Starkes Signal! Deutschlands größte allgemeinbildende Schule bezieht (“aus aktuellem Anlass”) Position gegen Rassismus unter Schülern

74

FREIGERICHT. Die Kopernikusschule im hessischen Freigericht, Deutschlands größte allgemeinbildende Schule mit rund 2500 Schülerinnen und Schülern, hat eine klare Position gegen respektloses und rassistisches Verhalten bezogen. Das Kollegium der kooperativen Gesamtschule, die die Bildungszweige Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gymnasiale Oberstufe umfasst, äußert sich besorgt über den zunehmenden Gebrauch menschenverachtender und diskriminierender Sprache, Zeichen und Musik unter den Kindern und Jugendlichen.

Deutschlands größte allgemeinbildende Schule: Die Kopernikus-Schule im ländlichen Freigericht in Hessen (nahe der Grenze zu Bayern). Foto: Eike Hintz / Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0

Wenn es um das Thema Rechtsextremismus gehe, tauchten Schulen allzu oft ab – beklagt die Sozialwissenschaftlerin Prof. Heike Radvan von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Allzu oft gingen bei rechtsradikalen Vorfällen Schulleitungen und Kollegien in eine Abwehrhaltung, einhergehend mit der Sorge um einen Imageverlust.

„Diese Auslagerung des Problems – schuld seien «die Anderen», «die Medien», diejenigen, die das Problem ansprechen – scheint reflexartig zu funktionieren“, erklärte Radvan unlängst mit Blick auf die Ereignisse im brandenburgischen Burg, wo rechtsextreme Übergriffe an der örtliche Oberschule an der Tagesordnung waren und bis heute das Schulklima prägen (News4teachers berichtete). Der Forscherin zufolge braucht es eine deutliche Benennung und Analyse des Problems und eine pädagogische Auseinandersetzung damit.

Das nimmt sich Deutschlands größte allgemeinbildende Schule, die Kopernikusschule in Freigericht jetzt zu Herzen. In einer Erklärung, die die Schule auf ihrer Homepage veröffentlicht hat, betonen die Lehrerinnen und Lehrer “aus aktuellem Anlass” – Schülerinnen und Schüler hatten auf dem Schulhof Medienberichten zufolge nach dem Vorbild des Sylter Rassismus-Eklats unter anderem “Ausländer raus” gegrölt -, dass die Schule jegliche Form von rassistischen, verfassungsfeindlichen, antidemokratischen, antisemitischen, menschenverachtenden oder zur Gewalt aufrufenden Äußerungen nicht tolerieren werde.

“Viele dieser Worte, Lieder und Zeichen sind streng verboten, denn sie hetzen gegen andere, rufen zu Hass auf und richten sich gegen das Grundgesetz und die Menschenrechte”, so heißt es. Verhaltensweisen, die gegen das Grundgesetz und die Menschenrechte verstießen, würden strikt unterbunden. “Wir werden als Pädagogen Schülerinnen und Schüler ansprechen, die sich so verhalten. Wir werden jeden einzelnen Fall der Polizei oder dem Staatsschutz melden.” Tatsächlich wurde laut Medienberichten die Polizei im aktuellen Fall eingeschaltet.

Die Kopernikusschule verfolge das Ziel, ihre Schülerinnen und Schüler zu eigenständigen Persönlichkeiten zu entwickeln, die respektvoll und verantwortungsbewusst handeln. Die Schule sieht sich in der Pflicht, Kindern und Jugendlichen Werte wie Respekt, Achtsamkeit und Toleranz zu vermitteln, um ein demokratisches und friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. Diese Bildungs- und Erziehungsarbeit basiere auf dem Hessischen Schulgesetz, das die Schule dazu verpflichte, Kinder und Jugendliche zu verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern zu erziehen.

“Wenn sie die Schule verlassen, um weitere Schulen oder Universitäten zu besuchen oder einen Beruf erlernen”, so heißt es im Wortlaut, “sollten sie viel wissen, verstehen und auch können:

  • Sie haben gelernt, eigenverantwortlich zu lernen.
  • Sie respektieren andere und gehen achtsam mit ihnen und sich selbst um.
  • Sie können erfolgreich mit anderen zusammenarbeiten.
  • Sie halten es aus, wenn andere anders denken und leben.
  • Sie können Streit und Konflikte ohne Gewalt lösen.
  • Sie kennen Grundwerte und Menschenrechte und handeln entsprechend.
  • Sie können aus der Geschichte lernen und Unmenschlichkeit und Rassismus in früheren Ereignissen erkennen, zum Beispiel anhand der Diktatur des Nationalsozialismus.
  • Sie haben gelernt, Computer, Tablets oder Smartphones als Arbeitsmittel einzusetzen.
  • Sie können auf sozialen Netzwerken oder in den Medien wahre von falschen Nachrichten kritisch unterscheiden.
  • Sie wissen, wie man Mobbing und Diskriminierung erkennt und dagegen vorgehen kann.
  • Sie haben Mut und Zivilcourage, um gemeinsam mit anderen gegen diskriminierende, rassistische, antisemitische, antiislamische, menschenverachtende Äußerungen und gegen Hass und Hetze vorzugehen.”

Als international ausgerichtete Europaschule sei die Kopernikusschule besonders bemüht, Kompetenzen für eine demokratische Kultur zu stärken. Lehrerinnen und Lehrer engagierten sich oft weit über ihre Pflichten hinaus, um diese Ziele in allen Unterrichtsfächern und Projekten zu verwirklichen. Das Kollegium der Schule sieht es als eine der wichtigsten Aufgaben an, Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, mit Zivilcourage gegen diskriminierende, rassistische und menschenverachtende Äußerungen sowie gegen Hass und Hetze vorzugehen. “Für uns ist das Stärken der Kompetenzen für eine demokratische Kultur eine unserer wichtigsten Aufgaben.”

Nach dem Sylter Rassismus-Eklat waren ähnliche Vorfälle aus mehreren Schulen in Deutschland gemeldet worden (News4teachers berichtete). News4teachers

Deutschland hat ein Rassismus-Problem (auch in den Schulen) – und das nicht erst seit gestern. Ein Kommentar

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

74 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
RainerZufall
1 Jahr zuvor

Ein gutes Zeichen gegen Menschenfeindlichkeit jeder Art!

Jetzt zählen wir ab, bis sich die ersten über die gefühlte Bevorteilung von Kinder anderer Hautfarbe bzw. die in ihnen wahrgenommene Gefahr beschweren – Willkommen in Deutschland -__-

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Viel wichtiger ist die Frage, wie sehr das tatsächlich gelebt wird. Je normaler die Schule hinsichtlich der Klientel ist, desto mehr kommen mir Zweifel.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Was meinen Sie?

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  RainerZufall

Die meisten so gearteten Aktionen kenne ich bei den Schülern (und Lehrern) überwiegend als Lippenbekenntnis ohne nachhaltige Änderung. Schüler interessiert das im Allgemeinen umso weniger, je verhaltensorigineller sie sind. Mit deren politischer Gesinnung hat das nichts zu tun, vielmehr mit ihrem Desinteresse an von der Schule aufgedrückten Dingen.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Zugegeben, den Worten müssen Taten folgen. Auf der anderen Seite haben wir dieses Jahr aber auch schon Schulen erlebt, denen eine Abgrenzung gegen Extremismus schwer fiel.

Wenn die Schule die Initiative ergreift und alle verpflichtet, Position zu ziehen, halte ich dies erstmal für einen ersten, guten Schritt

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor

Und wieder wird hier nur eine Seite der Medaille beleuchtet. Wir haben im Rhein-Neckar-Raum massive Probleme mit dem türkischen Wolfsgruß (seit der EM), mit Homophobie, mit Antisemitismus. Schade, dass diese Dinge nicht ebenfalls explizit genannt werden. Gegen Rechtsextremismus sind alle. Gegen Antisemitismus und Homophobie leider nicht. Indem man sie nicht extra erwähnt, macht man diese Ausprägungen salonfähig und es entsteht der Eindruck, als Person mit Migrationshintergrund dürfe man diese Dinge entsprechend ausleben.

Jedenfalls sind DAS die Probleme unseres Alltages in der Sozialarbeit im Rhein-Neckar-Raum.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

“… berechtigte Sorgen und Nöte in der Bevölkerung missbraucht werden….” – wenn diese Sorgen und Nöte berechtigt sind, warum setzen die demokratischen Parteien dann der AfD nichts entgegen und nehmen diese Ernst?

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Das gewünschte Verbot der AfD ist aber eine sehr einfache Lösung für ein komplexes Problem.

Fresh L
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sind Sie also gegen ein Verbot der AfD als Teil der Lösung?

Für Ihre Antwort sei angemerkt, dass ein Verbot nach meiner Definition selbstredend den Nachweis der faschistoiden und/oder rechtsradikalen und/oder demokratiefeindlichen Ideologie voraussetzt.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Darum ist sie auch sofort verboten worden…
Offensichtlich und zu recht ist dies ein schwieriges, langes (= rechtstaatliches) Verfahren.

Gelöst werden dadurch ggf. keine Probleme des Landes, aber eine Gefahr

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Welche Sorgen und Nöte der Bevölkerung sind das eigentlich genau, die berechtigt sind. Es wäre ja schon mal ein Anfang, diese genau zu benennen. Daraus könnte man dann effektive Maßnahmen gegen den Populismus der AfD ableiten.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Da hat jemand mit
> Wohlfahrts-Chauvinismus
einen absoluten Treffer gelandet.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

@ potschemutschka
Die AfD triggert jede Minute ihre Mitglieder mit neuen ‘Mitteilungen/Tatsachenberichten’ auf jedem Medium, das es nur zulässt und auf den Marktplätzen der Region:
>
Ihr guten Deutschen werdet benachteiligt, benachteiligt, benachteiligt.
>
Vom Sozialstaat habt ihr nichts zu erwarten, nur die Flüchtlinge, nur die Flüchtlinge, nur die Flüchtlinge
>
Weil die Straßen wegen der Flüchtlinge nicht mehr sicher sind, müsst ihr Angst haben – wegen der Flüchtlinge, Angst haben – wegen der Flüchtlinge.

Das kommt der Gehirnarbeit sehr entgegen und funktioniert nicht nur bei einfachen Gemütern.
Ich sehe immer die AfD Ka (frei nach dem Dschungelbuch)
Sie können ja Ihre Kaschlange bestimmen.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym
potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

Okay, wo sind dann aber Mowgli, Balu und Baghira, die es mit Ka aufnehmen?

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Nach solchen Typen in Menschengestalt werden wir lange suchen ( sollen wir suchen, wenn wir das Dschungelbuch interpretieren).
……und die, die wirklich “sage nein”
sagen/ singen wie Wecker-Wader-Mey&Co sind ja nicht grata, weil sie das, was sich da anbahnt, kritisch sehen
und zum Tun auffordern ( da müssten ja viele nicht nur den Mund bewegen ):
Reicht, schönen Abend.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

Schönes Bild: Während AfD-Ka säuselt, laufen die Menschen singend durch den Dschungel ihrer berechtigten Sorgen und Nöte auf der Suche nach Mowgli-Olaf, Baghira-Christian und Balu-Robert. Die drei schauen sich das von Weitem an, hoffend, dass für Ka die Verbots-Falle zuschnappt und die Menschen dann ihre Sorgen und Nöte (die den Dreien ziemlich fremd sind) im Cannabis-Rausch vergessen?
Man könnte natürlich auch die Menschen an den Mast binden, wie Odysseus, damit sie dem Gesang der Sirene widerstehen. Aber das machen nur Diktaturen.

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt es, das Prinzip der Eigenverantwortung, nur…..z.B.:
An anderer Stelle hier im Forum, salopp interpretiert wird geschrieben: nach der Verbeamtung > Hängematte 😉

oder eben, worauf Sie liebe @ Potschemutschka nicht eingehen:
Leute, die aufstehen, protestieren werden von couchpotatoes eben verunglimpft.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Naaj, nicht alle Sorgen und Nöte lassen sich in Eigenverantwortung lösen. wenn dem so wäre, brauchten wir ja keine Wahlen und keine Politiker. Oder sehe ich das mal wieder falsch?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine Politik, die keine “Sorgen und Nöte” beseitigt, sondern dies dem Bürger überlässt, kann weg.

Dann braucht eine solche Politik auch keine Steuern und Abgaben.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Das ist alles richtig. Aber es beantwortet nicht meine Frage: Welche Sorgen und Nöte der Bevölkerung sind berechtigt und sollten demzufolge Beachtung finden, um eben der AfD etwas entgegensetzen zu können? (siehe Ihr Zitat!) – oder ist das nur eine hohle Phrase und nichts genaues weiß man nicht?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
“…dass es nichts Rechtsstaatliches gibt, was deren Klientel zufriedenstellen würde….” also sind die Sorgen und Nöte zwar berechtigt, aber nicht überwindbar? Oder sie sind nicht berechtigt, warum schreibt man dann “berechtigt”? Ich verstehe dieses, von Ihnen angeführte, Zitat nicht! Was soll es im “Kampf” gegen Populismus der AfD aussagen?

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Beim Wohlstandsverlust bin ich bei Ihnen, beim maroden Bildungssystem nur bei schulpflichtigen Kindern. Der Rest ist im Vergleich zu den Problemen mit den Migranten, diversen Extremismen usw. eher weit weg.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Welche Probleme sind dies denn? Knapper Wohnraum? Schwache Wirtschaft? Innere Sicherheit?

Es wird immer wieder lautstark getönt, belegt wurde nie etwas. Der Wohnungsmarkt wäre kein anderer (es sei denn, Sie stehen auf das Wohnen im Container), das Bürgergeld nicht höher (derzeit gefallen sich alle im Kürzen) und die Zahlen von Service- und Fachkräfte zwangsläufig niedriger.

Wir heulen seit Jahren herum, finanziell am Ende zu sein, aber leisten uns das Privileg der Dienstfahrzeuge – so schlecht geht es “uns” offenbar nicht.
Krieg und Klima sind GANZ andere Herausforderungen und ggf. gigantische Kosten von uns abverlangen.
Die AfD, aber auch zu viele andere Populist*innen in der Politik haben keine Pläne oder wollen es für die Menschen sogar erschweren.

Glaubt irgendjemand ernsthaft, die AfD hätte Geschäfte während Corona gerettet, Überflutungsopfern beigestanden, das Bürgergeld (für mega-Deutsche) erhöht oder den Bauern Ernteausfälle bezahlt?
Ich meine, es steht in ihrem Programm XD

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Ihre Zitate aus dem link klingen ziemlich fatalistisch. Aber da steht noch mehr, nämlich, dass man mehr mit den Menschen reden/ihnen die Zusammenhänge erklären sollte, um der AfD das Wasser abzugraben und dass das zu wenig getan wird. Also genau das, was ich meine.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Also schreiben Sie 20% und mehr der Bevölkerung als “unbelehrbar und für den demokratischen Staat verloren” ab? Tolle Lösung!
Aber irgendwie widerstrebt mir das. Ich habe in 40 Jahren als Sonderschullehrerin nicht ein Kind vollkommen aufgegeben, auch wenn ich manches immer und immer wieder erklären musste. Irgendetwas, manchmal auch nur sehr wenig, ist dann doch noch bei den Kindern und manchmal auch den Eltern angekommen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Na dann, … hoffen wir mal, dass es demnächst nicht 30% oder mehr sind!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Es gibt allerdings nicht nur Opfer und Täter, sondern auch noch die “Mitläufer” – überlässt man die der säuselnden Schlange Ka, weil diese Menschen ja dumm, unbelehrbar und keine Kinder mehr sind?
Apropos: Ich verstehe nicht so richtig, warum ein “Bildungsforum” wie n4t der Meinung ist, dass Bildung (Aufklärung/Erklärung) nur für Kinder wichtig ist. Oder bezieht sich das nur auf “Demokratie-Bildung”? Natürlich fällt auch Bildung in den Bereich “Eigenverantwortung” (bei Erwachsenen mehr als bei Kindern), aber was setzen die regierenden Politiker der “Tiktok-Ka” entgegen … Olafs Aktentasche? Wo bekommen Nicht-Akademiker verständliche Antworten auf ihre Fragen (zu berechtigten Sorgen und Nöten)?

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Damit ist alles gesagt, danke!

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Finde ich auch, richtig gut gesagt, danke!

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

Ich kann mich häufig nicht des Eindrucks erwehren, dass so einige, die in der Supermarktschlange warten, sich “politisch bilden”, indem sie die fett gedruckten Titel der Artikel auf Seite 1 der Bxxx Zeitung lesen, die kassennah im Zeitschriftenregal liegt.
(Mein Sohn dreht immer wieder gern mal den ganzen Stapel einfach um.)

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Ist auch lustig zu beobachten, welche Lesezirkel-Zeitschriften zB in Arztpraxen am meisten gelesen werden 🙂

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Das Umdrehen ist fürwahr ein großartiger Beitrag zum politischen Diskurs. (Ironie aus.)

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

… und sie glauben, die Menschen lesen “tonnenweise Info-Material”? Dann lesen/hören aber 20% und mehr anscheinend nur das von der AfD. Warum? Mag sein, dass manche sachgerechten und realistischen Antworten den Menschen nicht gefallen. Aber oft genug liegt es mMn. daran, dass die Antworten nicht verstanden werden, weil sie nicht richtig erklärt werden. Nicht alle Menschen sind akademisch gebildet, aber deswegen nicht dumm.
Als Lehrer wurde mir gesagt, ich soll meine Schüler immer da “abholen”, wo sie gerade stehen. Ach ja, das gilt ja wieder nur für Kinder.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Haben Sie nicht? Was passiert denn mit Ihren Kindern mit Migrationshintergrund, wenn die AfD das Sagen haben sollte? 😉

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wohnungsmangel, hohe Preise, Fach- und Servicekräftemangel, Bildungs- und Ausbildungskrise, Pflegekrise, Rentenkrise, Klimakatastrophe usw.

Ich sehe nicht ganz, wie die paar Flüchtlinge weniger etwas bewirken wollen. Wer will schon in einen Flüchtlibgscontainer einziehen?

ICH MEINE, Oh welche SORGEN haben die Bürger*innen denn, dass sie sich an die vielen guten Ideen der AfD richten? XD

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich habe das ganz anders aufgefasst als Sie, nämlich als durchaus berechtigte Erinnerung, neben Rechtsextremismus auch Antisemitismus und Homophobismus zu bekämpfen. „Du Jude“ ist ein übliches Schimpfwort auf unserem Schulhof.

PS:
„Rechtsextreme Migranten sitzen aber weder im Bundestag noch schicken sie sich an, Landesregierungen zu übernehmen.“

würde ich nicht unterschreiben, siehe:

„Achille Demagbo (geboren 1980 in Benin)ist ein deutscher Politiker (AfD) und Dolmetscher beninischer Herkunft, Mitglied der AfD Berlin und Mitarbeiter der AfD-Bundestagsfraktion. Zuvor war er Gründungsmitglied und Vorsitzender des Kieler AfD-Kreisverbands und Mitglied im Landesvorstand der AfD Schleswig-Holstein.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Achille_Demagbo

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Der muss wohl von ihrem Schulhof kommen.
Ich schätze, damit ist der innere Rassismus gänzlich relativiert und wir können uns wieder dem Ausländerhass widmen…

Ließ es Sie denn kurz zögern, Ihr Beispiel in der AfD – welch Überraschung – zu finden? 😉

Besseranonym
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Migranten, die Übles erleben ( von der Beleidigung bis hin zum Hausanzünden ) könnten schon auch auf den Gedanken kommen, dass in diesem Land deutsche Straftaten straffrei/ ungeahndet( > Jugendstrafrecht) bleiben.
Viele haben ein anerzogenes Gerechtigkeits-Denken.
Und dann kommt die AfDKaa und sagt: Folge mir….
Soll keine Verteidigung sein, nur wenn Deutsche darauf vertrauen, warum nicht auch Menschen, die hier Schlimmes erfahren.
Dumm nur: für die AfD ist das/ er ein Superaushängeschild ( wir sind doch gar nicht gegen Migranten 🙂

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

Thorsten N., ein Gelegenheitsarbeiter und rechtsradikal-völkischer Bürgergeldempfänger mit einem Wohnsitz auf Rügen, hat gegenüber einer Kollegin in einer Bierlaune bei der Renovierung ihres Hauses geäußert, vor Jahren ein von Asylbewerbern bewohntes Haus angezündet zu haben.
Diese Straftat wurde nie geahndet, weil das persönliche Umfeld den Täter in seiner Handlung “moralisch ” unterstützte, denn die Gewalt richtete sich gegen eine andere Gruppe von Menschen, die für deren Unterbewusstsein eine Bedrohung darstellte.
Sie hat diesen Straftäter aus dem Haus geschmissen und ihm verboten jemals wieder dieses zu betreten.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Besseranonym

Das trifft auf Demagbo alles nicht zu (Lesen Sie gern im angegebenen Link zu seinem Werdegang). Das ist kein in einer labilen Situation Verführter. Davon unabhängig ging es mir darum zu zeigen, dass die Aussage der Redaktion, es gäbe keine rechtsextremen Migranten, welche nach politischer Macht in Deutschland streben, nicht korrekt ist (es sei denn, die Redaktion ändert ihre Ansicht dahingehend, dass politisch aktive Mitglieder der AfD nicht als rechtsextrem anzusehen sind).

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Wir reden noch über den Ausgangspost von Rüdiger Vehrenkamp und Ihre Antwort darauf?
Da hab ich nichts von „Bedrohungslage für unseren Staat“ gelesen, sondern über Alltagsprobleme in der Sozialarbeit im Rhein-Neckar-Raum. Wir sind uns völlig einig, dass die AfD keine Migrantenpartei ist (wo hab ich das behauptet?). Ebensowenig habe ich behauptet, dass eine islamo-faschistische Partei im Bundestag sitzt (würde eine solche Partei nicht eh unter das Verbotsverfahren fallen?). Übrigens war auch Hitler als Österreicher ein Migrant in Deutschland. Bayern wollte den 1924 noch nach Österreich abschieben. Hat leider nicht funktioniert, wie wir wissen.
Es ist doch auch absolut egal, ob jemand Migrant ist oder nicht: Verhalten, welches gegen die im GG verankerten Werte verstößt, gehört sanktioniert.

Lisa
1 Jahr zuvor

“rassistischen, verfassungsfeindlichen, antidemokratischen, antisemitischen, menschenverachtenden oder zur Gewalt aufrufende….”
da ist im Grunde jede politisch motivierte Gewalt in Wort und Tat mit drin, natürlich auch gegen Deutsche/ Weiße/ Frauen /LBTQ etc, denn das ist alles gruppenbezogen und menschenverachtend.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lisa

Große Gruppe. Vielleicht kann man sie als Allgemeinheit-feindliche Demagogen zusammenfassen

RainerZufall
1 Jahr zuvor

Massive Probleme – schon immer – seit letztem Monat. Davor hatten wir – schon immer – Probleme mit hamastreuem Antisemitismus auf Schulhöfen, seit einem halben Jahr…
Ich frage mich, welches Problem Sie nächstes Mal schon immer gehabt haben werden 😀

Ist Ihnen aufgefallen, dass Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit in der AfD konstant blieben? 😉

RainerZufall
1 Jahr zuvor

Called it! 😀

Unfassbar
1 Jahr zuvor

Ich hoffe, dass die vorgesehenen pädagogischen Maßnahmen für die 20-40 Schüler aus den Abschlussjahrgängen fruchten und bei den Schülern aller anderen Jahrgänge abschreckend wirken.

A.J. Wiedenhammer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ihnen ist schon klar, dass Abschreckung nichts mit Änderung der Haltung zu tun hat? Die klügeren und die weniger offensiv aufbegehrenden Schüler werden einfach besser aufpassen, wem sie was und wo sagen.

Mir fehlt in dem Bericht auch die Benennung konkreter “pädagogischer Maßnahmen”. Statt dessen die üblichen unkonkreten Schwurbelfloskeln: “Man sei bemüht, Kompetenzen für eine demokratische Kultur zu stärken… Schüler zu eigenständigen Personlichkeiten zu entwickeln, die respektvoll und verantwortungsbewusst handeln… Zivilcourage… gegen Hass und Hetze…”
Mit Verlaub, ich kenne keine Schule, die diese Plattitüden nicht unterschreiben würde. Die meisten haben ähnliche bis identische Formulierungen in ihren Schulprofilen stehen.
Zumindest ist mir keine Schule bekannt (und es wäre auch undenkbar), die sagt: “Wir wollen keinesfalls unsere Schüler zu respektvollen und demokratisch denkenden Persönlichkeiten erziehen”. Also ist die Erwähnung des Gegeteils pure Floskelei.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

“… aufpassen, wem sie was und wo sagen….” + “Plattitüden”
Das kenne ich von irgendwo her.

Unfassbar
1 Jahr zuvor

Ich stimme Ihrem ersten Absatz voll zu. Auch rate ich Schülern auf Nachfrage öffentlich bloß nicht zu weit vom aktuellen Narrativ abzuweichen, insbesondere nicht in Klausuren.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Was ist Ihrer Ansicht nach das „aktuelle Narrativ“, und was meinen Sie mit „bloß nicht zu weit vom aktuellen Narrativ abweichen“? Soll das so Verschwörungsgeraune à la „man darf seine Meinung nicht frei äußern, grad nicht in der Schule, weil man dann über Noten diszipliniert wird“ sein? Wenn die Meinung und ihre Äußerung den Grundsätzen der demokratischen Gesellschaft und den im Grundgesetz definierten Werten entspricht, gibt es eine solche Zensur nicht. Gegenteiliges belegen Sie bitte qualifiziert.

mama51
1 Jahr zuvor

Es muss doch immer und überall ein Haar in der Suppe gesucht und gefunden werden…
Warum gibt es sooo oft (nicht nur hier im Forum) nur Gemaule und Gemecker?
Klar, man kann (manchmal muss man) alles und jedes grundsätzlich kritisch hinterfragen…
Man könnte sich aber auch einfach nur mal freuen. 🙂
Darüber, dass mal etwas angepackt wird (was auch immer), man (wer auch immer) sich bemüht, man nach Wegen sucht,..
Was auch bedeutet, dass nicht immer jeder Plan gleich perfekt ist… “Du meine Güte!” WAS ist daran soo furchtbar schlimm?
Ich finde, die Schule ist auf einem guten Weg. Schwachstellen werden sie auch selbst finden können und auch beseitigen. Ich bin Optimist! 🙂

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Danke

Fresh L
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Aber wie soll dieser Artikel dann bitte schön dann der am Zweitmeisten kommentierte Artikel werden? 😉

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  mama51

Die von der Schule veröffentlichte Erklärung zu den Werten und Zielen diese Schule dürfte in ähnlicher Form in so ziemlich jedem Schulprogramm stehen. Deshalb reagieren Kollegen (also in echt an Schulen tätige Foristen) vermutlich irritiert über das Herausstellen dieser Schule.
Auch an meinem Gymnasium in Brandenburg wird JEDER Vorfall dieser Art zur Anzeige gebracht (und dem Schulamt gemeldet). Das Schulamt bzw. der zuständige Schulrat winkt inzwischen jedoch beim Ersuchen um Unterstützung ab: wir sollen, sinngemäß gesprochen, den Ball flach halten, obwohl inzwischen auch Kollegen von rechtsextremen Eltern bedroht werden. Unser Schulrat wird da nicht tätig, die Kollegen könnten das ja privat anzeigen, wenn sie wollen. Das ist besonders pikant, da unser aller Bildungsminister Herr Freiberg nach außen eine andere Linie fährt.
Wie gesagt, eigentlich ist das Handeln der Kopernikus-Schule meines Wissens nicht exotisch, sondern die Regel, deshalb die flapsigen Kommentare dazu.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Zum Beispiel alle Schulen, die sich an „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ beteiligen.
Aber ja, vermutlich ist es sinnvoll, die pädagogischen Ziele auch noch mal explizit auf der Homepage darzustellen, außerhalb des Schulprogramms.

Biene
1 Jahr zuvor

Die Schule kann machen so viel sie will, wenn das Elternhaus bzw. die Erziehungsberechtigten nicht mitziehen, bringt die beste Projektarbeit an den Schulen nichts.
Aber die Schulen sollen die Welt retten zum Preis von Nichts?! Danke auch, so wird Personal verbrannt.

RainerZufall
1 Jahr zuvor
Antwortet  Biene

Bitte unterhalten Sie sich nie mit Polizist*innen 😀