskindergarten, Arbeitszeiten, etc.)
…….und wieder sehen wenige, wie dumm sich die Gesellschaft/ das einstige Bildungsland Deutschland stellt. Es geht so viel Wissen, so viel Bildungsmen:)Power für die Allgemeinheit verloren.
Ich habe studiert, um lern- und sprachbehinderten Kindern einen möglichst guten Start ins Leben zu ermöglichen. Die Erfolge nahmen aber auf Grund der bildungspolitischen Umstände in den letzten Jahren immer mehr ab. Eine Professur habe ich aus verschiedenen Gründen (aber nicht aus dem Grund, weil ich eine Frau bin) nie angestrebt.
@Redaktion
“… wofür studieren…?” – ALLE (Frauen UND Männer), die studieren wollen eine Professur oder mindestens einen Doktortitel? Warum studiert man dann auf Lehramt, oder Informatik, oder Journalismus, oder Sozialpädagogik, oder …? Kann man ohne Titel NICHT ERFOLGREICH ARBEITEN, Kann man ohne Studium nicht erfolgreich arbeiten? Kann ein Handwerker nicht erfolgreich arbeiten, oder eine Kosmetikerin? Das ist eine sehr komische Vorstellung von erfolgreicher Arbeit!
.. und Sie haben offensichtlich eine seltsame Vorstellung von Gleichstellung, wenn Spitzenjobs weitgehend einer Gruppe vorbehalten bleiben – und Sie das damit abtun, dass auch schlechter bezahlte und unfreiere Arbeiten toll sind. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich dachte es geht um Gleichberechtigung, nicht Gleichstellung? ^^
“Unter Gleichstellung versteht man Maßnahmen der Angleichung der Lebenssituation von im Prinzip gleichberechtigten heterogenen Bevölkerungsgruppen (z. B. Gleichberechtigung von Frau und Mann).” Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstellung
Deshalb gibt es in Deutschland Gleichstellungsbeauftragte.
Herzliche Grüße
Die Redation
Und was wäre im konkreten Fall die notwendige “Angleichung der Lebenssituation von im Prinzip gleichberechtigten heterogenen Bevölkerungsgruppen”, wenn Sie salopp monieren, es sei “offensichtlich […] seltsame Vorstellung von Gleichstellung, wenn Spitzenjobs weitgehend einer Gruppe vorbehalten bleiben”, wobei Sie ja ohne hinreichende Indizien argumentieren, hier blieben Professuren Frauen aufgrund i.w.S. patriarchaler gläserner Decken vorbehalten?
Eine Quote für weibliche Professuren, komplett ungeachtet des Verhältnisses von Bewerberinnen zu Bewerbern, ohne Analyse tatsächlicher Versagensgründe für eine Professur, ohne Anaylse der Ursachen potenzieller Ungleichgewichte in der Bewerberstruktur etc.? Also einfach mal angleichen, weil das Geschlechterverhältnis nicht 50:50 o.ä. ist?
Ist Ihnen überhaupt bewusst, dass dies aufgrund der Bewerberstruktur ohne geschlechtsbasierte Bevorzung, die gem. Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG verfassungsmäßig verboten ist (“Niemand darf wegen seines Geschlechtes, […] benachteiligt oder bevorzugt werden.”)?
Da beißt sich übrigens auch die Ihrerseits präsentierte Definition in den Schwanz, denn “Angleichung der Lebenssituation” dürfen nicht derart gestaltet sein, dass sie das Prinzip der Gleichberechtigung unterminieren. Und da fangen wir erst gar nicht von den praktischen Problemen bei einem Ungleichgewicht der Bewerber an…
Gleichstellung im Sinne von Ergebnisgleichheit widerspricht dem Grundgesetz. Legitim wären nur Maßnahmen zur Förderung resp. Perpetuierung von Chancengleichheiten – genau das ist u.a. auch mit dem Begriff Gleichberechtigung gemeint, daher wird der Begriff der Gleichstellung redundant, wenn nicht evtl. sogar fehlleitend.
Und ja, man könnte anmerken, dass es eigtl. Gleichberechtigungsbeauftrage sein müssten, nicht Gleichstellungsbeauftrage… so eine fehlsame Bezeichnung ist wohl Mitursache des Problems.
@Redaktion
Und Sie haben eine seltsame Vorstellung von wertvoller, erfolgreicher Arbeit. Schlechter bezahlte Arbeiten (unfreiere Arbeiten in D bitte definieren) sind oft sehr wichtige Arbeiten, ohne die die ganzen Akademiker usw. gar nicht überleben könnten. Das Problem ist die schlechte Bezahlung und die Wertschätzung in der Gesellschaft . Auch diese Arbeiten könnten für viele Menschen ein toller, sinnstiftender Job mit Erfolgen sein, wenn die Bezahlung besser wäre. Aber Sie, liebe Redaktion tun ja gerade so, als ob nur Spitzenjobs (Akademiker?) wertvolle und erfolgreiche Arbeit leisten und wundern sich dann, wie so viele andere, dass die Gymnasien überlaufen und Handwerker z. B. fehlen. Das die Spitzenjobs weitgehend noch von Männern besetzt sind, löst man nicht durch gendern, da spielen sehr viele Ursachen mit hinein (siehe Professor D. Oschmann).
Darum geht es doch gar nicht. Es geht hier um Chancengerechtigkeit, nicht darum, welche Arbeit gesellschaftlich wertvoll ist. Und Chancengerechtigkeit beginnt – womöglich – bei der Sprache. Herzliche Grüße Die Redaktion
“… Chancengerechtigkeit beginnt- womöglich- bei der Sprache …” – haben Sie Beispiele, wo das Gendern Frauen zu einem Spitzenjob verholfen hat?
Unternehmen und Behörden sind dazu verpflichtet, Stellenanzeigen genderneutral zu gestalten – warum wohl?
Gerne hier nachlesen: https://www.bdsf.de/infothek/gesetze/abmahnungen-bei-stellenausschreibungen-vermeiden
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Zeitgeist? Orientierung an Fehl-/Falschvorstellungen der vermeintl. Wirkung des generischen Maskulinums, vermeintl. “genderneutral[er]” Sprache u.ä.? Unverständnis der politisch Verantwortlichen bzgl. der Tatsache, dass das generische Maskulinum maximal inklusiv ist (Genus, Sexus und so…)? Etc.
Okay, anders gefragt, gibt es Zahlen, wieviele “Spitzenjobs” in der BRD im Vergleich zur DDR bis 1989 von Frauen besetzt wurden? Mein Gefühl sagt mir, dass es in der DDR MEHR waren (Professoren, Chefärzte, Schulleiter an Gymnasien, Betriebsleiter …), wenn auch bestimmt nicht 50:50. Und das ganz ohne gendern. Aber wahrscheinlich ist das nur “Ostalgie” und mein “Gefühl” trügt mich.
… man muss ja auch nicht die DDR als Vergleich heranziehen, wie wäre es mit Kuba oder anderen ehemaligen Ostblock-Staaten.
Wie lange gibt es AGG §1 schon und was hat sich seitdem für Frauen in Spitzenpositionen verändert? Wieviele Frauen (z. B. Professorinnen) gibt es seitdem mehr in höheren Positionen?
@Redaktion
Ich wüsste trotzdem noch gern, was Sie unter unfreier(er) Arbeit verstehen.
“Die Forschungsfreiheit ermöglicht es Professor:innen, ihre Aufgaben in Forschung und Lehre selbstständig und nicht weisungsgebunden wahrzunehmen. Sie können unter anderem frei wählen, welche Themen sie mithilfe welcher theoretischen und methodischen Ansätze erforschen. Diese Freiheit erstreckt sich zudem auf die Vermittlung des Erforschten im Rahmen der Lehre.” Quelle: https://www.academics.de/ratgeber/forschungsfreiheit-forschungssemester
Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen sind dagegen weisungsgebunden – eben an Professor:innen. Professor:innen entscheiden, wie und woran wissenschaftliche Mitarbeiter:innen arbeiten.
Gerne hier nachlesen: https://www.academics.de/ratgeber/kuenstlerischer-mitarbeiter
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke! Allerdings gilt diese Weisungsgebundenheit auch für männliche und diverse wissenschaftliche Mitarbeiter. Demnach müsste man diese Stellen abschaffen?
Hä? Herzliche Grüße Die Redaktion
Unfreiere Tätigkeiten sind nach Ihren Aussagen nicht nicht so toll (für Frauen diskriminierend?). So verstehe ich jedenfalls Ihren Kommentar weiter oben. Aber sicher habe ich das nur falsch interpretiert.
@Redaktion
Ich wäre sehr daran interessiert, wie Ihre Aussagen zu interpretieren sind (bzgl. unfreier Tätigkeiten und Weisungsgebundenheit in Bezug auf Frauen und Männer). Ich möchte schließlich kein falsches Bild bewahren. Meine Interpretation scheint ja falsch zu sein, also bitte korrigieren.
Was ist daran nicht zu verstehen? Herzliche Grüße Die Redaktion
@Redaktion
Also habe ich es richtig verstanden: weisungsgebundene Tätigkeiten sind unfrei und damit nicht toll und erfolgversprechend, also irgendwie diskriminierend für Frauen (,dann aber auch für nicht Frauen)? Richtig interpretiert?
Worum geht es Ihnen – um Provokation?
Was ist daran so schwer zu verstehen, dass ein Job, der mehr Geld und mehr Freiheit bietet, attraktiver ist als ein Job, bei dem es weniger Geld gibt und Aufträge von anderen ausgeführt werden müssen? Und dass es kaum Zufall sein kann, wenn Frauen tendenziell immer in den Jobs landen, die weniger Geld und weniger Freiheit bieten?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@Redaktion
Es geht mir nicht um Provokation, sondern darum, richtig zu verstehen und richtig verstanden zu werden. Da Sie ja auch gern alle Wörter von Kommentatoren auf die Goldwaage legen und z. T. nach Ihren Vorstellungen interpretieren (und gern nur auf bestimmte Teile des Kommentars eingehen, anderes gern übergehen … …), wollte ich diesen Fehler nicht auch machen und frage deshalb nach. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen Kommentatoren im Forum und der Redaktion: die einen sind Journalisten und wissen über die Macht jedes einzelnen Wortes/Satzes bescheid und sollten sich deshalb so ausdrücken, dass man sie möglichst nicht missverstehen kann. Die anderen sind auf diesem Gebiet meist Laien. Deshalb sollten Sie vielleicht etwas nachsichtiger und respektvoller mit einigen Kommentatoren umgehen. Danke!
Danke, potschemutschka.
Das denke ich auch schon lange, aber ich wußte nie so recht, wie ich es formulieren soll.
Ungeachtet dieser Subdiskussion:
“Und dass es kaum Zufall sein kann, wenn Frauen tendenziell immer in den Jobs landen, die weniger Geld und weniger Freiheit bieten.”
Von Zufälligkeiten i.e.S. schreibt ja auch niemand, es wird lediglich der “God of the gaps” (https://en.wikipedia.org/wiki/God_of_the_gaps) als beleglose, vermeintl. auch keines Belegs bedürftige Universalerklärung, hier u.a. in Form des Vorwurfs systematischer (patriarchaler) Diskriminierung u.ä., als bestenfalls intellektuelle Faulheit, schlechtestenfalls als Resultat gefährlicher Ideologie zurückgewiesen. Wie eigtl. immer hier wird lediglich die Würdigung von Occam’s razor (https://en.wikipedia.org/wiki/Occam%27s_razor) i.V.m. Hitchen’s razor (https://en.wikipedia.org/wiki/Hitchens%27s_razor) angemahnt, womit sich entsprechende Suggestionen, Insinuationen und Co., die Präsentation von Argumenten ad ignoratiam (https://en.wikipedia.org/wiki/Argument_from_ignorance) u./o. from incredulity (https://en.wikipedia.org/wiki/Argument_from_incredulity) verbieten.
@Papo
Bitte noch einmal wie Harald Lech 🙂 Ihre Kommentare sind schon auf Deutsch ziemlich schwere Kost und ich muss sie oft mehrfach lesen (z. T. Wörter nachschlagen) und ich glaube das geht nicht nur mir so. Aber für wissenschaftliche Texte auf Englisch, reichen meine Sprachkenntnisse nun leider doch nicht aus (bin kein Anglist oder Soziologe). Es wäre doch schade, wenn die meisten hier (nur meine Vermutung), Ihren Kommentar wegen der sprachlichen Hürden nicht verstehen. Danke!
OK:
Strukturelle Benachteiligungen wegen des Geschlechts, Sexismus und Co., gerne auch simpel als das “Patriarchat” u.ä. bezeichnet, werden immer wieder regelmäßig als vermeintliche Erklärung für private und berufliche (statistische) Unterschiede zwischen Männern und Frauen genannt. Und zwar insbesondere immer wieder dort, wo wir Wissens- bzw. Erklärungslücken zu den Ursachen und Gründen dieser Unterschiede haben, wo uns (noch) entsprechende Forschung fehlt.
Es wird dabei einerseits nie (hinreichend) erklärt, wie dieses “Patriarchat” und Co. denn diese Unterschiede tatsächlich bewerkstelligen soll, soll heißen: Begriffe wie “Patriarchat” und Co., vermeintliche Erklärungen wie strukturelle Benachteiligung, Sexismus, gläserne Decken und Co. stehen hier nicht für tatsächliche Erklärungen von Ursachen und Wirkungen, sondern eigtentlich nur als leere Begriffe, leere Worthülsen im Raum. Sie sind selbst lückenhafte, ja hohle Lückenfüller. Sie erklären im Grunde nichts. Als ob man seinen Kuchen nach draußen auf die Fensterbank zum Abkühlen stellt, die Küche für eine Stunde verlässt, beim Wiederkommen das Kuchenblech nicht mehr vorfindet und zur (enrstgemeinten) Erklärung meint: ‘Gott hat es getan!’ Damit hat man nichts erklärt.
Und da man diese Lückenfüller immer und immer wieder bei solchen Themen nutzt, verhindert man am Ende auch aktiv, dass man überhaupt jemals Licht ins Dunkel der Gründe und Rusachen für dieses und jenes bringt.
Manche halten aber an ‘Gott hat es getan!’ fest, auch wenn Ihnen andere (einfachere) Erklärungen (nach Occams Rasiermesser) geboten werden, weil sie sich keine andere Erklärung vorstellen können und/oder wollen. Solchen Erklärungen sollte man aber mit Hitchens Rasiermesser begegnen: Außergewöhnliche Behauptungen bedürfen außergewöhnlicher Belege und das, was ohne Belege behauptet wird kann auch ohne weitere Gegenbelege ignoriert werden.
Wobei mir ein Gott, der Kuchen von einer Fensterbank stibitzt, eigentlich ganz symphatisch wäre.
Jobs, in denen man mehr Geld verdient, beinhalten in der Regel ein Mehr an Verantwortung, ein Mehr an Leistung, ein Mehr an zeitlichem Aufwand etc.pp. Und ob das immer auch ein Mehr an Freiheit bedeutet, wage ich zu bezweifeln. Mehr Freiheit in materieller Hinsicht – ja. Aber ein Mehr an persönliche Freiheit? Da kommt es sehr darauf an, wie der Einzelne den Begriff Freiheit für sich definiert.
Es gibt ja durchaus Menschen, die es gar nicht anstreben, mehr Verantwortung zu tragen und über andere bestimmen zu können. Die möchten einfach nur eine Arbeit, die sie zufrieden macht und mit der sie ihren Lebensunterhalt gut bestreiten können.
Nicht jeder, der studiert, strebt einen Führungsjob an.
Z.B. Erzieher*innen und Lehrkräfte tragen ja keine Verantwortung.
Mit “Verantwortung tragen” meinte ich an dieser Stelle eher Verantwortung gegenüber untergebenen Mitarbeitern.
Ich z.B bin zwar Erzieherin und trage große Verantwortung für die mir anvertrauten Kinder.
Ich möchte aber nie im Leben die Leitung eines Kindergartens übernehmen, weil ich mir damit obendrauf noch die Verantwortung für viele weitere Bereiche aufbürden würde und man da mitunter zwischen allen Stühlen sitzt und es keinem mehr wirklich recht machen kann.
Selbst für sehr viel Geld würde ich mir das nicht antun.
Also, wenn man Schutzbefohlene hat, ist man doch automatisch in einer Art Führungsposition. Und mehr Verantwortung als viele andere AN hat man dadurch auch.
Nicht nur “Wald- und Wiesenlehrkräfte” sondern jede Lehrkraft, welche an einer Schule in eigener Verantwortung Unterricht erteilt, ist verantwortlich und nicht nur zuständig.
Was bitte sind “Wald- und Wiesenlehrkräfte”? Hör` ich da das Vorurteilsnarrativ von den tumben Landeiern heraus?
Nein, nein,…….. 🙂 ?
@ Nelle sollte näher erläutern.
Falls ironische Frage: ja
Falls ernsthafte Frage: natürlich nicht. Gemeint werden ganz normale Lehrer im ganz normalen Alltag ohne Schnickschnack.
Wissen Sie selber nicht was Sie hören?
Rückfragen drängen sich aber auf:
Wenn man das metaphorische Gras wachsen hört, hört man das auf dem Land dann lauter?
Muss man auf dem Land wohnen um das zu können?
Oder muss man unabhängig von der Wohnlage Vorurteilsnarrative fühlen können?
Und warum glauben Sie, Nicht-Städter als Landeier titulieren zu dürfen?
Nein, ich denke, die gemeine Lehrdrohne ist hier gemeint….
“Im Klartext: Frauen sind weniger ehrgeizig – oder doofer.”
Der (un)logische non sequitur-Fehlschluss ist offenbar leider einer der populärsten seiner Art, dem auch Sie hier erliegen. Denn:
(I) Ihr Framing ist inadäquat bzw. Beispiel einer false equivalence (https://en.wikipedia.org/wiki/False_equivalence): Niemand, außer ihnen hier, hat konkret postuliert oder irgendwie insinuiert (resp. suggeriert, andere – ich – würden Dgl. suggerieren),…
… (a) dass wenn man trotz Beginn einer akademischen Laufbahn nicht hauptberuflich Professor werden will, dies bedeute, dass man weniger ehrgeizig sei. Vielmehr ist der Begriff des Ehrgeizes hier m.E. bereits komplett unangemessen, denn ob man hauptberuflich Professor werden will oder nicht, dies sind schlichtweg Fragen von diversen Lebensentscheidungen und -zielen (um derlei unverfänglich und nicht als Mangel an Ehrgeiz zu framen). Zu unterrstellen,, jmd. der nicht hauptberuflich Professor werden wolle sei weniger Ehrgeizig als jmd., der eine andere (ggf. immer noch i.d.S. akademische) Laufbahn einschlagen will, das ist eine Ungleichwertbehandlung, die Sie ins Spiel gebracht haben;
… und (b) dass diejenigen, die vielelicht tatsächlich hauptberuflich Professor werden wollen, aber nicht werden, schlichtweg “doof” seien. Sie präsentieren hier eine falsche Dichotomie (https://en.wikipedia.org/wiki/False_dilemma), als existierten lediglich diese beiden Alternativen, wobei sie ja insinuieren, dass eigtl. viel mehr Frauen hauptberuflich Professor sein müssten, als dies der Fall ist, die ja nicht alle “doof” sein könnten, sondern dies Evidenz sei, dass Frauen hier an der Profession irgendwie anderweitig gehindert würden. Und diese Annahme ist ein weiter fehlsamer Punkt Ihrerseits, den ich mit meinem beitrag, den Sie kommentierten, adressierte, denn:
(II) Es gibt keinerlei Anlass anzunehmen, (a) dass jedermann (oder hier vielmehr -frau) der eine akademische Laufbahn beginnt letztendlich hauptberuflich Professor werden will, oder (b) dass zumindest die Anzahl derjenigen Frauen und männer, die dies wollen, irgendwie annähernd gleich sein müsste, dass (c) gleichzeitig die Qualifizierungen der tatsächlichen Bewerber auch annähernd gleich verteilt sein oder (mit Bezug auf die Abiturientinnenquote o.ä. untauglichen Refeerenzpunkten) sogar mehr Richtung Frauen ausschlagen müsste, so dass eine (auch extreme) Ungleichverteilung ‘zuungunsten’ von Frauen bei den hauptberuflichen Professuren ein Zeichen fehlender Gleichberechtigung resp. systematischer Diskriminierung von und gläserner Decken für Frauen sei. Ich wiederhole: Diese ungleichverteilung der professuren ist für sich genommen kein hinreichendes Indiz für fehlende Gleichberechtigung u.ä., ignoriert komplett Angebot und Nachfrage (nicht lediglich der Professuren, sondern auch von Arbeitnehmerseite), das Ungleichgewicht der Kandidaten (d.h.: Wenn ich ein Glas mit 30 roten Murmeln und eines mit 70 blauen Murmeln zufällig in ein leeres Glas schütte, kann ich mich nciht wundern, dass am Ende nicht annähernd 50:50 Murmeln im dritten Glas landen oder behaupten, man habe die blauen Murmeln bevorzugt…).
Und als Randnotiz: Ich finde überhaupt diesen ganzen insinuierenden Ton auch seitens einiger Redaktionsmitglieder bei bestimmten Themen, dass da dann Kommentatoren ad absurdum zusammengefasst werden, nicht unbedingt angemessen und bisweilen auch einigermaßen irritierend. Es gibt hier durchaus regelmäßig Kommentare von einschlägiger Seite, da kann man einen schnippischen Kommentar voll und ganz verstehen, aber mir mit derlei zu begegnen, wo mein Kommentar im Grunde nur darauf abzielte darzustellen, dass exorbitante Vorwürfe auch der besonderen Belegung bedürfen (und man eben z.B. nicht nur Aufgrund eines Ungleichgewichts wie dem zitierten sonst was wittert) ist… bedrückend (und nicht das erste mal zu diesem Thema).
@PaPo
Das haben Sie wieder einmal sehr gut kommentiert. Vor allem dem letzten Absatz stimme ich voll zu. Auch ich hatte schon leider sehr oft diesen Eindruck. Aber ich dachte bisher, das geht nur mir so und ich bin da überempfindlich.
Was hat das mit meinem Kommentar zu tun?
Vielleicht haben Frauen bei beruflichen Lebensentscheidungen andere Prioritäten als Männer.
Ich bin sehr für Gleichberechtigung.
GleichBERECHTIGUNG ist aber etwas anderes als GleichSTELLUNG. Gleichberechtigung muß nicht zwangsläufig dazu führen daß Frauen und Männer in allen Bereichen jeweils 50/50 verteten sind.
Es hat mit Ihrem Kommentar zu tun, weil Sie behaupten, dass Frauen in Deutschland faktisch gleichberechtigt seien (und deshalb nun Ruhe geben müssten) – de jure sind sie das, de facto aber noch lange nicht. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ruhe müssen sie wegen mir nicht geben.
Aber mit Wiederspruch sollten sie schon lenen können.
Wir? Frauen sollen Ihrer Meinung nach Ruhe geben (“Trotzdem glauben offenbar viele Frauen, sie müßten irgendwie immer noch zusätzlich gepampert werden”).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Da haben sie mich mißverstanden. Mit “sie” meinte ich nicht die Redaktion sondern Frauen.
Ja eben!!!!
Inwiefern sind Frauen hierzulande nicht gleichberechtigt?
Wir hatten diese Diskussion bereits hier:
https://www.news4teachers.de/2023/04/der-kulturkampf-ums-gendern-ist-in-der-schule-angekommen-der-verein-deutsche-sprache-kritisiert-wildwuchs/#comment-516933 ff., d.h. inkl. Folgediskussion mit @Fresh L; ergänzend evtl. https://www.news4teachers.de/2023/04/der-kulturkampf-ums-gendern-ist-in-der-schule-angekommen-der-verein-deutsche-sprache-kritisiert-wildwuchs/#comment-515714.
Leider ohne konkrete Antworten, wo es an Gleichberechtigung zuungunsten von Frauen mangeln soll, abgesehen von einem Fauxpas, dass Menschen in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt wären, wenn Menschen keine vermeintl. geschlechtergerechte Sprache nutzten u.ä. Fehlannahmen (s. https://www.news4teachers.de/2023/04/der-kulturkampf-ums-gendern-ist-in-der-schule-angekommen-der-verein-deutsche-sprache-kritisiert-wildwuchs/#comment-515607).
Ich möchte diese unsägliche Diskussion ungern wiederholt wissen, aber es interessiert mich wirklich, weil derlei ja immer behauptet, aber nie ausgeführt wird: Inwiefern sind Frauen hierzulande in einer Form nicht gleichberechtigt, die nicht bereits unter dem ersten Link oben diskutiert wurde?
Frauen fühlen (schon wieder das unsägliche Verb!) sich immer noch zu 90% für häusliche Arbeit zuständig. Da lehnen die Herren sich gerne zurück. Sind erst Kinder da verschwinden die gar nicht so “neuen Väter” wie eh und je: in den Job, auf den Fußballplatz und in sonstige zeitintensive Hobbies, an die Konsole, während die Mütter im ratrace zwischen Familienarbeit, Job, gut-aussehen-müssen, social networking und Abarbeiten des mental load usw. feststecken. Das erfasst aber keine Statistik. Das muss frau erleben! Und dann ist es zu spät…
Dass ein Mann behauptet, Frauen seien in Deutschland gleichberechtigt ist nachvollziehbar, deckt es doch seine Bequemlichkeit.
Wenn eine Frau dies behauptet, dann ist sie entweder single (obwohl…auch dann nicht!), hat sich sämtlicher sozialen Verantwortung entledigt (keine Kinder, keine Verwandten, nichts dergleichen, um das man sich wie auch immer kümmern müsste) oder hat den Traumpartner schlechthin. Dazu wäre zu gratulieren! Für Einige hat sich sicher die völlige Gleichberechtigung bewahrheitet, für Andere jedoch nicht. Für viele Andere…
PaPo: “Inwiefern sind Frauen hierzulande in einer Form nicht gleichberechtigt, die nicht bereits unter dem ersten Link oben diskutiert wurde?” Aber OK, ich erwarte ja tatsächlich nicht, dass Sie sich durch die entsprechende ‘Diskussion’ a.a.O. arbeiten, deshalb:
“Frauen fühlen (schon wieder das unsägliche Verb!) sich immer noch zu 90% für häusliche Arbeit zuständig. […]”
Hat absolut nichts(!) mit Gleichberechtigung zu tun, sondern mit freiwilligen Lebensentscheidungen, zu denen btw auch gehört, sich innerhalb der Beziehung in eine Hierarchie zum eigenen Ungunsten zu fügen.
Und auch dort, wo Frauen in entsprechende Hierarchien tatsächlich gezwungen werden (und ich meine de facto gezwungen, also bspw. mittels Nötigung i.e.S., Gewalt oder Androhung derselben etc.) ist dies kein Problem vermeintl. fehlender Gleichberechtigung. Vielleicht sollten Sie doch einmal die Beiträge im Link oben lesen. Aber ich will nciht so sein, hier der relevante Passus:
[…] die Gleichberechtigung der Geschlechter ist, der Begriff suggeriert es, eine primär rechtliche Frage. […] Die Frage nach (dem Grad) der Verwirklichung der Gleichberechtigung ist […] einerseits eine Frage des „de jure“-Status der Geschlechter zueinander. Da sind Art. 3 GG (und davon deriviert bspw. das AAG) – mittlerweile – eindeutig: Die rechtliche Gleichberechtigung ist quasi verwirklicht (mit Ausnahmen wie der erwähnten)*.
Andererseits ist selbstverständlich auch relevant, ob entsprechend Recht gesprochen wird, das Recht also verwirklicht wird. So ist für die Frage der Gleichberechtigung im Grunde irrelevant, ob bspw. Vorgesetzte aus sexistischen/chauvinistischen Gründen nicht einstellen, nicht befördern, niedriger entlohnen o.ä., wenn(!) dgl. justiziabel ist und die Judikative auch entsprechend Recht spricht. Dies ist offenbar der Fall, sofern ein entsprechendes Agens in den konkreten Einzelfällen nachweisbar ist. Es verbietet sich aber, dieses Agens bei nicht erfolgter Einstellung, Beförderung etc., niedrigerer Entlohnung etc. pauschal zu unterstellen.
Wenn dann um öffentlichen Diskurs dennoch eine vermeintl. nicht (komplett) vollendete Gleichberechtigung kritisiert wird, dann entweder…
… (a) mit solchen unsubstantiierten Pauschal(vor)verurteilungen, wo sich aber die im Ergebnis Ungleichverteilung (das Einzige, was i.d.R. transparent ist) durch freiwillige Lebensentscheidungen (z.B. eine Schwangerschaft, ausbleibende Bewerbungen etc.) erklären lassen (z.B. wenn durch die Schwangerschaft etc. entsprechende Ausfälle in der Qualifkation erfolgen, so dass man nicht direkt befördert wird, wenn dabk Kindern Teilzeit genimmen wird, mit der sich eine Beförderungsstelke nicht vereonbaren lässt o.ä.). Hier wird dann aus dem Umstand, dass es keine bspw. Quoten u./o. andere Mechanismen zur Kompensation dieser Lebensentscheidungen (von fehlenden Kitas bis zur Gehaltsangleichung an das Gehalt von Kollegen ohne Elternzeit etc.) gibt, fälschlich auf eine fehlende Gleichberechtigung geschlossen, wo aber Gleichstellungsmaßnahmen, z.T. auch solche, die eine unzulässige Bevorteilung gem. Art. 3 Abs. 3 GG bedeuten, gemeint sind. Die Beispiele mit den Professoren und Chefarztposten gehören zu dieser Kategorie, da braucht es gem. Ockham’s Razor nicht die Behauptung fehlender Gleixhberechtigung, um die geschilderten Phänomene zu begründen.
… (b) mit dem Hinweis, dass es immer noch Menschen gibt, die sexistisch/chauvinistisch denken und agieren o.ä., z.T. wird dann vermeintl. fehlende Gleichberechtigung daran festgemacht, dass im Privaten(!), z.B. innerfamiliär, die Geschlechter nicht gleichberechtigt behandelt werden, was regelmäßig bedauerlich ist, aber wenig mit Gleichberechtigung als Grundrecht i.S.d. Verfassung zu tun hat. Mithin macht man so Gleichberechtigung von kollektiver Zustimmung und Praxis abhängig, hätte sie also wohl erst in einer ausgesprochenen Utopie (also nie).
… (c) mit dem Hinweis, dass die Sprache entsprechend diskriminiere (was nicht der Fall ist) u./o. Stereotype existierten, bisweilen findet man gar (auch hier) die Behauptung fehlender Gleichberechtigung, weil Frauen sexualisiert in der Werbung dargestellt werden o.ä. (auch hier sind wir wieder bei freien Lebensentscheidungen).
Also die ernstgemeinte Frage, wo haben wir hierzulande Gleichberechtigung noch nicht (hinreichend) verwirklicht? Ich kenne ja nicht jedes Gesetz, viellieicht übersehe ich ja was (mir fiele spontan noch Art. 12a Abs. 1 GG ein… aber sonst?).
* Wo keine rechtliche Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern herrscht, ist dies hierzulande btw.offenbar ausschl. zuungunsten von Männern der Fall, vom (ausgesetzten) Wehrdienst bis zur unmöglichkeit, als Mann etwa Gleichstellungsbeauftragter zu werden. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, dass auch Frauen de jure Männern ggü. nicht gleichberechtigt sind… diesbzgl. kommt aber nie der entsprechende Beleg.
Im Detail gerne auch hier die Folgediskussionen: https://www.news4teachers.de/2023/04/der-kulturkampf-ums-gendern-ist-in-der-schule-angekommen-der-verein-deutsche-sprache-kritisiert-wildwuchs/#comment-516933. Dort wird die Thematik hinreichend (und abschließend) erläutert. Aus diesen Beiträgen sei präventiv auch angemerkt, dass auch ungleichbehandelnde Sozialisation aufgrund des Geschlechts in den Familen, die dann dazu führen mag, dass Frau all das zu tun müssen meint, was Sie hier aufzählen, nichts mit Gleichberechtigung zu tu hat. Art. 3 Abs. 3 GG adressiert diese Ungleichbehandlung der Frau innerhalb der Familie nicht. Anders (und durchaus keine reductio ad absurdum): Meinen Sie tatsächlich, es sei justiziabel, wenn Eltern Ihrer Tochter wenger Taschengeld geben als deren gleichaltrigem Bruder, mit der Begründung das dieser ‚ein Junge‘ ist? Oder dass die Tochter Abends länger bei Ihren Freundinnen bleiben darf, als Ihr Bruder, nur weil sie „ein Mädchen“ ist?
“Dass ein Mann behauptet, Frauen seien in Deutschland gleichberechtigt ist nachvollziehbar, deckt es doch seine Bequemlichkeit.”
Was Sie hier anbringen, ist ein simpler appeal to motive (https://en.wikipedia.org/wiki/Appeal_to_motive), wenn nicht bereits ein poisoning the well (https://en.wikipedia.org/wiki/Poisoning_the_well), ungeachtet dessen, dass Sie ja nach wie vor salopp annehmen, ich sei ein Mann – andersrum würde nur leider ein Schuh draus: ‘Dass eine Frau behauptet, dass Männer lediglich aus Bequemlichkeit feststellten, dass Frauen in Deutschland gleichberechtigt seien, ist nachvollziehbar, deckt es doch ihre Bequemlichkeit.’ Merken Sie, oder?
Ist aber auch irrelevant, denn wie alle logischen Fehlschlüsse ist auch ein solcher/s appeal to motive / poisoning the well nur ein Albenkungsmanöver, um sich inhaltlich nicht sachorientiert mit einem Thema auseinandersetzen zu müssen, (hier:) um nicht nachweisen zu müssen (obwohl man die diesbzgl. Bringschuld hat), dass Frauen in Deutschland de facto nicht gleichberechtigt seien.
Da passt dann auch dieser Mix aus no true scotsman und appeal to motive ggü. allen Frauen, die sich nicht unkritisch-affirmativ mit der eigenen Ideologie solidarisieren.
Ach papo, schön, dass Sie Allem einen komplizierten Namen geben können. Aber Sie machen es sich zu einfach….
Im Gegenteil, ich argumentiere gg. extrem simple, (auch) infolge dessen verzerrte/-ende Falsch- und Fehldarstellungen, regelmäßig auch in Form der Dekonstruktion von allerlei -ismen und Co.
Ich warte dann weiter auf Beispiele Ihrerseits, die belegen sollen, dass es in Deutschland keine Gleichberechtigung der Geschlechter gäbe, Ihre Beispiele bislang sind nämlich de facto lediglich Beispiele für subjektive Selbstkonzepte und freiwilige Lebensentscheidungen (s. https://www.news4teachers.de/2023/07/mitglied-des-rechtschreibrats-sagt-gendern-sollte-nicht-als-fehler-gewertet-werden/#comment-533229); quod erat demonstrandum.
Diesbzgl. könnte man natürlich die sozialisatorischen Bedingungen solcher Selbstkonzepte und freiwilligen Lebensentscheidungen diskutieren, ja nötigenfalls (quod esset demonstrandum) problematisieren, hat aber alles nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
Klappe zu, Affe tot… oder kommt da Ihrerseits noch was?!
@Freya
Haben nicht gerade Frauen diese von Ihnen beschriebenen Männer zu ebensolchen “Exemplaren” erzogen? Die Väter waren ja in Ihren Beispielen kaum anwesend, also auch kaum an der Erziehung beteiligt! An anderer Stelle schrieb ich es schon einmal: Liebe Frauen, erzieht, verdammt noch mal, eure Söhne so, wie ihr wollt, dass sie später ihre Frauen und die Mütter ihrer Kinder behandeln sollen.
(Übrigens weiß ich, wovon ich rede. Ich habe zwei erwachsene Söhne und einen pubertierenden Enkelsohn.)
Da stimme ich vollkommen zu! Meinen Sohn habe ich so erzogen, dass seine Freundin einen Partner und keinen Pascha hat.
Ja, Frauen erziehen aktiv – immer für sich und die nächste Generation (und natürlich für das Kind die Gesellschaft usw), aber Väter erziehen auch: allein durch ihr Vorbild, sprich Abwesenheit, Desinteresse, Mangel an (Selbst)fürsorge, Sprachduktus, … oder – ach traumhaft – ….
Ok. Jede Frau, die ihre Ansichten nicht teilt, ist eine kinderloser, egoistischer single ohne Verwandte, die sich weigert soziale Verantwortung zu übernehmen.
Sie wissen gar nicht WIE SEHR sie sich täuschen.
Wenn eine Frau sich heute immernoch für 90% der Hausarbeit zuständig “fühlt”, dann liegt das an ihr selbst und sicher nicht an unserer, angeblich so patriarchalischen, Gesellschaft.
Vielleicht sollte sie ihren Mann, wenn er häusliche Aufgaben übernimmt, nicht immer anmeckern, daß er es falsch oder nicht gut genug macht.
Ein sehr häufig zu beobachtendes Phänomen, das nur so am Rande.
Wenn Sie sich den Schuh anziehen wollen: Bitte!